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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188508190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-19
- Monat1885-08
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1885
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krtor. S2M i«.7!> 7L«> UK2. ULr IM-!, 145ui0 ! SL.IU > 64.7L 1«'- , 9U.L ErschOtrrt tägttGv früh SV, Uhr. Kedactio» und LrVttiti« I«l»anne«g-sse 8. Svrechknnden drr KetE«: BormiltagS 10—12 Uhr. Nachmittag- ü—6 Uhr. PS, d4 «»«»»d« N»,r1»nd,kr Ma^criM» »>e ti»«ctu>a audl »«»uitiG. Aanatz«« »er für »ie ntchstk»l,e«»e Nummer befttmmten Änserere a» ' ««chmitt«,». .»lldr. Uacheiitagen di» 2 Utzr a» Sonn- unv Arfttagen früh dt»'/ In drn Filialen für 3ns.-^nnal>me: Otto klemm, UniversitiltSftrade L. L»ni« Lösche. Kalharnienftr. 23, p. nur di» V.» Utzr. U'ch'.'.jgcr Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschüftsverkchr. l- Auflage IV,LV« izlionnementspreis vierteil. 4V, mcl. Briiigcrrohn 5 Mk., durch dieP« bezogen K Mk. Jede eintzelne Stummer Lelegeremplar 10 Pt. Gebühren für Lptrobeilaae« (in Tageblatt-Formal gesalzt) »tzne PostbeiSrderung 39 Mk. »lt Poftbeforderuug 48 Mk. Inserate Sgespaltene Petitzeile SO Ps. Gröbere Schrillen laul unt. Preisverjeichnitz. 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Natt Ion», 90t! 471.- IISI0 7!t7ö iolNi. — SL- L»0I» er. idarr I S V 163.- Ni».4L . »13ö I6Ll ISS.- 201^6 i beksiULiell ,126.1 14N« 81!« »1.7, ll>7.» vb.1» 'r. «7 « a. >e. «4 4.^' IM-25 I!«SV lOLL. 111.- 9SLV 96 7ö IlLd» r alt »rill rI4 »> Ulilll. i« i 8.4^ 94.1» >06- «r.-O. 1182^ «UUtt !«7- 181- >90.- «16.— 21 D 140 — 1». i:«Ll 1811.0 eon». «ätil«» N-Ui «1- i>i«ei < ilinki L0» > «Uisri mdirri «>«1 ->N ^1u»«> ne»i>, -Sitdr i>10!0 1U«Ie>,I11.— »na> —.— .»»iS» —.— e»Ur. i?45>„ »S.- d»u»>«!ttki 7911. 49 L- 8677, 6071. 82» >09 2- bvk<« 78,4. 87» 174- 60 7ö M- I« 2.7.1 129.1,a !2i. 498» 9a. - <8.80 447» 78.'- 92.- »«- -riL> !> r-tül" eiwrti >»itr) ». n° »u-V. lind» 4476 >76.- es- «248.1,1 126. - 9.9' 6^,, 61 LI o» 130 Vi i -b>ovelul«-r 140.— .4«. 143 — ^1. t;: Ilstt.'i 80 4t. pv. 1llo3it:ii»r, 8«plvn,dt.r- 127.?ö >1, t. (I?r»r«'4 gllwMUNL ! Et» 7«X" , rorlrinit. li. «: -f- 0.13 sche ?soli> ndrieii Amtlicher Thetl. selbst die blutigen Lehren de» Äahre» 1848/49 völlig spurlos ! vorüberqegangen sind. Wohin in Ungarn man also nur blicken mag» überall br« ! gegnet man der rohesten nationalen Bergewaltigung, der ganz besonder» die deutschen Bewohner de» Lande» prei-ge» geben sind. Da sich diese bedauerliche Thatsache nicht leugnen Vrkanntmachung. Am 1. August dss. 2»- in Herr Earl Hrtarich I ^ nsirv außerhalb Ungar»» und Oesterreichs keinen Nltzsche als nadlischer BoUstreckungS-Hillöbeaiiiter biö aus>A^.x„b^j^ zweifelhaft sein. waS man von den vorher er- ToeuercS eingestellt >mv in Pflicht genominen worden. I wähnten Hochachtungs-Versicherungen der Pester Regierung» Leipzig, den 17. August 1885. bläl.-r zu halte» Haie. Der Nath der >^tadt ^ ^ zzor einigen Tagen ist überdies in Pest auch ein Ber- Vr. Georgi. Bekanntmachung. des »hristoph. I brüoerungSsesl zwischen Magyaren und Franzosen gefeiert 1 worden, desien Spitze augenscheinlich Uber die Grenzen Oester- I reich-Uiigarns nach De»tsckland reichen soll. 'Wir meinen damit Die von un» zur Submission ausgeschriebene Lieferung I den Empfang, welchen eine Deputation der Pariser Schriftsteller Bedarfs an Stein» und Braunlohlen für das hiesige I und andere chauvinistische Verg»ügu»gSzügler aus Frankreich in Johannisliospital aus daS Jahr 1885/86 ist vergeben und I der ungarischen Hauptstadt gesunden habe». Wir haben bereits an werben daher die unberücksichtigt gebliebenen Submittenten I anderer Stelle den fanatischen Jubel und die Festlichkeiten ge- .. .!—!- > schildert, mit denen die französischen Gäste von der magyarischen Bevölkerung PestS ausgenommen worben sind. Herr LouiS Ulbach, der sich auch unter den Pariser Gästen befand, hat über die Reise und den Empfang seiner Landsleute in Pest in der Pariser Presse eine Reibe überschwenglicher Berickle veröffentlicht, in denen er inbeß das Mißgeschick gehabt hat. zu der bekannten unv mit Reckt so oft belächelten „franzö sischen Geographie" wieder einen starken Beitrag zu liefern. Kein einziger nnjzarischcr OriSname (ja nicht einmal solche von deutscher Bezeichnung) ist in den Berichten Uibach'S richtig geschrieben; alle sinv auf die lächerlichste Weise verballhornt, ibrer Offerten hiermit entlassen. Leipzig, den 12. August 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Krumbiegel Bekanntmachung. Bei hiesiger Gemcinde-Berwaliung finden 2 Scholaren» welche gute Schulzeugnisse auszeigen können, sofortige Anstellung. Gohlis, am 17. August 1885. Der Memeindevorftand. Ginger. Hoh-Auction. kurz, man würbe diese französisch-geographischen Ungeheuer lichkeiten ganz vergeblich aus der Karte Ungarns suchen. Alis dem Reudniyer Forstreviere ausbereitete Hölzer und zwar: I Ta» hindert aber den magyarischen Chauvinismus und seine 5 fichlcne Stämme von 12—14 ow Mttteristärke an Ut. d beim I Presse keinen Augenblick, die „ruhmvolle, für die Freiheit unv Forsthause, - ... .... 375 kieferne Stämme vou 16—22 - - 1 auf den 302 . » » 23—29 . » »Schlägen tu 116 . . . 30—46 . . lAbth.10u.35, 1696 buchene, birkene und erlene Klötzchen von 9—22 cw Ober-, bez. Miltenstärke, 3—10 m Länge, aus den Schlägen der Ab theilungen 16, 27 u. 37 und in Abtheilnngea 13 und 23, 675 kieferne Klötzer von 16-19 cm I ^»stärke °us den Schlägen >—45 -' / 248 94 sollen 23 30 der Abtheilungen 10,16 u.3b, Freitag, den 28. August »lese» Zatzre». Vormittag 9 Utzr in Lörtng « Schantwirttzschaft auf tzem Reudintz bei Datzlen meistbietend gegen sosorlige Bezahlung und unter den sonst vor her bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Aöuigl. Forstrcntam* Wurzen nutz tkönigl. Aorftrevier- Verwattuug Reuvnitz, am 17. August 1886. Bachmann. Berger. Nichtamtlicher Theil. Oie magyarisch-französische Verbrüderung. * Im osficivsen Theil der ungarischen Presse oder in sonst der Pestcr Negierung nahe stehenden Blättern sind nicht selten allerlei Versicherungen von der „großen Hochachtung" zu lesen, welche angeblich die ungarische Nation dem „hoch- alleö Edle und Schöne begeisterte französische Nation" bis in den Himmel zu erheben und den glücklichen Tag zu preisen, an dem eS den Ungarn in ibrer Hauptstadt vergönnt war, einer Abordnung dieser edlen Nation in „aufrichtiger Hoch achtung unv Freundschaft" die Hände zu schütteln. Daß eS dabei in der unabhängigen ungarischen Presse, besonder- in den Organen der Partei der Unversöhnliche», nicht ohne gehässige Bemerkungen und Ausfälle gegen die Deutschen unv Deutschland cibgegangen, ist nach dem vorher Gesagten wohl ziemlich selbstverständlich. Da wird unter Auberm behauptet, daß das nationale Unglück, welche- Frankreich betroffen, nur ein vorübergehendes sein könne. DaS Land und die Nation müßten eines TageS über ihren einzigen Feind in Europa einen Triumph er ringen, der Frinkreichs Stellung und Einfluß noch viel bedeutender als seiner Zeit gestalten würde. Ungarn. das stelS mit den Freiheitsbestrel-ungen de- französischen Volkes ans das Wärmste svmpatbisirt babe, könne den baldigen Eintritt dieser Wandlung nur ausiicklig wünschen. Wir könnten noch eine ganze Neide ähnlicher Auslassungen aus den ungarischen Blättern liier anführen, aber die schon hier angegebenen dürsten hinreichcn, um daraus ausmerksam zu machen, welche treue» Bniideögenosscn daS deutsche Volk un Reiche der StcphhanSkronc zählt. Leipzig, 19. August 1885. * Die Vorbereitungen für die Ersatzwahl im ersten gebildeten deutschen Culturvolke""bezeige, mit dem Ungarn I nassauischen ReichSlagSwahlkrcise haben im letzten nur in Frieden und Eintracht zu leben wünsche. Diese Lcr-1 Augenblicke eine Wendung genommen, welche diese Wahl ',um sichcriingen liest man aber, wie gesagt, nur in den Regierung--1 Gegenstände allgemeinen Interesses macht. Ter Wahlkreis organcn, während die unabhängigen magyarischen Blätter, I ist bisher viermal nationalliberal und dreimal sort- welckcr Partei sie auch angehören mögen, zu jenen ofsiciöi'en I schrittlich vertreten gewesen. Neben diesen beiden Parteien Behauptungen den denkbar schärfsten Gegensatz bilden. DaS I pflegte das Eentruin in ansehnlicher Starke auszutretc». bindert aber gewisse RegierungSorgane, vor Allem „Pester I l88l sowohl wie 1884 ist der „Frelsinnige" Molir i» der Lloyd" und „Nemzet", keineswegs, jene Versicherungen je nach I Stichwahl gegen den Eentr>l»iSca.«kikaten mit Hilfe der Zeit und Umständen zu wiederholen, wahrscheinlich in der I Nationalliberalen gewählt worden. Bei diesem Stanke der Voraussetzung, daß die gegentheiligen Aeußerungen der übrigen I Dinge mußte man eS für sehr vernünstig Hallen, daß zwischen in magyarischer Sprache erscheinenden Journale in Deutschland I „Freisinnigen" und Nationalliberalen eine Verständigung ge- völlig unbekannt bleiben, weil man dort, sowie in der! troffen wurde, »ach welcher die letzteren dem Cankidaten der übrigen Welt noch nicht daS Bedürsniß empfunden hat. I erstcren jetzt sofort ihre Stimmen geben, dafür aber bei der sich mit dem magyarischen Idiom bekannt zu machen. I demnächstigen LandtagSwahl im Mainkreise die Unterstützung Wer aber jemals in Ungarn gewesen ist und Gelegenheit I der „Freisinnigen" erhalten sollten. Aber kaum war diese gehabt bat, den MagyariSniuS nur einigermaßen kennen zu I Nachricht in die Oefsentlichkeit gelangt, als sie von „srei- ier»en, der wird sofort wissen, waS er von jene» schön-1 sinniger" Seite — unv zwar zuerst nicht von Nassau, sondern gefärbten osficiösen Versicherungen zu halten hat. ES wird ! vc» Berlin aus — ausS Entschiedenste widerrufen wurde, ihm schon nach seinen ersten Beobachtungen im Lande nicht I Dieses Räthsels Lösung war sehr einsack: Die „Freisinnigen" entgangen sein, daß der sehr oft wiederkehrende Ausdruck I batten die nalivnalliberale Hilfe nicht mcbr »öthig, denn das „Schwöb" (Schwabe) ein in ganz Ungarn gebräuchliches I Eentruin verzichtete nicht nur aus die Ausstellung euies eigene» Schimpfwort gegen die Deutschen ist, welchen naiiientlich die I Eandivaten. sonder» eS stellte seinen ganzen Heerbann in den unteren magyarischen Bolksclassen die verächtlichsten und! Dienst der „Freisinnigen". Wie aber ist daS Eentruin dazu ungebeuerlichsien Tinge anzudichten pflegen. Es giebt sogar I gekommen? In Nassau selbst hat offenbar bis ln die letzte ein ungarisches Sprichwort, welches besagt, daß ein Magyare I Woche herein kein Mensch an eine solche Möglichkeit gedacht, mit einem „Sckwob" niemals Bruderschaft trinken kann, I Unv wie hätte man auch daran denken können! DaS Een- bcvor dieser nicht mit Leib und Seele Ungar geworden sei. I trum hat iin letzte» Herbst in dem in Rede stehenden Wahl, ' " ' ' Ad Vielleicht erklären sich daraus die zahlreichen Ueoertritle zuin I kreise bei der ersten Adstininung 5983 Stimmen gehabt, die MagyarismuS, die bekanntlich auch stet- die Magyarisirung I „Freisinnigen" nur 4963; in der engeren Wahl hat dann der der betreffenden deutschen Familiennamen zur Folge haben. I „freisinnige" Candidat mit 8532 Stimmen gesiegt. Eine Dieses feindselige Verbältniß gegen die Deutschen tritt! Wiederaufnahme dcS Kampfe-schien demnach schon ans den ersten ganz besonders in Siebenbürgen hervor, wo die Sachsen in I Blick sür daS Eentrnm keineswegs ganz aussichtslos. Dazu geschlossenen Massen die bedeutendsten Städte und eine» an-1 kamen aber noch folgende Betrachtungen: Der fortschrittliche sehnlichen Theil dcS Lande« bewohnen. Da überdies die I Eandidat batte 188l in der erste» Abstimmung 7358 Stimmen, Sachsen von allen in Ungarn cingewandcrter. Deutschen am I 1834 nur4369; dagegenwarendiesocialdemokratischenStimme» treuesten an ihrem VolkSthum hängen und diese- jederzeit! im gleichen Zeiträume von 770 aus 3068 gestiegen. Diese gegen die Anmaßungen und UnterdrückungSvcrsuche deS I Letzteren sind bei der Stichwahl des letzten Herbst zum größten MagyarismuS iiiannhast vertheidigt haben, so kann man I Tbeile dem Centrum zu Gute gekommen. Es ist nun keincS- sich wobl erklären, daß gerade die Sachsen von den I weg» «»möglich, daß sich der Abfall von den „Freisinnigen" Magyaren am heftigsten cmgeseindet und in ihrer Natio-1 zu Gunsten der Socialdemckratie seit dem vorigen Jahre noch »alität mit den verwerflichsten Mitteln bedroht werden. I fortgesetzt bat. so daß daS Eentrum für die Stichwahl auf Diese rücksichtslose nationale Vergewaltigung wird bekanntlich I eine noch stärkere HilsStrnppe von dieser Seite hätte hoffen von der gegenwärtigen »ngarischen Regierung besonders eifrig ! können. Weiter ist zu bemerken, daß da« Eentrum bei srübercn unterstützt, einer Regierung, die allen Ernste» in dem Wahne I Wablen wiederholt in der ersten Abstimmung über 7000 Mann besangen ist, im gewaltsamen Wege einen magyarischen I ausgebracht hat. so daß die Bermulhung nahe liegt, bei A»- Großstaat schassen zu können. Zu diesem Zwecke haben I spannung aller Kraft hätte eS auch an eigenen Leuten mehr in neuester Zeit die Pester RegierungSleule ganz I stelle» können, als da- letzte Mal. Faßt man die? AllcS Siebenbürgen mit sogenannten magyarischen „Ciiltur-> zusammen, so erscheint eS schlechterdings unbcgreislich. Vereinen" überschwemmt, welche sich in ihrem Programm I wie daS Centrum hier von vornherein die Flinte in- ganz offen die Ausgabe gestellt haben, kein Mittel unversucht I Korn Wersen konnte. Die Gründe, welche in dem be- zu lassen, daS zur Unterdrückung und AiiSrotlung der deutschen I treffenden Ausrufe angegeben werke», sind so fadenscheinig und rumänischen Nationalität in Siebenbürgen führen könnte. I wie möglich. Der einzig etwas plausibel klingende, die Ernte- Durck diese maßlose Verfolgung unv Bedrückung der Sachsen I arbeiten, hätte gerade umgekehrt daS Eentruin zur Ausnabme und Rumänen seiten« des zur vollen Herrschaft gelangten I des Kampfes bestimmen muffen; denn sür jede andere Partei MagyarismuS bat der nationale Kamps in Siebenbürgen 1 sind Crntearbeiten im Puncte der Wahlagitation sowohl wie bereits einen derart verbitterten Charakter angenommen, daß I der Wahlbetheiligung sehr iiachthe>l>g, das Eentruni aber er sür die Zukunft da» Schlimmste befürchten läßt. DaS I bedarf überhaupt keiner Agitation und übt betreffs der Wahl schein! indeß die Magyaren wenig zu kümmrro. an denen I brtheiligung über seine Getreuen eine geradezu militairische DiSciplin. Nein, die EentrumSmänner de- 1. nassauischen Wahlkreise» habe» diesen Verzicht nicht ersonnen, er ist iknen unterlegt von der Parteileitung, welche ihn mit dem Höchstcom- »landirenden der „deulschsreisinnigen" Partei „in höherem Interesse" abgekartet hat. Unter welchen Bedingungen, ergiebt sich aus jenem Aufrufe. Der „freisinnige" Eandidat verpflichtet sich, für die Beseitigung der die „Katholiken im Reiche bedrücken den Ausnahmegesetze" — also sür die Aushebung nicht nur dcS sog. EppatriirungsgesctzeS, sondern auch deS Jesuite,igesctzes und wohl auch deS „Kauzelparagrapben" zu stimme» und dem „Enlturkampse" gegenüber überhaupt dieselbe Stellung einzu- »cbink» wie daS Eentrum. Aus dieser Basis ist die Frelint- schast de- Centrums gewönne». Welchen Vorthcil sie dem „Freisinn" bei den preußischen Landtagswahlen bringen wird, bleibt abzuwarten. Möge aber nur Herr Hänel nicht mehr so tbun, als ob er in der Richter'schen Partei noch etwa- zu sagen hätte. * Für den Aufenthalt de-Grasen Kalnoky in Darr in waren dem Vernehmen nach zunächst vier Tage vorgesehen, de» Aufenthalt hatte sich indessen noch etwas länger gestaltet. A>S Hauptgcgcnstanv der Verhandlung hat Graf Kalnoky, wie die „Nalional-Zeitung" wissen will, die Frage bezeichnet, welche Stellung Oesterreich-Ungarn den dentschen Getreidc- zöllk'i gegenüber einnehme» wird. ES liegt nahe, daß eine solche Verhandlung sehr tief in daS ganze zollvolitische Ver- hältniß der bcive» Reiche einschnciden kann. Da Deutsch land bei der Zusammenkunft in Krem sier nicht direct ver treten ist, so stillt die Vertretung der Politik der beiden ver bündeten Kaiscrmächte diesmal ausschließlich Oesterreich zu. Es ist naheliegend, daß die so wenig aufgehclltc La^e der Be- ziebilngen zwischen Rußland und England und die Compli- cationcn, die sich möglicherweise darau knüpfen können, die leiten den Staatsmänner incht weniger beschäftigen, als die Eventuali täten. welche sich sür die Gcsammtlage der europäischen Politik an den demnächsiigen Ausfall der Wahlen in England »ud Frankreich knüpfe» werden. Die Probleme, die im Augenblick existire», liegen klar vor Augen; welche Haltung die Staatsmänner in Barzin dafür vorbereiteten, ist müßig uuter- suchci, zu wollen. * Der „Frankfurter Zeitung" zufolge verlautet, daß im nächsten NcichShauShalts-Etat die Mittei sür eine ständige Station an der ostasrikanischen Küste gefordert werden sollen. * Die Meldung deS „Reuter'schen BureauS". daß dem Sultan von Zanzibar deutscherseits ein Ultimatum gestellt worben sei, wird bestritten: die erhobenen Reklamationen halten alsbald den bekannten Erfolg gehabt. * Die preußischen Bezirks-Regierungen sind veranlaßt worden. Abschriften aller seit Anfang diele- IahrlmnVertS ergangenen Verordnungen der Provinzialbebörden, welche die Einführung der Impfung zum Gegenstände haben, dem Minister der geistlichen Angelegenheiten zur Weitcrreichung an den Herrn Reichskanzler vorzulegen. * Verschiedene Blätter berichteten, die aus Requisition der NeichSregicrung eingcsorderlen Erhebungen über die Arbeit in Fabriken und Werkstätten an Sonntagen müß ten übereilt werden, weil sie schon am >5. August abgeschlossen ei» sollten. DaS ist durchaus unrichtig. Augenscheinlich ist der Jrrlluiin dadurch entstanden, daß in den Verfügungen einzelner Regierungen der 15. August angegeben ist. Indessen hierbei handelt es sich nur um vorbereitende Schritte. Um eine Grundlage für die Erhebungen zu gewinnen. haben die Interessenten zunächst anzuzeige», in welchen Gewerbszwcigc» überhaupt Sonntags gearbeitet wird. Die Erhebungen wer den mit aller Sorgfalt und »nter Anhörung von Arbeiter» unv Arbeilerverbiiidungen stattfinden, so daß die voreilige Kritik einzelner Organe durchaus nicht am Platze ist. * Am Montag früh verschied zu Berlin in seiner Wohnung in der Hohenzollernstraße Sanitätsralh Ilr. Georg ThileniuS, geboren am 19. April 1830 in Rüdesbeim, nach langem und schwerem Leiten Georg Thilenius war seit dem Jahr 1370 in dein preußischen Landtag und seit 1874 im Reichstag ein Ihätiges und hochangeseheneS Mitglied der nationalliberalen Fraclion, und da»» der Secession unv frei sinnigen Fractio». In der letzte» ReichstagSwahl unterlag er einem konservativen Mitbewerber. AIS Badearzt in Soden genoß vr. Thilenius einen bedeutenden Ruf, i» zahlreiche» Versammlungen seiner SlandcSgrnossen hat er als Vorsitzender sungirt, wie er auch im Parlament als Specialilät für eine Reibe wisscnschastlicher und hygieiniscber Fragen eine leitende Stelle einnakm. Erst vor Kurzem war Thilenius von einem längeren Aufenthalt im Süden nach Berlin zurückgekehrt Mit dem Tode diese« trefflichen und patriotischen ManncS ist eine neue Lücke in die sich so stark lichtende Reihe »nsercr politischen Veteranen gerissen. * Die Aufforderung an Herrn Pfarrer Majunke zur Ucbernahme der Kreisschulinspection war im Aufträge der königlichen Regierung von Herrn Domherrn und Erz Priester Warna tscb z» Glogau in seiner Eigenschaft als KreiSschulinspector ergangen. Wege» dieser rein sachlichen Amtshandlung wird Erzpriester Warnalsch sofort von der ultramontanen Presse verketzert. Der „Kölnischen Volks Zeilung" erregt eS Bedauern, „daß eS gerade ein AmtSbruder deS Ilr Majunke sein mußte, welcher die Zumutbung jener schriftlichen Erklärung von Amt- wegen stellte." Der wirk licke Grund dcS angeblichen Bedauerns ist wohl in folgendem Zusatz deS ultraniontanen Blattes z» sinken: „Heutziitaqc ist für einen katholischen Geistlichen die Auszeichnung, Kreisschul- inspector zu sei», eine recht fragwürdige, ebenso wie diejenige, in der BiSmarck-Akrcsse und i» der Subscriplion-liste zur SamniliingeincS „National-DankeS sür BiSniarck" mit NamenS Unterschrift figurirt zu haben, wie dies leider bei Herrn Warnalsch der Fall ist." Vorgang typisch für die czechische Kampfesweise ist, die zumal in letzter Zeit ihr Hauptgewicht daraus verlegt, ystematisch die Deutschen in ihren volkswirthschasilichen Interessen zu schädigen, um sie so allmälig zu Rene gaten oder zu national indifferenten Leuten hcraiizuziehe», o wohnt ihm eine sehr ernste Bedeutung i»ne. Schon seit tahren übt die czechische Presse einen ungeahnten TerroiiS- niuS durch den sogenannten „nationalen Pranger" auS; der „nationale Pranger" ist die systematische Veröffentlichung von Nainen von Kausleuten, Handwerkern, Judustrie-Etabliff-'- nientS, die der deutschen Sache zuneigen, und die Verwar nung. in den so gebrandmarkten Geschäften Einkäufe zu »lachen. Da das czechische Volk national Ubersitzt, wie eS einmal ist. aus derartige Manöver der czechische» Presse chwört, so kann man die Wirksamkeit des nationalen Pranger«, welcher daS letzte deutsche Schneiderte», in einem czechische» Städtchen arg bedrohen kann, leicht ermessen. Aus Furcht vor diesem Pranger — zum Theil auch auS Liebedienerei — versenden heute selbst zahlreiche Firmen im deutschenReiche ihre Schriftstücke (selbst Postkarten) in czechischer Sprache nach Böhmen! Auf deulscher Seite kann dieser wirthschast- liche Krieg nicht mit gleichen Waffen geführt werden, weil die Staaisanwaltschast, waS sie der czechische» Presse durch gehen läßt, unnachsickklich in der deutschen Presse „wegen Verhetzung der Nationalitäten" consiSciren würde; und über dies würde ein derartig terroristisches Vergehen bei der durch aus nicht zum nationalen Chauvinismus veranlagte» Deuticken auch nickt entfernt die Wirkung erzielen, die eS thatsächlich bei den Czechen erzielt. Der hier charakterisirlc wirlbsckastliche Guerillakrieg in Böhmen, wie in den gemischtsprachigen Ländern Oesterreichs überhaupt, hätte schon lange eine viel größere Ausmerksamkeit aus sich gezogen, wenn seine Folgen nicht durch sehr wesentliche Momente abgeschwächt würden. Glück licherweise behaupten die Deutschen noch die unbestrittene Suprematie aus industriellem, wie namentlich auf kunstgewerb lichem Gebiete, so baß die Czechen ihrer Arbeit schließlich nicht enlratben können, und auch die Ezecke» können nicht auS der Erde stampfen, waS die zähe Ausdauer von Jahr hunderten geschaffen, anderseits sind die Wechselbeziehungen mit Deutschland so reiche, daß die EonsumtionSkraft des czechische« Volkes hiergegen nicht von Belang ist. So be- klagenswerth also die geradezu kulturfeindliche national- wirthschastliche Agitation deS CzcchenthumS ist, so sehr er freulich ist c». daß deren Wirkung auch nicht entserut zur geplanten Absicht im Verhiiltniß steht. * Der Bürgermeister deS „goldenen slawischen Prag", Herr vr. Ccrny, hat gesprochen! E» war am denkwürdigen Tage der Jnlhromsation de» nenernannten Prager Erzbischof», Grasen Schön born. Diesem Grasen Sckönborn, dem Nachkommen eine- Hrssen-Nassauischen AdclsgeschlcchteS. sprach der Bürgermeister vou Prag eine wichtige kulturhistorische Mission zu; er ernannte ihn auS höchst eigener Macht vollkommenheit, als Repräsentant der czechische« Nation, zum Hüter der heiligen Wenzelskrone, bis der Zeitpunkt ciutrcten werde, an welchem der Kaiser diese geheiligte Krone sich aus- Haupt setzen werde! — Diese Worte des Bürger meisters von Prag bei einem osflciellen Feste sprechen eine beredtere Sprache und enthüllen die czechisch-slawischen End ziele deutlicher, als eS hundert ZcitiiiigSarlikel Ihäte». Die S prachc de« Prager Bürgermeisters übt eine verblüffende Wirkung aus; vo» Niemandem noch unv noch nie wurde in Oesterreich an die Krone eine derartige directc Mahnung an eine ein zulösende Schuld gerichtet. Die Czechen müssen sich sehr 'cber sühlcn und seneS Vertrauen aus eine baldige KönigS- krönung zu Prag haben, wen» der Bürgermeister teS ersten czechische» Gemeinwesens e« wagen durste, an den ersten Priester dcS Landes eine derartige Ansprache zu richten. Wehe über die Deutschen Oesterreichs, wenn irgend einer unter ibnc» eine ähnliche Mahnung an die Dynastie gerichtet hätte, wie sic der Bürgermeister de» goldenen slawischen Prag gcthan hat; und der Prager Erzbischof, Gras Sckönborn, and auch nicht das leiseste Wort der Abwehr gegen die Zu- niulhung, die ihn zum Hüter der Wenzelskrone «insetzt. Interessant unv bezeichnend ist eS auch, daß Gras Schön born den feierlichen Act seiner Inthronisation auch nickt durch ein deutsches Wort entweihte, wiewohl seine Erzdiözese doch auch Hunderltausciide von Deutsche» »> Böhme» unisaßt und auch iuS deutsch» Reich hinübergreift. * In Rußland wird zum Herbst eine Reform vorbe reitet, die in Beaiiitenkrcisen viel Aussehen machen wird: die Abschaffung der bisherigen Rangordnung nämlich, in der ma» mit Leichtigkeit z»>» Titel „Ercellcnz" und zum erb liche» Adel kam. waS Beides der Rang eines Wirklichen StaatSralheS eo ipso verleibt, ohne daß eS hierzu noch einer besonderen kaiserlichen Bestätigung bedürfte. Für die herrschende russische Bcamtenwell wird die Abschaffung der Ra»gorvi»i»g ein schwerer Schlag sein, dagegen hoffentlich sür die Purisicirinig de- russischen BeamtenlhumS und sür die Heranbilkiuig eines lhäligen BcamteiistandeS von große», Nutzen werden. Es gehörte bis jetzt zu den all täglichen Erscheinungen, daß man Leute» mit dem Range eines Wirklichen StaatsratheS begegnete, die thatsächlich »ie in einem Ministerium irgend etwas getha». sonder» demselben nur einfach ..zugezählt" waren, d. h. kein Gebalt erhielte», aber Rang und Orden besaßen, ohne irgend eine Arbeit dafür z» leiste»! lleberbaiipt schlichen sich äußere Vortbcile wegen allerlei dunste» Er«ste»zc», von denen sich sonst Jeder sern- gchallen hätte, in de» Beamtciistaiid ein. Nack Abschaffung der Rangordnung und aller Privilegien, die damit verbunden waren, muß und wird es allmälig ander- und besser werden, namentlich, wenn die Beamten finanziell besser gestellt werde» ii»v man mehr Leute a»S den Universitäten heranzicbt. Letztere« ist übrigens auch in Aussicht genommen, und ein Staats examen nach preußischem Muster wird ohne Zwciscl binnen einigen Jahre» in Rußland ciugeführt werben. * In Le ManS hat bekanntlich ain Sonntag die Ent hüllung deS Denkmals deS Generals Ehancy statt- gesunden. General Cbancy, der am 4. Januar 1883, vier Tage nach dem Tode Gambetta'S, starb, galt den Franzosen zu jener Zeit al» ikr bedenteiidster General und al» der dcsigiiirte Oberbefehlshaber in einem etwaigen Kriege in Europa, insbesondere mit Deutschland. Er war zugleich ein entschiedener Gegner Gambetta'S, und eine ansehnliche Partei, namentlich im Senat, batte ihn deshalb znm zukünftigen Eaiidibaten sür die Präsidentschaft der Republik auSersehen. * Durch die deutschösterreichischen Blätter ging dieser Tage eine befremdliche Notiz. Die Czechen gründete» einen naiional-czechischen Hopsenmarkt zu Rakonitz, weil eS eine „Schmach sür da» czechische Volk" wäre, den Hopfenmarkt in der deulschen Stadt Saaz zu beschicken oder dort deutschen Hopsen einzukausen. Der czechische Statthalter von Böhmen, Baron Krau-, begrüßte ossiciell in einem Telegramm daS neue national-wirthschastlicke Unternehmen der Czeche» zu Rakonitz. Da es noch keinem Naturforscher bisher gelungen, den Hopse» in einen deutsche» unv einen I Während dcS letzten dculsch-sranzösischcn Kriege« war Cbaney czeckischen Hopsen zu classificiren, so wäre der ganze Vor-1 der sich bereits vorher in Algerien als ausgezeichneter Soldat gang an sich nur humoristisch auszusassen. Allein da dieser * erwiesen hatte, Oberbefehlshaber der zweiten Westarmee und
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