Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188508027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-02
- Monat1885-08
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh e»/, Uhr. Nedarliou »nd Lrpeäitiill Iohannesqaffe 8. Lprechüunärn brr Neäectiou: Lormuiag» 10—12 Uhr. Nachmillogt 5—6 Uhr. du o»,ri»ndln M»uulcr>»t» »»cht »4 t»e Ned«crion uudt verdtndli«. Annahme »er s»r »>e nächfttolaruöe ktnmmrr »eM««»en Juierale an S«chenla»rn bl« ö Ntzr Nachmittag«, an Lau«-uuö Fefttanra früh bt»' ,S Utzr. Z« tk« Filialen für Ins.-Xnualime: Ott« Klemm, UniversitLlsftrab« 1. kaut» Lösche, Kalharinenstr. 23. p. «ur »i» '/,2 Utzr. rMMr.TaMaü Anzeiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschiiftsverkehr. ^-214. Goimtag den 2. August 1885. Auslage L»,L0«. Xd«unr»ent»-rri» Viertels. 4'/, Mk. incl. Brraarnoho 5 Mt., dnrch die Post bezöge» S Mt Jede et»zrlae Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebadrru für Extrabeilage» (in Tageblatt.Forma» acj-Izll atz«e VoftbesSrderung W Ml. »Mt Pastdesörderuag 48 Ml. Znlrrite «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gr-tzere Lchristea laat »ui. Preisvrrzrichmk. TabrNarischer ». Ziffernsatz »ach höherm Tarn Leriameu nnter de» Urdaeti»»«strtch die4geloalt. AetlatzOPs..»arde» Familieaaachrichteu die kgespalte»« Zeile 40 Ps. Inserat» ft»d stet« a» die Expeditian zu seade». — Rabatt wird nicht gegeben. gatzl»»» »raaaam«nm<to oder dura, P^st> »achaahme. 7S. Jahrgang. Amlltcher Theil. Vrkanntmachuna. Die Atase» der Arege'ichea Lttstung z«r Be« lsbnung treuer und unbescholtener Dteaftdote«, welche mindesten» 20 Jahre hindurch bei einer oder koch nur bei zwei Herrschaften t» hiesiger Stadt im Dienste gestanden haben, sind am 2». Angusi ds«. I«. in Beträgen von mindesten« 80 Mark zu vertheiien. EmpsangSberecktigt sind nur wirkticheDiensiboteu.d.h. solche, welche zur ausschließlichen Leistung häuslicher Dienste gedungen sind und bei der Dienstherrschaft Wohnung und Kost haben. Betoerbnnge» sind bi- zum ». August ds«. I«. unter Beisligung von Zeugnissen der Dienstherrschaften bei un- anzubringen. Spätere Anmeldungen, sowie Bewerbungen von Dienstboten,^ welche auS obiger Stiftung bereit» einmal belohnt worden sind, können nicht berücksichtigt werden. Leipzig, den 9. 3uli lb85. Der Rath der Stadt Letpzia. vr. Georgi. Kretschmer. Vrkannlmachllng. Die Uhr«a«Per-Jnnuag zu Leipzig beabsichtigt die Auflösung ihre« Jnnuuasverdaude« und hat de». halb hierzu die nach tz. 93 der Gewerbe-Ordnung für da» Deutsche Reich erforderliche Genehmigung der »könig lichen KrciSbauplmannschast erbeten. Unter Bezugnahme aus tztz. 93 und 94 der Gewerbe- Ordnung dringen wir den fraglichen AuflösungSbeschluß der Uhrmacher-Innung bierdurch mit der Aufforderung zur öffent lichen Kenntniß. etwaige Forderungen an die geaauute Innung binnen vier Woehen und längsten« dt« zum I. September diese« Jahre« bei der Unterzeich nete» Aufsichtsbehörde unter näherer Begründung der etwaigen Ansprüche an,«melden, andernfalls aber sich zu gewärtige», daß die Auflösung der Innung werbe genehmigt werdeu. Leipzig, am 28. Juli 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Reuter. Wege« in »er Marienstraße vorzuuehmender Veränderun gen. bez. Reparaturen der Waffcrleitungsanlagen wird ge nannte Straße ans deren Strecke von der Sckützenstraße bi« zum Kugelocnkmal vom 4. t»S mit l7. nächsten Monat» für allen uiibesuglen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 31. Juli l885. Der Rath der Stadt Leipzig. - vr. Tröndlin. Krumbiegel. Vrkanntmachuns. Die Lieferung der für da» iLanio»»cme»tS. Magazin klein- pelsen pro 4. bis mit 13. September 1885 ersorderlicheu Naturalien und zwar circa 59 Ccntiier Rindfleisch, 2.5 . Schöpsenfleisch, 14.5 » Reis, 162 - Karioffeln, 6 - Graupen, 3 « Bohnen, 6 Centuer Salz, 4 - gebrannten Kaffee, 95 . Heu, 111 - Fonraaestrvh, 175 - Lagerstroh uud 36.5 Lubikmeter Brennholz soll im SubmissionSwege vergeben werden. Die Lieserungs-Bedingungen liegen im Bureau der uuterzeichae- len Depot-Magazin-Verwaltung und bei dem Lemeiude-Lorstaud« in Kleinpellcn zur Kenninißnahme der Bewerber au». Lieserungjofferteu sind bi» zum 8. Lngnft 1885 Vormittag« 10 Uhr versiegelt, vortofrel und mit der Allstchrist: „Mtlitatr- Lieferung für da» Toutonnemeurr-Magazin Kleinpelseu betr." ver sehen, an die Depot-Magazin-Berwaltung zu Lausigk »iuzurrichen. Lausigk, am 30. Juli 1885. Königliche Dep»t-Ma»azt»-verw«Ituu». Rade stock. Aucttou. Bten«toa, tze« 4 Angnst ». I.. 10 Utzr V-rmittn,« sollen im Auctionslocole de» hiesigen Königlichen Amtsgericht» 1 Partie fertige Schuhwaare«, 1 Partie Cigarren, 1 Anzahl Särge, darunter 1 Metallsarg, 1 Partie Möbel, 1 DichalaSschetbe, ca. 3S0 Dutzend Stöcke und Tonkinrohre, 1 LiSschrank, 1 Oelapparat, Laden- tafeln, Restaurationsutensilien, klcidungSstücke n. dergl. m. meist bietend öffentlich versteigert werdrn. Leipzig, den 31. Juli 1885. Fischer, Gerichtsvollzieher. Nichtamtlicher Theil. Erzbischof Lremenh von Köln. Wer hätte wohl gedacht, daß der Bischof von Ermland jemals die Nachfolge ve» streitbaren Erzbischof MelcherS an- lreten werde, jenes ManneS, welcher im Verein mit dem Bischof von Trier und dem Erzbischof von Posen in den vordersten Reihen der Kämpfer für die Herrschaft der Kirche über den Staat gestanden hat. Zwar hat e» Bischof Philipp von Ermlaud auch nicht an Eifer für die Geltendmachung der neuen Lehre von der Unfehlbarkeit de» Papste- fehlen lassen, Professor MicheliS und vr. Wollmann wurden von ihm in den Bann gcthan, als sie e» wagten, gegen da» Dogma von der Unfehlbarkeit Einspruch zu erheben, aber al» der Eulturkainpf heftiger entbrannte, stand Krrmentz aus Seiten Derer, welche den Streit nicht auf die Spitze trieben und durch kluge Mäßigung und Zurückhaltung ihr verbleiben im Amte ermöglichten. Dem Berluste seiner StaatSeinkünfke al» Bischof entging auch er nicht, länger als elf Jahre hat er die Temporalien nicht bezogen, die ihm im Jahre 1872 aberkannt wurden und erst im Oktober 1883 wurde die Temporalien sperre gegen den Bischof von Ermland wieder ausgehoben. Mit dem Namen Krrmentz ist der eigentliche Beginn de» Kampfe» zwischen Staat und Kirche eng verknüpft, die An gelegenheit de» vr. Wollmann in BraunSbera führte die Entscheidung einer Principiensrage herbei. Nach der Aus- saffung de« Bischofs Krrmentz konnte ein Lehrer, welcher dir päpstliche Unfehlbarkeit leugnete, nicht den RcligionSunterncht an katholische Schüler ertheilen, er verlangte deshalb die Ab lesung de» Lehrers Wvllmaua. Der damalige Eultu«. mmister von Mühler stimmte aber mit dem Provinzial« Schulcollegium in Königsberg darin überein, daß dies» MeiuuagSverschiedenbrit nicht binreiche, um vr. Wotl- «a»n zur Erlheilnng de» Religionsunterricht» unfähig u mnchen. Darauf dereiuigte sich der ganze preußische kpiskopat, um die Angelegenheit zu Gunsten der Kirche u wenden und richtete ein Immediatgesuch an de« Kvnig. lber auch dieser Schritt hatte nicht de» gehofften Er- olg, Kvnig Wilhelm von Preußen beklagte die Störung de» Frieden» zwischen Staat und Kirche, aber wie» di« Mei nung al- unrichtig zurück, daß die Staatsregierung die Störung verschulde. Damit war der Kamps erklärt und bald daraus folgte die Abberufung de» preußischen Gesandte» beim päpstlichen Stuhl, Fürsten Hohenlohe, im Mai 1872. Schon vorher war die katholische Abtheilung de» Eultu-ministerium« ausgelöst und Mühler durch Falk ersetzt worden, und jetzt entwickelte sich die Kircheiipolitik» welche da» Berhältniß zwischen Kirche und Staat in Preußen durch eine Reih« von Gesetzen, die sogenannten Maigesetze, regelte. Wenn wir den heutigen Stand der Dinge mit dem der Jahre l87t bi« t878 vergleichen, dann erkennen wir den ungeheuren Unterschied zwischen sonst und jetzt. Da» Un- ehlbarkeit-dogma wird kaum noch erwähnt, e» ist unter sie Lehren der katholischen Kirche ausgenommen und kein katholik erhebt dagegen Widerspruch. Im Jahre 1871 war die Stimmung eine ganz andere, daiaal« war die Zahl Derer, welche da» UnsrhlbarkeitSdogma al« eine nicht zu duldende Abänderung de» katholischen Glauben» mit Ent rüstung von sich wiesen, groß, man war überzeugt, daß die von München ausgegangene Bewegung unter Führung vou Tvllinger und Friedrichs eine Zukunft habe, man er wartete, daß der Atrkatholici»mu» die herrschende Form der katholischen Religion in Deutschland werben und daß ei« vollständige Trennung von Rom eintreten werde. Bischof Reinken» wurde al» der erste Bischof der deutschen Katholiken betrachtet» dem bald die Übrigen folgen würden. Diese Er wartungen haben sich bekanntlich nicht erfüllt, die preußischen Bischöfe zeigten nach der Verkündigung de» Dogma» der Un- ehlbarkeit, gegen da» sie während de» Eoncil» Widerspruch erhoben hatten, eine Zähigkeit in der Lertheidigung de« neuen Glaubensatze«. dir man ihnen nicht zugetraut hält«. Der sogenannte Eulturkamps war nicht in der Absicht von der Slaat-rrgierung ausgenommen worden, um dir katholische Geistlichkeit in eine Notblage zu versetzen und sie durch Ent ziehung der Einkünfte, Gcsängnitz- uud verbannungSstrafeu zum Gehorsam gegen die Staattgesetze zu zwingen, fänden, ursprünglich bestand die Hoffnung, daß man durch diese Kampsesmittel nur einem von der Geistlichkeit selbst insgeheim gehegten Wunsche entgegen kam. Daß der deutsche Episkopal in der Mehrzahl dir Verkündigung de« UnsehtbarkeitStogmaS al« einen schweren Mißgriff ansah, bas batte der Widerstand, welchen sie der neuen Lehre aus dem Eoncil enkgegcnletzten, bewiesen, der au» dieser Haltung von der preußischen Staats- regierung gezogene Schluß, baß die Bischöfe nach ibrer Rück kehr in die Heimath nach einigem Sträuben die Gelegenheit gern ergreifen würden, um ihre Beziehungen zum Papste zu lösen, war jedoch falsch, die Bischöfe brachten lieber ihre Ucberzcugung zum Opfer, als daß sie sich der Centralgewalt der Kircke in Rom wiversetzten. Heute kann die Frage, ob katholische Schüler gcnöthigt sind, den Religionsunterricht eine« Lehrer« zu empfangen, welcher nickt an die Unfehlbarkeit des Papste» glaubt, gar nickt mehr aufgeworfen werden, denn die Einheit der katho lischen Kirche ist heute so fest und unbestritten, wie sie vor der Verkündung de» UnschlbarkeilödogmaS war, StaatSkatho» likcn giebl e« nicht mehr und die staalSkathotischen Priester sind entweder zum Gehorsam gegen den Papst zurückgekehrt oder sie haben ihre Aemter niedergelegt. Der AltkatholiciSmu« hat an Ausdehnung nickt gewonnen, sondern abgcnommen, und seine Vertreter haben sich überzeugen müssen, daß sie nicht die Macht besitzen, um ein Gegengewicht gegen die römisch-katholische Kirche au-zuüben. Der Rus: ,,Lo« von Rom", welchen einst Bölk so laut in der bayerischen Abgeord netenkammer und im deutschen Reichstage erhob, ist ver stummt, man hat dir Erfahrung machen müssen, daß Concil»- beschlüsse, und wenn sie vorher auch noch so großen Wider stand gesunden haben, von der Gesammtheit der Katholiken al» bindend anerkannt werden. Der Kamps zwischen Staat und Kirche in Preußen hat seit dem Tode Piu»' IX. eine ganz andere Gestalt angenommen, es handelt sich nicht mehr um Glaubenssätze und die au» der Anerkennung oder Ablehnung derselben hervorgegangenrn Ver hältnisse, sondern um reineZweckmäßigkeilSsragen. Die Staat», regierung läßt die Kirche innerhalb ihre» Kreise» frei gewähren, aber sie trägt dafür Sorge, daß die Kirche nicht in da« staatliche Gebiet hinübergreist, und de-halb hat der Staat e» al» unerläßlich erkannt, daß er die Schule vou dem Einfluß der Kirche so weit frei hält, al» e» sich nickt um Glauben-fachen handelt, und daß er ferner die staatsbürger lichen Rechte seiner Angehörigen vor Eingriffen der Kirche schützt. De«halb erregte e» mit Recht so großen Unwillen, al» der Fürstbischof von BreSlau die Ehen zwischen Katholiken und Protestanten, welche nicht kirchlich geschloffen waren, für Eon« cubinate erklärte. Die katholische Geistlichkeit wird in Aus übung ihrer Amtspflichten in Preußen heute in keiner Weise gehindert, aber sic muß die unerläßlichen Bedingungen er füllen, welche dafür bürgen, daß sie ihre Befugnisse nicht zum Nachtbeil de» Staat-zweckeS auSdehnt. Deshalb mutz ihre Vorbildung ein gewisse- Maß weltlicher Bildung erfüllen und sie müssen mit den kirchlichen Strafen, al» da sind: Aus schließung au» der Kirchengemeinschaft. Verweigerung der kirch lichen Trauung und de» kirchlichen Begräbnisse» ebenso vor sichtig sein, al» sie beim Schulunterricht di« chaeu gezogenen Grenzen nickt überschreiten dürfen. Tie Zeit von 1870 bi» 1885 hat den Bischof Krementz darüber belehrt, wie er sich zu verhalten hat» «in mit der Staatsregierung nicht in Streit zu gerathen, er hat seit langer Zeit verstanden, die kirchlichen Interessen mit den staatlichen in seiner Diöcese in Einklang zu bringen, also ist dir Erwartung berechtigt. Laß e» ihm auch in seinem neuen größeren Wirkungskreise nicht an derjenigen Klugheit und Geschicklichkeit gebrechen wird, welche ersorderluh ist. um den Frieden zwischen Staat und Kirche ungestört aufrecht zu erhalten. * Leipzig, 2. August 1H85. * Die alljährlich, wenn der deutsche Kaiser in Gastein weilt, wird sich auch diesmal der deutsch« Botschafter in Wien, Prinz Reuß. dorthin begeben und der Zusammen kunft der Kaiser von Deutschland und Oesterreich beiwohnen. Darin liegt durchau» nicht» Auffällige». Wohl aber ist bemerkrnSwerty, daß sich soeben auch der braun schweigische Ministerpräsident. Traf SVÄ nach L-st-in begebe» hat. S« knu E ^ vurch kiese Thalsach« da« Gerücht, P s- >„»ma erhallen Regenten Braunschweig» auSeffeheo, . paß der «,rd. von versch.ev.nm Snt-n ^ Wilbelm mcht derart ,ein ,oucc. , v greisen Monarchen in eigener Persoa rathsam lck lassen. Dieser Au«weg ist indessen von vornt^ren ^ geschlossen, da der höfische Brauch ein BiSmarck Vertretung schlechterdings vertuet t «uch^ ung se.ne« würde dieser Kaiserbegegnung nur w der Vegienung , um unter dem Eommanvo de« Avmiral» v. W'ckeve di« neue taktischen Manöver für Panzerschiffe und Torpedo» emzuüden. bat in diesem Gommer bi«her noch ke.ne Geschwader- Formation in der Nord- und Osts« st°ttgesunvew Am l. August soll aber in Kiel unter dem Eommando de» Eontre- Avmiral» v. Blanc eia Geschwader au« der Panzersrrgatte .Frievrich Karl', den Panzercorvettea -Bayern und .Aa-ffa und den kreuzercorveilen -Stem , -Olga »nd -Aphw nebst mehreren Torpeoobooten form,rt werden, um während sechs di» sieben Wochen in der Ost- und Nordsee zu manövriren und besonder« °uck Landung-Versuch- an der schle-wig-holsteinischea unv mecklenburgischen »Ist« zu unter- nehmen. Warscktinlich dürfte» Truppenthrile der »7. Dwisioa bei der Lüstenverthridiguog Mitwirken. « «ährend e« unter den evangelischen Militairaeiffltche«. außer dev Division«, und Saruifonpsarrera. auch Oberpsar«, giedt. werven für die katholische M.lUairseelsorge Oberpfarrer nickt ernannt Seitdem die Stelle eine« katholische« FeldvropsteS de« preußischen Heere« unbesetzt ist, zählt die kalhotische Mililairgeistlickkeit noch 40 Division«, und Garnison. Pfarrer, dagegen die evangelische Militairgeistlichkeit eme» Feldpropst, l2 Oberpfarrer. 57 Division»- und Garnison- psarrer. Daneben sind in der evangelischen wie katholischen Militairseelsorge noch Civilgeistliche gegen eine entsprechende Remuneration beschäftigt. Wenn nun die „Weser-Zcilung" kürzlich meldete, daß man kalholisckerseit« die Einführung de« Institut» der mititairischen Oberpsarrer erstreb, unv daß de- reit» at» Candidat für die Stelle eine« katholischen Ober- Pfarrer» der DwisionSpsarrer Sluckmann bezeichnet werde, so wird man gut thun, die« mit aller Vorsicht auszunehmen. Al« während der letzten Reich-lag-session bei der Berathung de- Etat» der Militairverwattung der Abg. Letocha (Een- trum) den Antrag gestellt hatte, da» Gehalt von 8 tatho- tischen Militairgeisttichen so weit zu erhöhen, daß dasselbe dem Gehalt der evangelischen Oberpsarrer gleichtomme. er- klärte der preußische krieg-minister, daß er zwar gern bereit sei, Parität walten zu lassen, daß er aber die katholischen Geistlichen dem militairischen Range und Gehall« nach den evangelischen Oberpsarrern nicht gleicbstellrn könne, weil die katholische Kirche Oberpsarrer nicht kenne und die Schaffung von Oberpfarrern nicht in da« katholische hierarchische System paffe. Wie verlautet, läge diese Gleichstellung um so weniger in der Absicht, at« die Ausgaben für die katholisch« Militairseelsorge relativ höher sind, at» für die evangelisch« und al« bereit» in dem Militairetat pro 1881/82 der zu Remunerationen an Mititairgeistticke bestimmte Fond« erhvyt wurde, um den älteren Militairpsarrern katholischer Eousession zum Au»gteich der Nachtheile, welche ihn» durch di« mangelnde Weiterbeförderung zum Oberpsarrer gegeaüber ihren evangelischen AmtSgenoffen erwachsen, Zuwendungen zu machen. * Die „Germania* feiert in einem etwa» säuerlichen Ton den neuen Erzbischof vr. Crementz von Köln. Die Thatsache, daß ein staatlich abgesetzter Bischof seinen Platz zu räumen sich veranlaßt sieht, ist den fanatischsten Ultra- montanen nun einmal höchst kränkend und ärgerlich. Die „Germania* tröstet sich damit, daß der neue Erzbischof sein Amt nicht zur Freude der Eulturkämpfer führen werde und baß es kircbenpolitisch von unberechenbarem Gewinn sei, das Earvinal Melcher» in den höchsten Rath der Kirche berufen wurde; ein Berather, der genau wisse, wie den Machinationen der Feinde der Kirche entgegcnzutrrten sei. * Da« vrovisorische Comitö zur Eonstituirung eine» natlonatliberaten Wahlverein» in Waldenburc i. Schl., welche« in der von dem Cvmmerzienraty vr. C. Web«ky - Wüstcwalter«dorf zum 2l. Juli ein. b^rsenea Versammlung eingesetzt worden ist. besteht der „Watvenburger Zeitung' zufolge außer Herrn vr. Web»ky noch au« de» Herren BergwerkSdirector Berndt-Gotte-bera und Gutsbesitzer Marx HermSdors. Da« Eomit» soll im AocM erne neue Versammlung behuf-definitiver Eonstituirung de« Verein» berufen. » * « * Im östlichen Böhmen» in der Gegend von Pilsen, werden im Jahre l 885 kaisermanövrr ungehalten werden th-ilnehmendenTruppen sind da» 8. «rmw Corp» (Prag) und da« 9. (Iosesstadt). Da, erste,- sammelt sich dazu am 25. August bei Rokitzan, da« letztere bei Eero- Witz. Zebrak und Horowitz. Die Uebungen dauern bi» zum ^ ^kplember. Tie Oberleitung ist Seiner k. k. Hoheit dem Er-berzog «lbrccht übertragen, welchem der Ehes de« General- stabe» der Armee. Fcldmarschalllieutenont Freiherr ». Beck zur Seite stehen wird; da« Eommaydo wird Feldreua- meister Freiherr von Philippovic« führen. Die Gesammtzabl der übenden Truppen brirägt gegen 28.000 Mann ,u Fuk böhmischen Hebungen finden m Ober-Oesterreich Kaiser. Manöver zwischen dem 2 (Wien) und einem au« «in« Division de» t4 (Innsbruck) und eiaer Division Landwehr L V'" «nnecc-rp. statt, bei denm k^npchn. «udolf da« erstgenannte Eorp« beschligen wird. Gleichzeitig halten in Kärnten, zwischen Klagenfurt «nd Lölkermarkt, die 8 und die 28. Insaalerie-Trupprndidision »nd eine Land- wehrbrigad« Uebungen ab, wetch« am 1t. September beenvet werde», ««d denen an de» letzten Lage» Seine k. k. Aposto lisch« Majestät edenfall« beiwohnen wird. Den Schluß machen Ka,ser»anöv«r in Kroatien. * Wie man au» Konstantinopel schreibt, entspricht die Meldung de» ,Srmp»", wonach die griechische Regierung beschlossen hätte, ihre sämmtlichen Eonsuln in der Türkei abzuberufe«. in dieser Form nicht den Tdatsachen. Der Sach verhalt wäre vielmehr der folgende: Die griechische Regierung »alte ihren Gesandten in Konstantinopel beauftragt, aus der Pforte für mehrere neuernannte Eovsutn. unter denen drei ür kleine Städte in Albanien bestimmt waren, da» Exequatur u verlangen. Die Pforte erhob jedoch die Einwenkung, daß n dem Umkreise der betreffenden drei Orte keine griechischen lnterlhanen ansässig seien, die Bestellung von Eonsuln in denselben daher unmotivirt erscheine. Inzwischen kam da« Eabinet Delyaani» an» Ruder. Dasselbe verständigte Herrn koavurioti», vaß die Ereirung der in Frage stehenden drei Konsulate au» Ersparung-rücksichten unterbleibe, er möge daher sein Ansuchen um die Erlheilung de» Exequatur sm dieselben al» gegenständ«!»« zurllckziehen. »J»mail Pascha, der Ex-Khedive, hat seine Villa in klorenz an ein« italienische Eisenhahngesellschaft mit großem Verlust verkauft. Gerüchtweise verlautet, daß trotz Salis bury'« Lobe«worten aus Lewfik dn Ex^khedivr wieder einige Aussicht auf feine Wiederbrstallung in Kairo habe Sir E. Baring soll jüngst über Tewfif» Verbindung mit den Sklavenhändlern sehr mißliebige Eröffnungen gemacht haben. Bestätigt werden dieselbe» durch eine kleine Flugschrift der AnU-Sclaverri-Gesellschast, betitelt: Soauäali at Laioo. Dieselbe hat Herrn Fritz Eunliffe-Oweu zum Verfasser und gestattet einen interessanten Eiablick in di« Art und Weise, wie der MohamedaniSmu» der» menschenfreundlichen Be mühungen der Lngtäuder ein Schnippchen z, schlagen weiß. Der Khedrv« selbst wirb beschuldigt, den Sklaven handel zu begünstigen; bi« Engländer kamen wieder holt in die Lage, Tewstt ei» edle» Wild abjaaen zu müssen. Auch ist die Abtheilunß für Unterdrückung de». Sklaven handel« bedeutend eingrschräuk»; d^iand sie früher au« 500 Beamte«, welche jährlich -0,400 Lstel. bqogen, so ist sie jyzt aus vier Persoa« zusammengeschrampft. taue, man noch da,« allerlei Schwierigkeiten t» de» Veg legt. Ertappen diese Beamten z. V. einen Selavenhäadler aus frischer Tbat, so kommt der Schuldige vor ein fast ausschließlich au» Egvptern bestehende« Gericht, welche« von vornherein geneigt ist, zu seinen Gunsten zu entscheiden. Ist der Schuldige nun noch vorsichtig genug gewesen, falsche Zeugen mitzubringen, wie deren in Kairo für wenig Geld in Hülle und Fülle zu haben sind, so können die Ankläger meisten» unverrichteter Sacke von dannen ziehe». Die englische Schrift schildert schließlich durch Auszählung einzelner Fälle, wie die mohame- danische Gesellschaft, mit deren Anschauungen und Einrich tungen die Sklaverei von altersher verwachsen ist, den Kamps gegen die menschenfreundlichen Pläne der Briten führt. * Die jüngsten Vorgänge in der französischen Deputirtenkammer erregen allgemeine» Aussehen. Herr Iule» Ferry ist seit seinem Sturze und auch schon während seine« Ministerium« von seinen Feinden mit allen möglichen und unmöglichen Schimpsworten tractirt worden, worunter „Is krumisa", ^l« vsväu ä ölsmaeeü", ,,I« traltrv", ^Is rauSgut" bestimmt waren, den Haupteindruck zu machen. Eine ganze Anzahl unfläthiger Earicaturen stellten, wie der „Nationalzeitung* au» Pari« gemeldet wird, den Conseil- Präsidenien Var. wie er in den verschiedensten Beziehung zu dem Fürsten Bi«marck steht und wie er sich von dem Leiter der deutschen Politik die Instruktionen für seine CoEonial- politik ertheilen läßt. Diese „Legende" war am meisten geeignet, Herrn Jute« Ferry in den Augen der M-mge zu schaden, und de«halb darf e« un« nickt wundern, daß er die erste Gelegenheit benutzt hat, seinen Patrioti«mu« zu betonen und zu versichern, daß er Wie alle anderen Patrioten den vertust der zwei Provinzen niemal« verschmerzen werde. In der Sitzung der Devutirtenkammer dom 30. Juli kamen noch scandalvsere Auftritt«, noch unerhörtere vor al» am 29. Jul». Di« Rede Clemeaceau'« war maßlos leidenschaftlich, sie enthielt alle bekannten Anschuldigungen gegen Kerry, den Schützling Deutschland'» und BiSmara'S, und gipfelte darin, daß der Redner der angeblichen Krieg»- politik der Opportunisten die Friedenspolitik der Radikalen gegeuvberstrllte und schließlich erklärte, er und seine Freunde hätten vertrauen zur gegenwärtigen Regierung, müßte» aber wissen, ob Brisson oder Ferry Minister sei. Dadurch provo- rirt, intervenirte Yrisson. Er erklärte sich entschieden gegen diese leidenschaftlichen retrospektiven Debatten und ermahnte zur Einigkeit. Bezüglich der Eolonialpolitik erklärte Brisson, die Regierung sei weder für eine Politik der Abenteuer, noch für eme de» Aufgeben», wohl aber für die Wahrung de« nationalen Patrimoin«. E» handele sich jetzt darum, die Colonien so auszunutzen. daß sie möglichst viel einbringen und möglichst wenig kosten. Darauf wurde der Credit für MadagaScar mit 29 t gegen 142 Stimmen votirt. Die Minorität wurde gebildet durch den größten Theil der Rechten, die gesaminte äußerste und einen Theil der radikalen Linken. Äm verlause der Elemenceau'schen Rede beschwor ein ganz nichtiger Anlaß einen unsagbar scandalvsen Zwischen sa ll. Elemenceau sagte, Kerrv sei am SO. März von seinen Freunven verlassen worden. Langloi«, ein ehemaliger Oberst, ries dazwischen: „Nickt von Allen!" Elovi« Hugue« rief: „Sie haben auch Gambrtta fallen lassenI" Langloi- im Getöse wahrscheinlich Feigling verstehend» that mit wahrem Thiergrbrüll einen Riesensatz in den Halbkrei« hinunter und sprang zum Platze von Hugue», der srinerseit« ihm schreiend und die lange Mähne schvttelud ent gegen rannte. All« Abgeordneten sprangen aus. schrieen und grstikulirten. In beiden Gruppen entspannen sich gewaltige Faustkämpsr zwischen den Wüthenden und Denen, dir sie zurückhattrn wollten. Longloi« b>ß Sali« den Arm blutig, während ArSne später blaue Male an den Schultern aufweisen konnte, die ihm Hugue» mit Fausthieben beiaebracbt hotte. Den allseitigen Be mühungen gelang e« fchließlich die Ruh« wieder hrrzustellen. * Di« au« Spanien ffgnalisirte Zunahme der 2holr,»»Epidemie scheint in London, welche« mit den spanischen Häsen in regem Verkehr lebt, ernstliche Besorgnisse vor Einschleppung der Seuche hervorgerusen zu haben. Wohl um dem Au«bruch einer Panik vorzubeugen, hat darum oer
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite