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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188406018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-01
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1884
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Erscheint täglich früh S'/,Uhr. Rttüktt«» und Lkprdttioa IohanneSgaffe 33. -Prechstun-rn -er Nrdakli««: Vormittag- 10—IS Uhr. Nachmittag- ü—6 Uhr. W» dt> Usa»»d> »ini»Iandt»r vr-uuicriz,»« «acht sich ^ Im »i»,ciio» nicht »««»mdtich. her für di« »Schfts«l«en»e .. 8eftt«mten J«srr«te a« 8t« 8 Uhr Nachmittag«, «Go»«»«» -efttagen früh di«'/,8 Uhr. Z, -ea /Malen für Ins.-Annahme: Htt« Nie««. UnivrrMt-strabe LI, W«t< Lüsche, Katharinenstraße 18, p. »»r »i» '/.» Uhr. MMgerIWMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage L8,60«. Adonnement-prei« oiertelj. 4V, Mk. inet. Bringerlobn 5 Mk.. durch di? Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Ruiniiicr SO Pf. Belegexemplar lv Pf. Bebübren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Iocmat gesalzt) «h«c PosibeiSrderung 39 Mk. »it Postbesörderung <8 Mk. Inserate staefpaltcne'Pktitzeile 20 Pf. Gröbere Scheffle» laut uiffcrenz Preis- verzeichn ist. Tabellanschcr u. Ziffernsatz nach höherm Tarif. lieclamrn unter dem Nedactianollrich die Spaltzeiie 50 Pf. Inserate sind stet- an die 8xz>edttta« zu sende«. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praemiuwramlo oder dura- Post- nachnahine. Z isz. Iltl gtsülligen Vtllchtllng. Unsere Expedition ist morgen Montag, den 2 Juni, Vormittags nur bis >,S Uhr geöffnet. LxpvSMov äes luelprlger 'rugsdlLttes. Amtlicher Theil. Vekeniltmchmig. ll»t«r Hinwei- auf die Vorschriften de- Reich-impsgssetze« w» 8. April 187« und nach Maßgabe der hierzu erlassenen Hdnzl. Sächs. Ausführungsverordnung vom 20. März 1875 »«che» Wir hierdurch Folgende« belannt: l) Die Stadt Leipzig bildet einen selbstständigen Impf- bezirt, für welchen der Stadtwundarzt Herr Iw. Wilhelm Eonrad Blaß al« Impfarzt und Herr vr. weck. Schellea- berg al« dessen Assistent verpflichtet worden sind. 8) D«s Jmrpfloeml befindet sich tn der Lentral» hchfie — Kaisersaal — (Eingang Lentral- Krache 17). 8) Daselbst finden die öffentlichen Impfungen von hier aufhältlichen Kindern in der Zeit vo« Al. Mat dt» Nachmittag«, unentgeltlich statt. Daselbst sind auch bie Impfling« an dem bei der Impfung näher zu bestimmenden Tage zur Revision vorzustellen. 4) Im Laufe diese« Jahre« sind der Impfung zu unterziehen: I. diejenige» Kinder, ». welche im Jahre 1883 geboren worden, d. welche in den Jahren l874 bi« 1882 geboren sind und im Jahre 1883 der Impspflicht nicht voll- ^ ständig genügt haben (erfolglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft); II. diejenigen Zöglinge öffentlich» Lehranstalten und Pnvatschuleii, ». welche im Jahre 1872 geboren sind, b. welche in den Iabrcn 1863 bi« >871 geboren sind und im Jahre 1883 der Impspflicht noch nicht voll ständig genügt haben (erfolglos wiedergrimpft ober wegen Krankheit nicht wiedergeimpfl). 5) All« hiesigen Einwohner sind berechtigt» ihre wie zu « unter Io und d bemerkt, impfpflichtigen Kinder dort (Kaifersaal derCeutralhalle) unentgeltlich impfe« zu lassen. Ebenso wird unbemittelten, hier wohnhaften Personen, deren Kinder vor dem Jahre 187« geboren, aber noch nicht mit Erfolg geimpft sind, die unentgeltliche Impfung dieser Kinder in den vorerwähnten Impfterminen hier mit angrboten. 8) Für jede« Kind, welche« zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu übergeben, aus welchem Name, Geburtsjahr und Geburtstag'de« Kinde«, sowie Name. Stand und Wohnung de« Vater«, Pflegevater« oder Vormunde«, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich verzeichnet ist. 7) Di« Eltern der im lausenden Jahre tmpspflichtigrn Kmder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Ver warnung vor den im 8. 14 Abs. 2 de« Impsgrsetze« angedrohten Strafen ausgesordert. mit ihren Kindern in den anberaumten Imps-, beziehentlich Revision-terminen behus« der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen, oder die Befreiung von der Impfpflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nachzuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Imps- und Rrvisionstermiue zur Wiederimpfung, beziehentlich Controle der oben unter II» und d gedachten impspflichtigen Zöglinge wird an die Schulvorstcher besondere Weisung ergehen. 8) Diejenigen Eltern. Pslcgecltern und Vormünder aber, tvelch« ihre im Jahre 1884 impfpflichtigen Kinder und Pflegebefohlenen, wie ihnen freigrstellt ist. durch Privat ärzte der Impfung unterziehen lasten wollen, werde» hierdurch ausgesordert, bi« längsten» zum 30. September l884 die »^forderlichen Impfungen auSführen zu lasten, sowie die vorgrlchriebenen Bescheinigungen darüber, baß di« Impfung, beziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder au« einem gesetzliche» Grunde unterblieben ist, in der Impfexpedition im Stadthause, Obstmarkt 3, 11. Stock, Zimmer Nr. 1l5, vorzulegen, widrigenfalls sie «ach erfolgloser amtlicher Aufforderung zur Nachholung ce« Impsenlafsen« binnen angemessener Frist Geldstrafe bi» zu 50 oder Hast bi« zu 3 Tagen zu gewärtigen haben würden. Au« Familien und Häusern, in denen ansteckende Krank- beiten. wie: Masern, Keuchhusten, DtphtheritiS, Scharlach, Rose u. s. w., bestehen, darf ein «mp,pflich tige« Kind in leine», Falle in da« Impslocal gebracht werden. Leipzig, am 7. Mai 1884. Der Rath der Stadt Letpitg Vr. Georgi. Uhtmann. Vrkanntmachun-. Sorrrrtag dm 1. Juni 1884. 78. Jahrgang. Bekanntmachung, dem Haadel «it LheaterbilletS detreffe»-. Nachdem in „euerer Zeit wiederholt Klagen darüber laut geworden sind, daß der Zwischenhandel mit Lhiatir- btllets aus den Straßen und öffentlichen Plätzen, riaxmntlich io der Nähe de» Neuen Theaters, in einer da» Publicnm belästigenden Weise überhand genommen, erscheint e« »»Gezeigt, von Neuem auf die in der Bekanntmachung de» Rathes vom 20. März l875 enthaltene Bestimmung hinzuweiseu, wonach bei Vermeidung von Geldstrafe bi« zu 60 ^<k oder H«st- strafe bi« zu 14 Tagen für jeden Zuwiderhandlung«^!! das »etlhalten, das Anvieten und der Ver kauf von Villet- zu den Vorstellungen der Stadt» tbcater in den Vorräumen, Zugänge» und ans den Vorplätzen der städtischen Theater sowie aas dem Augustu-platze, der Goethestraße und den «n da» Neue Stabttheatrr anstoßenden Promenadenwegen, desgleichen aus dem Theaterplatze, der Theatergaff« und den die Umgebung de» Alten Sladttheater« bildenden Promenadenwegen und zwar Wochentag» während der Zeit von 10 Uhr Vormittag« bi» 3 Uvr Nachmittag-, sowie von 5 Uhr Nachmittag» bi« 7 Uhr Abend». an Sonn- und Feiertagen aber überhaupt verboten ist. Die betreffenden Villetbändler suchen diese Vorschrift viel- fach dadurch zu umgehe«, daß sie die BillelS nicht selbst bei sich führen, sondern die Borübergebenden nur frage», ob sie solche zu kaufen wünschen, und bejahenden Fall» dann die Uebergabe der Billet» am dritten Orte, wo sie solche zuvor niedergelegt, bewirken oder durch Andere bewirken lasten. E» wird daraus aufmerksam gemacht, daß auch ein solche» Gebahren al- ein Feilhalten und Anbieten der Billet» auzu- sehen ist und daher unter obige» Verbot fällt. Die Beamten der RatbSwacke und Schutzmannschast find angewiesen, auf die strenge Durchführung der vorstehenden Bestimmung zu achten und Znwlderbaadetnde nicht nur zur Anzeige zu bringen, sondern auch alsbald wegzuweisen und im Ungehorsamssalle an Amtsstelle zu sistiren. Leipzig, am 30. Mai 1884. Der Rath uud -a- Voltjetamt der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Brets vetanntmachu»«. Da» Diaeouat zu Laucha mit Pfarramt zu Portitz kommt Anfang Juli laufenden Jahre» zur Erledigung. Das Einkommen dieser Stelle beträgt neben freier Woh nung 2754 55 -s. Bewerber wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen bi» zum Av. Juut diese« Iabrc» schriftlich bei un« anbringen. Leipzig, den 2V. Mai 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georg». Kretschmer. Bekanntmachung. Am v. Jaul diese» Jahre« wird mit der Pflasterung der Westskrafie von der Schloßbrücke bi« mit der Kreuzung der Plagwitzer Straße begonnen werden. Deshalb werden die jeweilig in der Ausführung begriffenen Strecken diese« Straßentheile» auf die Dauer der Arbeiten für alle« «a» defugte» Fährverkehr gesperrt. Zunächst wird die Streck« zwischen der Schlofibriicke und der Moritz, strafie in Angriff genommen. Leipzig, am 80. Mai 1884. Der Rat- der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Henaig. Brennkayauction. Mittwoch, den 1l. Juut er., sollen von Nachmittag« 3 Uhr an auf dem Miltelwalvschlage in Abtheilung 34 de» Forstrevier» Connewitz ca ««« Hause« klei» gemachte«, harte« Stockholz und ca A8 Haufe« Adraum unter den öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammeukuuft: aus dem Holzschlage in der Lonne, witzrr Linie oberhalb der Rödelbrücke Leipzig, am 3«. Mai l884 De» RathS Forst-Depatatton. Die diesjährige Gras- und Obstnutzung im ehemaligen Botanischen Garten soll an den Meistbietenden gegen sofortige baare Zahlung mit Vorbehalt der Au-wabl unter den Licitanten verpachtet werden. E« haben sich daraus Reflectircnde DouaerStag, -eu S. Juni d. I., Dormitt. » Uhr in der Marstall-Expedition einzusinden, ihre Gebote zu thun und sodann weitere Nachricht zu gewärtigen. Leipzig, den 3l. Mai 1884. Die RathS.Hekouomte.Juspectto,,. Zu End« der vorigen Woche ist tu einem diesige» Bastbaus« ein Portemonnaie von braunem Leder» mit einer nicht ganz unbet:utenden Summe G«l8e», ausgefundeu, welches jedenfalls von einem Baste dort zurückgrlaße» worden ist. Der unbekannte Veckusttrttger diese- Portemonnaie- wird hier durch «ufgesordert, sich eheboldigst i» unsere» Lommilfariote z» melden. Leipzig, am SS. Mai 1884. La» PoUzetamt »er Sta»t Leipgta. Bretschneldrr. Ben D« diesjährige iuteruatiouale Producteumarkt wird Montag, den fi. Alugufi d. I. in den Räumen des Krystallpalaste« hiersetbsi abgehalten Leipzig, den 25 April 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. tretschneider. Im Hoiraume de« hiesigen Amt-aertchisgebäude- soll 8. gch - - traf. üenst«,. de» 8. Juni. 18 Uhr vormttto,«. ew EchtstScoronffrl versteigert werde». Leipzig, am 17. Mai 188«. Virlß. Perichwvol^eher. Lrstoneier Anzeige zufolge ist da» sür Anna Therese Vühme an« Petzern unter Nr. 6l6 am 12. Jul, 1870 vom nnlerzeichnete» Oolizetamte ausgestellte Dienstbuch in hiesiger Stadt abhanden ge- kommen. Mir ditten, dasselbe im Ausfiiiduiig-salle an un« abzulieser». Sechzig, am 28. Mai 1884. las Potizeiamt »er Stadt Leipzig. Vreti'chneider. S. Bekanntmachung. Die Stelle de- hiesigen BemeindevorftondeS wird durch den frei willigen Abgang de« seitherigen Inhaber- demnächst erledigt und soll alsbald wieder besetz« werde». Da- Behalt ist mit Einichluß von 600 ^l sür die Verwaltung de« StandeSamte« aus 4200 pro anno benieste». Juristisch gebildete Bewerber wollen ihre Besoche mit Leben«- laus und Zeugnisse« »t» zum 18. Ztuat 1884 bei Unterzeichnetem Bememderathe einrrichen. Reudnitz, 30. Mai 1684. Der Grmetnderath. Hetzer. Auctioil. Mittwoch. ».« 4. Juni ». I.. 18 Uhr v-rmittaa«. sollen im Auction-tocale de» hiesigen -lmt-aerichi-grdäude« 14 »tun 8», 4» «u» 5-armlge rrtchtzerrirrte Go»kronlruch»er. weiche sich besonder- sür Säle, Salons «nd feinere Restaurant- rignen würden, ein Siemen« scher vrennrr, eine strotze Lokerne für avfsällig zu mark>rend« Eingänge, zwei ca. 1 /» Meter »atze Ziukfistnren mit Siiirichtnug zur Gashelrnchtuiig, zur Tr- Heilung von Treppenaufgängen rc., eine grotze Gartenfontaine und ein Waschtisch mit Waffcrleitungseinrichtnng verneige« werden. Sämmtliche Objecte können hier besichtigt werde». Leipzig, den 24. Mai 1884. vieltz, Bericht-Vollzieher Holr-Anction. von den aus dem Zweulauer Forstreviere in der Harth aus. bereileken Hölzern sollen Dienstag, ve» I8.Jn»idieseSJak,re«. »onvarmittagSvhran. 124 kies. Klötzer, 16—26 emi stark, 4 w lang, 4^, Hdt. dgl. Stangen, 8 u. vcw stack, 7—Sm lang 12^ - - - 1^—12 - - 0- 10 - - 10,^ » . « 13—15 « - st—11 - - S Lw kies. Brennscheit«, 211 : r.cs-7« ! Brennkiiappel. - dergl- in Abtheilung 32, Windbrüchea, k^ekrn^ ^ vrennreifig aus obigem Schlag»; Donnerstag, de» 12. Juni diese« Jahre», »an vormittag - Uhr an. 680 eichen» Klötzer, 10—87 em stark, 2„—6 w lang, SOI 2 416 aus dem Schlage in AbtheiiungAt, S3, 34 — Von :s 3—6 Su.4 ank dem Holzstblage Abtheilung 28 39 birkene - 10—32 16 Weißbuch. . 13-22 3 lindene » I0n.11 38 sichieae » 13—44 » » 3—9 4 kieferne - 33—39 » » 5—6 und Montag, de« 16. Juni, da« vormittag - Uhr st», Sl Km harte Brennjcheite, ^ ' weiche ! «rennknüppel, harte Zacken, >rte« Bruchholz. welcher > «renurelstg. harte weiche ^ Stöcke, ans vorgedachtem Holzschlost«, darf man sich kaum wundern, wenn die früher so überall« österreichsrcundlicken ruil'eiiischen Patrioten jetzt »aci> Nußland blicke», um von dort Hiisc gegen ihre unerträgliche Bedrückung seiten« der Polen zu erwarten. In nenesier Zeit versuchen die Polen sogar da« letzte Bollwerk de) rutyeniscken BoikölhumS in Gai'zien, die eigen artig gricchisch-unirte. mit Rom nur in losein Z»si»»i»ien- hange stehende Kircbe au- dem Wege zu schassen. Dio Klein- rnfien Galizien», von dem österreichischen Gouverneior Graf Stadion mit der ethnographisch ganz Unverstandlitchen Be zeichnung »Ruthenen- versehen, bekannten sich nämlich ur sprünglich, wie alle Rüsten, zur griechisch - o r t l> o t ox e n Kirche. Al» da» heutige Galizien jenseit» de- SanflntseS, von Russen und Polen .Rolbrußiand* genannt, zur Zeit des polnischen Reiche» von diesem gewaltsam »nlerworsen wurde, war e« die erste Hauptaufgabe der polnischen Jesuiten, die griechisch- orthotoxe Religion der Kleinrussen gewaltsam a^-;urotten und diese Rom zu unterwerfen. Fiircktbare, blutige Auf stände gegen dir Polen, zumal seitens der erbittert« n Kosaken, waren die Antwort aus diese- unsinnige Beginnen der pol nischen Jesuiten, ja man kann süglick behaupte», daß dieser ultramontane Fanatismus späterbin die Hauvtschuld an dem Untergänge Polen» getragen hat. Tie Klei,»rüsten Galizien» wurden indeß schließlich durch die sogenannte „Lubliner- Union" „bekehrt", d. h. sie schloffen sich nolen» eoleus be dingungsweise Rom an. Ihr Rltu» ist aber ein wesentlich anderer, mebr slawisch-nationaler, al» der der römffch- katbolischen Kirche. Auch dürfen bi» heute die ruthenisch- ariechisch-linirten Priester im Gegensatz« zu ihren römisch- katholischen Collegen sich verheiratben. Da» Alle» ist de» Jesuiten schon seit langer Zeit ein Stein de» Anstoße», den sie gewaltsam au» dem Wege räumen wollen. Nun sollen in Ostgalijien auch die Basilianer Klöster, die einzigen geistlichen GenoNenschaslen, welch« die Ruthenen besitzen, den Jesuiten auSgeliesert werden, welche dadurch jene ganz und gar unter da» Joch Rom« beugen wollen. Ei» Schrei der Entrüstug entringt sich darüber der ganzen ruthenischen Nation, die denn auch bereit« eine große Beschwerde-Deputation nach Wien gesendet hat. Wird dies« dort Gehör finden? Wir glauben kaum, denn Graf Taaffe tan» sich von seinen polnischen .Freunden" nicht treust«» 200 eichene Langhauken tn Abtheilung 33 meistbietend gegen sofortige Bezahlung uad unter den sonst bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Versammlung am 1«. Juni aus dem Schlage in «btheilung 34 an den Prödcler Feldern und am 12. bez. 18. Juni aus dem Schlage in Abibeilung 28 am Kaiserwegc umveil de» Harihschlößchen». Zahlung der firstehnngögetder im Gastüosr zu Gaschwitz, -öntgl. Aorstreutamt Wurzen und Köutgl. Nevterverwallnng Zwenkau, den 28. Mai 1884. Pachmann. Lomler. Nichtamtlicher Theil. Die galizischen Polen. * Der österreichische Rcichörath beider Häuser ist geschloffen und die Abgeordneten haben sich bereit» nach ihrer Hcimath begeben. Die Preßorgane de« Grasen Taaffe wisse» vo» ranz „erfreulichen" Erfolge» zu berichte», welche angeblich die negierung im Vereine "mit der ihr ergebenen NeichSrathS- Majorität im Laufe der nun geschloffenen parlamentarischen Session e«ielt habe. Daß bei Anführung dieser „Erfolge" die ossiciösen Blätter sich nur mit ganz nebensächlichen Dinge» und nicht mit den Hauptfrage» beschäftigen, welche das Re gierungssystem de« Grasen Taaffe nack wie vor ungelöst läßt, ist kaum zu verwundern. Tie ganze innere Politik Oesterreich« hat. seit Gras Taaffe ihre Leitung übernommen, leider nur einen Blick sür engherzige Nalionalltät-vifserenzen, provinzielleSonderbcstrebungen und södcralistischeZuiiinlhungen aller Art, wodurch selbstverständlich keine große, ziclbe- wußte.von dem österreichischen Staatögedanken getragene Politik verfolgt werden kann, welche allein da» Wohl und die Zu kunst Oesterreich« zu sichern vermöchte Unter solchen Umständen ist die Unzufriedenheit in gewissen Lankern der österreichischen Monarchie fortwährend in Zu nahme begriffen, die Proteste gegen da« gegenwärtige Regic- rungrsystein werken immer lauter, aber Graf Taaffe scheint sich um diese bedenklichen Anzeichen gar nicht zu kümmern und regiert, aus seine czechisch-polnlsch-slowciiischeReichörathS-Majo- rität gestützt, unbeirrt weiter. Ganz abgesehen von der überaus mißlichen Lage, in weiche die Deutsche» Oesterreich« durch die Politik de- Grasen Taaffe geratben und geradezu gewalt sam in die Reihen der Opposition gedrängt worden sind, hat in der Juiigsizeil auck in einer anderen, nichtdeutschen Provinz Oesterreich» der Unwille gegen die Wiener Regierungskreise sei» m Höhepunkt erreicht. Diese Provinz, in welcher gegenwärtig die Opposition gegen die sogenannte „Versöhnung-politik" de» Grasen Taaffe eine» höchst bedenklichen Grad erreicht, ist überdies die größte Oesterreich«, nämlich Galizien, wo sich schon lange Polen und Ruthenen (oder richtiger Klein- ruffe»), iu erbittertem Kampfe gegenüber stehen. Wiewokl die Polen vom Krakauer Gebiete bis an de» Sanfliiß nur die Hälfte der Bevölkerung Galizien« bilden, so besitzen sie dennoch, von der Wiener Regierung unterstützt, ja aus un. zerechte Weise bevorzugt, alle Aemter und Stellen und »aber» sich überhaupt in ganz Galizien zur alleinberr- fchenden politischen Nation aufgeworfen. Die drei Mil. iioncu Ruthenen. welche die Mille und den östlichen Theil de« Lande« bewohnen und von dort mit ihren Stamme«- genossen in den russischen Provinzen Wolhynien. Podolicn und der Ukraine sich verzweigen, werken in Galizien von den Polen aus da« Schonungsloseste untervrückt und ver gewaltigt. Im Wege förmlich organisicker Bestechungen, Ein schüchterungen und Bedrohungen, gegen welche, trotz wieder boller, sehr nachdrücklicher Beschwerden die Wiener Regie, rung niemals «ingeschritlen, ist e- den Polen gelungen, die Ruthenen fast ganz auS de» parlamentarischen Körperschaften zu verdrängen. Ii» Wiener Relch-ratbe baden sie nur noch drei Vertreter, im galizischen Landtage ist die Zahl der ruthenischen Abgeordneten auch »ur eine verschwindend ge ringe. kurz die Lage diese« Oesterreich stet« treu ergeben ae« wesenen Volköstannnc- ist durch den polnischen Druck eine geradezu unerträgliche ge vorde». Unter solche» Verhältnissen Leipzig, 1. Juni 1884. * Auf die Tagesordnung einer der ersten Reich«tag«- sitzungcn »ack Pfingsten wird die Vorlage über die Sub vention an Hostdampfer gesetzt werden. Der Gesetz entwurf gcbört zu denjenigen, deren Erledigung in der gegen wärtigen Session sehr wünschenSwerlh ist und sich ohne Zweifel auch noch wird bewerkstelligen kaffen. An der An nahme im Reichstag durch eine große Mehrheit ist wohl nicht zu zweifeln. Durchaus ablehnend verhält sich nur die deutsch- freisinnige Partei, deren ofsicielle« Organ, die „Parlamen- tausche Corrcspondenr", die Vorlage entschieden verurtheilt. Die Berathung de« Gesetzentwurf» dürfte auch eine geeignete Gelegenheit bieten, die Colonialfrage, die unser Volk jetzt so mächtig beschäftigt, im Parlamente zur Sprache zu bringen, "ehlt cs doch nicht an Anzeichen, daß wir auch in dieser rage vor einer neuen Entwickelung sieben, und daß auch die Regierung ihr erhöhte und aclivcre Fürsorge zu widmen beginnt. * In der unter dem Vorsitze de« Staat-minister- von Boetticher am 29. Mai abgcbaltenen Plenarsitzung de» BundesrathS wurden den zuständigen Ausschüssen zur Vorberathung überwiesen: die Beschlüsse de» Reichstage» zu dem Berichte der Reich-schutden-Commission und zu einer Eingabe wegen Rückerstattung überbobcnen Zolle» für gesägte Marmorptalte»; die Gesetzentwürfe, betreffend die Besteuerung de» Zucker», und betreffend die Abänderung de» Zolltarisge setzeS vom 15. Juli 1879; die unterm 13. Mai d. I. im Haag Unterzeichnete Literarconvention mit den Niederlanden. Ter Vor sitzende machte der Versammlung Mitteilung von der au» Ver anlassung der Grundsteinlegung sür da» ReichStagögebaude bevorstehenden Feier. Bei der Neuwahl der vom BundeSratb zu ernennenden Mitglieder de« CuratoriuniS der Rrichobank wurden die bisherigen Mitglieder wiedergewählt. Gemäß einem Auischußantrage wurde beschlossen, die Karbelsäure als Denaturirung-mittel sur Salz fernerhin nicht mehr zuzulaffen. Dem von dem Reichstage in veränderter Fassung angenom menen Entwürfe eine» Gesetze» über den Feingehalt der Golv- und Silberwaarcn ertbeitle die Versammlung die Zustimmung. Schließlich wurden sür die Verhandlungen im Reichstage Commissarien gewählt. * E» verlautet allgemein, daß Prinz Wilhelm den Preußen in» höchsten Grade befriedigt von seiner Reise nach Rußland nach Berti» zurückgekehrl ist. Nicht nur dcr Kaiser von Rußland selbst bat seinen Gast auSgezcichnct und seiner Freude über den Besuch eines Sprossen unserer Herrschersamilie in offener und licbenSwürdigstcr Weise Alb druck verlieben, auch seine Umgebung hat gcivcttcifcrt, dem Prinzen Wilhelm he, jever sich darbiclcndcn Gelegenheit Vc weise vo» Sympathie zu gebe»; und daS russische Volk hat den Prinzen überall, wo er sich ihm gezeigt hat. n.ic einer Freudigkeit begrüßt, die bei dem Charakter der Nation al» eine ganz außergewöhnliche bezeichnet werden darf. Tie soeben beendete Reise hat insofern eine politische Tragweite, al« sie in unzweiselba'Icr Weise die Herzlichkeit rer Beziehungen zwischen der deutschen und der russischen Herrschersamilie dargctha» hat. Aber von besonderer Bedeutung erscheint un» auch die Thatsache. daß da» deutsche Veik mit Dankbar keit Keiliitniß davon nehmen wird, welch gaslsreundliche Ali!- nabme ein Hobenzolternprinz bei dem russischen Volke ge sunden hat Alte Freunde de« Frieden» werden diese» neue Symptom der herzlichen Einigung der große» Völker Europa» mit Freuden begrüße», und jede« echte deutsche Herz wird stolz sein aus die Ausnahme, welche der Enkel unseres Kaiser in dem mächtigen Nachbarstaate gesunden hat. * Neber die nationalliberale Partei und die jüngsten gesetzgeberischen Vorgänge schreibt die „Naiicnalliberale Correfpondenz": Es ist jetzt eine beliebte und ln den vcrlcknedcnst » Variationen wiedecket,rcndc Darstellung in der Presse, sowvül dcr deutsch-ircisin- nigen al» der consirvativen und klerikalen, al- ob die nallonalliberale Pariei durch die jüngsten Vorgänge aus gesetzgeberischem Gebiet, de» Verlaus der Unlallversich»rui>g-'rag« in der itommnsion, die Ein- drinqung der Vorlagen über die Slcmvelsreucr und den Zolllarif in die peinlichste Verlegenheit gerathe» wäre, al- ob ihr Programm
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