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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188510063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-06
- Monat1885-10
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1885
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Erscheint täglich früh «V. Uhr. RrtiUti«» >»ü ErpetM»» J»h«ane«goffe 8. Srrechkundeo der Nedactira: Bormtttag« 10-12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. M» »M «w^»»t«r ««»IkraM »» »Ml »«»»»»üi. W««h»e »er s»r »ie aichftf»l,e«»« R»»«er »estim«teu An lernte n» Sachtlira,cn »t, L Uhr Rachmtttnn«. ,« P«««- >«» F«ftt«,e« sr»tz »t«'/,» Udr. 2» de» Filiale» siir Ins.-^»»atz»e: vtta Alt«», llnwrrsililtstrahe ». La,t» Lischt, Kothariaenftr. SS» p, »,r »t« '/,» Uhr. rwüM.TaMM Anzeiger. Lrga« filr Politik, Localgeschichtr, Handels- und Geschäftsverkehr. ^- 279. Dienstag den 6. October 1885. M-fi. Auslage L»,2S<». Fl'onnkmentsprkis Viertels. , MH. mcl. Bringenodn 5 Mk. durch die Paft drzoge» 6 Mk. Jede einzelne Nuonner SO Ps. Belezexrniplar 10 Ps. Gebüdren sür Extrabeilage» (in Tageblatt-Formar neialzt) ahne Postbesördrruiig09 Mt. «It Poftdesorderung 48 Mk. Inserate -gespaltene Petitzeile SO Ps. Größere Schriften lani uai. PreiSderzeichniß. Tabellanscher u. Zificrniatz nach höherm Taus. lierlinurn unter dem Redaction-strich die4gespalt. Zeile SO Ps., vor den Familien Nachrichten die Sgespaltene Zeile 40 Ps. Jnieraie sind stet- an die Erprtttioo zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeanweralläo oder durch Post aachnahme. 79. Jahrgang. Amtlicher Theil. rekanntmuhmiz. Wir machen hierdurch öffentlich bekannt, I) daß alle in Leipzig wohnhaften -nabe», welche Ostern l884 und Ostern 188S au» einer der hiesigen Volk»- schulen entlasten worden, oder von einer höheren Schule abgcgangen sind, ohne im letzteren Fall- da- tS. Lebens jahr vollendet und die Elaste erreicht zu haben, welche diesem Alter nach dem Plane der Schule entspricht, zu dem Besuche der Fortbildungsschule für Knaben verpflichtet sind; D) daß die Anmeldung derselben, wenn sie im Bezirk der I. Fortbildungsschule wohnhaft sind, bei Herrn Director Piischmann. dasern sie sich aber im Bezirk der U. Fort- bildungSschul, aufhalten, bei Herrn Direktor vr. Stoerl zu erfolge» hat; S) daft auch diejenigen Knaben aaznnielde» sind, welche a«S irgend einem Grunde von dem Besuche -er nadtischen Fortbildungsschule entbunden ,« sein glauben , 4) daß hier einziehende Knaben, welche Ostern 1883, 1884 und 1885 auS einer auswärtigen Volksschule entlasten worden sind, ebenfalls zum Besuch der Fortbildung-« schule verpflichtet und soiort. spätestens aber binnen drei Lagen nach de« Ginznge, bei dem Direktor der Fortbildungsschule ihre« Bezirks anrumelven sind; 5) daß Eltern, Lebrherren, Dienstherrschaften und Arbeit geber bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 die >m Falle der Nichterlegung in Haft umzuwandeln ist. die schulpflichtigen Knaben zu dieser Anmel dung anzuhaltrn oder letztere selbst »orz«. nehmen haben. Leipzig, am 1. October 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lehnen. ver-eigeruns der 18 Blauplätze deS Baublocks I. sieS ehrmal. siScaltschen Holzhof» und Kohleabahnhoss. Von obenbezcichuetem. der Stadtgemeinde gehörigen Areale sollen die an der Zeitzer Strasir, Kürnerstrasie, dem Kürnrrplatz und der Glisenstrasie gelegene« 18 Bauplatz« drS BaablockS I. des betreffenden Par- zellirungSplancS znm Derkanfe »ersteigert werden und zwar im Saale brr Alten Waage, 2. Gtage, Donnerstag, den 22. dsS Mo«, Vormittags 11 Uhr die Bauplätze Nr. 1 voo 634.06 gm Flächengehalt mit dem Angebot von 38,000 .X , 2 544.01 . E E E . 32,600 - 3 - 72735 E - - B E 58.200 , 4 - 749.87 B , « E 37.500 B 5 - 630.79 B * » E 25,200 6 O 625.76 E - E , E 25,000 - 7 E 2541.38 E » B B 76.200 8 917.92 » » » - » B 36,700 E . 9 - 891.72 - - - B 35,700 - sowie Freitag, den 23. dsS. Mon., Vormittags 11 Uhr die Bauplätze Nr.1v von 1189 49 qm Flächengehalt mit dem Angebot von 47,600 ^l 11 12 13 14 - 15 . IS > 1? . 18 628.11 630.79 749.87 720.66 600.24 587.72 803.78 927.95 25.100 . L '.200 - 37.500 - 36.000 - 18.(00 - 17.600 - 24.100 27.800 Die VersteigerungStermine werden pünktlich zur angegebenen Stunde eröffnet, die Versteigerung aber wird bezüglich eines jeden der einzeln nach einander in obiger Reihenfolge uno zu dem angegebenen Mindestpreis a«s- geboteaen Bauplätze geschloffen werden, wenn daraus nach dreimaligem AuSruse kein weiteres Gebot mehr erfolgt. Die DersteigerungSbedingungen nebst Par relltrungSplau legen aus dem RathhauSsaale I. Ginge zur Einsichtnahme aus und es werd«, davon Exemplare ebendaselbst in dcr Sportelcasse I., Zimmer Nr. 2, für 1 20 Z abgegeben. Leipzig, den 1. October 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Ecrutti. Aufgebot. 1. Der Oekonom August Ferdinand Fischer zu Prettin hat dar Ausgebot de- angeblich verloren gegangenen Hypothekcndocu- ment« vom 1835, bestehend au- dem Sausvertrage vom 31. März 1835, den Verhandlungen vom I. April und 8. Mal 1835 und dem Hypothrkenbuch-au-zuge vom 8. Mai 1835, über die im Grundbuch« von Prettin, Band ll, Blatt 60, in Äbtheilung III Nr. 3, für Karl August Fischer und besten Ehesrau Johanne Christiane geb. Kautzich eingetragene Hypothek von 200 Thalern beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird ausgesordert, spätesten- in dem ans den 1». Januar 188«, vormittags 11 Uhr. vor dem Unterzeichneten Gerichte anberaumten Ausgebot-termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorznlegen, widrigensall- die Srastlo-erklärung der Urkunde ersolgen wird. 2. Nach der Versicherung de- EigentdümerS der im Grundbuche von Prettin, Band II, Blatt 60, verzeichnetcn Grundstücke ist ihm einer der Mitinhaber der zu 1 gedachten Hypothekcnforderung und Miterbe der eingetragenen Hypothckengläubigcr. nämlich der Stein Hauer August stmil Hofmaun, früher in Leivzig wohnhas» ge- wesen, seinem Aufenthalte »ach unbekannt, we-halb er da- Auf gebot der vorbezcichneten Post zum Zwecke der Quittung-leistung ftiten« dieses Erbe» beantragt hat. Der Steinhaner August Emil Hoftnaa» wird daher ousgesordert. spätesten» u, »«« »u 1 »e»etchi,rteu Termine de« Ligeuthümer der Psandgrundsiucke Quittung oder Löschung-- bewtlltEma zu ertheilea, widrigensall« der Grundstück-eigentdümer mr Htutrrlegnng de« auf de» August Emil Hofmaan entfallenden AutheilS au dem Capttale und der Zinsen »erstattet und ihm die zur LSschuug de: Post erforderliche Bescheinigung rrtheilt »erden wird. GreM», de» »5. September 1885 RSutUltEu, AmttUrrtchl rerns-rechiing-verblnduiig mit andere» Städten. Für eine Fernsprech-Berbindung mit Berlin sind bi» jetzt gegen 60 Anmeldungen eingegangen. Nach Vorlegung derselben hat die Kaiserliche Obrr-Post-Direction un- mitgetheilt, daß demnächst ent- 'prechender Bericht an da- Reich-. Postamt werde erstattet werden. Zugleich bat dieselbe un- um eine Aeußerung darüber ersucht, ob sür eine Fernsprechverbindung mit Chemnitz, soll- in dieselbe di« Städte Meerane. Slanchau. Crimmitschau. Werdau und »mitkan sowie nach Befinden Plant» eingeschlofikn würden, aus eine ergiebige Benutzung seiten- der Handeltreibenden und In- dustriellen zu rechnen wäre. Die Gebühr für die einmalige Be- Nutzung würde vorauSfichklich zunächst 1 X betragen. Die geehrten Firmen, welche an einer solchen Berbindung Interesse haben, werden daher ersucht, baldmöglichst und längsten- dis znm 1«. d,s. MtS. eine schriftliche Meldung an unser Bureau, Neumarkt 88, l., ge langen zu losten. Leipzig, den 2. October 1885. Die Handelskammer. vr. WachSmuth, Bors. vr. Gensel, S. Gefunden oder al» herrrnlo« abgegeben resp. angemeldet wurden innerhalb der letztvergangeuen drei Monate folgende Gegenstände: eine Anzahl goldene Siegel-, Trau- und andere Ringe, ver- schieden« Armbänder und Brachen, eine Cravattennadel, ein goldenes Medaillon und die Hälfte eine» solchen, eine Corallea- halskette, ein Ohrring, eine Lupe, ein Klemmer, 2 goldene und 2 andere Brillen, ein goldene Bleistifthülse, zwei Verlogne-, bestehend au- zwei alten Geldstücken und einem goldenen Siegel ring mit llhrlchlüssel, mehrere au-ländische Orden, ein Elfen bein« und eia anderer Fächer, ein OvernglaS, ein Packet mit Uhrketten, Armbändern, Ringen, Knöpfen rc.» verschiedene Taschenmesser, ein Alkoholometer, ein Zinkclichö, ein« Hand- sederwaage, ei» Eigarrenetui, ei« Schlüsseletui mit 2 Schlüsseln, eine Schachtel mit Papieikragen, vier Paar verschiedene Hand schuh, zwei Herren filzhüte, ein Packet und ein Couvert mit Schirmstost, und anderen Mustern, eine weiße Häkelarbeit mit Garn, mehrere Meter rothe Schnüre und Gummiborde, eine Anzahl weiße Taschentücher, eine Kiste mit Wäsche, ein Kinder» barott, rin Kindermäntelchen, ein halbe- Fiaueu-Umschlagetuch, ein Taillenluch und Umhang, ein Mantelett, ein Packe« mit Lassiuet- und wollenen Tüchern, ei» Paar zuge'chnittene Schaft- stieseln mit 2 Paar Sohlen, 50 Bogen weiße« und 14 Bogen GlaeSpapter, ei» Handkoffer, eine Peitsche, «ine Pferdedecke, eine Schntzlaterae, eine Vätern» mlqxio». ei» Patronen- kosten mit 65 Stück Patronen, eia Packet mit 5 neue» Blechfirme». 14 Malerpinsel. 19 Stäb« Ruodeiseu, 2 Tentrum- bvhrer, 3 Stemm- und ein Hobeleisen, rin Ortscheit, ein vier- und eia zweiräderiger Handwagen (erster» mit Kastenaussatz), «ine Anzahl Spazierstöcke. Sonnen- und Regenschirme, Porte- monnaies bez. Beutel ohne und mit Inhalt bi« zu Beträgeu von 2l » 18^, verschiedene Geldbeträge bi- zu 2tv-ll, Lotterie loose, Leihhaus- und andere Pfandscheine, sowie ein Coupon einer Leipziger Stadlanleihe, endlich ein grau-weiß- und roth- melirteS MannS-Jaquct und dcrgl. Hose, ein roth-brauner AilaSshlipS, ein roth- und meißcarrirteS Taschentuch, ein kleiner Leinwandsack, „8. L 8. 14,927" gezeichnet, und eine rothlack>rie erbrochene Blech-Sparbüchse, welche letztgcdachlen Gegenstände anscheinend von einem Diebstähle herrühren. Die unbekannten Eigenthiinier dieser Gegenstände werden hier durch ausgesordert, sich zur Empsangiiahme derselben in unlerem Lommissariat rechtzeitig zu melden, andernsall« darüber nach 8- 239 de- Bürgerl. Ges.-BuchS verfügt werden wird. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welche im III. Quar- tale 1884 Fundgegenstände bei uns abgegeben haben, deren Eigen- thümer nicht zu ermitteln gewesen sind, auf, diese Gegenstände zurück zusordern, audcrnsalls auch hierüber den Rechten gemäß verfügt werden wird. Leipzig, am 3. October 1885 Da» Polizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Michael. eine franzüstsche Silbermünze in Ihalergröße, aus dem König«. Platze mittelst TascheudiebstahlS, am 4. dsS. Ml-.; 15) ein scbwarzledcrneS Portemonnaie Mit weißem Bügel, enthaltend ca. 20 Mark in Gold- und Silbcrmünze, aus dem Roß- Platze mittelst TascheudiebstahlS, am 4 di-. Ml«.; 16) ein braunlederneS Portemonnaie Mit gelbem Schlößchen, enthaltend 22 Mark in Gold- und Silbermünze, sowie zwei Tages- billet« II. und IIV Elaste zur Tour „Grimma.Leipzig", in der Grimmaischen Straße mittelst Talchendiebstahl-, am 4. dsS. Mir. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der geslohtcncn Gegenstände oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Ertminal- AdtdeVong zur Anzciae zu bringen. Leipzig, am 5. Oktober 1885. Das Polizei-Amt der Piadt Leipzig. Bretichneider. K. Virbstahls-Vekailntmachuns. Gestohlen wurden aüvier erstatteter Anzeige zufolge: 1) ein Treibriemen, ca. 5—6 m lang und ca. 30 cm breit! au« einem Locale in Nr. 18 der Querstraße, innerhalb der letzten 4 Wochen; 2) ein weißwollene- Muftertnch mit 18 Stück neuen Nickel und 8 vergoldeten Tomdack-Ketten, au- einem Mcßlocale in Nr. 28 der PeterSstraße, am 27. vor. MtS.; S) eine silberne tkhltnderuhr mit Goldrand und Sekunde, ge riester Rückseite mit herzförmigem Schildchen und der Fabrik- nummcr 176,057. sowie einer Mestiiigkapsel mit Horndeckel, daran brauner Umhängeriemen mit Schnalle, auS einer Piöce in Nr. lO der Härtelstraße, am 28. vor. Mts.; 4) ein Paar lederne Herreiischnürschnhe mit Doppelsohlen. sehr breiten Absätzen und Sporen, auS einem Gasthause der Fleischergaste, an, 28. vor. MtS.; 5) ein dunkelbrauner Anzug, bestehend auS Jaquet, Hose und Weste, mit schwarzem Futter, schwarzen Hornknöpsen und der Firma „O. kentedi, Vol" im Henkel, au» einer Wohnung in Nr. 4 der PeterSstraße, vom 29. bis 30. vor. MtS.; 6) ein schwarzledernes Portemonnaie mit Klappe und weißem Schlößchen, enlhaltend IS ^l 4V und ein schwarzlederne- Geld tälchchen mit gelbem Bügel, enthaltend 78 .^l in 2 Doppel- und 3 einfachen Kronen und div. Münze, sowie ein TageSbillet Hl. Elaste zur Tour „Arnstadt-Leipzig", in der Kranicrstraße mittelst Taschen diebstahlS, am 30. vor. M. Bor- und Nachmittag-; 7) ein schwarzlederne» Portemonnaie mit Bügel, enthaltend 8S » IS in 3 Doppel- und 2 einfachen Kronen, in der Ab- gangshalle de« Magdeburger Bahnhof» mittelst Taschendiebstahls, am 1. ds«. MtS. Nachmittag-; 8) ein graues blaugcsireistes Steldsäckchen mit 8Sl .ck 2S ^ darunter 800 ./l in Topvelkronen und !>0 .4l in Thalern, mittelst Taschendiebstahl- an einem Schalter de- Hauptpostamtes, am 3. ds». Monats Vormittags: 9) ein schwarzlederne» Geldtäschchen mit 2S in einer Doppelkrone und drei Thalern, sowie ein schwarzlederne- Porte- ««unaie mit gelbem Bügel, enthaltend .12 >l in einer Doppel- kröne und div. Silbermünze, aus dem Flrischerplatzc mittelst Taschen diebstahl», am 3. ds«. MtS. Vormittags; 10) ein Ttnck Tuch, 25 m 80 em lang, dunkelblau carrlrt, mit rothen und olivensarbigen Fäden dnrchwirkt, von einem Verkauf» stände in Nr. 16/18 der Hainstraße, am 28. vor. MS.; 11) ein Regenschirm mit schwarzem Gloriabezug, Naturstab mit gebogenem Griff und schwarzse>dener Quaste, aus einem Gast locale i» Nr. 10 der Grimmaischen Straße, am 3. dsS. Ml». Nacht« 12) ein lchwarzseidener Regenschirm mit rings-rniigem Griff, au» einem Gastlocale m Rr. 4 der Klostergasse, am 4. ds«. Ml« Abend«; 13) ein kleine» schwarzlederne» Portemonnaie mit Stahlbügel, entdoltend 14 Mart in Gold» und Silbermünze und eia Tage«- billet Hl. Elaste zur Tour „Markranstädt-Leipzig", aus dem Perron de« Thüringer Bahnhos« mittelst Taschendiebslahl«, am 4. dsS. Ml« Nachmittag«; 14) ein rotbbraunlederie« Portemonnaie mit weißem Bügel »nd grünem Futter, enthaltend L IS in div. Münz«, 1 I«lde«e Lamenrtnge mit einem bez. süas blauen Steinen und Vtkanntmachimg. Vom »»iterzeichnelen königliche» AiutSgericht soll da- der hier wegenGelsicskrankbeit bevormundeten Fra» Henriette verehel.Pehnrrt aeb. Gondetetzschty gehörige Nr. 10 dc« Brand-Kalastcr«, Nr. 27a. 27 d, 140, 202, 203 und 205 des neuen Flurbuchs und Fol. 27 und Hol. 4? de» Grund- und Hyvothekenbuchs sür Böhlitz-Edrrnberg eingetragene Grundstück unter den im Termin bekannt zu machende» und schon vorher auS dem Anschläge am AcricküSbrcte und im Gasthos zu Böhlitz-Ehrenberg zu erlebenden Bedingungen aus Antrag de» ZustandSvorniundkS der verehel. Pehnert de» IS Oktober 1885. Vormittn,:» II Uhr im Lchabe'sche» «astbos zu Böhlitz-Ehrender,, versteigert werden. Diejenigen, welche da» bezeichnete Grundstück, welche- sich besonders zu Baustellen eignet, erstehe» wollen, werben eingeladen, zu der an gegebenen Zeit im Schade'schen Gastkose zu Bölitz-Ehrenberg sich einzufinden und der Versteigerung gewärtig zu sein. Leipzig, den 3. October 1885. Räntgltchr» Amtsgericht, Abthettung V, Sertton l. MannSseld. Nichtamtlicher Theil. Die rumänische Irredenta. * „Lrtra LirnzLriaw non sst vit», si vst vita, von ssl tt»«. Diese« stolze ungarische Svrichwort hatte einmal immerhin eine gewisse Bedeutung, avrr sie Zeit derselben ist längst vorüber. Der ungarische Staat vor dem Jahre 1848 Äar eiu ganz anderer al- der gegenwärtige, ja in der vor märzlich- >, Periode war dem eben angesüyrten Sprichworte sl»«oe"'isfe Berechtigung nicht abziisprcchcn. Wckhkeiid nämlich in jener Zeit Mitteleuropa, besonder» Oesterrcich und Deutschland, den rückschrittliche» Regierungs tendenzen völlig prei-gegeben war und diese lange er folglos bekämpfte, erfreute sich Ungarn eine- alten, im Lande tieseingewurzelten BersastlmaSlebkiiS. Allerdings nahm an diesem nur der zahlreiche ungarische Adel Theil, während da- eigentliche Volk unvcrtrcten blieb, aber dennoch bildeten die politischen Ein richtungen Ungarn- im Vergleiche zu denen deS absolutistischen Oesterreich- in freiheitlicher Beziehung einen so großen Gegen satz. daß er Jedermann, der die Verhältnisse beider Länder kannte, sofort in die Augen springen mußte. Von nicht ge ringem Vortheil sür die innere Ruhe und Entwickelung Ungar»» war auch die Thalsache, daß es damals keine» inagyarjschen Chauvinismus und in Folge dessen auch keinen Nalionalilälenkainps gab. Säininlliche Nationalitäten Ungarn» waren in jenem Zeitabschnitte vor dem Gesetze wirklich gleich berechtigt, die ossicielle Staatssprache war nicht da» der weitaus großen Mehrheit der Bewohner Ungarns unver ständliche magyarische Idiom, sondern die lateinische Sprache, in welcher auch aus dem Landlage verhandelt wurde, der damals nickt in dem modernen, mit der Geschichte Ungarns in keinem Zusammenhang stehenden Pest, sondern in der alten KrönungSstadt deS Landes, in Preßburg. tagte. AuS dem bisher Gesagten geht von selbst hervor, daß sich damals jede Nationalität des vielsprachigen Ungarns nach Gefallen cnlwickeln konnte, wodurch auch der nationale Frieden deS Landes bis 1848 thatsiichlich erhallen blieb Da kam das sür Ungarn so verhänguißvolle Sturmjahr >848, welches daS ganze Land plötzlich in em große« .Krieg« lager verwandelte. Hinter den sogenannten liberalen Reformen welche Kvssulh und die übrigen ungarischen Aewcgungömänner auShingen, verbarg sich nämlich nicht» Geringere« als der leidenschaftlichste magyarische Chauvinismus, welcher daS Land bis heute nicht zur Ruhe kommen läßt. Der „magyarische StaatSgedanke", der gegenwärtig in Ungarn so großen Wider stand findet, ist nichts Anderes als daS fragwürdige revolutio- naire Erbstück der Kostuthperiode, mit dem Herr Tisza und der ossicielle Chauvinismus in ihrer Art weiter zu wirth- schasten beabsichtigen. Sie scheinen aber dabei z» vergessen, wie die nichlmagyarischen Nationalitäten deS Landes den völlig ungesetzlichen, den bisherigen Urberlicserungcn ganz entgegengesetzten „magyarischen StaalSgedaiikcn" 'ttostuth'S beanlworteten. Ganz Kroatien und Slawonien, die Militair- grenze, die Serben SüduiigarnS, die Slowaken aus den Ab hängen der Karpathen und die Rumänen Siebenbürgens griffen zu den Waffen. ES entstand ein furchtbarer, grausamer Racrnkrieg, der schließlich mit der russische» Intervention und völligen Niederwerfung deS rcvolutionairen MagyariSmuS endete. Alle diese eindringlichen geschichtlichen Lehren scheinen aber, wie gesagt, an der gegenwärtigen ungarischen Regierung und ihren chauvinistischen Tendenzen völlig spurlos vorübergegangen zu fein. Zur Durchführung der „magyarischen Staatsidee- sind in neuester Zeit sogar .ungarische Eulturvereine" gegründet worden, wiewohl die Frage ein unlösbares Rätbscl ist, worin die .magyarische Eultur- eigentlich bestehen soll. Auf die Beantwortniig dieser Frage kommt es indeß der Pester Regierung und ihrem Anhänge auch gar nicht an; eS ist vielmehr ganz offen erklärt worden, daß jene .Eulturvereine' nur zu möglichst rascher Magvarisirung der deutschen slawischen und rumänischen Bevölkerung Ungarn» ge gründet worden seien. Liese demonstrativ kuntgegcbcnc Absicht hat natürlich unler den Deutschen, Slawen und Rumänen Ungarn- große Aufregung hcrvorgerusc», gan besonder- aber i» Siebenbürgen, wo die Sausten und Nu mänen gegen die Bcrgcwalligüng der magyarischen Minder beit schon lange im Kampfe liegen. Die Rumänen Sieben bürgen- haben die Gründung der ungarischen ..Eullurvereine' mit einer Proclamation beantwortet, die unlängst in Hermann stadt, Klausenbnrg, Kronstadt, Scbäßburg, sowie in andere» Städten und Orlen dcS Landes öffentlich erschienen ist. In dieser Proclamation. welche wir kürzlich an dieser Stelle erwähnt, werden die Rumänen Siebenbürgen- aufgefordert. "ich den unerträglichen asiatischen Druck der Magyaren nichl länger gefallen zu lasten, sondern, wie es im Jahre 1848 geschehen, zu den Waffen zu greisen. Die Proclamation war unlcrzeichnkt: „Die rumänische Jrredenta." DicseS Schriftstück hat nun ein bezeichnende« Nachspiel in Bukarest gesunden. Die Polizei des Herrn Tisza brachte es nämlich heraus, daß die erwähnte Proclamation von Rumänien auS in Siebenbürgen eingeschmuggelt worden fei. Gleichzeitig erfuhr man auch in Pest, daß in Bukarest wirk lich ein irrcdcnlistlsche« Comilü bestebe, welche» die Rumänen Siebenbürgens zum gewaltsamen Widerstand gegen die ungarische Regierung ausreize. Herr TiSza batte nun nichlS Eiligeres z» Um», al« in Wien da« diplomatische Einschreiten gegen die Bnkarester Jrredenta nnzuruse». Vor einigen Tagen wurden »un wirklich drei Siebcnbnrger Rumänen, NamenS Sacaseanu, Ocaseann und Bancinlescu, welche dem irrcdciilistischcn Eomitü angehörtcn und die in Ungarn verbolene Zeitschrift „Unitalea National»- Heraus gaben, auS Bukarest und dem Königreich Rumänien auS- gewiefcn. Eine große Menschenmenge begleitete die AuS- gewiescnen nack dem Babiikose, wo die Ruse: .Es lebe die nationale Einheit!-, .Nieder mit Ungar»!-, .Tod den Magyaren!" laut wurden. Den AuSgewiesenen, die über Galatz und Konstantinopel nach Paris gingen, überreichte der Bnkarester Polizeipräfect Freikarten bis Galatz und je 500 Franc«: auch der Eigenthüiner deS Blattes „Romanul-, ^err Vinlila Rosetti, händigte jedem der AuSgewiesenen 30 Ducatcn ein, was von der Menge aus dem Bahndose mit großem Jubel ausgenommen wurde. AlS sich der Bahnzug in Bewegung setzle, ertönten abermals die Rufe: „ES lebe die nationale Einheit!-, .Nieder mit Ungarn!" Da« von den auSgewiescnen herausgegebene Blatt .Uni- tatea National»- wird jetzt von einem rumänischen Comitö ortgcsctzt, dessen Mitglieder, sämmtlich rumänische Staats angehörige. nicht auSgewiesen werden können. In Folge dieser Vorgänge soll die Stimmung in Rumänien gegen-Ungarn wieder eine sehr erregte sein. Leipzig, 6. October 1885. * Die Besetzung de« Pariser Botschafterposten« keht unmittelbar bevor. Man hat Grund, anzunehmen, daß weder Gras Hatzseldt» noch Gras Herbert Bismarck, noch Graf Dönhoff» noch sonst einer der bisher genannten Candidate», fondern der jetzige Botschafter am Londoner Hofe, Gras Münster, als Vertreter Dcntschlands bei der ranzösischen Regierung auSersehcn sei. * Die Wahl de« Regenten von Braunschweig wird erst nach dem 18. October. wahrscheinlich am 19. d.» iatlfindcn. Die Vorfragen sind bereit- wie e» heißt in Braunschwrig erledigt worden auf Grund von neulichen Eon» crenzen, welche zwischen dem Fürsten BiSmarck und dem Grasen Görtz-Wriöberg stattgefundcn haben. Unter allem Vorbehalt wird der „Magdeburger Zeitung" mitgetheilt, daß inan wohl den Prinzen Albrecht von Preußen am 14. October n Braunschweig als Regenten begrüßen wird. * Der mit den vatica »ischeu Kreisen in Fühlung stehende Eorrespondent der .Politischen Correfvondenz- schreibt auö Rom, l. October: „Man nimmt im Vatikan mit Ge- nugthuung wahr, daß die unerwartete und bedeutsame Nach richt von dem an den Papst ergangenen Anerbieten, die Mittlerschast in der deutsch-spanischen Differenz zu Überneh men. in der europäischen Welt im Allgemeinen einen befrie digenden Eindruck gemacht hat. Ein unparteiischerer Schieds richter. als der Papst e« ist, konnte von den beiden Mächten sicherlich nicht gewählt werden. Die schönen Worte, welche die „Kölnische Zeitung- dem Papste auS Anlaß seiner Wahl zum Vermittler in der erwähnten Frage widmet und die in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung- ein Echo gesunden babcn, machten in den vaticanischcn Kreisen einen angenehmen Eindruck, und man erblickt darin eine gebührende Huldigung sür die hervorragenden Tugenden des PapsteS Leo XIII., der seine Zeit vortrefflich versteht und mit bewunderungswürdigem Geiste an dem Werke der moralischen Restauration nuferer Zeit arbeitet. Ein Münchener Blatt glanble bemerken zu sollen, daß Niemand mehr überrascht war alS der Papst, als ihm von jener Seite (Deutschland) daS Schiedörichteramt in einer rein politischen und völkerrechtlichen Frage angctragen wurde. Nur wer die Geschichte nicht kennt, oder sich den Anschein geben will, sie nicht zu kennen, kann eine solche Behauptung ausstellen. Seit jeher waren Päpste be rufe», Streitfälle zwischen europäischen Machten zu schlichten, und cS sei hier nur der Analogie halber an da« eine Bei spiel erinnert, das; Papst Aleranvcr Vl. tiesgebenren Differenzen zwischen Spanien und Portugal, welche gleichfalls Colonial- vesitzungcn bclrasen, durch seine Vermitllnng ein Ende machte. Andere Blätter, besonders italienische, die von der Berufung deS PapsteS zum Vermittler begreiflicher Weise nichl sehr crbaul sind, behauplen, daß der Antrag dcö VerinitlteramIeS an de» Papst von Spanien, somit einer eminent katholischen Macht, anSgegangen sei. während eS dock eine von der „Norddeutschen Allgemeinen Zcilung" bestätigte Thalsachc ist, taß im Gegen» theil Deutschland in dieser Sacke die Initiative ergriffen hat. Der deutsche Reichskanzler ist cö. der »nt dem Anträge an den Papst herantrat, ein Schritt, der von seiner großen Dcnkweife Zeugnis; ablcgt und in der Geschichte seiner Politik verzeichnet werden wird. In manehcn Blättern wirv die Ansicht ausgesprochen, das; die Medialion des PapsteS nicht Platz greisen werde, indem eine ilnimttelbarc Verständigung zwischen de» Cabinelen von Berlin »nd Madrid zu Stande kommen dürste. Möglich, daß diese Evenluatitat cintritt. da durch würde aber die Thalsachc de« Mediation« - Antrages, sowie die weitere, daß da« Papstthum neuerdings al- eine welllichc Macht anerkannt wurde, nicht ausgehoben." *A»S Riga, 30. September» wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: „Heute hat die Eröffnung de« außer« ordentlichen liv ländische» Landtags staltgesnnden. Die herkömmliche Predigt hielt Generalsuperintcndent Girgensohn in der Jacobitirche; er mahnte in kraftvoller Rede die Ritler- u»d Landschaft, scstzubalten an den köstlichsten Gütern unserer Eigenart, die kein Gesetz un« nehmen könne, und in dieser bösen Zeit „fröhlich zu sein in Hoffnung" aus bessere Tage. Die Landtag-Verhandlungen >m Ritterhause er- öffncte der Lanvmarschall Baron Mcyendorff mit einer Rose über die seit dem letzten Landtag stattgehabten Ereig nisse Zn den wichtigsten BeralhungSgegenftänden gehört: der Entwurf zur Umgestaltung der Lantpolizei, die Wieder einführung deS Reversal» bei gemischten Ehen, die Ein schränkung de- kirchlichen Patronat-recht», der Entwurf einer
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