02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.10.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301007025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930100702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930100702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-07
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A-en-Ausvaße Dirnslay, 7. Oktober IS3« 5K. «» Dra-taniÄriN: packiUchts» Dresden gernivrecher-Lammelnumme«: ssssl «u, ,ur Rachloeivräche: Nr. Lü»N SchrUtleUung u. HauplgelchLil-fteste! Dr-Sde» - «. ». warienftrabe »«/«» ve,ug»oesa-r Sei »Lgltch ,«e.m-Nger Anstellung monotllch ».so Ml. letrstchllestlich so Big. für rrstgerlodnl, durch Postbezug e.«g Ml. einscksticstltch »6 Pig. Postgebühr tohne Poftzuftelluug»gebühr> bei 7mol wbchenlttchem Beriond. tiinzeüiummer l« Pig. Anzctgenpreije^ Die etlüvalltge so mm brelle geile SS Psg„ iür auswilrl« «0 Psg. gamstienanzeigen und Llellengeiuche ohne Rabatt >S Psg., auberhalb SS Psg., die vo mm breiie Rellamezelle SV« Pig., aubcrhaib SSV Ptg. Liierten- gebühr so Pig. BuSwärlige AuiirSge gegen Vorausbezahlung Druck «. Perlagt Liestlch t Reichardt, Dre«den.Posticheck-«lo. l0tt« Dresden, Nachdruck nur mil deu».Quellenangabe <Dre»dn. Rachr.>,uiästig. Unverlangl« Schrillstücke werden nich, auibewahrt Regierungsbilbiing wieber gejOMrt Leerlms lm EMMen Sandtag ergebnislose Ministerprüsibententvahl 46 Stimmen für Dr. Krug von Nidda Zur Unfruchtbarkeit verurteilt durch die Eigenart seiner Zusammensetzung und jeder Lösung der sächsischen Krise ab hold mit einer^stinderheit, die gerade an die Mehrheit streift, muh sich der Sächsische Landtag heute wieder — zum wie vielten Male eigentlich? — mit den Schicksalsfragen jeden Parlaments befassen: Regierungsbildung oder Auslösung? Noch eine Stunde vor Beginn der Sitzung verhandeln die Parteien im interfraktionellen Ausschuß, aber mit der Gewißheit, daß die Aufgabe, auch wenn sie sich bis zum letzten Punkt untereinander einigen, doch unlösbar bleibt. Gegen die Negierung der Rechten, die einzige, die im Nahmen der parlamentarischen Möglichkeiten überhaupt noch in Frage kommt, sträubt sich die kleine demvkratisch- volkSnattonale Gruppe aus Haß gegen die Nationalsozialisten. Und wie soll ihr Widerstand gebrochen werde», wenn nicht durch ein neues Volksurtetl über diesen Slein des Anstoßes aus dem Weg der politischen Entwicklung, die in Wirklichkeit längst darüber hinweggegangen ist. Aber den Mut zur Aus lösung briitgen wieder nur diejenigen Parteien auf, die sich auf Grund dieser Entwicklung einen Gewinn davon ver sprechen dürfen. Die anderen zaudern noch und schwanken vor dem Schritt ins Ungewisse, der zwar die reinliche Scheidung, vielleicht aber auch den eigenen Untergang be deuten kann. Keine der vorgeschlagenen Losungen vermag die Mehrheit von 49 Stimmen zu vereinigen. Der Leerlauf dieser Sitzung und die Ergebnislosigkeit der Abstimmungen ist damit von vornherein wieder besiegelt. Was tut ein Parlament in solcher Verlegenheit? Es be sinnt sich auf den Ursprung seines Namens und redet. Drischt leeres Stroh und wiederholt hundertmal schon Ge sagtes, um am Ende nichts zu tun. Zuerst erhält der unvermeidliche Abgeordnete Edel von der Sozialdemokratie eine verspätete oder vielleicht verfrühte Wahlrede gegen die Nationalsozialisten. Das einzig Positive seiner Darlegungen bleibt die Erklärung, daß sich seine Partei dem Anträge aus Laudtagsauflösung versagen wird. Vergeblich verbirgt er die Angst vor dem nächsten Wahlausfall, die nur zu deutlich aus diesem Entschluß spricht, hinter polternden Ausfällen gegen die kommunistische» Brüder in Marx. Für die bürgerlichen Parteien schlägt der Abg. Kaiser den Deutschnativnalen Dr. Krug von Nidda zum Mi nisterpräsidenten vor. Dieser einzig positive Teil der Aus sprache ist in zwei Minuten erledigt. Dann steigt der Kommunist Sindermann aus die Tri büne und die Phrase nimmt von neuem das Wort. Politische Bedeutung kommt erst wieder den Erklärungen der folgenden Redner der Demokraten und der Volksnationalen zu, weil diese mit ihren fünf Stimmen die Entscheidung in der Hand haben. Dr. Dehne plädiert gegen den Sinn der Demokratie für vorläufigen Verzicht ans eine parlamentarische Regie rung in Sachsen unter Hinweis aus die zweifelhafte politische Lage im Reich. So viel Worte, so viel Ausflüchte, um die Ab lehnung einer ausgesprochene» Rcchtsregierung staatspvlittsch zu verschleiern. Der Rest ist wieder eine Philippika gegen die Hitlerleute, die sich als Zielscheibe aller Angriffe sichtlich geehrt fühlen. Die Stimmen der Demokraten werden bet der Wahl nach Dr. Dehne dem Innenminister Richter zufallen. Zum Schluffe seiner Rede entschlüpfen Dr. Dehne noch einige interessante Aeußerungen über seine unverminderte Vorliebe für die Sozialdemokratie, die auf der rechten Seite des Hauses mit schallender Heiterkeit ausgenom men werden. — Der Volksnationale Lasse unterstreicht die Ausführungen des demokratischen Freundes und beharrt im vorigen auf der Position, die er von Anfang an in der Ne- gierungssrage eingenommen hat. Damit ist der Ausfall des nachfolgenden Wahlganges im negativen Sinne schon vor- weggenommen. Die Abstimmung ist nur mehr eine leere Formalität. Der Sitzungsverlaus Dresden, 7. Oktober 1930. Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Sächsischen Landtages enthält nur zwei, dafür aber außerordentlich wich tige Punkte: Ministerpräsidentenwahl und Beratung der Auf- lösungsanträgc der Kommunisten und Nationalsozialisten. Der Andrang zu den öffentlichen Tribünen ist schon lange vor Be ginn der Sitzung sehr stark. Wenige Minuten nach 1 Uhr eröffnet Präsident Weckel die Verhandlungen. Zur Wahl -es Miniflerprasi-enten nimmt an erster Stelle der Vertreter der Sozialdemokraten, Abg. Edel, Stellung. Die Wahl solle durch die Drohung mit der Landtagsauflösung erzwungen werden. Das sei ein Erpressungsmanövcr. Der Redner wendet sich gegen die Nationalsozialisten, deren Bäume nicht in den Him mel wachsen würden. Sie seien die Büttel im Kampfe gegen die Arbeiterschaft, die Kommunisten aber freuten sich, Zutreiber dienste leisten zu können. Ganz besonders amüsant sei es, daß ausgerechnet Gregor Straßer dazu ausersehen sei, uns in Sachsen zu beschützen. Die Sozialdemokratie werde bis zum letzten für die Interessen der Arbeiterschaft kämpfen. Gewiß sei eine geschästsführende Negierung ein bedauerlicher Zwittcrzustand, aber in ihr charakterisieren sich die Ohn macht der Parteien, eine Regierung gegen die arbeitenden Massen zu bilden. Daher lehnten die Sozialdemokraten die kommunistische Taktik ab, den Landtag auszulösen. Erst müsse die Frage beantwortet werden: Was geschieht nach der Wahl? Dann befaßt sich der Redner mit den Kommu nisten, die mit dem niedrigen Mittel der Demagogie arbeiteten. Ost unterbrochen durch stürmische Zuruse der äußersten Linken, geht Edel auch auf Sowjetrußland ein, das den Sozialismus in der ganzen Welt diskreditiere. Dort gebe es Hunüelöhne und Terror. Der Präsident muß den Kommunisten und Nationalsozia listen wiederholt Ordnungsrufe erteilen. Der Redner betont zum Schluffe, daß die Sozialdemo kratie eine Mitwirkung bei der Regierungs bildung zugesagt habe auf der Grundlage eines Pro gramms, das den Interessen der Minderbemittelten diene. Daran etwas zu ändern, habe seine Fraktion keinen Grund. Durch den Vorschlag eines sozialdemokratischen Ministerpräsidenten bekunde die Sozialdemokratie, daß sie gewillt sei. die Verantwortung für die Führung der Geschäfte zu übernehmen. Die Bildung einer national sozialistischen Regierung zu fördern, habe seine Fraktion ebenfalls keinen Grund. Die Sozialdemokratie sei bereit auch zum außerparlamentarischen Kamps. Abg. Kaiser Mirtsch.j gibt eine Erklärung -er bürgerlichen Parteien mit Einschluß der Nationalsozialisten, aber mit Ausnahme der Demokraten und Volksnationaleu ab. Diese Parteien hätte» sich geeinigt, als Ministerpräsidenten Dr. Krng v. Nidda «nd v. Falkenstein vorzuschlagen. Dann weist der Redner Angriffe des Abg. Edel aus Abgeordnete der Wirtschastspartei zurück. Abg. Sindermann sKomm.j verliest eine sehr lange Er klärung seiner Partei, in der er die Absichten der bürger lichen Parteien, eine Regierung zu bilden, als einen weiteren Schritt zur Verschärfung des Kampses gegen die Arbeiter klasse bezeichnet. Die Kommunisten würden ihren eigenen Kandidaten Vorschlägen. Sie wollten damit das demagogische Manöver der übrigen Parteien im Landtage durchkreuzen und forderten die Auslösung des Land tages. Abg. Dr. Dehne (Dem.): Seine Partei habe die Ansicht vertreten, daß die Zeit zur Regierungsbildung in Dorn Ztnhlhelrntng in Koblenz Lcnnecst« Bnndosführer Seldte (links) nnd Duesterberg >ätzrrnt> brr Kelde» - Gedächtnisfeier an/ der LLarttzanj« in Koblenz kdvloviest Der Einmarsch der Fahnen
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