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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188408244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-24
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1884
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44V0 seit» wird va« Eintreffen «ine» Ntffisch«» Genir-Osficier« erwartet, der die montenegrinischen Mitglieder der Re» gulirungScommission bei den topographischen Aufnahme» unterstützen soll. Da der Aufenthalt de» General» qouvernrur» Mustapha Assim Pascha in verana den Fort schritt der Regulirungsarbeiten nicht im Mindesten gefördert bat. so combinirt man hier, daß die Entsendung Mustapha Assim'S seiten» der Pforte in Wirklichkeit einem anderen Zwecke gilt, al» der Theilnahwe an der Regulirung. Eine Zusammenkunft de» Generalgouverneur» mit dem Fürsten von Montenegro, welche kürzlich in Podgoritza hätte stattsinden sollen, ist unterblieben, da Mustapha Asjim sich nicht nach dem genannten Begegnung-orte begeben konnte. — Unter der mohamedanischen Bevölkerung von Podgoritza sowie de» Vilajct» Scutari herrscht gegen den Fürsten von Montenegro eine sehr gereizte Stimmung, well der Fürst die Aufhebung eine» der mohamedanischen Friedhöfe von Podgoritza angeordnet hat, nm aus dessen Terrain eine Art öffentlichen Markte» errichten zu lasten. Fürst Nicolau» ist wieder seinerseits über den MuteSsaris von Scutari entrüstet, da dieser einen seiner Adjutanten, den Wojwoden Ali Beh au-Antivari, verhaften ließ, weil er über gewisse Summen, die er früher al- Cassirer des Bilajet» Scutari eingenommen hatte, bi» heute noch nicht Rechnung gelegt hat. Die wirkliche Veranlassung der Ver- liastung Äl, Bcy'S dürfte übrigen» in dem Umstande zu suchen sein, dag Ali in allzu demössstrativer Weise in feiner montene grinischen Uniform in den Straßen von Scutari umher- slolzirte." * Unser Correspondent schreibt un» au» Per«, den 18. August: Eine FeuerSbrunst, die gegen SO au» Holz gebaute Häuser aus der Höhe hinter Skutari ersaßt hatte, beleuchtete iu vergangener Nacht weithin den Bosporus: ein schöner Anblick, der nur leider mit der zerstörten Habe einiger Hundert Mensche» zu theuer erkauft ist. Wie man erfahrt, haben die Mannschaften der naheliegenden Ar:illcrik>ttas«rnc sich bei den RettuagSarbeiten rühmlichst au«, gezeichnet, geführt und geleitet vou ihre» Gabst», de» oft graubär- tigen Lnbaltern-Osficieren, diesen braven, ergrauten TroupierS der türkischen Armee, die sich trotz der MisSre ihrer Lage durch treue Uaverdrossenheit rühmlich Hervorthun. Niemand ist bei diesem Brand »ins Lebe» gekommen. Au» dem jenseits von Skntari auf den Höhen liegenden Tschamlitza, dem Sommerausenthalte vornehmer Türken, war wenige Tage vorher eine mysteriöse Mord- geichichte bekannt geworden, jedoch wird der Setödtete, der den schlimme» Beiname» Tschapkin-Schiingel durch Beiz und Zanksucht sich erworben hatte, von Niemandem bedauert, ,m wenigstea von seinen vielen Frauen, mit denen er sich nach einander verheirathet hatte, die sich aber ebenso eine nach der anderen von ihm scheiden ließen, was der Frau nach mohamedanischem Rechte zusteht und ihr durch die Besetze sehr leicht gemacht ist. Mit dem reichen alten Tschopkio ist gleichzeitig beste» Dienerin, eine Negerin, erschlagen worden. Den Thäter will man in einem früheren Bediensteten des Hanse», einem bildschönen Srnauten, den die Tochter des Ermordeten sich zum Mau» gewünscht hatte, schon entdeckt haben und e» handelt sich nun darum, ob die Tochter und deren Mutter, die beide da» Hau» de- unerträglichen Alten verlosten hatten, von der Absicht de» Mörder»gewußt haben. Demnach eine causa eLItbrs in Aussicht. Die osficielle türkische Welt schwebt in Wonne: dem „Dolma Bagtsche", mit dem man doch »och einen versuch gewagt hat, ist e» gelungen, den Anschluß in Varna zu erreichen und die türkischen Postsachen mit dem Blitzzuge nach Europa zu expedireu. Schlau haben et allerding« diesmal die guten Türken angesangen. Nicht faul, haben sie die Postsachen schon um 1 Uhr Mittags dem bei Lava! vor Anker liegenden „Dolma Bagtsche" hinouSgeschickt, um 12 Uhr ungefähr hat alSdaun die Briefannahme aus den türkischen Postanstalten beendet sein mügen. Da» Publicum, welche» mit der Ausgabe der Briese nicht gedrängt sein will, wird es nun aber doch weiterhin mit den fremden Poftanstaltea halten, von denen die deutsche z. B. erst um 2'/, Uhr mit der Annahmc von Postsachen schließt. Aussehen erregt hier ei» Artikel der Pariser „Gazette diplomatique", welcher die Stellung Nettendors Bey's behandelt. E» bars allerdings nicht geleugnet «erde», daß die große Zeit de» Herrn Wettendorf, in dem die Türke» anfangs den ersehnte» Goldmacher gesunden zu haben glaubte», vorüber ist, und wie e» scheinen will, sür immer. Sein hohe» Ansehen bei Hose ist längst entschwunden, da» große vertrauen uud die persönliche Zuneigung seiten» de» Sultan« hat einer gewissen Gleichgiltigkeit Platz gemacht, die sich auch darin zeigte, daß vor ca. S Jahre» die Einladungen zu Hose seltener wurden uud daß während der nn» bald ein Jahr dauernde» Krankheit de« Herr» Wettendors — er ist, wie man hört, neuerding» wieder bettlägerig geworden — die Anfragen au» dem Uldiz KioSk nach seinen« Befinden nicht allzu häufig waren. Die« ist das, «va lider die Stellung de» Herrn Wettendors al« positiv gelten kann, uaziveiselhaft ist, daß er im türkischen Staatsdienst verbleibt und, sobald eS ihm seine Gesundheit erlaubt, den versuch machen wird, kein vor zwei Jahren schon fertig gestellte» Reform-Project sür die Verwaltung und Lontrole der türkische» Finanzen zur Durchführung zu bringe». Bei dem versuch wird e» alläding» wohl sein Be wenden Hobe», die Zeit des Prestige» de» Herrn Wettendors ist eben vorüber und damit die Gewißheit eine» vollen Ersolge» verloren. Daß jedoch, wie da« französische Blatt behauptet. Wettendors Beh durch Herrn Bescher ersetzt werde» würde, ist gänzlich uube- gründet, denn nainentlich würde Letzter« seinen Posten im Ber- waltungSrath der BondSholder gar nicht ausgeben wollen, um die Erbschaft Wettendors Beh'» al» Mnsteschar de» Finanzministerium» anzutreten. Was die Andeutung der „Gazette diplomatiaue" betrifft, al» babe Herr Wettendors sich die Gegnerschaft der hiesigen deutschen Botschaft und da» Mißfallen sein« heimalhlichen Regierung zugezogen, indem er mit Umgehung der Boischaft gewisse Unter Handlungen zwischen Siambul und Berlin ringesädelt hat, entzieht sich zu sehr der Beurtheilung uud klingt an sich recht unglaubhaft und der Erfahrung uud Di»cipliuinmg eine» preußischen Beamten zu wenig entsprechend. *Der chinesische Gesandte Li-Fong-Pao hat Pari» am Freitag Abend verlassen. Wie da« Journal .Pari»" mit theilt, hat zwischen demselben und der chinesischen Regierung während der ganzen vorhergeaangenen Nacht ein lebhafter De peschenwechsel stattgesunden, ebenso auch zwischen dem Minister, Präsidenten Fern» und dem Gesandten Patcnütre. Von Foutschou »st bis jetzt keine Nachricht in Pari» eingcgangcn. Da» Journal „Pari»" zweifelt nicht daran, daß Foutschou und Keelung am Freitag Vormittag besetzt worden seien, da Admiral Cour bet bereit» am Donnerstag Morgen Herr der nach Foutschou führenden Zugänge gewesen sei. Daß den, General Millot und dem Admiral Courbet vemnächst große Verstärkungen zugesandt werden würden, erklärt dasselbe Journal sür unbegründet, e» handele sich nicht darum, den Krieg in da» Innere von China zu tragen, sondern lediglich darum, Foutschou und Keelung zu besetzen und dann da» Weitcrc abzuwartcn. Die „TempS- glauben zu wissen, daß die dem Befehlshaber der französischen SeestreNlräsle crtheiilen Befehle solcher Art feien, daß die etwa im Auslände gehegten Besorgnisse sich beruhigen könnten, von einer Zerstörung oder Biockiruug von offene,, Häsen sei keine Rede, das von Avinical Courbel augenblicklich in» Ange gefaßte Ziel sei da» Arsenal von Foutschou, nicht die Stadt selber. Fall» e» nothwenvig werden sollte, einen in commcrzieller Beziehung wichtigen Play al» Unterpfand zu besetze», so würden solche Puncte ge wählt werden, deren Besetzung den internationalen Handels bezieblinqeu die möglichst geringsten Hemmnisse bereite. Wenn eine Meldung über die Besetzung von Foutschou noch nicht eingegangen sei und wenn sich eine solche verzögere, so erkläre sich daS burck den Umstand, daß Admiral Eourbet den Cvnsuln der fremden Mächte den Beginn der militairischen Operationen vorher habe anzeigen müssen. Die „TempS" machen schließlich noch besonder» darauf aufmerksam, daß China und Frankreich sich nicht formell den Krieg erklärt hätten und glaubt versichern zu können, daß nach der Ansicht der französischen Regierung die Folgen, die sich aus dieser Lage ergäben, nickt über die Grenzen der Gewalten hinaus gingen. die der Regierung durch da- Votum der Kammer gewährt worden seien. (Wiederholt.) * Der.Bossische»Zeitung" zufolge sind in West-Afrika insgesammt 14 hamburgischeFirmen vertreten. die wohl mehr al» KOFaetor«en dort besitzen. Von diesen 14 Firme» entfallen ans Sierra Leone 1. Liberia 1. Accra an der Gold küste l. Wbydab 1, Groß- und Klein-Popo 2, Lago» 2, CamerunS bis Eore»co-Bai 2, Gabun L und Ambritz l. Bremische Firmen giebt e» in Akkra, Klein-Popo, Keta (Qnittah), Lago» (>. Lüderitz). >»>ra Peqnen» und >dda am Volta. Für die hervorragende Stellung, welche Deutschland beim westafrikanischen Handel riunimml. ist e» bezeichnend, daß von Hamburg au» zwei Dampsschiss-liuie» (eine englische und eine deutsche) mit monatliche» Fahrten di« Verbindung mit jenen Gegenden unterhalten, während weder Holland, noch Belgien, noch selbst Frankreich, welche» doch Colonien daselbst besitzt, ein« regelmäßige Linie nach Westasrika aufzu- weisen haben. — Zur westasritanische» Eolonialsrage schreibt noch die „Hamburger Bvrsenhalle": vou de» entzlische» Blättern, die da» energischt Vorgehen de« dentschen Geaeralconsnl« vr. Nachtiaal au der westasrika» aischen Küste eifrig erörtrr», ist e« der coaservativ« „Globe", welcher die Sngelegeahett in besoad«» rahiger Weis« bespricht. Auch diese« Blatt will «ft wettere Nachrichten üb« die angeblich erfolgte Jasultiruna der britische» Flagge, di« spät« auch »o» dem ofstciösea Central New« Borea» ft, Abrede gestellt worbe» ist. ab- watten, verkeaat jedoch nicht, daß sich in Westasrika wichttge Ereig- nisse vollzogen haben. Gegenüber der Meldung, daß die Ranaschast der „Möwe" be» Flaggenstock der LaglSader t» Bageida nmge- haueu habe, weist der „Globe" aus eia Schreibe» an» Qnittah hin, in welchem nicht» davon gesagt werde, daß die britische Flagge «hatsächlich in Bageida bereit» gehißt worden sei. Da» Auqiehe» der deutschen Flagge sei jedenfalls et» sehr bedeutsame» versahre», da» durch die hervorragende Stellung, welch« vr. Nachtt- gal emoehme, »och erheblich an Wichtigkeit gewinue. Ob eine wirklich« verletz»»- der britischen Rechte vorgesallea sei, lass« sich noch nicht entscheiden; allein wen» die» geschehen, dann sei auch nicht zu bezweifeln, daß England die erforderliche Geaugthuung an- geboten werde» würde. L» sei et» großer Bortheil, daß maa e» mit eiaer starken Macht »» thnu habe, welch« sich nicht fürchte, die Gerechtigkeit walte» zu lasst». Die AuSlassuugen der „Time»" «ad de» „Standard" sind bereit» ihrem wesentlichsten Inhalte »ach «it- geiheilt. Die „Pall Mall Gazette" macht ihrer Verstimmung über die neuen deutschen Colonien mit einigen Spötteleien Lust, indem sie schreibt: „Unsere enthusiastischen Letter» scheinen nicht die Kosten diese» uene» Spielzeug» berechnet oder selbst die Rssico'» dessclben in Betracht gezogen zu haben. Einmal wird e«, wenn dabei verharrt wird, der französischen Flotte im nächsten Kriege etwa» zu thun geben. 1870 war Deutschland unverwundbar vom Wasser au», und die französische Flotte war nutzlos. Da» nächste Mal werden wahrscheinlich einige Schiffe abgejandt werden, m» Angra Pequena nebst irgend welcheo anderen jungen Colonien de» deutschen Reiches zu sequeftrirea. Dieser Aspect der colonialen Ausdehnung scheint von den Deutschen nicht berücksichtigt Word«» zu sein. ES ist inbeß einer, den die Engländer al- die nächsten Nachbarn der neuen Eolouiea nicht übersehen dürfen." Tie Behauptung, daß man deutscherseit» die Kosten de» „neuen Spielzeug»" nicht zu berechnen weiß, bedarf wohl kaum der Widerlegung; im Uebrigeu wird Deutschland, nachdem e« in der Lolomalsroge die Initiative ergriffen hat, auch die geeigneten Maßregeln zu treffen wissen, um seinen Eoloaialbesitz in ausreichender Weise z« schützen und eine Sequestrirung desselbea durch Frankreich ob« irgend eine andere Macht zu verhindern in ähnlicher Weise, wie «» seine Küsten im deutsch - sranzöscichen Kriege gegen die sraazSsisch« Flotte geschützt hat. In Liverpool, wo man durch da» Vorgehen Deutsch lands selbstverständlich am unangenehmsten berührt ist, herrscht unter den Sausleuten die Meinung, daß die Meldung üb« die Herstellung eine- deutschen Proiectorat» in Bageida sich wahrscheinlich als richtig werde Herausstellen, da e» fett einiger Zeit bekannt war, daß Deutschland große Thätigkeit entfaltete, sich die Controle über Territorien an der Westküste von Afrika, die bislang in dem Besitz der Eingeborenen waren, zu sicher». Mau glaubt auch, e» werde deusscherseit» eine Anstrengung gemacht werden, Little Popo zu annecliren, da ein deutsche» Kriegsschiff sich bereit» in die Angelegen- heilen diese» Platze» gemischt habe. Daß man ft» Liverpool sehr ärgerlich ist. gehr auch au» einem Schreiben hervor» weiche» dem „Standard" au» dortigen Kaufmann-Keilen zngeht »nd die zwang», weise Uebersührung der beiden afrikanische» Geißeln nach Deutsch land durch die „Sophie" uud deren Rückbeförderung nach Afrika durch die „Möwe" in hämischer Weise bespricht. Ferner wird dem selben Blatte au« Liverpool noch mitgeiheilt: Wie verlautet, wurde eiaer der jüngst in Liverpool eingetroffeneu Postdampser bei Quitt ah mehrere Stunden ausgehalten, um ans osficielle Docu mente zu warten, welch« die Behörden au de» Gouverneur Aonng in Accra schicke» wollte». L» befanden sich zur Zeit nur drei Weiße in Qnittah; die übrigen Kaufleute sowohl al» auch britische RegieruugSbcamte hatte» sich nach Bageida begeben aus die Nachricht hin, daß die englisch« Flagge dort heruntergeholt und die deuische dafür aufgezogen worden sei. Der Postdampser erhielt die Nachricht hiervon ft, Accra; all er sich bei Bageida befand, wenige Tage bevor er in Ouittah eiutras, wurde ihm die Mitiheiluag definitiv bestätigt. * Sehr bedeutungsvoll kündigt sich die neuestePostan» Südafrika an. Wir stehen vor demAuSbruch eine« erneuten Rassenkampse« zwischen Boeren uud Engländern. Im Zululand ist eine Boeren-Republik und unter die Schutzherrschast der TranSvaal-Republik gestellt worden. ES hält schwer, sich der Muthmaßung zu erwehren,! daß hier ein von langer Hand vorbereitetes Unternehmen vorliegt, welches am letzten Ende bestimmt ist, der englischen Herrschaft in Südafrika den Tode-stoßl zu versetzen. Und mehr noch: auch daS Portugiesen thum am Zambesi ist bedroht, und zwar vou Seiten der eingeborenen Bevölkerung, die eine allgemeine Schild- erhebung in Scene gesetzt hat. So ist Südafrika urplötz lich zum Schauplatze aufregendster Ereignisse geworden, Er- eignisse, die ihren tiefen Eindruck aus Europa sicher nicht I verfehlen werden. al« möglich. «ach der geographische» Ber» al» möglich -«faßt sei» muhte. Nur auf sich die Unterschied« ansaleichen uud eine Interschied« ausgleichea der Fabriken «ine» Bezirke» ««ordnet, f» eng al« vreituag so wert diese Art lass« ff gleichmäßige Belastung herbcisührea. Aber auch in Betreff der Organisation und der besonderen Ausgabe der Berus-genossenschasteu, der Unfallverhütung, lassen sich nur durch die Ausdehnung der ersteren über da» ganze Reich gewisse Normen schaffe«, Bestimmungen treffen, die nicht nur sür den speciellen Fall der Beruf-genossenschaft von Bortheil sind, sondern dem Gewerb« überhaupt eine be stimmter« Grundlage geben. Gegen diese praktischen und ideellen Vorzüge bleiben d»e für Provinzialberussgenoffenschaslen an geführte« vortheil« fast anher Betracht. Rehmen wir an. daß innerhalb «ine» Lande« alle zur Grupp« der »Industrie der Steine »nd Erde" zählende» Betriebe in «ine Be- rus«gmossenschast Reiche aber die Wären, im Klarfabriken mit ihre» übrigen deutsche« 30,000 Arbeitern, die Brüche für grob« Steinwaaren mit 83.000 Arbeitern, die sür seine Stemwaaren mit 27,000 Arbeitern besondere Genossenschaften bilden, so würde ein einziger großer Unfall in einem Bruche innerhalb der Sonder-Genossenschaft eine» Lande« oder einer Provinz z. B. die Glasfabriken jener Provinz mit so stark belasten, daß ihre Concurrenzfühigkeit gegenüber denen in de, für da» übrig« Reich bestehenden Glasfabrik- berus»grnossenschaft eine wesentlich schwächere würde. Alle Reden von Gesahrentarife» rc. nützen hierbei gar nicht», denn da da« Umlugeverfahren eingeführt worden ist, müssen die Betrieb« der Genossenschaft einfach zur Deckung de» Unfall« zugezogen werden und alle Tarifirung befreit sie nicht von der Haftbarkeit. Passirt aber f» «in großer Unfall Deutschland au»ge- ^o participirm alle deutschen trägt , -ich- tschland Augen beispielrwttse in der über dehnten Gla»sabrik»grnoffenschast, Glasfabriken daran und ihre Production mäßig die Lasten. Der Nutzen der über ganz au«gebreiteten BerufSgenossenschast ist somit in die „ springend und tritt mehr hervor, wenn man den Wechsel der Inhaber bestimmter Etablissement» innerhalb der Sonder- berusSgenoffenscbast in Betracht zieht. Man hat zwar bezüglich der Organisation und Verwaltung ein große» Geschrei erhoben, al» ob e« nicht möglich sei, die Betriebe zu überwachen. Nun wir haben schon früher daraus hin gewiesen. daß nicht» leichter al» die» ist. Man mutz nur die Vorstellung ausgeben, al« glaub« man ohne Beamte au»- zukommen und al» sei die Verwaltung ei» reine» Ehrenamt, da» letztere ist ja sür die Vorstände der Fall, aber kein Mensch wird diesen Vorstände» dir Schreiberei und die thatsächliche Besorgung der Geschäfte zumuthen. Zur prompten Erledigung dieser Geschäfte gehören Beamte, gutbezahlte Beamte; solche, die auch aus die Unfallverhütung streng sehen und anf diese Weise den Genossenschaften Tausende erhalten. Wa« hindert denn aber diese Beamten, zugleich für andere Genossenschaften thätig zu sein- Nicht», gar nicht». Da die Genossenschaften in Sektionen zerfallen können, so wollen wir annehmen, daß der Sitz der Sektion einer Maschinenfabrik-genossenschast und einer Druckereigenossenschast in Leipzig sei. Kann nicht ein Bureau ganz aut diesen Sektionen verschiedener Beruftaenoffenschasten vorstehen? Wird durch diese Gliederung der Genossenschaften und ihre gleichzeitige Zusammenfassung durch die Leitung der i» einer Hand mit der Oberaufsicht de» Reich«- Lie Bildung der Serufsgenoffenschafien. * Die Bildung der Beruf-genossenschaften beschäftigt jetzt alle gewerblichen Kreis« und e» ist sehr erfreulich zu sehen, wie sich auf dem immerhin doch sehr neuen Gebiete der zwangsweisen Unfallversicherung ein so eingehende» Verständ niß sür die neue Materie zeigt und wie sich die Glieder der freien Berufsorganisation, die Gewerbtreibenden, somit in einem sehr erfreulichen Gegensatz zu manchen Behörden be finden, welche z. B. daS Wesen der Krankenversicherung erst sehr allmälig begriffen haben. Bei der Di«cussion dreht e» e» sich hauptsächlich um den Punct, der augenblicklich da» meiste Interesse hat, nämlich darum, ob sich die Bildung von Berufsgenossenschaften über da« ganze Reich oder von solchen innerhalb einzelner Länder empfiehlt. Wir sind von jeher für Berufsgenoffenschafte» und zwar für solche sür da» ganze Reich, welche möglichst gleichartigeGewerb- zweige umfassen, ringetreten und haben s. Zt. mit Bedauern bemerkt, daß die deutsche Regierung ihren Standpunct dem Centrum» speciell dem Abg. von Hertling gegenüber verließ und Concessioncn dem Zustandekommen de» Gesetze» wegen machen mußte, Concessionen. welche e» ermöglichten, auch Verbände innerhalb der Grenzen eine» Landes hrrzustellen. Unserer Meinung nach sind solche Genossenschaften, wenn auch dem Wortlaute nach, voch durchaus nicht im Sinne de« Gesetze» überhaupt und durchaus nicht geeiguet, die Träger einer weiteren sociairesormatorischen Entwickelung zu sein. Wir haben stet» den Grundsatz sestgehalten, dag die BerusSgenossrnschasl den Namen auch in der Thal führe, und daß nicht durch eine mehr al» absolut nöthige Herrin ziehung sogenannter „verwandter" Gewerbe in ein« veeuf«- genossenscbast der Charakter de» Berus» gänzlich verwischt werde. Bestrebungen, wie sie jüngst zu Tage getreten sind, scheinen un» geradezu den weiteren Gedanken der mit dem UnsaUversicherung-gesctzr begonnenen socialen Reform ans den Kops zu stellen und nnr geeignet, dieselbe zu biScrevitiren. Be, den Berus«genossenschasten handelt e« sich in erster Linie um den Berus, «nd daß z. B.. um nach der Gewerbestatistik, welche den BerusSzenoffenschaste» zu Grund« gelegt werben soll, zu geben, ein großer Unterschied in Eiasse Xv.. Nahrung«- und Genußmittel, weicke Mühle« und vrrnne- reien, Zuckerfabriken und Wasserwerke in sich begreift, besteht, siegt wohl auf der Hand Wir haben auch gemeint, daß schon de-halb, um di« BersicherungSlast für jede Fabrik einer Branche gleich fühlbar zu machen und somit keiner Gegend de» deutsche» Vaterlandes einen besonderen Rachtheil zuzusügen oder einen besonderen Vortheil zu gönnen, von provinziellen Verbänden ganz abzusehen sei. Für nn» war e» von vorhinein selbstverständlich, daß. um solche Ungleich heilen zu verhüten, die BerufSgenossenschast, nach dem Betrieb Versicherung»»«» nicht die beste Fühlung innerhalb aller Brruf-genosseuschasten, wenn «an sich die Sach« weiter au»- denkt, genommen, wird dadurch nicht die Arbeitslast ver mindert und den Inhabern der Ehrenämter eine große Verantwortlichkeit erspart? Wie einfach ist diese Organi sation uud wie verzwickt dagegen jene, für welche die .Leipziger Zeitung' dieser Tage mit Elan eingetreten ist. Nach ihr soll sich die ganz« sächsische Textilindustrie: Baum- Wollspinnereien, Wollspinnereien, Leinen». Baumwoll-, Woll-, Seiden- rc. Webereien, Gardinenfabriken, Tricotagefabriken und Bleichereien, Färbereien und Appreturanstalten rc., zu einer einzigen sächsischen Beruf»genoffenschaft zusammen- schmelzrn, at-dann natürlich auch dem Lande «versicherungs amte unterstellt werde», und ohne weitere Fühlung mit dem bleiben, wa» draußen, z. B- in Preußen. vorqeht. Nehmen wir an, daß eine sächsische Fabrik, vielleicht Spinnerei. Un> glück hat und plötzlich so und so viel Unterstützung zahlen muß, so participirt an diesem Unfall in der Spinnerei jede Weberei in Sachsen, jede Cachemirefabrik in Mylau, während die Cachemirefabriken in Gera uud Greiz nicht« zahlen und die preußischen Spinnereien der sächsischen Berufsschwester keinen Heller geben. Den Spinnereinnsall trägt eben die sächsische Textilindustrie. Man möge sich aber da» Bild noch werter ausmalen. Während in Sachsen die grsammte Tntil industrie eine Genossenschaft bildet, bildet in Süd- uud West' deutschland nur die Baumwollindustrie eine Beruf-genossen- schast, iu Schlesien »ur die Tuchfabrikation, dagegen bilden sämmtliche Papierfabriken über ganz Deutschland eine Genossen schast, und so in tuümtmn. Da» muß allerding» dann ein nette» Bild deutscher Einigkeit geben und jedem Unbefangenen ein Lächeln abgewinnen. Nun kommen noch die ver schiedenen Jurisdictionen der Landesversicherungsämter und de» Reichsversicherungsamt« Hinz«, e« treten innerhalb der „BerusSgenoffenschaft der verschiedenen Berufe" Meinung«' Verschiedenheiten, wie sie dem getrennten Interesse entspringen, aus und da» schönste Kunterbunt ist fertig. Wahrlich e» ist s. Z. mit der Concession an da» Centrum ein großer Fehler gemacht worden, sorgen wir dafür, daß der Fehler jetzt in der Entscheidungsstunde wieder gut gemacht werde. Da« Beispiel mit der in Sachsen beabsichngten Gründung einer allgemeinen TextilberusSoenossenschaft zeigt, wie weit die BerufSzusammensaffung führen kann. Die Gewerbestatistik zählt zur Textilindustrie mcht weniger al» 29 Unterklassen, von denen zwölf kräftig genug sind, innerhalb de« deutschen Reiche« wirkliche BerusSgenoffenschaften zu bilden, dieselben in Sektionen zu zerlegen und diese Sektionen, wa« deren Schreibarbeit rc. anlangt, mit Sectioncn anderer Genossen schäften zusammen von geschulten Kräften verwalten zu lassen Und nun «och ein kurze» Wort an die .Leipziger Zeitung- Genannte« Organ ist unseren Bemerkungen von den Sonder' bestrebungen sächsischer Textilindustrieller heftig entgegengetreten Un« schwebte bei dem Worte „Partie:,lariSmuS" einzig und allein die Idee de« Gesetze« vor, die wir nicht verschwinden sehen wollten; die .Leipziger Zeitung- aber konnte einer solchen rein sachlichen Ausfassung nicht aufschwingen und mußte dem Worte „ParticulariSmuS" einen politischen Anstrich geben, einen Anstrich, der heute aber nicht mebr verfängt und deffon Bedeutung Gott sei Dank seit vierzehn Jahren gleich Null geworden ist. Trotzdem unsere Collegin vor drei Tage« erklärte, daß ihr die .angeregt« Frage" noch keineSweg» spruch reif erscheiue. hat ihr L-Mitarbeitrr doch bereit» gestern seine Meinung fix und fertig und tritt mit mehr Gepolter al« Geschick auf Grund seiner falschen Auffassung de« Worte« .ParticularismuS" sür die sächsische Textilderus»genoflenschast in die Schranken, während sich i» Hintergründe da» LandeS- versicherung«amt und die dabei offene Präsidentenfielle aus- thut. Wir sind nicht gewillt, der geschätzten Collegin auf den Pfad der Silbenstrcherei zu folgen und drucken blo» »och, um ihr zu Gemüthe zu führen, wie die gewerblichen Kreise Sachsen» Über die Sache denken, da» Protokoll der Delegirten- conferenz sächsischer Handels- «nd G-wrrbekammeru, vom 18. Angust, hier ab. Da« Protokoll, ohne die Einleitung, lautet: Nach tnrzen Mittheilungen au» dem NeichSgesetze. betr. di» Un fallversicherung der Arbeiter, gedachte Herr Vr. Löbner der kürz, lich ft, LSbau abgehaltene» Versammlung von Textil-Industriellen der Lausitz, welche sich für provinzielle bez. LandeS-Berbinde der versicherungSvflichligrn Berultelasse» und speriell für Begründung einer sächsische, vernsSgenoffenschast sür di« Textil-Jndnstri« an«, gesprochen habe, welche sich wieder ihrerseits i, Uaterverbänd« gliedern könnte. »« sei dabei daran gedacht, daß gewisse ander« rmrihschaftlich« Fragen in Folge einer »eiteren Entwickelung dieser «enonenschasten wahrscheinlich vottheilhaster von denselben behandelt werden könnten, al» von allgemeinen dentscht» Verbände» dieser Ar». K m» eine« ausdrücklichen Wunsche der erwähnte, -äbauee Lou- . Folge gebend, sei man mit dem Vorschläge rinerDelegittrn-Tan- eeraz der sächsischen Handel«, und Kewerbekammer» hervargetrete«, um ine DiScusfion der einschlägtgen Organisatlon«sragen zu ermöglichen. )err Präfident Hultzsch bemerk, wie die Dresdner Kammer aas den Conserenz-Vorschlag eingegaugeu sei. weniger davon «»«gehend, daß e» Sache der Kammern sei, orgauisireud vorzugehen, al» um «ine Diskussion zu ermöglichen und auslläreud in den Kreise» der Betheiligten »u wirken. Die Meh za hl der diesseitigen vetheiligten, die darüber befragt worden, hätten sich übrigen» für Reichsoer. bände, somit gegen die Errichtung provinzieller »der Lande»-Cleuossenschasten ausgesvrochea. Herr Präsident Clravgi - Plane« begrüßt die Zittauer Sureguug namentlich von dem GesichtSpuncte au», daß man anregend und aufklürrud von Seite» der Kammer» wirken möchte, damit die viermonalliche sttft sür Vereinbarungen der Unternehmer zur Stellung von »trägen bei dem RcichSversichernngSamte nicht ungenützt vor- übergehe und damit die Ausfordernnge» zu orgaaisalorischem Vorgehen an dir Eiazeliuteresseuteu nicht unvorbereitet hecantretra möchten. Ei» orgenssatorische« vorgehe» der Kammer, bezüglich der Begründung von venis-genossenschafte» tu engerem oder «eitere« Rahme» halte er dagegen nicht für augezeigt, sonder, über de» Berus der Kammern hinantgehend. Herr Präsident Peter».Ehemuitz dank ebe»sall» der Zittauer Kammer für dir erlassene Einladung, chließt sich t» der Hektische de» letzteren beiden Herren vorredaeru an and gttbt auch seiuerseit» der Hoffnung Ausdruck, daß v», d« «eiteren Entwickeln»« der «enossenschaste» cnlturelle vattheile all- gemeftier Art» »te solche »«» vr. LSdner angedrntet ward«», z, erwarte» seien. Die» känne aber anch bei gr«ßrrrn verbinde» geschehen, da ja beispiellweise die bedeutnw« LextU-Jndnstrie der Lanfitz anch in den größeren Senossenschule, bez. deren Uatervrrdinde» dnrch eine ttttsprechende Anzahl von vrr- tra,en»mänueru vettrtte, sei »nd dadurch anch die Anscheu,^en der betreffende» La,de»iheile zu« aagemessrue» Ausdruck in de» Genossenschaften oelaogen könnten. Herr Hempel-Pultnitz dHär» wotttte nach Maßgabe de» Eindruck», de» er bei der Lübauer Brr ammlnng gewonnen, die Errichtung von Landesverbänden für die Infallverfichern^nnd hebt deren Vorzüge hervor. Herr vuchwadd- Sroßeuhai», welcher von de» Dresdener Kammerpräsidiu« z»r -an» erenz wegen der lttte»de, Stellnng, welch« derselbe im Lentrolverbaid« »er deutsche» Wollwaareusodrikante» einnimmt, mit zagezogr» «Mtz» ist, dank sür die erhaltene Eftftaduug »nd resrntt über die eiu- leitendea Schritte, welch« er Namen» diese» Verein» z«r Erzieliwg eine» allgemei»«, deutschen verbände» der Wollinteressenteu gethaa habe. Ursprünglich sür Errichtung von Provinzialverbäudea ein- genommen Hab« er doch schließlich die sächsische J«t«r» essengrnpve »nr al» «ine» Lhetl der gesammt«, deytschr» Interessenten anfznsassen für «»gemessen b«su«d«u. welcher i» one allgemetor de»ische Bernftgenosiknschaft für die Wolleoi»d»strie einzuglieder» sei» dürfte, mit de« Vorbehalt der Untrrrlotheil»»> der große» Genossenschaft in verschiedene Sectioneu. Heer Präfident »ultzsch weift »och darauf Hw, daß «» späterhin Aufgabe der latticularstaote» bez. der Handelskammern sein werde, di« Inter- esse» der betreffenden LandeSindnstrie» ft, den Genossenschaften thunlichst zu betonen und z» wahre»; e» dürste die« aber seine» Erachten» nicht dahin führen, daß man Landesverbände bevvrznge vor den Rttchsverbänden. Herr Assistent Herr- man« reseritt aus vrraulaffnug de» Herrn Vorredner« Über da» Ergebniß der in vorliegender Angelegenheit veranlaßt«» ve- ragnug der wichtigsten Fabrikation-zweig« de» Dresdner Kaooner- »ezirk». Daran» geht hervor, daß für allgemeine dentsche Genossen, chasten diesseits Stimmen laut geworden sind au» den Kreise» der chemischen Industrie, der Papierindustrie, der NähmaschineuiabrikaStou, der Mühleniudnstrie, der Ofeusabrikaiion, der Sirohhutfabrikatto«, der Fabrikation von SicherheitSzünder» und der Kammgaensptnneroi» während maa Laadesgenoffcnlchastea onzustrebeu scheine seiten» der ächfische» Sägewerttbesitzrr, der Lederiuduftrirllen, der Saudfteft» bruchbesitzer, der Pianosabnkauteu, der Lhocoladenindufttte »nd de» Manrergewerbe». Die Dachdecker-Jnuung i» Dretdea endlich habe erklärt, daß sie di« Anordnungen de» Bunde-rath» betress« dar Organisation einer Genossenschaft erwarten wolle, von Hrn. Bnch- wald wird noch erklärt, daß man kotz günstiger Ersahrnngrn. welche in der Großenhaiuer Aollenmdustrie mit einer locale» Unfall- versicherung»gcnossknschast gnaacht worden seien, von der «rnen Ordnung der Dftige vortheil erwarte, so bald man «ur inuerhalb d:r allgemeine» deuische» verbinde di« Untergliedern»- in Lanb«»- Proviazialsectione» fördere. Herr vr. Löbner berichtigt, er nicht allgemein für Proviuzialverbänbr fich habe anrspreche» wollen, obscho» die Verwaltung im kleinere» Vv- strke viel leichter sei al» im größeren. Sr anerkenne vielmehr» >aß r» vielfach für opportun zu erachten sei» werde, die Geuossen» chastea auf dem Bode» und in Anlehnung an die allgemein deutschen graßiudustrielle» Verbände, welche seit Jahr» einmal beständen, zu organisirea. Mit seine« Reserate sei er ab« allerdings auSgegauge» von der Darstellung der vrrhanblnage» der Löbauer Lonserenz, wrlche sich für verbände innerhalb kleinerer Bezirke auSgesprocheu habe, und u» Anschluß daran möchte er wiederholt die Bottheile kleinerer Genossenschaften sür einzelne Berufe betonen, di« wesentlich in der erleichterte» Ver waltung eulmintren. In alle Wege dürft« e» auch nach den heat« zehötte» Ausführungen erwünscht erscheinen, daß anf Anregnng >er Handels- und Gewerbekammer ein« Detailprüsung in den Iatrr- essentenkreisen eintrete, ob maa sür größere oder kleinere verbände wirken wolle. Herr Präsident Peter» weist noch dorans hi», daß bei Entschädigung der Betriebsunfälle ja nur vou der 14. Woche nach der Beschädigung eine- Arbeiters die ZahlungSverpfiichtnng der Unsallgenoffenschast beginne, und daß auch von diesem GesichtSpnaete au- die Bildung von großen ReichSverbände» sich empfehle, woraus die Tendenz de» ReichSgesetzcS ohnehin abziele. Den Wünschen der sür kleinere Verbände sich Jnteressirende» könne dnrch Unierverbände recht wohl Rechnung getrogen werde», von Herr» Assistent Herrmaun wird gegen kleinereBerbände noch an- gcsiihtt. daß die LeistungSsSdigkeit derselben bei etwaiger schwieriger Geschäftslage einer MadesabrikationSbranche in Frage gestellt sei, wogegen Herr vr. Löbner bemerkt, daß man tu solche kleineren Verbände ja nicht nur «ine Anzahl von Fabriken genau derselben Specialbranche anszunehmen hoben werde, sondern z. v. für di« sächsische Lausitz die gesammte Textilindustrie in »beer Genossenschaft vereinigen könne, welche durch den aagedentetea Wechsel der Mod« in ihrer Gesammtheit auf einmal nicht, wie behauptet, beeinflußt werden könne. Herr Secretair Ruppert-Lhemnitz zieht an» der Verhandlung das Facit, daß aus die Anregungen de» College» Löbner doch wohl nicht einaegangen werden könne, daß man viel mehr die BerusSgenossenschaften sich ungehemmt entwickeln lasse» möge. Herr Secretair Kirbach-Plauen glaubt, daß zwar ft» de» allgemeinen deutschen verbänden eine eigentlich« Selbstverwaltung durch die Vertreter der vetheiligten selbst nicht oder doch nnr ver einzelt möglich sei» werde, da jedoch einmal eine namhafte Anzahl großer deutscher verbände von Fabrikanten rc. sür weitergehrnde Zwecke bestände, so müsse maa diese auch zu Benoffenschafie» sür die Unfallversicherung ausbilden bez. verwerihen. AIS Ausgabe der Kammern denke er sich augenblicklich nur die Ermitteln»- der Stimmung der Interessenten resv. die Feststellung, ob und wrlche Schritte zur Begründung vou UnsallverficherungS-Geuossenschastäi bereit« ergriffen worden seien. Der weftere Inhalt de» Protokoll» beziehe sich aus die »entrole Stellungnahme der Kammern gegenüber der Organisatio» «nd sich zu I rnthält die bereit» gestrr» an anderer Stelle mitgeideilten Beschlüsse. vermischtes. — In de« RathsckreiberS Balthasar Msillaer Anual-n der Reichsstadt Nürnberg, welche al» archivalische» Manuskript im dortigen Rathhause verwahrt werden, finde« sich unter vielen anderen für dir deutsche Rechtspflege de» Mittelalter« hochinteressanten Aufzeichnungen einige Notizen über die Bestrafung von Nahrung-mittel-Ler» sälscher«, deren drakonische Grausamkeit vir Härte der blutigen peinlichen HalSgerichtSordnung Kaiser Karl'» V. weit übersteigt. Die gedachten Annalen verzeichnen: I45S. Han» Kölbel. Bürger zu Nürnberg, und Lienhard Frey v. Thal messing wegen Fälschern de» Saffran» und anderen Gewürze», mit sammt ihrer gefälschten Waare Freitag- nach Miferi- cordia» lebendig verbrannt und die Dsragnerin, die dazu ge« bolfen, lebendig vergraben, Montags nach Bonisacii. 1439. Ulrich Heydenheimer, Bürger zu Nürnberg, der de« Wein (»ngrgvpsten?). so er zu Kauf hielt, mit Wasser vertänfet, au» besunvercn Gnaden beide Ohren abaeschnitten. — 1484. Margarets» Weßnerin. Psragneri» zu Nürnberg, di, falsch« Gewichte geführt, lebendig neben dem Galgen begraben. --» Konstanz, 22. Auqnst. Die XI. Generalversammlnng de« deutschen und österreichischen «lpen-verein» hat vom 19. bi« 21. d. M. hier stattgesunden »nd erfreute sich einer s» zahlreichen Betbeilignng wie wenige ihrer voraüngerinne». bot ab«, auch den Theilnchmer» eine Reih« von Genüssen. weiche allersett« die höchste Befriedig»»» erkenne» ließen. Di« üblich« Begrüß»,, der versannnelten Mitglieder erfolgte i» de« altehrwürdige» Ca»
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