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Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189206080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920608
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-08
- Monat1892-06
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.06.1892
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Nr. 130 «Lchflsche» «ai»»-».«nz-tg-r («hemnltzr» General.«r»,e»gerz. O. jedoch ei» so nil-gezeichneter Reichskanzler »nd zielbcwnßter Sociaft demokral nuf seiner Laufbnhn über diese» Stein stolpern soll, will wir »och nicht in den Sinn. Sächsisches. — Gemeinde-Vertrrtertag. De,» „Leipz. Tgbl." wird ge schrieben: »Eine n»S den 7 Socinldeinvkrnten Horn (Löbtau), Kiefer (Pieschen), Schulze (Cossebaude). Hvppner (Cotta), Frauenlob (Cc schütz), Inner (Polschappel) »nd Zabel-Gorbitz bestehende Com mission bernst ää. Löbtau, 4. Juni 1802 einen „Ersten Allgemeine» Gemeinde Vertreterlag der Landgemeinden im Königreich Sachsen auf Sonntag, de» 26. d. Mls. nach dem Restaurant zur „Zeche" in Huhcttüein-Erustthal ein. Die Tagesordnung lautet: 1) „Welche Mittel und Wege sind »och »othwcndig, uni die immer mehr steigenden Lasten der Landgemeinden zn mildern?" 2) „Ist eine Revision der revidirten Lciiidgemeiildeordming nvthwendig und bezw. in welchen Punkten?" 3) „Anträge und Resolutionen." Dieses Programm ist offenbar mir ein Deckmantel für den Zweck socialdemo- tratifcher Agitation aus dem platten Lande. Das köuigl. Ministerium hat, wie aus einem seiner Zeit hier mitge- theillen Erlaß desselben hervorgcht, bereits früher Anlaß genommen, durch Vermittelung der Amtshauptmanuschafleli und sonstigen Be hörde» die »ichlsocialdcmokratischen Gemeindeverlreter vor einer Be teiligung a» dieser jocialdemokraösche» Parteiveranstaltnng zu Warne», hinter deren harmlosen Phrasen sich nichts mehr und nichts Weniger als die ganze socialde»,akratische Pestgesahr versteckt. Damit diese nicht auch auf das Platte Land weiter verschleppt wird, ist es anrh bei dieser Gelegenheit nothwcndig, ans jene Tbalsache hiuzu- Weisen. da in der Einladung selbst »»ehrlicher Weise jede Anführung des socialdcmvkratischcu Charakters der Veranstaltung fehlt, vielmehr »alle Gemeindeverlreter und Gemcindevorstände ohne Ansehen ihrer Klasse»» oder Parleistellnng eingeladen werde», welchen das Wohl ihrer Gemeinden am Herzen liegt und welche gesonnen seien, wahr- gruomniene Uebclstände in Gemeindeverwalt»ngsangclege»hcile», im Steuerwesei',' Straßciibanwcsen, Arme»- und Schulwesen n. s. w. durch geeignete Vorschläge beseitigen zn helfen." Hinter diesen an geblichen Zwecken der Versammlung, hinter diesen wohlgesetztcn schön- rednerischen Phrase» würde Riemand den socialdeniokralijche» Wolf im Schasspclz vcrmnlhcn können, und deshalb war die obengedachte Warnnng des k. Ministerinins sehr am Platze, nnd es empjiehlt sich für dieselbe die weiteste Verbreitung. Ter sogenannte „Gemeinde- Vertreier-Tag" soll »ach Absicht seiner Macher »nr den Zweck haben, die socialdcmvkratische Bciocgung mit ihrem Unfrieden und llnscgrn durch eine Hinterthür auch in die ländlichen Gegenden ei»znsch»i»ggcln." — Juristendeutsch. Die „Leipz. Ztg." schreibt (und wohl nicht mit Unrecht): Wir habe» den Beschluß des Landgerichts I. in der Ahlwardt scheu Sache mitgetheilt, der ei» Muster dafür ist, wie man nicht schreiben soll, »nd der überhaupt nur verständlich ist, wenn er in actenmäßiger Gliederung geschrieben ist. Der Athen, geht dem arme» Laie» ans, bis er an das Ende des ellenlangen, mit Schachtelsätze» mehrfach durchbrochenen Satzes angelangt ist; weshalb theilt mau dieses Satziingehencr nicht i» mehrere Untersätze? Sollte es den deutschen Gerichten wirklich so schwer fallen, sich etwas ver ständlicher aiiszndrücken? Man vergleiche einmal die Ansdriicksweise der französischen Gerichte mit derjenigen der deutschen; wie klar »nd verständlich, wie anmnthig »nd gefällig ist dort die äußere Form der Urtheile und Beschlüsse und wie schwerfällig, scholastisch nnd un schön ist sie oft bei uns. Nun mag ja allerdings zugegeben werden, daß die französische Sprache de» Bedürfnissen des Juristen in höherem Maße entspricht als die deutsche, allein trotzdem läßt sich die Sprache unserer Juristen bei gutem Willen nnd einiger Aufmerksamkeit wesent lich verbessern. Es darf ans die Entscheidungen des Neichsver- sicherungsamtes in dieser Beziehung hiiigewiesen werde», welche au klarer »nd verständlicher Ausdrucksweise zweifellos den Vorzug vor den Urtheile« vieler Gerichte verdiene». — Rener Petroleum-Motor. Ei» wichtiger Fortschritt für die Motoreii-Tcchiii! dürste durch die Verwendung des Petroleums gemacht worden sein. Ter Gasmotoreu-gabnk Moritz Hille in Dresden ist es gelungen, einen Petroleum-Motor ans Wagen (Pe- trvlciiui-Locvmobilc) zn baue», welcher bestimmt ist, alle diejenige» Arbeilsverrichtnugen z» übernehmen, welche bisher von der Dampf- Locomobile geleistet worden sind. Insbesondere ist diese Maschine geeignet, den Zwecken der Landwirthschast zum Betriebe landwirth» schastlichcc Maschinen, zur Erzengniig elektrische» Lichtes, bei Baute» u. s. w. die werthvollstc» Dienste z» leisten. Ein solcher bpferdiger iotor, welcher bei voller KrafiaiiSnutznng pro Slnndc etwa 0,0 Kilo gewöhnliches Petroleum verbraucht, geht Ende nächster Woche zu der von der Telitsche» Laudwirthschasts-Gesellschast ans der Wanderaus stellung in Kvingsbcrg am Io. Juni veranstalteten Prüsinig ab nnd wurde gestern für verschiedene cingeladene Sachverständige auf dem Fabrilgnuidstück in Thätigkeit gesetzt, um eine Haserqnclsche in flotten Betrieb zu bringe». Der Petrolennc-Zwillingsmotor arbeitete ganz exact und nunnierbroche», ist viel weniger schwerfällig wie eine Dampf-Locvmobile »»d war sehr leicht und sofort anziilassc». — Ncichsgerichts-Entscheidung. Der zweite Sirassenat des Reichsgerichts verwarf die Revision ter Staatsanwaltschaft gegen das sreijprcchcnde Elkenntniß des Landgerichts Berlin I vom 1. März gegen den Schriftsteller Or. Theodor Fischer in Berlin. Ter An geklagte, welcher mit Aemtcru und Titeln handelte, bez. deren Be sorgnng übernahm, war von der Anklage der versuchten Erpressung nnd der verleumderischen Beleidigung vom Landgerichte sreigesprochen worden. — Ueberhandnahnre der Selbstmorde iu Leipzig. Im Monat Mai d. I. haben i»> Stadtgebiete Leipzig nicht weniger als 17 Selbstmorde stattgesnndcii. Hiervon cntsnllen 14 auf Männer und 3 auf Flaue». Außerdem kamen 2 Selostmordversiiche zur Anzeige, die beide von Franc» verübt worden war:«. —8. Oelsnitz i. E., 3. Juni. Ans einem hiesigen Steinkohlen« Werke wurde vor einige» Tagen der Lehrhäuer Friedrich Hcinlein, 47 Jahre alt, dadurch schwer verletzt, daß er von einem unverhofft kommende» Hunde derart an die Strecke»zi»rmer»ug gedrückt wurde, daß ihm mehrere Rippen brachen nnd Anfüllnng des Brnstraumes mit Blut erfolgte. — Zur heutigen Pferdcmiistcriiiig wurde» im Ganze» aus de», hiesigen Riticrgut 002 Pferde zur Gestellung vvrgesührt, und zwar von Erlbach 70, Oberdorf 21, Milteldorf 60, Kirchbcrg 03, Reuwiese 6, Lugau 121, Niederwürschiiitz 73, Oberwiicfchiiitz 40, Rittergut Oelsnitz und Oelsnitz 144. Von den Oelsnitzer Pferden wurden 1 als Reitpferd. 10 als Stangen-, 10 als Vorder- und 4 als Zugpferde bestimmt. — In der Zeit vom 22. bis 28. Mai d. I. ginge» ab Oelsnitzer Werke Kohle» per Bahn ab 2192 Ladungen. —LI. Aschopa»», 4. Juni. Mit großer Freude wird von der hiesige» Einwohnerschaft der einstimmige Beschluß des Raths- und des StadlverordiiclcncollegiiUiis begrüßt, durch de» das fre ieU in her- lau sc »lass cu der Hunde i „ den ösfe» tlichcn Anlagen der Stadt verboten wird, denn dadurch wird hoffentlich ein Zustand beseitigt werden, der geradezu zur Stadtplage geworden ist. Unsere herrlichen Anlagen am KönigSplatze sind nicht »nr in ekelhafter Weise verunreinigt, zerwühlt und zum Tummelplatz unförmig große, Köler gemacht worden, sondern es sind die wild sich nmherjagendeii Hunde auch eine beständige Gefahr lischt nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Zuweilen saßen auch diese Köter i» Trupps von 2 bis 4 zu gewisse» Tageszeiten vor den Häuser» und lauerte» auf Speisereste, die ihnen von vielen Seite» leider auch gereicht worden sind, sodaß dadurch der Verkehr auf den Bürgersteigen für den ruhigen, seine- Weges gehende» Bürger geradezu z»r Uumöglich- keit wurde. Zuwiderhandlungen gegen obiges Verbot werden aii de» Besitzern der Hunde mit Geldstrafe bis zn 60 Mark oder eut> sprechender Haflstrafe geahndet. Möge der Beschluß der städtischen Behörde» das erreiche», daß die für theueres Geld geschaffenen An lagen den «i»zigen Zweck haben. Er ho l» » g sp lä tze für Menschen zu fein. — Der Schneider und Latcrnenwärler Karl Paul Oehme von hier ist vom Stadtrath als HilsSnacht- Wächter angcstellt und am 2. d. M. i» Pflicht geiiomme» worden. — Vo» Hinte ab verkaufen die hiesigen Bäcker «i» Pfund Weißbrot zu 13-/z Pfg. (6 Pfund 82 Pfg.). — Die uiitcr de», Viehbestände des Stadtgutsbcsitzers Ernst Heinrich Rüdiger hier ausgebrochene Maul- und Klauenseuche ist erloschen.— Für die hiesige Stadt ist ein Regulativ, die Zulässigkeit der Zwangstuteignuug und daS hierbei ei»z»sch tagende Verfahre» betreffend, errichtet »ad von der Königlichen KrciS- hanptmailnschlist bestätigt worden. Strafkammer-Verhandlungen — Chemnitz. 3.6. Arg belastet. Der bereits vorbestrafte Handarbeiter Albt» Anton Schiller, 1865 i„ Lcnbetha geboren, hatte sich der Privat »rknudcnsälschmig, des Betrugs und des versuchten Betrugs schuldig gemacht nnd wurde deshalb zn 3 Monaten Gefängnis; vcrariheitt. Vo» einem ihm zur Last gelegten Diebstahl wurde er indessen sreigesprochen. Schwerer Diebstahl «nd Unterschlagung. Der schon vorbestrafte Handarbeiter Franz Richard Ungelenk aus Schönheidc, 1867 gcb., jetzt hier wohnhaft, machte sich im Monat März d. I. der Unterschlagung eines Schlüssels schuldig, der einem hiesigen Bäckermeister gehörte. Ja der Zeit vom 15. dis 20. März entwendete er hierauf ans einer verschlossene» Kammer ei» Portemonnaie, das eine» Werth von 1 Mk. 50 Psg. repräsen- tirte nnd worin sich 50 Pfg. baarcs Geld befanden,' ferner ei» Paar goldene Ohrringe im Werthe vo» 6 Mark, ei» Stück Seife nnd ein Fläschchen mit Parfüm im Werthe von 60 Pfg. ,,„d 8 Meter Klcid.rstvff im Werthe von 8 Mark. Ungelenk wurde wegen U »t c r s ch l a g » n g nnd schweren Diebstahls zn 1 Jatzr 4 Mo na tc» G es ä » g »i ß und 3 Jahren Ehrcnrechtsverlust verurthcilt. Ein Unredlicher. Der bisher »och nicht vorbestrafte Handlmigsgehilfe Hugo Albert Winkler, 1870 ja Callenberg gcb., zuletzt in Ln ga» wohnhaft inachlc sich in verschiedenen Fällen der Untreue nnd Unterschlagung schuldig, indem er in den Moniten März und April d- I. als Bevollmächtigter seines damaligen Prinzipals verschiedene Geldbeträge cinkassirlc, die er dann z» seinem Nutzen v.rwendcte. Winkler wurde deswegen zn 9 Monaten Gefängnis; vcrnriheilt. Ein Monat wurde ihm indes; als verbüßt in Ab rechnung gebracht. Ei»» Schwindler. Der schon mehrmals vorbestrafte Agent Friedrich Emil Sonntag ans Seh m a de! A »nab erg, >847 gcb., spiegelte dem Ban- gcwcrken Sch. in Eh re» friede rSdorf vor, er habe in Weipert eine große Partie Holz gekauft, die er Jenem prciswerih überlassen wolle, falls ihm Sch. eine Anzahlung von 96 Mk. leiste. Scd. schenkte der Angabe Sonntags Glauben und händigte ihm die gemnnschle Summe ein. Es stellte sich jedoch später heraus, d.ß a» der Miltheilu»,; Sonntags kein wahres Wort sei. Aitf Grund dieses Betrugs wurde Sonntag zn 9 Monate» Gefängiß nnd 5 Jahren Ehrenrcchtsvcrlnst vcrnrtheilt. Bon dieser Strafe wurden dem Vernrtheillcn 2 Monate als durch die Untcrsuchlnigshaft verbüß« in Abrechnung gebracht; auch wurde er vo» einer Anklage wegen Anstiftung zum Meineid freigejprochcn. Das ha» er »»»»««! Der schon einmal vorbestrafte Bergarbeiter Paul Georg Temler, 1869 in Erlbach geboren, staitcte am 23. Oetober v. I. einem Gutsbesitzer in Lngan einen Betuch ab. Es wäre dies »nn durchaus nichts Ausfälliges, wenn. Temler es nicht vorgezogcn hätte, diesen Besuch während der Nacht nnd durch ein Fettster im Erdgeschosse zn unternehmen. Sei» Besuch galt offenbar nicht dem betreffenden Gutsbesitzer, sonder» viel mehr dessen Kleiderichrank und Kvinmode, denn Temler plünderte beide Möbel gründlich aus. Er stahl unter Anderem ci» Sammet- nnd ein Winter- jackct und 2 Paar Hose». Er tvnrde in Anbetracht dessen, daß der Diebstahl ei» schwerer war, zn 1 Jahr Gesäugniß n » d 3 I a hre » E h ren- recht sverlnst vcrnrtheilt. Von dieser Strasc wurde dem Vernrthciltcu 1 Monat als durch die Untersuchungshaft verbüßt in Abrechnung gebracht. Slmtliche Mittheilnng der Beschlüsse der am 24. Mai 1892 abgehaltoie» 6. diesjährigen Gemeindcraths-Sitzung in Wittgeusdorf. Entschuldigt fehlen: Herren Stcinbach, Ahuert »nd Kuh». Uneiitjchitldigt fehlt: Herr Gcmmidcältestcr Abigt. Der Gemeindcrath beschloß, die Eiilschnldigiing: „Mangels Ver tretung abgchalten", weil diese Entschuldigung sür scimmlliche in diesem Jahre abgehallencn 6 Sitzungen vorgebracht wurde, diesmal »nd siir alle übriger Sitzungen nicht mehr als genügende Entschuldigung gelten zu lasse». Ob die Entschuldigung des Ferrit Hvfman» als ausreichend zu erachten sei, wird der Beschlnsjsassvng dcr nächsten Sitzung Vorbehalte». 1. Dcr Herr Vorscheine billigt dce Einladung desKicchciivorstcindes zur Theilncihinc an dem am Himmelsahrtstrge stalts!ndc»den Missivnsftste zur Kenntniß dcr Versaivmlnng »nd ersucht den Geuicinderath unter Darlegung dcr Wichtigkeit eines solchen Festes nnd des reichen Segens des bedeutsamen christlichen Liebcswei kcs ,,H eid cnin i s si o n" um recht zahlieiche Bcthcilignng. Hierbei konnte cs ein Mitglied nicht unterlassen, seinen, Unmiithe wahrschein lich darüber, daß man iuuncr noch Muth habe, Gottes heilige Sache zu ver treten, durch Brummen rc. Ansdruck zn geben. 2. Der Herr Vorsitzende wird ermächtigt, unbrauchbar gewordene Spritzen schlänche für 20 Pfg. pro Meter z» verkaufe». 3. Das Ersuchen des Herrn Rittergutsbesitzers Stahl nm Uebcrlassnng der Straßenwalze ans kurze Zeit wird beschlossen zn berücksichtigen. Jm Hiw blick darauf, daß Herr Stahl jederzeit gern bereit war; der Gemeinde nützlich zn sein, verzichtet man auf Eittjchädignng. 4. Ebenso soll von Herr» Fix, dem dcr Herr Vorsitzende die Feuerspritze zur Benntzung i» eine», ganz dringlichem Falle überlassen hatte, eine de sondere Entschädigung nicht gefordert werden. ü. Ans ein iLcsnch des Herr Fix nm Gcnehinigung zur Einlegung von Blei- bez. Eisenrohren in de» Straßenkörper der Bahrmühlenstraße »nd iu die Dorsbach wird beschlossen, die Genehmigung initer den zu de» Acten ge brachten Bedingungen jedoch »nr dann zn ertheilc», wen» ci» anderer Weg für die Wasserleitung nicht ermöglicht werden kann. 6. Die Eingabe des Getreidehändlers Herrn Gottfried Steinbach, welche die 189ler Einschätzung z» den Gcmeindcabgaben betrifft, beschließt man, weil sic völlig verspätet, gerade 1 Jahr nach Behändignng des ablehnende» Be scheides ans die Neclamaiion dem Gemcindcrathe überreicht wurde, ans sich beruhen zn lassen. 7. Zu dem Gesuche des Schneiders Herrn Eduard Götze hier, dessen Ansnahme in den sächsischen Unterthanenverband betreffend, beschließt inan» dcr königlichen AintShauptinannschast zu' erklären, daß die i» 8 8 Ziffer 2—4 des Blnidcsgeictzes vom I. Juni 1810 anfgestcllte» A»f»ah»ievora»Ssetzllnge» beim Gesnchstellrr vorhanden sind. 8. Das Tagelohn des Steinbrucharbeiters F. wird auf 1,80 Mark fest gesetzt. 9. Der Kansprcis sür das dem Rentier Herr» Woks käuflich z» über lassende Gemcindcarcnl wird ans 5 Mark pro Quadratmeter festgesetzt. 10. Von der Vers,iginig der königlichen Ainlshaiiptiiionnschast, das Setzen dcr ans Bczirksmilteln beschafften Flnrgrcnzsteine betr., nimmt man Kenntniß nnd beschließt, de» Oclanstrich bez. das Aubringc» 4>cr crsordcrlichen Auf schriften de», Maler Böhme zn übertrage». I I. Wegen des kürzlich erst an einem iieiiai'gepflaiizte» Eschenbaume anS- gefiihrten schändliche» Baum-Frevels beschließt man, 20 Mk. Belohnung Demjenigen znznsickern, welcher das Scheusal von Frevler so zur Anzeige bringt, daß eS gerichtlich bestraft werden kan». >2. Man ui»»,,! Keinitniß von der Entscheidung der königliche» Amts- hanptmanilichaft. nach welcher die Sleinbruchsarbeiter, welche im Stcinbruch»- bcz. auch im Wegebaubetrieb der Gemeinde beschäftigt werden, bei der hiesigen OrtSkranlcnkaffe 11 versicherungspflichtig sind. 13. Mit der seitens der Gemeindebehörde geforderten Entschädigung für 3 umgefabrene Eschendäume erklärte man sich völlig einverstanden- 14. Von der Einladung des Vorstände» des Sächsischen Gemeindetage« zur Thcilnahme an dem an» 8. „nd 9. Jnlt d. I. in Freiberg abznhaltenden Sächsische» Gemeindelag nimmt man Kenntniß und beschließt, auch diesmal ans Gemeindemitieln sür die Zwecke des Gemeindetag«» einen Beitrag vo« 5 Mk. eiuznseiiden. 15. Hieraus wird vo» den Eriunerniige», die da» kSnigliche Minister!»»» des Inner» gegen den Entwurf der OrtSbauordnnng gezogen hat, Kentniß genommen. Der Entwurf wird de,»gemäß abgeündcrt bez. ergänzt. 16. Schließlich wird noch ci» Gesuch «m Erlaß der Gemelndcabgabei« »ach Wunsch der Gesnchstcllcrin erledigt nnd das Antwortschreiben des Direktoriums des Credit-Bereins Burgstädt verlesen. Inhaltlich des letzteren Schreibens bcfindet sich das Direktorium nicht in der Lage, Auskunft darüber z» gebe», welche Eftnvohncr hiesigen Ortes Kapi lake beim Verein angelegt haben. 755 (1. V. Mrplg. Verluste der Franzosen in der» Kriegen von 1791-1890. In einer Arbeit, die ve. Lagneau der Acadcmie der Wissen schaften Parks vorgelegt hat, sucht er nach amtlichcii Quelle» Frankreichs Verluste an Menschenleben durch die Kriege de» abge laufene» Jahrhundert» von 1791 — 1890 zu berechnen. Die Zahlen, die er gefunden hat, sind grauenhaft. In Betreff der Verluste von 1791—1799 ist man auf Schätzungen angewiesen. Zn den Fahnen wurden in jenem Zeiträume 2,030,000 F.auzose» berufen. Von ihnen fielen dem Grasen Garnier zufolge 720,000 Mann, nach andere» Dcmographen aber 1,500,000 Mann, Von 1799—1815 dient n 3,153,598 Mann. Vor dem Feinde blieb eine Million, doch kam eine andere Million in de» Krankenhäusern »nd Lagern »>». Von 1815—1851 waren die Verluste trotz de» Feldzuges in Griechen land und Algerien gering. Im Krimkriege starben 95,615 Franzosen, 10,240 auf dem Schlachtfeld«:, 85,375 in de» Krankenhäuser». Der italienische Krieg kostete >2,173 französische Leben. Die Verluste des mexikanischen Feldzüge- wurde» nie bekannt gemacht. Doch läßt sich berechne», daß alle Abenteuer des Kaiserreichs von 1851— >869 356,000 Lebe» hinrafften. De» Verlust des 1870er Krieges findet 1),'. Lagnean mit folgender Methode: 1866 Halle Frankreich 38,192,064 Einwohner, von denen auf die verlorene». Gebietetheile 1,597,233 kamen. 1872 wurde» 36,102,921 Einwohner gezählt. Vor 1866 vermehrte sich die Bevölkerung »m 3,6 ans 1(00. Die Vermehrung hätte also von 1866—1872 816,900 betragen müssen, stall dessen zeigte die Zählung eine Abnahme nm 491,905. Der Verlust von 1,308,805 Menschenleben ist ans Rechnung des 1870er Krieges »nd des Commiliieansstaiides zu setze». Wie man sicht, hat Frankreich in seinen Kriegen während dcr letzten hundert Jahre ei» wahres Meer seines eigenen Blutes vergossen. Ans Rah nnd Fern. — Eine Giftmischern». Ei» recht empfehlenswerthes'.Dienst mädchen ist in der Pecso» der »»verehelichten Emma Beer dem Staatsanwalt vvrgesührt worden. Sie diculc bisher bei dem i» dcr Hasenheide bei Berlin wohnenden Kaufmann V. und fühlte sich kürzlch dadurch tief gekränkt, das; ihre Tiensthercschaft verreisen wollte und nicht genügend Zulranen zn ihr besaß, um ihr die Pflege des 1 »/^jährige» Kindes zu überlasse». Sie »ahm sich deshalb vor, die Abreise der V.'scheu Eheleute zu verhindern, iiibem sie vor der Ab fahrt die Erkrankung des Kindes herbeiführen wollte. Z» diese», Zweck goß sie ans einer Flasche Cocain, welches sie ans dem Tische der Frau B. gesunden halte, eine Quantität j» die Milchflasche de» KindeS und gab diesem nun davon zu trinke». Einige Gramm Cocain genügen bekannlkich, »m den Tod eines Erwachsenen h.-rbei- znführen, und es ist daher niiverantwortlich, eine Flasche selbst mit der Verdünnung dieses Giftes frei hernmstchcn zn lassen. Cocain hat aber andererseits glücklicherweise einen billeren Geschmack, und deshalb »ahm das Kind nur sehr wenig von der veegiftclc» Milch z» sich. ES fiel daher dcr Frau V. ans. daß das K>nd nicht wie sonst trinke» wollte, und sie ließ die Milch »»'.ersuchen, wobei sich der Zusatz des Giftes alsbald hcransstcllte. Nach kurzem Leugnen gestand die Beer z», daß sie vas Coca '» in die Milchflasche gegossen habe. Obgleich das Kind nicht erkrankt ist, wurde das boshafte Dienstmädchc» doch vcchaftct, weil eia Verbreche» gegen H 229 des Strafgesetzbuches vorlicgt. — Merkwürdige Eeremonie. Sei» Gewicht in Gold ver-- thcille jüngst, einem alte» Herkommen entsprechend, der Mabarndscha von Travancvre. Der „Telcbbcr.im" — wie die Ceremoiiie heißt — wurde ans Befehl des sehr orthodoxe» Fürste» mit großem Prunk vollzogen. Scho» einige Monate vor er wurde das nokhivcndigc Gold angelanft und z» Münze» ausgeprägt. Nachdem der Radscha dem Heiligthum einen Clephanle» und andere Opfergabe» dargebracht, betrat er das zn diesem Zweck eigens eingerichtete Gebäude »nd setzte sich in vollem Ornat auf eine dcr Wagschalcn; dann wurden noch ein Schwert und ein Schild ans seine Knice gelegt; in die andere Schale hausten die Prinzen des regierenden Hauses die Goldmünze,« aus, bis sie sank und den Boden berührte, während die Priester vedische Hhmne» sauge». Nachdem dcr Maharadscha dann ein Gebet verrichtet Halle, wurden die Goldstücke au de» Thoreu der Residenz unter etwa 15,000 Brahwinen vcrlheilt. — Ei»» pharaonischer Liebesbrief. In dcr orientalische» Abtheilnng des biitischen Museums ist ein kleines 8 Zoll lange- »nd 4 Zoll breites Täfelchen mit ungefähr 98 Zeilen in sehr seiner Keil schrift entziffert worden. Das Täfelchen ist ans Nilschla»»» hergestellt. Die Inschrift enthält den Heiralhsanlrag, welche» ei» Pharao der Tochter eines Königs von Babylon gemacht hat. Ohne Zweifel bilder sie das Duplikat eines etwa nm 1530 v. Chr. geschriebene» Briefes. Marktpreise vom 4. In»! 1892. Wei „».rnssiche Sorten 10 Mark 10 Pfg. bis t 0 Mark 80 Pfg. « weiß nnd bin» — - — - - — - — - pr.>»Kilo sächs. gelb „. weiß 10 Weizen — Aeggk» prcninscher 9 - läcbsischec - 9 , - russischer 10 Braugerste 7 F»> len,erst« 7 Hafer, sächsischer' 7 Erbsen, Koch- 10 E rösen, Mahl- u. Futter- 8 3 Snoh 2 Kartoffeln 3 Allster 2 30 75 10 50 70 Berliner Prod»,kte»«-BSrse vom 4. Juni. Juli 36,60 Mk., pr. Jnli-Nng. 37.20 Mt., pr. Angust-Sept. 37,80 Mk. pr. Septbr.-Oct.37,40Mk.Kündigung: 10.Flauer.— Nüböl: loco 53,20Mt-, pr. Juni 52,80 Mk., pr. Septbr.-October 53,10 Mk. Still. — Haser: pr Juni 148,50 Mk., pr. Juli-August 146,— Mk. »«roiitwortN«, fllr yslltff»«». Oer,«««, im» Fe«Me»mWI»«j> f»r Sächstlchi»! gran, «»tze; N>r de» Übrig,ic Lhecl der Berka«; sL»' iüör «»lb«wcchc»»a und R/rccleuduaz nicht ertrtenrr «»inilnlpte «n»
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