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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188407190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-19
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1884
- Autor
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Erscheint täglich früh S'/,Uhr. »»Z LkstMi« Fohonnwgasse SS. Iprrchlka-kn der Kedaclio»: vormittag« 10—1» Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. DWG» MO»»»« «»»ik^rt, mM ! öle Nev-cn»» »icht oer»mölich. rMger und Tagedllllt »«Uchtzm« tze, für R« »»chSf«l,e,tz« N«w«er 8« lernt« n» S«che,ta,e« üi» t Atz, Nnchmittnn», «« Snua- und Festtagen früh -t«'/,» Uhr. In den Klinten für Ins.-Ännnhme: vtt« Ule«», UniversilLtrstraße 31, rout« Lüsche» Katharinenstratze 18, p. nur Üt» '/,3 Uhr. Anzeiger^ Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «ndSeMstSverkchr. Anslag» LS,«V0. LdononnentsPrri» oiertelj. 4^/, Mk. tacl. Briugerlohu b Mk.. durch dir Post bezogen S LN. Jed« rtnzeln« Stummer »0 Vl- Belegerrmplor 10 Pf. Oebahren für Extrabetlaae» (in Daaeblatt-Fonnat gesalzt) «h«e PostbesSrderuag Ä Mt. «tt PostbesSrderung «8 LU. Inserntr Saespaltme Petitzeile SO Pf. Grtßer« Schriften laut uuserr« drei«- verzeichuiT. Dabellnrischer «. Merusatz »ach hoher» Daris. LerUunen unter de« Ledartion,strich di« Svalttrüe KO Li. Inserat, fi»d stet« a» die ErpeSitto« zu seudeu. — Rabatt wird nicht gegebe». Zahluug pniMinwarnncko »der d»rch Post, »achonhm«. ^ roi. GomrabemL vm IS. Juli 1884. 78. Jahrgang. Im geWgen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Eonntag, den 2«. Juli, Vormittags nur bis Uhr geöffnet. Lxpvältlov Ä68 I-elprlger 'kkgedlntlvu. Amtlicher Theil. Veksunlmachmlg, de» Fahr, »»d Fußvertedr währeud de« Vlll. deutschen Bundesschießen« betr. Kür di« Dauer de« VM. deutschen vruide-schießeo« und »war aus die Zeit vom IS. bi« mit 28. Juli d. I. werden zur Nagelung de« Fahr- und Fußverkehr« in den Straßen hiesiger Stadt hiermit folgende Anordnungen getroffen: 1) Die sämmtlichen «ach de« Festplatz fahrenden Dogen haben ihren Weg durch die Dusour-Straße über die SpießbrÜckc und auf der von hier direct aus den Haupteingang de« Festplatze« zu ührendeu neuaebauten Straße zu nehmen. 2) Di« Wagen haben hierbei stet« in einer Reihe hinter« eiuander zu fahren und die rechte Sette der Fahrstraße eiazuhalten, und zwar dergestalt, daß da« aus den vorgedachten Straßen liegend« Doppelglet« der ipferdebah« thun- lichst sretdleibt. 3) Die »o« gsestplatz adfahreade« Wagen haben entweder auf dem Wege nach der Mahlmanobrücke und durch die Mahlmannstraße oder an der nördlichen Seit« de« Fest- Platze« entlang aus dem Schcibenweg durch da« Scheiben- gehülz nach dem Johannapark zu fahren. 4) Da« Halten der Geschirre zum Zwecke de« N»s- geige«» der Personen hat auf dem Scherbenweg gegenüber de« Hauplportal, jedoch noch vor dem durch Masten be grenzten halbkreisförmigen Vorplatz zu geschehen. Die Mutscher dürfen l ierber »tcht vo« Bo»r steigen; auch türsrn die Drofchke«führer nicht erst beim A»-fleigen der Fahrgäste Zahlung fordern, sie haben vielmehr dafür zu sorgen, daß da« Fahrgeld schon beim Einsteigen oder doch unterwegs berichtigt wird. 5) Diejenigen Droschke« und Gqvtpagea, welche an dem Hanpteingang de- FestplatzeS sich ausstcllen und länger holte« bleibe« wollen, haben den hierfür bestimmten und durch Tafeln kenntlich gemachten Platz link- vom Haupt portal zwischen dem Scheibenweq und den den Halbkreis- förmigen Vorplatz abgrenzenden Masten zu wählen. 6) DaS Rette» nach und vo« dem Festplatze ist nur auf dem Wege vom Iohannapark nach dem Scheidenholze und zwar nur bis zu der Stelle, an welcher der Weg zur Renntribüne vom Scheibenholz weg sich abzweigt, also nicht bi- in unmittelbare Nähe d«S Hauptportals gestattet. 7) O««ibu-»age» und zwetspannige AtaereS, welche sich etwa zu Fahrten »ach dem Festplatz für da» Publicum bereit halten wollen, haben sich entweder auf dem Rotzplatz vor dem Casü „Zum Kronprinz" oder auf dem Alrischerplatz entlang der Ringstraße aufzustellen. 8) Während der Dauer dt» Festzuge» sind alle Straßen und Plätze, welche vom Zuge berührt werden, für den Kahr» und Reitverkehr gesperrt. Die Dauer der Sperrung bestimmen die anwesenden AussiaitSbeamten. S) Bei dem Futzverkehr auf den Zugangsstraßen zum Feftplatz und zu den Bahnhöfen, sowie während der Haupt- sesttage in den Straße» der inneren Stadt ist stets die rechte Straßenseite einzuhallen. UebcrdirS ist am 20. Juli in denjenigen Straßen, durch welche sich der Feftzaa bewegt, bis zum Passiren desselben die Fahrbahn thunltchst frrtznhaltrn und der Verkehr Möglichst auf die Trottoir» und Fußwege zu beschränken. 10) Die nördliche Hälft« de- Slugustusplatze« vom Theater bi- zu den den Platz aus 3 Seiten umschließen den Baumreihen bleibt am 20. Juli von Vormittag» g Uhr bi- zum Passtreu des FestzugeS auch für den FuHvrrkehr gesperrt. 11) Allen Anordnungen der aus den Straßen und Plätzen zur Aufrechterhaltung der Ordnung statiomrten Aufsicht«- beamten ist unbedingt Folge zu leisten. 12) Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 .ck oder entsprechender Hast strafe geahndet. Leipzig, am 15. Juli 1884. Der Rath u. da- Polizeiamt der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Bretschneider. Bekanntmachung, die polizeiliche Anmeldung der zu« VIII. deutsche« V»»de«schieße« htrrherkommende« Fremde« betr. Bezüglich der von auSwärt- hierherkvmmenden Theil» nehme» am VIII. deutschen BundeSschieße» bedarf e«. auch wem» dieselben länger alS 0 Tage hier verweilen wollen, ein«, polizeilichen Anmeldung nicht, dasern dieselben in Privathäusrrn oder sogen. Massenquartieren Wohnung nehmen. Die in den ldasthöfr« absteigenden Festtheilnehmer sind zwar von den Gastwirlhen in der nach tz. 11 de» Melde regulativ» vorgeschriebenen Weile anzumelde«, bedürfen aber der Ausstellung eines Meldeschein« ebenfalls nicht, auch wenn sie länger alS 1 Tage sich hier aufhalten. Leipzig, den 14 Juli 1884. Da- Polizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Bekanntmachung. Di« Herstellung der GranittrcltvirS läng- der Umfassung», «aner de- neuen JohonniSsriedlwse» ist vergeben und werden di« unberücksichtigt gebliebenen Submittenten deshalb hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 14 Juli 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgs. Eichoriu«. L. SM Standesamt. Nächsten Sonntag, den 20. Juli, werden Anmeldungen von Todtaeburten und Slerbefälle» »»r vormittag« zwischen 8 und S Uhr angenommeu. Leipzig, de» 18. Juli 1884. Der Sta«de»beamte Direktor Juliu« Burckhardt. Bekanntmachung. Die auf S»»abe»d, de« t». d. M., vormtttag- v Uhr angesetzte versteigeruug von Weizenmehl findet »^ht statt. Leipzig, dm 18. Juli 1884. Der Rath der Stadt Letp^g. vr. Georgi. Lenker. Bekanntmachung. Eia von Mbam Müller (oder Möller). Bürger zu Leipzig. 1554 gestiftete« Stipendium von 40 -4k 4S^f jährlich ist an hiesig« Studirende und »war zunächst an Verwandt« de« Stifter«, i» deren Ermangelung an Merseburger Stadt kinder und wenn deren keine die hiesige Universität besuchen, beliebig auf zwei Jahre von und mit Johauui« d. I. zu vergeben. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welch« sich in einer der ««gegebenen Eigenschaften um diese« Stipendium bewerben wollen,- hierdurch auf» ihre Gesuche mit den er forderlichen Bescheinigungen bi« zum 1. September I. schriftlich bei un« einzureichen. Spätere Bewerbungen können leine Berücksichtigung Duden. Leipzig, am 18. Juli 1884. Der Rath der Stabt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. Bekanntmachung. Da« von Mleola»- S«hla«tttz, Bürger zu Leipzig, im Jahre 1512 gestiftete Stipendium von jährlich SV ^ 12 ^ ist von Michaeli« d. I. ab an «inen Studirenden aut de« Geschlachtr der Schlautitz, iu bereu Ermangelung an hiesige Bürger<söhne, von un- auf zwei Jahre zu vergeben. Diejenigen Herren Studirenden, welche sich um diese- Stipenvium i werben wollen, veranlassen wir, ihre Gesuch« nebst de>? DsiHcddrticheu Bescheinigungen bi« zm» 1. Sep tember d. I. tHristlich bei un» rinzureichen. Spätere Gesuche können Berücksichtigung nicht finde». Leipzig, den 18. Juli »884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi.Heunig. Gewölbe-Vermlelhung. Cingetretener Umstände halber soll da» zeither an Herrn Kaufmann Küntzel vermietbet gewesene B»h«e«gewölbe Rr. u«ter dem Rathhaufe (Markise,te) sofort oder nach Befinden vom 1. Oktober d-. J-. au gegen ein» halbjährliche Kündigung Dten»tag, den SK. d». Mo«., Vormittag- LL Uhr aus dem Ratbhaufe, l. Etage. Zimmer Nr. 17. an den Meistbietenden anderweit vermtethet werden. Ebendaselbst auf dem großen Saale liegen die vermie- thungS- und BersteigerungSbedingungen nebst Jnventarium ve« zu vermiethenden Gewölbe» schon vor dem Termine zur Einsichtnahme aut. Leipzig, am 7. Juli 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Slöß. Auctisnslocal des LSnigl. Amtsgerichts. Leunaben», de» 1». d. Mt» . 10 Uhr Var«.. Fortsetzung der heute begonnene,, verfteiaeruua von Klctduna«- ftöckcu. Sülche, vsu«. »ub Suche»,erüttze«, Rüchen,«schirr r« und »wet Gewehre«. Leipzig, 18. Juli 1884. Btelltz, Gerichtsvollzieher. Nichtamtlicher Theil. Willkommen in Leipzig! * So sind denn die Festtage de» Vlll. Deutschen Bunde-schießen« herbeigekommen, und wohin da« Auge blickt, überall sieht e« unsere Stadt geschmückt zum festlichen Empfange der au« allen Gauen de« Baterlande« und den stammverwandten Grenzlandrn zu friedlichem Wettkampfe erscheinenden Festgenoffen. Am heutigen Tage werden sie in Leipzig einziehen, die Schützen au» Bayern — und dem Tyrolerland, vom Rhein und vom Ostseestrand, au» Sachsen, Thüringen, Schlesien, kurz au« allen Himmelsrichtungen, um nach vierjähriger Pause sich wieder Auge in Auge zu treffen und kräftig die Bruderhand zu reichen. Ein deutsche« nationale- Fest ist e«. welche« heute in Leipzig» Mauern seinen Anfang nimmt und, so Gott will, glücklich verlaufen und zu Ende geführt werden wird Die tiefsinnigen Betrachtungen darüber, ob e» angesicht« der errungenen Einheit und der festen Zusammenfügung de» deutschen Staat-wesen« noch an der Zeit sei, derartige nationale Feste zu feiern, sie verschwinden jetzt von der Tage» orvnung. Heute gilt e« nur noch, dafür bemüht zu sein, daß die Tausend« der einstrvmenden Festtheilnehmer in Leipzig einen herzlichen Empfang, eine gastliche Stätte finden, aus daß sie, wen« sie wieder von un« scheiben, da» Gefühl froher Erinnerung an schön durchlebte Tage mit in die Heimalh nehmen. Und daß die« zur Thatsache werde, dafür glauben wir die volle Bürgschaft übernehmen zu können. Leipzig» Be wohnerschaft stand stet» voran, wenn eS sich darum handelte. Veranstaltungen zur Ehre und zum Nutzen de» deutschen Vaterlandes zu treffen, und sie hat sich dieser Ehrenpflicht auch heute nicht entwöhnt. Leipzig wird sich de» Ruhme», da, VW- Deutsche Bunde«schi-ßmm seke« ^°"^treter richten zu können, würdig "weisen. e« w d ^ von «lldeutschland mit d-rM-g-» ^ nalrn Begeisterung ausnehmen. die au ^ Zeit llcher Lieb« zum Vaterland hervorgeht «n 1 ist. au« ganzem Herze» an ein innige«, frische« Lripzig' t«i und frohe« .Willkommen in in Skr hart». Sie Echindaiffe L-mmerer'«. m-> di,»-, n», Straßburg. Stuttgart und Wien an dem ApothGer d dem Bankier Heilbronner und dem «ffeN sämmtlich von denselben Personen verübt wor^n sind, ist durch die Sestäudnisse Kämmerer« "unmehr außer Z l aeNellt E« besteht ein Verein von Anarchisten, «elcher war aber nur ein schüchterner Versuch ,m ^SlA mit de" ch.Apotheke in Vtraßburg a» dem in m Bett geholten Apotheker Lmhard nur 20' Mark al« veute ergab. ,««»« sofort ein anderer Mord verabredet, der ein bessere« Trgcbmß vir- haben da- Morden »-m-'nam-ura rmr.»«.. «l» »fr Mord in der Stör der Nacht au- de« nur 20 Mark al« veule anderer Mord verabredet, dc. - .... .. . - «»uttaart hieß, «an machte sich L-m-mschastÜch »ach StMgatt aus und beraubt« den Bankier Heildrmm«. -v«r »r- lö« au« diese« verbrechen wnrd« nach Ammka an d verein«caffe abgeführt, dann gwg e« nach W>«n. um den unglücklichen Eifert und seine beiden Söhne zu «schlagen und wa« sonst etwa noch hindernd zwischen die Mörder trat, au« ^m Wege »u räume«. Auch diese Schr«cken»that gelang, ohne daß die Polizei di« Thüle, ermittelt hätte uud erst de, der Ermordung de» Polizeiagenlea Vlmch ereilte Stellmacher d7« verhäng-^. Sva« all« diese Verbrechc^- Sid-attensirt. ist die sreLe Sicherheit. Mit welcher sw iuS^e^gesetzt Warden, 'die schreckliche Rücksichtslosigkeit. Weiche »Mkch kem Gewissen«bü>enken wankend gemacht wurde; gl«chv,el ob e« ein Mann war. der ihnen aegenüberftand. ün schwache» Weib oder ein hilflose« Kind, all-wurden gleicher Weise da« Opfer der kalt berechnenden Enpmw der Mörder- Sie handelten theil- im Aufträge, thell« i« Einiwrsiäudmh mit einem geheime» Verein-Vorstand» an welchen sie den Erlös der verbrechen adlieferte«. Weiter erstreckt sich daS Geständniß Kämmerer'» nicht; über die Personen, welche diesen Vorstand bilden und wo sie ihren Wohnsitz haben, sagt er »icht« und da« wird ohne sein Geständniß auch schwer zu ermittelu sein, fall« er nicht sogar selbst darüber in Unkenntniß ist. Wir wissen nur. daß in dem Heilbronner'schrn Falle Stellmacher die Geldsendung nach Amerika besorgte, von dem bei Eifert geraubten Gelve sind Werthpapirre in Pest ermittelt Word«, wa» au« dem Rest geworden, ist noch unbekannt. Die Wahl Stellmacher'« für di« Au-sühruog de, Raub, morde war vom Standpunct« seiner Auftraggeber nur iuso« fern eine glückliche, al» er die dazu erforderliche graue», volle Energie besitzt, ungeeignet aber war der Man« doch für die ihm zuerkannle Rolle, weil er die Absicht hatte, an seinen Auftraggebern zum Berräthrr zu werden, eine Absicht, deren Ausführung nur an der Abneigung de» österreichischen Gesandten in der Schweiz gescheitert ist, sich mit dem Menschen einzulassen, andernfalls wäre Stellmacher wahr scheinlich die richtige Persönlichkeit gewesen um von ihm Nähere» über die anarchistische Organisation zu erfahren. Jetzt ist daraus nicht mehr zu rechnen, weil er e« vorzirht den Märtyrer für die Sach« de» unterdrückten Proletariat» zu spielen. Der gefährlich« Schluß, welch«, au« den Geständnissen Kämmerer'» zu ziehen ist. besteht darin, daß von derselben Stelle au«, welch« Kämmerer und Stellmacher zur Verübung im Gange sind, um für neu« Füllung der anarchistischen Berein-casse Sorge zu tragen? Für verwegen« Mordgesrllrn, die nicht« zu verlieren haben und denen außerdem noch da« Lob ihrer Auftraggeber für gelungene Ausführung de» ge- gebenen Befehl» wirkt, sind die Erfahrungen, welche Kämmerer und Stellmacher bei Ausübung ihre« Mordhandwerk- ge macht haben, nicht gerade besonder» abschreckend. Dreimal sind sie der Aufmerksamkeit der Sicherheilsbehörden ent- schlüpft und haben ihren Raub geborgen, also können noch rasfinirtere Nachfolger hoffen, daß sie allen Nachstellungen bl« zur vollständigen Beendigung ihre« Aufträge« entrinnen. Die Hinrichtung von Kämmerer und Stellmacher mag manchen Mördercandidaten von der gefährlichen Laufbahn al» Geldbesckafser für anarchistisch« Zwecke zurückhalten aber e« giebt auch Nature», welche selbst dadurch nicht un Zaume zu halten sind. Zur wirksamen Bekämpf»!,-, der von anarchistischer Seite drohenden Gefahren ist e« de«, halb unerläßlich, daß die un Verborgmrn waltenden Anstifter daß endlich einmal der der- verbliche Herd der Bewegung gesunden w,rd. Die Geld- 8.'"? Stellmacher'» nach Amerika weist aus die Spur wäre d'-halb die Pflicht der amer.kaniscben Behörden sich zunächst der Person diese» gefährlichen Aqita- »orS zu bemächtigen und dann die Untersuchung mit aller Energie zu fuhren. Die Ausführung, welche Most in Amerika ^ttckstcktnakm'? 'b" besonderen ^"°'Enabme der amerikanischen Behörden zu empfehlen schon m eigenem Interesse müßten sie sich veranlaßt suhlen gegen ihn und seine HetserShelser mit aller Entschiedend-it vorzugehrn; die österreichische und deutsche Regierung wird lallen ?k «"'sprechenden Anregungen fehlen st^ die °» «narchistisLen Bewegung wenn 6- i7 '"brn sich die Mordgescllen. Fürül, Sck»"nblhat auSgksührt haben, in Zürich werden die revolntionairen Blätter gedruckt, welche aN- Mi.',» ^ "Eilnz. zu Mord und Brand in alle Deltgegenden tragen. Da, ist eine Handlungsweise welche vo« den dadurch ia Mtl«id«schast gezogenen Staaten Dauer nicht ruhig htuaeuommen werden kann. Die er Regierung macht sich durch Duldung solcher Dinge »ur unitschuldigrn der Thaten, welche dadurch ermöglicht oder hervorgerusen werden. Gauz unzweifelhaft sind aus diplomatischem Wege schon alle erdenklichen Schritt« geschehen, uni die Schweizer Bunde-regierung zu einer anderen Auf fassung der beregten Verhältnisse zu vekehre», und wenn daS bisher nicht von Erfolg begleitet war, so kann darin für die Presse aus staat-erhaltender Seite nur di« Nvthiguug liegen, ibre Verurtheiluna gegen die Politik der Duldung und de» Gehenlassen« in der rücksicht«losesten Form a«»z«sprrchen. Nur dadurch, daß Staaten vorhanden sind, in welchen die Ailtbrütung von Mordpläneu und Aufhetzung zu revo lutionären Handlungen straslo« gestattet »st. wird e« über haupt möglich, daß Leute von der Art Kämmerer'« und Stellmacher'« in Action treten. In nächste« Zeit wird in Leipzig der Proeeß gegen Reln»dorst und Genossen wegen de« Attentat« bei Enthüllung de« Nieder walddenkmal« zur Verhandlung gelangen. Wenn zwischen Kammerer-Stellmacher und Rein«dorff auch keine direct nachzuweisendc Gemeinschaft bestehen mag, so ist wenigsten« eine Gemeinschaft der Bestrebungen und Ziele bei ihnen vorhanden; alle diese Verbrecher schöpf« au« der gleiche« Quelle und diese ist die Brutstätte für Veröffentlichung und Verbreitung anarchistischer Gedanken und Zukunst«pläne. Hier muß der Hebel angesetzt werben, wen« wir in Zukunft Ruh« vor diesen nicht-würdigen Deltstürmern finden sollen und darum muß Alle« ausgebote« werden, um ein« Eoalition aller Eulturstaaten gegen da» anarchistisch« und focialistische Gift zu Staude zu dringen. » Leipzig, IS. Juli 1884. » Ein „Verein zur wahruug der wirthschaft- lichen Interessen von Haadel und Gewerbe" hat sich ronstituirt und folgend«« Aufruf erlassen: Di, wirth- schastliche Gesetzgebung hat in den letzten Jahre» ein« immer wachsende Bedeutung gewonnen. Der «rwerb-thätigen Bevölkerung unsere« Vaterland«« erwächst hierdurch die Ausgabe, auch ihrerseit» daraus hlnzuwirkea. daß bei der Aufstellung uud Berathung de, Gesetzentwürfe Regierung »nd volk«vertretung «it »oller Kenntniß de« praktischen Leben« und mit unbefangener Würdigung der dadurch bedingten Verhältnisse Vorgehen, Nur unter dieser Voraussetzung wird e« der Gesetzgebung möglich lein, weife« Maß zu halte«, die vorhandenen Interesse« zu schonen und dem Renen die Möglich keit einer gesunde« Entwickelung und «in^ dauernde» Erfolge« zu sichern. An dieser ausreichenden Kenntniß und a» dieser unbefangenen Würdigung hat e« jedoch vielfach aefehlt; hierin Abhilfe zu schaffen, erachten wir — namentlich im Hinblick aus di« bestehenden Neuwahlen zum Reichstag« — für ein dringendes Interesse, ja geradezu für die Pflicht der zunächst Bethriligtrn. Al« Mittel zur Erreichung diese« Zwecke« erscheint die Bildung eine- »Verein« zu, Wahrung der wirthschastlichen Interessen von Handel und Gewerbe" als angemessen. Dieser Verein würde sich die Ausgabe stellen, sowohl bei der Regierung al» in der öffentlichen Meinung aas eine richtige Würdigung der für die ErwerbSthäligkrit in Betracht kommenden Verhältnisse hinzuwirken. Berlin, im Juli 1884. <k. L. Behren», Hamburg. John Berenberg^loßler. Hamburg. Ludwig Brthke, Halle a. S. G. v. BleichrSder, Seh. Cqmmerzieu- rath, Berlin. Wilhelm BoeddiughauSjun., Elberfeld. Fett». Brumm, Geh. LommerzieurMh, Stettin. Emil Barghardt, Staibtrath und Vorsitzender der Handelskammer, Laudon. Adelbrrt Delbrück. Geh. Lommerzirnrath, Berli». H. DeliuS, Eommerjieurat«, Bielefeld. PH. Dissen», Präsident der Handelskammer Mannheim. Georg Doerteubach, künigl. bayerischer Lonsul, Stuttgart. Earl Drewsen, Lachendorf. Fr. Dülbrrg, Geh. Regierung-rath, Berlin. O«car Enken«, Lommerzlenrath, Burtscheid. Jvh. Ever», Direktor der Hannoverschen Baumwollspinnerei und Weberei zu Linden vor Hannover. Herm. Fehling, Lonsul, Lübeck. Wilhelm Finck, München. Äd.Frentzel, Lommerzlenrath,Berlin. A.Frommel.Dtrrrtor, Augsburg. Rob. d. Goerschen, stellv. Bors. d. Aachen-Müncheuer Versicherung». Gelellsch., Aachen. H. Gregor, General-Director. Freiburg i. Schl. Friedr. Grillo, Essen. L. Hageu, Lonsul, Flensburg. Haler» Lommerzieurath, Stettin. H. Hantel, Geh. Lommerzieurath, Ruhrort. v. Hanscmaon, Geh. Lommerzieurath. Berlin. Rich. Hardt, Berlin. G. Hartmanu. Direclor der Versicherung«.Gesellschaft Victoria". Berlin. Gustav Hartmanu, Dresden. DH. Häßler, Lommerzieurath, Auglburg. vr. Felix Hecht, Bankdtrertor, Manu- heim. A. Heckman», Geh. Lommerzieurath, Berlin. W. Hegenscheidt, Lommerzlenrath, Gleiwitz. Heinrich Heimann, Geh. Lommerzlenrath, Bre«lau. Alexander Heimendahl, Geh. Lommerzieurath, Präsident der Handel«kommer, Lreseld. Guido Gras Henckel v. Donurr«marck, Neudeck. Wilhelm Herz, Geb. Lommerzieurath, Berlin. J.G.vouHeyder, Frankfurt a. M. Ed. Freiherr v. d. Heydt. Berlin. Hennauu Heyl. Direktor der Preuß. Leben«.versicherung»gesellschast, Berlin. Sigmund Hinrlchsen, Hamburg. I. F. Holtz, Direktor, Berlin, vr. E. Jansen, Lommerzlenrath, Dülken. H. Jencke, Geh. Finanzrath, Essen. P. Jona«. EisenbahndireettonS-Präsibent a. D„ Berlin. I. Kaemps, vankdirecior, Berll». I. Kemps, Geh. Lom- merzienrath, Nürnberg. Klewitz, Generaldireetor, Slawenzitz. vr. Fr. Koch. Grünenplaa. Vr. Kunheim, Lonsul, Berlin. Eugen Lange», Lommerzirnroth, Köln. V. Lleberman«, Geheimer Lom- merzienrath, Berlin. B Lücke, Direetor der Hannovrrschen Bank. Hannover. L. Lneg, Direktor der Enlehossnuaglhütte, Obrrhansen. Mauve. Bergrath, Kattowitz. Franz MendrlSsohn, Geh. Lommerzlen- ralh, Berlin, v. Merkel, Eßlingen. G. L. Meyer. Lommerzlenrath. Lelle. St. T. Michel, Lommerzirnrath. Präsident der Handel», kammer, Mainz. Gustav Michel», KSt». Le» Mollnart, Lom- merzienrath, BreSlau. G. v. Nesville, Geh. Lommerzlenrath, Frank furt a. M. Neubauer, Lommerzieurath, 1. Borsteher der Kaufmann, ichalt zu Magdeburg. Frhr. Alb. ». Oppenheim, Köln. Albert O Swald, Hamburg. Lhr. Papenbieck. Präsident der Handel», kammer, Bremen. Alexander v. Pflaum, Lommerzienralh, Stuttgart. A. Proheu. Berlin-Stralau. P. Rauer«. Direktor der Norddeutschen Bank, Homburg. L. Richter, General-Dlrec. t«r, Berlin. Larl Freiherr ». Rothstßlkb, Frankfurt a. M. O»ear Ruperti, Hamburg. E. Russell. Grneralennsnl. Berlin. Hermann Schnoor, Leipzig. R. Seebold, Rraler»ng«.>»1t» General- Direktor der „Union". Dortmund. L. Schwartzknpff, GG. Tom- merzienraih. Berlin. «. Cervaes, Direkt,» da« „UÜntz". Rnbrort. vr. S. Siemen«, Bank-Dirrctor, Berlin. Moritz St»o». Geheim. Lommerzieurath. König«berg. Wilh. Simou, Geh. Regior»»g«rath. Berlin. I. Spiegelberg. Lommerzieuratb, Brannschweia. H. Stein, K»ln. Vr. K. Steiner, Stuttgart. F. W. Sttücker, Präsident der Handel«kammer, Elberfeld. Tenge. HerrschastS-vesitzer, Rietberg. Ed. Veit, Geh. Lommerzieurath, Berlin, tzennann Bogel, Lom- merzienrath. Lhemnitz. vr. R. Wach<in«th, Leipzig. Iah. Larl Weidcrt, Lommerzirnrath, Borfitzender der Handel», nnb Gewerbe- kammer für Oberbayern. München. M. Winters,ldt. Justizeath, Berlin. Adolph Woermann, Prisident der Handelskammer, Hamburg. H. Zwicker, Geh. Lommerzirnrath, Berlin, van der Zgpen, Deutz.
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