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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188405309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-30
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1884
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Nachmittag« 2—6 Uhr. »« »d »UM,ab, cinaetaodlrr Manulcrchtt «acht sich tie Stitaclira nicht »erdmtlich. Tagtlilaü »er für »i« ni»sts«l,rnde L««»«r defti««ten Inserate an Sachentaae» »t» S Uhr Nachmittag«, an Dann» nn» Festtagen früh di« ,S Uhr. 3« >en Filialen flir Ins.-Annahmn vtt» Ale««, Univerfftät-straße 81, rani« Lüsche, Kathariueustraße 18, p. nnr di« '/.» Uhr. 151. Amtlicher Theil. Zum Verkaufe von Pfingstmate« am Sonnabend vor dem Pfingstfest« ist auch für diesmal und bis auf Weiteres der Töpferplatz angewiesen worden. Leipzig, den IS. Mai 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Grorgi. Kretschmer. Vekanntmachung. Die Semmerjäger Herr Karl Fritzsche in Eutritzsch und Herr LootS Graf von hier sind von uns mit An weisung versehen worden, die in den städtischen Schleusten befindlichen Ratte» «titelst Giftpraparate za ver. tilgen. Wir haben deshalb die Stadt in zwei Bezirke qetheilt und zwar derart, daß als Grenzscheide die Dresdner Straße, Griiamaiscke Straße. Thomasgäßchcn. Centralstraße, Elster straße. Waldstraße angenommen wird und der nördliche Bezirk an Herrn Fritzsche, der südliche Bezirk an Herrn Gras überwiesen worden ist. Indem wir dies zur allgemeinen Kenntniß bringen, fordern wir alle hiesigen Grundstücksbesitzer auf, in ihren Gebäuden und insbesondere in den Privatscbleußen rc. für Beseitigung der Rallen ebenfalls besorgt zu sein und geben anheim, sich zu diesem Behufe entweder direct an die genannten Kammcr- täger oder an unsere Marstall-Expeditlv», HoSpitalstraße Rr. 2d. parterre, woselbst Bestellungen entgegengenommen werden, zu wenden. Leipzig, am 26. Mai 1884. Der Rath -er Stadt Leipzig. l)r. Georgi. CichoriuS. Die Herstellung der Lrottoirarbeiteu in der Dresdner Straße soll in zwei Loosen in Accord verdungen werden. Tie Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. RathhauS, 2. Etag-, Zimmer Nr. 14. auS und können daselbst eingeseheu resp. entnommen werten. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Trottotrarbetten i« der Dresdner Straste" versehen ebendaselbst und zwar dis zum 1v. Juni cr. Nach mittags 5 Uhr einzureickcn. Leipzig, am 27. Mai 1884. DeS RathS der Stadt Leipzig Strastenbau-Deputatiuu. Bekanntmachung. Dal für di« ledige Iva Anna Moosdors aus Gelthain vom dortigen Stadtralh am 20. Mai 1879 «ud Nr. 212 ausgestellte Dienstbuch ist vor längerer Zeit in hiesiger Stadt abhanden ge- kommen und im Aussinduug-salle allhier abzugeben. Lripzig, am 26. Mai 1884. Da« P«li»eia«t der Stadt Leipzig. Breischneider. Ridr. -haldix. Erledigt hat sich unsere Bekanntmachung vom IS. dss. Monat«. betreffend die Auifindung eine» weiblichen Leichnams in der Pleiße au der Rosentbalbrücke. Leipzig, am 27. Mai 1884. Da» Polizei««» der Stadt Leipzig. Bretschneidrr. Auction. Mittwach, de« 4. Juni » I . IS Ldr v«r«ittag», sollen im AuciionSlocale de« hiesigen «mi-aerichiSzebäude- 14 Stück S». 4» uad S-ar«ige reichderzterte Ga»kr«»leuchier, welche sich besonder« für Säle, Salons uad feinere Restaurant» eignen würde», ei« Sie«rn« scher Brenner, et«e grahe L«ter»e für auffällig zu markirendc Eingänge, zwei ca. L'/, Mete» tzahe 8i»kfig»ren «it »inrichtun, zur Ga«deleuchtu«g. zur Er- helluog von Treppenousgänge., rc.. eine grahe GarteNs««taiue und et» Waschtisch «it Waffrrlett»ng»et«rtcht»«, versteigert werde». Sämmtliche Objecte können hier besichtigt werde». Leipzig» de» 24. Mai 1884. Vtelh, Gerichtsvollzieher. Ssene Schutzmannsstelle. Infolge anderweitrr Anstellung ist eine Schutzmann-stelle mit zmrächst 720 >l Gehalt und 80 >l BekleidungSgrld sofort zu besetzen. Bewerber wollen selbstverfaßte Gesuche mit de» erforderlichen Zeugnisse» bi» spätesten» S. Juni ». e. im Gemeindeamt einreichen. Lindenau, am 29. Mai 1884. Der Ge«eiklderath. Queck, Gem.-Vorst. Nichtamtlicher Theil. vie Reform der französischen Armee. Da- Schicksal deS neuen französischen RecrutirungSgrsetzeS ist i» der DienStagS-Sitzung der Depiitirtenkammer in der Hcwpisach« entschieden worden. Trotz der Bemühungen der Abgeordneten Ribot und Margaine sind die beiden erste» Artikel de« Gesetzentwurfs, welche die allgemeine gleiche Militairpflicht aller Franzosen im Alter von 20 bi» 40 Jahren zum Grundsatz erheben, angenommen worden. Damit ist die dreijährige Dienstpflicht an Stelle der fünfjährigen getreten und da« Institut der einjährig Freiwilligen aufgehoben. Ribot trat für die Aufrechlhaltung deS Institut« au« finan- »tekle» Gründen ein und Margaine sprach für die Dienst, oefreiungen — umsonst, Majoritäten von 316 und 363 Stim men setzten die Annahme der bciden Hauptartikcl de- Gesetze« durch und machten damit jeden Widerstand der ander- Denkenden nutzlos. Die erste Lesung de« Gesetze« fand bekanntlich vor Oster» iu den Sitzungen der Teputirtenkammer vom 3.. 5.. 7. und 8. April statt. Tie Gegensätze stießen schon damals hart aus eiuander. aber die Einwendungen de« Hauptredner« Margaine verfehlten deshalb ihre Wirkung, weil der Krieg-minister Campenon mit allen den republikanischen Gruppen, welche hinter dem Ministerium Ferrh stchc», über die beiden Grundvrincipien de- Gesetze», die dreijährige Dienstzeit «ud die allgemeine gleiche Dienstpflicht einverstanden ist. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr Auflage 18,20«. ^bonnementspreis oierstelj. 4'/, Ml- incl. Bringerlohn k» Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer' 30 Pf. Brlegexemvlar 10 Pf. Gebühren für Extrabcilaoeu (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Poslbesörderimg ,'i!> Ml. «tt Poslbesörderuiig 4 8 Mk. Inserate 6gespaltene Petit.zelle 20 Pf. Größere Schriften laut unse ccm Preis verzeichnis. Tabellarischer u. Mcrnjap »ach t öberm Tarif. Leclamr», unter dem Urd i riiouostrich die Spaltzeile 20 ^jf. Inserate sind stcis an die H Spedition zu sende». — Rabatt wird niäu gegeben. Zahlung pruenumeramla oder, durcy Pvft- Nachnahme. Freitag den 30. Mai 1884. Die Einführung der dreijährigen Dienstzeit, an Stelle der fünfjährigen bedeutet den Bruch mit den navoleonischen Tra ditionen; die heutige Regierung mit der Mehrheit der Re publikaner will die Volksarmee an die Stelle der BerusS- armee setzen, da- ist der Grundgedanke der Armeeresorm. Margaine sagte bei der ersten Lesung: „Wir haben nie eine bessere Armee gehabt, als die Armee von Metz im Jahre >870" und Campenon erwiderte: „ES ist nicht erlaubt, die Armee von Sedan und Metz mit der heutigen zu vergleichen." Nun war ja gar kein Grund vorhanden für den Kriegs minister. auS den Worten des Abgeordneten Margaine den Borwurf herauszulcse», daß sich die französische Armee seit dem Jahre 1870 verschlechtert habe, denn sie beruht ja noch aus denselben Grundlagen, welche Margaine als die zweck mäßigeren verlheidigt, aber die Zuhörer hatten im Geiste da- System ver Zukunft schon verweg genommen und Ware» der Meinung, daß sich daS neue Grundprincip schon heute in der französischen Armee geltend mache. DaS war freilich ein ganz unbegründeter Sprung, aber in der Hitze deS parlamentarischen Kampfes kommt eS nicht auf Gründe an, sondern auf Slimmungen und diesen sind die Franzosen be kanntlich mehr, als andere Nationen unterworfen. Für Locroy und seine Gesinnungsgenossen liegt die An ziehungskraft teS Rcfvrmgedankcn» in der demokratischen Grundform desselben. „In einen, Lande, dessen Bevölkerung sich nicht vermehrt, braucht man alle Bürger zur Berthribigung. wir müssen wachsam sein und dürfen un» nicht wieder überraschen lasse», wie im Jahre 1870 . . . Jedermann muß drei Jahre unter der Fahne bleiben, damit die Armee eine wahrhaft demokratische werde." DaS sind die Argu mente, durch welche Locroy die Einwendungen Margaine'« niederkämpste und den Entwurf unterstützte. Und diese Gründe haben die Oberbanv behalten über alle Ein wendungen der Gegenpartei. Die letzte NückzugSposition der Gegner de- Entwurfs war di« Unterofficiersfrage. Nach der Meinung Margaine'« wird die Ausbildung tüchtiger Unlerofficicre bei der dreijährigen Dienstzeit nicht möglich sei». Da« ist gewiß in Anbetracht der französischen Verhältnisse cin ganz richtiger Einwurs, denn die DurchschnittSbildiing ist in Frankreich nicht auf derselben Stufe wie in Deutschland, und iu Frankreich giebt eS keine UnteresficierSschulen wie bei un«. endlich winkt nicht denen, welche zwölf Iabrc unter Ver Fahne bleibe», die Belohnung der Civil- versorguugsberecktigung. DaS sind sämmllich Einrichtungen, deren Einführung nicht von dem Willen der französischen Negierung abhängig sind. Der Unterricht läßt sich nickt im Haiidumdreben verbessern und verallgemeinern und die Civil- versorgung-berechligung würde mit dem Grundsatz der Gleich berechtigung in Widerstreit gerathen. Deshalb habe» die An hänger der alten Armeeeinrichtungen unzweifelhaft Reckt Derselbe Kamps, welcher heule >m französischen Parlament gekämpft wird, spielte sich schon unter der Präsidentschaft von Thiers im Jahre 1872 ab. Damals trat ThierS mil aller Kraft für die Ausreckthaltung der fünfjährigen Dienstzeit ein und ließ die Einjährig-Freiwilligen nur zu, um die Dienst pflicht für die gebildeten und besitzenden Elasten nicht allzu schwer und lästig zu machen. Damal» waren die Vertreter der Armee auf der Seite vo» Thiers, weil zn jener Zeit der demokratische Geist in der Armee noch nicht die Oberbanv über den soldatischen der Kaiserzeit gewonnen batte. Man ließ auch damals Gämbetta für seine organisatorischen Erfolge volle Gerechtigkeit widerfahren, aber man bezweifelte, ob eine nach Gambctta'schem Muster geschaffene Volksarmee dasselbe leisten würde wie eine Berussaritier, wie sie Napoleon geschaffen hatte. Heute sind andere Gesichtspunkte für dieArmeereformaroren maßgebend, sie wollen Deytschland in der Armeeorganisation nicht nur erreichen, sie wollen eS übertreffen. Darum über nehmen sie die dreijährige Dienstzeit für Alle und schaffen daS Institut der einjährig Freiwilligen ab. Die deutsche Armee ist den Franzosen zu aristokratisch, sie wollen für Ge lehrte und Künstler kein Privilegium zulasse», sie sollen Alle die Waffen tragen in der gleichen Dauer und unter denselben Bedingungen. Da- mag ja im Princip sehr gut und zweck mäßig sein, aber die praktischen Folgen.werden sich bald genug fühlbar machen. In Frankreich giebt eS kein Militairgesetz, welche- die Präsenzstärke der Armee festsetzt. DaS napoleonische Ton- tigentirung-aesetz, welche« die Aushebung in jedem Jahre auf lOO.ooo festsetzt, muß außer Kraft treten, sobald da« neue RecrutirungSgesetz publicirt ist, denn beide schließen einander au». Soll die dreijährige allgemeine gleiche Militairpflicht rur Wahrheit werben, dann giebt cS kein Contingent von be schränktem Umfange, dann muß jeder Dienstfähige unter die Fahne treten. Beurlaubungen vor Ablauf der Dienstzeit, Aus losungen unter einer AnzahlMililairpflichtiger giebt eS dann nicht, daS ganze Material, welches vorhanden ist. wird verwendet und ohne jeden Unterschied drei Jahre unler der Fahne be halten. Ob dadurch finanzielle Nachtheil« für da« Land erwachsen, ob Handel und Wandel, Gewerbe und Landwirth- schast darunter leiden, kommt nickt in Betracht; daS eiserne demokratische Militairgesetz verlangt, daß jeder waffensäbige Franzose dem Dienste de» Vaterlandes drei seiner besten Lebensjahre widmet und davon kann keine andere Rücksicht entbinden. Vorläufig hat der Senat dem Gesetze noch seine Zu stimmung zu geben, bevor cs Geltung erlangen kann; an dieser Zustimmung ist aber kaum zu zweifeln. Wenn aber diese Bedingung für daS Znstandekcmmcn deS Gesetzes erfüllt ist, kann bleibt die Frage übrig, wie eS sich in der Ausführung bewähren wird. Anfänglich wird die Aendernng nickt so groß sein, um allgemein fühlbar zu werden, die große Menge deS Volke« wird eine Erleichterung spüren durch Reduclion der fünfjährigen Dienstzeit ans Vie dreijährige, ober die studircnde Jugend wird schwer belastet werden durch die Um wandlung der einjährigen Dienstpflicht in die dreijälwige. Erleichterung »nt Belassimg werden sich hier bis aus Weitere« da« Gleichgewicht halten; aber jetzt kommt die von Ribot an- geitkglc Hauptfrage: We wird e- mik dett finanziellen Folgen der Reform auSsehc» Wenn die gesammte waffenfähige französische Jugend zur Dienstpflicht herangezogen wird, dann wird da- stellende Heer im Lause der Iabre eine sehr bckeutande Vermehrung <-ii,c» Präieiizstante« ersabren. TaS crfordert großen Auswano an Verpflegung, Bau von Kaserne». Anschaffung von AnSri'fiungSgrgenstände». Waffen :c. Der Militairctat. der schon tzt eine exorbitante Höhe erreicht hat. wird j»S U»ge»iessenc anwachfen. Und damit steht die Steucrsähigkeik der Bevölkerung in> umgekehrte» Vcrhältniß. kenn durch die Entziehung vieler Kräfte, welch« jetzt aus allen ErwerbSg-bieten ,^'sich'^rq!bem^ Da-"'si"d Ausfall der gesammte,nnahme sich^ ,^^rtrele„ werden. Wirkungen, die nickt heute un §ßten Schwierigkeiten zur aber wenn sie sick zc'lsi ' k g k (Uehcrmaß schadet). s Ä" hm berücksichtigen! — Leipzig, 30. Mai 1884. in verschiedenen parlamcutanschen^orp-r,« ^ Reden Angriffen von ultramontaner ^ der Herren Rmlelcn. Nc.che"lpc g ^ und preußischen Abgeordnetenhaus, ^katholische Frage wird Alzer iu. He-r-nhau,- d-° «"kalh^ man sich noch ermnern, nickt ^ -arl-ruher seindungen wurde» >n der 1) und eS fehlte meist. Kammer gegen die ^lkatl olll-n Vertretung da die lHtcren eine genügende parlameniarn« ^ U'V-ö-LL L VtzAM N Mde?'Ä-tkaL'üLuS2 ^ dig-n-U»m Uffachen der kirchenpolitisckcn Wirren der Gegenwart. auch die N-tnr e s Ultramontani-mu« und d.e Z'Ze der römischen Kirche und kann Allen, die sick sür die Bewegung unserer Heit aus kirchlichem Gebiet interessiren, zum -Studium empföhle., werden Die schief-", unwahren und gehässigen Urlheile, welche die ultra>uo»tai,cn Redner von den Parla meutStribünei, gegen die altkalhol.sche Bewegung geschleudert, werden hier gründlich beleuchtet und richtig gestellt. * Die..Provin,ial.C°rresPondenz" schreibt unter der Ueberscdrist „Der uatioualliberal« Partertag und feine „freisinnigen" Veurthe.lungen r Fn mehr al« einer Rücksicht sind die «utewandersevungen schätzbar qewffen, welche die .. d - utsch - sreisiuni § e'« r ' N- ^i, zi, Berlin abgehalteuea Parteitag vom Mal d. A aekn^si dat Bon den abennal» z« Tage getretenen Meinungiwerschledeiiheiteii innerhalb der „großen" neue» Parte, wird E beilaufigAct zu nehmen sein, wc.l diejelben eine längst bekanitte Thatsache de»a 'gen. Wichtiger und lehrreicher sind die bei dieser Gelegenheit abgelegten Bekenntnisse Über Wesen und Beschaffenheit denen,gen Art von Liberalismus, die der Reichskanzler », leincr leVIcn großen Rede bekämpft hat. und die Auslegungen, welche d.e sece«,»»„lisch, sorkschrittliche Presse den nationallibcralen Bclchlüssen vom 18. Mm gegeben hat. Zulammt der letzten Abstimmung der „atlonalliberalen Mitglieder der UnsallversicherungS.Comiiilisw» werden diese AuS- leguiigen Denjenigen zur Benugthuung und Beruhigung dienen können, die von der nosionalliberalkn Parteiveriammluilg eine dirccte Absage an die Parteien der systematischen Opposition erwartet hatten. Au» doppelte» Gründen glauben die entschiedeneren und „vorge- schritkeneren" Organe dieser Opposition von den Nationalliberalen iortan sür immer geschieden zu sein: weil diese letztere» sich über- Haupt auf den Boden der gegebenen Verhältnisse gestellt und eine Berstäudigung mit der Regierung sür wüiischcnswcrlh erklärt und weil sie unter principieller Zustimmung zu dem socialpolitischen Programm de» Reichskanzler» dein Zustandekommen de» Unsall- versicherung-gesetzeS volle Unterstützung zugesagt haben. Nach „deutich-sreisinniger" Aussassung bedeuten diese Entschließungen einen Abfall vom wahren LiberaliSmu», weil dieser mit de» wirihschasls- polltiichen Ergebnissen der letzten Jahre keinen Frieden schließen, noch weniger aber einräumen kann, daß die wahrhaft entscheidenden ZeiMusgabeu aus dem soeialpolilischen Gebiete liegen. DaS Wesen de« zwischen den beiden liberalen Parteien eingrtretencn Zwiespalts, — der Punct, an welchem die Wege sich scheiden, ist damit aus daS Deutlichste bezeichnet worden. Bon iiationalliberalkr Seite hat man dem UnsallocrsicherungSqesetze nicht nur um seitirr selbst Wille», sondern vornehmlich mit Rücksicht aus die Bedeutung dieses Gesetze« sür die Sache derSocialresorm volle Unterstützung zugesichcrt, — die Deutsch-Freisinnigen wollen daS erwähnte Gesetz dagegen nur zu Stande kommen lassen, wenn und soweit dasselbe seines Ursprüngliche» Charakter» und seiner principiellen Tragweite ent- kleidet wird. Während die Erster«» aus ihre rücksichtlich der Zu- laffung der Privatversicheruag, trs DeckungSversahren», der Streichung drr eventuellen Rechis^arantie u. s. w. gehegten Sonderwünsche »u verzichten bereit sind, damit da» Werk der socialen Resorm seine« Ziele näher geführt werde, wollen die Freisinnigen von der Versicherung der Arbeiter gegen Unfälle nur soweit Etwa» wissen, als dieselbe einen privaten Charakter trägt und mit öffentlich- rechtlichen Veranstaltungen zu Gunsten der wirthschastlich Schwachen nicht» gemein hat. Mit den socialen Gegensätzen haben nach frei- sinniger Aussassung der Staat »nd die Staatsorgane nichl» »u thu» und sollen sie nicht» zu thun haben, weil die Be schränkung drr Herrschaft drr Starken freiheit-widrig ist nnd weil die Teilnahme de« Volke« allein für die politischen «fragen, d. h. für den Kampf um erweiterte Theilnahme der Bolksverlretung a» der Rrgierung in Anspruch genommen werten bars. Den Kern und Stern de» öffentlichen Leben- bilden dieser Aussaisimg nach die Machtsragen, nicht die WohlfahriSausqaben. Gesteht man den letzteren eine maßgebende Rolle zu. so könnte dir allgemeine Theilnahme sür die rrsteren erkalte» und da» Partei- wesen Schade, nehmen. Ist Mischen Anschauungen so gegensätzlicher Art ei« «rrinitte- lung mögluh? Die natwuallibrrale Partei sieht in der Fördrruna i "vt drmgcnde Patriot,ichc Pflicht, der die Rück sichten, d" besonderen Barle,Interesse, untergeordnet werden müssen — ans dentsch-srei,inniger «eite hat man die Empfindung, daß die Fernhasiung anderer al» der politischen Machtsragc» für den Br- dw Zukunft der Partei Lebcnsbedingnng ist. Nach ^ Auffassung bildet da» nationale rledürsnis, den A?,. ^ Beurthcilung dessen, wa» aus wirthschasil.cheni und in thun und zu lassen ist — die ..Freisinnigen" politischen Kalechi-mus. in welchem von ' a>« dtnieniqen möglichst au»gedehn»er Herrschaft der BolkSvertretung und möglichst freier wirthschaftlicher Bewegung der ,N'll>l«ak1ü,rieben steht. Wer sich nicht zu dieleii und zwar zu diesen allein bekennt, ist als Abtrünniger anzusehen. . . ^7. Stegensatz der Grundauichauungen zu deutlichem Aasdruck P/rdienst de« Parteitage» vom 18. Mai und der Erörterungen, die sich an denselben geknüpft haben. Fn lkrkenntniß. daß unsere gesammte Zukunft von der recht,e,„gen Erfassung der soeialrn Zritausgaben beding, sein wird ch d.e » ° t, o,, aIe Parte, m,t dem Entschluß hervoraeireten ib» Partei zu der Hauptaufgabe der Gegenwart eingenommen hat solgeweise zu einer Verständigung rücksichtlich andere e Fragen die Brücke ichlagen und zwischen Anhängern und Gegnern der kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 eine feste Grenzlinie ziehen werde. * Vor einiger Zeit tsseilte die „Kreuz-Zeitung" mit, das; Ver CaPitain Zembsch, nachdem Herr von Brandt auf seinen Posten in Peking zurückgekekrt ist, nickt von Peking, woselbst er Herrn von Brandt vertreten, nach sen Samoa- Inseln, wo er bis jetzt Gcneralconsul ist, geben, sondern daü Gencralconsulat in Korea erhallen werde. Diese Mittbeilung scheint nicht ganz richtig zu sein, da ein Consiil al in Korea erst neu errichtet werden müßte. Capitain Zcmbsch wird vielmehr, wie die „Post" erfäbrt, bi« aus Weiteres aiü genauer Kenner drr asiatischen Verhältnisse bei dem G:sa»i>len in Peking al- erster Secrelair sungircn. Ob H>:rr Zembsch später nach Korea als Generalconsul kommen w, :i), darüber dürste noch nichts sestgestellt sein. » « « * Die Haltung de- überwiegenden TbeilS der p vlnischen Presse gegenüber dem Urthetl über KraSzew.l ki verdient in Deutschland beachtet zu werden. Es ist kein Z weifet, daß Vie über KraSzewSki erkannte Strafe eine aussai-!e„d milde ist; wir wollen diese Milde dem greisen Manne gegenüber nicht bemängeln. Nun aber beschwert sich ein gr oßer Theil der polnischen Presse in kecker und berauSsorderrider Weise über die Härte der gegen KraSzewSki gefällten Strc fr. Diese Berurtheilung gehe über daS Maß binauö, daS vie schlimmsten Pessimisten befürchtet hätten. Fürst BiSmurck babe mit seinem bekannten Schreiben den Gerichtsbof eingeschüchtert und waS dergleichen Dinge niehr sind. Nack solchen Vor gängen kann keine Rücksicht mehr vorwalten» auszu- sprechrn, daß wenn da« Urtheil gemäß der von dem Gericht selbst gegebenen Motivirung eine Ausstellung zuläßt, dieselbe sicher nicht in der Schärfe der Strafe gesunden wer den kann. KraSzewSki hat in methodischer Weise die KricgSgeHeimnisse Deutschlands auSznspioniren und an das Ausland zu t'erratheu unternommen. Wie groß der Schaden ist, den er damit an- gestistet, daß entziebt 'sich der Beurtbeilung, aber sicher ist e» nicht daS Verdienst KraSzewSki'«. daß er dem deutschen Reiche „nd seiner Wehrkraft nicht einen in seiner Tragweite ganz unberechenbaren Schaden gestiftet hat. Wir wollen trotz der Provocationri, der polnischen Presse nicht näher auf die Rolle eingehen. die KraSzewSki in seinem Verkehr mit Adler und ZalrSki. dann zu der Zeit der Untersuchung und vor Ge richt gespielt hat, bedenkt man aber, in welch ein Spiel KraS zewSki sich gemischt hatte, wie hoch der Einsatz sür da« deulsche Reick dabei war, so kann man sagen, daß in keiner anderen Nation der Welt ein so mildes Urtheil ergangen wäre. Die polnische Presse bemüht sich, auS der Stelle in den Motiven de» Urtheil», welche der Handlungsweise KrazewSki'S ein „gewisse» Ideal" znschreiben, Capital zu schlagen und ihm zum Märtyerer zu stempeln. WaS würde die polnische Presse über eincn Deutschen urtheilen, der sich polonisi rte, um dem deutschen Reich die Geheimnisse der polnischen Nationalpark« um so leichter mittkeilen zu können. Sie würden ihn einfach einen Spion heißen; die selbe Freiheit nehmen wir uns KraSzewSki gegenüber, der daS dcullche StaatSbürgerrechl erwarb, um unier dem Schutze desselben die deutsche Armee dem Feinde zu verrathen. Als die polnische Presse zu», Kriege zwischen Deutschland und Rußland hetzte, erschiene» zahlreiche polnische Bro schüre», welche Deutschland dein, Kriege gegen Rußland die Hilfe der polnischen Insurreclion mit 300,000 Mann in Aussicht stellten. Jever verständige Mann in Deutschland hat darüber die Achseln gezuckt. Nun orgirbt es sich an« dem Proceß KraSzewSki, daß iu dem Augenblick, wo die polnische Agitationspartei in Deutschland den Glauben a» ihre BlindeS- genossenschast erwecke» wollte. KraSzcwoki sür Frankreich, daS man sich dock »ur als Bundesgenosse Rußlands denken konnte, Spicnenvienste that, während der rmsiscke Militair- bevollmächtigte >n Wien die Befestigung von Metz und die Ausstellung an der Wcstgrenze mil seinem bcsoiitcrcn Inter esse beehrte. Sympathien wird daS Polen«bum durch dieses Doppelspiel sicher nirgend» erringen; die Warnung, die in ihm liegt, wird man wohl noch an anderen Orlen verstehen, al» in Berlin. * In der Pariser „Iustice" veröffentliche», >vie wir der „Weser-Zeitung" entnehme», die in Pan» lebenden öster reichischen Socialdemokratcn ei» Manifest, daS namenllich als Beitrag zur Entstehungsgeschichte der öster reichischen Anarchist cii Partei, die mit den Klerikal- Feudalen in Zusammenhang gebrockt wird, lesenSweith ist. DaS Schriftstück erörtert zunächst die Eigeiiihümlickleilc» de» TerrainS, auf welchem die Socialdcmekralic in Oesterreich kämpft, die Unfreiheit der Presse, tie nationalen Gegensätze, die Finanzlage deS Reiche», welche Factor«, alle Zusammen wirken. um den Concurrriizkamps Oesterreichs mit den andere» europäischen Staaten zu einem schweren zu niacheu. Es heißt dann weiter: „Die socialdemokratische Beweaung in Oesterreich begann kurz nach den Ereign ffcn von 1800, welche dem bis dahin absolutistischen Staate einige Eoncessionen an den Liberalismus ab- zwangen. Da die Gesetze eine über daS ganze Land sich erstreckende politische Organisation verhinderten, wurde die Agitaiion zuerst von tiuem Eomilö »ud daun von eine,» Vereine geleitet, dessen Mit glieder sich aus Borstäiideit der Gewerkschaften recrulirlr». Die Gcwerkvcicine ihrcrseilS hatten Berirauenemänner in allen Fabriken und Werkstätten. Schon zu»« Schiitze der Enlwickclmig der jungen Partei wurde eine streng gesetzliche Haftung beobachtet. Die unter solchen Umstände» cingeleilcten Beriolgungen tonnten nur den allgemeine» Unwillen prvvoeire» und der Arbeitersoche nützen Das Coalitioi,»recht wurde gewährt, die Fabrikanten ge- währien bessere Arbeit'bedingungen, auch das Parlament beschloß den Weg der sociale» Reform zu betrete». Es kam cin verhält- nißmäßig freisinniger Geiverbegeietzeniwurs zu Stande, und da- östcrreichische Abgeordnetenhaus forderte die Regierung aus, diesen Eniwurs noch durch Hinzusügung vo» Bcsti ninnqen über Arbeiter kammern al» ständige Bcrlretung der gesitzftch anzuerkeiinenden Gewerkvercinc zu verbessern. Dieser Gang der Dinge hatte schon längst die reactionaire Partei in hohem Grabe beunruhigt. Da die ihren Zwecken erwünschten Ausschreitungen unterblieben, war- den die Wortsührer der Socialtemokiatie al» Werkzeuge der Liberalen verdächtigt. Ei» von dem Pater Floremourt, dem da maligen Redakteur de» ..Baierland", zum KlcrikaliSmu» bekehrter Arbeiierrkdnrr Namens Pieiffer machte in Verbindung mit einem iväter al» nz;ent pr-,vac»o-ur entlarvte» Individuum Namen» Miihlivasier den ersten Versuch der Gründung einer södera- liftijch-anarchisüschen Partei. Schon hatten die Schüler deS Pater .rlorcnconrt beschlossen, die „Propaganda durch die Thal" vermittelst der Ermordung der „ccntralisftscheil" Führer zu ingUHirircli, als di« dazu crlesenen Werkzeuge in Folge einer von tincki» Hauptmannc
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