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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188407155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-15
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1884
- Autor
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Erscheint täglich früh S'/.UHr. Led«tl«n und LrPrLttioa Iohauue-gaffe 33. Hstrechkundeu -er tir-acti«»: vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag« 5—ü Uhr. «"-"SLÄttL»»-—- »er s»r »te nhchfts«l,e»d« N»««er trstimnrte» Zuserate an Wochentagen »t» 3 Uhr Nachmittaa«. an Tan«.««» Aefttageu früh dt» '/,9 Uhr. I> te» Fitialru für Ins.-^nnahme: Ott« Ule««» UnivrrsttLtsstroße »1, 8«nt« Lösche, Katharinenstraß« 18, tz. »nr dt» '/,» Uhr. TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auslage LA,«O0. Ädonnnnentsprei, oiertelj. 4'/, incl. Bringerlohn 5 ML. durch die Post bezogen 6 ML Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gefalzt) Ohne Postbcsörderung M ML «tt Postbesürderung 48 ML Insernte «gespaltene Petitzeile 80 Pf. Gr-bere Schriften laut unserem PrriS- verzeichnlb- Tabellarischer ». Ziffernsatz nach Höhen» Tarif. Uerlamen unter dem Krdactionrstrich die Spaltzeile 50 Ps. Inserate sind stet« an die Expedtttan zn senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnmuumeranlio oder durch Pvst- nachnahme. 197. Dienstag den 15. Juli 1884. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, »1« katholische Kirchenanlnge betreffend. Zur Deckung deS Bedarf« für die römisch-katholischen Kirchen der Erblande ist für da« lausende Jahr eine Parochial- anlag« «ach Maßgabe der Verordnung vom 4. April 1879 in Höhe von . Siebzehn Pfennige« von jeder Mark de» »or«aln»ch-tge« «inkominenstenersatzes a« IS. Jnli ». «. zu erbebe«. Di« hierzu beitragspflichtigen katholische» Glaubensgenossen werden andurch aufgeforvert, ihre Zahlung-Pflicht bei unserer Stadt-Steucreinnahme, Stadthaus, Odstmarkt Nr. 3 parterre link«, binnen drei Wochen, von dem Termine abgerechnet» zu erfüllen» widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist argen me Restanten da« vorgeschriebene Beitreibung-verfahren ein geleitet werden wird. Leipzig, den 11. Juli 1884. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Bekanntmachung, dte Rückzahlung der städtische« Anleihe von, Jahre L8«8 betreffend. Unter Bezugnahme auf unsere, die 4'/, V, städtische An leihe vom Jahre 1868 betreffende Bekanntmachung vom 11. März 1889 (vgl. Nr. 73 deS leipziger Tageblattes und Nr. 62 der Leipziger Zeitung vom Jahre 1869) kündigen wir hiermit unter Zustimmung der Stadtverordneten und mit Genehmigung der Königlichen Ministerien de« Innern und der Finanzen den noch nickt getilgten Betrag dieser Anleihe für de» »L. December 1884. Die Rückzahlung erfolgt nach dem Nennwrrth der Schuld scheine gegen Rückgabe der letzteren, der dazu gehörigen ZinS- leisten unv der noch nicht fälligen ZinSfcheine bei nuferer Stadtkasse (RathhauS, I. Etage Nr. 3). vom demselben Tage ab findet «ine weiter« Verzinsung de« Hauptstammes nicht mehr statt. , Gleichzeitig stellen wir denjenigen Inhabern van Schuld schein« der vorstehend gekündigten Anleihe vom Jahre 1868, welche dieselben gegen Schuldscheine der neuen städtischen 4 '/, Anleihe von 15 Millionen Mark (vgl. Bekanntmachung vom 15. Mai 1884, Leipziger Zeitung Nr. 116 und Leipziger Nachrichten Nr. 138) umzutauschen wünschen, den entsprechen den Betrag in Appoint« der letzteren bis zu de« 81. De« eemder d. I. »l pari zur Verfügung. Der Umtausch wird ebenfalls bei unserer Stadtkasse be wirkt und kann bereit« früher, und zwar vom 1. September d. I. an erfolgen. In diesem Falle haben die Inhaber der umzutauschenden l888er Anleihescheine den am 3l. December d. I. fälligen ZinScoupon ihrer Scheine zurückzubehalten, dagegen die ein getauschten Scheine der 4 '/, Anleihe von 1884 sammt ZinS- leisten und ZinSscheinen, abzüglich de« ebenfalls am 3l. De cember d. I. fälligen Coupons in Empfang zu nehmen. Leipzig, den 14. Juni 1884. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Hentschel. Vekaimlrnachims. Di« durch unsere Bekanntmachung vom 28. December 1881 in Bezug auf die Fährte« der FenerNsehr ver- öffeatlichten Vorschriften sind nicht immer genügend befolgt worden und werden daher zu strengster Nachachtung hiermit nochmal« bekannt gemacht: Fnffqänger, Reiter ««d Fuhrwerke habe« der Feuerwehr, welche ihr Herankommen durch Glockensignale ankündigl, überall freie Dah« z« lasse«, und zwar je nach den Umstänven, durch Anhalte«, A«»wetchr» und wenn da« sofortige AuSweichen nicht möglich ist» durch Bor« ck«-etle« bi« zu einer hierzu geeigneten Stelle. 'Denn die Feuerwehr die Pferdebahn kreuzt oder ent lang derselben fährt, haben die Bahuwage» z« halte», sobald die« dem Fortkommen der Feuerwehr förderlich ist. III. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe Bis zu SV Mark oder Hast dt» z« 14 Lage« geahndet werden. Auch machen wir Wiederbolt darauf aufmerksam, daß au« dem Feurrwehrdepot am Fleischerplatze bei Alarm die Fuhr werke und Spritzen durch die Mannschaften schleunigst aus den Platz hrrauSgeschoben und aus letzterem bespannt werden müssen und wird daher den vorübergehenden besondere Vorsicht angerathen, namentlich auch davor gewarnt, Kinder in der Näbe de» Depot- sich aufhalten zu lassen. Leipzig, am 5. Juli 1884. Der Rath «. da» Poltzeiamt der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Bretschneider. Hennig. Gesucht der am 26. Oktober 1840 zu Bitterseld geboren« Tischler <?arl Wilhelm Riehl. Er ist zur Fürsorge für seine hier öffentlich unterstützte Familie anznhalten. Leipzig, den 5. Juli 1884. Der Rath der Gtadt Leipzig. (Armeuaint.1 Ludwig» Wolf. Hoher. Gesucht wird die am 4. Octobrr 1940 zu Merseburg geborene Dirthschafterin Mtnaa Ague» verw. vhlig, welch« zur Zahlung entsprechender Beiträge für ihre hier öffentlich unterstützten Kinder anzuhallen ist. Leipzig, den 7. Juli 1884. Der Rath der Gtadt Leipzig. <Mrme»«mt ) Ludwig-Wols. Hoher. »timchmichmiß. Da« auf dem zur Fortführung ver HoheustraO« zu verwendenden Areale stehende Kleine Hau» soll Mittwoch, de» SV. laufende« Monat« vormittag» 11 Uhr auf dem Rathhause, l. Etage» Zimmer Nr. 14, auf den Abbruch »ersteigert, hierbei auch gleich zeitig die da« Areal nach den» Flogplatze zu ab» schltegeude Planke mit verlaust werben. Die BersteiqcrungSbedingungen können bei unserer Tiefbau verwaltung, RathhauS, II. Etage, Zimmer Nr. 14, eingesehen, resp. von da gegen Erlegung der Eopialirn bezogen werden. Auf Wunsch wird den Interessenten der Zutritt zu der Bau lichkeit gestattet werden und find hieraus bezügliche Anträge ebenfalls bei unserer Tiefbau-Verwaltung zu stellen. Leipzig, am 8. Juli 1884. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Eichorius. Bekanntmachung. Wegen Herstellung einer Tbonrohrschleuße wird von Montag, de« 14. diese» Monat» ab, dte Gtrage zwischen der Kreuzung der Liebtgstrage mit -er ehemaligen Verbindungsbahn und dem Hanpt« etugaage de» neuen Johaantsfriedhof« aus die Dauer der Arbeiten für den «ndefngte« Fährverkehr gesperrt. Von der Liebigstraße herkommende Leichenconducte haben während dieser Zeit ihren Weg auf der alten Verbindungs bahn entlang der Veterinärklinik nach der äußeren HoSpital- straße und von da nach dem HaupteinganaSthore de« Fried hof« zu nehmen. Leipzig, am 12. Juli 1884. Der Rat- der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. Mit Rücksicht auf den am 26. tiefe« Monats an» Anlaß de« VIII. deutschen BundeSschießenS Hierselbst stattfindenden Festzug wirv hierdurch ausdrücklich darauf hingewiesen» daß da« Anfbanen «nd Beuntze» von Tribüne« und Zuschauergerüste» nur out unserer Genehmigung ge schehen darf. Zuwiderhandelnde haben sich einer Geldstrafe bi« zu SOS uk oder entsprechender Haftstrafe zu gewärtigen. Leipzig, den 8. Juli 1884. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Ass Bekanntmachung, die polizeiliche Anmeldung der zum VIII. deutsche» BundeSschießen hterherkommenden Fremde« detr. Bezüglich der von auswärts hierherkommendeu Theil- nehmer am VIII. deutschen BundeSschießen bedarf es, auch wenn dieselben länger al» S Lage hier verweilen wollen, einer polizeilichen Anmeldung nicht, dasern dieselben in Privathäusern oder sogen. Massrnquartieren Wohnung nehmen. Die in den Gafthöfen absteigenden Festtheilnebmer sind zwar von den Gastwirthen in der nach tz. 11 te« Melde regulativ« vorgeschriebenen Weise anzumeldeu, bedürfen aber der Ausstellung eine- Meldeschein» ebenfalls nicht, auch wenn sie länger al» S Tage sich hier aufhalten. Leipzig, den 14. Juli 1884. Da» Poltzeiamt der Gtadt Leipzig. Bretschneider. Bekanntmachung. E« wird hierdurch darauf aufmerksam gemacht, daß nächsten Mittwoch, den 1«. d. Mt»., auf dem Fest- platze für da- VIII. Deutsche BundeSschießen bereit« ein Probeschtege« stattfindcn wird und daß von diesem Tage an bi« zur Beendigung de« Festes ver Zutritt Unbefugter zu dem durch Holzwände ring« umschlossenen GchieGrayon untersagt ist. Ebenso ist zede Beschädigung der zum Schutze de» Publicum« und zur Sicherheit der betreffenden Angestellten dienenden Vorrichtungen, insbesondere der al» Kngelsäuge dienenden Holzwände und der au denselben angebrachten elektrische« Leitungen strengsten« verboten. Zuwiderhandelnde haben, dasern nicht härter« Bestrafung nach den Bestimmungen de« ReichSstrafgesetzbuch« eiazutreten hat, Geldstrafe bi« zu 69 oder Haftstras« bi« z» 14 Tage« zu gewärtigen. Leipzig, den 14. Juli 1884. Da» Polizeiamt der Gtadt Leipzig. Bretschneider. Versteigerung. Kenner«»«», «en 17. Juli «. A., von Vormittag« 10 Uhr ab. sollen t« Hose »e» hiesigen P-ftgrundftöcke«, Hospital- straße 4, 6 und 8, »ler Stück außer Gebrauch gesetzte «üterpoftwagrn unter den unmittelbar vor der Versteigerung bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Leipzig, den 8. Juli 1884. stalserliche« Postamt 1». Kreßner. K-uigl. Vallgemerkenschule. Der Unterricht i» der tönigl. Baugewcrkenschule beginnt am 2 Oktober früh 8 Uhr. Rontag» «e» 29. September früh 8 Uhr findet im Schal- locale (Nordstraße, Realschule II. Ordnung) die Prüfung der sür den 1. lliir« Nkueintretkiiden statt. Kien-tag, «en 3». September früh 8 Uhr die Prüfang der- jenlgen, welche sogleich in einen büheren LursuS elntrcten Mollen und derer, bei welchen da« Ausrückeu von einer Nachprüfung ab- ^ie Aufnahme früherer Schüler für höhere Turse ist DlenStog, den 30. September vormittag» 10—11 Uhr. Prosprcle, di» da« Nähere über die Organisation der Schule und die sonstigen Ausnahmebedingungen enthalten, sind grap« von der Direktion zu beziehen. Neuanmeldungen können bi« 28. September beim Unterzeichneten lkeibnizstratzr 2», lll 1 oder bei seinen, Vertreter, Architekt Virh»e«er, P1a«Mitzrr Straße 1», mündlich oder schriftlich bewirkt werde». Ste Kirertia« «er künlal. Banattmrkenschnle. Wilh. Hey. Virbstahls - Bekanntmachung. Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeige zufolge: 1) vier gebrauchte weihe bauniwollene Betttücher» au« einer Wohnung tu Nr. 20 de« Grimmaischea Steinweg«, innerhalb der letzten 14 Lage; 2) ein goldener Damenrtng mit einem milchsarbigen Stein, umgeben mit vier kleinen Wachsperlen, au« einer Wohnung in Nr. 83 am Brühl, in der Zeit vom 27. vor. Mt«, bi« 9. ds«. Mt«.; 8) ei» Cigarren-Etui von schwarzem Leder, an« einer Ankleide- zelle im Sophienbad, am 6. ds«. Mt«.; 4) »in ziemlich neuer Regenschirm mit Gloriaüberzug «nd weißem Metallknopf am Griffe, aus einem Gastlocale in Nr. 20 der Burgstraße, am nümlichen Tage Abends; ö) eine silberne tzhltiideruhr. mit Secundenzeiger, aus der Rückseite ein Hau« mit einem kleinen Thurme eingravirt, nebst kur^r Talmi - Schlangenkette mit Schlüssel, au» einer Kutscher, stube im Grundstück Nr. 17/18 der HoSpitalstraße, am 7. ds». Mt«, vormittag«; 6) rin Serreu-Schlafrock von grauem Stoff, mit braunem Tuch eingefaßt und mit ebensolchem Kragen und Ausschlägen, au» einem Arbeit-locale An der Pleiße Rr. 2 pp, am nämlichen Lage Mittag«; 7) sünf »en« gestrickte «ollen« Frauen», bez. sttnberMefte«, von blauer und brauner Farbe, au« einer Wohnung tu Rr. 14 der Lützowstraße am gleichen Tage Nachmittag«; 8) zwei neue welßleinene Betttücher. L. V7. ga., in Papier eingeschlagen, von einem Handwagen in der Bahnhosstraße, am 8. ds«. Mt«. Vormittag«; 5) ein Sommerüberzteher von schwarzem Kammgarnstoff, mit schwarzem Wollatlassutter, einer neuer Gehrack von schwarzem Diagonalstoff, mit zwei Reihen Knöpfen und schwarzem Wollatlas- fuller, ein Paar Hase»» von schwarzem, weißaesprenkeltem Stoff, ein Paar weihe Unterhosen, vier welßleinene Oberhemde« mit Ein- sätzen, in den Anknöpsern ist die Firma „VVllbslw Rogner, Lraelon" roth rtngenäht, zehn weißlrinene Taschentücher, L. bi. i» Mono gramm gez., drei verschtedrsarbige seidene Tücher, ein Paar kalblederne Halbfttefel« mit Dopprlsohleu und Stistabsätzea, ei» Paar Hausschuhe von blau- und graugeftreistem wollenen Stoff, mit Stickerei, zwei Nastrmesser mit weißeu Elsen- beinschaalen» an einem derselben ist der Rücken der Klinge vergoldet und aus beide» Messern befindet sich eine Hell brauner Firma, in schwarzen Futteralen, ferner eine stletderhürfte mit rothbraunem Plüsch und Perlenstickerei, und ein lateinische« Buch mit rothem Schnitt, betitelt kroprinm Vloeoenmiim Vrnti, larieiw« «nd ein stirchenkalenber der Dlörese Lreolov, au« einem «eisel-sser, welcher am 7. ds«. Mt«. Abend« »om Perron de« Dresdner vahnhos» gestohlen und am daranfsolgendr» Morgen in einem Gebüsch der Promenade an der Schillerstraße erbrocheu aus- gesnndeu worden ist; 10) ein ziemlich neuer Gummt-Neseumantel, mit einer Reihe Knöpfen, von einem Droschkeogeschirr om König-Platz«, am 10. ds«. Mt«. Nachmittag«; 11) eine ovale goldene Brache mit einem mit acht weißen Perlen besetzten rnnden Plättchen in der Mttle, am untern Lhetle befindet sich eine kleine Kugel, au« einer Wohanng ln Nr. 6 de« Büttcher- gißchen«, am nämlichen Tage Abend«; 12) vier Stück Barhünge von graue« gestreiften Drell, mit rother Bord« eingefaßt und mit roth- und grauen Fransen besetzt, au« einem GartcuhäuSchcn im Grundstück Nr. 46 der Sebastian Bachstrahe, in der Nacht vom 10. zum 11. ds«. Mt«.; 13) drei Flaschen Gase» eine Flasch« vraunbier und rin Tops mit Fett, mittelst Einbruch« au« einer Kellerabtheiluug in Nr. 12 der Windmühlengasse. vom 11. bi« 12. ds«. Mt«.; 14) ein Rauns-Jastiiet vom grauem dicken Stoff, mit grau wollenem Fntter, schwarzem Sammetkraaen, zwei Rethen Knöpfen, einer Süßeren linken, einer inneren rechten Brusttasche und zwei Schooßtaschen mit Patten, au« einem Korbe aus dem Marktplätze, am 12. ds«. Mt«. Vormittag«: 15) ein Geldbetrag von 1a ^l in di». Münz«, au« einer Woh nung in Nr. 44 der Körnerstraße, zn der nämlichen Zeit; 16) eine Rollftuhlbkcke von schwarzer Glanzleinwand, au« einer Hau-flur in Nr. 9 der Fürstenstroße, am gleichen Tage Mittag«: 17) ein Franen-Umban« von schwarzem Kaschmir, mit Fransen und Perlen besetzt, au« der Schützen-Festhalle, am nämlichen Tage Abend«; 18) ei» Portemonnaie von schwarzem Leder mit Stahlbügel, qiit 2 ^l »9 in zwei Marlstücken und sechs Zehnpsennigstücken, aut einer Schlaskammer in Nr. 3 der Windmühlenstraße, in der Nacht voni 12. zum 13. ds«. Mt«.; 19) ein Paar kalblederne Herren-Stieteletten, mit Gummiein. sätzen und durchbrochenen Lederkappen besetzt, au- dem Ankleid«. raume im Fischer-Jnnung-bade, am 13. ds«. Mt«. Mittag«. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sachen oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Lrimiual» Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 14. Juli 1884. Da« Polizei-Amt »er Stabt Letpzi«. Bretschneider. vr. Druecke. Nichtamtlicher Theil. Die Landlagswahlen in Oesterreich. * Graf Tciaffe und fein RegierunzSsvsiem können sich zn ten bisherigen Ergebnissen der LandkagSwaylen, dieser General probe für die Neuwahlen zum NcichSrathe, wirklich beglück wünschen. Die deutsch-liberale Opposition, zumal die Ber einigte Linke, bat gelegentlich der Landtag-wahlen nicht nur keine neuen Erfolge auszuweisen, sondern ihre bisherige Stellung ist sogar bedenklich erschüttert worden, ja in manchen Provinzen, beispielsweise in Mähren, war derSicg derSlawen geradezu ein vollständiger. Selbst in Wien, da« au- mancherlei Gründen drrHauptmittelvunct de« deutschen Liberalismus fort schrittlicher Ordnung ist. babcn eS diesmal die Gegner der Ber einigten Linken zu überraschend großen Minderheiten gebracht, ein Bewei«. daß da« bisherige Ansehen der oppositionellen Candivaten in den Wählcrkreisen der österreichischen ReichS- hauptstadt bedenklich in, Schwinden begriffen ist. Anch in dem rein deutschen Oesterreich sind die LandlagSwablc» nicht zu Gunsten der vereinigte» Linken au»gesallen. In dem Erfolg« theilten sich die m«t deu Slawen verbündeten Klerikalen und die Anhänger de« Vanernbunde«, welche von dem ewiaen Nationalitätenhader nicht« wissen wollen, wohl aber in sehr nachdrücklicher Weise wirthschaftliche Reformen verlangen, die auch wirklich dem Bauernstände Oesterreich« in hohem Grade nölhig sind. Man hätte glauben sollen, daß ein halbe« Jahrzehnt slawischen Einflüsse« aus die innere Politik Oesterreichs z« einem kräftigen Rückschläge seiten« der parlamentarische» Vertreter deS Deutschthnin« führen werde, aber diese Ber- muthung hat sich al- ei» Jrrthnm erwiesen. E» ist vielmehr ganz ander» gekommen, wa« zumal der Haltung der vereinigte» Linken zugefchriebr» werden muß. Ei» deutsch nationaler Rück schlag gegen die Politik de« Grafen Taaffe «st zwar allerdings erfolgt, aber durchau» nicht im Ginne ver Bereinigte» Linken sund ihrer Anhänger außerhalb de« Parlament«. Der Rück chlag ging vielmehr von einer noch kürzlich wenig beachtete» Fraction der deutsch-nationalen Partei au«, deren parlamen tarische Vertreter von der vereinigten Linken in den Reicks- rathSverhandlungcn regelmäßig verspottet und verlacht worden sind. Dadurch hat sich aber jene Fraction, welche de» deutsch-nationalen Radikalismus vertritt, nicht irre macken lassen und wie die Dinge sich gegenwärtig entwickeln, hat sie auch wirklich Aussicht, immer weitere Kreise zu ziehe». Zwischen dem deutsch-nationalen Radikalismus und der Ve»- elnigten Linken ist jedes Zusammengehen und jede Versöh nung unmöglich geworden, welche tiefgehende Spaltung selbst verständlich nur dazu beiträgt, den Slawen ihren Kampf gegen da» Deutschthum wesentlich zu erleichtern. Während die vereinigte Linke noch immer im EentraliS- mu« die Verwirklichung de« österreichischen NcichSgedankenS und die Machtstellung de« Deutschthum« erblickt, wollen die entschieden Deutschnalionalen von dem centralistischeu Regic- rungSfhsteme, diesem „absolutistischen Erbstücke au« Metter nich'« Zeit", durchau« nicht« wissen,7ja sie haben e« bereit« dahin gebracht, daß eine große Zahl der Deutschen in den national gemischten Ländern sich ihnen angeschloflen hat. Ueberdie« hat sich die vereinigte Linke durch ihre fortwährend ablehnende Haltung gegen die großen socialen und wirth- schaftlicken Fragen der Zeit die Masse der deutschen Bevöl kerung noch mehr entfremdet, welche au« der bisherigen aus schließlich politisch-nationalen Negation der vereinigten Linken keinerlei Vortheile zu ziehen vermochte. Dieselbe vertritt nur, da« kann keinen Augenblick verleugnet werden, jene« längst verflossenen Liberalismus de» unbedingten Gehrnlasien« in wirthschaftliche» Fragen, bei dem wohl der Großhandel und die Börse, nicht aber di« producirenden Bolk«kr«ise ihre Rechnung finden. Unter solchen Verhältnissen kann man sich kaum wundern, wenn der Ruf nach radikaler Reform immer lauter wurde. So ist die mit antisemitischen und demokratische« Tendenzen verquickte Bewegung thatsächlich in Fluß oerathen und hat geleamtlich der Landtag-Wahlen der verewigten Link« be wiesen, daß sie e« mit keinem ungefährlichen Gegner z« thun hat. ES liegt sogar die vermuthung nahe, daß die Deutsch- nationalm immer mehr an Boden gewinnen dürsten, in welcher Beziehung wohl schon die nächsten Reich«rath«wahlen neue Ueberraschungen bringen kvnnm. Wie sehr diese« Zerwürfniß, ja dies« unversöhnliche Gegnerschaft zwischen dm Deutschen Oesterreich« die deutsche Sache gegenvoer dem Anstürme der Slawen schädigt, braucht hier wohl kaum erst weiter außgeführt zu werden. Man mag von dem Radikalismus der Deutschnationalen dmken wie man will, ein« ist gewiß, daß der starre CmtraliSmu« in dem die vereinigte Linke ihr und de« Staate« einzige« Heil erblickt, in dem heutigen Oesterreich kaum mehr durch führbar ist. Man vergegenwärtige sich nur die weitgehenden Zugeständnisse, welche seit einem halben Jahrzehnt unter dem Ministerium Taaffe dm nichtdeutschm Nationalitäten EiSleithanien« gemacht worden sind; selbstverständlich hatten diese Zugeständnisse eine ganze Reihe gesetzlicher und administrativer Veränderungen »m Gefolge, die alle wieder zurückgezogen und ausgehoben werdm müßten, fall« eine dcutsch-centralistischc Regierung nach dem Pro gramme der vereinigten Linken an« Ruder käme. Wie könnten sich unter solchen überstürzenden und zerstörenden Extremen die innerm socialen und wirthfchastlichen Verhält nisse Oesterreichs gedeihlich weiter entwickeln, die ja schon jetzt so manche« zu wünschen übrig lassen? Schon au« diesem Grunde ist e« Uberau» zweifel haft, daß eS der vereinigten Linken jemal« gelingen werde, die staatliche Leitung Oesterreich« zu übernehmen, ja dieser berechtigte Zweifel scheint un« auch eine der Haupt ursachen, weshalb die Bedeutung dieser Partei fortwährend im Niedergange begriffen ist. Wenn c« der vereinigten Linken wirklich so sehr um da« Deittschthum Oesterreichs zu thun ist. wie sic vorgicbt, so hätte sie Alle« vermeiden sollen, wa« eine Spaltung der Deutschen den Slawen gegenüder herbeisührcn konnte. DaS bat aber die vereinigte Linke nicht allein außer Acht gelassen, sondern sie hat diese bedauerlich« Spaltung geradezu ans dem Gewissen. Leipzig, 15. Juli 1884. * An dem am Sonntag zu Elberfeld abgehaltmen nationalliberalen Parteitag de» Rheinland« nahmen gegen 2500 Personen Theil. Die Versammlung wurde durch den Gymnasialdirector vr. Jäger (Köln) er öffnet, LandgerichtSralb Schmieding überbrachtc die Grüße der Parteigenossen in Westfalen. Die Redner in der Ver sammlung warm die Landtagsabgeordneten vr. EnnecccruS und vr. Gras, der ReichSIaaSabgeordnete v. Eyncrn und der Generalsccrctair der Partei, Jerusalem. Die bereit« gemeldete Resolution wurde einstimmig angenommen. Director vr. Jäger brachte darauf ein Hoch auf den Kaiser au«, in welche« die Versammlung begeistert und unter dem Absingen der Nationalhymne einslimmte. Unter den Theilnehnicrn an der Versammlung befanden sich die Landtag-abgeordnetcn vr. Cunv. vom Heede und Rumpfs, sowie die früheren Reich«tagSabgeordneten Vr.v. Schulte und vr. Ernst (Siegen). — Die Versammlung hat folgende Resolution angenommen: Im Einklänge mit dem Parteivroaramm vom 29. Mai 1881 und der am 23. März e. in Heidcloerg erfolgten Kundgebung unserer Genossen, schließt sich die Versammlung der Berliner Partei-Resolution vom 18. Mai d. I. mit voller Zustimmung an. Sie erklärt ihre Ucbereinstimmung mit der Haltung der nalional - liberalen Fraction de« Reichstage«, ins besondere auch bei der Beschlußfassung de« Unfall versicherungs-Gesetzes. Sie begrüßt mit Freude die in der Rede de« Reichskanzler«, Fürsten BiSmarck. ent wickelten Grundzüge einer deutschen Colonial-Politik und beklagt die engherzig verschleppende Behandlung, welche der hochwichtigen Posidampfer-Borlag« im Reichstage zu Theil geworden ist. Mit gleicher Entschiedenheit glaubt sie in dessen gegen den preußischen Entwurf einer GeschäslSsteuer Verwahrung einlegen zu müssen, da seine Annahme eine schwere Benachtheiligung und Belästigung deS soliden Waaren- «tchäslS z»r Folge haben würde. Sie verpflichtet ihre Mit- Mktzer. i» ihre» Wahlkreisen eine dauernde Organisation der «ckiomtlliherole« Partei herbeizusühren und fordert sie zu htngebenbcr Tbätiakeit bei deu nächsten Wahlen auf. damit her begeisterte Axffchwung. der alle national und liberal ge sinnten Kreise unseres Balerlanve« mächtig ergriffen hat, seinen thatsächlichen Ausdruck finde.
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