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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188407281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-28
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1884
- Autor
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Grfchetnt täglich früh 6'/,Uhr. Krdaclion und Lrpkditio» Iobannesgaffe 33. Sprecht»ndrn drr Nrdattio«: Boimittags 10—12 Uhr. Nachmittag- S—6 Uhr. tzta di« nn,rt-ndier M-nuIcru,» »acht tzch t>« »t«r«uoi> «ich! »rrduMiq. Annnhme »er für »te «Schftsol»e«»e Nummer bestimmten Inserate an Wochentage» bis 3 tthr Nachmittag», an La»»- und Festtage» früh bi» <,VUhr. 3» de» Filialrn siir 3ns.-Ännahme: Otto Klemm, Uiilversitätsstraße 21, LauiS Lösche, Kalharinenstraße 18, p. nur bi» '/,S Uhr. LIY. ciMM TWblM Anzeiger. Organ far Politik, Localgeschichte, Handels- and GeschLftSverkehr. Montag den 28. Juli 1884. Auflage LS,«OO. Lbonnementspreis oiertelj. 4*/, Ml. iucl. Brmgerlohn 5 NU., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Brlcgercniplar 10 Pf. Gebübren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gefalzt) ahne i ostbesörderung 39 Mt »il Postbesördernng 48 Mk. Iusrrale sgespaltene Pctitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut unsere« Preis« verzeichnib- Tabellarischer ». Ziffernsatz nach höher« Tarif. Lrciamru unier dem Nrdactio»»ftrich die Spaltzeile 50 Ps. Inserate stad stets an die Vxpedttt»» z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneouiuernoüo oder durch Post» Nachnahme. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Der Gurkenmarkt wird vom So»»abend de» T. August diese» Jahre» an aus dem gletscherplatze gehalten. Leipzig, den 25. Juli 1884. Der Rath der Stadt Leipzig- llr. Georgi. bgl- Dekanntmachung. Wegen Gasrosirlegung aus der Strecke drr Rtugstraste zwiseche« dem Alten Amt-Hofe «nd der Erntral- vrucke wird diele Slraßenstrecke, ingleichen die Dorothern- straHe und der Fahrweg durch deu Altru Amt-Hof, soweit die- die Arbeite» erforderlich machen, vom Dieu-tagr dra 2». diese- Monat- an für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 25. Juli >834. Der Stath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krelschmer. vermiettiimg. T s aus dem Fletscherplatz an der Frankfurter Brücke gelegene, reitber ale Polizeiwache benutzte kleine HanS soll zur Benutzung für geeignete gewerbliche Zwecke vom I. Octoder diese- Jabre- an gegen einhalbjahrliche Kündigung Freitag, den 8. August diefe- Jahre- Dormittag» tt Uhr a>s dem Rathhause, l. Etage. Zimmer Nr. 18, an den Meistbietende« vermiethet werden. Evendaselbst aus dem großen Saale liegen dl« Bermiethungs- und Versteigerung-bedingungen schon vor dem Termine zur Einsichtnahme auS. Leipzig, am 25. Juli 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krbgl Vrkanntmachung. Zum Behuf der gegen Ende jede» akademische» Halbjahre» za hallenden Revision der UniversiiLtS-Bibliothek werden dir Herren Studirenden, welche Bücher aus derselbe» entliehen habe», ans- gejordect, diese am »8. In«. »». Hali ,"d S. A»,«ft gegen Zurückgabe drr Empfangsbescheinigung«« abznlieferu. Die Ablieferung wird In der Weise zu geschehen babea, daß Die- jenigen, deren Namen mit einem der Buchstaben 4,—U aasangen, am 28. Juli» die. deren Namen mit einem der Buchstaben 3—L be ginnen, am 30. Juli und die Uebrigen am 2. Anguft (früh zwischen 10—1 Udr) abllesern. Alle übrigen Entleiher werden aufgefordert, dir an sie verliehenen Bücher am 7„ 8. oder 0. August (wahrend der gewöhnlichen OesfnnngSstunden) zurückznaeben. Während der RevisionSzeft (28. Juli bi» II. Augnst iucl.) körnen Bücher nicht ausgeliehen werden. Ebenso muß während derselben dar Lesezimmer geschlossen bleiben. Leipzig, den 23. Juli 1884. Die Dtrectta« »er vni dersttSt»»t»lt«t»«k. vr. »rehl. /ssi,fz.rhf4. Die Einlegung einer Thonrohrschleuße tu die Haupt- V.ttltlvsUs« straße soll an einen Unternehmer i» Nccord ge geben werden. Die Bedingungen »nd Zeichnungen für diese Arbeite» liegen l» unserem Gemeindeamt«, woselbst auch Blauqnet« zu entnehmen stad, zur Einsicht au». Bezüglich« Offerten sind versiegelt »nd mit der Aufschrift; „Schleuste »er Hauptstraste" versehe, ebendaselbst und zwar bt» zum 4. August »tefes Jahre» Nachmittag L Uhr einzureichen. Lutrr-sch. am 25. Juli 1884. Der Gemeinde-Aattz. Thomas. Vekanntmachung. Dir a»f eirca 1000 veranschlagten Malernrdette» in der Ttadtkirch« », Sroivsch sollen an den Mindestforbernden, jedoch unter Borbehalt der Auswahl unter den Bewerbern, vergebe» werden. Bedingungen sind aus hiesigem Pfarramte eiuzusehen, wie auch daselbst Anschlagsauszüge gegen Erlegung von 1 ^l für Eopialien entgegengenommen werden können. Die Offerten sind mit der Aufschrift! „Malerarbeiten" bi» Lannabend. be» 2. August ». Abr»»» « Ahr» versiegelt bei dem Unterzeichneten einznrrtchrn. Groitzsch, deu 24. Juli 1884. Der stircheuvarsta»». ». Be,er, Bft. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 28. Juli 1884. * In Veranlassung der von den Communal-Behvrden von Berlin in Folge der Geburt de» dritten Sohne» Sr. königi. Hoheit de- Prinzen Wilbelm von Preußen gemein schaftlich erlassenen Glückwunschschreiben find folgende Er widerungen Ihrer Majestäten de- Kaiser- und der Kaise rin eingegangen: Die große Freude, welche mit der Geburt eine- Sohnes Sr. kön gl. Hoheit des Punze» Wilhelm von Preußen abermal« in Mein Hau- ei,«gekehrt ist, w,rd durch die warme Theilnahme noch erhöht, mit welcher, wie Ich aus verschiedenen Kundgebungen eniuehine, da« ganze Land, nisbesoudere Meine Haupt- und Residenzstad» Berlin, diese- srohe Familienereiguiß begrüßt hat. Ich kann daher nicht unierlnssen, Sem Magistrat und den Stadtverordneten für die Glückwünsche. welche M,r in drr Adresse vom lk. d. M. zu der Geburt dieses Meine« jüngsten Urenkel- in so herzlicher Meis« dar- gebracht werde», Meine» auscichligen Dank anözusprechen. Bad Gasteiu, den 21. Jult 1884. gez. Wilhelm. An den Magistrat und die Stadtverordneten zu Berlin. E« gereichte Mir zur wahren Freude, den Glückwunsch des Magistrals und der Stadtverordneten Berlins bei der Geburt be brüten Urenkel« zu empfangen und die Theilnahme dankbar zu empfinden, welche dos durch Gotte« Gnade Uns witdersobrene Familienglück in weiten Kreisen erweckt. Die Wünsche für da« Wohl Meines Hauses begegnen sich mit deu Meinigen für da« Wohl des Lolkr«, welche« in der Zukunst seine« Fürstenhauses die Gewähr finden möge für die demselben durch alle Zeiten trr, zu widmende F-riorge. Loblenz, den 21. Juli 1884. gez. Angusta. An den Magistrat und die Stadtverordneten zu Berlin. * Die „Nationalliberale Correspondenz" schreibt zur Parteilag«: Bon der uatlonalliberalen und co»servattven Presse wird mit Recht aus den großen Unterschied htngewiescn, welcher sich sischcn der Auslegung des deutsch-sreisinnigeu Programm«, wie sie Herr v. Staufsenberg kürzlich iu Nürnberg gab, und derjinigen der Herren Richter und Rickert geltend macht. Wahrend Herr von Staufsenberg einen äußerst gemäßigten und ver- iöhnlichen Ton anlchlug und hervorhob, daß bei der Gründung der deuisch-freistnntgea Partei eine den Nationolliberalen seindselige Absicht durchaus nicht geherrscht habe, steigern sich die Angriffe gegen unsere Partei in der Presse de« Berliner Flügel« der Deutsch- sreisianige« in geradezu krankhafter Weise. Wenn man dt« Artikel de« „Reich-freundes" und seiner reich-hauptstädtischen llollegea lieft, könnte mau meinen, da« deutsch-sreisiiinige Programm enthalte nur den einen Satz: „Gänzliche Beraichiung der national- liberalen Partei." Wenn sich ein derartiger Act mit Hilfe fortschrittlicher Leitartikel überhaupt vollziehen ließe, so müßte unsere Partei allerdings längst aus der Reihe der Lebenden gestrichen sein; daß sie nun aber gerade jetzt sich kräftig erhebt, dürste kiar erweisen, daß die gehässige und schmähtüchtige Schriststcllerei de- Radikalis mus nicht an Boden im Volke gewinnt. Doch auch di« „liberale Lorrespondenz", da-Organ des Herr» Rickert, scheint jetzt ihre Hauptausgabe in einer Bekämpfung der nattonallibrralcn Partei zu erblicken und dem gegenüber ist eS von Interesse, daran zu erinnern, wie Herr Rickett noch vor wenig Jahren über da- Verhältniß »nsrrer Partei zu Herrn Eugen Richter, seinem jetzigen Freunde, dachte. In seiner großen Rede über die neue Militairvorlage in der kitzunq des Reichstag« vom 10. April 1880 sagte der Ab,. Rickert o. A.: E« ist iu der Thai eine unerhörte Behauptung de- Herrn Abg. Richter, — ich bin e« allerdings be! ihm nicht gerade ungewohnt, derartige Dinge zu hören, seine Sicherheit dabei ist größer, wie die Kraft zu über- zeugen durch solche Ausführungen — daß bei uns dir inhaltliche Bedeutung der Sache znrücktretc vor politischen Eombinationen. vor unserer Stellung zum Herrn Reichskanzler. Mit welchem Rechte, Herr Abgeordneter Richter, wagen Sie es hier einer Panel derartige Insinuationen ins Gesicht zu schleudern? (Sehr richtig!) Es ist unwahr, sür meine Person wenigstens bestreite ich da- und gebe Ihnen nicht das Recht zu der Bedauptung, hier öffentlich vor dem Volke, daß bei uns die «nhaliliche Bedeutung der Sache zurück- irili vor den Rücksichten auf jenen Wettlaus, deu der Herr Abge- ordnet» Windttzorst hier neulich charakleristrt hat. Ich, und ich hoffe, auch meine Freund«, wir wollen weder mit Herrn Wiadihorft mrttlapfen um die Gunst des Herrn ReichSkanzirrS. noch mit dem Herrn Abgeordneten Richter um die Gunst gewisser Kreise, an drne» ihm mehr gelegen zu sein scheint, wie uns." Diese Worte wurden vvu einem lebhaften Bravo begleitet und der Abgeordnete Rickett fuhr hieraus fort: „Wir werden unS durch krinerlei Mittel davon abdräuge» lass n. diejenige Stellung inne zu halten, welche die uatioaalliberale Partei von 1866 an innegehaltea hat: daß sie es stet- weit von sich abgewstsen hat, lediglich in der Negative zu ver- dgrre». » r (^>H»ri>.Twrsten m einer denkwürdigen R-'de im Inhre l8Ä gesagt hat, daß sie als »in Unglück von ihm immer betrachtet worden sei, jene negativ« Haltung, welche die Opposition !m preußischen Abgeordpetentiause während de« MilitairconflictS einnebmea mpßte, weil die Regierung damals gegen Gesetz ua» Verfassung die militairische Reorganisation eingesühn hatte. Als aber die Regierung anerkannte durch die Indemnität-Vorlage, daß sie gegen Gesetz und Berfassung gehandelt, da war es ein Mann wie 1westen, dessen Auesprüchc auzusüdren ja jetzt den Herren so genehm ist — auch Herr Richter hat ihn wiederholt citirt —, der da sagte: von heute ab hört diese negative Stellung aus. wir könne» jetzt aus verfassungsmäßigem Boden, wenn irgend möglich mit der Regierung gemeinschaslltch positiv schaffen und zugleich mit der conservativen Partei. Ist denn dies, meine Herren, etwas Unerhörtes? Ist es nicht die Signalur der ganzen inneren Ge- schichte des deutichen Volke» seit 1867, daß wir im Verein mit den Herren aus dieser Seite (rechts) — gegen Ihren Willen allerdings (links) — jene Schöpfungen beschlossen haben, aus die dir Nalion Ursache ha», stolz zu sein, und die die Grundlage aller unserer staaütchen Entwickelung ist (Bravo), der Entwickelung, Herr Ab- geordneter Richter, an deren Resultaten auch Sie Theil nahmen, mit großem Behagen Theil nehmen »nd auch Theil nehmen müssen. Wer hat denn die norddeutsche Brrsassuug abgclehnt und wer hat sie beschlossen? Es waren diese Parteien (links und rechls). Der Herr Abgeordnete Richter und seine Freunde dagegen haben gegen di« norddeutsche Verfassung gestimmt und gegen all« jene grund legenden Gesetze, ohne welche die deutsche Nation — ich frage Sie — wa« heute wäre? Wir wrrdeu uns niemals davor scheuen, mü den conservptipen Parteien in Gemeinschaft diejenigen Geletze zn beschließen, welche wir im Interesse und zum Wähle de» Vater- lande- sür geboten halten. Da- wird unsere Politik in Preußen und das wird sie hoffentlich auch für die Dauer im deutschen Reiche lein. Ich weise eS zurück, blindlings dem Herrn Reichskanzler in seinen Projekten zu folgen. Wir werden in Zukunft noch Gelegenheit genug babea, unsere Stellung zu kennzeichnen, und ich glaube, ich persönlich habe Ihnen in der letzten Session bewiesen, daß ich Stand zu halten weiß und »ach meiner Gesinnung uud nach meiner Ueberzeugung zu kämpfen weiß, wo es eben meine Ueberzeugung ,st. Verlangt denn der Herr Ab- aeordnete Richter, daß ich «ich seiner Ueberzeugung «nterordnea soll? Wäre denn das »in Beweis eines großen Lharakters, daß man der Ueberzeugung eine« Andern folgt, er mag immerhin überlegen sein? Nein, verehrter Herr, ich und meine Freunde werden unserer Ueberzeugung solgea und nicht der Ihrigen. (Bravol) Da« wird jetzt und in alle Zukunst geschehen." Ist unsere Partei und ihre pelitischc Wirksamkeit wohl jemals treffender und wäemer vertheidigt wvrden, hat mchl auch heute noch jede Silbe dieser glänzenden Zurück- Weisung der Richter'jchen Ueberhebung ihre volle Giltigkeit, und be schleicht uns nicht ein wehmüthigcs Äesühl, wenn wir sehen, daß der Autor dieser Zurückweisung jetzt Schulter an Schulter mit demjrlben Herrn Abgeordneten Richter iiiarschiri? Wahrlich, die National, liberalen hätten bessere Ursache, folgende Worte, welche Ihnen jüngst die „Liberale Correspondeuz" widmete, den secessionistischen Leitern dieser Lorrespondenz selbst zuzukusen: „Mögen nun die, welch« gestern noch an unserer Seile kämpften, heute die Ver- theidigung ausgeben und sich zu unseren Gegnern gesrllen, wir beharren fest aus der alten Schanze, um Das, was in schwerer poli- tücher Arbeit mehrere Jahrzehnte errungen, zu verlheidigea, morgen wie heute, und sei e» auch gegen di« Genossen v»a gestern." * In einer zahlreich besuchten Versammlung national- liberaler Wähler, welche am 23. d. Mt», in Flensburg ftattsand, wurde der Lanvgerichtsralh Gellburgsen als Ean- divat führ den 2. SchleSwig'schen Wahlkreis denominirt. Herr Äoltburgsen erklärte sich zur Annahme der Eaudidatur unter der Bedingung bereit, daß er von deutscher Seite keinen Geaencandibatm erhalten werde. Da e» in diese« Wahl kreise vor Allem gilt, den Dänen zu schlage», werde« sich di« deutschen Wähler hoffentlich aus die obige Eaadidatnr der- einiaen. * Wie di« „Weimarische Zeitung" au« Meiningen berichtet, haben die Nationalliberalen fick in der letzten Coinitö- fitzung in Lauscha dahin geeinigt, siir den 11. Meininger Wahlkreis den Geueralsccretär de» uatlonalliberalen Central- vorstaude» in Berlin, Jerusalem, als Rcich-lag-candidalen auszustellen. * Wenn man sich der engherzigen und kleinlichen Ein wände erinnert, mittelst deren die Postdampsersudven- tionS-Borlage im Neicböt.ige zu Falle gebracht wurde, so wird man mit Iiiter.ffc davon Noiiz nehmen, wie ein fach männisch«» englische» Blatt de» britischen Generalpost meister Fawcetl kritifirt, «eil er der PrivatbampsschisssahrlS- Äesellschast Bell dir Bergüluna entzogen hat. »velche »hr bisher srllen- der Poswrrwaltung sür die Beförderung der Bries- und Paekelpostsendungen von Port Said nach den syrischen Häfen gezahlt wurde, so daß die Post jetzt nur aus gelegent liche Beförderung nach jenen Brstimmungsorlrn angewiesen ist. Gegen diese Entziehung einer bi« dahin gewährten Sub vention wendet sich nun da» Fachdiatt „Dfto Llercautilo Lftlppwg Registor »ad Oowmvrci») LovivV, indem eS aus- fuhrt, daß der Staat ein Interesse ersten Range- an der Erhaltung und Pflege einer imposanten Handelsflotte habe Da» genannte Blatt verlangt sür den englische» Pvsibieust eine solche Verwaltung, daß die große enalischr Hanvclsniarine zur fortschreitenden Entwickelung uud VcrvoUkouiinuuna er- muthigt werde, nicht aber, daß man trachte, jeden Post- dainpsercontract zu einer Quelle de- Ruin- sür den Schiffs eigner zu machen. Also Subvention i« weitesten Sinne de- Worte». ,Hu jeder Weis« — heißt e- »eiter — habeu diese großen Post, dimpscr u»1 m de, Stand gesetzl, sür uusrre Truppen und Kriegs- vorrälhe die aölhigea Transporimutcl zu erhallen, und weua das (Post-j Departement nur mit dem gewöhnlichste» ftaalsmänniichen Verständniß sür die Interessen de- Gemeinwohls geleitel wurde, statt nach Grullbjätzen, wie sie wohl sür einen Hökerlascn paffen möge», dann würden wir, dant seiner pflegende» Fürsorge, eine solche Handels-DampserfloN« geschaffen und erhalten sehen, daß wir alle Nationen der Well herauöiorder» und denjeatgen Respecl vor der britiichen Flagge erzwingen könnten, der allem unterem Handel Ge währ und Sicherheit zu bieten vermag, mdeß das Zujam me» schwnßen oller Tdeilr dieje» ungeheure» Reiches, die genauer« wechiclieilige Kenntniß aller Emzelglleder de- große» politische» Organismus und das aus wohlseilen, schnellen postalischeo Verblödungen erwachsende Einheftsdrwußlsein dem Reiche ein Maß von Einheit und Stärke verleihen würbe, das den Namen des Staatsmannes ewig denkwürdig machte, dem eS gelänge, den kleinlichen Krämergeist drr Postver- walrung zu besiegen". » * « * Die mit Spannung erwarteten Verhandlungen de» m äh rischen Landtage» über die Giltigkeit de- Mandat« vr» Statthalter» Grase« Schändern haben am Donners tag begonnen, wurden aber noch nicht zu Ende geführt. Die Debatte selbst, an welcher sich am ersten Tage nur d>« Ezecken betheiligten, bot keine bemerkenSwerlhen Momente, dagegen erregte e« große Urberraschung, daß ein Abgeordneter der Mittelpartri, Gras Vobstatzky, die Rückverweisuug der An gelegenheil in den AuSslduß zur nordnialigen Prüfung be- ^ anlragt«. E» ist klar, daß dir Annadme dixse«.^l^rag« dj» ^ Verschleppung der Frage in dl« nä»p,»e Seist. N-^?FoI(sr^ßer haben muß, da der Landtag binnen kürzester Zeit geschlossen werden soll. Um dir- zu verhindern, hat der EentruniSclub und in seinem Namen Herr von Ehlumetzly ru dem AuS- kuiifkSmittel gearissrn, sich drn Antrag Pobstatzky anzueianen, jedoch mit der Movificalion, daß die Prüfung sofort statt- finden und da- Ergrbniß noch »n dieser Session zur Ver handlung und Erledigung gebracht werden soll. Dieser An- trag scheint die größte Aussicht zu haben, zum Beschluß er hoben zu werden, da auch Ver Club der Liukeu gesonnen sein soll, dafür zu stimmen. * Die portugiesische Regierung hat den Kammern einen GesetzeSvorschlag unlrrbrettet, welcher aus eine voll ständige Reorganisation de- Heere- und aus eine Umgrsiailung der Wehr- und Dienstpflicht hinzielt. In Be ziehung aus letztere will man zu den Bestimmungen zurück- kehren, welche vor dem Jahre 1859 gegolten haben und nnl den vor Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Frank reich geltend gemeicnrn große Aehnlichkeil haben. Nach dem Verschlage soll die Armee in Zukunft bestehen auS: 24 Linien- I»ianterie- und l2 Fuß-Iägcrregimenlern zu 3 Bataillonen, lO Reiterregimentern zu 4 Schwadronen, 3 Feld- und l Fuß- Artillericregiment zn lO Batterien, beiiehungsweise Com- pagmen und l Gemeregimrnl zu 3 Bataillonen. Der Kriegs- sianv des Heere» soll 120,000 Mann betragen, die Dienstpflicht aus l2 Jahre festgesetzt werben» v«n denen die ersten 3 bei der acliven Armee zugebracht werden muffen. Darauf solgr» 5 Jahre erster und 4 Jahre zweiter Reservepflicht; während jener dürfen die Reservisten unter bestimmten Bedingungen zum Dienst einberusen werden: di« Milizieute, weiche der zweiten Kategorie angehören, sind nur verpflichtet, im Fall eine« Kriege« mit einer auswärtige« Macht die Waffen zu trage». Ein Stellvertreter soll 800 losten; man rechnet darauf, daß lk Proc. der Dienstpflichtigen sich lo-kaufen und der dem Staat« daran- erwachsend« Gewinn die Mehrkosten decken werde, weich« au- der Vermehrung de» Heerc« er wachsen würden. * Ein Plaidoher zu Gunsten einer CadreS-verstär- kung der sranzöstschen Fremdenlegion schtießt die .Republique frantzaise" mit folgender interessanten Bemerkung: „Wen« daS geschieht, so halte» viele Osficiere es sür angezeigl, aus die Abstammung drr freiwillig Angeworbene» behus» ihrer Bcr- Iheiluna auf die beiden Regimenter Rücksicht zu nehmen; einer dieser Truppritthefte könnt« «u-schließiich sür diejenigen jnagen Mannschaften reservirt bleiben, welche au- den Landesiheileu, die wir verlöre» haben, gebürtig, behus« Wiedererlangung ihrer Eigen- schaff als srauzösisch« Staatsbürger i» der Fremdculegwn dreaen wollen." Also zum Kanonenfutter gewöhnlichster Sorte dünkt den Franzosen die wehrfähige Jugend Elsaß-Lolhringen- gut genug. Da» ist wenigsten- ein unumwundene« Grstäadniß, welche» registrirt zu werden verdient. * Dm Frage der französischen Verfassung«. ,«Vision, welch« gegenwärtig dbm Scuate zur Entscheidung vorliegt, ist in weit höherem Grad« ei» Gegenstand des Parler-Intereffe- als drr Sorge de» großen Publicum«. Auch in tzrautrkich läßt sich die Erscheinung beobachte«, daß wirthsckastlich« Strömungen, di« a»jang« ziemlich schlichter» neben drn rein politischen Zeit- uud Slreitsragen um Berück sichtigung seiten» der öffentliche« Meinung warben, sebr bald innerlich wie äußerlich «rslarktrn und heule eine Macht repräsentier». mit dr, dir parlamentarischen Beruslpolitiker zu rechnen sich wohl oder übel werben entschließen müssen Wenn von den wirthschasttichen Dingen trotzdem in Frank reich zur Zeit noch immer verhältnißmäßig weniger Aus. Heden» gemacht wird, so hat da» seinen Grund einmal darin, daß der politisch« Streit und Haber durch hundertjäbrige Nebung zu einer festgewurzelten Tradition des öffentliche» Leben» geworden ist, ferner, daß die zur Zeit maßgebenden Persönlichkeiten all« Hände voll zu lhun haben, ihren politische» Besitzstand vor Beeinträchtigung von Seite» con- currirenter Parteien sicher zu stellen und endlich, daß die große Masse ker Wähler zu wenig an eigene Initiative gewölntt ist, al» daß sie au- sich heran» ihre Mandat-träger zu gewissen hafterer Wahrnehmung der materiellen Interessen ihrerAuftrag- acder verhallen sollte. Macht sich ja einmal hier und da ein Noidstanb allzu hartnäckig geltend, dann bat man daS bequeme Au-kunstsmittel parlamentarischer Enquölcn zur Hand, da» seinen Dienst niemal« versagt, den denölbigten äußerlichen Effect hervorbringt und übrigen- Alles beim Alten läßt. Politischen Conlröversen bingegen wendet sich eine dauernde, von der Parteiprrff« immer wieder neu anacsachte Auf merksamkeit zu. auch wenn e« sich, wie bei der RevisionSsrage, nur um einen ganz müßigen Fornipunck handelt. Wer aber tiefer blickt, der dürste finden, daß die Parteipolilikcr Frank reich- cinen gesäbrlicben Weg wandeln, indem sie die materiellen Fragen sich fettst überlasten. Frankreich ist aus dem besten Wege zu einer wirlhschasllichen Krise; die Slaal-cinnahwen fließen fortwährend spärlicher, inteß die Ausgaben steigen. Ter Moment, wo da« Mißverhältniß zwischen Soll und Haben nicht mehr länger vertuscht werben kann, muß unfehlbar kommen, wenn nickt bet Zetten einqcleiikl und eingeschränkt wird. Wenn finanziell gesund, bedarf die französische Republik keiner Berfassung-revisio»; einer finanziell zerrüttete» aber dürste» alle Versaffung-revlsiouen der Welt nicht aus die Beiue Helsen. * Der Fall Wurster dürste bereit- heute, ehe noch el»e Erklärung te- Hauplbetheiligien selbst vorliegt, durch die Enthüllungen der »Kölnischen Zeitung" al- genügend auf geklärt zu betrachten sein. Da- Blatt giebt jetzt Ausschluß darüber, wie e» zur Veröffentlichung der Erklärung geko«««» ist, daß versucht werde, mittelst Unterschiebung eine» ge fälschten Schriftstück« eine lügenhafte Darstellung de, Vor gänge au der Plc.« de la Eoncorve iu Pari- zu gebe». E< schreibt: «m 28. d. erhlelle» wir a»««e»f, St.JuN, et» ,F.W»»ß«r, kk. vr., au» Reutlingen, Adresse: Kötel <i« la Koat«, unlerzeichaete- Schreibe», in dem „E. Wurster" un« u. >. schrieb, daß er sich in Folge der am Emtrachlsplatze gegen ihn au-grstWi«» Schmähungen allerdiugt „zu dem uuüberlegien Ausdruck hturttßea ließ: 4 du» I» krunos, rire l'4Uemsz-wsLs konute fttr »u» vom ersten Augenblick« au keinem Zweisel unterliegen, daß »E «» hier mit dem Machwerke eines frechen Fälschers zu thua ha««»: 1) weil unsere eigene sehr genaue Kenntniß des Vorfall«» «utt de» neue« Angabe im schroffsten Widerspruch stand: 2) «eil vr. Warst« selbst die Angelegenheit im „Schwäb. Merkur" vorher gau» dargestellt hatte; 3) weil unser Briesfteller „E." Warst« zeichnete, währeud der wirkliche Wurster den Vorname» führt. Wir sahen voraus, daß der Fälscher versuchen werde, ft Fälschungen bei andern Zeitungen anzubriagea, »nd schriee, tu olge drss'N dte obe» angesührte Erklärung nieder. VketchwaU Heck r Brief semeu Weg ln den Berner „Bund" -esnnden »id ist dann von sran-osischen Blättern übernommen worden. „Figaro", in dem wir ihn unter andern finde», ist otthetksstt-t- genug, um sein Mißtrauen gegen die Echtheit de» Machwerk» aste» auszusprechen und dasselbe nur mit allem Vorbehalt abzudrnckr». * Die gegenwärtige Lage de« Reservalgebiete« im Zul»« land wird in einem Telegramm der .Time-" au» Dursta« al» sehr traurig geschildert. Gegen 1000 Rebelleu hast« kch dort bei Inkandhla unter Daoulamanzi conceumet. Sie streifen nach Gefallen umher und weichen den gea« sie geschickten Truppen einfach au». Man glaubt zuversichtlich, daß sich die Usutu» mit den Beeren vertragen werde», »e»n kiese ihre Farmen in Zentral-Zululanb besetzen. 3« diesem Falle werde Natal wieder mitZulu-Flücbtlingcn überschwemmt werden. Dinizulu'« Scheinsouveraineläl werde gernd« s» l»»g« dauern, al» e< in die Pläne der Barren paffe. Wilhelm Lraumiiller s. L VM>. Leipzig, 27. Juli. Der Telegraph hat aestee» hl« Kunde von Wilhelm Braumüller'S Tod am 25. d. M. ge bracht. Der in der Geschichte des österreichischen und deutsche» Vuch- dandels mit verdienten Hoden Ehren genannte Verlagsbuchhänbker standmit Leipzig seit der Gründung seines Geschäfts (1840) in regel- mäßiger Verbindung. Der hiesige VertreterscmerFirma wurde Franz Köhler und ist es noch heute. Ritter Wilhelm r. Braumüller»m>. (er wurde bei seinem goldenen Brrussjudilium im Februar 1871 geadelt) war ein geborener Thüringer, er wurde 1807 ln dem hennebergischea Orte Zillbach (Kre>s Eisenacksi geboren, ist also einige Monate über 77 Jahre alt geworden. Nach Wien war er 18« gekommen, wo er bet Gerold eintral, schon sich nach zehn Jahre» mit einem Lolleaen, Namens Seidel, selbstständig machte slMS), indem er die v. MöSle'sche Buchhandlung lauste, deren Namen et 1840 tu Broumül ler L Seidel änderte, und 1848 sich von Seidel trennend, mit seinem Namen fortan allein sirmirte. Seit 1860 ist Mitinhaber sei» Sohn Wilhelm. Im Verlaqskatalog von 1872 sind l200 Werte von über 1400 Bünden aulgeführt, meist medici- mich«« und naturwissenschaftlichen Inhalts, aber auch «us manchen anderen Gebieten. Sächsische Autoren finden wir in den Rubriken Berg- und Hüttenkunde (v. Evita in Freiderq), Medici» (Saaitäls- rnth vr. Hirsche! in Dresden), Nalurwissenschafien (EnruS in Dresden). Philosophie (Derselbe), Reftils- und Slaaiswissenlcliait lGeneralstaats- anwalt von Schwarze in Dresden), Schöne WisseniaiasttN (Larus in Dresden über Goethe), Sprach- und Lilerniurwissenschast iE. Reicheu- dach in Zittau), protestantische Tdeologie (Lipsius: zur Quellenkritik des Epiphanias). Sein Vcrlagskataiog bietet ei» lebendiges Bftd dessen, was ihm in seiner langen und ersahtungsreichen Lnusbahn als höchstes Ziel des strebenden VerlrgerS vorschweble: icinem zweiten Vaterland«, Oesterreich, eine Literatur zu schaffen, der es bis vor wenigen Drcennien beinahe entbehrte, in der es wenigstens dein übrigen Deutschland weit nachstand (Braumüller's eigene Worte). „Mit Befriedigung darf ich nun — fährt er sort — aus die be deutende Zahl echt wisseiischajtlicher Werke meine« Verlags und ans die Thatiach« Hinwegen, duß derielbe auch anbei halb Oesterreichs zur vollen Geltung gelangt ist. Eine besondere Anerkennung meine» Streben« aber erblicke ich in dem erfreulichen Umstande, daß b«- deulend« Gelehrte aller deutschen Universilälen sich ta stet- zunehmender Zahl meiner Firma bedienen, um ihre wissenseiiasllichen Arbeiten in die Oefskiilliftckeft treten zu losten." Unter den vielen österreichischen und sremdkerrlnien Orden, ivelche Brauniüller's Brust zierten, waren auch königliche, herzoglich« «nd großherzoglich sächsische Ehrenzeichen, namciiilich (seit 1871) her k. I. Albrechisordeu I. Elaff«. — «ein Andenken bleibe t» Ehre» auch i» der Metropole de» deutsche» Buchhandel«l Sachsen. » Leipzig. 27. Juli. Se. königl. Hobelt der Herz,g Max Eni anurl in Bayern nebst Hosiunrfchall GrafQundt und Adjutant Rittmeister Graesf. sowie Se. Durchlnucht Fürst Wredr und Graf Arco Wutley. nicht »»der Se. Durchlaucht Fürst S tarhein bera, welche während der Festwoche in Kraft'« Holet de Pruste Woknuna genommeu Köllen, sind von Leipzig wieder nach München vrzw. Me« zurückgereist. * Leipzig. 27. Juli. Am sieutiaen Sonntage kerrschte auf de» Bahnhöfen Leipzigs c.ler»>aIS ein sehr reger
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