01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300822016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930082201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930082201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-22
- Monat1930-08
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1930
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MM«. «. «NPNft 1«0 91» Vp» 393 »rahtanschNfk 8ttll>precher<eamm»lnumm«rl »L»s1 «ur ,iir «achtgklpktch«; Rr.»00l» Schrtftleitunz u. panntn^chsitlstea»! Dresden. N. l, Martenstrad« 33/t» ««MgsLedvh, »ei »M» noein,-»,«« Lupellrmg «,»««<» » "> «k. <ein,chlle»0» w Vsg. Mr >Ätvrl»-»>, durch dl« V«ck ».10 Mk. einschlieblich »« VI«.. V»9««bi>»r i»hn« Postjustellungsgebahrl. «In«einummer U> Vsg., auierhalb Dresden» I» VI«. «n»el»enpr«<s: Die «n«eigen «erde» nach «oldm-rrt berechne«: dl« -tnlpolltge »0 mm breite Zell« « Vsg-, für -ulwLrts so Mg. giamlllen. anzelgen und «tellengesuche ohne Rabatt t» Psg., außerhalb »» Vsg., die »o mm breite Reklame,ell« roo vsg., außerhalb »b« Vsg. Lssertengebühr 30 Vl». «uswilrtig, «ustrbge gegen Vorausbezahlung Druck ». Verlag: Llepsch « Reich»««, Dresden. Po sticheck-ll io. l03« Dresden Nachdruck nur mit denU.Quellenangab» lDresdn. Nachr.i zuiiissig, Unverlangt« Echrisistiickr werden nicht ausbewahrt AoneMorsi SW»N, «0 > »/io Vruck8acken kür k1sn<kel un<k Oevverbe m»ck,rn»r ^u,«ai>r-ng erkalten Sie ckurcki ckl, Srspk. Hun8tsi,8tsi1 dlsrlenstr. 38/42 / ?ernruk 25241 l.iSP8ktl 8c keilAsrklt slokann-Ssorgsri-^IIss s f.tn.pr. 13M /^nsi'ketnnl gut« prslvzvsrl« Wachsendes Defizit der Reichsbahn Fast 28 Millionen Verluste im Auli Berlin, 31. August. Die Deutsche Reichsbahn hat den Lagebericht für denIuli des laufenden Jahres veröffentlicht. Danach sind Einnahmen, insbesondere aus Personen- und Güterbeförderung, in Höhe von 4M SOI 99 RM. gemacht worden. Diesen Einnahmen stehen aber Ausgaben in Höhe von insgesamt 428 846 MO RM. gegenüber, die für die Vetriebsunterhaltung, für Erneuerung der Reichseisenbahn anlagen, Reparationssteuer, Dienst der neuen Schuld verschreibungen und Anleihen und für feste Lasten verausgabt worden sind. Danach übersteigen die Gesamtausgaben die Einnahmen «m rund 27,9 Millionen Reichsmark. Somit stellt sich der durch die Einnahmen nicht gedeckte Fehl betrag in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres nun mehr auf 178,3 Millionen Reichsmark. Der Güterverkehr im Juli war gegenüber dem Bormonat om weiter« 4 Prozent und gegenüber dem Jnlt »origen Jahres sogar um etwa 18 Prozent schwächer. Diese» erheb- liche Berkehrsrückgang ist auf die allgemeine Krise zurückzn- sllhren, in der sich die deutsche Wirtschaft befindet. Der Personenverkehr gestaltete sich infolge beS Ferien- vrrkehrs sehr lebhaft. Er blieb jedoch hinter dem Berkehr im Vormonat, zum Teil auch gegenüber dem Verkehr im Juli «origen Jahres zurück. EmtevhMübmig stir »aß NeiltM Nrt» Berlin, 21. August. Unter Zugrundelegung der dies jährigen Anbauflächen ist nach den soeben im Statistischen Rcichsamt zusammcngestclltcn Ergebnissen der Erntevor schätzung der Saatenstandsberichterstatter nach dem Stande zu Anfang August d. I. bei der neuen Ernte mit folgenden Gesamterträgen zu rechnen sdie endgültigen Ergebnisse der Ernteermittlung für das Jahr 1929 sind in Klammern bei- gefügt: Winterroggen 7,6 Millionen Tonnen s8,1 Millionen), Sommerroggen NM Millionen Tonnen sN.lN Millionen), Winterweizen 3,2 Millionen Tonnen <3,1 Millionen), Sommerweizen N,3N Millionen Tonnen <9,28 Millionen), Winterspelz N,15 Millionen Tonnen <0,16 Millionen), Wintergerste l),44 Millionen Tonnen <ll,38 Millionen), Sommergerste 2,21 Millionen Tonnen <2,89 Millionen), Hafer 5,47 Millionen Tonnen <7,38 Millionen). Skimai v. Sminnersiein Seins Nachfolger vrnütinslänug unserer Svrlluor Sokrlttleltnog Berlin, 21. August. In politischen Kreisen wird es nun mehr als sicher angenommen, daß der Chef der Heeres leitung, General Heye, wenn vielleicht auch noch nicht nach den Herbstmanövcrn, so doch spätestens zum Jahresende seinen Abschied nehmen wird. Die Blätter widmen ihm bereits Nachrufe. General Heye ist 61 Jahre alt und wurde vor vier Jahren zu Sccckts Nachfolger ernannt. Als besonders rühmenswert hebt die demokratische Presse die Tatsache her vor, daß er am 6. November ISI8 dem Kaiser erklärt habe, das Heer werde zwar unter seinen Generalen, aber nicht unter dem Kaiser geordnet nach Hause ziehen, und es werde keinesfalls gegen die Heimat marschieren. Bis zu seiner Ernennung zum Chef der Heeresleitung war der da mals 67jährige Generalleutnant und Kommandeur der ost- preusgischen Infanteriedivision. Seine Ernennung erregte seinerzeit großes Aufsehen, da er mit ihr eine ganze Reihe von dienstälterkn Generalen übersprang. In militärischen Kreisen sagt man Heye nach, daß die ostpreußische Division, die er von 1928 bis 1926 geführt hatte, zu den besten unseres Heeres gehört habe. Mit seiner Tätigkeit als Chef der Heeresleitung ist man jedoch in militärischen Kreisen nicht be sonders einverstanden gewesen. Der ausgezeichnete Divisionär aus Ostpreußen eignete sich wohl weniger zu der bedeutsamen Stellung eines Chefs der Heeresleitung. Auch war es für ihn wohl nicht ganz leicht, als Nachfolger eines so befähigten Mannes, wie des Generalobersten v. Sccckt, das schwierige Amt anzutretcn. Neben diesen allgemeinen Gründen dürften aber wohl bei dem in Aussicht genommenen Ausscheiden Heyes militärische Gründe eine Rolle spielen. Der Rcichs- wehrmtnistcr Grüner hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine durchgreifende Verjüngung der Generalität des Ncichsheereö hcrbcizuführcn. Schon in den Jahren 1928 und 1929 waren fast alle wichtigen Führerstellcn, so die Gruppcn- kommandos und die Wehrkreiskommandos neu besetzt worden, und zwar fast ausschließlich mit jüngeren Kräften. Der als Nachfolger Heyes in Aussicht genommene Generalmajor Kurt Freiherr v. Hammerstein hat ein Generalspatent vom Februar 1929. Mit seiner voraussichtlichen Ernennung dürste das große Revirement in der Generalität des Reichsheeres einen Abschluß erreicht haben. General v. Hammerstein soll, wie es heißt, dem Reichswehrminister und dessen politischen Ressortchefs, dem General v. Schleicher, besonders nahestehcn. Sozialreaktion Mit diesem verstaubten Schlagwort aus der Agitation-» rumpelkammer des Marxismus wird gegenwärtig in Deutsch land ein großer, wenn nicht der größte Teil des Wahl kampfes bestritten. Erst neulich haben wir in Dresden eine Kostprobe davon genossen, als auf dem Krankenkassentag dessen Vorsitzender so heftige persönliche Angriffe gegen die Reichsregierung und ihre Mitglieder wegen ihrer Sozial» Politik richtete, daß der Regierungsvertreter, Ministerial direktor Dr. Grieser, sich gezwungen sah, unter Protest die Sitzung zu verlassen. Weil die Not der Zeit dazu gezwungen hat, die schlimmsten Auswüchse unserer üppig wuchernden Sozialversicherung durch rcformerische Verordnungen zur Arbeitslosen- und zur Krankenversicherung zu beschneiden, stoßen die Führer dieser parteipolitisch angeblich neutralen Organisation in das Wahlhorn der Sozialdemokratie und schreien über Sozialreaktion. Wie wäre es, wenn sie die Augen einmal aus die gepriesenen Länder der westlichen Demokratie richten und untersuchen würden, wie dort, w» man noch tm Gelbe schwimmt, Sozialpolitik gemacht wirb. Wer mit dem Willen zur Belehrung die gegenwärtigen Vor gänge in England und in Frankreich verfolgt, der kann daraus heilsame Lehren für unsere deutschen Verhältnisse gewinnen. England zunächst. Dort wütet, fast so verheerend wie bei uns, die Menschheitsgeißel der Arbeitslosigkeit. Die amerikanische Konkurrenz, die Emanzipation der britische« Tochterländer, die indische Voykottbcwegung und nicht zu letzt der Unsinn des mit englischer Hilfe eingesetzten Tribut systems, alle diese Ursachen haben mit der allgemeinen Welt wirtschaftskrise zusammengewirkt, um das wirtschaftliche Gefüge des gewaltigen Imperiums in seinen Grundfesten zu erschüttern. Die konservative Regierung Balbwins hatte schon im Kampf gegen dieses Ucbel versagt. Und der Agi tation gegen ihre Methoden verdankte die Arbeiterpartei ihren Ausstieg und den Wahlsieg von 1928. Nun war es an den Labourleutcn, zu zeigen, was sic mit dem Werkzeug des Sozialismus auszurichten vermögen. Das Volk erwartete Wunder. Aber sie blieben aus. Im Juli 1929 übernahm die Arbciterregierung von der konservativen 1 136 909 Unter stützungsempfänger, und heute ist die zweite Million schon überschritten. Wenn man bedenkt, daß während des großen Streikes im Jahre 1926 insgesamt nicht mehr als 2Z Mil lionen außer Arbeit waren, bann bekommt man einen Be griff, was bas für England bedeutet, lieber 6,6 Mil lionen NM. kosten die Unterstützungen täglich, und die Arbeitslosenversicherung frißt im Jahr 649 Millionen Zu- schlisse aus der Staatskasse auf. Noch nicht ganz, aber doch so ähnlich wie bei uns. Zwist um teil Ausruf »er semiWte» Rechten Die Giniguligsbestrebunoen vefahröet vraklutolünng unser«» Serltner SedrUtleitung Berlin, 21. August. Ueber den mit der Veröffentlichung des gemeinsamen Wahlaufrufes scheinbar zum Abschluß ge« kommenen Einigungsbestrebungen auf der gemäßigten Rechten waltet bereits ein Unstern. Sofort nach Veröffentlichung des Wahlaufrufes hat sich nämlich herausgestellt, baß offenbar die Führer der Wirtschaftspartet, Drewitz und Sachsen- berg, sich nicht genügend gegenüber ihrer eigenen Partei den Rücken gedeckt haben. In wtrtschastsparteiltchen Kreisen hat man es besonders übel vermerkt, baß der Aufruf an die Staats Partei mit der Aufforderung, sie solle sich daran beteiligen, weitergeleitet worden ist. Die Wirtschaftspaktes will unter gar keine« Umständen eine« Anschluß der StaatSpartei an die «engegründete Gruppe, die nach ihrem Willen eine ausgesprochene Rechts gruppe sein soll. Infolgedessen ist sie nicht einverstanden, daß Dr. Scholz an die Deutsche StaatSpartei den Aufruf gesandt hat mit der Aufforderung, die Staatspartet möge sich anschließcn. Nun ist aber noch eine zweite Panne passiert. Die StaatSpartei hat den Aufruf und bas Schreiben nicht vertraulich behandelt, und infolgedessen konnte vor zeitig ein demokratisches Blatt Teile aus dem Ausruf der ncugegrünbeten Rechtsgruppe veröffentlichen. Infolgedessen sah man sich seitens der TreviranuS—Sacksenberg—-Scholz- Gruppe ebenfalls veranlaßt, den Aufruf» dessen Veröffent lichung erst für morgen vorgesehen war, an die Oeffentltch- kett zu geben. Die Erklärung, die die WtrtschastSpartet jetzt herausgibt, besagt, daß es sich bet den Unterredungen der Herren Scholz—TreviranuS—Sachsenberg um eine rein persönliche Fühlungnahme handele. Di« Wirtschaftspartet Hab« nicht mehr die Absicht, irgendwelche« Aktionen der angedentete» Art bei,«» trete». I» politische« Kreise» schließt ma, a»« dieser Mitteilung, die von dem 2. Parteivorsttzenben, Colosscr, gezeichnet ist, daß die Abgeordneten Drewitz und Sachsenberg offenbar ihre Partei nicht mehr hinter sich haben. Eine weitere Erklärung wird jetzt von der Zentralleitung der Wirtschaftspartet ausgegeben, in der festgcstellt wirb, daß die vorzeitige Veröffentlichung des Wahlaufrufes ohne Zu stimmung der Leitung der Wtrtschaftspartei erfolgt sei, und daß die Zustimmung zu einer vorzeitigen Veröffentlichung ausdrücklich am Donnerstag, also beute vormittag, auf tele phonische Anfrage von der Parteizentrale der Wtrtschafts- partct abgelehnt worden set. Erst am kommenden Diens tag finde eine ParteiauSschußsttzung statt, in der die Zu sammensetzung der Reichsliste beraten »nd auch zu dem an geregten gemeinsamen Vorgehen Stellung genommen werden solle. Es set aber zweifelhaft, ob dafür noch eine Mehrheit zu haben set. Wenn nicht in letzter Stunde jetzt noch eine er folgreiche Vcrmittlungsaktion eingelcttct wird, so ist die Einigungsaktion auf der gemäßigten Rechten nun doch wieder gefährdet. Absage -er Staatspartei Berlin» 21. August. Der „Demokratische Zeitungsbienst* teilt mit, daß die Deutsche StaatSpartei von dem Vorsitzen den der Deutschen BolkSpartei eine» Brief erhalten hat. in dem angefragt wird, ob die Deutsche StaatSpartei den Aufruf der Deutschen Bolkspartet, der Wirtschaftspartet und der Konservativen Bolkspartet unterschreiben wolle. Hierzu sei bemokrattschersetts zu bemerken, daß der Aufruf zu nichts verpflichte. Es bleibe deshalb eine formale Ent- scheibung, ob die Deutsche StaatSpartei ihren Namen unter dtesrm Aufruf setze. Dagegen spreche vor allen Dingen die Einbeziehung des Reichspräsidenten in den Wahl kampf und dagegen spreche weiter, daß andere Parteien deutlich genug zum Ausdruck gebracht hätten, daß sie aus die Unterschrift der Staatspartei keinen Wert legten. Die Staatspartet habe es nicht nötig, das fünfte Rad am Wagen zu sein. — In diesen Worten ist wohl eine Absage der Staatspartet enthalten, die au Deutlich- keit nichts L» wünschen üvrtg läßt, Die Abwehrmaßnahmen der Arbciterregierung erwiese» sich als wirkungslos. Und heute bekennt sie ihre Hilflosigkeit, indem sie an die anderen Parteien einen Appell zur Mitarbeit richtet. Unter dem Vorsitz Snomdcns hat in dieser Woche eine Konferenz mit den Führern der Liberalen stattgefunden, die zu dem Ergebnis kam, daß eine radikale Acnderung des bis herigen Systems nötig sei. Zwei Pläne sind zur Auswahl gestellt worden: entweder eine Herabsetzung der wöchentlichen Unterstützungen um zwei Schilling pro Kopf oder die Einführung eines allgemeinen Ftnanzzolles von 19 Prozent aus alle Fertigwaren und Halbfabrikate. Snowden als Freihändler ist gegen die Zölle und für die Kürzung der Unterstützungssätze! seine Partei und die Gewerkschaften sind für den Zollplan, der mit Hilgenbergs Vorschlag von Tributzöllen eine gewisse Aehn- lichkeit hat, und gegen die Schmälerung der Unterstützungen. Aber was auch bei -cm Kampf der Meinungen herauskommen mag, auf jeden Fall weiß sich die regierende sozialistische Partei in England in ihrer Arbettsloscnbcklcmmung nicht anders zu helfen, als durch eine Tat der Sozial» Neuis: Ver o.N NraMakrsr Seite 9 unä Iv
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