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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188508155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-15
- Monat1885-08
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1885
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> >i. .^iudern'sse sind jetzt nicht mehr vorhanden. Zn»> :-.e.-iten Punct tviro ei,».- stt.-soulivn augeuomme». welche b.'.isalis an Ven Gc>ne>ude.alh abgehk. Bclout ist in de,selben, daß für unsere wachsenden comiitunalen Verhält nisse öffentliche Gentei,iteralh-sitzuiigen zweckmäßig und »ölbig seien, besonder«, um in wirthschastlicher wie finanzieller Hinsicht die Steuerzahler immer vollständig aus dem Töchtern ein prachtvolle-, auS Maröck al Niel nnd La Franee- Lkosen zusammeugcsetztcS Bvuguel mit l'ck mci.lelbas^n TanleS- worten enkg'genilal'ln. Dann Wendel? sich der hohe Herr an den Grasen Walcersee, die Adjutanten, seine Aerzle und daS Gefolge, sich von letzteren verabschiedend. AlS er in VaS Wartezimmer eintrrtcu wollte, wurde ihm noch von dem Töcktercken de? Station«-Vorsteher- Va»,'enden zu erkalten. -- Da in letzterer Zeit hier bei! Hellm ann ein schönes Rosenbouquet mit den BegrößnngSwortcu: pwizlicben Regengüssen Schleußen verstoplk wurden und sogar I..Willkommen Euer Majestät! Gott schütze und erhalte Euer bis :u 58 Centimeier Höbe Wasser in Keller gelreten war. I Majestät noch recht lange!" überreicht, wofür der Kaiser der so sprach man in der letzten Versammlung noch über diel Kleinen sreundlichst dankte. AlS der Kaiser mit dem Fürsten Hi nweise Unterlassung der böcbst nülhigen, gründlichen und I Ravziwill dea Wagen bestieg, stimmte die Schuljugend die allseiiigcn Reinigung der Straßen und Tagennncu hiesigen l Motette: »Herr, Deine Güte reicht so weit, so weit die Orlcs. * Oberau bei Meißen, l4 August. Die alte Eisenbahn- s!r:ckc zwischen Dresden und Leipzig weist bekanntlich dicht! vor unserem Orte einen Tunnel auf. Tagtäalick nun wirb unzählige Male von den Passagieren der vielen Züge, die bier verkehren, die Frage aufgeworfen, wie lang der Tunnel, welcher seit Erbauung der Bahn bis zum heutigen I Tage baulich in ganz vortrefflichem Zustande sich erhalten bat. eigentlich ist. Wir könne» berichten, daß dieser Tunnel die respektable Länge von fast genau 109 Ellen hat. — Die von der Presse gegebene Anregung, zur Erinnerung an den Aufenthalt de« Dichter- Geliert hierselbsr eine Tafel oder ein Zeichen an seine» LieblingSplätzen anzubringen, soll demnächst in Folge der Bemühungen einiger Freunde der vaterländischen Geschichte praktisch auSgeführt werden. Seit langer Zeit Wolken geben" an, die Kriege»vereine präsentirten, die Fahnen senkten sich, und unter brausenden Hurrabrusen trat der hohe Herr die Fahrt nach Babelsberg an. wohin ihm ein großer Theil deS GesolgeS, dem die Prinzen voraussuhren, daS Ge leit gab. — Der Kaiser empfing im Lause deS heutigen TageS die Besuche der zur Zeit in Potsdam und Umgegend weilenden königlichen Prinzen und Prinzessinnen. Dem Ver nehmen nach wird der Kaiser an einem der nächsten Tage von Potsdam nach Berlin kommen. Am Sonnabend Abend wird auch die Kaiserin auS Homburg und an demselben Tage auch der Kronprinz auS der Schweiz in Potsdam zurück erwartet. — Die preußischen Könige haben feit einer langen Reihe von Jahrzehnten unter gewissen Umständen bei der Geburt deS siebenten rcsp. achten SohneS in einer Familie Pathen- wird übrigen- schon der GdvShügel nahe unserer sogenannten I fiel le angenommen oder ein Gnadengeschenk gewährt. Nach Bnlchmüble .GellertSruhe" und der Brunnen dabei s den letzten Vorschriften soll aus Antrag würdiger Eltern die Eintragung des NamenS des Königs als Tauszeuge in das .GellertSbruunen" genannt. * Dresden, 14. August. Der Wiener Männer gesangverein traf heute Morgen mit Extrazim auf der Reise nach Berlin hier ein und wurde aus dem Böhmischen Bahnbose von den hiesigen Gesangvereinen ..Liedertafel", „OcpbcuS" und „Mannergesangverein" durch Musik, Gesang und Rede aus« Herzlichste begrüßt. — DaS am Sonntag, den 16. d. M. im königl. großen Garten zu Dresden statlsinvende Aldcrtsest ist, auS- gezeichnet durch die Theilnahmc unserer hochverehrten königl. Familie, ein Volksfest im edelsten Sinne geworden und übt -sicht nur auf die Dresdener Bevölkerung stets eine bedeutende Anziehungskraft auS, sondern zählt seine Besucher aus allen Gegenden deS SachsenlanveS, und auch aus dem Leipziger Kreise wird gewiß Mancher an dem schönen Feste lhcil- zunchmen beabsichtigen. Wir wollen deshalb zunächst daraus Hinweisen, daß der Regieextrazug, welcher am nächsten Sonntag zu ermäßigten Fahrpreisen von bier nach Meißen und zurück verkehrt, «ine ganz passende und billige Gelegenheit zum Besuch deS Festes bietet. Man fährt 6.0 früh mit dem Negieextrazuge bis Meißen (Ankunst 9.19 Vorm.), löst sich iu Meißen ein TageSbillet nach Dresden zu dem 9.35 von dort wetter- sahrenden Zuge und kommt 10.15 Vorm, in DreSdcn-Neustadt. Leipziger Bahnhof, an. Zur Rückfahrt würde man den 8.5 AbendS vom Leipziger Bahnbose in DreSden-Neustadt ab gehenden Personenzug bis Meißen zu benutze,, haben, mit welchem man in Meißen den 9.30 Abends nach Leipzig zurück gehenden Extrazug erreicht. Zur Rückfahrt mit sahrplan Kirchenbuch bei dem 7. oder 8. Sohne erfolgen, und zwar steht den Regierungen die Entscheidung über die Frage zu. ob diese Eintragung bei der Geburt deS 7. oder 8. SohneS geschehen soll. In diesem Falle iss jedoch keine Unterstützung resp. ErziekungSbeibilse für den Täufling zu erwarte». Nur wenn Se. Majestät die ihm angetragene Pathenstelle persön lich annlinnit. waS fast stets erst bei der Taute deS 8. SobneS geschieht, so ist damit die Bewilligung eines Geldbeitrages zu einem Patbcngesckenk verbunden, nie, nenn bei der Taufe deS 7. Sobnc« die Pathem'telle seitens der Staatsregierung NamenS deS Landesberrn angenommen ist. Es sollen deshalb, um überflüssigen Gesuchen zu begegnen, bevor der Name deS Königs beim 7. Sonne in das Kirchenbuch eingetragen wird, die Bittsteller daraus aufmerksam gemacht werten, daß sie keine Anforderung auf Patbengcschcnke zu erheben berechtigt sind. Und endlich sind noch folgende erschwerende Umstände zu beachten: die 7 resp. 8 Söhne müssen sLmnitlich am Leben sein, in einer Ebe und ununterbrochen ohne Dazwischeukunst von Töchtern geboren fei». Ueber den Unfall, der den Prinz Bernhard von Sachsen-Weimar am Sonntag Nachmittag bei tem JUlicher Rennen betroffen, berichtet deS Weiteren die..Bonner Zeitung unterm 11. August: „Der Prinz hat beide Kinnbacken ge brochen. außerdem einen Schädelbruch und vielleicht auch eine Verletzung de« Rückgrats. Wie man aus zuverlässiger Quelle erfährt, hat sich im Laufe deS gestrigen TageS bei dem Patienten wieder die Besinnung eingestellt. Demselben wird im Hotel an und in Köln aus 129 5. ük Einwohner entfällt. Zn- .....ininkn hat d>» Zahl de. StaalSanwälle seil Ende 1882 ilin 17 oder 3.'i Procent. E», sind nämlich in den Deparle- »ents Dresden 10, Sturtgalt 8, Jena und Zweibrücke,, je 1 Stelle neu creirt, dagegen ist ln Celle, Hamm und Nürnberg je 1 Stell: rü.gezogen. — Der Criminalschutzmann E. in Berlin hatte in Er fahrung gebracht, daß seil einiger Zeit ein junger Mann das Casö Alexander häufig sreguculire und mit den dort Nachts verkehrenden Damen viel Geld vergeude. Der Beamte be schloß daher, den jungen Mann zu beobachten und nach der Quelle zu forsche», aus welcher er die Summen geschöpft, weiche ec i» so leichtfertiger Weise verausgabte. In der Nacht zum DienStag tras er den Verdächtigen in dem er wähnten Etablissement, er ließ ihn nicht au« den Augen und folgte ihm, als er des Morgens in der fünften Stunde sich mit einem Dämchen enlsernlc und in der Königstraße eine Droschke erster Elasse mit der Weisung an ven Kutscher be stieg. nach den Zelten zu fahren. Der Beamte folgte, wie daS „Berliner Tageblatt" berichtet, in einem anderen Ge- äbrt dem Pärchen, da« sich am Ziel in eines der für Früh- aussteher so zeitig gcöfsneten dortigen Locale begab, um Kaffee zu trinken. Als der junge Mann sodann zur Bezah lung seiner Zeche dem Kellner einen Fünszig-Marsichein über gab. schritt ber Erimi»alb:amte endlich ein, fragte Ven Ber- däcktigen nach feine» Personalien und nack dem Erwerb deS Geldes, daS er die Zeit Uber so verschwenderisch anSgegebc». Der junge Mann bekannte, nachdem er allerhand Ausflüchte versucht, daß er der Sohn eines HauSeigenthümerS in der Klosterstraße sei, daß seine Eltern verreist seien und daß er deren Abwesenheit bcnuyl habe, um mit Hilfe eines Nach schlüssels mehrfache stille Anleihen im Gelbschrank des BaterS zu bewirken. In der Zeit von elwa 14 Tagen mäßigen Zügen gelten di» Eitrazug-billelS nicht. Weiler I Dißmann zu Jülich die anSgezeichnelste Pflege zu Theil. Seine bieten zur Hinfahrt günstige Gelegenheit die Züge, welche 7.50 Vorm. (Personenzug) und 8.30 Dorm. (Courierzug) vom hiesigen Dresdener Bahnhöfe über Riesa nach DreSben ab gehen. Ankunft in DreSden-Allstadt 11.41 bez. 10.56 Borm. Für die Anwohner der Döbelner Linie erscheint am passendsten der 7.20 Borm. vom hiesigen Dresdener Babnbofe, 9.45 Vorm von Döbeln und 11.9 Vorm, von Meißen abgehende Zug. welcher 12.15 Mittag» in Dresden-Allstadt an- tommt. Wer dem Feste nicht gerade von allem Anfang an beiwobnen will, kann auch noch den 11.25 Borm. von hier über Riesa nach Dresden verkehrenden Personenzug (Ankunft in DreSden-Allstadt 2.50 Nachm.) benutzen, während den Bewohnern von Meißen und der Lößnitz der 2.0 Nachm, von Meigen abgehende Zug zur Verfügung stehl, welcher 2.50 Nachm in Dresden-Neustavt. Leipziger Bahnhof, einkrifft. Für Die jenigtn, denen der 6.0 Abends vom Leipziger Bahnbose in beiden Brüder (auS Düsseldorf und Jena), welche dem Rennen beiwohnten, sind natürlich an dem Krankenbette geblieben, und Professor Barte,iheuer, Oberarzt am Kölner Bürger- Hospital. leitet die ärztliche Behandlung. De. Bardenheuer ist nicht ohne Hoffnung, verhehlt aber keineswegs, daß der Zustand deS Prinzen zunächst noch sehr bedenklich sei. Oberst von Eolomb ist heute früh »ach Jülich gefahren, von wo derselbe auch an die Kaiserin über den Zustand ihre» Neffen berichten wirb." — I» Ergänzung früherer Mittheilungen geben wir au» dem kürzlich erschienenen zweite» Jahrgange der „Deutschen Justiz-Statistik" für die Jahre 1882 und 1833 nach der „Vossitchen Zeitung" noch folgende Angaben über die Procrß stalistik der deutschen Gerichte wieder: In der Geschäststbätiqkeit der Amtsgerichte ist die Zahl der Mahnfachen von 2,110,578 im Jahre 1881 auf 2,086,682 im Jakre Dresden abgchendeP-rsonenzug zu zeitig liegt, bieten die günstigste 1832 und 2.050,454 im Jahre "1883 herabgegaiigen. An dieser Ab- Augenmerk in tilrsorglichem Sinne und ln richtiger Erkennung der Mittel aus die Förderung deS geiammlen Gewerbslebens richtet in dem Bewußtsein, daß eia blühender Handwerkerstand die voriieh uste Quelle des Slaatölcl-cns ist. Freilich treten hie und da auch Be- strekliligen an- Licht, die in gewiisea formalen Beschränk ungen und Ausschließungen das Heil der Zukunft sehen, die sich nicht genügen lassen wollen mit Dem, was den gewerbliche» Innungen heute o» Rechten verliehen ist: solche Bestrebungen haben von Leiten deS Borstandes dieses Verbandes keine Förderung er- kalten und werden hoffe,ulich auch ferner von dem deutschen Fleischer- verbände keinerlei Begünstigung erfahren. Bon wohlthuenden Er- fcheinnngen ist insbesondere die Vorlage de- Schutzes gegen Unfälle ein Gegenstand unserer Verhandlungen mit der Regierung gewesen und wird hoffentlich in nicht zu langer Zeit zu einem segenbringt», den Abschluß gelangen. Cm weiterer, äußerst besonderer Fortschritt, der unablässig anzustreben ist, würde in einer sür daS ganze Gebiet deS deutschen Reiche« einheitlich geregelten Handhabung deS NahrungSmittelgesetzeS bez. der Fleisch- und Trichinenschau bestehen. All-n, die dem Wirken unseres Verbandes ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben, wird in ledhasier Erinnerung sein, zu welchen Unzuträglichkeiten, nicht nur in den ver- schiedenen Bundesstaaten, nein, auch m verschiedenen Gebieten inner halb eines und desselben Staates verschiedenen Anordnungen geführt baden, aber auch, wie uns in einzelne», besonder« harten Fällen eine gewisse Hilfeleistung an die Betroffenen vergönnt war. So lange noch eia Schwanken aus diesem Gebiete herrscht, jo lange cs sich sogar noch ereignen kann, daß die io nolbwendige Untersuchung ausbleibt, so lange entbehrt jeder Staatsangehörige, so lange noch insbesondere auch der sein Gewerbe in Ehrbarkeit betreibende Fleische» meister de« hierin möglichen Schutzes. Die Fleischer Deutschlands sollten sich allgemein zusammenschaaren, wäre es auch nur dieses einen Zweckes willen, eine einheitliche Gesetzgebung sür diese so be sonders wichtige Frage zu erzielen: denn wenn wir bi« heute aus diesem Gebiete noch nicht den so lehnlichst erwünschten Ersolg erzielt baden, so liegt es wohl hauptsächlich darin, daß die Zahl der hierum bei dem Reichstage Petitionirende» eine Minderheit war gegenüber der Gesamm lheit der Berussgenossen. Um sür den Anschluß Um sür deit LL'Ä LA und,m.» Th,il,-»>,» 7.7 Auf dieses Geilcinvttiß hin wurde ber erst 18 Jahre alte' ' - — ... .... . . .. Verschwender zur Hast gebracht und lharcl dort einstweilen der Cnlscheidung darüber, ob ber von seinen Streichen in Kenntniß gesetzte Vater den Strafantrag gegen ihn stellen wird, denn ohne eine» solchen bleibt die strafrechtliche Ver folgung des leichtfertigen Patrons ausgeschlossen. X AuS dem westlichen Vogtlanve, l3. August. In recht schlimmer Lage kesindel sich der Todtengräber von Lobe »stein. Er beklagt sich sehr bitter darüber, daß während des ganzen Sommers in Lobcnsleiu und den 3 eingepsarrten Dörfern nur 3 Leute gestorben seien. Die erste Leiche ist ihm noch nicht bezahlt, von ber zweiten bat er erst die Hälfte seiner Forderung und die dritte war eine Arinenlcicbe, sür die er überhaupt nichts bekommt. Tie Klage deS TodlengräberS enthält sicher ein gutes Zcugniß für die in Lobcnstein berrschende gesunde Lust. AuS diesem Grunde ist eS schon seit mehreren Jahren ein gut besuchter Lustcurort. — Halle» 13. August. Der auS der Feder deS Herrn Administrator Schiirmaun stammende Bericht über den Halleschen Buchhandel, den die HaitdelSkammer ihrem Jahresbericht einverlcibt bat, enthält auch einige Bemerkungen über den Stand deS BnchbindergewerbeS am hiesigen Orte und in Leipzig, die augenblicklich, wo der hiesige Kunst- gcwerbeverein eine Eoncurrenz von Buchbinder-Arbeiten ausgeschrieben hat, ein erhöhtes Interesse beanspruchen möchten. Herr Scbürmann sagt, nachdem er die Blüthe de« kiesigen Verlags-Buchhandels geschildert: „Dagegen werden wir in der Buchbinderei, deren sich der DerlagS- handel nur selten direct cniznnchmeir vermag, dem zur Rückfahrt die vom Leipziger Bahnhose in »,' ' ' ' ' Gelegenbcit Dresden-Neustadt abgehenden Züge: l 1.0 Abends nach Riesa- Leipzig. 8.5 Abends nach Döbrln-LeiSnig und 11.5 Abends nach Meißen. ^ ck Dresden» 14. August. Unterhalb der Brühl'schen Terrasse ist gestern Nachmittag der Leichnam einer unbe kannten Frauensperson aus der Elbe gezogen worden. Ein Theil der Kleidungsstücke, sowie eine Brosche, ein Paar Ohrringe und ein Portemonnaie wurden zum Bor legen an die etwa sich meldenden Angehörigen in behördliche Verwahrung genommen. Ueber die Persönlichkeit der Tobten fehlt jeder Anhaltepunct. Vermischtes. — Berlin, 13. August. (AusführlicheMeldung.) War cS in den früheren Jahren die Station Großbeeren» aus welcher der Kaiser nach der Rückkehr aus dem Bade die Baku verließ, um nach BabelSberg zu fahren, so war in d-esem Jahre de» kürzeren Wege» wegen als Endstation Drewitz an der Wetzlarer Bahn gewählt worden. DaS von schönen Parkanlagen umgebene, m üppigem Grün gelegene Stationsgebäude prangte in herrlichstem Sckmuck. Bon dem Dache wehten zwei preußische Fahnen; mächtige Guirlanden auS Eichenlaub, mit Blumen aller Art durchwunden, schmückten den Eingang zu den Kaiserzimmern. Das Innere der Zimmer war mit Blumen dccorirt, eine Spende der Bahn» veamien. Nach und nach fanden sich au« den umliegenden Orlscbaslcn und au» Potsdam eine Anzahl Familien. Hoch und Niedrig, ein, um den Monarchen bei seiner Ankunst zu begrüßen. Von Berlin waren die Gcneraladjutanlen Fürst Ravziwill und Gras Waldersee mit den Flügeladjutanten. Oberstlieulenant von Brösigke und Major Heinrich XVIII. Prinz Reuß cingetroffen, von Potsdam der Landrath Slubenraucb in ber Uniform de« 1. Garde-RegimenlS, dem zunächst der Erbgroßherzog von Baden mit seinem Bruder Prinz Ludwig Wilhelm und schließlich Prinz Wilhelm mit dem Oberst von Lindequist folgten. An der Hinter front de» Bahnhofsgebäudes hatten die Kriegervereine von NowawcS, der älteste au« der Umgegend, und von Drewitz mit ihren Fahnen Ausstellung genommen, daneben die Schuljugend von Drewitz im Sonntagsstaat. Es war genau auf dir Secunoe 10 Ubr, als der kaiserliche Exlrazug in den Bah»bof einlief. Wahrend sich die Waggons mit dem großen Gefolge eiligst leerten — die sämmUichen Herren: Gras v. d. Goltz, Gras Lebndorff, General Albedyll, Generalarzt Di. v. Lauer, Graf Pcrponcher u. s. w-, waren in Civil — stieg Prinz Wilhelm zu seinem Großvater in daS Coups und verweilte bei demselben nach überau» herzlicher Begrüßung über 5 Minuten. Dann wurde der Kaiser, welcher den Mililair - Ucbcrrcck und Mütze, dazu den Orden pvnr Io morita und das Eiserne Kreuz I. Classe trug, an der Eoupü- thür sichlbar. und während der hohe Herr, von dem Kammer diener und Leibjäger leicht unterstützt, den Waggon verlieh, entblößten sich Aller Häupter. Aus jedem Gesicht War die Freude über da- gesunde Aussehen de- Monarchen zu lese», welcher zunächst den Erbgroßberzog von Baden und dessen Bruder begrüßte. Tann reichte der Kaiser dem Fürsten Radziwill die Hand und nahm di« Meldung de» Landrath« Stnvenrauch entgegen. Unter dem GlaSdache de« Perron» neben dem gärtnerischen Sckmuck standen mehrere Damen, darunter in erster Reibe die Gemahlin de» Flüaeladjutanten v. PeterSdorff, welcher der Kaiser in seiner leutseligen Weise mit den Worten: »Auch die Damen au« Potsdam finde ich hier?" die Hand reichte und sodann von deren weißgrkleidetea nähme um 1.1 und bezw. 1.7 Procent varticiviren inSbesonderc die Bezirke Oldenburq, Rostock, Eelle, Hann», Araunschweig und Kassel, während Berlin, Dresden, München und Nürnberg eine constante, nicht uiilielrächlliche Zunahme zeigen. Die Zahl der ordentlichen Proteste bei den Ainteqerichlen ist etwas gestiegen. Sie betrug 1881 950,502, 1882 950,150, 1883 958,652. Die Wechselproteste haben von 1881 bis 1882 erheblich abgenomnie»; 1881 wurden 101,143, 1882 89,756 (N,3 Proc. weniger) gezälilt; dann aber folgt ei» Still stand, da die Zahl im Jahre 1383 89,731 betrug. Tie anderen Urtuiidenprocesfe sind von 1831—1883 um 34 7 Procent zurück- geganqen; ebenso die Arreste und einstweiligen Verfügungen um 22 5 Procent. Die „Justizstatistlk" sieht in der starten Abnahme der Arreste ein bcionders erfreuliches Anzeichen, weil deren Häufigkeit nach dem Zwecke und den Voraussetzungen dieser Proceßart mit den wirihichastliche» Zuständen, iii-besvirderc Len Creditvcrhällnisseu aus das Engste ziisaiiimeiihäiigt. Bei den Landgerichten wurden an hängig im Jalire 1881 115,351 ordentliche Proteste, im Jahre 1882 IN,549, im Jahre 1883 108,069; die Abnahme von 1881 bis 1883 beträgt also 7282 oder 6.3 Procent. Die Zahl der Wechselproteste ist ebenso wie bei den Amtsgerichten nur von 1881 zu 1882 (um 9.1 Procent) gefallen, alsdann aber um 1.6 Procent gestiegen. Bei den Urkundenprocessen und bei de» Arresten re. beträgt die Ab nahme von 1881 bis 1883 308 und bezw. 21.3 Procent. Trotz dieser allgemeinen, zum Theil allerdings nicht starken Abnahme der Proteste ist die Zahl der mündlichen Verhand lungen von Jahr zu Jahr gestiegen, und zwar sowohl vor den Amtsgerichten, wie vor den Land, und ObcrlandeSgerichtcn. Diese ausfällige Erscheinung bat nach der „Justizstatistik" wahrichein- lich ihre» Grund darin, daß die Gerichte bezw. die Anwälte im Gegensätze zu dem Geiste der Civilproceßorlniung mehr und mehr geneigt sind, dieselbe Sache durch mehrere Termine hiuzuziehen, eine Erscheinung, die mit den häufigen Klagen über die sich mehrenden Vertagungen im Einklang stehen würde. Bezüglich der Vertdcilung der Proccsse aus die einzelnen Obcr-LandesgerichtSbezirke ist eine große Gleichmäßigkeit in den vorliegenden drei Jahren zu consta tiren; es ist somit die verhältnißmäßige Häufigkeit und zwar sowohl der vermögensrcchllichen Processe überhaupt, als auch der einzelnen Arten derselben in dea einzelnen Ober-Landesgerichtsbezirken im Vergleich mit dea anderen Bezirken und mit dem Durchschnitt in den drei Jahren von 1881 bis 1883 nahe- zu gleich geblieben. Die Häufigkeit de- Gebrauch» der Rechts, mittel nimmt von Jahr zu Jahr zu. Aus 1000 in der vorherigen Instanz anhängig gewordme ordentliche Processe kamen 1881 28, 1882 31 und 1883 33 Berufungen bei den Landgerichten, ferner 1881 117, 1882 127, 1883 134 Beruiungei» bei den Ober-LandeS» gerichtcn und 99 bezw. 127 bezw. 138 Revisionen. BcmerlenSwerth ist hierbei, daß von den in der Beruiungsiuftaaz verhandelten Sachen verbSUnißmäßig mehr in die RevisionSinstanz gelaugten, als von dea landgerichtlichen Sachen in die Berufungsinstanz gebracht wurden. Auch die Zahl der Beschwerden ist im Znnedmen begriffen; vor die Landgerichte kamen 1881 11,591, 1882 11,518, 1883 12,771 Beschwerden in bürgerlichen Rechisstreitigketten und LoncurS- lachen und vor die Ober-LandeSgerichte 188l 4152, 1882 4734. 1883 4844. Auffällig ist eS, daß von diesen Beschwerden im Jahre 1881 9.0 Procent, im Jahre 1882 N.9 Procent und t» Jahre 1833 15.4 Procent für begründet erklärt wurden. — Die Zahl der StaatSanttülte Deutsch land betrug am 1. Januar er. 555, wovon (seit dem I. April) 5 beim Reichsgericht, 48 bei den OberlandeS- gerichten und 503 bei den Landgerichten beschäftigt sind. Bei letzteren kommt «in Staatsanwalt aus je 4, bei den Ober- landeSgerichten auf je 13 Richter. Bon den einzelnen Ober- lankeSgerichtS-Bezirken zäblt die meisten SraatSanwält Dresden mit 53j dann folgen BrcSlau mit 43, Berlin mit 35. München mit 32. Stuttgart mit ^29 und Köln mit 27 Staatsanwälten, während Braunschweig deren 5 und Olden burg nur 4 zählt. Im ganzen Reick kommt ein Staats anwalt aus je 81,503 Einwohner. Die meisten Staats anwälte zählen die Bezirke München, wo bereits auf 43.133. Zweidrückcn, wo aus 48.377 und Bamberg, wo aus 51,000 Einwohner «in Staatsanwalt kommt, wäbreud in Stettin je einer aus 118.464, in Kiel auf 125,239, in Hamm aus benachbarten Leipzig immer mehr lribulcir. nämlichen Dcrhältiiiß, als sich die Praxis mebrt, den Vüchcc- rinband in seinen verschiedene» Forme» ebenfalls zum Gegen stände deS VerlagSunteriicbnienS zu machen. In allen Zeiten war die Hallesche Buchbinderci so leistungsfähig, baß Die Leipziger Kunslgenosscn bei ihrem Ratbc Beschwerde führten, die Halleschcn Buchbinder verkümmerten ihnen daS Brod, indem sie über den Meßtcririin hinanS in Leipzig heimlich Geschäfte trieben. Nameiillich in den letzten Jahrzehnten bat Leipzig mit Hilfe der Maschine einen ganz bedeutenden Aufschwung im Buchbinbcrelwcie» genommen, große Fabrik gebäude. mit allen Mascb>neiivortheilen der Neuzeit, eigenen Zeichnern re. ausgerüstet, sind entstanden, und die Erfolge specicll auf diesem Gebiete werden eS sein, welche die sächsische Regierung bestimmte», die Idee eines Central Vereins für das aesammle Buchgewerbe — Gründung von Sammlungen und höberen technischen Fachschulen — z» unler- stntzeii, welcher Verein sich im Herbst 1884 in Leipzig con- sütuirt hat. Die Buchbinderei läßl sich für den Großbedarf des VerlagShandelS im Halbfranz- und Calicoband und selbst in der Cartonnage am Millelpuncle dcö Buchhandels in be deutendem Maße centralisircii, weniger daS Buchdruckerei- gewerbe. besten Leistungen über eine gewisse Betriebs grenze hinaus nur sür vereinzelte Zwecke Vortheile bieten !önnen." (Saale-Zeitung.) <; Halle a. S., 13. August. In heutiger Sitzung der Strafkammer Ilk. hiesigen königl. Landgerichts halte jene Erbschaftszeschichte auS Schkeuditz, in welcher bc- kannllich mit einem alten Pulte ca. 50,000 -L Werthpapiere für einige Mark verkauft worden sein sollen, da die Erben deS betreffenden Erblassers, Rentiers H.» von dem Aufbewahrungsorte jener Summe keine Kenntniß hatten und erst später die Spur de« werthvollen Inhalts jene- unscheinbaren Pultes fanden. Es schwebt in dieser Sache ein Proceß zwischen den H.'scben Erben und dem Schubmacher Th., dem Käufer deS betreffenden Pultes. Aber auch andere Personen kommen dabei noch in Mitleidenschaft, wie die bculige Verhandlung zeigte. In derselben war die verehel. Müllergesell Wilh. Notbmann aus Schkeuditz der Unterschlagung angeklagl. Die Frau balle von einem Halleschen Hausirer für ca. 160 Kleidungsstücke gekauft und dieselben ausschließlich mit Coupons bezahlt. Erst später bemerkte der Hausirer, daß ein Theil der Coupons noch nicht fällig war, weshalb er dieselben der Frau R. zurückgab gegen Rücknahme eine- enlsprechenden Theils der Waare. Die Angeklagte stellte trotz deS Zeugnisse- deS betreffenden HandelSmanneS alles in Abrede, nur wollte sie einmal 2 Coupons über 12.50-6 in der Kammer ihre« Dienstmädchens gesunden und dieselben in Leipzig verausgabt haben. Das betreffende Dienstmädchen ist die Tochter de« Schuhmacher« Th., welcher s. Z. da« Pult gekauft hatte. ES wurde die Behauptung der Anklage als erwiesen angenommen, daß die betreffenden Coupons aus jener versteckten Erbschaft berrübrten und die Angeklagte wegen Unterschlagung verurlheilt. Die königl. Staalsanwaltschast beantragte 1 Monat Gesängniß. der Gerichtshof erkannte indeß mit Rücksicht aus die bisherige Unbescholtenheit der Angeklagten aus nur 14 Tage. Z GSrlttz, 14. August. Der aeunte deutsche Fleischer- verbandStag hat heute seine Tdätigkeit beendet, die er am DienStag Abend mit einem Commerz eröffnet hatte. Die zahlreich erschieucnen Detegirleu aus allen Theilcn DciuschlandS wurden am Mittwoch früh von dem Obermeister der GSrützer Fleischerinuung, Hamann, be grüßt. Der BerbondS-Präsideni Lüdtke-Stettin wies dann in einer längeren Ansprache daraus hin, daß der Verband vor zehn Jahren in Görlitz entstanden sei; damals seien aus Veranlassung einiger Männer die Deleqirten von 16 Städten zusainmengetretcn, um eine Einigung der Fleischer Deutschlands in» Leben zu rasen. Jetzt sei der Verband ein stattlicher Baum, der wohl einst selbst solchen GkwerbSgenosseii seinen Swalten gewähren werde, die uicht« zu seiner Pflanzung und zu seinem Gedeihen beigctragen haben. Die Regelung des Lehrlings« und Gesellcnweiens, die Ordnung »nd Unlrr- sti-tziing de» Wanderlebens habe sich der Verband ernstlich angelegen sein lassen und auf dem Gebiete der sittlichen Hebung der BrrusS- genossen seine schönsten Erwlge erzielt. Ein weiterer Fortschritt sei die Genehmigung der Verbandsstatttteii leiten« der Reichsregierunq und di» dam k verbundene Anerkennung des Verbandes a!S einer Vertretung dl» gelammten deutschen Fleischerstandes. Tie dadnrcki er langte» Vortheile, iüdrte er aus, liege» auf der Hand und bebürien keiner langen Erörterung; wir treten von nun an in «ine enger, Beziehung, in einen genauen Verkehr mit eiaer Regierung, die ihr entstandenen Mittelpunkten ln immer weitere Kreise zu wirken." Er schloß mit dem Mahnrufe: „Denket und arbeitet" und einem Hoch ans das Gedeihen des deutschen FleischergewerbeS. Nachdem sodann Stein-Lübeck die genehmigten VerbandSstaluten mitgeiheilt hatte, zu denen von John-Breslau Namens des schlesischen Bezirks» Vereins verspätet Ae»deru»gsvorschläge g-macht wurden, aus welche die Versammlung nicht einzugehen beschloß» wurde die Wahl deS Präsidiums und Vorstandes vorgenommen. ES wurd»n gewählt: Lüdlke-Stettin zum Präsidenten, Stein-Lübeck zum stellvertretenden Präsidenten, Fanselau-Görlitz zum Lalsirer. Memhold-Breslau zum ersten Schriftführer, Schmöger-Erfurt zu dessen Stellvertreter, Rinken.Kresetd zum zweiten Schrsstsührer. Zu Beisitzern wurden gewählt: Jank Dresden, Laue-Leipzig, Wakarecy-Thorn, Paul. Danzig, Drescher.Willstock, v. d. Nahmer-Bielefeld, Prior-Köln, Jänicke-Magdeburg und Fortmeyer-Nürnberg; ol» Ersatzmänner de, eventueller Ablehnung die Herren: Dietrich-Kassel, Grote-Greiz und T. Hariniaiin-Fraiiksurt a. M., zum VerbaridSserretair Redakteur Burg-Berlin. Die Rechnungen haben zu revidiren: Graß- niann-Eriurt, Jänicke-Magdeburg, John-BreSlau, Krome-Bremen, Pätzolv-Plauen und Kleesattel.Köln. Betreffs der Erwerbung von Torporationsrechten wurde aus den Rath deS vr. Sello in Berlin beschlossen» daß die einzelne» Bezirksvorstände zu nächst in Preußen und Sachsen um die Verleihung nach suchen sollen. Nach einem Referat deS Redakteur» der „Deutschen Fleischerzeitung", Burg-Berlin, wurde sodann die Resolution gefaßt: Der neunte deutsche Fleischer-Verdandslag beschließt, daß der Vor stand ermächtigt werde, im Verein mit geeigneten Kräsle», wi« De- partements-Thierärzte, Lerzte u. s. w., einheitliche AuSsühcungea zum NahruagSinitlelqesetz in Bezug aus den Verkauf von Fleisch. Wurst und Flesschwaaren auSzuarbeiten, diese Arbeit dem ReichtgejundheitS- amt zu unterbreiten, di« größtmöglichste Veröffentlichung zu geben, um jo eine einheitliche Grundlage bei etwaig«» Processen zu haben." Ferner wurde beschlossen, College», die durch besondere llnglückSsälle und zwar im I unabwendbare Vorkommnisse gegen da» NahrunqSmitt»lg«s«tz t b-n Ntick>-- I verstoßen haben, dadurch beizuftehen, daß ihnen vom Berbande die Mittel zur Annahme de» RechlSbeistaiides gewährt werden, und ans BerbandSkoften gegen eine Commune mit städtischem Schlachthaus« die Kosten der Fleischuniersuchunq einklagen zu lassen, um durch eine Ent- scheidnng de« ReichSger'chtS feststellen zu lassen, wer die Kosten der Fletsch» schau zu tragen hat. Nachmittags fand e»n Diner statt, dem auch der Oberbürgermeister Reichert beiwohnte. Am Donnerstag wurden die Berathuiigea zu Ende geführt. Betreffs der Regelung de» Hausir- hlinbels mit Fleisch beschloß man, Material für de« nächsten VerbandStag zu sammeln, in Betreff der gleichmäßigen gesetzlichen Regelung der Bewälirfristen für Schlachtvieh soll dagegen der Vorstand schon jetzt die erforderlichen Schritte thnn. Mit dem Fieischertage war eine nicht unbedeutende Ausstellung von Maschinen, Werkzeugen »c. des FleischergewerbeS verbunden, welche die große Colonnade der Actienbrauerei und einen Theil de» Garten- füllte. Die zahlreichen Ankäufe zeugten am besten sür die Vortreffllchkett der Ausstellung. Erste Preise erhielten: Ehr. Sortmaau in Arnstadt sür Fleiichmeitgemaichine und Würselschneldeniaschtne und Fleisch, wölse, Leinert - Dresden . Hammer. Braunschweig (Flelichwiege. ovparate), Hünielmann-Dresden (Stablwaaren), Fiedler-Berlin (EiSschräiike), Ungcr-Chemaitz (Fleischwölse und Würselschaeider), Dick-Ehlingen (Siahswaaren) und die „Deutsche Fleischerzeitung". — Olde »barg, 12. August. Am 15. d. M. beginut hier die unter dem Proteciorat S. k. H. de» Erbgrobherzog» stehend« VII. Oldenburger Gewerbeausstellung. Die Eröffnung wird i» Gegenwart Ihrer königl. Hoheiten deS GroßherzogS und der Fra» Großherzogin, der Civil- und Militairbehördeu aus feierlichste Weise vor sich gehen. Tie Ausstellung verspricht ihre sech» Bor- pängerinnen an Bedeutung weitaus zu übertreffen. Die umiassenden Baulichkeiten wurden mit einem Aufwind von 16.000 ^ hergestellt. Zu ihnen kommt die anstoßende, vom General-Tommando her» geliehene Exercirhalle hinzu. Dieselbe hält 800 qm, dir Große Holle 1750, dir Kunsthalle 850, die Maschinenhalle 350, verschiedene offene Hallen 200 qm. In den einzelnen Bauten vereinigt sich praktische Nutzbarkeit mit gefälligem Geschmack. Ein wahres Muster in letzterer Beziehung ist das altdeutsche Weinbau-, architektonisch und dekorativ zu einem reizenden Schmuckkästchen ausgcstattct. Die hiesige hochentwickelte Kunstgärtnerei betheiligt sich a» der Ausstellung, indem sie da- ausgedehnte Terraiu »nt prächtigen Anlagen und BorquctS geziert hat. So gewährt da» Ganze schon jetzt ein anziehendes, überaus freundliches Bild. Aus die sachliche Bedeutung der Ausstellung wollen wir heute noch nicht näher eingehen. Wir erwähnen nur, daß der gewerbliche Tbetl im Katalog 2227 Nummern umjaßt. Dieselben vertheile» sich aus jolgendc Gruppen: I. Industrie der Steine und Erde. II. Metall verarbeitung, Maschinen, Wagen, Werkzeuge. III. Textss-Industrie. IV. Papier und Leder. V. Industrie der Holz- und Schniystoffe. VI. Bekleidung und Reinigung. VII. Nahrungs- nnd Genußmiltel. VIII. Sonstige Industriezweige. IX. Zierpflanzen, Blumen, Früchte. X. Land- und sorslwillhschaftliche Producie. XII. Schulwesen, Verkehrs- und öffentliche Anstalten, Patente. Als Gruppe XI. kommt mit 508 Nummern Hinz» eine Ausstellung sür Kunst und kunstgewerbliche Alterihümer. Dieselbe beansprucht eia ganz dervor- ragendes Interesse. Sie ist eine Schatzkammer bedeutender Meister werke, wie man sie in solcher Auswanl selten bei einander finden dürste. Den Glanzpunkt bildet «ine Collection von 200 ausgezeich neten Gemälden, welche S. k. H. der Großhcrzog aus seiner KSchst werthvollen Privatsamnilung hergegeden hat. Der Besuch der Ans- stellung wird allen Anzeichen nach ein überaus starker werden. Auch sür Fremde wird er in bohem Grade interessant und lobnend sein. Für Abwechselung durch Vocal- und Jnstrumentalconcerte ist reichlich Sorge getragen. Die Gesangvereine unserer Stadt werden dem Unternehmen ihre Kräfte widmen. UebrigenS scheint dasselbe in so fern eine Ausnahme bilden zu wollen, als eS wenigsten» nahezu rechtzeitig fertig wird. Man hat in dieser Hinsicht eine» sehr prak tische» Druck auSgeübt, indem man die Prämiirung aus den Tag vor der Eröffnung festgesetzt hat. — Oestrich im Rheingau, 12. August. Veräuße rungen vou guten Weingütern kommen in unseren Gauen bekanntlich nur selten und meist nur ablbeilungShalber vor. Dieselben zeigen aber seit Jahren em stetiges Steigen der Wein bergSpretse. Ueber eine derartige, auch sür weilere Krcise inleressanle Versteigerung von Weingärten wird Folgendes berichtet. Die Äden deS bekannten Wcinvrodu- cenlen Ernst Peez auS Mainz haben gestern aus dem hresigcn Ratbhausc dessen renoniiinrleS Gut in Parcellen meistoielend versteigern lasse». Bei dem Rnse de« Gute« war»n zahlreiche Kausiiebhaber erschienen. Der Zuschlag ersolgl» bei bohen Geboten flott. Den weitaus größten Tbcil ertzrarb die A. Wilhelmj'sche Gutsverwaltung zu Hyttenbesm. welcher bekenntlick nächst der königl. preußischen tomatne die umsaugrcick stcu Weillbergsbesttzungeu in unsere»y Rbetitgan unterstehen; außerdem waren an der Auktion u. k. vorzugs weise noch die hiesigen Weinzüchter Sleinheime» und Rusch
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