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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188509128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-09
- Tag1885-09-12
- Monat1885-09
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1885
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255. Vierte Scilage rum Leipziger Tageblatt and Anzeiger. Sonnabend dm 12. September 1885 79, AüHlWNA Versammlung der Maurer und Zimmerer. "Leipzig, II. September. Ja der gestern Abend in der Ton halle abgehaltenen öffeiitlichen Versammlung der Maurer und Hin, nie rer, welche ,ehr zahlreich besuch« war und zu deren Leiter die Herren Stamm er und Klare gewählt wurde», hielt ein Herr Knegenvors au» Hamburg einen eia and eine halbe Stunde daaernden Vvrtrag über „die Ausgabe der Fachvrreine und Petition an dea Reichstag wegen Linsührung de« ArbeiterschutzgesetzeS." Der Redner, der in der Hauptsache »ur schon osi Gehörte« brachte, begann mit der Entwickelung«, geschichte der Zitnste, der sich die der Innungen, der Pioductiv- Geaossenschaslea und schließlich di« der Fachvcreine anschloß. Er beioate hierbei, daß alle biSherigea versuche, die Lage der Arbeiter zu verbessern, nicht zum Ziele sührtcn, selbst die al» Arbeiterschutz- gesetzt bezeichnet»» Kranlencassea« and Unsallverslch-rung-gesetz« er- reichten diese» Zweck nicht. Da« einzige Richtige sei die Organisation der Aachverein«, welche mit aller Energie dahin zu wirken Hütten, daß den Arbeitern gesetzlich mehr Rechte «ingeräumt würden. Da der von der socialdemokratischea Reichstagssractiou ein- gebrachte Arbeiterschutz - Gesetzentwurf die« erstrebt, so müsse von Seiten der Arbeiter für die Einsührung desselben durch ein« Mossenpetitloa an den Reichstag gewirkt werden. Die nächst, solgenden Redner sprechen sich in gleichem Sinne au- und die Be» samiiilung erklärte sich durch die Annahme einer Resolution mit den Au-führunge» de« Reserenten einverstanden, woran sich da« Versprechen knüpfte, mit allen gesetzlichen Mitteln sür die Linsührung de« Arbelterschutzgesetze« eintreten zu wollen. Die hieraus zur Verlesung gelangende Petition lautet: „Hoher Relch-tagl von der Ueberzeugung durchdrungen, bah die Annahme de« von den Herren Abgeordneten Grillenberger und Genossen am 27. Januar 1885 eiagebrachte Arbeiterschutzgesetzentwurs einen groben Theil unserer Noth und unsere- Elend» beseitigen würde, bitte» Unterzeichnete, den Eatwurs zum Gesetz erheben zu wollen. Mit vorzüglicher Hochachtung." Zur Sammlung von Unterschriften wurde eine Lommissioa erwählt and sur das sammeln in den um liegenden Ortschaften Freiwillige ausgcsordert, die sich denn auch zahlreich nnldete». Als zweiter Punkt der TageSorduuug wurde der Versammlung die Abrechnung der Unterstützangseassc seiten« de« Cassirrrs Herrn Bach vorgelegt uud zwar aus die Zeit vom 28. März bis 3t. August d. I. Hiernach belief sich der Eassenbeiiand am eist- geaannte» Tage ans 515.83 >l Die Einnahmen erreichten di« zum 3t. August eine Höhe von 10,087.12 ^l, wovon bi« zu», gleichen Tag« 8142 43 ^l au« ikgebrn wurde». Die bedeutendsten Ausgabe- iumme» fallen aus die Unterstützung der auswärtig Streike», dea. So wurden unter ändert» nach Hamburg 260 t gesandt, während an die streikenden Maurer und Zimmerer in Berlin 3500 ^l gelangten. Weiter erhielten der Ziminererbund 200 und die »silier Töpfer 500 Von dem am 3t. August verbleiben- den Lassen bestand« von 1944.69 »l wurden 18 0 in vierproceatigen Staat-papieren angelegt. Die Revisoren er- klärten da« Rechnung«werk sür richtig »nd die Versammlung genehmigte den Abschluß. Ein au« der Versammlung einge» brachter Anlrag, nach welchem dem Laisirer sür seine Mühe- woltung eine einmalige Gratificatlon bewilligt werden sollte, wurde von der Versammlung, trotzdem daß rin Theil derselben dagegen war, angenommen. Herr Vach verzichtete aber aus die ihm zuge- dachte Grai ficatioa. Ferner genehmigte die veriammlnng eine Unterstützung der streikenden Former i» der Höhe von 100.4l, und der Gejellen-Au-schuß erklärte, daß er i» besonder« dringende« Fällen den Formern weitere Unterstützung zugehen lasten wolle. Entscheidungen des Reichsgerichts. Albdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt^ Der Bauunternehmer S. zu Hamburg ist voin Landgericht wegen Unterschlagung verurtheilt, indem sestgestellt ist, daß Angeklagter am 1. Februar 1883 zum erste» Verwalter der Hamburger Zimme:gejeUe».Vereinigung gewählt worden, daß er als solmer alle in Bezug aus da- dieser Bereinigung gehörige Vermögen vorlomnienden Einnahmen und Ausgaben zu besorgen und je am 1. Mai und 1. November der Generalvcriammlnng die Abrechnung zu unterbreiten hatte. Angeklagter ü.ernnhm — wie ferner sest» gest -llt — beim Amtsantritt d e Lasse mit einem Ba-rbestande vo» 1384.21 sowie ein Sparcassenbuch über 4258.46 >l Einlagen; bai» daraus sollte er weitere lOOO bei der Sparkasse belegen. Ji» September 1883 nun räumie bei einer wiederholten Revision de» Vorstände« Angeklagter dieiem gegenüber ein. daß er dielOOO-St nicht bei der Lparcasse belegt, sondern sowohl diese, al« auch die übrigen banren Gelder, welche er bei feinem Ami«antrilte empfangen, und die- ,eni ,e», wc.che er au- dem Vermögen vereinnahmt, in eigenem Nutzen zur Weiienührung seine« Neubaue- verwendet habe. Dasselbe gesteht Angeklagter zu. und wird die Höhe der also von ihm verwendeten Geldbeträge aus 1975 01 >4 sestgestellt. Der Lchutze>nwa»d de« An- geklagten, er habe geglaubt, die in seinen Händen befindlichen Gelder der Vereinigung kür sich verwenden zu dürsea, da er wegen einer Zusage der Gewährung von Darlehen b.s zu 12,000 mit Gewiß heit habe erwarten können, daß er noch vor dem 1. November ol dem Tage der Rechnunq-abloqe die zum Ersätze der verbrauchten Gelder erforderliche Summe flüssig zu machen im Stande sein werde, wirb vom Gerichte au« näher dargelegten Gründen sür unglaubkast erklärt, and demnächst al« erwiesen angesehen, daß Angeklagter »» Jahre 1883 einen der brüderlichen Vereinigung der Hamburger Zimmergeselle» gehörigen Geldbetrag von 1625.01 ^l. welcher ihm alt Verwalter dieser Vereinigung anvenraut war, sich angeeignct uad zu seinem Nutzen verwendet habe, ohne dazu besugt zu sein, und daß derselbe sich damit des ans 8 246 Str.-G.-B. ftrasborea Ber- gehen« der Unterschlagung schuldig gemacht habe. Di« von dem Angeklagten eingelegte Revision, welche rügt, daß der Begriff der fremden Sache verkannt sei. hat da« R >G, III. Strafsenat am 16. Februar d. I. unter folgender Begründung verworsen. Daß der vom Angeklagten mit der Casse übernoinniene Baa,bestand, al«der mehrerwähnten Verein igung gehörig, eine dem An geklagten fremde-Sache war, und daß ebenso die vom Angeklagten sür die Vereinigung vereinnahmten Gelder jene Eigenichast batten, kann keinen Augenblick zweiseihast sein uud ist vo» der Revision selbst eingeräumt. Eine Feststellung, wann, wo, wie und von wem Angeklagter die weiter für die Bereinigung in Empfang genonim'.'i'eneii G lder vereinnahmt habe, war »ach dem Gange der Verhandlung nicht geboten; es genügte die au« den Gründen sich ergebende Feststellung, daß die Bcreliinahmung bi« zur Höhe von 1V7S in der Zeit vom Amt«antrltte de« Angeklagten bi« zur Lassc-Revislon ftaltgesundcn. Eine au«» drückliche Feststellung dahin zu treffen, daß jene, dem Angeklagten fremde Gelder bi« zum Momente der recht-widrigen Aneignung darch den Angeklagten diesem fremde Sache gebliebeu seien, hatte da- Landgericht keine Ver anlassung; insbesondere bedurfte e« einer Feststellung dahin, daß Angeklagter eine befugte V« rmischung jener Gelder mit seinen eigenen Gelder» nicht vorgenommen habe, um dc-wiUea nicht, weil Angeklagter zu keiner Zeit eine solche Vermischung behauptet und zu der Vcriiiuthung. daß solche Vermischung je ftaitgesunbea, dem Gerichte keine Handhabe geboten hatte. Indem nun das Land gericht al- erwiesen angenommen, daß Angeklagter die der Ver einigung gehörigen Gelder unbefugt — wa« im Sinne der Unheil« «künde offenbar die Bedeutung von rechtswidrig haben soll, — sich angeeignet und io seinem Nutzen verwendet hat, ist die von der Revision vermißte thatsächliche Feststellung, daß die Gelder im Momente der rechtswidrigen Sneigong dem Angeklagten fremde gewesen, sactisch getroffen; ein Recht«, irrthum aber tritt hierbei nirgend« zu Tage. Daß in der Form der Verwendung fremder Gelder zu eigenen Zwecken deren Aneignung am häufigsten zu Tage tritt, bedarf kaum der Andeutung. Hätte übrigen« Angeklagter, welcher al« Verwalter und Eassirer einer fremden Tasse offenbar auch verbunden war, diese Tasse von der seinigen getrennt zu kalten, die in dieser Tasse befindlichen oder sür dieselbe bestimmten Gelder zum Zwecke der Verausgabung in den eigenen Nutzen mit seinen Geldern vermischt, so würde diese Art der Aneignung den Makel der Rechtswidrigkeit ebenso an sich tragen, wie wenn die Verausgabung unmittelbar au- der anvcr- trauten Tasse erfolgte. Uebrigens geben, wie erwähnt, die Um stände L S Falles »>cht den leisesten Anlaß zu der Annahme, daß der Verwendung eine Aneignung durch Vermischung der Gelder vorauSgegange» sei. »tcriinUveri: Ser Metactevr Heinrich Uhl« in keiptta. fl»! de» iiiuiäaUichiii Ltzlit hirculslr Ol. Oscar Itoul io Leipzig Telegramme. 1^-n. Pr«U, 11. September. lPktvat-Tslegra UI M.I Eine Lommisflon der Eibeuserftaate» beginnt morgen mit dir Ve- sithroug der Elbe von Melnik bi« Hamburg. Sachsen wird durch Herrn Wafferbaudirector Schmidt au« Drelden und Preußen durch Herrn Muyschel au« Magdeburg »ertrete». * Pest, 11. September. Die Ein- und Durchfuhr von Hadern, alten Tauen, Abfällen, gebrauchtem Bettzeug, Wäsche und Kleidern al- Handelsartikel au« Gibraltar ist bi« aus Weitere« untersagt. Die Verordnung ist im Einvernchnien mit der öüerreichilchen Regierung erlaffe» und tritt sofort in Kraft. * Prte»c-b»r», 11. September. Die russische „Peterkburger Zeitung" verzeichnet ein Gerücht, nach welchem sämmtliche 3 Bahn linien der Große» russischen Eisenbahn geselllchaft, näm lich die Peiersburg-Warschauer Valin, die Nikolai-Bahn und die Niichni-Nowgoroder Bahn, vom nächsten Jahre ab in die Verwaltung der Krone übernommen werden sollen. Vom Tage. S Welche Wechsel hat nicht der Mensch zu udrrftcheul Nur Wenige giebt et, deren Dasein gleichmäßig dahmsließt. D>e Naiur selbst mahnt an die Veränderlichkeit der Diwze, welcher alle« Ge- schaffcne unterliegt. Der Bürseumann vor Allem, dessen Blick fort- während über da« wogende Meer der Tagesereignisse streifen muß, siebt, wie die Flnth steigt und fällt; wie Alte« wankt und stürzt, um durch Anderes ersetzt zu werden; wie langsam, aber sicher die jeweiligen Zustande dem Meißel der Zeit unterliegen. Da« sür sicherst Gehaltene stürzt, innerlich ausgehöhlt, in sich zusammen und überschüttet Alle« mit seinen Trümmern. Was sind llourse? — Eine bloße vergängliche Annahme, ein Spiniigewebk, da« ein leichter Windstoß zerreißt. Wer möchte aus sdiese PhantaSmagorie bauen? Je^r Tag kann das Bild an der Börse ändern. Niedrige« erheben, Hohe« erniedrigen. Haben wir p erlebt, wie rasch manchmal der hellste Glanz erlosch, wie die Ultäre, an welchen die Speculation opserte, plötzlich verödet staakeu, weil diese sich anderen Götzen zugewandl kalte? Tie Börse ist ein noch viel gefährlichere« Schlachtfeld al« da- wirkliche. Der Zufall, da« Unbrrrchenbare wallet dort noch mehr al- hier. Kein Pulverdamps wehrt hier dem Blick, aber trotzdem bleibt der Gegner im Dunkel, gilt es etuen Kamps im Finstern mit unsichlbaren Gewalten. Wie schwierig gestaltet sich da di« Abwehr! — An der Börse giebt c« alle Lage Krreg der Meinungen, d. h. der Interessen. Auch Niederlagen vermögen oft nicht de» Verlierenden zu bekehren, und e« fehlt niemals an Ersah für dea Unterlegenen, der an seine Stelle rückt und deu Kampf ausnimmt. Wir haben e« ja erlebt, welch' langer Anstrengungen e« bedarf, »m den Werth oder Unwcrth eine- Papiere- zur Geltung zu bringe». Der geringe Besuch der Börse» am Donnerstag »ad Freitag raubt den TourSnotirungen jede ernstere Bedeutung. London »nd Pari» sandten am Donner-tog wieder höhere Lourse. Am Abend war aber Pari- matter. Die Apeculauteu dort hatten bereits die 'panische Angelegenheit al- gänzlich beigelegt angesehen. Wie überall, war der Verkehr an der Wiener Borbörse sehe geringfügig In wenigen Speculalion-papapieren sind einzelne Ab- jlblüff'e zu Stande gekommen, welche sür eine andauernd feste Tcu- dcnz Zeugiiiß ablegteu. Eine hervorragende Tour-steigerung weisen Lombarde» aus. die für Pari« begehrt waren. Die Mittagsbörse zeigte sartg-lctzt Festigkeit und Geschäft-losigkeit. Schluß Credit 287.80. In Berlin bewegte sich da« Ge'chäft aus allen Gebieten innerhalb der engsten Grenzen, so daß e« schwer hielt, Überhaupt Tourse zu ermitteln. Soweit erste Course festgesetzt wurden, inüsscn dieselben meist al« nominell gelte». Eine bestimmte Tendenz war bri dem geringfügigen Geschäft nicht zu ermitteln. Credit- und Di«conlo- Eomuiaiidtt hielte» sich auf gestrigem Niveau. Franzosen blieben ganz »»beachtet, während Lombarden höher nolirten. Von anderen österreichische» Bahnen waren Tuxer abgeschwächt, Llbethal in Folge einiger Kausordres höher. Inländische speculative Bahnen behauptet, nur Ostpreußen abgeschwächl. Schweizer Bahnen weise» kleine CourS- befferungen auf. Eiwa- lebhafter gingen Bergwerke um. Buch für russische Werthe war die Tendenz fest und die Course eene Kleinig keit bester. Ungarn und Italiener rubig und unverändert. Das Gcschüit blieb auch in der zweiten Börsenstunde sehr geringiügig. Die Grundtendenz war jedoch sest. und die Mehrzahl der Course konnte Kleinigkeiten onziehen. Etwa« lebhafter waren russische Werthe n»d Montan-Aktie»; erslere zeigten sich sür englische Rech- uung gefragt. Da« Wilhelm v. Born'sche Fallissement ln Dortmund ha» zu dem Ende gesübrt, welche« bei deu immer schlechter sich gestaltenden Stolu«verhäli»issen daö einzige oalürliche war. Dieser Tage wurde auch noch Folgende« bekannt: Die Zeche Tremonia hatte bei dem genannten Bankhause seit Jahren einen Credit von 150,000 ge- habt, welcher indeß in letzter Zeit erheblich überschritten ist. Herr von Born benutzte seine Stellung als Vorsitzender des Arubeovo» stande« dazu, daß er die Verwaltung der Zeche veronlaßte, aus sich Wechsel zu Irassirea. welche discontirt wurden und deren Erlös in die Tage de« Bankhauses von Born abgesührt wurde. Im Juli betrogen diese Ueberziehungen bereu« 200,000 ohne daß dies dem Gcs.iniiiitvorstande zur Kennin ß gekommen war. da die Unter schrift zweier Milglicder de- Oliubcaoorslande« genügte, die Zeche wechselmäßig zu verpflichten. Dem Einschreiten Le« Vorstandes ist es gelungen, den Betrag auf 90,000 zu reducirni. Die Zeche ist bei dem Fallissement von Born mit zusammen 112,000 betheiligt. Unter den bis jetzt vrolestirten Wechseln befinden sich auch solche. welche nicht rechtsverbindlich gezeichnet sind, da sie nur «ine Unlerschrist trogen, uud es ist fraglich, ob die Zeche sür dies« verpflichtet ist. Der „Berliner Actionair" bemüht sich In einem Schlußaktikel, die nächste Dividende der „Franzosen" vorau»zuberechnea. und gelangt dabei ans 5 Proc. Wir halten es nicht sür »ölbig, aus da« Detail einzugebeo, womit dies« Hyvolhese begründet wurde. Anerkannte Wahrheit ist nur, daß di« Laa» de« Unternehmens gegen früher sich VolkswirWasilichkS. fllr tztesa» Thest bestimmte» Sendungen fi»d za richte» a» de» verantwortliche« Rrdactenr desselben T. G. Lim« t» sehr verschlechtert hat; doch gebSrt zur genauen kritischen Kenntnis, ein sehr ou-qedehnte» Material von Kenntnissen. Credit 47l (do,), Franzose» 476'/, (do ), Lombarden 224(222'/,), Deutsche Bank 146'/, (da.). Diskonto 192'/, (192',.). Mainzer 104 (do ), Marienburger 73 (72'/.), Ostpreußen 104'/, (105'/,), Meilen- burger l?o'/, (do.), Werra 83 (81.75), Galizier 9862 (do.). Nord west 273.25 (273.50). Elbelüal 266.50 (265 50). Dürer 127.87 (128 25), Gotthard 105 50 (105'/.), 1800er Russen 81',. (81',.). Rn'süche Noten 203 (203 60), Ungar. Goldrenle 80',, (do). Italiener 95.50 (da.), Laura 93 192' ^, Dorlmunder 54'/, (54',.). Freitag. Tie Börse zeigte Heine keine Lust, die letzten Tage zu ratisicirea. Hauste der ver Viehzüchter-Ring in Uord-Ämerika. (Schluß.) H Wir hatten km vorigen Artikel gezeigt, wie die großen amerikanischea Heerdenbcsitzer viele Quadratmeilen Staatsländereicn einzäunttn und annectirtc», wie sie darauf keine Ansiedler duldeten und zum Nachtheile des Slaatseinkommcns da« Land für sich benutzte». S e fanden bald eine zweite Quelle neue» Gewinnes. Tie Ureinwohner Amerika«, die Indianer, sind bekanntlich noch nicht vollständig niisgeroitet, sondern leben gemeinschaftlich i» Stämmen auf den ihnen vom Slnate angewiesenen Ländereien, den sogenannten Jndiancr-Rlervatioiieii, Ta die Beschäftigung der Indianer säst ausschließlich in der Jagd besteht und Ackerbau nur in geringem Grade Einganq gesunden hat, brauchen sie zu ihrem Lebensunterhalte sehr ausgedehnte Jagdgebiete und sind ihn.» solche auch zu Theil geworden. Weiße» ist die Ansiedelung, Jagd und jede Nutzung innerhalb der Reservationen streng verboten und besondere Beamte, die Indianer-Agenten, achten aus Befolgung dieser Geetze, Schon wiederholrnil ch sind Ansiedler, welche sich in den Reservatione» niedergelassen hatten, von den Bundes- Beamten mit Gewalt entsernt worden. Aus diese Reservationen warfen die Viehzüchter ihre Augen und, da die Indianer sich schwer lich stillschweigend und unentgeltlich, wie Uncle Sam, ihr Land hätte» abnehmen lasse», pachteten es sür eia Spottgeld. DaS Geschäft wurde durch die Habgier der Häuptlinge uud Oberen der Indianer ermöglicht, indem diese die Pachlsunime in ihre Taschen steckten und dem Gro« de- Stamme« nichts davon obgabrn. Die schweigende Zustimmung der Jadiancr-Agenten wurde ebensall erkaust und sogar der Versuch gemacht, diese Verträge vom Mini- stertum selbst ratificiren zu lasten. Im April 1883 wendete sich Edward Feulon, Viehzüchter au« Kansas Litt» in Missouri, an dea damaligen Staat« - Sccretair (Minister) de« Innern, Teller, zu Washington mit der Bitte um Bestätigung seine« Pachtverträge», durch welchen er gewisse Theile der Reservationen von den Eh.genne- uad Arapahoe-Iudiouern für 2 Leut« per Acre ans 5 Jahre ge- pachtet hatte. Teller lehnte zwar dir direkte Bestätigung ab, erklärte indessen, seinerseits nicht« dagegen unternehmen zu wollen, so lange die Indianer selbst sich nicht beschwerten. Geschehe letztere«, so bliebe dem Staat da« Recht aus Entfernung der Biehheerde» vor- behalten. In diesem Zustande blieb dt« Sach« ruhig, bi« tm März diese- Jahre« der arur Präsident Llevelaud sein Amt autrat, mit de», ausgesprochenen Programme, der bisherigen Eorrupiion iu der Ver waltung ei» Ende zu machen. Die unterdrückten kleinen Ansiedler und Indianer faßten nun die Hoffnung, nicht mehr abzewieh.» zu werden, und brachten ihre Beschwerden vor dea Stantssecretalr Lamar, Teller'« Nachfolger. Der Präsident nahm sich sofort der Sache warm an und schickte die Generäle Sheridan und Armstrong, um zunächst die Pachtverhältnisse der Cheyenne- und Arapahoe- Jndianer an Ort uud Stelle zu uittersnchen. Deren Bericht lautete dahin, daß die Pachtverträge gegen den Willen der großen Mehr zahl der Indianer durch den Druck der Häuplliuge und Indianer- Agenten zu Stande gekommen seien; daß sogar einzelne Indianer- Familien, welche einen festen Wohnsitz rusgeschlagea hatten und zum Ackerbau übergehen, sonach sich civilisnen wollten, gewaltsam ver- drängt worden seien. Ihre kleinen H erden, ihre Pontes wurden gestohlen, ihre bestellten Felder abgeweidet, kurzum di« Indianer vejanden sich iu einer Verstimmung, welche de» AnLlwnch eine« ihrer Keiegszüge fürchten ließ. Tie Generäle befürworteten die Entfernung aller Fence und Heerden binnen 40 Tage». Sie nannten 8 Pächter, welche allerdings nur die Vertreter ganzer Biehzüchler- Gruppra sind, und die von diese» gepachteten Fläche», nämlich: Fenton . . . pachtete Mnlaley. . . » B. Denman» , » S. Morriso» . - M. Brigg« . . » B. Evan« , . » Hunter ... » 8) George E. Rcynold« « 564.480 Acre« 564.480 . 575.000 . 138.240 . 318.720 - 456,960 . 500.000 - 714.000 - zusammen 3831.880 Acre«. 1 Acre ist gleich 1.58 preußische Morgen, so daß diese 3.8 Millionen ungefähr WO deutsche Quadraimeileu repräieniiren, während der Flächeninhalt de« Königreichs Sachte» ca. 270 Quodrotmeilen be- trägt. Wohlverstanden sind das nnr die Pachtungen zweier Stämme, wahrend außerdem andere nicht einbegriffen, z. B. die der Thcrokres mit 4—5 Millionen Acre«. Die Tattlemea haben beim Präsidenten, jedoch vergeblich, um längere Frist gebeten »nd »olle» n», den Proceßweg versuchen. Glendzeiiig liefen bei Tleveland Beschwerden über widerrecht liche Einlencung öffentlicher Ländereien eia, die ihn veraulaßtea, unterm 7. August nn« Verfügung zu erlassen, wodurch die sofortige Entfernung aller solcher Fence angeordnei ist und sämmtliche Bunde«- veamlen hieraus streng zu achten angewiesen werden. Et ist er- ftaunlich, zu sehen, um welche Flächen e« sich hierbei handelt. So waren in der eine» Grasschoff (welche unseren» RegierungS-Bezirke entspricht) Pueblo da« Staates Colorado widerrechtlich eia- gezünut van-- 1) Gebrüder Ledisey 62,700 «er»« S) L. T. Tolle 35,200 Acre» 2) John Roß 14,720 - 6) John G. Haa« 40,300 - 3) John Her-venger 40,900 » 7 > Me Daniel« L Davis 37.500 - 4) Gebiüd. Landlord 14,920 - 8)NancrcdeLRaniseq 6,500 - zusammen 252,740 Acre«. Die Aclien-Gesellschasten sind keineswegs blöde gewesen und hatten z. B die Arkansas Vallen. sowie die Prairie Cattle Company je l Million Acre« an sich gerissen, die Gesarnmifläche wird auf 13 bis 14 Millionen Acre« geschätzt. Der billigste Preis, zu welchem die Regierung Land an Ansiedler verkauft, ist 1'/. Dollar« (1 Doll --- 4.25 ^l) per Acre, d. h. 3.40 der preußische Morgen. Der Zin«>uß i» jenem fernen Westen beträgt 6—7 Proc., so daß die Viehzüchter sür jene 13 Millionen Acre« von Recht« wegen mindesten« 17 Millionen Dollars zahlen mußten und jährlich zwilchen 1—1'/, Millionen Dollar-, d. h mindestens 4—5 Millionen Mark an Zinsen sparten. Der Gewinn an den Indianer-Reservationen ist nicht ganz so groß. Daß unter diesen Umständen die Viehzucht hohe Erträge lieferte, ist klar. Do« hat sich nun mit einem Schlage geändert, und zwar in solcher Weise, daß auch der deutsche Landwirth höchst wahrscheinlicher Weise die Folgen suhlen wird. Im letzten oinerlkanischen landwirthschastltchen amtlichen Jahres- berichte ist die Zahl de« auf dem Jndianer-Territorlum vorhandenen NmdviehS aus 520,000 Stück angegeben. Da da« Territorium geräumt werden muß und die Meiden künftig fehlen, geht dieser Bestand vollständig ein. Eiwa um die gleiche Zahl vermindern sich die Vieliheerben in jenen Staate», wo öffentliche Ländereien den Viebzü^ .ern abgenommen tverden. Kurz,»», ein Rückgang der Be- stünde »ni eiwa 1 Million Stück steht in Aussicht. Nun betrug der ganze Export Amerikas au Rindvieh bi« incl. 1878 jährlich weniger als 100,0it0 Stück. 1879 wurde zum ersten Male 100000 über schritten und 1884 das Maximum mit 190,518 Stück erreicht; alle« llebrige co»s>»iirt Amerika selbst. Die Abnahme der Bestände wird voraussichtlich in den nächsten Jahren auch eine erhebliche Abnahme de« Export« hcrbeisühreu, da letzterer vollständig von erste,cm abhängt. England, welche« 1884 von Amerika 169.25? Stück Rindvieh erhielt, wird vielleicht nur noch die Hälfte bekommen und so dem deutschen Viehzüchter G«. legcnhrit geboten, diese Lücke auszuftillen. Unverändcrie Nachfrage und geringeres Angebot treibt bekanntlich die Preise ln die Höhe und so wäre e« durchaus nicht unmöglich, daß der Zusammenbruch de« amerikanischen Oattls rinx auch das Steigen de« Rindfleische« bewirkt oder mindesten« doch da« Fallen verhindert. Jene Vorgänge, die sich jetzt drüben obspiclen, verdienen sonach nicht nur al« interessante Beiträge zur Zeitgeschichte und Charakter. Bilder, sondern ebenso sehr als Factoren, mit welchen der dculsche Landwirth zu rechnen hat, volle Beachtung. Der mischtes. Leipzig, 11. September. »— Geschäft mit Ostindien. Seit Kurzem hänfen sich die Fälle, daß Waareu tm W rihe von Tausenden an sogenannte Agenten in Indien, entweder in Consignalion oder zur Ablieserung an Kauf, lcute gesendet werden, welche Maaren alsdann an« irgend einem nichtigen Grunde resüsirt werden, um einen hohen Nachlaß zu er zielen, oder aber man verschleudert sie unter dem Lostcnpreise, oder man giebt an ZahlungSstalt werthlose Accepie. Wenn dann aus Zahlung gedrungen und klagbar ausgetreten wird, weist der Agent gewöhnlich einen Brief vor. au- dem zu entnehmen ist, daß ihm die Waare zum Verkaufe übergeben wurde und er einen Antheil am Gewinn habe. Der österreichische Consul iu Bombay macht daraus aufmerksam, daß noch dem dort gütigen Gesetz« die Zusage der Tyeilnahme am Gewinn al« „pnrtnvrsliio" angesehen wird. Der Kläger wird abgewiesen, zur Zahlung der sehr hohen SerichiSkosten verurlheilt und verliert überdies noch s.in Geld. Dasselbe ereignete sich in Fällen, ln denen srcinde üausltnlc sich in Ostindien nieder- licßea uad mit den landesüblichen .en vertraut« Agenten unter deu oben...vähntea Bedingungen au sich zogen. Rach kurzer Zeit spiele» d!:se die Herren im Hause, versenden Waareu an nicht kredit fähige Fir.uen in» Ji>..cre und lassen es zum Bruche kommen. Lnlweo.r treten sie selbst klagbar aus oder lasten sich verklagen, aus jeden Fall bekommen sie Recht und das Gericht spricht ihnc» noch die Halste de- Waarenlager« als E genthum zu. Es befinden sich augenblicklich säst für 50,000 Lstrl. Waaren in den Zollmogazinen, welche unter ähnlichen Umstände» herausgelockt wurde». *— Die Wichs-Fabrikation in Leipzig. In unserer Stadt und deren nächster Umgebung hat sich eine Klein-Industrie entwickelt, über die za berichten wir schon de« Oeslerea Gelegenheit nahmen. All diese kleine» Erwerbszwetge beschäftigen doch Jahr an« Jahr ein eine Menge Personen, Männer, Frauen und Kinder, derr» Verdienst ein nicht allzu schlechter ist. Unter diese Klein-Industrie zählt die Hoi»paatossel-Fabrikatio». die wir bereit« a» dieser Stelle besprochen haben, ferner die Brenneisen-Fabri kation. die Crodatten.Fabrikation, die Lüten-Fabri- kation. die Hutsorm-Fabrikatio», die Papierlaterneu- Fabrikation uud die Kamm-Fabrikatioa. Auch die Fabri- kativ» von Bürste» und Pinseln, von Schablonen sur Stube», nialer. von K»vpse», von Nadeln, von Puppen, von Seifen, von Sens, vo» Sieben, vonTinte, von Zinnspiel-Waaren uud von Wichse gebärt hierzu. — Aus die Wichs-Fabrikation etwa« näher rin,„geben, soll unsere heutige Ausgabe iein. Gleich von vornherei» wollen wir indeß belone», daß e« nn« nicht möglich ge- wese» ist. e>«r, wenn auch nur annähernde, Uebersicht über die Anzahl der in Leipzig gefällten und daselbst verbrauchten, oder von Leipzig versandten Büchsen Wichse anzugeben, da geeadrdicienigcn Fahiikonken, di« die Hauptgeschäfte besitzen, bei unierem Besuche, besonder« in dem 'iwähnten Puncte, außerordentlich zurückhattend gewesen sind. Leipzig ist diejenige Stad» in Deutschland, in der am meisten Wichse hrrgeslellt wird und nimmt der Absatz von Iabr zu Jahr zu. Zur Zeit bestehen hier fünf Wichljabeiken. Die älteste «ft die von C. Lerche «n-, dan» folgen noch die von Hemrrch Müller, F. W «allowttz, T. Lrrchr jn». «mb R. tz»»ß,rt««rr. Jedermann kennt jene schwarze, dicke Maste, die »am Gläazend- machen de« Schnhwerke« benutzt wird, Jedermann weiß o»ch, daß di« eine Wichse da« Leder glänzend und weich erkält, während die andere nur schwer Glanz giebt und da« Leder leicht brüchig macht. Hnudrrt- mark'S Fabrikat gehört mit zu dem erst genannten. Der Verkauf findet in den bekannten Thonbüchsen, Zinkschachicln, bunt gemalten Btechschöchtclchen und Holzschachlela statt. Eine gewöhnliche Thoa- büchse Wichse kostet im Einzelne» 10 ^ sür 3 erhält man 50 Stück; doch giebt e« auch größere Thonbüchsen im Werthe von 50 bi« 1 und kleinere zum Preise van 6 Der Hauptbczugsort für diese Thonbüchsen, die nach der Füllung mit Wichse mit Schweinl- blase verschlossen werden, ist Waldenburg. Die Blechschachtela werden besonder« in der Gegend von Jena, die Holzschachlela im iächsischen Erzgebirge, hauptsächlich «a Olbernhau, anaeserliat. Dir Prei« einer solchen mit Wichse gefüllten Holzschachtet betragt 3, 5 und 10 Die zum Verschließen der Thonbüchsen erforder lichen EchweinSl'lasen werden zum größten Theil aus Hamburg bezogen. Ein Versand» der Wachse findet von Leipzig au« nach ganz Deutschland statt; Beschäftigung in der Wichssabrikation finden Männer und Frauen »nd, da diese eine leichte ist, auch Kinder. Der DurchschnittSlohn stellt sich sür Männer und Franen aus etwa 11't, ^l, der der Kinder aus 1—3 >4l. Zum Schlüsse wollen wir noch bemerken, daß die zum Aufkleben aus die Schachteln und Büchse» bestimmten Sliquettcn etwa 1 >l pro 1000 Stück kosten. —pt. *— Ehemnitzer Werkzeog - Maschinenfabrik vor mal« Ioh. Zim m ermann in Chemnitz. In ber heutige» AnssichtsraihSsitzuiig der Chemnitzer Werkzeug-Maschinensabrik vor mals Ioh. Zimmermann wurde »ach Hobe» Abschreibungen di« Vertheilung einer Dividende vo» 3 Procent beschlossen. X Aus dem Vogtland«, 10. September. Wie in der Weberei der mechanische Webstuhl den Handstuhl immer medr verdrängt, so ist auch bei der Wirkerei der Einfluß de- mechanischen Wirkstuhles aus die Lage der armen Strumpfwirker kein erfreulicher. In dem Berichte der Handels- und Gewerbekammer Plauen wird mitgethetlt, daß z. B. im vorigen Jahre in Paula vom 1. Mai ab abermals eine Lohtircduei vn von 20—40 Pfennige eingetreten ist, und daß die Slrnmpswirker in Mühllrosf nn Herbste größtenlheils ohne genügende, theilweisc auch ahne alle Beschäftigung waren. Wenn auch zeitweilig bei dem in Paula bestehenden Zweiggeschäfte der Nottingham Manu- sacturing Company Limited wieder Arbeit zu haben war, so konnten die Leute doch nicht auf die Dauer beschäftigt werden. Auch ln Chemnitz konnte nur schwer and zu ganz geringem Lohne Beschäs. ligung gewährt werden. Einzelne Strumpfwirker zogen deshalb nach Llmbach, arbeite!«» dort uad unterstützte» ihre Familie», andere gingen nach Langcnwolichendors uad Zeulenroda und suchten sich dort in der mechanischen Strumpssabrikaliou eiazurichteu. Da- wurde den schon ia vorgerücktem Alter stehende» Leute» sehr schwer. Manche mußten bei Zeiten Armeuuntersiützuag t» ihrer neuen Hei mat!, beanspruchen und Mübltroff war gezwungen, dieselbe zu ersetzen. Gegenwärtig ist die Lagt der Strumpfwirker keine beneiden-werthe. Plauen, 10. September. Der „V.'A." schreibt: „Heute hatten wir Gelegenheit, in einem hiesigen Stlckerelqeschäste die verbesserte Schisschcnstickmaschine der Firma I. C. und H. Dietrich hier in Thätigkeit zu sehen. Diese Maschine arbeitet sehr ruhig, liefert schöne Waare und ist sehr leistungsfähig, so daß man da« Muster „wachsen" sehen konnte. In der Minute wurden durch schnittlich 60 Stiche gemacht. Lediglich »u dem Zwecke, die hiesige Industrie zu fördern, und um unrichtigen Mitlheilnngeu, daß die Dietrich'schen Maschinen nur 45 Stiche pro Minuie zu machen im Stande feien, entgegenzutrete»» theile» wir die« für Interessenten hierdurch mit." D. Fretberg i. S.. 10. September. I» der gestrigen außer- ordentlichen Generalversammlung desFreiberger Gasbeleuch- tungS-Actie n-Verein« vertraten 29 Anwesende 254 Stimmen. Nach Iustisicliiing der Jahre-rechnung gelangte der Antrag aus Lerkaul der Anstalt an die Stad« mit 250 Stimmen zur Annahme. D,s angenommene Angebot des Stadtraihes geht dahin, jede Actie vom Jahre 1886 ab mit 450» rinzulösea. Bei der Uninöglichkeit. aus dein jetzigen Terrain die dringend ersorderliche Erweilerung des Betriebs durch rinra neuen Gasometer zu ermöglichen uud bei der genieiniiützigkn Tcadcuz de- Unternehmen« war eine so große Mehr heit sur dea Verkauj vorauSzusehen. Die Liquidation des Vereins wird Herrn Stadlralh Stecher übertragen. An der noch fehlenden Zustimmung der Sladlverordnetenlchast zweifelt mau nicht; im Falle der Ablehnung wurde der Aclieaverein eine neue Generalversanim- lung abhalleu müssen. — Ia der Generalversammlung der diesigen Stadtbrauerei ergab der Rechenschaftsbericht das erfreuliche Rclultat «inet Reinerträge« von 32,262.98 für da« Geschäftsjahr 1883/84, wo« die vertheilung einer Dividend« von 20 ^l pro Bier- antheil ermöglicht. Zwei Au-schnßiniiglirder, Stadlralh Rüßler und Sirumpswirkrrmeifter Hosmoua, wurde» wieder, zwei. Herr Stadt- rath Stecher uud Fl»»cherme,ster Berger, wurden neu gewählt. Mlt deu Leistungen de« Braumeister« Pille« ist um» hier allgemein zulrirden. »— Papier- uud Holzstosssabrik Niederschlema. Au« bester Quelle erfahren wir, daß der Abschluß pro I. Semester diese« Jahre- ungefähr denselben Reingewia» wir da« erste Semester 1884 ergeben hat. »'»Dresden, 11. September. Kohle»tra»«porte aus de» sächsischen Staat-bahnen i» Magenladung»» zu 5000 Kilogr. Treaiähizkeit während der Zeit vom 30. August bi« 5. September o.: Lachftich« Steinkoblcy aus dem Zwickau»« Neoier« 8784 Labunge», aas dem Kogau - veiSnitzoe Reoiere 3C7T Ladungen und a»s dem Dresoner Reviere 1274 Ladungen, zniammen 13,736 Labungen sächsischer Steinkohlen gegen 12.444 Ladungen in der Zeit vom 31 August bis 6. September 1884. schlesische Steinkohlen 658 Ladungen, bönmische Braunkohle» »0,085 Lndunae», alteadurgisch« Lrouakoyleu 2716 Lndunge», Kohl-» überhaupt 27,135 Lad«»j«». demnach pro Tag 8385 Ladungen. Z» bar Zeit vom 31. August bi« 6. September 1884 wurden an Kohle» überhaupt vrrsrochtrt 23,102 Labungen, pro Tag also »ur 3600 Labunge». *— Am lrtztUerGurgea«, Lii»«t»> ß»d auf der schmalspurige»
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