02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300902024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930090202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930090202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-09
- Tag1930-09-02
- Monat1930-09
- Jahr1930
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V4.8ahr-<m-. Nr. Ltza«»s, r G»»t»mbrr Igzo «-»«st«» «„«»» Sernlprecher-Lammklnummer: »b»«1 Nur lür «»chtgelpriche: «r. »00tl SchrtsNettung ». HauvtgeschLst» stell«! Dietden. L. t, Martenpraste 5»/L» j »»«<»-0«« ZeftNdmg «.ck»«k. kedchstl.« «f». Ist» krstgeil»»»^ durch Vostde»u« ».«0VU. etrstchl. 5« tzsg. Voftgebühr t«»«« V»st»ustelluug»geiahr> bet Imal wichen«. Vchem Versand. «tn,elnummer 10 Vs,, «lneeigenprets«: »>« «„-eigen werden »ach «oldmark berechnet: dt« etnsvalttge »0 mm breite Zelle »5 vlg-, sttr aubwbrt« «l> vsg. gamllienanjeigen »nd Etellengesuche ohne «abatt 15 Vs,., außechalb »» VI,., die »0 mm »rette «ellamezelle »so Psg., austerhaw »50 VI« Ossertengebühr »o VI« «ulwLrttge «ustrige gegen vor-ulbej-hlung Vench e, verkech! vtestsch st «etcharbst^ Dresden. Postscheck-stio. ros« Dresden Nachdruck nur mit deull.Quellenangab« (Dresdn. Nachr.) «ulLsstg. Unverlangt« Schristftück« «erden nicht ausbewabrt Vor -er BSlkervaM-Tagung ln Genf Btrallmsen drs RlilbskabimM Vrndtinvlcknng n nsvier LsrUnor SoürUUollnng Berlin. 2. Sept. DaS Reichskabinett tritt am Mittwoch wieder zu einer Sitzung zusammen, in der man sich allerdings nicht mehr mit inuerpolitischen Fragen beschäftigen wird. Die Sitzung soll vielmehr der Erörterung der bevorstehenden europäischen Konferenz und der Tagung des Völkerbunds in Gens dienen. Man nimmt an, daß die sogenannte europäische Vorkonferenz, die am 8. September beginnt, das von dem französischen Außenminister angeregte Thema an die Bundesversammlung des Völkerbundes ver weisen wird. Die weitere Behandlung dieses Fragenkomplexes der in den Antworten aus die französische Note von sehr ver- schtedenen Standpunkten aus beleuchtet worden ist, läßt sich «och nicht mit Sicherheit Vorhersagen. Einige Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Völker» bnnd eine der Arbeitskommisstone», wahrscheinlich die logenannte politische Kommission, mit einer eingehen de« Prüfung des vom französischen Außenminister zur Debatte gestellte« europäische« Problems betraue« wird. Auf der Tagesordnung der BölkerbundSversammlung selbst stehen dann noch einige Probleme, von denen kaum anzu- nehmen ist, daß sie eine sonderlich große Förderung erfahren werden, so die Anpassung der BölkerbundSstaaten an den Ktllvggpakt, ein Thema, in dem sich die Meinungen aller Be teiligten noch ziemlich schroff gegeniibersteheu, so daß ein Abschluß der Diskussion aus dieser Tagung kaum zu erwarten fei» wird. Daneben laufen die Arbeiten der Sicherheit-- kommission. Daß man in der Erörterung der Maß nahmen, die zur Verhütung eines Krieges dienen können, jetzt zu einem Abschluß kommen wirb, ist überaus zweifelhaft. Die in diesem Zusammenhang sehr wichtige Abrüstungs frage soll überhaupt gar nicht besprochen werden. Fm übrigen heißt es noch — wenigstens kann man das sehr deut lich aus Aeußerungen der polnischen Presse entnehmen —, daß die polnische Regierung die Absicht habe, von ihrem Vertreter eine große Rede gegen Deutschland halten zu lassen, und zwar wegen der verschiedenen Ostreben des Reichs- Ministers TrevtranuS. Die polnische Regierung will sich anscheinend das Vergnügen, aus den Fenstern des Genfer Vülkerbundspalastes ein Wahlmanisest an das polnische Volk zu erlassen, nicht entgehen lassen. An der Kabtnettssttzung werden außer dem Retchsinnen- minister Wirt- und Minister TrevtranuS alle übrigen KabtnettSmttglteder teilnehmen. Der Reichskanzler, der heute noch in einer Wahlversammlung in Aachen spricht, kehrt mit dem Nachtzug nach Berlin zurück. Das Kabinett wird sich, wie e» heißt, auch mit der Krage des Saar schütz es eingehend beschäftigen. In dieser Frage wird deutscherseits der Stand punkt vertreten. Laß her Saalschutz nach der Räumung der Rheinland« leine« eigentliche« Sinn verloren habe. Die amtliche französische Telegraphenagentur HavaS hatte in einer Meldung unmittelbar nach der Räumung hervorgehoben, daß der Saarschub als Verbindung zwischen der BesatzungS- armee und ihrem Heimatland gedacht gewesen sei, und daß die l Saartruppen nach der Räumung auch verschwinden würben. Trotz dieser Auslassung in dem amtlichen Dienst ist aber eine Abberufung des Saalschutzes noch nicht erfolgt. Die Saar- bevülkerung selbst hat an den Völkerbund bereits ein ent sprechendes Verlangen gerichtet. Danzigs Protest gegen Gdingen Danzig, 2. Sept. Die Antwort Danzigs auf die polnische Stellungnahme zu der Danziger Note in der Frage des Kon kurrenzhafens Gdingen ist gestern dem Hohen Kommissar des Völkerbundes zugeleitet worden. Die Note setzt sich im einzelnen mit den polnischen Behauptungen auseinander und führt insbesondere den Beweis, daß die polnische These von der Notwendigkeit zweier Häsen für den Außenhandel Polens nicht zu halten ist. In der Danziger Antwort wird eine Auhenhanbelskalkulation für Polen aufgestellt, aus der hervorgeht, daß dieser Außenhandel im Höchstfälle elf Mil lionen erreichen kann, während das Fassungsvermögen des Danziger Häsens 12 Millionen mindestens betrage und das Fassungsvermögen von Gdingen nach den polnischen Plänen ans 1b Millionen Tonne« gebracht werden soll. Es bestehe auch keine Aussicht, daß der seewärtige Verkehr Polens in Zukunft eine Steigerung erfahre. Im Gegenteil sei an zunehmen, daß die polnische Ausfuhr immer mehr über die Landgrenzen geht, je mehr Handelsverträge mit den europäischen Staaten abgeschlossen werden. Polen habe den Charakter eines Binnenhandels st aates. Die Danziger Note geht dann noch aus die Behauptung Polens, daß der Danziger Antrag aus Entscheidung durch den Hohen Kommissar einen Eingriff in die polnische Souveränität bedeute, ein und stellt fest, daß Polens Verhalten weder mit dem Begriff des „lsir vis?", noch mit dem Rechtsstandpunkt vereinbar sei. Danzig verlange nur die Durchführung einer Entscheidung des BvlkerbundSkommissarS. Dagegen bedeute daS Verhalten Polens einen Vorstoß gegen die wirtschaftliche und politische Selbständigkeit Danzigs. Der Antrag Danzigs, Polen zur Jnnehaltung der vertraglichen Verpflichtungen einer volle« Ausnützung deS Danziger Hafens zu veranlassen, wird daher in vollem Umfange aufrechterhalten. De. Curtiirs fährt nach Genf Berlin, 2. Sept. Ueber daS Befinden des ReichSautzen- ministers höre» wir von unterrichteter Stelle, Laß Dr. Cur- tius wieder vollkommen hergestellt ist und die Vorbereitungen für seine Abreise nach Genf trifft. Sie BvrgüiW in brn Elummbletlmigea »er Berliner Rakionalseziailllea Berlin» 2. Sept. Im Berliner Krtegervereinshausc fand am Montagabend eine Versammlung der nationalsozia listischen Sturmabteilungen statt, zu der Adolf Hitler aus München gekommen war. Der Versammlung war eine interne Besprechung vorausgegangen, in der die wesentlichen Punkte bereits ihre Klärung gefunden hatten. Der Leiter der Sturmabteilungen Ost des gesamte« Gebiets östlich der Elbe, Hauptmann a.D. Gtenner, verlangte dabei im Name» seiner Unterführer eine Erhöhnng des Etats für die Sturmabteilungen. Er betonte, daß mit den Mitteln, die die Partei zur Ver fügung stelle, die notwendige Arbeit nicht mehr aufrechtzuer halten sei, da besonders im Osten des Reiches die Sturm abteilungen in den letzten zwölf Monaten sich teilweise ver sechsfacht hätten. Man könne mit den Geldern, die München zur Verfügung stelle, kaum noch die notwendigen Büro arbeiten durchführen. Es müsse also unbedingt der Etat für die Sturmabteilungen wesentlich erhöht werden, wenn die Partei sich diese wichtigste Stütze erhalten wolle. In ähn lichem Sinne sprachen sich auch die übrigen Führer aus. Bet dieser Gelegenheit wurden auch die Vorkommnisse im Berliner Parteibüro zur Sprache gebracht. Nach den Erklärungen der zuständigen Führer soll es sich darum gehandelt haben, baß die Wache der Sturmabteilungen, die dort Dienst hatte, sich dem Hanptmann Stennes gegenüber renitent benommen habe. Daraufhin habe Stennes die wache habende Sturmabteilung durch eine andere ablösen lasse« wollen. Die menternde Abteilung habe sich geweigert, ihre« Posten z« verlassen, «ud so sei es z« de» finsammen» stößen gekommen. Inzwischen ist der Antrag gestellt worben, die meuternde Abteilung aufzulösen. In der Vorkonferenz einigte man sich nach dem Bericht der Korrespondenz, der wir diese Mitteilun gen entnehmen, darauf, die Mitgliederbeiträge der Partei monatlich um 20 Pfennig zu erhöhen. Diese Beiträge solle« nicht in die Parteikasse fließen, sondern restlos den Sturm abteilungen zur Verfügung gestellt werden. In der Ver sammlung im Kriegerveretnshaus, in der Hitler, Goeb bels und Stennes sprachen, wurde dann bekanntgegeben, baß eine finanzielle Einigung erfolgt sei, die für die Sturm abteilungen eine Erfüllung ihrer Wünsche bringe. Bor einem Massenstart ninertknnssAer vreansstegrr Ren-ork» 2. Sept. Wenn die augenblicklichen günstige» Wetterverhältnisse anhalten, ist noch für den DtenStag, späte stens aber für Mittwoch, mit einem Massenstart amerikani- scher Flieger zum Ozeanflug zu rechnen. Bon Montreak aus will der Flieger Errol Bö yd auf der „Bellanta"- Maschine „Columbia", dem Flugzeug ChamberltnS und Levtnss, nach London fliegen. Von Boston auS beabsich tigt Ruffel Baarbman, gleichfalls auf einem „Bellanta^- Apparat, einen Flug nach Dublin; schließlich wollen die Flieger Roger Williams und Ted Lundgren mit einem „Emsco"-Eindecker einen Weltrundflug antreten, dessen erste Etappe Berlin sein soll. Aalteas Mailst zur MkerbnaMsorm Sn wichtigen Punkten Aebeeeinstimmung mit Deutschlan- Rom, 2. Sept. Die italienische Presse hat bereit» in den lebten Wochen in der grundlegenden, aber leider kaum spruch reifen Frage der Reform deS BölkerbundS- sekretartats und seiner Leitung in sehr eindeutiger Weise Stellung genommen. Man weiß, daß neben Deutschland der italienische Vertreter im sogenannten Dreizehncrausfchuß ent schlossen die fortschrittliche Richtung vertreten hat und die französisch-englische Monopolstellung, die mit der poli tischen Entwicklung der Gegenwart nicht mehr im Einklang steht, tm Sinne Norwegens und Ungarns, die die eigentlichen Initianten dieser Bewegung sind, beseitigt wissen will. Diese Forderung ist in der italienischen Denkschrift noch einmal erhärtet worden, und die italienische Delegation hat damit für diese Frage gebundene Marschroute. In der nicht weniger wichtigen zweiten RevistonSfrage, der An passung des Völkerbundspaktes an den Kelloggpakt, ist die Haltung Italiens unverändert geblieben. Der feinsinnige, aber ausschließlich juristisch denkende Senator Scialoja, einer der wenigen noch lebenden Autoren des Völkerbunds- pakteS, hat tm Februar dieses Jahres in Genf alles getan, um die elastische Eigenart des BölkerbundspakteS und seiner Bestimmungen zur Verhütung bzw. Beilegung von inter- dattonalen Streitigkeiten ge««« die Sanktionötheorie Frankreichs «nd feiner Berbüubete« trfolgretch zu verteidigen. Auch hier ist die Richtung der italienischen Auffassung klar gegeben und eine Aenderung nicht zu erwarten. Ein drittes Thema, die M a n b a t S f r a g e, der die Hanptmandatsmächte Frankreich, England und die Dominions bereits wiederholt im Gegensatz zur Auffassung Deutschlands und Italiens jede RevtstonS- mvgltchkeit nehmen wollen, ist angesichts des ita- ltenlfchen ExpanstonSbedllrfntsses in dem Pro gramm der Augenpolttik Italiens so grundsätzlich, daß auch hier sein« Haltung unverändert fest bleibt. Italien besteht aus dem zeitweiligen Charakter der Mandate und ihrer Ver teilung. Auch in allen wirtschaftlichen Fragen wird Italien seiner bisherigen Haltung treu bleiben, die tm wesent lichen von dem Bestreben geleitet ist. jede Beschnetdung feiner wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeits» so lang, g» var. hindern, solange dt« Frage der Rohstoffverteilung nicht ein« den italienischen Wünschen gerecht werdende Lösung gefunden hat. Diese wirtschaftliche Erwägung tst z« einem gnte« Teil auch maßgebend für die negative Einstellung Italiens »« dem sran-Sfische« Panenropaprojekt, das am Vorabend der Bölkerbundstagung noch einmal im Vordergrund der Diskussion steht. Man steht darin im wesent lichen einen neuen Versuch Frankreichs zur Festi gung seiner Hegemoniestellung auf dem euro- päischcn Kontinent und zur Verewigung des territorialen Status quo der Friedensverträge. Diese Grundtendenz kam bereits in der italienischen Antwort auf bas Memorandum Brtanbs klar zur Geltung. Die italienische Regierung hat dabei aber auch größten Wert auf den Hinweis gelegt, wie sehr die Verwirklichung einer europäischen Union von der Durchführung der allgemeinen Abrüstungs verpflichtung des BölkerbundSpaktes abhängt «nd sich vorbehaltlos di« dentsche These zu eigen gemacht, daß die Sicherheit tn Snropa vor allem durch Einldfnng der AdrüstnngSverpslichtnng erhöht werde« kan«. Mit dieser Antwort an Brtand, die ein umfassendes und konsequent durchdachtes außenpolitisches Programm war, ist also auch die Richtung der italienischen Aktion in der Pan» europafrage und im Abrüstungsproblem gegeben. Hält nun das realpolitisch denkende faschistische Italien den Zeitpunkt für entscheidende Beschlüsse in Genf gekommen? Diese Frage wird man nicht offen besahen können. Zweifel los läßt sich seit der Uebernahme des Außenministeriums durch Grandi eine erhöhte Aktivität in der BvlkerbunbS- polittk und eine neu« positive Zielstellung verzeichnen. Ander seits geht aber Italien, das sich seit der Londoner Seeab rüstungskonferenz hat noch nicht mit Frankreich verständigen können, dieses Mal mit besonderen Wünschen nach Genf, wo zweifellos neue Besprechungen zwischen den ver- antwortlichen Bertretqrn der beide» Länder stattftnden «erde». Der sranzölilcke 0»«es»gln, glück« Nenqork» 2. Sept. Das Flugzeug „Fragezeichen" wurde um 10 Uhr MEZ. vor dem Kap Race lNeufundlanbf vo« dem Dampfer „Havre" gesichtet. Etwas später setzte sich Tostes tu Verbindung mit der französischen Insel Saint-Pierre» die er dann um ^12 Uhr MEZ. überflog. Es hat die Richtung nach dem Kap Canso eingeschlageu. An Bord tst alles wohl. der früh»» Oberbefehlshaber der amerikanische« Defatznngv- trnppen lm Rheinland, ist, wie gemeldet, >w Kans» de» dentsche» V»tfchafi»1«tr«tSr» Lettner in Washington plötzlich an Herzschlag
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht