Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188508136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-13
- Monat1885-08
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
F soadarn aach Vorschüsse a» baaremGeltz« «ad Naturalien »on dem Augeklaiztea zu sorderu gehabt, wogegen dielen« an Arbeit«, loh» eine Begeasorderuag «on 24 »i zugellanben bade, daß jwor diese Gegensorderung de« der zwilchen beiden Theilen starr- gesandeneo Verrechnung im Allgemeinen in Abzug gebracht und der AngeNagte danach noch 26 70 »z schuldig geblieben, der legiere ober berechtigt gewesen sei, seine Gegenforderung ans den nur 14 und einige Pseunige betragenden Miethzint, alt die lästigste Schuld, auzurechaen. und dader Sch. nur eia Gut- habe» wegen der geleisteten Borschüsse gehabt dabe. «egen diese Rechl«an«südrung ha« die Staat«anwa>tl»ast Revision eingelegt, indem sie die Ansicht vertritt» die Anwendung de« rein civilrechiljchea Grundsätze« „der Verrechnung aus die lästigste Schuld" müsse «m Strasveriahren al« zu weit gehend und mit der Absicht d«< Strafgesetze» unvereinbar verwarten werden. Do« R.-B dai die Revision verworsen unter solgender Begründung. Bestände «in civilrechtlicher Grundsatz, nach welchem der Angeklagte berechtigt gewesen wäre, seine «egeusorderung zuerst aus die M t et h « s ch n l d, al» die nach Ansicht de» Landgericht« lästigste Schuld, in Anrechnung zu bringen, so müßte die Mieihtschnld durch Lomvensatioa sür getilgt angelehe» werden. E» würde dann wegen derselben dem Sch. ei» Zurück- behaltnagtrecht an den eingedrachien Sachen de- Angeklagten nicht zagestandrn haben und somit ein wesentliches Tdat- bestand-merkmal de» ß. Lüg Str.-G.-B. fehlen. Ein Recht«, grundsatz aber, wie ihn da» Landgericht za Gunsten de» Bngeklagteu in Anwendung gebracht hat, ist in den einschlägigen Bestimmungen de» Tivilrecht« nicht ausgestellt. E» gelten sür die Tomprnsatio» einer Gegenforderung m>» mehreren compenjabeln Schuldvollen dieselben Grundsätze, welche sür die Anrechnung einer Zahlung aus mehrere Lchuldposteu vorgeschrieben sind. Es ist aber bei mehreren Schuldvollen die Zahlung, wenn sie nickt aus eine bestimmte Post gejordert, geleistet oder angenommen ist, aus diejenige Post anzurechnen, bei welcher der Gläubiger die wenigste Sicherheit hat, und bei gleicher Sicherheit aus die jenige, welch« tu Ansehung de» Zinssätze» dem Schuldner die lästigste ist. Nirgend ist dagegen, insosern es sich nicht um mehrere, zu verschiedenen Sätzen verzinslich« LapitalSposten handelt, die vor- zug-weise Anrechnung der Zahlung aus diejenige Schuld vorgeschriebe», welche dem Schuldner gegenüber au« irgendeinem Grunde sürlästiger, al» dir oaderr oder anderen, anzusehen wäre. Liegt vielmehr keiner der vorstehend hervorgehobeuen Besiimmnng-grünbc vor, io ist die Zah lung aus die am längsten versallene Post und. wenn auch hieraus et» Grund zu einer vorzugsweise» Anrechnung nicht her- gelettet werden kann, aus alle Schuldposten verhältuib- mästig aazurechnea. Da vorliegend nickt seftstehr, daß die For derungen de» Sch. wegen der geleistete» Vorschüsse durch Piand, Bürg schaft oder sonst gesichert waren, so haue Sch bei ihnen eine geringere Sicherheit, al» bei dem MiethSzinse, wegen dessen ihm au den etagebrachtrn Sachen de« Angeklagten ein gese»liche» Psandrecht zuftand. ES war daher Sch. berech- ttgt, die Veaensorderung de» Angeklagten, welche nur im All gemeinen aus seine Forderungen in Anrechnung gebracht worden war, mit seinen Geldforderungen au» den geleisteten Vor schüssen zu rompensireu, die MiethSschuld aber sür noch nicht getilgt anzusehen und somit dem Angeklagten, wie geschehen, za erklären, daß er wegen de» noch rückständigen Miethziase» sein Zurückbehaltu»g«recht geltend mache. Daß, wenn Sch. solchergestalt zunächst die Geldiorderungea. welme er wegen der geleisteten Vorschüsse hatte, mit der Gegenforderung de« Angeklagten compensirie, die Mieth-schuld de« letzteren in vollem Umsange bestehe» blieb, kann noch den Festttellungen keinem Bedenken unterliegen, da bei der Verrechnung, welche wegen der gegenseitigen Forderungen stattgesunden harte, nach Abzug der Gegknsorderaug de« Angeklagten sür Sch. noch eia Guldaben von 26 ^l 7V H ermittelt wurde, welche» den Betrag de» rückständigea MierhSztase« überstieg. Die Annahme de» Landgericht», daß der Dhatbestand de» ß 289 Str.-B.-B. au« dem Gründe nicht vor- liege, weil dem Sch. kein» MiethSsorderung und somit auch kein Zurückbehaltungsrecht an den etngebrachlea Sachen de» Angeklagten zugestauden habe, ist daher eine rechts>rrlhüinliche. Strrblichkeitsbericht. * Gemäß denVerössentlichuugen de» kaiserlichenGesundheit»- amt» sind in der Zeit vom 19. bi« 25. Juli er., von je 1000 Lin- wohneru aus den Jahre-durchschnttt berechnet, al» gestorben gemeldet: in Berlin 31.6, in BreSlau 36.3, in Königsberg 37.3, in Köln 37.9, in Fraakiurt a. M. 15.8, tu Hannover 23.8, in Kassel 20.3, in Mägde- barg 45.3, tu Stettin 40.3, in Altona 29.0, io Slraßburg 95.0, in Metz 26.4, in München 34.3, in Nürnberg 30.6, in Augsburg 25.0, in Dresden 26.1, in Leipzig 24.9, in Stuttgart 23.4, in Brannichweiq 27.4, in Karlsruhe 2b.O, in Homburg 23.4, ia Lübeck —. in Wien 24.4, in Pest 33.9, in Prag 29 0, tu Triest —. ia Krakau 48 b. in Basel 21.2, in Brüssel 18.7, in Amsterdam 20.7, in Pan« 22.1, in London 22.4, in Glasgow 21.4, ia Liverpool 21.3. in Dubliu 23.3, in Edindurg 14.9, in Kopenhagen 19.1, in Stockholm 21.3, in Tdriftianio 13 6, in St. Petersburg 28.5. in Warschau —, in Odessa 45.2. in Rom 25.8, in Turin —, ia Bukarest 25.7, tu Madrid —. ia Alexandrien —. — Ferner in der Zeit vom 28. Juni bi» 4 Juli in New-?)ork 81.1, in Philadelphia 26 2, in Baltimore 31.4, in San Fraaci-c, 19.S, in Kalkutta 18.0, in Bombay 23.5, in Madras —. Die kühlere Witterung, die ia der Berichtswoche in dem größte» Theile Mitteleuropa». besonder» in Deutschland vorherrschte und welch« meist die normale Juli-Temperatur nicht erreichte sau« Berlin und München werden vom 31. Juli Temperaturen von 9 Grad E. gemeldet), übte im Allgemeine» einen günstigen Einfluß aus die Sterb lichkeit au», ganz besonder» aber aus da» Vorkommen von Darm- katarrhen und Brechdurchfällen, so daß die Zahl der Opfer an di sen Krankheit«sormen in den meisten Großstädten, wir in Berlin, Bre-lau, Erfurt, Frankfurt a. M.. Franksurt a. O., Nürnberg, München, Wien, Pest, Pari«, St. Petersburg. London u. a. geringer, und nur in wenigen, wie in Aachen, Düsseldorf, Görlitz, Köln, König«berg. Leipzig, Stettin. Dresden, Straßdurg u. a., größer al» in der Bor- Woche war. Erkrankungen und Todesfälle an Ruhr wurden etwa» häufiger. doch ohne epidemischen Charakter anzunehmen. Boa den In» jectionskrankheiien erführe» Masern. Diphtherie und Pocken eine Ad- nähme, während Scharlach und thphüse Fieber eine Steigerung der durch sie heivorgerusenea Todesfälle ausweisea. Maiern herrschten in Eriurt, London. Liverpool und Krakau in größerer Ausdehnung; auch in Kassel und Magdeburg forderten sie mehrfach, in Berlin und Paris weniger Opfer als in der Vorwoche. — Da« Scharlach- sieber hat io Barmen, Du>»burg, Essen mehr, in Berlin und Prag weniger Sterbeiälle hervorgeruien. Diphtherie und Croup zeigten vielfach eine Abnahme der Sterbesälle wie in Berlin, Dresden, München, Wien, Pari», London, St. Petersburg: in Hamburg, Leipzig, Nürnberg, Posen wurde die Zakl der Todesfälle eine größere. Da» Vorkommen von typhösen Fiebern war in Berlin und Pari» gesteigert, in Wiesbaden verimndert. Sterbeiälle an Fleck typhus kamen aus Ärakau und Odessa je 1. au« Chemnitz 2 Stcrbe- sälle an epidemischer Genickstarre zur Mittheilung. Pocken traten vielfach milder auf. Au« deutschen Städten wurden keine Sterbe sälle gemeldet, aus Prag, Pest und Pari« je 2, au» Rom und Bcucdig je 4. au» St. Petersburg 6, au» London 10, aus Wien 16. — Die Nachrichten über die Cholera au» Spanien lauten noch immer nicht günstiger. In de» letzten Tagen sind auch die Pro vinzen Granada und Zamora von der Seuche ergriffen worden. Am heftigsten wütbet die Epidemie zur Zeit in Saragossa, wo in der Zeit vom 24. bis 30. Juli 1285 Erkrankungen und 391 Todes fälle vorgekommeu sind. Auch in Madrid ist eine, wenn auch lang- same Zunahme der Epidemie b,-merlbar; in der Zeit vom 20. bis 30. Juli sind daieldst 163 Erkrankungen mit 102 Todesfällen, im ganzen Spanien in de» Tagen voin 23.—30. Juli 18 951 Erkrankungen mit 74ll> Todesfällen zur Meldung gekommen, lieber den W>eder- ouSbruch der Ckolera ia Marseille sind zuverlässige Mittheilungen noch nicht vorhanden. Nachtrag. * Leipzig, 12. August. Se. Majestät der Kaiser wird am 13. August früh 6 Ukr milteilt der Bayerischen Babn hier einlressen und ebne Aufenthalt aus der Berlin- Anbalter Bahn die Reise nach Berlin svrtsetzen. * Leipzig, 12. August. Se. Majestät der König von Sachsen hat für die Rettungsstation CrampaS (Insel Rügen) lvO gespendet und diese Summe mir dem Be merken. daß ibn d>e Hebungen der Station sehr inleressirt haben, dem Zimmerermeister Kagetmacker übersandt. — Nächsten Sonntag, den 16. August d. I, verkehren ans den Linien der Sächsischen SlaatSeisenbahnen folgende Personeuexlraziige: sriid 4.20 von Hainichen nach Cbeninitz. srüb 6.0 von Caeinnitz nach Hainichen, Abend» 6.10 von Olbernha». sowie Abend» 11.2 von Flöba nach Ebemnitz, Ab-nd» 10.0 von Flöba nach Oibernhau und R-Yenkain. Abend« II 45 von Chemnitz nach Flöka. Nachm. 2.55 von Greiz nach B.raa. Abend-8.50 von Gaschwitz nach Groitzsch, und Abend» 10.25 von Groitzsch nach Gaschwitz. Abend» 1l.47 von Glauchau nach Gößnitz. Nacht» >2 28 von Gößnitz nach Glaucha», 8 5 Vorm., lO 35 Vorm., 12.5 Mittag» unv 3.lO Nachm, von Dresden nach Schandau, 10.15 Abend» von Meißen nach Dresden, Nachm. 2 10 und Nachm. 3.40 von Nadebeul nach Moriyburg-Eisenberg, Abend» 6.58 vo» Moritzburg-Eilenberq »ach Rakebeul, Nachm. 12 33 von Klotzsche nach Königsbrück, Abend» 7.35 von KönigS- bruck nach Klotzsche, Abend» 9.35 von Reichenberg nach Zitlau, Abend« 10.50 von Zittau nach Reichenberg. Zu den vor stehenden Ertrazügen gelten die gewöhnliche» Tour- undTageS- billelS. Außerdem verkehrt früh 6 vom Dresdner Bahnhof in Leipzig ein Extrazug zu ermäßigten Fahrpreisen nach Meißen über Döbeln (Ankunst in Meißen 9.19 Vorm.). Zur Rückfahrt verkehrt Abend» 9.30 ein Extrazng von Meißen über Coswig-Riesa nach Leipzig zurück. Änkuiist aus hiesigem Dresdner Äabnbose 12.21 NacdlS. Die Billel» kosten für Hin- und Rückfahrt in II. Cl. 4.50, in HI. Cl. 3 -F * Leipzig, 12. August. Mit dem allmiiligrn Entfernen de» Baugerüste» am Hhurme der neuen PettrSkirck« werden gleichzeitig noch die verschiedenen Ornamente an den Außenseiten de» EhurmeS, wie sie in den Bauplänen vor gesehen sind, angebracht. Daß der Guß der Glocken vortreff- iich gelungen, ist bereit» bekannt; die Zeit, zu welcher da» Geläute in den Thurm eingebangen werden soll, wird aus Anfang September veranschlagt. Aber auch im Innern der Kirche schreiten die Arbeiten ihrer Vollendung entgegen, so daß theilwcise abgerüstet worden ist. — Am heutigen Donnerstag findet, wie auch au» dem llnzeigentheil hervorgeht, aus der Theater-Terrasse aber mals eine große ilaltenische Nacht mit Concert der Capelle de» l07. Jnsanterie-Negiment» unter Leitung de» königlichen Musikvirector» Herrn Walther statt. Die Ausstattung der Festlichkeit, insbesondere die elektrische Beleuchtung der ge- ammten Anlagen rc. wird ganz in der Weise wie bei den vorangegangenen gleichartigen Veranstaltungen de» Herrn Bör.ner gehandhabt werden. , «Leipzig, 12. August. Da» Panorama der Schlacht von MarS la Tour hat sür die letzten Monate einen geradezu großartigen Verkehr auszuweisen. Ten Hundert tausend Personen, welche da» Panorama in den ersten sech» Monaten seine» Bestehen» besichtigt baben, sind in den letzten vier Monaten weitere Hunderttausend gefolgt. Am 11. August bat die Frequenz die Ziffer von 200,000 bereit» Überschritten. Durchschnittlich haben in den letzten vier Monaten täglich mehr al» 830 Personen da» Panorama besucht. — Da» bereits in voriger Nummer erwähnte Tom mer kst de» Roltschubclub »m Zoologischen Garten inbet erst am heutigen Donnerstag statt. Nack dem Programm dürste sich den Theilnebmern ein sehr interessante» Schauspiel darbieten, und die Leistungen der rollschuhlauscnvcn Damen und Herren lasten recht Hübsche» erwarten. Den Schluß bildet ein Wellsabren mit 1750 Meter Distanz ober 25 Runden. An die Ausführungen schließt sich ein Ball. Außerdem wird nach Beendigung der Lorstellung im Skating Rink Mr. Adolfe Morro bei elektrischer Beleuchtung aus treten. Für nächsten Freitag ist im genannten Etablisse ment ein Monstre-Concert der Capellen de» 38. In» anterie-Regiment» (Halle) unter Leitung de» Herrn Direktor Wickert, de» 134. Infanterie-Regiment» unter Herrn Musikdirektor Jadrow'S Leitung und der sächsi schen reitenden Artillerie (Riela) unter Leitung de» Herrn StabStrompcler Linke in Aussicht genommen. Da» Monstre-Concert findet im großen AuSstellungSrondel bei elektrischer Beleuchtung statt. H Leipzig, 12. August. Gestern Nachmittag wurde ein hier in der Poststraße wobuhasler K ellner in der Nordstraße plötzlich von den heftigsten Krämpfen und zugleich von einem Blutsturz au» ossener Straße befallen. Da kam dem erkrankten jungen Manne, welcher sich umherwand, ein dort wohnhafter Rentier mitleidsvoll zu Hilfe, hob ihn auf und biachke ibn in sein HauS, wo der Kranke verblieb, bi» er sich wieder vollständig erholt batte. — Beim Zuplanken an der Ecke der Jobanni-gasse und BugustuSplatz sie! gestern Abend ein Stück Planke um und riß einen 5jährigen Knaben, der gerade dort herumspielte, mit zu Boden. Da» Kmd war schwer grfäbrdet, kam aber zum Glück mit einigen Hautabschürfungen im Gefickt und mlt dem Schrecken davon. (ES ist zu wünschen, daß die Beschaffen heit der belressenden Bauplanke eine solidere wirk.) — In der Friedrichstraße machte gestern Abend ein dort wohn hafter Kürschner in gewohnter Weise den abscheulichsten HauSskandal. so baß bald die ganze Straße sich mit neu gierigen Meiischenmassen füllte. Der Excedcnt mußte Polizei sich abgeboll und aus dem Naschmarkt unlergebrachl werden. — Einen gleichen Skandal gab eS um dieselbe Zeit in der UlrichSgasie, woselbst ein betrunkener Handarveiter in seiner Behausung Wirthschaftsgegenstände zertrümmerte und seine Frau derart prügelte, dag die Leute zusammenliesen und schließlich ebenfalls die Polizei einschreiten mußte. Auch dieser Störenfried wurde aus seiner Wohnung ab geholt. — Aus einem Neubau in der hoben Straße stöberte heute Morgen ein Schutzmann ein herberg-lofe» Individuum aus, welche» sich baselrst tingeschlichen halte, "um Naschmarkt gebracht, wurde seine Persönlichkeit al» em , andetSmann au» Hund-Hübel fcstgestellt, den die Amt»- anwaltschast Scheibenberg wegen Diebstahl» steckbrieflich ver folgt. — Ein Dachdecker au» Borna, welcher sich einer criminellen Untersuchung durch die Flucht entzogen batte und de-halb vom hiesigen Amtsgericht steckbrieflich verfolgt wird, würbe ebenfalls heute Morgen hier polizeilich ausgegriffen unb der verfolgenden Behörde überliefert. — Um dieselbe Zeit fiel noch ein dritter steckbrieflich Bersolgter, ein Schlosser au» Wurzen, der sich der Hinterziehung feiner Mililairpflicht schuldig gemacht, der hiesigen Polizei hier in die Hände. — Die Mutter de» in der Nackt vom Sonn abend zum Sonntag vor dem Portale de» Findelhause» in Dresden. Palmstraße 31 — vergl. Bericht in gestriger Nummer diese» Blakte» — auSgesetzt aufcesundenen Kinde» ist in der Person einer au» Halle gebürtigen, in Leipzig wobnbaslen Auswärterin ermittelt und aus Requisition der Staats anwaltschaft zu Dresden gestern Abend hier verhaftet worden * Leipzig. >2 August. Von der Ferien-Strafkammer 6 de» hiesigen königl. Landgerichts wurden in den heutigen Haupkverhandlungen verurtbeilt: l) der Dienstlneckl Friedrich Hermann Ientzsck au» Stötteritz wegen Diebstahl» zu l Jahre; 2) der Schulkunde Karl Richard Lebmann hier wegen Diebstahl» zu 3 Tagen; 3) der Schulknabe Friedrich Hermann Richter auS Trüben wegen Diebstahl» zu 6 Monaten; 4) die Draimrarbeitcr Johann Heinrich Heber und Friedrich Hermann Lange aus Gruhna wegen Körperverletzung, Elfterer zu 1 Jahre 6 Monaten, Letzterer zu 3 Monate» Gesängniß. — Am heutigen Donnerstag Abend findet, wir au» dem Anzeigcntheil ersichtlich, im Etablissement „Drei" Linden" in Lindenau ein E x t r a - C o n c e r t der Capelle deS 96. Infanterie-Regiments unter Leitung de» Herrn Musikdirektor Schulz statt. — Zum Benefiz sür Frl. Martha Borat wird beute DonnerSlag im Somm-rtbeater zu Piagwitz ein Novi täte».?Ibc»v vor bereitet, welcher au» den Heiken Lustspielen ..Tie Sch»lrett-r,n". vo» S. Pobl. „Die Ve,suchrrin". von G v, Moser »nd kem noch nie ausgesübrtei, Genrebild von I F. Nesmuller, „Ta» Gchcimniß eine» Schusterjungen", best.'ht. X Trebsen, ll. August. Am gestrigen Tage wurde in der Mulde der Leichnam deS Handarbeiter- K. au» Hob» stärk in der Näbe des biestgcn Orte» ausqesunden. Man nimmt an, daß der tlngiuckliche, welcher arbeitslos war und an Geistesschwäche litt, den Tod sreiwillig gesucht bat. — In Sckbnbach bei Großbolhcn wurde der 15 Jahre alte Dienstjung« Th. au» Colditz auf dem Boden de» Hause» seine- Dlenslbcrrn erhängt ausgesunben. O Burgstädt, 12. August. Gestern hat sich der Hand- schuharbeiler Sck. in GökperSdors in der Dachkammer seiner Wohnung erhängt. Sch. war in Schulden geralhen und Tag- vorher auSgepsänvet worden, jso daß ma» annimmt, der Unglückliche habe aus Sorgen Hand an sich gelegt. -o- Meerane. 12. August. Für den gestrigen Abend batte der hiesige „Fackverein sür Fabrikweber unb der verwandte» BerusSgenossen beiderlei Geschlecht»" eine öffentliche Versammlung eiuberusen, in welcher der RcichStagSabgeordnete Grillenbrrger über die „Arbeiterschutz- gesetze, bez. seinen in voriger Session im Verein mit Bebel und Genossen eingebrachten Enlwurs" eingedrnd resenrte. Nach Schluß de» Vortrag» nabm man die vorgelegte Reso lution des Genannten, „den Reichstag zu ersuchen, sür als baldige Erhebung beS Entwurfs zum Gesetz Sorge zu tragen", einstimmig an. Man könne nur darin einen Weg zur Hebung der jeyt herrschenden mißlichen Zustände in Ärbeiterkreisen erblicken. Frankenberg, 11. August. Se. königl. Hobeit der Prinz Friedrich August weilte gestern an verschiedenen Orten unserer weiteren Umgebung. Vom Bahnhöfe Flöha kommend, traf der Prinz am Vormittage in Ervmann-dors ein und wurde daselbst vom Finanzminister von Könneritz und samilie empfangen. Er besichtigte die kem Minister gehörige Spinnerei und begab sich bann nach Hobensichte. um dem Etablissement VeS CommerzienralheS Hauschild einen Besuch abzustatlen. Den Rückweg nach ErdmannSdors nabm der Prinz über Schellcnberg. Schloß AugustuSburg und den Kunnerstcin. Am Abend wurden Sr. königl. Hoheit von ErbmannSkorser Vereinen Ovationen dargebracht. Heute rüh begab sich der Prinz zur Hirschjagd nach der Marien- berger Gegend. : Schneeberg, 12. August. Der XX. städtische kandtag-wahlkrei»(Schneeberg. Neustädte!, Aue, Eiben kock. Iohanngeorgeiistabt und Schwarzenberg) hat am 15. September ebcnsall» einen Abgeordneten zu wählen, da der seilberige Verkreler, Herr Kainnierralh Lange in Grün thal, mit Rücksicht aus ferne Gesundheit da» Landtagsmandat niedergelegl hat. In Sckneeberg war die-mal unter Be- rücksickligung einiger wichtiger localer Angelegenheiten beson der» der Wunsch laut geworden, einen Vertreter in den Landtag zu senden, der seinen Wohnsitz in Schneeberg oder dessen nächster Umgebung hat. Sicheren Nachrichten zufolge, ist al» Candidat nunmehr Herr Sladtrath von Trebra in Neustädte! ausgestellt worden. Für denselben hat sich einstimmig eine qrögere Anzahl vo» Wählern au» verschiedenen Orlen de» Wahlkreise» in einer unlängst in Aue staltgebabten Versammlung erklärt. Wie man bört, hatte ein Industrieller auS dem Auerthal, der ebenfalls in Frage gekommen war, ausdrücklich die Annahme einer Candibatur abgelehnl. Bei der Ausstellung de» oben bezeicknelen Candivale», der der konservativen Partei an- gehört, sind, wie schon bemerkt, politische Rücksichten nicht in den Vordergrund gestellt worden. Da der Umstand durch aus nicht au-gescklossen ist. daß die Socialvcmokralie mit in die Wahlbewegung rintritt, so wird hoffentlich eine Zer splitterung un'.er den Ordnung-Parteien nicht erfolgen. * WermSdorf, 12. August. Die Zeit de» Pilzsam- meln» ist nunmehr erschiene» und Alt und Jung, läßt e» sich angelegen sein, die großen Waldstrecken, welche unseren Ort umgeben, nach der angenehmen Frucht zu durchsuchen. Uebrr den Ertrag der voraussichllicken Pilzernte läßt sich zur Zeit noch kein Ürtheil fällen; am besten gedeihen die Pilze aus den Wiesen und in den Wäldern, welche die Ufer der zahlreichen Seen unserer Umgegend bilden. — War man Anfang» sehr wenig bierortS davon erbaut, daß unser Ort nicht Station einer Eiscnbabn bisher geworden ist, so trösten wir un» koch damit, baß WermSdorf im Laufe der späteren Zeit mit in da» Schienennetz wird hereingezogen werden. Denn im Interesse unserer Lanvwirthschajt rst eine Bahn dringend zu wünschen. s Dresden, 12. August. In den katholischen Bürgerkreisen Dresdens beginnt e» auszubämmern. Bekanntlich standen schon seilher alle hiesigen Vereine, welche der Wahrung und Pflege de» bürgerlichen Gcsammtwohlr» der hiesigen Katholiken zu dienen berufen sind (Casino, BUrgervcrcin, Gcsellcnverein), unter Vem direkten Einfluß de» Kleru». Nicht wenig hat dieser Umstand dazu beigctragen, daß fick bislang eine große Anzahl geachteter freisinniger Katholiken, insbesondere solcher in Mischeben lebender, von jenen Vereinigungen srrngehalten haben. Nun soll wenigsten» nach einer Richtung hin Wandel geschaffen werden. Eine am Montag Abend in den .Vier Jahreszeiten" abgehaltene Ver sammlung von freien selbstständigen Katholiken saßle die Begründung eine» neuen Verein» in Aussicht und setzte em provisorisches ComitL von 7 Herren ein, dem die Ausarbeitung deS Slalut» und die Einberufung der nächsten Versammlung übertragen wurde. BemerkenSwerlh zu diesem Vorgänge aber ist die direkte Deranlaffung dazu. Eiuberusen war näm lich die Versammlung von einem gewissen Herrn von So- jecky, dem ultramontanen Dresdener Corresponkenlcn der „Germania", der am Mittwoch vorher an» dem katholischen Bürgerverein ausgeschlossen worden war. Dieser Ausschluß gründete sich aus eine angebliche Mißliebigkeit de» genannte» Herrn und erfolgte in einer allerdings den Statuten und den allgemeinen Begriffen von Nechl wenig entsprechenden Form. Um nun diese Maßregel dem Bürgerverem gewissermaßen zu vergelten, berief v. Sojecki die in Rede stehende Versammlung und zwar unter dem Paniere .freier unabhängiger Katholiken" ein. Diesem Rufe folgte denn auch eine größere Anzahl katholischer Dresdner Bürger und Einwohner, die zum großen Theile sich vom Bürgerverein rc.. wie überhaupt von allen ultra klerikalen Strebungen sernaebalten haben, und dorumcnlirten gewissermaßen durch ihr Erscheinen das Bedürsniß zur eine an zustrebende freie, vomKleruSunabhängigeKatholikenvereinigung zum Zwecke bürgerlicher Interessenvertretung. Als aber im Lause des Abend» Herr v. Sojecki sich in seiner unverhüllte», nicht weniger al» den Intentionen der Versammlung entsprechenden Eigenschaft al» Verfechter der czeckisch-polnischen Propaganda unv ullraklerikaler Tendenzen zeigte, schlug der von ihm sür sich erwartete Erfolg zu seinen völligen Nngimsten um. Ein zu Gunsten Sojecki'» eingebrachkeS Vertrauensvotum, da» zurNecktfert gung de» Genannten de», Bürgerverein gegenüber dienen sollke. fand »ickl die nöldige Unterstützung, vielmedr gab man in der sehr lebhaften Debatte der Forderung AuSdruck. den Fall Sojecki contra Bürgerverein ganz auf sich beruhen zu l«ffen und ohne irgend welche Beziehung hieraus zur Gründung eines neuen Vereines zu schreiten, von dcsssn Beitritt Polen und Czechen. soweit sie nickt in Sachsen die deutsche Staats angehörigkeit erworben haben, ausgeschlossen bleiben sollen, in besten Vorstand nur Laien und kein Mitglied de- KleruS sitzen dürfe, dessen Schwerpunkt in der Vertretung der bürgerlichen socialen Interessen in weitestem Umfange, in der Erbaltung de» consessioncllen Friedens, in der Fern- haltung einer Ueberlragung deS Culturkampse» nach Sachsen unv übcrbanpl aller ullraklcrikalen Tendenzen liegen soll. (S. den Bericht im Hauplblatt.) Dresden, 12. August. Am 7. d. Mt», hat ein unbekannter Mann einen 14 jährigen Knaben in eine Schankwirll schast gelockt und sich von demselben unter dem Vorwand, er habe einen steifen Finger und könne die Feber nicht batten, aus verschiedene Wechselsorniulare die Namen Damm, Kretzschmar, Hamsch »nd Slelzner schreiben lassen. Obne Zweifel sollten diese Wechselsorniulare zur AuSsiibrnug von B.-lrüg.'reicn bienen. — Im Monat Juli sind bei ker bicssge» königl. Polizei-Dircclion 7 Selbssmorve unv 2 Selbstmordvcri»che zur Anzeige gekommen. Von ken Selbstmördern ballen sich 4 erlangt, l ertränkt, t vergistct und t zum Fenster hinan» gestür»» Mvstk. Zwischen dem Impress >rw Maurice Ttrakolch und de« Conceribirectton Hermann Wolfs in Berlin ist soeben eu: Vertrag perfect aewvrden. nach wclchcm Ley'erer da« Acran -c- ,»c»t von zehn bi» zwölf Concerlen von Christine Nilsscu : iu Deulschland übernommen hak. vermischtes. --- Ueber die ManöverVispositioneu de» dies jährigen UebungSgeschwader» wird au» Kiel Folgendes gemeldet: Ta« tleluiiigSgesä wader, befl-bend au- S. M. Kreiizerfregatte „Stein", Kreiijercorvetien „Sophie" und „Olqa", S. M. Avilo „Pleil" und den Panzersch ffcn „Fr. Earl", „Ha >sa" und „Bay -en ', veiläßt, nachdem die Lckisse der ersten Tw.sion ihre ünllrn- voriaihe erqäajt daben und die zweite Division durch den c^esa waoer- chcs, Contre-Admiral v. Blank. i«jv>clri worden ist, den H len, um ich zunächst zur Recognoicirung der Hä'e» von Lwwen-n de und Kolberg. sowie der anliegenden Kllstendislricte «o die Oaiee zu begeben. Am 13. d. M. triff« das Gei'cdwader sodann zu gleichem Zwecke mit nur kurzem Auientdalte vor Plllau und >m 14. vor Memel ein, woselbst Landungsversuche der erste» Du>>»o i in Aussicht genommen sind. Am 15. und 16 Auzun v.ijainnie i lick das ganze Geschwader bei Neulahrwaffer vor Tai zig. Hier si b,n während der nächsten beiden Tage, bi« einschliestilai 18., verschied.-«.« Erercititn, wie Legelexerciren, Stengenstreicken. Boote ainii en rc. und am 19. da« erste größere LandungSnianöver unter Bel. eiuannq lämmilicher Schiffe ,c. beider Divisionen, also de« gainen Ge- chwaders statt, welche« nach den vorläufigen Dispositionen sich vis in den Nachmittag ersirrcken wird. Nock am Abend des letzt ieaavn'en TageS verläßt das gesammie Geschwader die Rhede von Nensatirwasi'cr und bcgiedt sich nach Äiel zurück, um dori ani 23. nnd 24 ai-ei,»a!S Kohlen auszusüllen und sodann am 24. di tüeiierreise naeo Wilur!,»«- haven zu dem dort in der Jade Projektil len größieu Manöver a»- zuiretrn. Die Ankunft in Witdelmsyave» wird Programm»-.«!«-, g am 28. und 29. d. MlS. erfolgen; am 30. werden, da die sa-i,.»!. chen Schiffe sür die Tage des Manövers ausschließlich aus die Be», pung und Leistungsfähigkeit der Maschine» angewiesen sind, nochmals die Kohlenvorräthe ausqeiülll, während der 3t. August für kve Lec- klarsteUung der Schiffe zu dem Manöver bestimmt ist. Dä! renü der Tage vom 1. bis 4. September finden dann in der Jade bezw. aus der Rhede von Schtllig bis zur Höbe vo» Wange- roog die Haiipimanüver der ganzen Geschwaderübung ucvst gesechtSmLßigei» Schießen statt, an welchem Manöver sich die gelammte Garnison Wilhelmshaven unter Mitwirkung der kriegs mäßig vereinten Kästen- und JadesortS, dir am 19. dort eingeiroffene 2. Division und die am 25. eingetroffene 1. Division der Torpedoboot-Flottille, sowie die in Wilhelmshaven dereilS übende Reserve-Division des Deseasiv-GeschivaderS, bestehend au» den Paiizerkanonendooten „Salamander", „Bioer" und „Mücke" sowie die Wersldampier „Rival", „BoreaS", „Zephyr" und „Norder", betheiligen sollen. Da diese Manöverübungen zum Tdeij auch am Abend statlfinden, so kommen hierbei auch die elekirischeu Schein werfer der verichiedcneu Schiffe zur Wirkung, wodurch diese Abend manöver mit den Torvedodoot-Angriffe» »c. besonders interessant zu werben versprechen. Während der Anwesenheit de- Geschwaders findet dann gleichzeitig aus der kaiserlichen Werst am 3. September MttiagS der Stopellaus der daselbst soweit scrtiggestellten Srsatzcorvette „Victoria" statt, au welchem die sämmilichcn Osficlere rc. de« Ge schwader« ebensall» thetluehme, werden. Nach Beendigung de» großen Manöver» fülle» die Schiffe dann am 5. und 6. Geplember wiederum Kohlen aus oud begebe» sich behus» Uebuag der ver schiedensten Geichwoder-Formaiionea wieder in Ser. um dann am 14. in Kiel einzurreffen, woselbst nach Ausfüllung von Kohlen m den Tagen vom 17. di» LI. eia abermalige» große» Manöver ftatt- fiuder» wird, welchem sich al» Schlußübung für da» ganze Geschwader und die Torpedoboot-Flottille da« am 22. September stattfiadeude Landung«manöver in Eckerafürde anschließt. Die Auslösung de» Geschwader« erfolgt sodaua am 23. September. — Wilhelmshaven, 11. August. Zu» Stapeklaus de» Ersätze» sür S M. S. „vietorra" am 8. September hat der Kronprinz seine Gegenwart zugesagt. — In Hamburg ist vor Kurzem ein Easi»» drr Offi» ciere de» Beuriaubtenstaude» de» Landwehr bezirk» Hamburg eröffnet worden. Dasselbe ist im Mittelpunkt der Stadt. IohanniSstraße Nr. 9. II. Elage. gelegen und alten Osficieren der Armee, auch ohne besondere Einführung, jederzeit zum Besuche geöffnet. — Jülich, 10. August. Bei dem gestrigen Rennen stürzte in der letzten Sleeple-Chase der Lieutenant Prinz Bernhard von Sachsen-Weimar (König»- Husaren- Regiment) und erlitt einen Unterkieserbruch. De» Patienten Zunanv, den die Aerzte gestern für sehr bedenklich erklärt hatten, hat sich heute wieder soweit gebessert» daß Lebens gefahr nicht mehr vorhanven ist. — Im Hinblick auf die am 22.. 24., 27. und 81. August d. T. abzuhaltenden großen Rennen zu Baden-Baden hat der Internationale Club daselbst ein kleine» Heft er scheinen lassen, welche» zunächst in übersichtlichster Weise die vireclen SchnellzugS-Verbinvungen mit diesem berühmten Platz aussührt, sodann aber über den Internationalen Club selbst, über die Rennen und den Internationalen Lawn- TenniS-Club, ferner über die Sehenswürdigkeiten Baben» und dessen Umgebung u. s. w. erschöpfenden Ausschluß giedt. Ter Besuch de» landschaftlich so reizend gelegenen Reniiplatzc» zu Zssezbeim. namcnlltch am 24 August, ist höchst empfehle»»- werlh, findet man koch die Mitglieder de« Internationalen unb Unionctub», sowie de» Wiener und Pester RennclubS neben den Besitzern der renommirlesten Rennställe Englands, Frankreichs, Dänemarks und diese« Mal sogar Nordamerika» nahezu vollzählig vereinigt. Es komme» zur Entscheidung: Sonnabend. 22. August: l) Fürstenberg-Prei». 3000 .4! 2) ZukunstS-PceiS, 20,000 3) Stabl-Prei-, Handicap 6000 4) Preis von Iffezheim 5000 5) Prei« vom Alten Schloß. Hürden-Hanbicap. 3000 in Summa: 37,000 Montag. 24. August: t) Prei» von Sandweier. 2000 .-4 2) Danien-Prei». Hcrren-Reilen. 3) Jubiläum»- Prei» von Bade» und Goldpokat de- Großherzog». 40.»>>o 4) Prei- von der Favorite, 1500 >4l 5) Alles Badener Jagd- Rennen. 10,000 >4, in Summa: 53,500 Donnerstag, 27. August: t) Iugend-PreiS. 400» >4 2) St. Leger-Han- Vicap, 10.000 3) Preis vom Merkur. 1500 ^ 4) Kos mopolitischer Handicap. 4000 5) Preis vom Wasicijall, 2000 in Summa: 21,500 Montag. 3l. Dngust: t) Preis vom Schwarzwald. 2000 2) Pc-i» von Karls ruhe, 3000 3) Preis von Fremersberg, 2000 4) PreiS vo» Ebcrfiein, 2000 5) Große Badener Haildicap-Sle, v!e- Chase, 20,000 . in Summa: 29,000 Die Höbe der gelammten 20 Rennpreis«, exclusive Damenpreis, beläuft sich daher aus 141,000 ^ Znm größten Nennen am 24 August, dem IubiliumSprej», befinde» sich unter >4 flehen geblieb-i.cn Plrrden 5 sranrösische, 4 englische, 3 deutsch- und 2 öster reichisch-ungarische. Zu ken deulschen Pferde» gehören der Grabitzer FucbShengst „Botschafter", de» Grälen M Sckmetlow br. Hengst „Niclot" un» de« Freiherrn von Lodende»» FuchS- bengst „Dämon", zu den österreichischen Rittmeister R. Svllinger'S Fuch-stute „Anna" und de» Herrn E. v. Vl-Srrvtt» br. Stute „Bukagyöngye. „Botschafter" gilt at« Favorit mit 4 :1. Im Zutunsisprei» sind 25 Pferde sieben geblieben. — Die letzte ffremdenliste vem 8. August meldet 3215 Per sonen anwesend; bierbei sind di« Familienglieter nicht m,t- gerechnct. Zu diese» L'sten bat Frankreich >53. England 8», Belgien und Holland 98, Rußland 82, Amerika llZ, Ilatten 24. Spanien l> Personen cxcl der Fainiiienglieder gestellt; sonst ist noch vertreten Brasilien iS), Caltsorincn (6), Ost» und Westindien. Griechenland, Asgtzaaista» u. s. w. — Seiten» der Stadt Lützen ist dir Ausstellung einer Statue Gustav Avols's beschlaff«, worden. Die Statue wird ihre» Piatz unter einem Baldachin an eine« Eckpseiler de« neuen Rathbauie» erbalten. Mit ihrer Aiillvbrung ist der Bildhauer L. Brunow in Berlin, der Schöpfer der Statue de« Königs Friedlich I. in der Herrschrrtzallr de» dortigen Zeughauses, beaustragt worden. — Apolda, tl. August. An dem Bahnübergang an der Niederrvßiaer Straße konnte gestern Abend ein große» Unglück geschehen. Der um 9 Uhr von Weimar kommende Personen-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder