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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188407055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-05
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1884
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tche» AbsOlag che Erholuag. xi« ermäßigt flectaata». — , billiger au- aatt, und der Preise». — m, aber die hlbörsen- hl 00 28.00 !3.00-24 00 00 ^l, Rog- sschalrn 11.00 mä »It 4t n»- nnä »ar m i>o«r. Ntttol- >.t, l»9 »l. - rr»ww l»o<!- I«3-iLS > «1b0 >1. - ar»n>m b» dt» dlTeUkrar«. — . KL» «. - ) II.. r»ro>Il» U» U U. - tto ILL0 U. Oalkaottai» t« I «o t88or. «7« «« 78M 77.M 904.7b «7.- icu.» 91« lt.» »r. S0L- 7S.M 149.« ISbLD Ibl« >4» 7b «7.S0 lOl.Tb 97.- tivw »t, cdaft daoti i»f> arm) rtor. >»vll lbl2b 149« «7« uit«> «1.7b 71.90 SS.« I7L50 wit.Vb w— Ibt.bO l«.7b 1Vb2b I9b« !«.7b St« NSW 110.9b 99« 1097b «4.b0 19t« SS.7S Sb» LI4-- «« 7t I» 99.« I9K9S l09.7b IS4— i»>r> iis.— OllL- «.- ISS« 1«ÄI0 81« «7b »1«» ftt,7.bv ISS.'» »V« L»1bv 167 S0 904 7V Illlüll, »u» rvüLtt. Ib,2b >49 bv I9b.40 tt«9b «v.9b 90I.7L 1!«« St.« .LSk.1. Ml« ^»i^ Iw l!«.S. Ibt-!« ,1^ 278.« 169 — 19177, 0.68 677 so-ü >77.10 188.9b »eu vov t» SS9.N. 155 di, Ovtoder ou loco >l. ,,ei 1l.lt ^UKUvt- ttuuug: !.50 »l. UN» . >..'ö.<« larieltt.) roinlwr- . diilisr. I Kr-l » ttOIr-n lOOO 8. Ililnukt 1- l.s,' Llohd »19 de, IUI»len 1 Post, »»ivier aniul i Ui! >S ' amar' «nnia sn! sn" Erfthstut täglich früh^hr, , Kedllrtiou und Lr-edilion ' Johanne-gasse 33. SPkechstun-en der LeSaction: Bormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—8 Uhr. »e, für »ie nSch«1»l,e«»e Nmmtter »efttmmteu Jnseratr ar, Wochentagen »iS S Uhr Nachmittag«, a» r«»«>»«» -efttggen früh tzts ,S Uhr. Zu deu Mlalen für Zns.-Auuahme: Otto Ul«»«. Universitätsstraße 21, Lo>t< Lüsche, Katharineustraße 18, p. ,« üt« »/,» Uhr. TagtRaü Anzeiger^ Lrga« für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. /t Auflage 18,«v«. Ilbauuementspreis oiertclj. 4'/z Ll> incl. Bringt r' .ohn ü Mk.. durch die Pos t bezogen 0 Ml. Jede einzelne s tiununer 20 Ps. Belcgexe, o plnr 10 Ps. Acbükren jü i Extrabeilagen (in Tageblatt. -Format gesalzt) ohne Poslt» s örderuiig 3!t M> Mit Postbes i rdcrung 48 Ml. Inserate 6gespa t lene Petitzrile 20 Pi. Gröbere Schris!, n laut uiqrrrin Prcis- V-1 rzeichniß. Tabellarischer u. Aiß ernsatz nach höhcrin T.ir llectamen unter dem lledactionsslrich die S» iltzeile öO Ps. Inserate sind siel« an die i>xtirSition za senden. — Rad iit wird inchl gegeben. Zahlung xraeaum srautlo oder dura» P sl « ichuahmc. ^ 187. Sonnabend deu S. Ä«li 1884. 78. JahrgMg. Zur gefälligen Veachlung. Unsere Expedition ist morgen Sontttag» d«« « J«U, Bormittags mir bis 1-8 Uhr geöffnet. LxpeäMo» äe» I^lprlxer Vaxtzdluttes. Amtlicher Theil. VrkamltmschMg. Die Herstellung der Maurer- und Sleinmetzarbeiten für den Bau der Brücken in der verlängerten Sidonieo- und Hohen Straße soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Räthhaus, 2. Etage, Zimmer Nr. 14, auS und können daselbst eingesehen rcsp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Maurer- uud Steinmetzarbeiten für die Brücken in der verlängerten Hohen und Tidonien StraHe" versehen ebendaselbst und zwar bi- zum IS. Jult «v., Nachmittag» S Uhr einzureichen. Leipzig, am 28. Juni 1884. De» Rath» der Stadt Leipzig Strastenbau-Deputation Die Herstellung de- Pflaster» aus den Brücken in der verlängerten Sidonien- und Hohen Straße soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liege« in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau-, 2. Etage, Zimmer Rr. l4, au- und können daselbst «ingesehrn resp. ent nommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflaster auf deu Brücken in der verlängerten Sidonien und Hohen Stra-e versehen ebendaselbst und zwar bi- zum 15. 3uli cr., Nach mittag- 5 Uhr einzureichcn. Leipzig, am 28. Juni >884. De» Rath» der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Die Herstellung. Anlieferung und Ausstellung der Geländer der Sidonien- und Hohen-Straßen-Brücken soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS, 2. Et., Zimmer Nr. l4, auS und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schlofferarbeiten an den Sidonien- und Lohen-Straßen-Brückeu" versehen ebendaselbst, und zwar bi- zum lS. Juli er., Nach mittag» 5 Uhr, einzoreichen. Leipzig, am 28. Juni 1884. De» Rath» der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Die Ausführung der bei dem Bau der Brücken in der verlängerten Sidonien- und Lohe» Straße nöthigen Anstreicherarbeiten soll an einen Unternehmer in Accord ver dungen werden. Tie Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS, II. Et., Zimmer Nr. 14, au» und können daselbst emgesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Anflrei«hrrarbeiten für die Brücken in der ver längerten Sidonien- «nd Hohen Straße" versehen ebendaselbst und zwar bi- zum 17- Juli «tt. Nachmittag» S Uhr einzureichen Leipzig, am 28. Juni 1884. De» Rath» der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Nichtamtlicher Theil. Frluckreich und China. Die Mittbeilungen, welche Ferry am Tonner-tag im französischen Ministcrrath gemacht hat, sind so ernster Natur, daß danach der Friede von Tientsin nicht »ur al» ein werth lose» Stück Papier erscheint, sondern daß der ossiciele Krieg zwischen Frankreich und China, welcher bisher vermieden worden war, jetzt nahezu unvermeidlich erscheint. Der Tsung-Li-Aanien. da» Auswärtige Amt in Peking, hat rund weg erklärt, daß die chinesische Armee bei Langson aus direkten Befehl der Ccntralregierung an der Grenze von Tonkin ver blieben ist, und daß der Angriff gegen die französischen OccupationStruppcn bei Bacle den Absichten der chinesischen Regierung entspricht, welche den Frieden von Tientsin erst für bindend erachte, nachdem die endgiltigc Unterzeichnung erfolgt sein werde. Mit der Räumung von Langson und drei andern Grrnzplätzen ist der Tsong-Li-?)vmeii überhaupt nicht einverstanden, am wenigsten mn der stiputirten Frist, innerhalb deren sie zu geschehen Hab«. Diese Thatsachrn haben eine sehr ernste Bedeutung nicht nur für Frankreich»^ kondern für alle Eultursiaatcn, welche mit Ebina in Beziehung stehen. Ein internationaler Verkehr von Macht zu Macht ist Überhaupt nur möglich unter der Bedingung, daß Verträge^ geachtet werden. Wird der heute geschloffene Vertrag morgen treulos gebrochen, dann wird da» Vertrauen, ohne welche» ei» friedlicher Verkehr zwischen Staaten nicht denkbar ist, untergraben, eS fehlt die Grund lage. die Anbahnung und Entwicklung freundschaftlichen Ver kehr». Mit welchem Jubel wurde der Vertrag von Tientsin in Frankreich begrüßt! Man betrachtete die Franzosen alS die bevorzugte Nation, weil sie wichtigere Zugeständnisse für den Handel mit China erreicht halten al- irgend eine andere Nation. Man zog bereit- die Bilanz de- SerdenhandelS, der sich jetzt zwischen beiden Reichen entwickeln würde. Durch den Frieden-bruch bei Langson sind alle diese Hoffnungen enttäuscht worden, mit einer Nation, die den soeben erst ge wonnenen Freund hinterrücks überfällt, indem cr im Begriff ist, vertragsmäßig cingeräumte Rechte geltend zu machen, ist eS nicht möglich, in Frieden zu leben, gegen solche Treulosig keit schützt nur die rücksichtslose Gewalt, welche Das erzwingt, waS ibr nicht freiwillig zugestanden wird. Man konnte Frankreich vor dem Frieden von Tientsin den berechtigten Vorwurf machen, daß e» in Tonkin und dem übrigen Anam willkürlich und gewaltthäligversahrcn sei: derUedersall von Hanoi, welckcr dem Capitain Riviöre und seinen Begleitern da- Leben kostete, war kein ausreichender Grund, um China seiner Oberherrschaft über ganz Anam verlustig zu erklären und diesem Lande da» sraiizösische Prolectorat auszuzwingcn. Nachdem aber China die Erfolge Frankreichs in Tonkin an erkannt und die vollendeten Thalsachen al» solche hingcnommen hatte, war e» an sein Versprechen gebunden und nur aus friedlichem Wege ließen sich die noch bestehenden Differenzen auSgleichen. Die chinesische Regierung benutzte aber den Friedensvertrag, welcher zwischen Li-Hung-Chang und Capitain Fournier vereinbart war, nur als das Mittel, um Frankreich sicher zu machen und dann für die China zugcsügte Unbill blutige Rache zu nehmen; daS ist ein nichtswürdiger Der- trauenLbruch, welcher die allerschärfste Zurückweisung Frank- rcichS rechtfertigt und diese Macht zwingt, den treulosen FricdcnSbrecher energisch zu züchtigen. Niemand könnte e< Frankreich jetzt verargen, wenn e» nach Peking marschirte, um dort dem Tsung-Li-damen die Friedensbedingungcn vorzu- schreibrn. Und diese werden dünn, allerdings ganz ander- lauten als die Bedingungen de» Frieden» von Tseytsin. Die Vorschützung der maiigelnden Destäligung de» von Li-Hung- Chang Unterzeichneten PräliminarvertragcS ist eine leer« Aus flucht. Wenn die chinesisch^ Regierung mit dem Frieden von Tientsin nicht einverstanden war^ so hätte sie das ausdrücklich erklären muffen; die Zeit vom lv. Mai b>» zum 23. Juni war lang genug, um jeden Zweifel darüber zu beseitigen, daß man in Peking die Abmachungen Li-Hang-Chang'S nicht anerkenne; aber die Franzosen, welche in gutem Glauben Langson besetzen wollten, treulos zu überfallen, daS war ein Frevel, welcher exemplarische Besirasung verlangt. Die fran zösische Regierung scheint sich auch jetzt noch der Hoffnung hinzugebcn, daß die Sache auf gütlichem Wege beglichen werben könne, denn sonst würde sie. statt ihren Gesandten Patcnotre nach Peking zu schicken, dem chinesischen Gesandten in Paris seine Pässe ubersenden. DaS sind aber die Folgen der bisher aufrecht erhaltenen bewußten Täuschung, deren sich die Franzosen in Tonkin schuldig gemacht haben, daß Frankreich und China sich niemals im Kriegszustände befunden habe». Und daS ist auch der einzige MilberungSgrund. welcher China zur Seite steht. China könnte mit einigem Anspruch auf Be rechtigung jetzt erklären, daß ein Friedensschluß nicht möglich sei, wo kein Krieg stattgefunde» hat. Aber auch diesen Aus weg hat sich die chinesische Regierung selbst verschlossen, da sie Li-Hung-Chang mit der Eröffnung der Friedensverhand lungen brauslragte. Die Verleugnung Li-Hung-Chang'- durch den Tsung-Li- Pamen in Peking ist ein hochwichtiger Präcedenzsall für den Abschluß aller späteren Verträge mit China. Ein Vicekönig kann danach gar nicht mehr als ein regelrechter Bevoll mächtigter für Vertrag-Verhandlungen angesehen werden, nur DaS. was mit den Mitgliedern der Centralregierung in Peking selbst vereinbart wird, kann noch als unanfechtbarer Vertrag gelten oder Verträge, welche durch Gesandte abgeschlossen werden. Tie Aufwerfung dieser Frage ist aber für China selbst von deu schlimmsten Folgen, denn dadurch sinkt eS in der Achrung der übrigen Mächte aus eine Stufe, welche die Gleich berechtigung China- im Rathe der Völker auSfchließt. In welche schwierige Lage wird beispielsweise jetzt die deutsche Rcich-regierung gebracht, welche zwei Marineosficiere beauftragte, die von der Gesellschaft „Bulcan" in Stettin für die chinesische Regierung erbauten Kriegsschiffe nach China zu bringen. Die Eigenschalt al- KriegScontrebande kann den Schiffen gegenwärtig noch nicht zuerkannt werden, weil Frankreich den Frieden von Tientsin noch für sich al» bindend erachtet. Aber diese Auffassung der Sachlage ist eine Frank reich eigenthümliche, thatsächlich befindet sich China seit dem 23. Juni mit Frankreich wieder im Kriegszustände und die selben Gründe, welche die UcberfÜhrung der chinesischen Kriegsschiffe nach Ostasien vor dem Frieden von Tientsin verhinderten, treten jetzt wieder in Kraft. ES wäre deshalb leickl möglich, daß die beiden deutschen Srcofficiere Gegen befehl erhielten. China ist gegenwärtig in Europa nur durch dm Gesandten Li-Fong-Pao vertreten, da der zweite Gesandte, MarqmS Tseng, vor einiger Zeit abberusen wurde. Li-Fong-Pao ist bisher m allm europäischen Ccntren mit der Achtung und Aufzeichnung behandelt worden, welche man dem Vertreter einer Großmacht, welche China ja nach seinem Flächeninhalt und seiner BcvölkerungSzahl unzweifelhaft ist, schuldet; darin wird aber voraussichtlich jetzt eine Aenterung einlreten, da man ja nicht mehr die Sicherheit hat, ob auch bindende Abmachungen durch Vermittelung Li-Fong-Pao'» mit einer Macht, bei welcher er beglaubigt ist. ferner möglich sind. Man ersiebt daran», wie unerläßlich Treue und Zuverlässigkeit bei Erfüllung von Ver träge» für den internationalen Verkehr sind. Die Central- Rcgierung in Peking hat offenbar noch kein richtige» Der» stänkniß für internationale Verhältnisse im europäischen Sinne, die rücksichtslose Ausbeulung günstiger Zeilnmstände in, eigenen Interesse erscheint ihr von ihrem beschränkten GcsichtSvunete auS der genauen Erfüllung von Verträgen vorzuzichen. Die Folge dieser Auffassung wäre eigentlich ^er Abvruch de» diplomatischen Verkehrs zwischen den europäischen Mächte» und Cbiua, ganz sicher aber eine scbr deutlich^ her- vortrelendeZurückballung im Verkcbr mit dieserMacht angrzeigt. E» wäre zu wünschen, daß der Tsung-Li-2)ame« in Peking noch rechtzeitig zur Einsicht über die Tragweite de» FriedeuS- bruchr» bei Langson gelangt und die» Frankreich durch un» beim AuS- zweifelhafte Handlungen zu "^"!"^und^ China würden Leipzig, b. Juli 1884. * Zur Richtigstellung ^ff-"' 7^/^sse^ow ^alS rungfn d-S «- ^<gat'°n»rat A d. » , ^. Commiffar d-» Bund-Srath-S m der S tz^ ^ „ commrssion de« RtlchSl g . . oder ver- Presse irrthüml'ch-.r oder ttn^nzi^er g ^rtlaut schwiegen worden Sitzung übergebenen for- der von thm.zum Protokoll i-n-r^vlvung ^»^ung der -1-^ P»'°»" da» Wort, weil er oo» demselben dierz p LA stamme»- Herr Abgeordnete hatte seine anaebl^ au« ' ch,offen: den M,kt Heilungen m t !Ang sachliche» Berathung Sr halte es sür erheblich, vor 8 stt d . ^ ^ den von ihm und nach einer Unterbrechung — daß '/die d«« H« Abgeordneten sich auf einem sa ,Adrigen Insinuationen bewegten, daß er a» Lomnnffar de» vunde-rathS nicht auf dasselbe hinabsteigen dürfe. - ^ Damvker- Der Unterzeichnete entwickelte hierauf die Genest» dtt DemiPler i»nrl«ae indem er auf mehrere Aktenstücke an» drin Jahre lool hinw>es' und namentlich da« «„schreiben d«S H"*D^cks^en"*dem Ä? Mil 18^1 z« der unter Nr. 200 der DruMücyen oem Reichstage mitgrtheilten Denkschrift »ege» Maßregeln «r^ltuug und Hebung des Ausfuhrhandels uachOstasieu. Austral«» «d der küdsee »erlaS, worin auf Grand der Vorschläge de- Gesandten in Peking und de« Seaeralronsal« in Anstraiien die Srrtthtnug direkter dcntscher Lampserlinien «ach den bezelchneten Wrktttzeile» «nd Insrlgebieten al- eia Bedürfniß bezeichnet, znaleich ober de- merkt wurde, daß die «eich-r-glerung an- kr «bl-hnuag der Samoa - Vorlage entnommen habe, wie die «ufsaffuug der Mehrheit der Volksvertretung der Gewährung Von Sab- sidien nicht in einem Maße geneigt sei. um die verbündete» Regierungen jetzt zu weiteren Anträge» in dieser Veziehung zu ermuthigen. Die Regierung bade die Sache seitdem fortgesetzt im Auge behalten. Die nach Ablehnung der Samoa-Borlage hervor- getretene Steigerung d»S Interesse- der Ration an überseeische» Dingen habe die Regierung zu der diesmal allerdings noch ver- frühtea Annahme veranlaßt, daß sie zur Befriedigung de« immer wieder gellend gemachten BedürsntsseS sich letzt nicht ver- geblich mit einer Geldsorderung an den Reichstag wenden würde. Dies sei der ganze Zusammenhang mit der Samoa-Borlage. So sei eS gekommea, daß der Herr StaatSsecretair de« Reichspostamts, dem da- reichhaltige Material an Berichten zu Gunsten der Sr- richtung von Dampserliinen zugesloffen sei, schon im vorigen Sommer dem Herrn Reichskanzler ein Promemoria unterbreitet habe, um die Genehmigung zur Vorbereitung einer Vorlage zu erhalte». Diese Vorlage habe seitdem alle in der Bndgetcommission vertretenen ReflortS im Wege der Lorrespondeaz und der cominiffarischea Be- rathungen bi» zu dem im Plenum erwähnte» Augenblick in Anspruch genommen, wo die Allerhöchste Ermächtigung uachgesucht wurde. Wenn der Unterzeichnete im Plenum deu staltgehabteu An kauf der im Besitz« der englischen Firma Baring befindlichen Aktien der Handel»- und Plantagengescllschaft überhaupt erwähut habe, so sei er, wie er auch im Plenum angeführt, durch ein ihm au demselben Tage zngeganaeue« Schreiben an» Hamburg hierzu veranlaßt worden. DoS letztere widerspreche der in der „Freihandels-Lorrespondeaz" enthaltene» uud von Herrn vr. Bam- berger wiederholten Miitheilung, wonach die im Besitze de- Londoner Hause« Baring befindlichen Actiea der Handels- und Plantagea- gcsellschast von einem Lonsortium angekaust worden seien. Dieselben seien vielmehr von Perso«» erwvrbeo worden, die au« eigener Er fahrung mit dem Südseehandel vertrnut seien und sich schon seit lang« für die Srhaltnng deffelbe« in deutschen Händen interelsirt hätten. Hierdurch sei die Gesellschaft eine ausschließlich deutsche ge worden. Wenn — so laute dir Rittheiluug de« Briefsteller« au« Hambnra — die Actir« von dem Haus« Baring billig abgegeben worden seien, so komme die« daher, daß bei einem großen englischen Bankier da- nationale Moment immer eine Rolle spiele, und er sich kür eine Sach« nicht dauernd interrssire, bei welcher er nicht« mitzuredrn habe; die Verwaltung der Ge- sellschast liege aber aaSschließlich in deutschen Händen. Der Unter- zeichnete habe von dieser Hamburger «ittheilung im Plenum Ge- brauch z» machen sich verpflichtet ,«ballen, um der Behauptung de« Herr« vr. »ambergrr enlgegrnzutrttri», daß die Gesellschast sich in schlechter Lage befind«, und daß »« überhaupt mit de» Südsee-In- tereffen, wie derselbe zur Zeit der Samoa-Borlage anSgesührt. nicht« ans sich Hobe. Denn die Möglichkeit de« Ankauf« sei immerhin ein Vttvei» sur eine Verbesserung der Lage der Gesellschast und für da- gestttgen« «rttraneu. und zwar tratz der große, Schwierigkeiten, mit welchen dieselbe zu kämpscn gehabt habe. Der Unterzeichnete habe hieran die Schlvßsolgerung geknüpft, daß eine mächtige Compagnie bem Verbilde der Englisch-Ostindischen. deren Zustandekommen die Ablehnung der Samoa-Borlage vereitelte, mit um so größerem Lrsolg sich eniwickelt uud über Samoa und Tonga dinaus Gebiete erwarben haben würde, die sich jetzt dtffelb.:, Schutze« de- Reiche« wurden ersreuen können wie dir Niederlassungen de- Herrn Lüderitz m roest-Asrika. Der Unterzeichnete fügte hinzu, daß rr auf di-Insinuationen s""* stusamnienhonge« zwischen der Dampservvrlagr und den erwähnten Privat-In,-reffen wohl in einer «Lhlerversammlun, und A.drwatman, antworte» könne, daß er aber al« Vertreter der Regierungen auch den Gedanken an die Möglichkeit DeSb^Tä „ 7^" "'t Entschiedenheit »nrückwriien müffe. »eShalb habe er im Eingang« seiner Erwiderung aus die in den Au«sührungen de« Herrn Vr. Bombrrger liegenden Insinuationen sich so ausgedrückt, wie er e« gethan. Hätte er -l« Rea e»n».. di« Unierstellnng auch nur der Möglichkeit eine» Zusammenhang»« weniger -„schieden gewahrt, so würde er daben. von dem BundeSrach abe" mal- zu dessen Tommissar erwadlt »u werden Tie Gerüchte Zusammenkunft de» * Kronprinzen Acht U-KÜb-?. " ^r dortigen Flottenmanöver wov "weii, dUlk'n zunächst ist eS noch immer «iveiteldast, ob drr Kronprinz überhaupt irdt nach L>7!! '7' s-'"' b» A>>-D.W » Nach hartem Kampfe ist den Deutschen in Mähren, wieder ein fester Stützpunkt Verl» ec» gegangen imö r ü Czcchen zugesallen: die Stadt Krem sicr^ Seil länger e,!) >ehn Jahren hatten die Deutschen. Ine den woiilöäl'eiiee'. Lnd gebildeteren Theil der Bürgerschaft auömachlcn. i!:> ganze Kraft dem Aufschwünge und d, :m Aiisdlühen dea^Ni ? qcwldmet und so aus eincm Iir-anselmlichen Släel: eine der schöneren Städte Mährens geschaffen. Die gein :' heitlichen Verhältnisse hatten sich »n Kreinsier unter l>r Verwaltung der Deutschen derart gebessert, daß sich ». i jedem Ja^re ein stärkerer Zuzug, namentlich ve» p n stonirten Beamten, bemerkbar maö >tc. DaS Schnlwesn war vortrefflich geordnet worden. Die deutsche Gcineint.- vertretung hatte jederzeit durchau s vermieden, sich in einen Gegensatz zu de» slawischen Mitbürger» zu stellen und sogar noch vor Kurzem die Err ickknng einer czecbisch.en Mädchen-Bürgerschule und eine nan «haste Unterstützung des czechischcn Gymnasium» auS Gemeinde, »itteln beschlösse». Jede nur denkbare Rücksicht wurde von Se len der Deutschen gegen die Czechcn geübt. Trotz dieses Ent gegenkommens agittrlcn seit Jahresfrist die czechischen Führ,-r'unablässig gegen die deutsche Verwaltung; wie so viele kleinere mährische Plätze sollte auch Kremsier czechisirt Wersen. So wurde eine czechische Zeitung in dieser Stadt gegründet, die deutsche Geschäftsleute und Beamte fort und fort in der gehässigsten Weis« angrisf. Die Gcmeindevorste>)or der umliegenden Ort schaften mußten sich durch ihre Unterschrift verpflichten, allen ihren Einfluß auszubictrn, damit die Bauern bei deutschen Geschäftsleuten keine Einkäufe meh-e besorgten. Kurz und gut. e»n solcher TerroriSmuS wurde gegen die Deutschen grübt, daß die Czechen bei de letzter! Gemeinde-Wahlen die Majorität errangen. Damit ist Kremsier dem Deutschthum MähreoS verloren gegangen; die Czcchen werden sich die Herrschaft besser zu sichern wissen al- die Deutschen, die häufig au» allzu großer Nachgiebigkeit ihre deutsch-nationalen Pflichten tief vernachlässigten. * Di« „Nationalzeitung" widmet dem kürzlich verstorbenen russischen General Lotlebe« den folgenden warmen Nachruf: Genernk Lotkebe», der ln Sod«a gestorbe» ist, war dro größte und erfolgreichste «tter den zeitgenössischen russischen Generälen. Hoeimal stnnd Schicksal »nd Krieg «ruf de« russischen KaisrrrotchS „s der KrietzStnnst dich,« so nchig »nd gelassen dreiaschauknde» Iugenienrosstaer«. Der englisch-französische Kriegtzug brach seine Gewalt vor dew BeriheibigungSwerke», die Loilebe» inmrer ans« Neue ihm ent- irgenznsetzen wußte — wäre Sewastopol im ersten Anlauf gefallen, 'o hätten di« Verbündeten Aussicht gehabt, die Stellung Rußland« im ganze» Eüdokrn ernstlich z» erschüttern. Damals gab^e« in Rußland keine« populäreren Name» al« Totlcben. Nicht lang« daraus »ad die russischen Nationalen machten dir Entdeckung, daß Totlebeu kein Nationalrnffe, sondern der Sohn rincr deutschen Kaufmann-familie in Mitao sei. Daß der deutsche Jngenicuroffiver Rußland' beu wichtigsten Dienst geleistet hatte, erschien wie eine Kränkung, die den russischen Generalen widersahren war. Man suchte daher den General Totlebeu so stark »nd so schnell wie möglich zu vergessen. ES gelang da- so gnt — wenn man auch nach russischer Sitte mit Süßeren Würden gegen ihn nicht sparsam war, — daß bei Beginn de« letzten Orientkriege« Niemand mehr sich erinnerte, daß e« einen leitenden Stratege» in Rußland Namen« Totleben überhaupt gebe. AlS die Orckr« <l« dotoills der russischen Her« erschien, glänzte auf ihr der Name de« Retter« vou Sewastopol — durch seine Abwesenheit. Indessen dauerte eS nicht lange und die russische Krieg«sührung war vor Plewna nicht minder scstgefahrcn, als die euglisch-sronzösische einst vor Sewastopol. In der aus daS Höchste gefährdete» Situation, als man vergeblich nach Hilfe und AuSweg allenthalben herumgesncht hatte» erinnerte man sich wiederum Toilcben's. Er wurde in das kaiserliche Hauptquartier berufen und mit seinem Erscheinen wandte sich da« Schicksal de- Kriege«. An die Stelle de« wilden und frucht losen Drausgrhea« trat die kühle, aber sicher- Methode. Plewna fiel und da- russische Heer erhielt seine Bewegungsfreiheit wieder zurück. Roch dem Fall von Plewna verschwand denn o uch Tolleben wieder au« der leitenden Stellung. Er konnte nach Ru ßland zurück kehren mit dem Gefühl, daß er den Staat, den» cr dicme, nus einer noch um viele- größeren Gcsahr gerettet halte als im. Jahre 1854, aber rr blirb der ruhige, bescheidene, anspruchslose Ossicier. Totlebeu gehörte zu jener Gattung moderiier Stra: egen, als deren vollendetster Ausdruck Feldmarschall Gras Mollkc bitrachict werden kann. „Erst wägen, dann wogen." Dass die geaaucslc Voraus berechnung dem Zufall noch da- Beste überlassen niusi, hat »»!cr großer General oft genug anerkannt, aber die Aufgabe bat cr stet« sestgehalten, deu Zufall auf da» kleinstmügliche Gebiet zuruck^udrängen, de« Kriege« furchtbare Uhr, so gut rs geben wollle, aus d,e Mmule zu regeln. Dem Volke der Denker wurde Mollke der Schlack,tendenker in anderer Art, aber nicht minder synipatbisch als i» den Freiheit-- kriegen e« der Marjckioll BorwäriS geworden war. Aber den erreg ten, leidenschaftliche» Russen, welchen Glanz und die prunkende äußeie Erscheinung imponirt, konnte der gelassene einfache Tvttcbc» »ich! nahe kommen. Dazu war zu viel specifisch Deutsches in Toilebcu. Mit welch begeisterter Sympathie umgab die russische B-völkerung den General Skobelew, „ihren Skobelcw", in de» sic sich geradezu bis in seine Fehler verliebte. Ein paar kühne Handstreiche, einige ündende Worte, die Leichtigkeit und Leichtfertigkeit der ganzen Persönlichkeit machten auS Skobelew den Nativnalhelden, während kotleben, der so ungleich Wichtigeres geleistet hatte, in, Bewußtiein de« russischen Volkes wieder vollständig zurückirat. War doch auch die stille, ehrliche Grüße dieses Mannes ein nie schweigender Borwurs gegen die Ausmerzung des deutschen Elementes aus Heeres- und Staatsdienst in Rußland, die eine Zeit lang so eisrig betrieben wurde und die jetzt noch das letzte Ziel so vieler Bestrebungen ist. Al- Kaiser Alexander II., bedrängt von den Ncvalutionairen, Männer braucht«, aus deren Treue und Zuverlässigkeit, wie aus deren Mäßigung er sich verlassen konnte, wurde auch General Tolleben wieder hervorgeholt. Er ward Generalgouverneur in Odessa, aus diesem bewegten neurussischcn Gebiete, wo die Verhält- nissr den unfertigsten Ausdruck haben und die einzelnen Elemente am schärfsten aulcinanderstoßen. In Petersburg fand man indessen, daß in Odessa eine gewaltsamere und rauhere Hand nolhwcndig sei, mau gab Toileben in Gnrko einen Nachfolger. Totlebeu selbst erhielt da» Generalgouvernement in Wilna übertragen, aber «uch hier wurde er al- ei» zu nachsichtiger und zu wenig russifirirrnder Statthalter angesochte». Der Gesnnd- heittzustand d«S seit lange leidenden Generals verfchlimmerte sich znsehends, Tolleben mußte einen immer größeren Theil feiner Zeit im Ausland« zubringen. In Wilna erhielt General Tolleben einen Stellvertreter in General Komarow, dessen erste Amtshand lung eine Ansprech« an die Beamten war, aus der man nur eine scharfe »ab gehössige Kritik gegen Tolleben hcranSlesen konnte. Daß General Totlebeu nach diesen Vorgängen »ach Wilna zurückkehren konnte, »ar überhaupt ausgeschlossen. Jetzt hat ihn im 68. Lebru«- lahre (geboren war er am 4. Februar 1817) der Tod vou seinem Leiben befreit. Wir zwriseln nicht, daß an dem Grabe des berühmten Feldherr» Rußland sich der unveraleichlichen Verdienste de» Todten erinnern wird — un»er allen Umständen ein« der merkwürdigsten Zeitcrichei- nungen. ein Mann, dessen Name nur «it der Geschichte de» russische« Weltreiche- verschwinden wird.
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