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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188508277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-27
- Monat1885-08
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1885
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Erste Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Z? L3S. Donnerstag den 27. August 1885. 7S. Jahrgang. Die Lage im SuLa». * Da- mit wenig Ehren znrückgetretene englische Cabinet H-ladstone kann bezüglich seiner polilisch-militairischen Thaten iw Sudan füglich das bekannte französische Sprichwort ge brauchen: „äpiüs nous te llölujjuI" Jedenfalls bietet die »euere Geschichte England- kaum ein Beispiel einer so schlvere» Niederlage wie e« die im Sudan ist, wo sich nicht allein di« a»-wärtige Politik der englischen Weltmacht, sondern mach ihr« Waffen eine Schlappe geholt haben, die da- Ansehen England- al- europäische, und überseeisch« Großmacht schwer erschüttern mußte. Diese- beschämende Ende de- englischen Feldzuge- im Sudan mag Wohl auch die Ursache sein, daß die englische Presse über die weiteren Vorgänge in jenem Land« auffällig still geworden ist. Ab und zu begegnet man zwar noch in den englischen Blättern einer Depesche oder Correspondenz über die gegen wärtigen Vorgänge und Verhältnisse im Sudan, aber diese Berichte bieten alsdann keinerlei benierkenswrrtheS Interesse »nd lassen die Vergangenheit, die sich aus den verunglückten englischen Feldzug bezieht, in der Regel ganz unberührt. Daraus darf man aber durchaus nicht schließen, daß die Lage im Sudan so unwichtig und interesselos geworden, im Gegkntheil, sie ist verwickeU und trostlos genug, aber dre englischen Blätter finden sich nicht niehr veranlaßt, sich damit näher zu beschäftigen, au- dem einfachen Grunde, weil sie an der leidigen sudanesischen Frage vollkommen genug haben. In neuester Zeit haben indeß die englischen Bericht erstatter die italienischen abgelöst und diese lcitzteren finden natürlich keinen Grund, Dinge zu verschweige», welche Italien im Sudan nicht »angerichlet hat. Die von den italienischen Blättern gebrachten, Einzelheiten scheinen um so brmerken-- werther, wenn man damit die freuudliche Schwenkung zu- sammenbiilt, weiche di« italienische Politik zu England schon zur Zeit de- zwrächzrtrrteuen Minister- des AÜSwLrtrgrn. Mcmcini, Unternommen hat. Was nun speciell die Zustände in den au-gedehuten Gebieten de- Sudan betrifft, so sollen diese seit dem Tode des Mhadi wieder vollständig anarchische geworden sein. Die italienischen Blätter waren die-mal die ersten, welche au- Chartum die Nachricht von dem dort stattgesundenen bluti gen Aufruhr brachten, der die Stadt mehrere Tage lang in Schrecken versetzt und Mahomet-el-cheir und Abvulla Kalifa- el-Tai-hi. dem Nachfolger deS Mahdi, da- Leben gekostet bat. Auch viele Anhänger des Mahdi, welche Widerstand zu leisten versuchten, sind von den Aufrührern gelödtet worden; da- Schatzamt wurde gleichfalls angegriffen und auSgeplündert, wobei der Schatzmeister den Tod sank. Gleichzeitig wird auS Berber gemeldet, daß von dort starke, von den Derwischen sanatisirle Araber-Abtheilungen sich nach Dongola in Marsch gesetzt haben, wo weitere Ereignisse zu erwarten sind. Seit einigen Tagen beginnt auch der italienische Asrika- reisende, vr Nerazzini, welcher den Hauptmann Ferrari im Aufträge der italienischen Regierung zu dem König von Abessinien begleitete, feine Beobachtungen und Erlebnisse zu veröffentlichen. Nerazzini versichert, daß die Ausstände der Häuptlinge einiger Stämme, welche der Negus seiner Bot mäßigkeit unterworfen batte, diesem so zu Herzen gehen, baß er häufig in Wuth geräth und au- Kummer frühzeitig gealtert hat. Die Unsicherheit, welche mit diesen Aufständen verbunden, ist in Abessinien so groß, daß Hanptmann Ferrari und I>r. Nerazzini, um nach Makallö, der Residenz des NeguS, zu gelangen, die gute und direct dahinsiidrende Straße vermeiden und eine ganz un- wirthliche Gegend unter großen Strapazen durchwandern mußten. Nerazzini, der viel mit den Eingeborenen verkehrt und ihre Stimmung auSzuforschen verstand, hält es für wahrscheinlich, daß der aufgeregte Zustand de- König- Johanne- sich bis zum Wahnsinn steigern werde, woraus der mächtigste jener auistäntischen Häuptlinge, der König Mcnelik Von Scl'oa, die Oberherrschaft über Abessinien an sich reißen dürste. Die von englische» Blättern verbreitete Nachricht man sei mit dem König von Abessinien übereingekomnieii. er möge Kassala entsetzen, scheint nach den italienischen Mit- theilungrn ganz unglaubwürdig, weil es ihm schwer fallen dürste, die dazu nölhigen Triippm aus die Beine zu bringen. Nerazini meldet auch, die Unterhandlungen des englischen auswärtigen Amtes mit der italienischen Regierung seien bezüglich dieser Angelegenheit noch in der Schwebe. Damit scheint auch die Nachricht znsaminenzubängen. daß der englische Botschafter Lumslch den Auftrag erhalten habe, auch während des Reste- der heißen Jahreszeit i» Rom zu bleibe», um dort die erwähnten Verhandlungen mit der italienische» Regierung fortzusetzen. Italien, heißt es in den italienische» Blättern weiter, hätte die Verpflichtung übernehmen sollen, Kassala zu brfrcien und im November mit etwa 30.000 Mann einen neuen Feldzug gegen den Sudan zu unternehme». England dagegen wäre bereit, Suaknn zu räumen und nach glücklich vollendeter Operation seitens der Italiener diesen den östlichen Sudan und das Gebiet des oberen Nil- bis zum Zusammenfluß LeS weißen Nils und des Bahr-el Gasal mit einigen anderen Gebieten zu überlassen und zwar mit denselben Rechten, die England seiner Zeit in diesen Landestheilen der Türkei und egypiischen Regierung gegenüber besessen habe. Die Controlinäcbte, führen die italienischen Blätter weiter ll»S. wären einer solchen Vereinbarung nicht entgegen und besonders habe dazu Deutschlaud seine Zustimmung gegeben Tiefe letztere Versicherung hat nicht verfehlt, große- Äuffehrn ui erregen, ward aber alsbald von halbamtliche» Blättern «stritten, waS aber die Glaubwürdigkeit der Nachricht in Italien nicht zu erschüttern vermochte. Von anderer Seite wird noch aus Kairo gemeldet, daß der Minister deS Krieges und de« Inneren, Abv-el-Kader- Pascha, früher General-Gouverneur deS Sudan, mit einem arabischen Pudlicistcn an einem Manifest arbeite, in dem die Nothwendigkeit betont werden soll, den Sudan für Egypten mi! allen möglichen Mitteln zurückzucrobern. Abd-et-Kader, heißt eS. habe in einem Ministerrath« erklärt, ebne jede fremde Hilfe den Sudan wieder zu unterwerfen, falls man ihm völlig freie Hand und die dazu nülbigen Mittel gewähre. Man behauptet bereit«, dieses Manifest befinde sich schon unter der Presse und soll massenhaft unter die arabische Be völkerung vertheilt werden, um für die Idee Abd-el-Kaders Stimmung zu machen. Wenn man nun alle diese Nachrichten zusammenhält, so wird man füglich zu dem Schluß gelangen müssen, daß. mindesten- gegenwärtig, im Sudan da- Chaos herrscht, ein Zustand, den Niemand ander- al- England verschuldet hat L Die Schönhauser Stiftung. * Di« „Natioualliberale Eorrespondenz" schreibt: Die aus einem Theil« der Bismarckspende zu bildende Stiftung ist nunmehr begründet worden und hat ihr der Kaiser am 8. August unter dem Namen »Schönhauser Stiftung" sie Rechte einer juristischen Person verliehen. Rach den Bestimmungen des aenehinigten Statuts ist der Zweck der Stiftung, deutschrn junge» Männer», welche sich dem höheren Lehrsache an deutschen höheren Lehranstalten widmen, ver ihrer besoldeten Anstellung Unterstützung zu ge währen, auch im Inlande wohnenden Wittwcn von Lehrern des höheren Lehrerfachc» Beihilfe für ihren Lebensunterhalt und für die Erstehung ihrer Ki»der zu leisten. Man hat es einer Zeit an Vorschlägen, wie di, aus der Bismarckspende restirende und zur freien Bersügung stehende Summe am genSreichsten zu verwenden sei, nicht fehlen lassen, da« Projekt aber, welche« jetzt seine Ausführung gefunden hat. haben wir von Anfang an für das am wenigsten glücklich« gehalten. Fürst Bismarck hat es seiner eigenen Initiative und bisherigen Thätigkeit auf socialpolitischem Gebiete zu danken, daß man bei der von ihm zu gründenden Slistung in erster Linie an da- schwere Loos der Arbeiter und dessen l krleichlerung dachte. Mitbestinimend wirkt hierbei die Art und Weise, wie in weiten Kreisen dir Gelder für die Bismarck- »ende ausgebracht worden waren. Gerade in den un- emitlelten Classen hatte man in der festen Zuversicht gesteuert, daß da» Resultat der Sammlung den am meisten ^ilf-debürftiaca zu Gute kommen würde. Nachdem nun ver >rößere Theil der Spende zum Ankauf de« GuleS Schön- »ausen verwandt und somit der Wunsch hervorragender Sckenkgeber, dem Reichskanzler ein persönliches Benefiz na- edeihen zu lassen, erfüllt war, durfte man mit doppelter Sicherheit darauf rechnen, daß die Rcstsumme der Wöhl- thätiqkert auf einem Gebiete, wo sie am dringlichsten er« 'chciiit, überwiesen werden würde. Wir geben recht gern u, daß die noch vorhandenen Mittel zu einer für die ürbeiter berechneten Stiftung im Großen nicht ausreichten, dennoch hätte sich hier, wenn auch in beschräicktere« Maße, eine wahrhaft segensreiche Wirkung erzielen lassen, indem man gewisse, von der bittersten Roth erhobene Forderungen erfüllte. Wir erinnern nur an den seiner Zeit auch vo» unS befürworteten Vorschlag, die verunglückten Arbeiter «der deren Hinterbliebene Familienangehörige in jenen ersten chweren Tagen zu unterstützen, wo die Bestimmungen des Unfallversicherungsgcsetzc- noch nicht in Kraft treten. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Mangel und Elend een Sern der socialen Frage bilden und daß der weiteren Ausbrrituna ein Damm nur durch Aufwendung aller verfügbare» Mittel m aufrichtigen Sinne der Erleichterung und Linderung ' tzt werde» kann. Wie vielseitig läßt sich aber hier wirklich hilfreiche Thätigkeit entwickeln, sei es in der Form der directen Unterstützung, der Beschaffung von ArbeilSutrn- llien, der Aussetzung von Prämie» für treue Arbeit rc. rc. Wir leugnen keineswegs, daß auch der Zweck, wie er in der „Schönhauser Stiftung" vorzüglich in deni zweiten Absatz, die Unterstützung von Lchrerwitlwcn betreffend, Uegt, ein entschieden nutzbringender ist, nur wird davon ein zu enger und nicht unmillelvar bedürftiger Kreis berührt. Wer einen Gymnasial, cursus durchlaufen und das UniversitälSstudium absolvircn kann, zählt unter de» gegenwärtigen Verhältnissen schon zu den finanziell besser situirten Erdensöhnen, denn er befindet ich in der Lage, die Periode des selbst zu beschaffenden Lebens unterhalte- in spätere Lebensjahre zu verlegen, und in Betreff der Wiltwcu von Lehrern höherer Schulen gestalten sich die s Zensionsangelegenheilen von Tag zu Tag günstiger. Zudem wird jetzt allgemein und mit sehr gutem Grunde über den allzu großen Andrang bei unseren Gymnasien und Universi tären geklagt, welcher »nS mit der Zeit ein sehr bedauer liches geistige« Proletariat bringen wird, und sollte man demgegenüber lieber in ernstlich abmahnender Weise wirken, al« durch die Gründung »euer und verlockender Stipendien de» schon jetzt übermäßigen Trieb „zu studireu" noch zu türken. DaS Capital der »Schönhauser Slistung" beträgt t,200,000 welches bei 4proce»tiger Verzinsung und nach Abzug der Verwaltungskosten circa 40,000 jährlich zur Vertheilung verfügbar macht. Das Geschäftsjahr beginnt am 1. October und werden die Unterstützungen, in der Regel im Betrage von 1000 auS den jährlichen Einkünften be> lrittcn; gewährt werden dieselben an Candidaten des böheren Lehramts nach Ablegung der Staalsprüsung bis zum Antritt einer besoldeten Anstellung, aber höchsten- auf 6 Jahre. Nimmt man nun an. daß die Hälfte der disponiblen Summe der Wittwen- und Waisenunterstützung überwiesen wird, so würden jährlich zwanzig Studenten bezw. Candidaten daS Stipendium von lOOO -äl erhalten. Stiftung-Verwalter ist der Reichskanzler und geht nach seinem Tode die VorstandS- schast aus dasjenige Mitglied seiner Familie über, welches nach den bereits getroffenen Bestimmungen znm Besitz des Slainingutes Schönhausen gelangt bezw. berechtigt ist. Der Stiflsvorsteher kann auch angestellten Lehrern Studien- stipendicn für Reisen und deren Söhnen Universität- stipendien gewähren. Die Vertheiluna ans die einzelnen deutschen Staaten soll nach dem Maßstabe der Bevölkerung oder der Zahl der Lehranstalten erfolgen; die erste Ver theilung findet bereits am 1. October d. I. statt, wenn auch nicht in ihrem ganzen Umfange, da bis zu diesem Termin die Verzinsung ja erst eine halbjährige ist. Der Sitz der Stiftung ist in Schönhauscn und der Referendar a. D. Schenke zum Stiftungssecretair ernannt worden. Bei diesem sind die Meldungen zun, Bezüge der Unterstützung spätesten- bis zum 1. Juli jedes Jahre- einzureichen. Al« ein Vorzug der Stiftung muß in erster Linie ihr nationaler Charakter bezeichnet werten, denn ihre Unterstützungen können von jedem Angehörigen des deutschen Reiche« bezogen werden; freilich wäre da- Errichten von staatlichen Grenzen, da das Geld im gesammten Deutschland gesteuert wurde, nicht angänglich gewesen, aber schon die Thal ache als solche wirkt erfreulich; ferner sind auch die Ein- achheit der Bewerbung und die schnelle Entscheidung, wie ie in dem Statut vorgesehen ist, als lobenswerth« Eioen- chast hervorzuheben. Eine wenig günstige Beurtheilung dürste aber daS Nichtvorhandensein jeder conlrolirendrn Instanz bei der Bewerbung und Vergebung der Unterstützungen finden. Nach den Erkundigungen, welche die »Magdcburgische Zeitung" über diesen Punct eingezogen, giebt es im ganzen Staate keine einzige Stiftung mit den Rechten einer juristischen Person. Über deren Erträgnisse ein Einzelner nach eigenem, freiem Ermessen verfügen könnte. „DaS Statut der Schön Hauser Stiftung", bemerkt da- genannte Blatt, „schafft dem jeweiligen Besitzer von Schönhausea einen Spielraum, wie er in dieser Ausdehnung nicht einmal einem Testator ein- geräumt wird, der sein Vermögen zu einem Wohlthäligkeits zweck bestimmt. Im vorliegenden Falle besteht die der unbe« schränkten Verfügung deS Besitzers von Schönhauscn unter stellte Stiftung ans Geldern, die von dielen Personen aus gebracht wurden, und dieses Moment weist doch aus die Heranziehung von Vertrauensmänner» hin, deren Bericht über die Verwendung der Cpeudeguvte zu veröffentlichen wäre." Will man au- diesem begründeten Tadel eines durchaus wohlmeinenden Blattes einen Schluß ziehen, so dürste die »Schönhauser Stiftung" sowohl ihrem Inhalt als ihrer Form nach noch manche scharfe Kritik zn gewärtigen haben. Die Laifertage in Kremsier. ii. (Origiaalbericht de- „Leipziger Tageblatt»«".) — Kremsier, 25. August. In dem Angenblicke, daß ich mich an den Tisch setze, um unsere Leser über die weitere» Vorgänge zu unterrichten, bat der zweite Theil de- hochbedeutsamen Schau spieles seinen Beginn genommen, d. h. Zar Alexander lll. be findet sich bereit- aus österreichischem Boden »nd ist sammt seiner Familie Gast de- Kaiser- Franz Joseph. Ich werde, mit Rücksicht auf den ofsiciellrn Draht, nur kurz bei der Schilderung der Empfangs, scene und der Begegnung beider Kaiserfamilien verweilen und nur jene subjektiven Betrachtungen wiedeigeben, welche, wie ich glaube, von der trocken registrirroden osficielleu Berichterstattung »»berück, fichtigt gelassen werden. Doch ehe ich diese Skizze niedrrschreibe, kann ich es mir nicht versagen, von der überraschende» Veränderung, welche die Physiognomie unsere- Städtchen- in den wenigen Stunden von gestern aus heute durchgemacht, Notiz zu uehnien. Mit dem Lintreffe» de« russischen Gaste- hatte» die Sremsterer Festlage einen anderen LH uralter angenommen, und dieser drückt sich in dem Berkehre der Straßen und Plätze aus. Da- Volk, welches ester» im Lordergruude stand, trat zurück, und der Schauplatz der rftlichkeiteo ist vo» den Straße» in die abgeschlossenen Räume des chlosses und Parke- verlegt. Die große Bcranlwortung für die Sicherheit des Zaren, deren iuaa sich hier bewußt ist, gebot es, von dem Momente de- Eintreffen- de- russischen Kaisers die Oeffent- lichkeit einzudämmen, «nd so weilt eigentlich der Zar nicht tu Kremsier, sondern in dem Bischos-schlößcheu. Er hat selbst bei seiner Fahrt vom Bahnhöfe i» die Residenz den Parkweg benutzt «ad hat di« Stad« kaum berührt. Fünf Minuten »ach der Mittagsstunde war «-, al- die russische» Majestäten aus dem hiesigen Bahnhöfe eiutrasr», begleitet von Kaiser Franz Joseph und dessen Thronerben, welche die hohen Säst« in dem Hulleiner Bahnhöfe empiangen hatten. In der Kremfierer Station erwarteten die Kassen» Elisabeth »nd Erzherzog Karl Ludwig die Gäste. Da« LoupS, in dem sich die hohe. Reisend», besaude», hielt unmittelbar vor der kaiseria. Kaisrr Franz Joses verließ rasch de« Zug »ud hals der russischen Kaiseria beim AuS- pei^o, welche die Kaiserin Elisabeth umarmte und zweimal küßte. Die Umarmung wäbrte sekundenlang, so daß es schien, al- würde, dir fllrftlichcn Freundinnen sich in den Armen liegen. Der Zar verneigte sich vor der österreichische,, Kaiserin tief and küßte ihr die and. Dann erfolgte die Begrüßung durch Erzherzog Karl Ludwig, ie Großfürstin Maria Pawlowna küßie die Kaiserin gleichfalls und vähreud die Kaiserianrn sich gegenseuig die Hofdamen vorstrlltea, insprcirteu die beide» Monarchen die Ehrcnssiompagute. Ich habe schon tu meinem ersten Briefe erwähnt, daß ich mich mehr im Dienste unserer schönen Leserinnen halte, und Da«, wa nn» folgt, geschieht in diesem Glauben, selbst aus die Gefahr hin, ei» Parquet zu betreten, aus dem ich mich nicht sicher sühle; ich will nämlich di« Lostume- der beiden hohen Frauen schildern. Kaisern Elisabeth trog eine braune Spitzeu-Toilette mit Atlas- Ueberwurs, dazu ein enganliegendes mit Pelz verbrämtes Sammet- jäckchcu mit eng schließende», Halskrageu, ein goldschillernde- Hülchen, gelb mit braun geputzt, und ei» brauner Sonnenschirm vervollständigte die Toilette. Die Zarewna ist eine sehr schöne Dame, viel kleiner al-- Kaiserin Elisabeth. Es war sicherlich eine Aufmerksamkeit, daß die russische Fürstin in ihrer Toilette die Liebling-farb« der Sß-rreichsscheii Kaiserin vorherrschen ließ. Die Toilette war auS kaiserlila Atlas gefertigt, mit hellrosa geputzt, ein ebem'olrbe« Hütchen und reicher Brillantschmuck. Von sascinirender Schönheit ist die Großsürsti» Maria Pawlowna. Die Srvßsürstin trug «ine creme, farbige, rech mit Spitzen geputzte Toilette mit eine,» meergrünen Ailas-Unterschoß. Die Ohrgehänge bestanden aus hasilnußgroßen Perlen. Nach den gegenseitigen Vorstellungen, welche zwanzig Minuten währten, fuhren die beiden Kaiser in dem ersten vier- späuiiigcn Hoswagea durch den nahe gelegenen Park, von sym- paihischen Zurusen der Bevölkerung geleitet, tn da- Schloß. Ihnen folgten abermals in einem vierspännigen Wagen die beiden Kaiserinnen und in den nächsten Wagen die anderen Herrschatte». Die ebenso zahlreiche al- erlesene Schaar der Zeitungsbericht erstatter beschäftigt sich sap ausschließlich, in ellenlange» Reseratea die festlichen Vorgänge zu registriren, und vermeidet eS wohlweislich, auch nur im Geringsten da- politisch« Gebiet, welche- bet Anwesen- heit Von leitenden Staatsmännern beider Reiche wohl kaum brach- liegen dürste, zu streifen; da- wird den phantasievollcn — Pardon — den wohlunterrichteten Lollrgen vom politischen Reffort, di« daheim in der Redacttousstubc weilen, überlassen; ich hoffe Ent schuldigung zu finden, wenn ich von der hier eiogehaltene» S«. pfloaenheit eine Ausnahme mach«. Was ich Ihnen gestern über die infolge der Kremsierer Entrevue /änderte Mission Sir Lrumiuond Wolffs gemeldet, findet berrit- etne volle Bestäiigung. Heute wissen schon die hervorragendste» Wiener Journale zu berichten, daß die englischen Ansprüche auf den Zulsikarpaß ausgegeben sind, und daß die afghanische Streitfrage als erledigt zu belrachte» sei. Ebenso giebt eS nur eine Stimme dar über. daß Kreiiijiec ein deutsch üsterreichisch-russisches Bündniß, und zwar ein Bündniß des Friedens perfect mache, und daß die persönliche usammeiikunst der beide» Kaiserfaniiliea al- die Besiegelung der nteutc cordiale anzusehen sei. Wenn ich sagte, e- gebe nur eine Stimme hierüber, so hatte ich dabei unserer zweiten Reichshälfte nicht gedacht. In Ungar» erinnert man sich noch immer mit Erbitterung, daß die Armee des Zaren Nikolaus die roih-weiß-^rünen Grenzpsähle überschritten habe; aber auch die versöhnlicheren Elemente jenseits der Leiiha, die aus prak tische» Gründen ein Vergessen kennen, sehen mit sichtlicher Beunruhi gung die Brs.stiglinq der srcundschasilichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Rußland sich vollziehen. Sie sürchtra von Ruß. lands Intimität eine satale Einwirkung auf ihr unstreitig freies Versalsuntzsleben; sie befürchten aber auch, daß die „Gefahr der Zu kunsi", die ein jeder Ungar in dem Slawismus sieht und welcher wirklich das eingeschlossene Ungarn ernstlich bedroht, durch da- er weiterte „Bündniß zu Dreien" sich steigern werde. Hoffentlich sind diese Besorgnisse unbegründet. In meinem ersten Briese konnte ich Ihnen über jene zwei Momente, welche aus den Zusammenkünften der Staatsmänner Oesterreich- und Rußlands in Kremsier spruchreif hcrvorgehen sollen und werden, Mittheilong machen. Wie ich ganz besonder- betonte, war es eine hochachtbare politische Persönlichkeit, welche Ihrem Eorrespondenie» die werthvolleJnsormation gab, daß die Annexion Bo-nicn- und der Herzegowina seiten» Oesterreichs, sowie der An-licferung-vertrag zwischen den beiden Staaten aus der Kremsierer Begegnung al- Thaisacheu hervorgeheu werde». Nun danke ich cs einem freundlichen Zufall, daß ich über die zur Discussion gelaugcude „Kremsierer Tagesordnung" weiter« Auf schlaffe erhielt. Ein Verweilen aus dem Hullriuer Bahohose ließ mich mit einem durchreisenden gegenwärtig inactiven Staatsmann« eiues südslawische» Königreiche- zusommentreffe». Die intime Be kanntschaft mit dem Politiker, der al- Repräsentant einer mächtige» oppositionelle» Partei noch immer großen Einfluß besitzt, machte er mir möglich, dem Reisenden eiuigr Stationen weit Gesellschaft zu leisten, wie ich eingesteh« in der egoistische» Absicht, die Anschauungen meiurs südslawischen Bekannten, welcher Fühlung mit Pctersburgcr RegiernngSkreisen hat, kenne» zu lernen; statt subjectiver Meinung erhielt ich jedoch positive Mitthetlungen, die ich ohne jede Berant Wortung hier wiedergebe. Da hieß es. daß die Kremfierer Entrevue einen weit ernsteren Untergrund Hab«, daß während der beiden Tage rin Stück Geschichte der Zukunst vorbereitet wrrdr. Das Hauptthcma der Berathung, gewählt und sestgestkllt mit Zustimmung de- deutschcn Kanzler-, sei das „Arrangement der Balkanfrag«", oder um weniger diplomatisch uad dafür deutlicher zu sprechen, die Theilung deS Balkan- zwischen Oesterreich und Rußland; dabei werde Oesterreich für Liwciterung der Grenzen de- befreundeten Serbien- uud Rußland sür eiue Be- sriedigtmg bulgarischer Wünsche eiulretea. im Wintersemester gav besonder- der 70. «ebutt-t-g unsre- Reichskanzlers, be« welchem Herr Hermann Pilz die .restiede übernommen hatte, Gelegenheit zu einer schönen patriotischen Festlichkeit. Auch beim Delegirteniage de- allgemeinen dcuiiHxn TechuilerverbandeS war der Verein uud zwar in Leipzig durch Herrn Plätze, in Dresden durch den derzeiligea Bo,sitzenden, Herrn Heinke, vertrete». Di« Bibliothek erfuhr durch An schaffungen und Geschenke wesentliche Bereicherungen. Da- Gesammt- vermögen des Berlins beläuft sich zur Zeit aus 202l 87 !«gea da- Vorjahr eine Vermehrung um 360 64 Der Serein zählt gegenwärtig 66 Mitglieder, die sich auf folgende technische Branchen vertheilen: Drahtieilbahne» (8), Holzbearbeitungs maschine» ftl), Buchbinderei- Drahihestmaschiueu (9). Heb- und Transporlmoschinea (4), Dampfmaschinen (4j, Werkzeugmaschinen l3)»' Mühlcnbau (3). Gasanstalten (2), iandwirthschastlikA Technik (l), Brauerei (2). Dampskessel (I), HeizuugSaiiiagen (1), allgemeine lech- »ischc Erzeugnisse (8), Eisenbahnwesen (N. Näbmaschinea (1), Spin nerei (I). Eisenbau- »adWellblechcoustruction(l). Buchdruckuiaschinen Papiermaschinen (1) und technische Eiarichluuge» sür Tesuud- heitSpsiege (l). Mau kann au- dieser interessanten Zusammenstellung sehr gut ersehen, welch« Epecialftäteu der Kiyaischeu Kunst in Leipzig uad Umgegend vorherrschend sind. Der Jahresbericht giebt lm Ganze» de» Beweis, wie rüstig der „Leipziger Techuikervereiu" au der Hebung uud Kräftigung seiaeös Standes arbeitet; möge auch da- kommende Winterhalbjahr wieder reiche Früchte sür ihu tragen! im Entscheidungen des Reichsgerichts. Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt Ueber den Begriff der Pflichtveruachlässiguag, vorliegend Falle des 8- 3l6 Abs. S Str.^Y -B.. giebt da- Urtheil des m. Strafsenats deS R ^8. vom S. Februar d. I. tu der Strafsache wider den Wricheufteller K. z» H. eine interessante Au-sühruag. Derselbe war wegen fahrlässiger Gefährdung »tue- Eisen bahntransports angcklagt, das Landgericht halt« aber auf Frei-' sprcchuag erkannt. Es ist sestgestkllt, daß Angeklagter al- Weichen» stellcr, eine zur Aussicht über die Bahn uud de» Besörderuag-betrieb angestcllle Person, dieusilich verpflichtet war, die Weichen püact- lich und richtig zu bedienen, daß diese dienstliche Obliegenheit allen übrigen Pflichten vorgiug, daß er trotzdem einer ihm speciell crtheilten Weisung zuwider statt der vorgeschriebenen Weiche Nr. 64 die Weiche Nr. 66 umgelegt bat «nd daß in unmittelbarer Folge dieser falsche» Weichenstellung bei den Rongirbrwegungea auf dem Bahnhöfe in H. der Güterzug Nr. 5ö2, also ein Eisenbahn transport, durch Lollision mit einem in ein falsche- Geleise hineia- grstoßeurn Wagen in Gefahr gesetzt worden ist. Da» Landgericht verneint aber das Borliegen einer Pslichtveraachlässiqung aus Seilen de« Angeklagten, weil da- Umlegen der falschen Weiche auf einem entschuldbaren Versehen beruhe, der Angeklagte im Augenblick der Weichenunilegung durch ein Signal des Telegraphen nach seiner Würterbuve abgerufen worden sei, und er solchergestalt in der Eile di« Weichen verwechselt habe. In Folge der von der Staatsanwaltschaft gegen diese RechtSaus- sührung eingelegten Revision hat das R.-G. da- landgerichtliche Urtheil unter solaender Begründung ausgehoben. Die Erwägung des Land gerichts ist unzureichend, um den Thatbestond de- 8- 316 Abs. 2 Str-G.-B. auszuschließe». Denn, wenn feststeht, daß eS zu dea allen sonstigen Dicnslverlichtuiigeii vorgehenden Pflichten de- Ange klagten gehörte, dieWeichen vorschriftsmäßig zu bedienen, daß er also in erster Reihe verpflichtet war, unbekümmert den telegraphischen Sigualapparat, für die Umlegung der richtigen Weiche Nr. 64 Sorge zu tragen, so ist schlechterdings nicht abzusehen, wie die in der pflichtwidrige» Umlegung der Weiche Rr. 66 evident vorliegende Pslichtvernachlässigung in Zweiset gezogen werden kann. Daß Angeklagter hierbei nicht be- wußt, sonder» ««- eigenem Versehen pflichtwidrig gehandelt hat, ist für den vorliegende» Thatbestond rechtlich bedeatuugsloS; die Strasiiorui de- 8 3l6 Str.-G.-B. bezweckt offensichtlich, gerade der artigen Versehen vorzubeogen und sie zu ahnden. Boa welche« Standpuncte aber das Landgericht dazu gelaugt ist, dem vorliegenden Bersehrn Entschuldbarkeit zu prädiciren, bleibt vollend-unklar. Woraus eS ankommt, ist, ob Angeklagter auch bei Auwentuug pslichtmäßiger Sorgfalt und Vorsicht die Weichen ver wechseln durfte. Nun ist aber nirgend- davon die Rede, daß Aa- eklogier etwa mit Rücksicht aus die Bedienung de- Telegraphen ich für befugt halte» konnte, die Weiche Nummer 64 gar nichtzu bedienen, oder die letztere mit der Weiche Nummer 66 zu vertauschen, oder daß ihm überhaupt unter den concreten Umständen de- Falls die Umlegung der Weiche Nr. 66 schneller aussührbar, oder mit der Telegrapheabcdienuiig leichter vereinbar erscheine, und daß alle derartige Annahmen immer noch sich in, Kreise pflichtmäßiger Erwägungen bewegten. War die Um legung der richtigen Weiche Nr. 64 ebenso leicht und schnell z« bewirken, wie die Umlegung der falschen Weiche Nr. 66, so ist schon aus diesem Gruuoe jede unmittelbare Pslichtencolli- jion ausgeschlossen, ganz abgesehen davon, daß das Landgericht ausdrücklich den Angeklagten für verpflichtet erklärt, selbst bei Vor handensein einer derartigen Kollision unbedingt den Obliegen heiten der Weichenstellung nachzukommen. Was daher da- Landgericht mit der Qualificirung des Verhalten- de- Angeklagten als entschuldbar nur im Auge gehabt haben kann, sind That- umstände, welche der große» Mehrzahl der vom 8 316 Abs. 2 Str.-G.-B. betroffene» Vergehe» gemein sind: eine stärkere Be lastung des Eiseabahndienstpersonals mit verschieden artigen Obliegenheiten, eine zu hastige Ausführung der ein- zelnen Dtenstverrichtung und in Folge dessen ein Moment der Unachtsamkeit, welches durch seine Tomplication mit einem verwickelten Betrieb-mechoni-mus Gefährdungen verursacht. Der artige Umstände mögen den GraddrrPslichtvernachlässigung abzuschwächen geeignet sein, bei der Strafzumessung ihre volle Be rücksichtigung finde», und insoweit auch dem Angeklagten zur Ex» culpation gereichen. Der Begriff der Pflichivernachlässigun- selbst wird durch diese erklärende Darlegung ihrer Ursachen nicht ausgehoben. Akrblichkeitsbericht. Leipziger Technikerverein. kD Leipzig, 26. August. Spät kommt er — doch er kommt, der diesjährige Iahre-bericht de- „Leipziger Techniker- vereiaS", der uns eia übersichtliches Bild über die Thätigkeit de- Verein- im 7. Bereiusjahre (1884—188ö) gewährt, und au» dem wir folgend« Notizen von allge«einem Interesse hervorheben wollen Außer den allwöchentlich statlfindendea Mittwochs-Zusammenkünften wurden im ganzen Jahre 32 protokollarisch ausaenommene Versamm lungen abgehalteo, in welchen Borträge von de» Herren Elektrotechniker Max Liudner, Emil Bell, Hugo Walther, Hermann Pilz, Han- Häßler, Luitpold Kaiser und Otto Barth oen stet- zahlreich erschienene» Mitgliedern »nd Gästen reiche Belehrung und Unter- Haltung zu The»! werdeu ließen. Excurfioneu unternahm der Verein »ach der Riebeck'sche» Brauerei, woselbst die Li«malchi,ea der Druckerei * Gemäß den Veröffentlichungen des kaiserlichenGesundbeitS- amts sind in der Zeit vom S. bis 15. August er., von je 1000 Be wohnern ausden Jahresdurchschnitt berechnet, al- gestorben gemeldet: in Berlin 23.0, in Vre-lau 36.0, m Königsberg 37.3, in Köln 40 7, in Frankfurt a. M. 17.6, in Hannover 23.8, in Kassel 21.8, In Magde-, barg 30.1, in Stettin 32.2, in Altona 25.3, in Straßburg 36.0, in Metz 17.6, in München 35.8, in Nürnberg 28.3. in Augsburg 31.5, in Dresden 25 8, in Leipzig 21.5, in Stuttgart 20.6, in Braunschweich 29 3. in Karlsruhe 32.7, in Hamburg 25.5, in Lübeck—, in Wien 24.8, in Pest 28.7, in Prag 28.3, in Triest —, tu Krakau 36.0. i« Basel Sl.l, in Brüssel 21.S. in Amsterdam 18.7, in Pari- 20.6, i, London 18.7, i» Glasgow 25.7, ia Liverpool 23.0. i» Dublin 32.S, in Ediuburg 17.4, i» Kopenhagen 1S.3, in Stockholm 33.2, i» lbristiania 24.3, in St. Petersburg 26.7, «n Warschau 36.0. ia Odessa 43.6, in Rom 23.6, iu Turin 21.1, in Bukarest —, tu Madrid —, i» Alrxaudria —. — Ferner in der Zeit vom 13. bit 19. Juli er.» in New-Bork 39.2, in Philadelphia 38.2, iu Baltimore 27.0, in San Francisco —, in Kalkutta 34.2, in Bombay 23.4, ia Madras 4l.7. Die Sterblichkeit hat auch in dieser BrrichlSwoch« in den meisten Großstädten Europa- eine weitere Abnahme ersahren, nur tn einige» Städte» an der Oft- uud Nordseeküste, sowie serner in Breslau» Köln, Aachen, Straßburg, Karlsruhe war die Sterblichkeit wieder eine zum Theil namhaft gesteigerte. Erheblich abgeaommea hat in den meisten Orten die Sterblichkeit de- Säugling-alter-, weil i» Folge der anhaltend kühlen Witterung die Lufttvärme, namentlich z» End« der Bericht-wache, weit hinter der normalen blieb; so meldet Berlin vom 15. August eine Morgentemperatur von ?.? Grad, München vom selben Tage 8 Grad LelsiuS. Bon 10,000 Lebende« starben in Berlin (aus- Jahr berechnet) 107 Säuglinge (gegen 147 der Vorwoche), während in München eiue Steigerung der Säug- lingssterblichkrit von 175 aus 226, pro Jahr berrchaet, stallsand. Unter den Todesursachen nehmen jedoch Darmkaiarrhe unL Brechdurchfälle noch immer eine hervorragende Stell« ein und führte« tn Aachen. Altena, Berlin, Bre«lau, Braunschtreig, Danzig, Dres den. Düsseldorf, Görlitz, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Königsberg »nd Kellerkühlung-anlagen besichtigt wurde», »ach de- „Leipziger T«geblattrs"» wo die Rotation-druckmaschinen i ven. L:üfte>dvrt, Görlitz, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Königsberg, in Augenschrin genommen worden, uud nach der Liebig'schen I Lreseld, München, Nürnberg, Stettin, Straßburg, Wir«, Budapest, Maschinenfabrik in Reuduitz. Da» Sommersest de- Berein» I Pari«. London, S«. Petersburg, Warschau. Odessa u. a. O. noch bestand iu einer Fahrt nach Naumburg, Kösen und der RudelSburg;' immer zahlreiche Todessällc herbei, wrnn auch deren Zahl in den
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