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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188510116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-11
- Monat1885-10
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1885
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Uü«11on »nt Lrvetiti«» Iodannesqaffe 8. LPvrchtnnteu ter Lrtarti«». Vormittags 10—18 Uhr. Nachmittags ü—6 Uhr. r»« «-«,««>«, »m »« R«»«cu°, ,>», „r»>n»uck. eipMtr.TMblait Pouch«« »er sßr »te »SchMelge«»« N,«»er »eftlmmten In »er« re „ Sache«»«,en »is S Utzr Roch«,tt«,s. an Sa,»«,«» Keftta,e« früh »i«',» Utzr. 3« te, Filiale« für 3ns. Mullah«: Ott« Me««, Universitätsstraße L. Lauts Lisch«, Katharinenstr. LS, p. »nr »i« '/.» Uhr. Anzeiger. L84. Sonntag den 11. October 1885. Meß-Auflage IS,2S0. ^bonnrmrntssrris viertel,. 4'/, Mir. mcl. Bringenod» 5 Mk„ durch die Post bezogen k Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pi. Gebüdren iür Extrabeilage» <in Tageblatt-Formal gesalzt) ahne Poftbeiörderuiig W Mk. «it Poftbesärderunq 48 Mk. 3»serate 6gefpaltene Petüzeile 20 Pf. Größere Gchrislcn laut uni. Preeoerzeechniß. Dadellanicher u. Zisierniatz nach hüherm Tarif. Lerlamrn unter dem Redaettonsstrich dlesqespalt. Zeile 50 Ps., vor de» Familiennachrichtea die Sgespaltene Zeile 40 Pi. Jnierale sind stets an die ErpeSitt«» zu ienben. — Rabatt wird nicku gegeben. Zahlung prnaoumeraoüa oder burq Post- nachnahme. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Leffevlllche Sitzung -er Ltadlveror-urteu, «ttt»och,a« 1L.Oktober I88S. Abend» «/.Uhr, t« Saale der I. Bürgerschule. TageSorv nung: 7. Bericht de» Bau-, Oekonomie« und Finanzaus schüsse» über: «. Herstellung eine» Fußwegdamme« aus dem Communicationöwegc von Schönefeld nach Eutritzsch und Erwerbung de» dazu erforderlichen Areal»; d. Fluchtlinienseststellung aus einer Strecke der Webergasse und Arcalabtrelung vom Wiesing'schcn Grundstücke. H. Bericht de» Bau- und Oekonomieau-schusse» über die Eingaben de» Herrn Pfalz und Le» Herrn t)r. Schmiedt wegen der aus dem Slldplatz« projectirten Herstellung rüier Bedürsnißanstalt. III. Bericht de- OekeuomieauSschusse» Uber: «. Erbauung einer Schleuß« III Clasie im Dvsener Wege; d. Legung eine» 2. Pferdebahngeleise» in der Winter garten- und Tauchaer Straße. IV. Bericht de» Oekonomie- und GaSau-schuffe» über ein Abkommen mit der Firma Schimmel L Eo. wegen Anlegung eine» Schicnengeleiscs Über die Uorkstraße und im Areale der Gasanstalt I. V. Bericht des Gas- und Oekonomieau-schusse» über: «. Ausführung von Planirungsarbeiten in der Gas- anstall ll; d. Rückäußerung des Ralbe» auf den An- trag des Collegiums bez. der Vergrößerung der bei Ausstellung eines Candelabers an der Schloßbrückc projectirten Insel. VI. Bericht de» Ga«au»schussc» über Abgabe von Ga» zur Beleuchtung der an da» Grundstück Kurprinzstrabe Nr. S anzubringenden Normaluhr. VH. Bericht über dieRathsvorlagrn, brtr. ».Anlegung eine» Ncbengelrise» in der Gasanstalt I; l». den Rechnungr abschluß der Ga-a»stait I pro l883. VM. Bericht ve» SckulauSschusse» über die Rückanßernng de» Rathes aus die Anträge de» Collegium» zum ' Specialbudget: »Städtisch« Volksschulen'. Ausgabe« Pos. 14—21 de» diesjährige« Haush»llpla««t. Auction. NLchften Montag, den 12. vctster 1885» »ou vormittag« l> Nbr an ollen ln der Plelßcnburg ausrangirt« Tuche, Tosrln, Fahne», Rouleau; und dergl., sowie verschiedene alte Metalle, Blas und i Ladern an den Meistbietende» verkässt werden. Leipzig, am 6. October 1885 ASntgliche Garnison-Verwaltnng. VrkiMiltMch««-, - - die Ea«tliche Ginkommeofteoer bete. In Gemäßheit de« Fmauzgeieye« vom 28. März vorigen Jahre» in Verbindung mit tz. 8 der zum Einkommensteuer gesetze vom 2. Juli 1878 gehörigen AuSsührungSvrrordnung vom ll. Oktober desselben Jahre» ist der zweite Termin der vierjährigen staatlichen Einkommensteuer am ritt. Sevtember d. I. «it der Hälfte de» 4cor«alsteuersatze» fällig. Die hierorts Steuerpflichtigen werden deshalb ausgesordert. ihre Steuerdelräge ungesäumt und spätesten» binnen drei Wochen, von dem Termine abgerechnet, an unsere Sladt- Steiier-Einnahme, Stadthaus, Obstmarkt Nr. 3, parterre link», bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen cintretendcn gesetzlichen Maßnahmen abzu- sübren. Leipzig, den 28. September 1885. Der Skath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Vekllillltmachung, die Beiträge zur Handels- und Gewerbekamnrer betreffend. Mit dem am »tt. September b. I. fälligen zweiten Termine der staatlichen Einkommensteuer ist zufolge ergangener Verordnung de» Königlichen Finanzmini sterium» vom 10. April d. Z behus» Deckung de« Aufwandes der hiesigen HanvelS- und Gewerdekammer von den bethciligten Handels- und Gewerbetreibende» ein Beitrag für die Handelskammer nach Höhe von Vier Pfennigen und für die Gewerdekammer «ach Höhe von Zwei Pfennigen auf jede Mark de-je»igcn Steuersätze», welcher nach der im Einkommensteuergesetze enthaltenen Scala aus da» in Spalte «1 de» Einkommensteuer-Kataster« eingestellte Einkommen der Beitragspflichtigen entfällt, zu erheben. Diese Bekanntmachung gilt al» legale Benachrichtigung der Beitragspflichtigen. Den betheiligten Steuerpflichtigen wird bei Abführung der Einkommensteuer au der Einnahme-Stelle Eröffnung über den entfallenden Betrag gemacht werden. Der Betrag ist binnen drei Wochen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadt-Steuereinnahme bei Bermeidung der sonst eintrcteiidcn gesetzlichen Maßnahmen abzuführen. Leipzig, den 28. September 1885. Der Ratb der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß. daß Sonntag, den >8. d». Mon., von früh 7 bi» Abends 10 Uhr die Reinigung dcS Hochreservoir» der städtischen Wasserleitung, am IS., 20. und 2l. dS. Mon. Nachts die Spülung der Hauptröhren, sowie vom 22. dS. Mo», an die Spülung der Zweigröhren durch die Zweigposten am Tage stattstnden wird Leipzig, den 8. October >885. Der Statt» der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. .Stöß verkeigernng. Lsnnerst«,. den 15. »s». vr,».. Vormittag» 10 Ubr. sollen i« H«s« des diesigen Posthaliereigrundstück«. Hospitalstraße 4—8 drei Stück anher Gebrauch gesetzte ,»kis»»nn«,e Gkterpsstwane« sowie rm Karl»lp«ll»«>en unter den unmittelbar vor der Der steigern», bekannt zu machenden Bedingungen Sffrutlich versteigert Lechz«,, de, 5. October 1885. , »niserltche, P»fta«t 1». vetzm«. AIFch-e-z, Die Niederlassung eines Arzte« im hiesigen Orte rssVUsssll« mit 4000 Einwohnern und einer zahlreiche» Ein wohnerschaft in den NachbardSrsern ist dringend erwünscht. Nähere Auskunft durch den Gemeindevorftand vr. Eckstein und den Borsitzenden de» gemeinnützigen Benins, Inspektor Rühlemaua in Möckern. Nichtamtlicher Theil. Zur La1kaufrage. Die „Agence HavaS' in Pari- batte den Streitfall wegen Oftrumelien au« Ungeduld über die Langsamkeit de» Ver lause« auf eigene Hand entschieden, indem sie die Türkei die bulgarische Union bestätigen ließ. Wir bezeichnet«« diese Nachricht sogleich al» verfrüht, und wir haben damit Recht behalten; so schnell sind die Türken nickt bereit, aus vertrags mäßig durch Europa verbürgte Reckte Verzicht zu leisten, und e« wird wohl auch noch manche Woche vergehen, bi- in Konstantinopet ein Einvernehmen erzielt ist. Den Schwer punkt der Lage aus der Balkanhalbiiisel bilden gegenwärtig die Rüstungen der Türkei, man ersieht daraus, daß der Sul tan der Entscheidung Europa- nickt willenlos Folge leisten, ondern seine Interesse» mit der ihm zu Gebote stehenden Kraft wahrzunehmen entschlossen ist. Wenn Tisza im unga rischen Abgeordnetenhaus« erklärt, daß Oesterreich-Ungarn ich die Freiheit seiner Handlungsweise aus der Balkanhalbinsel vorbehält, so antwortet die Türkei daraus mit Truppensendungen nach Salonichi, und wenn Serbien und Griechenland ihre Vergrößerungsqelüste nicht zügeln wollen, dann weift die Türket aus die Streit kräfte, welche sie in Adrianopel und an der Küste de» Marmarameer zusammenzieht. Die türkische Regierung hat zwar die Vereinigung von Bulgarien und Ostrumelie« mckb durch den Einmarsch ,n Phitippopel beantwortet, weil sie nur ü» ElntzensUntzniß «it tzev Unterzeichnern de» Berliner Frieden» Vorgehen wollte, aber sie beweist andererseits durch ihre umfassenden Rüstungen, daß sie noch nicht zum willen losen Werkzeuge der europäische» Mächte hcrabgesunkeu ist. Diese ruhige und systematische Kraslentsaltung hat denn auch ihren Eindruck aus Serbien uud Griechenland nicht verfehlt, die KriegSlust macht sich in beiden Ländern vorläufig nur in Worten Lust, während die Blicke sich mit Besorgnis nach Konstantinopel richten, um zu erfahren, wa« dort beschlossen werben wird. Au« der Haltung Rußland» ist ersichtlich, daß man dort den Rüstungen der Türkei die gebührende Beachtung schenkt; der Kaiser ist weit entfernt, nach Art Jgnaticfs'S den Ton de» Protektor» anzunehmen, von dessen Willkür das Wohl und Webe der Türkei abhängt, sondern er begnügt sich damit, die Erfüllung der bulgarischen Wünsche bei den Mitunter Zeichnern de» Berliner BcrtragcS zu besürworlen. Selbst verständlich sind die letzten Ziele Rußlands dieselben geblieben, wie sie im Vertrage von San Stefano zum Ausdruck gelangten; ein Großbulgarie», waS Macevonien und den bulgarische» Tbeit Serbiens umfaßt, gilt ihm noch immer als die Borstuse für den weiteren Vormarsch nach Konstantinopel. Aber man verhehlt sich in St. Petersburg nicht, daß der Verwirklichung dieses Plane« beute noch dieselbenHindernisie im Wege sieben wie im Jahre 1878. Rußland will nur im Einverstänbniß mit Deutschland bandeln, das ergicbt sich aus den wiederholten Berathungen de« Ministers v. GierS in FriedrichSruh und au» der wohl wollenden Sprache de» „Journal de St. Pstersbvurz" gegen den Sultan, den eS gegen falsche Gerückte in Schutz nimmt. Gegenstand der Berathungen i» Friedrickseuh scheint aber i» erster Linie die Frage de» sogenannten Gleichgeivicbi« aus der Balkanhalbiiisel gewesen zu sein. Die Zukunst von Macevonien liegt dem leitenden Geist der „Moskauer Zeitg.', Herr» Katkow, so sehr am Herzen, daß er daraus gern einen unabhängigen Staat formen möchte, damit sich die bulgarische Union später auch bis Salonichi hin ausdehnen läßt. Die schroffe Zurück Weisung, welche dieser Vorschlag durch die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" erfahre» hat, läßt erkennen, daß man in Friedrichs- ruh derartigen Plänen durchaus abgeneigt ist. Da« läßt dar aus schließen, daß dort jede weitere Ausdehnung der Ver änderungen aus der Balkanhatbinsel über die Grenzen von Oftrumelien hinaus al» unmöglich auszefaßt wird. Ueber die Ausrechthaltuiig der bulgarischen Union läßt sich reden unter der Voraussetzung, daß eine Form dafür gesunden wird, mit welcher sich der Sultan einverstanden erklärt; die erste Vorbedingung ist aber, daß Bulgarien in ein Berhältniß zur Türkei tritt, welche« al« Ersatz slir die bisherige Stellung Ostrumelicns zur Türkei gelten kann. Jede weitere Ver änderung würde nur zum Umsturz der gesammten Zustände der Balkanhalbinsel führen, zu einer neuen Besitzvertheilung, welche nur aus Kosten der Türkei geschehen könnte. Ausfallend ist da» Schweigen, welches man in Wien beobachtet. Dort haben nur Besprechungen zwischen dem König von Serbien mit den leitenden Staatsmännern statt gefunden und der rumänische Minister Bratiano. sowie der montenegrinische Gesandte Verbica haben sich dort gleichfalls RatbS rrbolt. Da» einzige Zeichen, daß eine Verständigung zwischen Wien und Berlin in der Balkansrage gesucht worden ist, war der Aufenthalt de» österreichischen Botschafter» in Berlin, Szecbenyi, >n Friedrichsruh. Wa» dort zwischen diesem und dem Fürsten BiSmarck verhandelt worden ist, entzieht sich der össentlichen Kenntniß, nur so viel ist bekannt geworden, daß Oesterreich-Ungarn für eine Vergrößerung Serbien» aus Kosten Bulgarien» eingetreten ist. ohne damit in FriedrichSruh durchzudringen. Die Verlegung de» Schwerpunkte» nach Ofen ist nur soweit an nehmbar. al- dadurch der Berliner Vertrag nickt außer Krasl gefetzt wird. Kleine Veränderungen, wie die Bereinigung Bulgarien» und Oftrumelien». wodurch im Wesentlichen nur eine Formveränderung berbeigesührl wird, lassen sich allensall« unter dem Einvernehmen sämmtlicher Unterzeichner de» Berliner vertrage« vollziehen, aber jede AuSdebmmg ans die Interessen der Großmächte Rußland und Oesterreich, oder auf die Begehrlichkeit-Fer kleinen Balkan- staatea muß al« gänzlich unzulässig von der Hand gewiesen werden. Da« ist der Standpunkt, welcher in FrirvrlchSrub I Fürsten nichts onderes übrig, al- sich dem Willen de« Volkes zu al« der mastoebende anaeleöen wird l Wgen und unverzüglich nach Pbilippovcl abjure»«». Halte er die« N w ^.. u'! »ich, gktda». io würde Rußl-md. dem der Fürst Alexander uud seine Die >ü'kl!che dlnbetrackt der sck g I w-ichsende Populacitäl bei de» Bulgaren schon lange ein Dorn Lage. ,n welcher sie „ch bcfi„bel, vielleicht da« Zweckn>t>8>asle v ^ und dessen «erireter in Sofia offen gegen ihn qethan, was sie ldun konnte, sie hat ihr Recht vctont und I ohne Zweifel den Fürsten als Berrälher der nationalen zugleich gertistet. Hätte sie einfach aus Orund beS Artikel- 161 ^ache bei den Bulgare« hiugcstelU haben, und bei der ge be- Berliner Vertrage- gehandelt, so tief sie Gefahr, mit I wattige« Erregung aller Gemülher wäre eS dann ein Leichtes Rußland in Streit zu gerathen. Bei der Zurückhaltung, I gewesen, zu bewirken, daß da- bulgarische Volk die Absetzung des welche sie dem Ausstande in Pb.lippopet gegenüber gezeigt hat. I Fürsten «Icxander ^schloffen hätte. In diescm Falle wann Anarchie, war Ruklcmd aenölbiat aleicksall« innerhalb der durch den I Bürgerkrieg und Blutvergießen u»vermeidliche Folge» gewesen. und den Rußland wäre dann zwklselsohne alo Fried».oft,ster ausgeireien und e^ ^ Ä ^ ^ ^ I>c>ne Truppen bätten Bulgarien u»d Rumelic» oceupni. Fürst diplomatischen Weg dem mll.tainsche,, E».gre>,cn vorzuttthen. > die Lage rasch ersaßle, mußie al'o semc H >up:aujgabc Dadurch ist es Deutschland möglich geworden, den Irland-1 ^7^ erblicken, Blutvergießen und den Ausbruch »»:> Unruhen um >unct de» Berliner Vertrage» als de» allein niaßgedriiden l j.d.n Preis zu hindern. Egoistische Zwecke versolglc Fürst Alexander estzuhalten und allen Begehrlichkeiten der Großen und Kleinen I „jcht oder doch nur in zweiler Linie, als er dem Nu e der Ojirnme. ei» Veto entgegenzusetzen. Hätte die Türkei die Tinge a» I Noten Folge leistete. Es geht dies am Deutlichste,1 aus dem Uuislande ich herantreten lassen und die Entscheidung Europa'allem I hervor, daß derselbe an den Zar cm Telegramm gerichtet ha!, i» welchem überlassen, dann würden Serbien und Griechenland schwerlich " sich- fall. Rußlaud den Schutz des Un.onswerkes au, ich »,mmr k-ln.n I und salls Klos die Per an de« Fürsten dem hindernd »»Wege steht, Worten bewenden lassen. Da V.ese be.oen ,»/ das Wohl und He.l der bulgarischen Staaten aber sehen, daß die Türkei ihre Mobilmachung nut I ^ opfern. Dieser Schrill des Fürste», der van seiner Hin» Truppcuzusauimenziehungen beantwortet, so sind sie stutzig I «ür die Sache des bulgarische» Volkes em neues Zeugniß zeworden und Verpuffen ihren KampseSmuth ln leere» I ablegte, konnte aber seine Populariiäl nur steigern, jo dnß man Drohungen und unverschämten Forderungen. I heute mit Sicherheit saaeu kann, daß das bulgarische Bott ,n den Die Türkei ist allerding- im Absterben begriffen, aber die I Rücktritt des Fürsten Alexander nie rinwilligen wurde. So wäre Könige von Serbien und Griechenland und die Fürsten von I denn eine eveniuelle Absetzung des Fürsten em bedenklicher Schritt. Bulgarien o.,d Montenegro sind n.chl die Leute, um die Erb-1^'» dm Bulgaren ausgezwung.ner Herricher würde ,m Laude dem 'chast de» kranken Manne, bei seme» Lebzeiten a»,»trete». . LL -.uci.. »c. »,!« I dem -chutze einer Armee von dem bulgarijchen Fürftcntyrone «esttz dazu strb^rt die Macht«ut>altung von «tasten wie Ruß and I„g„jsc„ könnte. Die starke «Nahrung der Lcidciiichaiteii, die durch und Oesterrnch-llugarn. Ohne da» Gegengewicht, welches l ^ solches Vorgehen im bulgarischen Volke hervorgeruie» würde, könnte Deutschland heute im Ralbe der Völker nach Osten und I ernst. Eomolicalioiien herbeisühren, die sich heule nichi abiehen lassen. Westen bin ausübt, würde der Zerfall der Türkei schon im I Es ist also wohl nicht anzunehmen, daß diejenige« Mächte, denen Jahre 1878 eingetreten sein; di« Macht Deutschland» hat aber l Fürst Alexander nicht geradezu eil, Tor» im Auge ist, und daß vor nicht nur ausgereicht. um den damals von Rußland gegen die I Allem der Sultan selbst sich versucht fühle» sollte, den Fürste» und Türkei geführten Schlag abzuwenden, sondern sie ist auch stark I d°« dutgaräche B-lk gewaltsam zu trennen. Den Borionrs. den genug, um bei dem erneute» Versuch, die Türkei aus Europa Öligen, da- gestörte Äleichgewickt aus der Balkan I ondcre Vorwurf, daß er sich nachträglich mit der Revolution dalbwsel zeitweise wiederherzustellen. Darüber Vars man sich I jd„„fiktr,e. verlier, viel von seiner Schärie. wenn man des Fürsten freilich keiner Täuschung hmgeben, daß da« Rav der Zeitig,,, gwangslage und seinen Wunsch, Anarchie and «luivergiehen in seiner BorwärtSbeweguug nicht ausznhalten ist; Ent-1 zu hindern, uubeiangeu würdigt. Wickelungen, welche durch rwingende natürliche Ursachen berdei-1 Die .Kölnische Zeitung' meldet au» Philippopel, aesührt sind, nehmen früher oder später ihren Laus uud lassen >8. October: sich durch kein« Gtaat»k1uqb«»t abwcnden. Aber verlangsamen I Soeben hatte ich eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten kann «au de« Laos der Weltgeschichte durch kluge Benutzung I Karavelow, welcher be> dieser Äelegenhett Folgende» ausiührte: tz»r Umstände, ebenso wie man ihn beschleunigen kann. Die! Die Ruhe und Einhelligkeit, womit die Einheit der Bewegung ve lAaeruna de» -4usam««„mr»^ «ns der Bolkanhalbinsel I durchgesührt worden, sei »ine «ürgschas» sür de- weuereu ruhigen und d^Herbeisühru^der deutschen Sinhe.^arm zwei Probe.. ^^ürst.n bin » '/cd'».was adrr dt« r-sstichcn Absichten ans Absetzung de« Fürsten der Leistungsfähigkeit Bismarck'» nach beiden Richtungen, hin. . * . Wir verzeichnen die weiter vorliegenden Nachrichten über die Balkankrise: I .... „ - * Berlin, S. Oetober. (Kölnische Zeitung.) Wie wir seiner I die Bulgaren, die erst letzt die ausgezeichneten Fähigkeiten de« Fürsten Zeit vorauSgelagt haben, hat die griechische Regierung sehr I erkannt bätten, einem solchen Machiworte einen entschiedenen Wider- Alexander anlonge, so sollten die Mächte nicht »ergcsse«, daß seit den letzten Ereignissen die Bolksthümlichkeil Alexander'« ungeheuer gestiegen sei, daß Fürst und Volk vallkommen ein- seien, ebenso wie Rußlands Ansehen gesunken sei. Wen» die Mächte die Einigung nur unter der Bedingung der Beseitigung Alexander'» anertennen wollten, würden schnell den groben Fehler einseh«» müssen, den sie vor einigen Monaten gemacht hatte, als sie ausschließlich aus SparsainkeitS- rücksichlcn ihre (Aesandtschast am Berliner Hose einzog und ihre diplonialiiche Vertretung hiersclbst ausschließlich einem Geschäfts ftaud entgegensetzen. Sollte Alexander angesichts etwaiger Forde rung der Mächte an» Hochherzigkeit aus den Thron verzichten wollen, um den Bulgaren Verwickelungen zu erspare», so würden die Bul garen diese Abdankung nicht annehmen, vielmehr vo» dem Fürsten träger übertrug. Sic bat jetzt Herrn Rang ab» von Neuem zum I verlangen, daß er bei ihnen bleibe; der Fürst habe aber nicht das Gesandten am hiesigen kaiserliche» Hofe ernannt. Aber so sehr der-1 Recht, nachdem er die Verfassung beschworen, sich einseitig von Bul- selbe sein Eintreffen hier beschleunigen wird, so wird er doch nicht l garien zu irenaen; nur mit Waffengewalt, nur wenn die Mächte mehr >m Stande sein, in der gegenwärtig schwebenden Frage eine Umstimmung der Mächte zu Gunsten Griechenlands herbeizusühre«. 100,000 Mann schickte», könne die Bereinigung rückgängig gemacht oder der Fürst entthront werde». Die Bereinigung und der Fürst Seitdem Herr v. Gier- von seinem zweiten Besuche in FriedrichSruh I seien unzertrennbar. ES wäre eine Niederträchtigkeit, wollten die zurückqekehrt und nach Petersburg heimgereist ist, muß man als I Bulgaren ander« handeln. Für die Vereinigung stände» einhellig Thalsa-üe sesshaften, daß eine vollständige Einigkeit zwischen de» I alle Bulgaren, für de» Fürsten würden auch die Mohamedaaer, drei Kaisermächien über die Behandlung der Balkansroge erzielt ist, eine Einigkeit, der sich zweifellos auch die geringer betheiligten West möchte demnächst onschließen werden. Griechenland aber ist nicht in der Lage, sich gegen die gesoßten einheitlichen Beschlüsse der Mächte mit Erfolg ausznlehnen. Wien. v. October. (Bossische Zeitung.) Der König Georg von Griechenland Hut schon bei seiner jüngsten An deren Beschützer er immer gewesen sei, zn den Waffe» greisen. Leipzig, 11. October 1885. * Ihre Majestät die Kaiserin bat durch Vermittelung de» ChesS der Admiralität dem Comitü sür dlc Unter» Wesenheit aus das Bestimmteste die Absicht geäußert, bei jeder 1 stützung der Hinlerbtiebenen der mit S. M. Eor- A u q u ft a' Aeaderung des «tatui qua sota in Ostrumetien in Actio» treten undlvelte „Augusta" untergegangenen Besatzung, und seinerseits Lomveiisaiionsansprüch« gellend machen zu wollen. König I zwar zum Besten besonder« h'ilssbcbürstiger Hinlcrbli'ehener, Georg halte damals nnt dem gleichzeitig anwesenden König Milan von Serbien längere Unterredungen über die beiderseitig« Interessen gemeinlchaft. j die Summe von 1000 überwiesen. * Die Colonialpolttik erweitert auch den Kreis der Bataillone und die Freiwilligencorps haben heute dem Fürsten Alexander den Fahneneid geleistet. Mehrere bulgarische Ojsiciere, die sich in Rußland ousbielten, sind von dort zurückgekehrt und ver- ^ schiedenen T heilen de» Heeres zugetheilt worden. Man schreibt der „Politischen Eorrespondenz" von bulgarischer Seite au» Pdilippopet, 2. October: Um sich ein« richtige Vorstellung über die Ursachen zu bilden, > welche den Umsturz mRuine lien bewirkt haben, ist es nolhwendig, * Wien, 9. October. (W. T-B.) Da» „Fremdenblatt" be-1Ausgaben der nicht unmittelbar an derselben betsieiliqten zweifelt aus das Enischiedenste die von dem Eorrespondenten I Reich»- und Staatsorgane. So liegt gegenwärtig den Äau- nnes sranzösischen Blatte« dem serbischen M.u.stervräsidenlen der Rc,ch«centralstellcn di- Ausgabe ob,'den Bau- «araschantn — anläßlich einer Unterredung mit demselben — I ^. einem Dienst- und Woknaebciude iür den in den M°,,d gelegte Aeußernng, er betrachte die Tr.plkoll.an» als I ^ m ^>enft- un° ^ol ngevau ce n.r den compromütirt, der Antagonismus zwischen Rußland und Oesterreich I rneur vo» Kamerun jcjtzustelle». Der Bauilan werde anläßlich de- jetzigen Lonfl.cle- zu Tage treten. Das I Wr diese» Gebäude, welches neben den D.emiräumcn und der ..Fremdenblatt" fügt hinzu, Garaichantn wisse sehr wohl, daß die > D>e»stwob»ung des letzteren auch den ibi» beigegebeiic» Einmütdigkeit in Bezug auf die Erhaliung des Friedens, sowie die I Beamten eine bescheidene Unterkunft zu gewähren haben wird, guten Beziehungen Oefterreich-Ungarn- zu denselben durch die»soll nach einem Von Herrn von Soven selbst ausgesieUlen Schwierigkeiten bei Regelung der Balkanverhällaisse keine Störung I Bauprogramm entworfen werden. Dabei ist gleichfalls den - , - - . . , laus längere persönliche Erfahrung in den Trope» gegründeten Philippopel, 9. Oetober. (D. D.-B.) Die neu gebildeten I ^günschen diese» Beamte» entsprechend vo» der Herstellung aus Eisen abgesehen, vielmehr die E>bauu»g aus Slci» und Backstein in Aussicht genommen. Die Baumaterialien würde», da an Ort und Stelle nur Bruchsteine und Sand vorhanden sind, in der Hauptsache von Europa aus nach dem Bauplatz« zu tranSportiren sein. * Am Freitag Nachmittag l Ubr bat eine Sitzung des ^n» Rückbück'die"V»g°nm"n^.'t"zu "wersen." «ls"°n"Stelle > preußi sch- n S taa tS », i nisteri u s stattgesunden. Ale ko Pascha'» der Landidat Rußlands, Gavril Pascha, zum I * Zur parlamentarischen Lage wird »ns auS «eneralgouverneur gewählt wurde, war besten erster Act di« Aus-IBerlin geschrieben: „Die Zeit, welche der Er ö s sn »ng der ParlamentSsaison vorhergebt, zeigt fast regelmäßig eine gewisse politische Stille und Schwüle, wie sie dcm Sturme vorherzugehen pflegt. Wir sichen fast niimittelbar vor »enen Wahlen, aber wir können u»S kam» entsinne», n» politischen Leben der ReicbSbauptstadt >m Monat Oktober »ns ;e einer solchen Ruhe erfreut zu baden. Vrrbältnißinäßig werden von den verschiedenen Parteien mir wenig Versammlungen adgebalten, und in den wenigen Versammlungen ist die Zahl der Besucher gering. Der übliche Vortrag wird mit oem üblichen Beifall anaebvrt — die Parieiblätter allerdings ver zeichnen der Abwechselung halber lebhaften, stürmischen, wieder holten und iiiinutenlangen Beifall — zu einer Discussion kommt es säst niemals, »nd seildem die Hetzereien in ... den Stöcker'ichen Versammlungen aufgebvrt baden, er- Orten zulrugen. Schließlich weigerte sich beinahe da» ganze Land, die I freuen sich auch kiese nur eine» spärlichen Besuch», gelten in Stenern zu bezahlen und die Symptome einer nahe bevorstehenden I den Augen der Parteigänger sür langweilig und verlausen Revolutin.i traten deutlich zu Tage, otme daß irgend Jemand den-> etzknsall» ohne besondere .. riwischensälle". welche sie früher stlben Pachtung schenste, vielleicht deshalb, weil d.e durchden^ Bere'nslusi.qen ,o pikant «« ... dl, °«m ,« von denen, wie nochmals aus das Nachdrücklichste betont werde» I stritt" trüberer prari», iich in Schwelgen gebülll. Auch der muß, weder der Fürst Alexander, noch die Vertreter der Mächte I BundeSrath bat seine Arbeiten noch nicht mit dem Elser in Philippopel vorher die geringste Kenntniß hatten, blieb dem' wieder ausgenommen, durch den er sich sonst auSzeichnet. weil lösung der Proviiizialversaminluiig und die Besetzung aller höheren Berivaltu»q-posten mit Mitgliedern der «monistischen Partei, die vor der Ernennung Gavril Pascha'« in zahlreichen Meeting« und durch die bekannte Deputation an die europäiichen HSse — allerdings er- solglo« — die Vereinigung mit Bulgarien anqestrebt batte. Zu Einfluß -nd Macht gelangt und van Rußland offen unterstützt, ver gaß diese Partei jedoch bald ihre frühere,1 Bestrebungen, und nicht genug damit, beging sie auch in der Beiivallung der Provinz, anstatt dieielb« in energischer und unparteiischer Weise zu führen, olle erdenklichen Fehler. Unnütze Geldausgaben, Steuererhöhungen, Schuldenmacherei, Pro»ect>on«iveien bei der Beietzung der Staat«, ämter, unbegründete Verfolgung der politischen Gegner keniizeichnelen diese Periode der Verwaltung Da« Volk ertrug diesen Zustand ein volles Jahr, schließlich aber machte sich die allgemeine Unzuiriedenheit in systematisch organisirten Ausftandiversuche» Lus», die sich bald in Dschirpan, bald in Stanimaka, bald in Golemo-Koiiarö und anderen
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