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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188510139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-13
- Monat1885-10
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1885
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56U9 8. Brüssel» 1l. Oktober. Die musikalische Abtbellnng derl belgischen Akademie der Wiffenschaslen hat soeben einstimmig de» ersten Lompositiontprei» sür ein Quartett sür Saiteninstrumente Herrn Paul Lebru». Schüler de» Brater Lollscrvataruua-Dirertor» 1 Adolphe Samuel. tuerkaual. >. Da» neue Oratorium ,.Ilor» «t Vit»" von Gounod, welch«» ;um ersten Mal kürzlich bei dem Birminghainsche» Musiksest ans. :ejührt varde. wird demnächst auch i» drei Loucerten währead de» iovember« dem Publicum in Pari» za Gehör gebracht. Edward Lloyd, sür den die Haupiparüe geschrieben ist, die voa ihm auch iu B>r»i»gha» gesungen ward, wird sie auch hier siagea, während Gounod seia Werk selbst dirigirt. Die Ausnahme de» neuen Ora- :er am«. welches mit vieler Spaunuag erwartet wurde, ist bi» jetzt nicht allzu enthusiastlsch gewesen. pk. Daß der Nordamerikanische Sängerbund im nächsten Jahre seia 24 BundeSsest in Milwaukee abhilt, ist in diesem Blatte bereit» miigetheilt worden. Daß man aber drüben übern Oceau Werth daraus legt, auch Sänger au» Deutschland begrüben zu können, geht au» dem Protokoll über die Mitte September ab- gehaltene IS. Sitzung der Centralbehörde sür das Bundes-Sängerfeft kcrvor. Nach diesem Protokoll brachte der Vorsitzende, Herr Mündel, dies« Angelegenheit zur Sprache; er hielt die Zeit sür gekommen, um Schritte zu unternehmen, zumal die deutsch-amerika. niiche Presse sich säst ausnahmsweise zu Gunsten de» Gedankens aus gesprochen habe. Herr Mündel betonte, daß die Idee Verwirklichung». fähig sei; mau hoffe, dast ein deutschländischer oder dentsch-äster. reichischer Gesangverein der Einladung am Ende doch Folge leiste und eine singsähige starke Bertreterschast zum Feste sende. Der Verein, der da- Unternehmen wage, würde Triumphe isetern, wie man sie in Amerika kaum gesehen; es sei anjunehmen, daß sich dieser Besuch zu einem großartigen Triumphzuge von New-flort dis Milwaukee gestalte,, würde. Weiterhin wurde noch miigetheilt, daß Herr Engen Lüatug, welcher jetzt iuDeutsch- laut, weilt, sür die Verwirklichung der Idee wirke» daß er Wien, Berlin uud Kill, besuchen und sich mit den dortigen Bereiaea in Verbindung setzen werde, und wenigstens eine Bertreterschast sür bat Unternehmen günstig zu stimmen, damit ein Herzenswunsch der Dculsch'Amerikaner in Erfüllung gehe. Es mag übrigens erwähnt sein, dab Herr Eugen Lüning, der sieben oder acht Jahre laug Dirigent des Musikvereins in Milwaukee war, aus dem Leipziger Konservatorium Musik ftudirte und vor einigen Tagen auch in Leipzig weilte. In der „Statistik de» kgl. Touservatorium» der Musik za Leipzig 1843—1883" steht der Name unter Nummer 1535, Jahr gang 1869. Gurlitt's Kunstausstellung im iöallsaale des allen Gewandhauses. In der letzten Besprechung konnten keineswegs auch aur die Hauptstücke der Ausstellung alle ins Auge gefotzt werden. LS ist übertmupt so viel des Gediegenen, ja Bedeutenden vorhanden, daß es schwer wird, das Bedeutendste herauszuheben, um so mehr, alt hierbei doch viel aus den persönlichen Geschmack ankommt. Es mag daher bunt« Reihe gemacht werden. Durch vier vorzügliche Sachen »ft Andrea» Achenbach vertrete». Zwei prächtige, im Tone zu einander gut abgestimmte und sür den Maler höchst charakteristische Gegenstücke, die durch ihr mäßige» Format sich sür den Privatbesitz ganz besonder» eignen, sind der Sonnenaufgang am Strande" und da» „Lootsenboot". Die belebte Strandsceoerie de» Vordergründe» aus dem erster«» und der Meeresspiegel sind von dem warmen Lichte de» Morgenhimmel« übergoffea. Ernster sind die über Wasser und Last gebreiteten Töne auf dem anderen Bilde, ernst das Ringen der da» Boot gegen Wasser nnd Wind zwingenden schneidigen Geselle». Ein etwa» größere» Seestück desselben Maler» ist der „einlauseadr Dampfer". Wie mit elemeatarer, säst unheimlicher Gewalt durch- schneibet da» mächlige Schiff die hochgehende See und nähert sich dem Bollwerk und der Landungsbrücke. Ueber da» Holzwerk dieser letzteren wird Wasser »ad Schaum dahiagepeitscht, mit dem sich der Oualm der duukien, dem Dampferschlot entquellenden Wolke ver mahlt. Eia sehr hübsche» kleinere» Bild desselben Maler» mit sreandlicher tiefer Perspective ist der „holländische Hasen". Nur durch ein, aber «in ungemein fesselndes Gemälde ist Oswald Achenbach vertreten, einen „Blick aus Sorrent" darstellend. Bon der darch ihre Naturschöahriteu so berühmten Straße, die nordöstlich von Sorrent läng» de» Golfe» hinsührt, blickt man recht- aus die blaue Fluth de» letzteren, link» auf die tm Sonnenlicht gebadet, sleil abfallende Düste mit den weißen, au» dem Grün Heraul« leuchtcndeu Häusern voa Sorrent. während sich am fernen Horizonte duftig die Umrisse von Lapri erheben. Ern die Malweise und Motivwabl Joses Brandt'» Vor ireffljch vertretende» Bild ist ein „Zweikampf" desselben. Zwei Rester, ein malerischer Jauitschar und ein Panzerrelter de» 17. Jahr hundert» sind abseits der in der Senkung recht» im Mittel- und Hintergründe wiithenden Schlacht aus einem Hügel de» Border. gründe» aus Tod und Leben aneinander geratben. Keck und leben«, wahr sind die Bewegungen von Roß und Reiter. Ein köstliche- Nachlstück Ist StemiradSky'S „Sommernacht im alten Pompeji". Auf einer Terrasse mit der Aussicht aus die in das un- gewisse Licht der Nacht gehüllte Stadt und gerne sitzt ein Liebe«. Pärchen, in die Betrachtung eincs ans der Hand de» jungen Manne» sitzenden Glühwürmchen» versunken, in einer lauschigen Nische, eia andere« Leuchlwürmchen kriecht aus der Steiabank und ei» dritte» schwirrt durch den Nachthimmel. Unweit des Siemi. radskvftchea Bilde- bängt «in Landschaftsbild von L. Gurlitt „der Monte Pellegriuo bei Palermo", von großer Kraft des Border gründe» und herrlichem Lnsltoa de» Hintergrundes, in welchem sich über den lichten Massen der Stadt das Wahrzeichen der Stadt, da eigen gesormte Bergmalsiv de- Monte Pellegriuo ebhtbt. Gabriel Max ist durch zwei weibliche Köpfe von ungemeiner Zartheit und Schönheit der Modellirnug vertreten, natürlich mit dem bekannten Nax'schen Incarnat. ES sind die» eine „Ophelia", ganz Profil, und eine „egyptische Königstochter", ganz Vorderansicht. Dt« Fülle und Rundung der Modellirnug ist beinahe unbegreiflich bei dem völlige» Mangel tieser Schalten uud dem nur leisen Hauch«, nm welchen die Müles- und Schattentinten hinter die Lichter zurückgehen. Der Kops der „egyptische» Königstochter" hat etwas adsichtkich couventioacll Starre», dahingegen ist die „Ophelia" von unbeschreiblicher Lieb lichkeit. Ein paar sehr nette Landschaftsbilder der Oswald Achenbach'schen Schule sind die „Procession aus JSchia" und die „Engelsburg in Rom", beide von C. Wuttke. An der läng» bet Nbrdküste der Insel lausenden Straße wallt eine im Colorü mit charakteristischer Lebhaftigkeit gehaltene Procession hervor. Weiterhin geht der Blick über die blaue Fluth und den Jaselstrand mit dem hochragenden Kegel de» Epomeo. Aus dem römischen Bilde erblickt man von der Biegung der Tiber her in Abendschatten gehüllt gegen den noch bellen Westhortzont die imposante Masse der Lngclsburg und im Hinter- gründe St. Peter mit dem Baticau. Ueber Weitere». besonder» auch über die interessanten Scnlptursachen, eia nächstes Mal. Adolf Wei»ke. Herbst-Meeting -es Reitvereins „Spork' in Leipzig. Leipzig. 12. October. Das gestern Nachmittag auf dem Renn platz« am Lcheibenholzparke abgehaltene Herbst. Meeting des hie, sige» Reitvereins „Sport" mar vom prächtigsten Wetter begleitet, Line gewaltige Menge von Zuschauern umfaßte in bunter Lebendig, keit die «eite Fläche des Rennplatzes, während aus de» Tribünen, welche de« Glanzpnnct de» Gesammtbildes boten, durch reiche Ler. tretung de- schönen Geschlechts ersichtlich wurde, daß auch unsere Damenwelt dem Schauspiel der Wettkämpfe aus dem Turf reges Interesse entgegen bringt. Unter den Eyrengästen bemerkten wir auch die Herren GcneraUieutcnant von Lschirschkl-Bögendors, Excel» lenz, Generalmajor von Ecrriiil di Monte Barcht and Generalmajor Freiberrn ü Bnr». » Der Saltelplatz hatte Alles vereinig», was actio und passiv ia Beziehung zu den Rennen stand; und so konnte man wohl sage», das nicht« fehlte, um dem Meeting des Reitvereins „Sport" de» entsprechenden Nimbus zu verleihen. Die Rennen wurden sämmtlich ant geritten and boten wiederbol» Gelegenheit zu spannenden Endge- sechten. Da- Schiedsgericht hatte» die Herren RexdSgerichtsrath von Bomdard. Director vr Haffe nnd Zlchoche übernommen. Richter: Herr Bädeker. Bahndirection die Herren Universitätsstall, Meister BujarSky. Oberbergrath Professor vr. Lreduer Nnd Recht«, anwalt beim Reichsgericht Erythropel. Die Lommisfion für die Benrtheiluna. welche Pferde zu den Rennen geeignet waren, bestand ,u« den Herren UaiversitStSftallmeifter BujarSky, Fischer, Curl Dhorer avd Zschoche. Starter: Herr Uaiversilätsstollmeister B« jartky. Gasse: die Herren Schneider nnd Siegismuad. Die Eon- certtanAk ward« voa der Lapelle de» Uaigl. Jnianterieregiment» 10? anSaeftzhrt «d da« Restaaraat war, wie de, de» früheren Renne», in trefflicher Wahl Herr, Keil übertragen worden. DI, Rennen begannen 2 Uhr mit „EröffnnagS-Renaen". Ehrenpreise für den Reiter de« ersten Pferde» eine Bowle, de» «Wetten Pserde« eine Liqnenrmeaaa«, and de» dritte» Pferde» eia Mitgliedern de» Verein» Mitgliedern de« Bered* z» reiten. Distanz 1000 Meter. Einsatz 8 ^l Reogeld halb. Za nennen bi» 7. October. Rachnenaungeu am Pfosten gegen doppelten Emsatz zulässig. E» starteten: Herr Fischer nannte schwarze Stute „Black Mari," v. Red. Wiae, Dam by The Trapper, - Lujarsky nannte braunen Wallach „Boy selding" v. Standart a. Hampshire-Miß. - Bnjarsky nannte braune Stute „Lly" v. St. Alban, - Bnjnrsky nannte braune Stute „Bromblelye" v. Wisdom a. Bromble, - BujarSky nannte braune Stute von Elawro- nald a. Sphyux. » R. Just nannte FuchSwallach „Good boy" a. d. Overcach, « Bujarskn nannte braune Stute vom George Osbaltestoa, Dam by King Earadoc, » M. Rodert nannte FochSftute „Per Dampf", » BujarSky nannte braune Stute von Royal Georg Killen, o. Rildonau, Rachgeaannt Herrn Julius Jäger'» brauner Wallach ..Briefträger' „Briefträger" siegte mit einigen Längen. Zweiter wurde „Boy selding". Al» dritter passirte „Good boy" da» Ziel. .Trab-Reiten". Ehrenpreise für die Retter de-erste» Pferde» ein Blumenkorb, des zweiten PserdeS zwei Schalen, und de- dritte» Pferde» ein Armleuchter. Für Pserde im Besitz voa Mitgliedern des Vereins oder aus dem BusarSty'schen Stalle, voa Mitglieder» des Vereins zu retten. Distanz etwa 1900 Meter. Einsatz 8 ^l Halb Reugeld. Zu nennen bis 7. October. Nachneaanngeu am Pfosten gegen doppelten Einsatz zulässig. Es statteten: Herrn Zschoche's braune Stute „Miß Jane", - Winklrr'S schwarzbraune Stute „Judith", - Klinkhardt's braune Stute „Miß Roia", S'gismuud'S schwarze Stute „Lottie". -v' Giegler'S braune Stute „Lucca", « Hamburg'- braune Stute „Emily", « BujarSky» schwarzbraune Stute „Wanda", - » Fnchsstute „Blesse", - Ailgustin'S brauner Wallach „Trompeter", » vr. Langbein'- braune Stute „Miß Hohl", » Bujarsky'S brauner Wallach „Irländer", » » Copstute. Erster „Miß Rosa"; Zweiter „Miß Jane"; Dritter „Blesse". Die Meisten folgten ia geringen Abständen. .Lsagd-Renaen". Ehrenpreise sür die Reiter des ersten, »weiten und dritten Pserde» — eine Pserdestatuette, ein Rauchaecessaire und eine Schale. Für Pserde im Besitz von Mitgliedern de- Verein» oder aus dem Bujarsky'schen Stalle, von Mitgliedern de- Verein- za retten. Distanz ungefähr 3000 Meter. Einsatz 8 ^l Halb Reu geld. Zu nennen bis 7. October. Nachacuunugea am Pfosten gegen doppelien Einsatz zulässig. ES starteten: Herrn Bujarsky's Fnchsstute „Miß Ada". - F.E. Fischer'« schwarze Stute „Black Mary' v. Red. Wine, Dam by The Trapper, » BujarSky'» braune Stute „Ely" v. St. Alban, - Eurti'- braune Stute „Lilly". Erster „Tly"; Zweiter „Black Mary". Nach Fall der Flagge übernahm „Ada" die Führung, dicht gefolgt voa „Lilly". Beim Niedergang vom Fluthdamme Halle sich ein Steigbügel am Sattel der „Lilly" au», wodurch der Reiter, der zugleich eine Flaggenstange streifte, zum Sturz kam. „Ada" stürzte am hinter» Graben und konnte, obgleich der Reiter ihrer wieder mächtig wurde, nicht mehr prosperiren. Der dritte Preis blieb somit unerobert. „Flach-Rennen". Ehrenpreise sür den Reiter de- ersten Pferde- ein Pcilscheiihalter. des zweiten Pferdes eine Fruchtschale und des dritten PserdeS eine LandSknechlstatuette. Für Bahapserde aus dem Bujarsky'schen Stalle, von Mitgliedern und geladenen Freunden de» Vereins zu reiten. Distanz 900 Meier. Einsatz 4 -4l Ganz Reugeld. Zu nennen bi« zum 7. October. Nachueunuugeo am Psestca gegen doppelten Einsatz zulässig. ES statteten: Herrn BujarSky'» dicke braun« Stute, . . englische braune Stute, » «. FuchSwallach „Schnellfeuer", . - brauner Wallach „Trakehner", » - braune Stute „Margarethe", - . Fuchsstule „Diana", » » braune Stute „Lilly", - « braune Stute „Elsa", - » FuchSwallach „Elliuor". Die englische braune Stute ging vor „Elliaor" om Pfosten vorüber. Dritter wurde „Trakehner". „Schnitzel.Jagd". Ehrenpreise für die Reiterder drei ersten Pserde — eine große Fruchtschale, eia Necessaire und »wei kleinere Schalen. Für Pserde im Besitz von Mitgliedern deS Verein« oder au» dem Bujarsky'schen Stall«, von Mitgliedern und geladene« Freondea des Vereins zu reiten. Distanz 4000 Meter. Einsatz 4 ^ Ganz Reugeld. Zu nennen bi» znm 7. Oktober. Nachncnuuugen om Psostc» gegen doppelten Einsatz zulässig. ZumStart lamen: Herrn Bideker'S ichwarzer Wallach „Black Henry", - BurjorSky'S FuchSwallach „Schnellfeuer", - Cnrti'S braune Stute „Lilly", » Freund'« brauner Wallach „Tower", « George's braune Stute „Miß Mary", - Bujarsky's Fnchsstute „Spinne", » - dicke braune Stute, Mr. Robert'» Fuchsstute „Per Damps", Herrn Bujarsky's Fnchsstute „Diana". » Arthar'S braune Stute „Miß Molly", » BujarSky'» brauner Wallach „Trakehner", » - schwarzbraune Stute „Wanda", » Neumelster'S braune Stute, - BujarSky'» braune irische Stute, - » schwarzer Wallach. - - FuchSwallach „Hunter", . Klasing'S braune Stute „Lotte". Unter vortrefflicher Führung bot die „Schnitzel-Jagd" rin spannende- Wechselbild. Die Hindernisse wurden flott und glatt genommen, wobei freilich auch bisweilen ein leerer Sattel mit unter» lies. Gurt an Gurt liefen „Tower" nnd „Per Damps" an dem entscheidenden Pfosten vorüber, und wurde da» Rennen zwischen ihnen für „eia tobte»" erklärt. Die Entscheidung durch da« Laos begünstigte'„Tower". So wurde „Per Damps" zweite» und „Lilly" drittes Pferd. Die Rennen endeten 5 Uhr obne jeden ernstlichen Unfall. Sie haben da- rühmlichste Zeugniß sür die Tüchtigkeit der Reiter und die Trefflichkeit der verwendete» Pserde geliefert. — Bei der Heim kehr der nach vielen Tausenden zählenden Besucher der Rennen hörten wir wiederholt Aeußerungen der Verwunderung, daß die Pferdceisenbahu - Verwaltung vergessen hatte, wie doch vor wenigen Tagen bei den Herbst. Meeting- deS „Renn-Bereins" und de» „Bieler'schen Reitvereins" geschehen, die Strecke „Spießbrücke" bis zum „Plagwitzer Wege" und mit eingelegten Wogen in Dienst zn stellen. Es würde diese BesörderungSerleichtrrung für eine so groß« Menschenmenge dankende Anerkennung gefunden haben. Otto Moser. Nachtrag. SchrethWM. Für Pferd, im Besitz von ^rr «M k» Bnjar»st,'sche» Stalle, von Königliches Landgericht. IV. Strafkammer. I. Die unter Ausschluß der Oeffentttchkeit verhandelte Anklage legen den Dieusttnecht Ernst Moritz Pille a»S Poiiißea wegen ömuchz eines in 8- l?6 de« R.-Str.-Ses.-D. angegebenen Ler brechen» wurde durch Bernrtheiluug de» Angeklagtcn zu 6 Mona tea Gcsängniß erledigt. II. Der Chemiker Karl Heinrich Walther Wenger hier war de» Betrugs re. angeklagt; er hatte einen Wechsel über 200 fälschlich angesertigt und den Versuch gemacht, darauf hin sich Geldmittel zu verschaffe», nachdem er den betreffenden als Zeugen ia Frage kommenden Personen da» Papier als echt bezeichnet und erklärt hatte, daß er den Wechsel für 180 ^4 hiagebeu würde; schließlich überließ er ihn einem Tondttor als Psand sür eine Schuld voa 5 >l; ferner lagen dem Angeklagten unredlich« Manipulationen gegenüber anderen jungen Leuten zur Last, mit denen er »heil» zufammengewodnt oder im geselligen Brr. kehr gestanden hatte. Es kam hierbei eine Anzahl Bücher, ein Iaqvet rc. in Frage. Der Angeklagte suchte zwar in allen Stücke» der Anklage zu widersprechen, insbesondere wollte er glauben machen, daß er sich mit dem Wechsel einen Scherz gemacht habe; allein nach dem Ergebniß der Beweisaufnahme ließ da» Gericht einen laich' eigenthümlichea Spaß nicht gelten, vielmehr wurde der Angeklagte zu 10 Monaten Gesängniß verurtheilt. III. Der Hoadorbeiter Richard Rudolf Wolf an»! Zwenkau, welcher am 20. Mai d. I. vom hiesigen känigl. Landgericht wegen Diebstahl« »» 4 Monaten und 4 Tagen Gesängniß verurtheilt worden war und diese Strafe noch nicht ganz verbüßt hat. war be schuldigt. einem anderen Arbeiter einen Drainiripateu entwendet zn haben, und wurde trotz seine» Leugnen« für übersühtt erachtet uud za einer Zusatzstrase von 2 Monaten Gesängniß veruttheilt. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichtsdirector Bartsch (Prästd.), Laadgerichtsrälhea Adam, Siegel, .Höffner und Vchuberth-Eogelscholl; di« »»klage führte Herr Staat-anwalt Martini. Leipzig. 13. October. Auch i« unsere, Stadt hat sich «in Kreis von angesehenen Bürgern, an der Spitze die Herren Oberbürgermeister vr. Georgi und Bürgermeister vr. Tröndtin. zn dem Zweck gebildet, da» patriotische LlebeSwerk der öffentlichen Sammlung sür dir Hinter- lafsenen der beim Untergang Sr. Majestät Corvelte ,Augusts" verunglückten braven deutschen Seeleute ur Ausführung zn bringen. Der betreffende Ausruf befindet ich im Anzeigeittheile der gegenwärtigen Nummer, und wir sind überzeugt, daß er in den Herzen unserer Bürgerschaft iebhasten Ankisng finden wird. * Lei Pia, 12. October. Der Neubau der hiesigen Lutherkirche schreitet rüstig vorwärts und darf, wa« die Kirche anlangt, als im Aeußeren vollendet gelten; gegenwärtig wird nun der Hnupllburm Ler Kircke gedeckt und diese Arbeit geht ancb flott von Statten; die HeizungSaniagen sind her gestellt und man hofft, daß auch die übrige innere Ausstattung deS Gotteshauses nicht allzu lange Zeit mehr in Anspruch nehmen wird; freilich läßt sich heute noch nichts Bestimmtes über die Zelt der EinweihungSscicrlichkciten berichten. * Leipzig, 12. October. In Betreff der in der gestri gen Nummer hinsichtlich der Verbreiterung deS Tho« maSgäßchenS gebrachten Notiz geht uns von unterrichteter Seite eine Mitlhcilüng zu, wonach eS Thatsache ist. daß die Leipziger Immob,liengescllscbaft mit den Besitzern der Grundstücke an der nördlichen Fluchtlinie deS TbomaS- gäßchenS Verträge abgeschloffen hat. aus Grund deren sie befugt ist, die Grundstücke binnen einer bestimmten Frist käuflich zu erwerbe». Pläne über die Art und Weise der Verbreiterung deS ThomaSgSßcbenS sind jedoch bis jetzt noch nickt ausgearbeitet und auch die Frage, ob die Sladtge- meindc sich an der Durchsübrung deS Projektes in irgend einer Weise bethciligen solle, ist bis jetzt nicht erörtert worden. * Leipzig, 12. October. Bei einer Zusammenkunft von Mitgliedern der amerikanischen Colonie in Leipzig wurde» die folgenden Beschlüsse einstimmig angenommen: Da wir zu unserem Bedauern erfahren, daß unser Coasul James Dn Bois demnächst aus Urlaub nach den Bereinigten Staaten reisen will, nehmen wir diese Gelegenheit wahr, ibm unsere Hoch, achlung und Anerkennung sür seine Dienste auSjudrKckea. Im geschäftlichen Verkehr haben wir ihn immer unparteiisch und gewissenhaft gesunden, im Ratherrheilen und Hilseleifteu im Interesse der amerikanischen Bürger sorgsam, geduldig und von bewunderungS. Würdigem Tacke. Wir sind ihm besonder» dankbar für die Höflichkeit, welche er allgemein gezeigt bat. selbst in Fällen, wo man keine Anforderungen an ihn als amerikanischen Consul stellen konnte; seine große Liebens würdigkeit Amerikanern aller Clasjcn gegenüber hat in unzähligen Fällen Ausdruck gesunden, wa» Niemand mehr zu würdigen versteht als Derjenige, der ia einem fremden Lande wellt. Wir wünsche» ihm und seiner Familie eine glückliche Heimreise und hoffen voa Herzen, daß nichts ihre Rückkehr nach Leipzig hin dera möge. Im Aufträge der amerikanischen Kirche Cdas. H. Snedeker, Prediger. Leipzig, de» 10. October 1885. * Leipzig. l2. October. Der gestrige sogen, »zweite Bauern-Sonntag" war vom Wetter begünstigt und hatte eine ganz bedeutende Menge fremder Meßbesucher nach Leipzig gelockt, so daß schon in den Vormittagsstunden in den Straßen und aus den Hauptplätzen sich ein bewegtes Treiben entfaltete; Nachmittags aber war dasselbe derartig, daß stellenweise VerkebrSstockungen eintraten und z. B. der regelmäßige Pservebahnbelrieb aus den betreffenden Tracten gewaltige Anstrengungen erforderte. DaS Geschäft im Klein Handel ging sehr flott und besonders wurden wieder in Wollen und Filzwaaren rc. erhebliche Umsätze erzielt. — Herr vr. W. Schwabe, Besitzer der homöopathischen Centralapotheke, sendet uns einen Abdruck der Rectisica- tion, welche er an französische Zeitungen, besonder» an den .Figaro", gerichtet hat und worin er nachweist, daß der Tod deS ArzteS Pelada in NimeS, den man in Frankreich der falschen Präparirung einer Arznei auS der Schwäbischen Apotheke zuschreiben und damit eine deutsche Industrie der dächligen will, durch den Arzt selbst herbcigesübrt worden ist und daß die betreffende Dosis Strychnin sich in Vorschrift« mäßiger Verpackung mit der Bezeichnung »Gift" befunden hat — Sehr großer Verkehr entwickelte sich am letzten Sonn tage in den Räumen deS Krystatlpalaftes. Nachdem schon die Nachmittags-Vorstellung stark besucht war, steigerte sich der Besuch in den Abendstunden derartig, daß bereits vor Be- ginn der Künstler-Vorstellung der Billetverkaus eingestellt werden mußte. Auch der Besuch de« Büchner'schen Ccncerte« im großen Parterresaale und von Castan'S Panoptikum war ein sehr befriedigender. Im Ganzen war der Krystall Palast am gestrigen Sonntage von ca. 4000 Personen besucht. Wir machen an dieser Stelle noch besonders darauf ausmerk sam, daß Castan'S Panoptikum nur noch wenige Tage zur Schau gestellt ist. — Die Künstler-Borstellungen in der Central« Halle werden am nächsten Montag, den lO. October, ihr Ende erreichen und eine Verlängerung derselben wird nicht stattfinden. UebrigenS war an dem letzten Abend und ins besondere bei den beiden vorgestrigen SonntagS-Vorstcllungen der Andrang wieder ein so großer, daß ziemlich zeitig schon Caffenschluß erfolgen mußte. —v. Die Vorstellungen im Trietsckler'schen Saale haben ihre Anziehungskraft aus daS gebildete Publicum sich voll und ganz erbalten. Reiche Abwechselung und frischer, glatter Gang der Vorführung sind dabei besonders auch her vorzuheben. Fräulein Schade-Laroche entwickelt al» Bravour-Concert- und Opernjängerin eine seltene Begabung, und nicht minder erfreuen die Chansonetten- und Costüm sowie Couplel-BortrLge der Fräuleins Helene Jakobson und Delly. DaS Original-Tyroler-Trio Geschwister Suchard bietet Reizendes. Der Mimiker, Charakteristik«! und Komiker Herr Adolph Goedicke versetzt daS Publicum in unauslösch liche Heiterkeit, wie auch Herr Paul Carro mit seiner köst lichen Aulomatensamilie dies erzielt und dabei daS Möglichste in der Kunst des Bauchredenö leistet. Endlich nennen wir noch rübmlichst den Verwandlungskünstler Herrn Harry, um ein Gesammlprogramm abzuschließen, durch welche« den Besuchern des Trielschler'schen SaaleS ein in jeder Beziehung Prächtiger Abend geschaffen wird. — An Stelle der allerliebsten „FanlocheS", welche »in Mellini-Theater sich am Sonntag zum letzten Male provucirten und ungetheilten Beifall fanden, ist eine neue und fesselnde Nummer, ein Niescn-Cyclorama getreten, welche« dem Beschauer eine Reise voij Berlin nach 4)reSden, Sächsische Schweiz. Prag, Wien, S-lzburg und Tirol vor Augen führt. Der Andrang zu den letzten SonntagS-Vor- stellungen war rin solcher, wie wir ihn thatsächlich noch nicht erlebt hatten; denn eS bedurfte der ganzen Energie deS Herrn Director Mcllini und seines Personals, um UnglückSsällcn vorzudeugen, da faktisch Hunderte von Menschen und ins besondere zahlreiche Fremde noch ru einer Zeit Einlaß be gehrten. als das Theater in allen seinen Thcilen längst über füllt war. —o. Die bei Gelegenheit der Feier de« SOjäbrigen Iubi läumS de« Onkö krsnyLw von Herrn Schütte «Fclsche in der zweiten Etage de- Hauses veranstaltete Ausstellung von Abbildungen, PvrtrailS» Bildern. Darstellungen, Plänen. Schriften und Anderem, daS alle Leipzig, und namentlich ba- Grimmaische Thor und besten Umgebung, Betreffendem, ist, nach achttägiger Dauer, letzten Sonntag geschlossen worden ES würde gewiß freudig begrüßt werden, wenn ein au-ge< wählter Theil der ebenso seltenen als interessanten Erinnerungen an die Verganaenbeit unserer Stadt in einer Localitär deS Lrttä liani^Li» rleibend« Ausstellung sinven könnle. * Leipzig, 11. October. Bei der hiesigen Spedition--i Anlegen. I» der Thal ist vierten' um diesen Dresor sa ein». firma I. Schneider ch Comp, wurde heute zum Male «ia 25jährige» Jubiläum gefeiert und »war da» de» Vorarbeiter» Ernst Oelschlägel. welcher der Firma al« Rollkutscher und zuletzt al» Vorarbeiter 25 Jahre hindurch mit unermüdlichem Fleiß und seltener Pflichttreue gebient hat. — Seiten» de- Chef» der Firma wurde der Jubilar durch ein größere» Geldgeschenk, sowie vom Comptoir- und Arbeiterpersonal Lurch ansehnliche Ehrenspenden ausgezeichnet, welche Beweise von Wohlwollen derselbe mit inniger Rührung enlgegrnnabm. ) Leipzig, 12. October. Der Personenverkehr auf den hier einmündenden Eisenbahnen war zum gestrigen vom Wetter sehr begünstigten Meßsonntage ein äußerst reger. Derselbe betrug aus der Magdeburger Bahn in Ge- sammtbeit l 6,800 Personen, und zwar 8000 hier angekommcne und 8800 Personen, welche von hier abreisten. Von Magde burg tras Vormittag ein mit l200 Personen besetzter Extrazug hier ein, welcher Abend» tO Uhr lO Min. wieder von hier abging. — Aus der Bayerischen Baku trafen einschließlich eine» Extrazug» von Gaschwitz im Ganzen 7500 Personen bier ein, während 6000 Personen von hier abreisten. — Die Dresdner Bahn führte unS 5800 Personen zu und 3500 wieder zurück. Abends wurde je ein Exlrazug nach Riesa und Döbeln von hier abgelaffen. — Mit der Berliner Bahn wurden 4500 Personen hierher befördert und 4000 Personen reisten wieder ab. — Aus der Thüringer und Eilenduraer Bab» endlich war der Personenverkehr ebenfalls nicht minder lebhaft. — Heute Morgen in der sechste» Stunde nabm der HauSmann im Grundstück Nr. tO An der Pleiße. Eingang zur Dorolheenstraße. ein ausfällige» Ge räusch wahr, welche- auS dem im Haus« befindlichen Ubr- macherladen herzukommen schien. Sofort machte er sich aus. um der Ursache nachzusorschen, und tras dabei aus einen jungen Menschen, welcher den Vorsetzladen de» Schau fensters vom Uhrmachergeschäst ausgrsprengt, die Glasscheibe eingeschlage», bereilS eine Anzahl Uhren auS dem Schaufenster gestohlen halte und im Begriff stand, sich mit seinem Raube davonzumachen. Der resolute HauSmann vertrat ihm aber den Weg und packte ihn, woraus ein heftiger Kamps mit dem Einbrecher, der sich natürlich befreien wollte, entstand und der Hausmann die äußerste Kraft aufbieten mußte, um seinen Mann sestzuballen. Aus sein Geschrei eilte ein Schutzmann herbei, mit besten Hilfe e» gelang, den Einbrecher zu be wältigen und dingfest zu machen. E» war ein erst 17jähriger Handarbeiter auS LicSkau. Derselbe hatte nicht weniger denn 36 Stück goldene und silberne Uhren auS dem erbrochenen Laden gestohlen, sübrle übrigen« ein geladene« Pistol samml Munition, sowie zwei Brecheisen bei sich. Er kam selbst verständlich in Hast. In seiner Person ist übrigen» zugleich jener Einbrecher der Polizei in die Hände gefallen, welcher in vorgestriger Nacht auf dem Marktplätze hier eine Meßbude erbrochen hatte, jedoch, wie wir bereits mit- tlieillen, durch einen Budenwächter verscheucht worden war. — Unter den Meßbuden am Noßplatz wurde gestern Abend eine Frau beim Versuche eine« Taschendieb stahlö und zwar in dem Augenblicke fcstgenommen, «IS sie eben einem vor ibr hergehcnden Mädchen in die äußere Manteltasche ge griffen batle. Der in der Nähe befindliche Ehemann der Taschcndiebin wurde al» der Beihilfe zum Diebstahl verdächtig ebenfalls fcstgenommen. ES waren BahnarbeiterSeheleute aus Magdeburg, die vorläufig in Polizeihast behalten wurden. — In der Alcxanderstraße geriethen beute Mittag eine Partie Hobelspäne, welche bei einem Tischler ins einer Kammer lagerten, aus »och unermittelte Weise in Brand. Doch gelang eS, da« Heuer, bevor es gefährlichere Ausdehnung gewonnen hatte, wieder zu löschen. — In der ersten Stunde des heutigen Morgen« kam ein hiesiger BuchhandlungS- gebilse in der Centralstraße zu Falle und verrenkte sich den rechten Oberarm, welcher aus der Samariter-Wache in der Hainstraße vom diensthabenden Arzt ihm wieder ein gerichtet wurde. * Leipzig, 12. October. Bon der dritte» Strafkammer de» hiesigen königl. Landgericht- wurden in den heutigen Hauptverhandlungen verurtheilt: t) der Bildhauer Friedrich Wilhelm Georg Lauterer auS Speyer wegen Fälschung zu t Woche Gesängniß; 2) der Tischler Hermann Ernst Müller auS Heeselicht wegen Verbrechens gegen tz. t?6,, deS R - Str.-Ges -B. zu 5 Jahren ZuchtbauS und 10 Jahren Ver lust der Ehrenrechte; 3) Mano» Hooper au« Mobile wegen Vergehens gegen tz. 175 de« R.-Str.-Ges.-B. zu 6 Wochen Gesängniß. Reudnitz» 13. October. Für heute Dienstag und die nächsten beiden Tage hat der Wirtb de« hiesigen Schloß» keller-EtablissementS, Herr Meißner, einige in dem Anzeigentheile der vorliegenden Nummer genannte Künstler- Specialitäten engagirt, von denen namentlich die Leistungen de« Trapez-Equilibristen Mr. Dewell vom Concordra- Theater in Hamburg al- vorzügliche geschildert werden; gleichzeitig treten die Geschwister Gauerl mit ihren dressirten Hunden Flick und Flock auf; jedenfalls werden die Concerte und Vorstellungen eine vielseitige Unterhaltung gewährend orna, 12. October. Am vergangenen Sonnabend ist daS neue Gebäude de« Städtischen Realgymnasium« unter großer Betheiliguug in entsprechender seierlicher Weise gerichtet worden. Die ausfällige Wahrnehmung, daß sich zu dieser Feier kein einziger Vertreter deS Realgymnasiallehrer- collegium» cingcsundcn hatte, erklärt sich, wie da« diesige „Tageblatt" mittheitt, einfach darau«, daß daS Lehrerkollegium zur Theilnahme gar nicht aufgesordert worden war. — Ueber den »nnmehr vollendeten Bau de» neuen Reichsbankgebäudes in Chemnitz theilt da» „Chem nitzer Tageblatt" Folgendes mit: Unter verschiedenen in Vorschlag gebrachten Plätzen fand der- jenige an der Kronenstraße in der Nähe de» CentrumS der Stadt gelegene nnd an das RalhhauS grenzende Platz die Billigung der Behörde. Der Bau wurde am 1. Juli l884 begonnen und ist nun- mehr so wett vollendet, daß da« Gebäude, welche-. >m italienischen Renoiffamestyl auigesiihrt. der Stad» zur Zierde gereicht, im Lause de- Monats October d. I. in Benutzung genommen werden soll. Der ganze Bau deS mouumcutalcn Gebäude» hat somit 1'/« Jahr ersordert. Das in seiner Ausführung und ia seinen Verhältnissen einen durchaus günstigen Eindruck hervorbringcnde Gebäude ist noch den GrundriMzzen des k. sächsischen LandbaumeisterS Herrn Julius Eduard Temper hier, welcher auch die Oberleitung de- Baues batte, erbaut, während die Fayaden und die Detaillirnng von dem preuhischcn Regier»,igSbmimeister Mar Halak in Berlin cherrühreu, dem auch die Leitung des Baue» selbst übertragen worben war. Der Bauplatz sür das neue Reichsbaukgebäude ist ziemlich genau nach Süden gerichtet; er ist 30 Meter ties und 40 Meter lang, ent hält also rund 1200 Quadratmeter Grundfläche. Der Hos, zu dem ein geschmackvolles, imposante» Portal führt, hat eine Breite von 12 Meter. Da» Bankgebäude selbst liegt mit seiner Westfront an der Kronenstrahe und mit der Südsront noch der Poststraße, die anderen beiden Fronten werden durch Hos und Garten flankirt. DaS seinen Erbauern, wie den Bau aussührenden Geschäften und Meistern zu boker Ehre gereichende ReichSbankqebäud« besteht auS einem Erdgcswoß und zwei Etage», wie «ellerräumen. In letzteren sind u. A. die Leatralheizung, die Waschlocalttttea rc. unter- gebracht. Do» Erdgeschoß, welche» von der Kronenftraße auS durch di« Haupttbür, aber auch durch einen Eingang von der Seite au» durch da» Portal erreicht werden kann, ist lediglich für den GeschäsS- verkehr der Bank bestimm». Der hervorragendste Raum im Parterre ist der große Saal sür die Cossen-, wie sür die ExveditionSbeamien mit 300 qm Grundfläche. Dieser Saal ist mit einer gewSlkteu, von vier mächtigen Säule» gctrageven Decke versehan. t»«lch«. dem GeschäitSzwcck entsprechend, einfach gehalten ist. Jede der erwähnten Säulen, ans dcne» sich auch die Obergeschosse ausbanen, hat die an- sehnliche Las! von 160.000 Ic« zu tragen. Der Platz, welcher sür die Lassircr bestimmt ist, wird durch Oberlicht erhellt. Vom Saal recht- aus gelang» man ia da» Dirertorzimmer, »elche« »beasalls gewölbt und entspreche»» verziert ist. Der interessanteste Raum de» Erdgeschosse» ist der Tresor »der die Schatzkammer, i» welcher die Borräthe an baarem Geld, Bank note» und Wechseln ouigespelchert werden. Hier galt e» wohlvr» wahrte, gegen Einbruch und FturrSgesahr vollftändia gesicherte anch nicht» nntarlaffen wott>en. schliche« Ermessen Mrichte», daß nach mensl
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