Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188406147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-14
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IH«» »4itd»ak «.7^ «». ki. irihn U,ci>»N !>>) ' «7. !i«l» ä Ls,- ttvii »7.7- t«u. -7,- . » 2?^' rr. krlor. M - 7d» t ! »-I l«r, r« >U- !>-».- -rUu^uLü:^ iküLiurrnz-r, l»7> «7.W IW7V IW I- 81 ä- M 7o S0Ü'>- «>711-, > SIÜ- IS7», Ml>> p'i»> «>!.«> «e.i» l 15L. ÜW- > «Ldv »»tsrreleditck« lö!«,- Wli-I IMÜ-- 2»r-, Ä- -Xet. ISSI to» «>/, -.- -i««4 IA-- skl«». vir. » -Ir. »»«d. »>/, S7si V 10»- »>/,! S7.-K 1 >1« IÜ I»»- p«oitiaf. i>so.^ Itt- i»>«0 r» >r«Li 17»- ,«8i !«.- I«- >rt» ic ntol7 7-»krlk il ri» 7»d> lk rk»i»rtk »uu» °i»-i?»sr. u. ». rirW au» golaaru i-y.-ir.-L ».-X. I. 0ökl«i> >!>>>«» KSoki-rrl a MiaUt Sti,klar» .Ilärüll»» llllarai aroar- W — Vt-rl l>r. IW.- »'.« l«,k icü- 7! 71 ->.- >r.-r»dr. »« - '.Crulala» im-lla- >itlv,l4» z.-^rdr iolkrlk» cek» lemaiak» r,icU«rt» «UovjtK »kkkt» »IK-. pivllvE »a. »d»u-V. loeo ISS di« ,t 174-50 t7.— per i Leptombs» t. — Spittto» e 51.90 ^l.por unuojz: kl»«, r Ssptaiuder- >tt. — Litt« rdli>»b«ttcbt.) »ptemder 6'/„ «, vooewder- t.) (Lrete, 7.000 ö»ll,o. rt 10,000 S. m»t, 10,000 1» rettlLlttt. -s- 1.02. Llne-Lamvier i „Witconstu" r „Nestorian" Lloyddampfer »er American >o» (11/S) die pernambne«", ßfrachiea ttlr , » »heil. » ,nd Libau Frachten «- »och immer il auch meiter rote für r»m- ir. »'/.-SV. L ». ^ T'/.-T'/. alsper« »G> I. Lluu». Erscheint täglich früh 6'/,Uhr. RetittUon und Lrvrdition Johannetgafse 3S. LptkLstundtN -rr Urdürtiou: Bormittag» 10—1> Uhr. Nachmittag» b—S Uhr. NN'^ npMcr und Tagtlilalt Wt»«h«, h«r für dt« nüchstfalgau», U,»»er »eftt««te» Inserat, an S«ch«nta,en bi» S Uhr Nachmittag«, an e«««' «nd Festtagen früh di«'/,» Uhr. An den Filialen fit Ans.-Annahme: ktta Ae««. UnioersiiStsstratze 21. Laut« Lösche» Aatharinenftrabe 18, p. NN« dt« '/,s Uhr. 188^ ZN gefälligen Veachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den L» Jnnt, Bormittags nnr bt« >,» Uhr geöffnet. LxpvUltlon ävs IivIpLlxer l'kxvdistl«». Amtlicher Thetl. Da« 18. Stück deS die-jähriaen Reickszesrtzblattr« ist bei mit einManaen und wird Hs- ,«n» L. Juli d«. I». auf dem RathhauSsaal« zur Einsichtnahme öffentlich au«HSngen. Dasselbe enthLlt: Rr. 154S. Gesetz, betreffend die Verlängerung der GiltigkitS- dauer de« Gesetze« gegen die gemeingefährlichen Be strebungen der Socialdemokratie dam 2l. October 1878. Vom 28. Mai 1884. Nr. IS4S. Gesetz, betreffend die Abänderung de« Gesetze« über di« eingeschriebenen Hilf»casi«n vom 7. April 1876. Dom 1. Juni 1884. Leipzig, den 10. Äuni 1884. Der Skath der Madt -«tPitg. Vr. George. Frvgl. Vellanntmachuffg. Di« M«S«nsterungS - «ad Ersatz- Reserve- Scheine H» Glaffe der tnr laufenden Jahre in Leipzig, Stadt, gemusterten mtlitatrpfftehttgen Mannschaften sind heute eingeaangen und liegen aus unserem Quartieramte, Stadthau«, 2. Obergeschoß, Zimmcr Nr. 107, zum Abhcle» bereit, wa« hierdurch zur Kenntniß dar Betheiligtru ge bracht wird. Leipzig, am 11. Äuni 1884. Der Rath her Stadt Leipzig. vr. Georgi. C. Vrkavnlmchiln-. Di« zur Submission au-geschrirbenen Maler- und Anstreicher-Arbeit«» für den Neubau der vm. Bezirk«, schule sind vergeben, und werden daher die nicht berück sichtigten Herren Bewerber hiermit ihrer Gebote entlassen. Leipzig, den S. Äuni 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. > Vr. Georgi. Wilisch, Ass. Vrkauutmachung. Da« Diacoaat z» Laucha mit tzdfarramt zu Portttz kommt Anfang Äuli lausenden Äahre« zur Erlediau»§- Da» Einkommen dieser Stelle beträgt neben sreier Woh- nuna 2754 55 Bewerber wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen bi» zum 2V. Juni diese« Äahre« schriftlich bei un« anbringen. Leipzig, den 28. Mai 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georg». Kretschmer. Mamilmachiiiig. An den hiesigen Beztrk-schulen sind eine größere Anzahl Freistelle» zu vergeben. B'werber um dieselben haben die Gesuche persönlich auf der Schul - Expedition (Rathhau«, N. Etage, Nr. l2) anzubringen. Für Schüler der 1. bis 4. Bezirttschule werden die Ge suche in der Woche vom 10. bi» 14. Äuni. für Schüler der 5. bi» 8. Bezirköschule in der Woche vom 16. bi« 21. Äuni Vormittag« von 8 bi- 12 Uhr und Nachmittags von 2 bi« 5 Ubr angenommen. . . Leipzig, den 8. Äuni 1884. Der Schul-Ausschuß der Stadt Leipzig. Vr. Panitz. Lehnert. Bekanntmachung. Di« Herstellung von Tbonrohr-, Haupt- nnd Neben schlüßen in der Straß« am Panorama soll an einen Unter nehmer in Accord verdungen werde». Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau«. Zimmer Nr. 14, au« und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Thonrohrschleußen a« Pa«ora«a" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum SL. laufende» Monat- Rachmtttag« S Uhr einzureichen. Leipzig, a« 12. Äuni 1884. DeS RathS der Stadt Lelpztg Straße»ba«-D»p«tatio». Bekanntmachung. Di« Pflasterung der Straßen am Panorama «it Schlackeugußstetue» soll an einen Unternehmer in Accord vervunoen werden. Die Bedingungen und Zeichnung«, für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Berwallung. Rathbau», Zimmer Nr. 14. au« und kvnnrn daselbst eingesclien resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Straße» a» Pauora««" verleben ebendaseldit und zwar bi» zum AI. la»fe»de« Monat- Rachmtttag» S Uhr einzureichen. Leiht'», o« »1. Äuni 1884 DeS RathS der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation Lrgan fiir Politik, Localgrschichte, Handels- «ndGeMSverM Gonnabend den 14. Juni 1884. Än Nachstehendem veröffentlichen don Preise» deS Br»de« »»d der Vta«O Bekanittmachnng wir di« seit unserer Belanntmachung vom Weiße» Baönvaarr». —— GtraHe Schwarz, Hugo Alsner, Iuliu« Nötzner, Hermanu vundermann. r. Schmidt. Heinrich Dietrich, Wilhelmine «ippert, Hugo vütz«e, Adolf r»te«e. I. w. Filiale ««»»«»pchnchlor, Haupt, Friedrich . . vrblmann, Franz Schröter, Gustav Schalter, Lhrtft. veno, llröber. Gustav Leberecht vernick, Frdr. Böhme, Hcrm. bischer, Julius va,ner, Ailhefm Marcu», Bernhard Naunderf, Franz Schmidt, Otto Deaetmetzer, Emma HRsner. Herrn. ' Schrrtzer, Carl Weder, Emil Schwerin, Marie ßucheudttker, Loui» Vilkert» Franz Loui» Adnattna, L. «. Birsch, Andrea« Iaachi«, Grbr. Berthold, Max »örner, H. W. «aladm«ky, Tarl Larenz, Otto Retprtch, Theodor GkNtzsch» Hermann Wrbrr, verw., Lonstanze Rothe, Anton Otto, Gertrud Doris Rust, Hermann Hctlrmann, Wilhelm Trtsert, A. verw. iüöpprl, Tarl Raumaun, Moritz Tcholze, Eugenie Beilicke, Gottlob Venndorf. Albin Weisrr, Friedr. verehel. Herina, Edmund Schiller, Frdr. Andrea« Ririistrdt, Wilh. Schuster. Emil Wilkr, Carl «üh». O. I. Irirdländer, S. Aörftrr. Friedrich vrlschlöael, Herm. Isottt, re»ckt»LeIe«r, Hentzschel, Friedr. «u«. Leipzig, am 10. Äuni 1884. Glockenstraße Vrandvorwerkstraße Waldstraß« Colonnadenftraß« Mendelssohnstraße Blumengafse Lange Straß« Gerberstrabe Gellertstraß« Neumarkt Albertstraße Preußergüßchen öe»er»straße Südftraße Lurnrrstraße Mendelslohnstraße Eberhardistraße Mendel-sohnstraß« Davidstraße Waldftraste tkupfergLychen Waldstraße Davidsttaße Windmühleustraße RanstLdter Striaweg Hohe Straß« Sebastian Bachstraße RanstSdter St-inweg WInvmtlhIenstraßt Schreberstraße Kleine Fleischernste Nürnberger Straße Windmüylenstraße llolonnadenstraße RanstLdter Steinweg Berliner Straße Eternwartenstraße Bromenadenstraße Weststraß« Webergasse Baherische Straße Kochstraße Aimmerstraße Alcxanderstraße Thalstraße Wi.idmühlenstraße Moritzstrake Bnlonstraße Franksurter Siraße Lternwartenstraste Bayerische Straße UlrichSgaste Marschnerstraße Eulritzscher Straße Gerberstraße RanstLdter Steinweg Eberhardistraße Blücherstrabe Kaiser-Wilhelm-Straß Sebaftian-Bach-Slroß Blücherstroß« Marichnerstraße Sidonienstraß« BolkmarSdors Ntchtamüicher Theil. Die marokkanische Frage vor der italienischen Lämmer. Die Aufklärungen, welche der Minister de» Auswärtigen Mancini der italienischen Kammer am Mittwoch über den Stand der marokkanischen Angelegenheit gegeben bat, sind ziemlich ernster Natnr und rechtfertigen die Besorgnisse voll auf. welche die Ereignisse in Marokko überall in Europa, be sonder» aber bei den Mittelmeerstaalen erregen. Mancini bezeichnet al» den Kernpuncl der marokkanischen Frage für Italien, daß diese Macht rin wichtiges Änlercsse habe, die Bildung eine» ausgedehnte» afrikanischen Reiche» aus der gegenüber liegenden Seite de« Mittelländischen Meere« zu ver hindern. welche« da» Gleichgewicht der Kräfte im Mittelmeer zerstören und die Sicherheit de» italienischen Gebiete« bedrohen würde. Die Anfänge zur Aufrichtung eine» solchen Reiche« erblickt Mancini in dem Schutzverhältniß de« Sheris« von Ouazzan zu Frankreich, weil der Sberis al» Werkeng Frank reich« vie Ursache innerer Streitigkeiten, ja eine« Bürgerkriege« werden könne, und in der von Frankreich beabsichtigten Grenz berichtigung. welche, wenn die Oase Fiauig an Frankreich abgetreten würde, einer Zerstückelung Marokko« gleichkäme. Än beiden Beziehungen Hab« die italienische Regierung freund schaftlich,. aber sehr eindringliche Schritte bei dme französischen gethan und zugleich Mittheilungen über die Lnaelegenbeit »ach Berlin, London und Madrid gelangen lasten. Die kategorischen wiederholten Versicherungen Frankreich« in London. Rom und Madrid lauteten dahin, daß der statu, guo in Marokko aufrecht erhalten werden solle, die Differenz wegen de« Sheris« von Ouazzan sei durch Absetzung de« Gou verneur» von Ouazzan erledigt und die Grenzberichtigung, die nicht etwa die Abtretung eine» größeren Gebiete» in sich schließe, sei auf dem Puncte, entschieden zu werden. Mancini scheint aber durch dirse Erklärungen der franzvnschen Re gierung doch »och nicht ganz befriedigt zu sein, kenn er hält I e» nach drn Eröffnungen Camporeale'S für die Pflicht der vrnd Kilogramm (1 Pfund) Sötte ll. 4 ^ ,.«4 " - 11 12'/, 11 11 UV. 45 50 50 60 50 60 55 50 60 60 65 60 50 50 - — 60 60 60 — — 70 — 60 UV, u UV. - IS — 77 — UV, U 50 50 60 45 — 49 - - U 65 — — 60 — UV. L rs Zs Ä « 8 6? Gramm 55 50 65 50 40 50 50 60 65 50 70 50 40 — 60 65 50 — 70 65 57 — 40 4b 45 40 40 40 - 60 60 65 50 — 50 40 50 40 — 45 40 40 60 65 SO -- — — — 50 — — 65 55 — 70 — — -- — - — -- 40 — 60 45 — 60 — — 55 50 — — —- — — —- — 53 50 — — — — — — — — — — — — — — — — — — 40 — — 40 — 60 — — — — — — — — — — 30 — — — — 50 — — 50 50 — 70 50 40 — — — —- 45 — — — 40 — — 48 — — 50 — — — 40 — — 60 — — — 45 — 60 — — — — 80 50 45 45 - - 65 45 M — 60 45 — — 55 80 — ! 50 60 45 40 60 60 60 45 — — 65 — 50 — Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Ge»rgn Kmr. Regierung, die Sache im Auge zu behalten und verlangt, daß der französische Gesandte in Tanger, Ordega, Brr- haltung-regeln erhalte, welche ihn fortan hindern, Ber- Wickelungen und Unruhen in Marokko anzuzetteln. Die einzige Einschränkung, welche Mancini seinen Versprechungen gab, war die, daß er da» Maß der Kräfte Italien» als Grenze seiner Bemühungen anführte.drohende und ruheilörende Neuerungen in Marokko zu verhindern. DaS könnte von Frankreich al» eine indirekte Erinuthigung angesehen werde», sich in der Verfolgung seiner marokkamschcn Pläne nicht stören zu lasten. Äm Üebrigen hat Mancini sehr deutlich vcrrathen, wa» er von den Versicherungen der französischen Regierung hält: ES wäre ein Mangel an internationaler Rücksicht, wollte man annehmen, daß die Regierung einer großen, edlen Nation fähig fei, eine solche Sprache zu führen, um die Wach samkeit anderer Mächte einzuschläsern. Der Abgeordnete Eamporeale erklärte sich durch die Antwort de« Minister« Mancini nicht völlig befriedigt, beruhigte sich aber einstweilen bei derselben. Inzwischen ist ei» Ereigniß eingetreten, welche» geeignet ist, die öffentliche Aufmerksamkeit den marokkanischen Angelegen heilen in erhöhtem Maße zuzuwenden. Ein französische» Evolution»gksck»vader hat am ll. Äuni Mer» ei Kevir ver lassen, um nach Tanger zu segeln. Die Bedeutung dieser Thatsach« erhellt daraus, daß man in Tanger schon seit dem Tage dem Erscheinen einer französischen Klottenabtheilung mit Besorgniß entgegen sab, an welchem Ordega nach Pari» ab gereist war, wril der marokkanische Minister des Auswärtigen die Abberufung de» Gouverneur» von Ouazza mit einer Darlegung de« Sachverhalt« begleitet hatte, aus welcher ber- vorging, daß die marokkanische Regierung diese Aöberusung nickt freiwillig, sondern in Folge deS von Frankreich aus- geübten Drucke« verfügt hatte. In Marokko hatte man die Abreise Ordega'« allgemein in dem Sinne ausgesaßt, daß sic da» Zeichen zum Au-bruch de» Bürgerkrieges geben sollte sür welchen der Sberis von Ouazza sogleich die entsprechenden Einleitungen gelroffrn hatte. Tie Huldigungen, welche ein zelne Stämme dem Gesandten Ordega bei' seiner Rückkcbr so"'-" ankenten, daß Frankreich dein, «utbruch de» AusttankcS gegen den Kaiser aus diese Stämme Auflage 18,«««. JU»«ountUlltsprki» oiertelj. 4'/, incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Numiner 30 Ps- Belegeremplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» (ln Tageblatt-Format gesalzt) «ß«e PvstbesSrdernng S8 Mk. «tt Poftbesörderuag 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preis- verzeichniß. Tabellarischer u. Zissernsatz nach höherm Tarif. Nerlamen unter dem Kedartisnsstrich die Spaltzeile 50 Ps. Justrate stud stet« an die Eixpeditt«» ,, senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueuumc-rmnlo oder durch Post nachnahme. 78. Jahrgang. -üblen könne. Da« Erscheinen de« französischen Geschwader» vor Tanger gilt diesen Stämmen als da» Signal zum LoS- schtaqen und wenn der Sheris von Ouazza riicht ausdrücklich darüber belehrt wird, daß Frankreich die vor» ihm betriebenen Unruhen nicht wünscht, so werden die Ereignisse in Marokko ihren Lauf gehen. Darauf bezog sich d,e Stelle der Rede Mancim'S, in welcher der Instructionen sür Ordega Erwähnung geschieht, damit er verhindert werde, den Ausbruch von Unruhen in Marokko zu begünstigen. Für solche Instructionen dürfte e» jetzt zu spät sein, denn Ordega hat sich seine Verhaltungsmaßregeln in Paris mündlich geholt, und allem Anscheine nach ist die Absendung de» Geschwader« nach Tanger ans den Wunsch Ordega'« ge schehen und um ihn in der Ausführung seiner Absichten zu unterstützen. Wenn die französische Regierung wirk lich nur eine ganz einfache Grenzbcrichtigung zwischen Algerien und Marokko beabsichtigte, so war die Ver anstaltung dazu jedenfalls zu geräuschvoll, zur Er- rcichung eines so untergeordneten Zwecke« bedurfte e» so großen Lärmes nicht. Und hat Frankreich, wie man allgemein argwöhnt, weitcrgehende Absichten, dann wüßte Äancini, fall« er ihre Ausführung vereiteln wollte, bei Weitem entschiedener austreten. Das Mindeste wäre gewesen, daß er von Ferrh die sofortige Abberufung Ordega'« aus Tanger und seine Ersetzung durch eine andere Persön lichkeit forderte, welche Italien größeres Vertrauen «in flößte. Statt dessen hat er nur andere Instructionen sür denselben Mann verlangt, wa« doch in solchem Falle «aen allen diplomatischen Brauch verstößt, und zum Ueber- fluß hat er auch noch in öffentlicher K«mmersitzm«g die Energie der italienischen Regierung Frankreich gegenüb«r nach der Italien zur Verfügung stehenden Krast bemeffe«. Da« heißt doch tatsächlich Italien für zu schwach erkläre», um Frankreich gegenüber den gebührenden Ton anzuschlage». Unter solchen Umständen wäre es für Mancini bester gewesen, zu schweigen, eine Politik, die stet« Demjenigen anzurathen ist, der nicht kann, wie er will. Endlich muß e» aussallen» daß Frankreich die Antwort auf die italienischen Vorstellungen zwar nach London, Rom und Madrid hat gelangen lassen, aber nicht nach Berlin, während doch da« italienische Cabinet feine Mittbeilnngeu über den marokkanische« Fall auch nach der deutschen Hauptstadt gerichtet hatte. Än der Sitzung der italienischen Kammer vom 5. Äuni, in welcher Mancini die Beant wortung der Interpellation Eamporeale'« sür de» 11. Juni in Aussicht stellte, sagt« der Minister bekanntlich, daß seine Politik der Friede mit Würde sei und daß er diese — Politik durch Bündnisse iu fördern bemüht gewesm fei. Mancini wollte damit' indirekt andeutea, daß «r v«i Regelung der marokkanischen Angelegenheit nicht ausschließ lich der Kraft Ätatien«. sondern auch dem Einfluß seiner Verbündeten vertraue. Wenn dieser Einfluß in der marok kanischen Frage zu Gunsten Italien« geltend gemacht werde» soll, so muß da« durch den Inhalt de« Bündnisse« vorgesehen sein, denn r« liegt nahe, daß jeder Schritt, den Deutschland in Pari« thut, von Frankreich mit ganz b«so«- kcrer Empfindlichkeit ausgenommen werden wird. Maacini ist sich dieser Sachlage vollkommen bewußt und deshalb hat er jegliche Andeutung in dieser Beziehung unterlassen. Unter den obwaltenden Umständen bleibt nur die Hoffnung übrig, daß es den wohlwollenden Rathschlägrn Deutschland« m Paris gelingen wird, weitere Verwickelungen wegen Marokko« abzuwenden. Italien hat sich öffentlich «n die Sache z» tief eingelassen, al« daß e« jetzt ohne Schaden für sein« Ruf die marokkanische Steitsragc allmälig wieder einschlasen lassen könnte. Spanien war weit vorsichtiger und hat wohl daran gethan, denn man soll sich niemals in Dinge einmische», di« man nicht mit vollem Nachdruck und mit Aussicht auf Erfolg durchzusühren die Krast besitzt. A Leipzig, 14. Juni 1884. * Die nationalliberale Fraction wird bei der Br- rathung deS Gesetzes über die Postdampfersubveution gegen CommissionSberathung stimmen und di« Vorlage au- nehmen. * Zur Beleuchtung der Richter'schen Angriff«- weise schreibt die »Nationalliberale Correspondenz: »Än der Berathung de« Antrag« Windthorst hat Herr Hobrecht, wäh rend er die Besugniß der vollständigen Expatriiruaa au« Deutschland als eine große Härte anerkannte» daS Recht zur Internirung eine« aus seinem Amte entfernten Geistlichen in einem bestimmten Bezirke Deutschland« al- eine weise und bumane Maßregel bezeichnet gegenüber dem sonst unvermeid lichen Auskunftsmittel einer Kette von Gesängnißstrasen. Herr Eugen Richter ist über diese AuSfübrung hergesallcn, wie über da« Ungeheuerlichste, waS ein menschlicher Mund jemals auS- sprechcn könne; insbesondere galt sie ihm als unwider leglicher Beweis, daß die nationalliberale Partei von heute auch den letzten Rest von Liberalismus abgestreift habe. Hören wir Dem gegenüber den Fractionsgenoffen de« Herrn Richter, Herrn Häncl. Än der Berathung desselben Antrags Windthorst am 12. Januar 1882 führte der Letztere aus, wie man in der durch die Preußischen Maigesetze ge schaffenen Situation gegenüber den auS dem Amte entfernten Geistlichen zwischen zwei Wegen, dem strafrechtlichen und dem creeutiven, hade wählen können, und sagte dann wörtlich: »Wir sind dazu gelangt, anstatt der strafrechtlichen Grund lage» da« ExccutionSmittel zu wählen. Wir baden cS vamal« gewählt aus dem ausgesprochenen Grunde, weil wir meinten, es sei daS besser durchsübrbare Mittel, e« sei da- gerechtere» gerechter, m. H., gegenüber der Tbatsache. daß jeve Strafe immer auf rincii Tbätl'cstand angewandt werden muß, der einen schweren ConstictSfall im Gewissen de« einzelnen davon Betroffenen conftituirte; aber wir sagten, dieses Execution«- mittel ist auch da» mildere gegenüber einer Häufung von grasen, die, wenn wir den ersten Standpunkt eingenommen hätten, mit Nothwendigkeit herbeigeführt worden wäre. Diese ganz nüchternen Erwägungen sinv «» gewesen, die damal« tw Fortschrittspartei mit Ausnahme weniger sich enthaltender Stimmen einstimmig für da» Gesetz eintreten ließ." Soweit Herr Hänel. Jedermann sieht, daß die hier wiedergegebene Stelle seiner Rede sich mit der erwähnten Au»führung de« -Herrn Hobrecht vollkommen deckt. Der »unerhörte" Hobreckt'sche Slantpmict ist genau derselbe, welche» die Fortschritt-Partei als solcke l874 eingenommen, welchen der Abg. Hänel noch vor zwei Jahren vertreten und wahrscheinlich auch heute noch nicht verlassen hat."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite