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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188511076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-07
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1885
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^ rn. Erste Grilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonnabend dm 7. November 1885. 79. Jahrgang Zur parlamentarische« Lage. ' Aut Berlin wird uns vom Donnerstag geschrieben: Bei Schluß der vorigen Re ich «tag« Zession verlautete mit ziemlicher Zuverlässigkeit, daß di« kommend« Session in ganz hervorragendem Maß« bestimmt sei, «ine socialpolitische zu werden. Nicht nur eine weitere Ausdehnung der Unfall versicherung, namentlich aus die laudwirthschastlichen Arbeiter war in Aussicht genommen, sondern auch an di« Lösung der schwierigrn Frage der Altersversorgung der Arbeiter sollte wenigsten» herangetretrn werden. Mit den Vorarbeiten bat man sich auch sofort beschäftigt, aber ganz besonders über di« Grundlage, aus welcher die Ausgabe zu lösen ist, über die Ausbringung der gewaltige« «osten, welche erforderlich werden, ist «an bis jetzt noch nicht ins Klar« gekommen, und es ist wenig wahrscheinlich, daß de. Plan der Altersversorgung in der bevorstehenden Session praktisch weitergeführt werbe Indessen liegt darum keineswegs Anlaß vor. einen Stillstand aus dem Gebiet» der socialpolitischen Re formen überhaupt anzunehme«, nur mit dem Gedanken wird man sich vertraut machen müssen» daß die großen Ideen der kaiserlichen Botschaft sich nicht im Fluge verwirklichen lassen, daß es vielmehr, gerade um Fehler zu vermeiden, welche hier besonders verhänguißooll wären, sich empfiehlt, sehr langsam, allmälia, schrittweise vorzugehen und i» vorsichtig« Werse die praktischen Erfahrungen der voraa- Hlgangeneu Maßregeln zu Rathe zu ziehen, eh« man aus dem nureu un» ganz unbekannten Gebiete weitere gesetzgeberische Maßnahmen in Vorschlag bringt. — Aber, wie wir bereit» gestern auSgesührt. als eine wichtige Vorbedingung für die Ermöglichung der Durchführung weiterer socialpolitiscder Resoruicn sehen wir eS an, daß da» Socialistcngesetz verlängert svird. Ohne diese» können jene nicht fortgesetzt werden, und diese große Frage wird zunächst da» Intereste des Reichstag» in der neuen Äession in Anspruch nehmen. Sodann aber ist mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten, daß die Militair- kraze zur Entscheidung gelangt, da die Sicherheit de» ReicheS nach außen hi» doch vor Allem feststchen muß, ehe an dem weiteren inneren Ausbau gearbeitet werden kann. Vas Septennat läuft aber 1886 ab. Sicherlich werden dieselben Phrasen wie daS vorige Mal von den anlinational gesinnten Parteien vorgebracht werden, und in dieser Frage liegt ebenso die Gefahr vor wie bei dem Socialistengesetz, daß da» FractionSinteresse stärker ist als der Patriotismus. Wir dürfen eS un» nicht verhehlen, daß alsdann leicht die Möglichkeit der Auflösung de» Reichstag» zur Nothwendig keit für die Regierung wird. So bedauerlich bei der Kürze der Legislaturperioden im Reiche und den Einzelstaaten. bei der Vielheit der deutschen VerlretungSkörperscbaften im Reich, in den Staaten und Provinzen, für die Kreise und Com munen, die allzu oste Wiederkehr de» Wahlgeschäft» ist, so große Anforderungen an die Zeit und Opserwllligkeit jede» Einzelnen gestellt werden — so müssen wir doch jetzt bereit» den eventuellen Zeitpunkt einer Neuwahl zum Reichstage in» Auge fassen, um dem Feinde im Innern, de» antmationalen Parteien, welche ja ohnehin in der Kunst der Agitation un» um so mehr voraus find, als sie ru der Wahl der Mittel nie verlegen sind, gerüstet gegen über zu stehen. Vielleicht läßt sich später eine Erleichterung der staatsbürgerlichen Pflichten herbeisübren. wenn es gelingt, di« Legislaturperioden üver drei Jahre yiaauü zu verlängern. Uber diese Aussicht kann auch erst rintrete«, wenn es geling., einen Reichstag zu schassen, welcher nicht zerklüftet ist durch zahllose Fraktionen unkFractivnchen, in welchem die deutsch nationale Gesinnung überwiegt über die Freude an der Oppo sition und in welchem der Hamps um daS parlamentarische Regiment ausgeschlossen ist. Dieses Ziel zu erreichen ist unsere Ausgabe, und sie lohnt der ernsteiten Müh« und Arbeit. Darum kann nicht früh genug daran erinnert und dazu ge mahnt werden, daß die besonnenen, die gemäßigten und patriotischen Elemente im ganzen Reich« sich organisiren. Die jetzt abgeschlossenen Wahlen in Preußen, Baden. Sachsen und anderwärts dürfen nicht da» Signal abgeben, die Wahl- Vereine und ComitSs auszulösen. E» gilt vielmehr, eifrig und euergisch, in kleinen Kreisen und größeren Versammlungen, weiter zu arbeiten und zu agitiren, damit, wenn wir auf gerufen werden, wir auch zur Stelle sind und zum Wohle de» Vaterlandes den Beweis führen können, daß du Mittel parteien ihre Schuldigkeit gethan haben, daß ihre Anhänger nicht mehr zerstreut sind in anderen Parteien, daß sie viel mehr orgamsirt austreten können al» eine große und mächtige Mittelpartei. Lan-esculturralh fkr das Königreich Lachse«. n. s Dresden, ö. April. In der heute Nachmlttag fortgesetzten Versitzung de» Landesculiurrathe« erstattete zunächst Herr Oekonomie- rotd Kteiger-Saylis Bericht über einen Antrag des londwirth- schaftllchen Kreisvereins zu Dresden, 8> dirAbschätznn» des Ein kommen- au« der Laadwlrthschaft betreffend. Dieser An trag ging dahin: „Der Laudc-cutturrath wolle bet der hohen Staats regierung vorstellig werden, daß in de» laadwirthschaslliche» Einschätzungr-Districle» zu Stellvertretern der ktenrrinspectore» als Barsitzende mehr, al« zeither der Fall gewesen» praktisch« Laadwirlh« gewählt würden." Der Antrag ist nun nicht arn, sonder» — wie diele ähnlich« das Einkommensteuergesetz betreffead« — wiederhol» durch den Lande», eutturrath eingehend behandelt worden. Nach Lage der Sach« und tzingesehen aus die Thatsach«, daß nach de« Erlaß der General Verordnung des königl. Finanzministeriums vom 30. Ortober 1882 vor Klagen über die hohe Einschätzung des Einkommens an« der Laudwirthschast sehr wenige geworden sind, fand sich da« Lollegium nicht in der Lage, den gestellten Antrag z» befürworten »ad beschloß vielmehr einstimmig: „den Antrag des Dresdner Kreisderein» ans sich beruhe» zu taffen." Im Anichluß hieran resertrte Herr Garteadlrector Krans« Dresden, Namens der IV. Lommission über S) Di« Einrichtung bez. Revision der gärtnerische» Lehranstalten, zu welcher Frage Herr Kammerherr Freiherr oon Friesen, als Besitzer der Rölhaer Gärwerlehranstalt. wie wir s. Zt. berichteten, in ablehnender Welse Stellung genommen hatte, indem er — um einer solchen Revision zu entgehea — erklärt« „daß er aus jede weiter« Unterstützung des Landesobftbauvereins bez. der königl. TtaatSregierong verzichte »ad sein bisher,ges Ber. hältniß zu dem Lande-obstbauvereio mit dem 31. December d. ^ als erloschen betrachte, die Anstalt aber in derselben Weis« wie bis her als „Prtvatanstalt" sortzu'ührea entschlossen sei". Der Antrag der Lommüstou ging nun dahin: „Der Laadesculturrath wolle es als wünschenswerth er klären, daß Einrichiunae» wie Lehrpläne der sächfilchen Gärwerlebronftalte» außer der behö.slichea auch einer sach- mäuaisch - gärtnerischen Einsicht nnd Prüfung anlrrzogea »erden Mächten." Der Antrag war ursprünglich lediglich gegen dt« Röthaer An statt gerichtet, bet der unbeabsichtigte» Beziehung des Herrn von Friese» ober hat man «ine allgemeinere Fassung beliebt, um dem Antrag» di« Spitze gegen Rätho za nehme». Nach einiger Debatte »»rd« dem Eammissiontantrogr folgend« Fass»»- gegeben: „Der Landescnltnrrath erklärt es als wünschenswerth. daß dt« Aumcknsbe Körbe, bei Prüfung der Einrichtungen und Lehrpläne der sächsischen Kärtnrrlehranftalte» sich einer fach- mänm!» :ärtneri!chea Beihilfe bedienen." In dieser Kor« fand der Antrag einhellig« Annahme. Hierons berichtete Herr Professor vr. N,»de-Tharandt über 10) Dir Errichtung einer landwirthschastlich-gärt- »«rische» Versnchsftatio». Für de» Ausbau des Instltnt» tß et» Arbeitsplan ansgeftellt worden. Bei der eultnrelle» >b- theilnng desselben würden dt« Versuche sich t» dreierlei Richtung detl,äugen habe» nnd zwar ta praktische» Versuchen, in »nbaa- nnd Eruihrungsversuche» »ad in physiologische» Untersuchungen. Di« praktische» versuche i»ll,n sich »ns dl« nerschied«»«» Etiqucttirungsmethodea, «is die Wirk»,, der Lonservirungsflüsfig. leiten aus Holz, ans die Haltbarkeit verschiedener Hoftplähle >» Erdreich (Jmprägnirangsversuchel. ans dir Einwirkung der Topfmaffe. ans da« ««beiden der Topfpflanzen und aus die Ausarbeitung von »hysiologisch begründeten Heizregel, für die Gewächshäuser »ater Berücksichtigung von Temperatur und Feuchtigkeit erstrecken. Die Aaban- und Einführnogsveriuche würde» sich ans Import neuer empsehlenswerther Handelopflaaze» mit Abgabe der gelungenen Vermehrungen zum Selbstkoftenprei-, aus Lutturverlnch« «lt zum Anbau empiohienea Gärtnerei, und Laudwirthschattspflanze», Ermittelung der wichtigeren, im freien Lande zu haltende» klima- tüchtigen Ziersträucher und Bäume, dann aus Versuche über gärtneriich« sruchtfolge, Samenbeftändigkeit von Varietäten, Düngung der Obst. >äume und Gemüse. Vertilgung schädlicher Insecien, endlich ober ans Lulturversuch« mit de» verschiedenen Varietäten der gärtnerische» und landwirihschaftlicheu Eulturgewichle (zur Werthbeftimmung der- elbe» und zur Eontrole der Handelsvarietätcu) und ans veredeluagü- versvche derartiger Lulturgewächse beziehe». Den phhsiologische» versuchen bleibe» die Ermitteln», der Wirkung des Beschatten» aus dir Cultur verschiede» organtstrtre Gewächs«, der Einflüsse künstlicher Mineraldüngstoffe im Begieß Wasser aus die verschiedenen Lulturpflanzeu (Palmen, Kalthaus« träucher, Orchideen, Haide») und der Empfindlichkeit von Zier- »älimen gegen Raucheinwirkuagrn. Ruß und Leuchtgas im Bode», owie Versuche über prakliiche und w rksame Mittel zur Vernichtung der dem Garten» und Feldbau schädlichen Brand- und Rostpilze Vorbehalten. Die Arbeiten der chemisch.physiologischen Abthelloag in Tharandt zerfallen dagegen naturgemäß iu zwei Kategorie», und zwar iu Arbeiten tm unmittelbar praktischen und in olckik im allgemein wissenschaftlichen Interesse. Von ersteren würde» ooriiebmlich zu erledigen lein: chemische und mikroskopische Unter. Inchuiigcu an' Krankdeiten. Abnormiiäten. BilduugSabweichuiigen der Pflanzen, Ueberwochung des Marktes iu Bezug aus die Echldeit und den Gebrauchswert!, von Samen und Gutachten und Beantwortung von fragen an- der Praxis. Bon Arbeite» im allgemeinen wissenschaftliche» Interesse lud vorgeschlagen: Exacte Versuche über künstliche Befruchtung zur Sicherung der Samenbildung und Erzielung von Varietäten, Unter- suchungen über die Färb- und Duslstossr brr Biülhen. namentlich über die Wirkung der Lichlinkensiiälco aus die Blüihensarbe und ber Elektricitäl aus die Eniw.ckeluag der Lulturpflanzeu, über den Behalt der Gemüsepflanzen an ätherischen nnd anderen Stoffen, über den LhemiSwuS bei der Rettung de» Obste-, über den Nähr- werth der Gemüi« nach deren BegetalionSbedingungeu und Alter«, stufe», über Samen- und Wurzeldilduna, und endlich Vegetation-» versuch» in Gartenerde, Sand und wässerigen Nähistosslöiungro, um den Einfluß der einzelne» Mtueralstoffe aus die Eulturpflanzr» seft» znftellen. Außerdem würde noch die praktisch« Berwrrthuag de» Obste» und der Gemüse, sowie dir Zucht eßbarer Pilze dieser Abtheiluna vt-lsach Gelegenheit bieten, durch ihre Untersuchungen den praktischen Kreisen mit Rail, und That zur Seite zu stehen Die Ausführung aller dieser rtetseitigen und sehr wichtige» Arbeiten würhe, soweit der känigl. botanische Barten in Dresden in Zrag« komm», außer eiuer eutsprechrnden Ei Weiterung he« ne« zu erwerbende» Gelände« (um mlndrftenS 2 Hektar) undEirutiiungder für dir Zwecke der Versuchsanstalt erforderlichen Gebäude und Ein- richtuageo noch erfordern: die Anstellung ei«e- tilchtigen. gärtnerisch gebildete» Gehilfe» und eine» studirtea, landwirihschaftlich-pbvsio- logisch gebildete« Landwirthr«, denen event. die veraniworilicbe Lex- »ret,^ brr von ihnen „ter Oberleitung des Direktor« ansgesüdrte» Arbeite» z» übertrage» ist. Für Tharandt macht sich nur die Pustel- lnng eines zweiten dorchgebildeten chemische» Assistenten vothwendig Nach dem Voranschläge würde sich somit der Aufwand für die Errichtung der Versuchsanstalt bei her Dresdner Ablheilung aus 9000^1, bei der Tharaabler Abtheilung aus 2500 ^l, mithin ber jährliche Geiammtauiwand excl. der Fuiiciion-zulaaeu für die Direktoren beider Abtheilungea auf 1l,500^l belaufe», während al- einmalige Su»gabe noch 8000 ^l für Errichtung eine« besonderen Laboratoriums in Tharandt notbweadig werden würde. Behuf- Herstellung eiuer dauernden Beziehung zu der Praxi- wäre als technischer Beirath de- Anftalt-leiter- eventnell die Lommission de« Laude-cultnrratbe- (für Obst, und Gartenbau) oder ein« dem Curotorium der pflanzen-phosiologiichcn Versuchsstation zu Tharandt «naloge Einrichtung in« Auge zu fassen, ebenso soll letztere« selbst durch einen Vertreter der Gärtnerei verstärkt werden Die Eommisfiou, an deren Berathuageu auch der Direktor des votaailchen Garten« in Dresden, Herr Professor vr. Drude, und der Direktor de« landwlrtschasllicheu Institut- der Universität Leipzig, Herr Geh. Hosrath Prof. vr. vlomeyer, theilgeaommen, beantragte: „Der LandeScutturrath woll« bas ksni-liche Minister Innern ersuchen: eine landwirihichastttch»gärlnerisch« versuchsftatlo» in der dargelegten Weise zu errichten." Da» Lollegium erhob diese» Antrag einstimmig zn« Beschluß. Der nächste Punkt der Tagesordnung betras 11) die Erhebung einer Garten»«».Statifttk. (Referent: HandelsgSrtner B. L e h m a » a - Striesen.) Es wurde beantragt: „an da« königliche Ministerium des Inner» das Ansuchen zu richten, durch das statistisch« Bureau eine erschöpfend« Garteabaustatiftik für da« Königreich Sachsen t» der geschlagenen Weise zu veranstalten und hierzu insbesondere da« in Vorschlag gebrachte Formular für die Fragebogen» sowie die Heranziehung von Sachverständigen »nr Autsülln», der Fragebogen in Ausficht zu nehmen". Da« Lollegium nahm diese» Antrag gegen 7 Stimmen an. Den entschieden wichtigsten Berathuug-gegenftand bildete 12) die Frage der Verbilligung de« landwirthschast- lichen Hypotyekarcredits (Referent: Oekonomierathv.Langs dorf s - Dre-den). Dem erstatt««» Berichte lag ein reiche« Material statistischer Erhebungen »u Grunde, durch welche« n. A. nachgewiesea wurde, daß die Hypothekenschulden aus laudwirthschastlichen Grund- besitz im Königreich Sachse» von 170,525,251 ^l >m Jahre 1879 aas 237,8b8,132 ^l im Jadre 1884 aagewachsea find. Währead die aachgewieieue Hypothekeaschuld sich innerhalb de« kurzen Zeit raume« von b Jahren um 68.2 Millionen Mark — 40 Pcoc vermehrt hat, ist in der gleichen Zeit nur ein« Abnahme von 0 79 Million«» Mark -- 0.7 Proc. erfolgt, so daß eine reine Zu. »ahme um 67.2 Millionen Mark — Ä S Pro«, verbleibt. Der Bericht hebt de« Weitere, hervor, daß bei dem gegenwärtigen Darniederliegen der Landwirihichast der Zia-suß, nicht minder auch di» Koste» für laudwirthschastliche Hypotheken entschiede» zu hoch seien und kommt zu dem Schluß: die zunehmende Veiichuwiing der Besitzer nab die immer zahlreicher werden den Fäll», in denen Pächter genölhigt find, den Pacht vor Ablaus de» Vertrages anszugebe», sind die sprechendste, Zeug nisse dasür, daß der Landwirth aus der vewirthschasiuag de» Boden« bei un« nicht mehr genügende« Einkommen zu ziehen vermag, um leinen bisherigen Bennögensstand zu erhalte» Die zuwachsende» Schuldjiniea verschlimmern die Lage noch mehr und so vollzieht sich sortgesetzi der Proceß einer Enteign»», der jetzig«» Grund- besitzer za Gunst»» der Lapi« al besitz««. welche um so rascher soiischreiiet, je böher der Zinsfuß für dt» angeliehene» Eapitalien ist. Lin« Verbessern», dieser Lag« ist insolange nicht zu erwarten, al« oicht dt« Preis» der inländische» laadwinhschasili«» Product« wieder eine «ntspircheade Höhe erreicht habe». Da dieselb«» wesentlich «tt durch die Mü-zwährung bedingt werde», die Her- ftelluug einer tniernattonale» Doppelwährung ab« in nächster Zeit nicht zu erwarten steht, so ist z«, Herbeiführung einiger Er leichterung zunächst wenigsten« da aaznsrtze», »» baldig ' z» ermögliche, ist, indem «an eine Hrrabsrtznn» de» fuße« sür di» ans landwirtbschnstliche» O genebene» Lapitalt», herbcizutühre» sucht. Daß dieser Zinsfuß schon seit längerer Zeit nicht t, richtige« vertchltniß »n der Ertrogssähigkett der Laadwirthschaft steht, ist außer Zweifel, ebenso ober auch mnß »»gestand«» werd«,. daß «r auch »ich« mehr im richtige» Verhältntß zu de» landoöüdliche» Zinsfuß steht, d. i. der La,, des GeldmaKtrö ebensowenig entspricht, wie d«Laae der Landwtrtdschast. «amen« der M. Lommtssio, deantri^t« schließlich »essr»», Der Landescnltnrrath wo»,, T det de» im Königreich Sachse, bestehenden Psnadbries. gnstttttt», «ns Herabminder»», de« Zintsnße« für H,p»theke,darl«h«n htnwirke». ^tnw H. An dir königl. Staatsregiernng das Anlnche» richten: 1) de» i« Land« bestehenden Psaadbries.Jnstttntr» aas deren Ansuchen, insoweit »nlässia. die Genehmig»»« znr Lonver. tirung der au-gegebenen Psandbrirse in smche »» geringerem Zin-suße, sowie zu hierdurch etwa rrsarderlich «rrdendrr Abänderung der Statuten zu ertheilea; st) die Ermäßigung sder Ttempelgebühreo sür Eintrag Eession und Läichung von Hypothese», sowie für Kauf nnd Eession von Liegenschaften Herbeiznsühre»; lll. Der köuigl. Staatsregier»», »nr Erwägung anheim geben: I) dt« Herab«,hu», des Zinssuße« der Stoalspapiere. iasbeso». der« der Laode-culturrenieuscheiae. st) di« Errichtung einer Loudeshypoihekenanstall mtt der Ausgabe, de» taiidw cibschaslliche, Grundbesitz Credtt za mäßigstem Zinsfuß zu gewähren." Rack längerer Debatte fand dieser Antrag einstimmige Annahme. Bemerk sei noch, daß die Schwerfälligkeit des Erdläudischeu ritler- schasrlichea Lredüvereins zu Leipzig i» vezag aus seine „sosfilea" Eiarichiungen mehrsachen Tadel soud. Nachdem «och der Voranschlag sür 1886 zustimmead« Erledigung aefundk», wurde die Sitzung Abends gegen 7 Uhr mit einem vom Präsidenten von Oehlschlägel-Oberlangenan ausgebrachtea drei- fache» Hoch aus Er. Majestät den König geschlossen. Beifall and verdiente ihn anch. >» der Debatte, die daraus folgte, betheiligt«» sich die Herren: Direktor Vr. Zimmermann, Direktor l Richter, Oberlehrer Geyer, Lireewr I>r. Scherfig u. >. f Während man von einer Seite daraus aulnierlsaui machte, daß mau ! hinsichtlich der Griechen und Römer aus das Noihivendigske sich be- schiäntea solle (besonder» ersuhreu die mythologischen L'itsäden in den höheren Töchterschulen eine scharfe Beruekheiliing), wurde von anderer Seite darauf hingeiviese», daß dir Ideen, welche plastisch au den griechtiche» «ad römischen Mustern hervortrelrn, auch sür die Volksschule fruchtbar gemacht »erden müßten. Einig war nia» desoader« darüber, daß die Frage praktisch gelöst werde» müsse: Wir stellt sich die Schule zur Geschichte der Römer und Grieche», welch« Partien darau« sollen hinsichtlich de« Lildungswertde« ge trieben werden? Der vorlragende bemerke in der Debatte, daß er die griechisch« nnd römische Geschichte nicht verbann: wissen woll», I daß er anch nicht Front mache gegen diesen Unterricht in höhere» Schule», daß er ober Ein- allen Schulen und allen Schulbücher» gegenüber betonen müsse, nämlich die Vorsicht in der Benutz»», der alte« Geschichte und dle gründlich« Prüfung derselben. Dl« Sitzung wurde gegen 11 Uhr ,«schlosse». srnndvesttz Verein Leipziger Lehrer. nr. Leipzig, S. November. Die gestrige Sitzung de« Verein« Leipziger Lehrer wurde vom Vorsitzenden Herrn Direktor U. Richter «>t einigen geschäillichea Milibeiinugen eröffnet, woraus Herr Pros l>r. PI alz da« Wort zu seinem gütigft zugesagten Vor trag« erdiett. Er hatte sich da- Thema gestellt: „lieber den vilduog-werth der griechischen und römischen Geschichte." Der Vortragende ging davon an», daß sich der Bildiingöwerth der Geschichte in der Hanplsnche aus vier Punkte zurück ühre» lasse: Sie giebi sittlich erhebende Beispiele, sie giebl abschreckende Beispiele, sie giebt ein Bild von dem E»lw>ckelung?gange der Menschheit, sie übt den Verstand im Uederschauen großer Zeiträume und erweitert damit den geistigen Horizont. Daraus hin lasse sich auch jed-r Ab schnitt der Beichichle einer methodischen Schätzung unterwerfen Run Hab« man aber bi« vor kurzem al« besonderen Vorzug der griechischen und römischen Geschichte hervorgehoben, daß sie die Seele de« Zögling« mit Idealen crsülle, und zwar »icbr al« jeder andere Theil der Geschichte. Diese Apotheose de« Alterlhum« rühre weniger von den älteren Humanisten her, welche al« erste Ausgabe des elastischen Unterrichte« die Erziehung zur Eloquenz bezeichneien, sondern von den Neuhumanisten im Aiisange dieses Jahrhunderts, di« ein Hauptgewicht aus die Reconstruction de« antiken, besonder« des griechischen Leben« legten. Redner führt au- dieser Zeit eine Anzadl Aeußeruiigen berühmter Humanisten, auch au« dem Weimarer Kreise an, welche da« Griechenihum al« die „heilige, unverfälschte Natur", al» „da« Paradies de« MenIcheugeisteS" u. s. w. feien, und machte daraus ausmerksam, wie sehr sich dabei unter Andere« Hegel bervorthue. Obgleich sich di« Ghnniasialpädngogik von dem bizarren Beiwerke des Neuhumanismu» grüßtcnlheil« losgernachi habe, so sei doch die übertriebene Verherrlichung der allen Völker in die vädagogiiche Geschichtsliteratur eingedrungen und müsse nach dem Borgauge der wissenschasllichen Beschicht-sorjchung, z. B. von Eurtiu« und Jhuc, gereinigt werden. Redner betrachtet zuerst da« Griechenihum. Erhebt hervor, daß die Griechen al« Künstler und Kunstkenner allen Völkern de« Alleitdum« überlegen gewesen seien, auch al- Philvsovhe» de» morgenlä»bische» Völkern ebenbürtig zur Seite träte», sucht aber »ochzuwette«, daß sie in ihrer Lebensweise, in ihren politischen Bestrebungen und in ihren Sitte» sich vor «»deren gleichzeitigen Völker» nicht in hervorragender Weis« «»«gezeichnet hätten, aus keine» Fall de» moderne» Lulturvälkera al» Muster vor gehalten werdeu könnten. Die ideale Lebea«weise, die man ihnen angedichtet ha»; die- Leben in „heiliger Einfalt der Natur" und rührender Bedürsnißlostgkett" schrumpil bei näherer Betrachtung aus Aeußerlichkeiten zusammen, und ist bei diesem Han- »elireibenden und industriellen Volke dieselbe Haft de- Erwerben- und Genießen«, dteselbe Roth und Begehrlichkeit der Menge, z» finden, wie bei uns. Ihre Politik ist der schrecklichste Part», knlari-mu« gewesen, den es je gegeben hat, Etsersuchl und Ber rotd hemmten alle patriotischen Unternehmungen: die vielgepriesene» Persertriege sind damit befleckt und die Demüthigung vor den Per sern im Antalkidischea Frieden ist die Folge davon gewesen. In politischer Bezirhung uulersch «den sie sich nicht von den Germanen, und die Baltanhalbtnsel Hai damals wie heute da» Bild politischer Zerrissenheit dargeboteu. Aber geradezu peinlich berührt e». wenn man die Söhn« der Sieger von Talamts und Platäü schon 60 Jahre später um die Huld de« Perser betteln sieht. Ihre Sitten sind dt« bedenklichft« Sette ihres Volkscharakicrk. von der unversälschtea Natur ist keine Spur vorhanden, wohl aber giebt es genug Zeugnisse für das Vorhandensein entsetzlicher Autichweiiungen. und mau kann dieselben bis in die Mythologie »ad dt« Dichtkunst hinein verfolgen. Die Sklaverei rächt sich jeder, zeit durch Demorolisirnng der Sklavenhalter. Es ist auch un- zweifelhaft, »aß da- liebevolle versenken in das „schöne" griechische Leben ein« uachiheilige» Einfluß aus di« Sittlichkeit unseres Volke« ausgeübt hat. Redner aing hierons z» der römische» Geschichte über. Er glaubt sich hierbei kürzer fasse» z» können, weil die Römer nie t» dem Grad« vergöttert worden seien, wie di« Griechen, wenigstens nicht von de» Hamaniften. Eher habt die römische Gkschichi-schreibung selbst dem Princip der Selbftverherrlichung g«. lüdigt, die entartete griechisch« Geich,cht»schreibung der späteren Zelt Hab« es an Schmeichelei nicht fehlen lassen, die Geistlichen im rühere», die Inrifte» iw späteren Mittelalterihitte» die Ehrfurcht vor de, tömern wachgehatte». Auf die römisch« Geschichte selbst eingehend, führt» der Redner folgend« Gedanken aus: Die Idee des Staates ist anch de» Römern nicht zum Bewußtsein gekommen, so lange die Repnbltk bestanden hat, ihr« Politik ist Giadtpolitik, ihr« Bersassnng eine für de» Staat uagureichead« Siadivcrsassiing gewesen, die Provinzen habe» »»ter dem Auslanaciusiem der hccrichcnden Ge> schlechter furchtbar gelitten. Unter dieser Herrschaft eines starren Egoismus hat sich auch dos Rechtslebea entwickett, die Sklaverei hatte diesem außerdem als Kainszeichen die Tortur ausgedrückt. Im deutsche» Rechtslebe» Hot da« römische Recht zu verschiedene» Zette» graße Verwirrung aagerichtet, die Hexenproccss« z. B. bade» unter diesem Einflüsse gestanden. Vei der engen Dtadtversassung and der Geschlcchicrberrlchast bnt sich tnsbesander« auch di« Krieg, sührnag nicht gedeihltch «tfmtr» können. Di« Verknüpfung des Oberbefehls mit dem Lansulat, die Zweithelligkeit der Krieg, sührnag führt« in der Regel s« lange, bis au«nahm«welse B«r> länger»»»»» des Feldherraamtes bewilligt wurden, zu Rieder lagen. Die Lrsolg« der römischen Waffen beruhten hauptiöchltch ans der Ausdauer und Zähigkeit de« römischen Edorakers. Sie sind aber geschändet worden durch die iurchibare Härte, mit der man die eroberten Städte nnd Lander bcbandel», dem Grundsatz« gemäß, daß Leib nnd Leben, Hab und Gur des Besiegten dem Sieger vsrsalle» sei. Die vielgepriesenen Beispiele römischer vaterlandstiebe und Opsersähigkit, soweit sie noch vor der historischen Kritik bestehen, habe» meisten« in dieser starre» Ausdauer ihren Grund. Das Beispiel des Manliii« Torquotns zeige, wie da« Volt selbst znwetle» dies« starre Seldstopserung ausuahm. Trotz dieser Beispiel» von heroischem Patriotismus sind di« Sitten bereit» ta der ältere» Zeit nicht besser als bei anderen Völkern gewesen. Scho» im öffentlichen Bcrkedre galten alle Mittel, dt« zum Ziel« führte», Treubruch. Hinterlist und Tücke, im Privat- leben waren di« Römer von alter Zeit her genrtgt zu Wollust und Orausamlett. t» späterer Zeit kam dazu der Hang zur Schwrlgerel. ,er «.»An« de» Gesagte» folgerte der Redner, daß dir griechische und e Hilf« I römische Geschichte viele ideale Züge und Gestalte» enthalte, aber » Zins» I last »och «eh. Abschreckende«, daß sie ihrer kulturgeschichtlichen Be idoesltz I dentnug nach über ander« Abschnitte der Weltgeschichte nickil all»» sehr Hervorraa», den» jedes Volk und jede Zeit Hab« eine bestimmie knttnrgeschichllickie Mission, daß aber die Abgeichloffeaheit uad lieber, stckiilichkett des Stoffe«, bei der verhällnißmößia kurzen Lebensdauer ihres Ttaot-weseus i» llutrrrichie eiueu wesentliche, vortheil biete. Wichtiger sei aus jede» Fall die Geschichte unser«« Volke« und unserer Zeit. Mtt de» Wort»»: „Im asuea deutsche» Rstch« haben wir ein Aecht, ds> llederschützWg u ntorgegangen er Völker »ad vergangener Lachst». Leipzig, 6. November. Wie in den ai.?-,-» deutschen Bundesstaaten, ist, wie man kört, auch vom sächsischen CultuS- minislerlum eine Verordnung zu erwarten, nach welcher am l December d. 3. der Unterricht in bei, Volksschulen aus zusetzen ist. damit die Lehrer sich an der an diesem Tage vorzunechmenben Volkszählung betheiligen können. -o. Bei der Ausräumung des BodenS aus der südlichen Seile der alten Peter-kirche ist man aus Ueberreste der alten inneren Zwing er mau er und gleichzeitig auch auf Gewölbe gestoßen, welche de», älteste», um VaS Jahr 1725 abgebrochenen Festungslbore entstammen. Diese» Thor, daS wegen Bausätliqkeit abgetragen werden mußte, hatte einen Thurm und wurde l726 durch den stattlichen Neubau ersetzt, welcher nebst der von außen zu ihm führenden steinernen Bogenbrück« sich bis zum Jahre I85S erhalten hat. * Leipzig. 6. November. Der unter Leitung der Herren Bildhauer Schneider, Kansiiian» Hch. Unruh und dl. Beuls hausen stehende westvorstädlische Bezirksverein, welcher seit zwei Jahren nicht vor die OefsenUichkeit getreten ist. wird demnächst wieder eine größere Regsamkeit enlsaiten. Wie in einer am 2l vor. Mts. stattgehabten Versammlung erwiesen wurde, liegen bereit« verschiedene, die Interesse» unserer Westvorsladt berührende Angelegenheiten sür di« Wirksamkeit de» Bezirksvereins vor. Während Herr Schneider an jenem Abende nochmals de» Zweck des Vereins klarlegte, tbeitte Herr Unruh mit, daß daS Vermögen desselben eine Höbe von 700 .-k erreicht habe. Aster Voraussicht nach dürste die in nächster Zeit einzuberusende Versammlung, welche u. A. die Neuivahl des Vorstande» zu vollziehen hat» stark besucht werde»; die Bewohner der WestvorstaVt habe» dem Bezirksverein ihre Sympathien bewahrt. —o. Der Gesangvcrein „Reunion", dessen wir scko» seit Iahreo rübmtichst Erwähnung thun konnten, wird nächsten Montag, am 9. November, im Saale de- „Eldorado" einen Fa milien abend abhalten. Da» Programm ist eiu gewählter. E» nennt vier Männerchöre. e»n Quartett, drei Duett», drei Sati für Bariton und Andere», auch werden sich mit dem Concert declamatonsche Vorträge verbinden. —r». Ueber die Werthe de» Grund und Boden», welcher in dem Anfänge der vierziger Jahre unseres Jahrhunderts, wo die Baulnst in unserer Stadt sich lebhaft zu regen begann, erkauft wurde, giebt die Erwerbung de« Areal» sür die An lage des Tivoli an der Zeitzer Straß« Ausschluß. De« verewigte Gastwirth Stolpe ging schon längere Zeit mit dem Plane um. in dieser Stavtgegend, mitten >n> Felde, ei» sür damalige Zeiten großartige» Vergnügungs-Etablissement zu errichten. Zu diesem Zw cke erkaufte er am 22. Juni 1842 von Johann Friedrich Wilhelm Schimmel, einem Roß- Händler, seit t823 Besitzer de« jetzt vostslänv>b >n ber Spreulakion untergegangenen Oekonomiegutes am Flo,platze, von dessen am Floßgraben gelegenen Felde 28,493 Quavralellea. wobei 'Ilr die Quadratelle 37'/, bezahlte. Da« ganz« Areal des Tivoli mit seinem ursprünglich bi« an da» User der Pleiße reichenden Garten hat demnach etwa 3600 Thal» gekostä. Schon am 28 März t840 hatte Schimmel an den Trocken- platzpachter Ferdinand Bachmann l 0.000 Ouadratrllen Feld verkauft und am S Juli >843 überließ er 29,600 Quadrat» ellen an den Maurerpolier Friedrich Ehrlich — Der Muldeo-Zschopauthaler Turngau hielt seinen diesjährigen Gaulurntag am Sl. Oktober t« Nerge's Saal zu Gunnersdors bei Franke ab erg ab. Mittag» l Uhr wurde derselb« vom Gauvertreter, Herrn Emil Thallwitz- Döbeln, eröffnet. Aus den Jahresberichten ist hervorzuheben: Der Gau besteht aus 29 Vereinen, dieselben vertheile» sich aus tt Städte uad 10 Dörfer mit einer Einwohnerzahl vo« 88,500. Der Gau. der zweitgrößte Sachsen», zählt 405» vereinsangehvrige, einschließlich 426 Zöglinge und 165 Tun» warte und Vorturner. Turnstunden janden an 2707 Abenden statt. Den Turnplatz besuchten pro Abekid 932. im Jahre 1884 nur 793 2 Vereine turnen im Winter gar nicht, 7 sind Eigea- thümer einesTuruplatze«. 22 nicht. 4 sind Eiaenthümer einerTurn- halle, 25 nicht. Am Dresdner Turnfest betheiligten sich etwa 300 Turner, zu demselben stellten der Turnverein Döbeln, Turnerbunv Döbeln, Turnverein Mittweida und der erst« BorturnerauSbildunasbezirk je «ine Musterrirge. Am Wett turnen betheiligte sich nur ein» dom Turnerbunv Dübel». Derselbe erreichte 42V. Puncte; bekanutllch mußt« jeder Sieger mindesten» 50 Puncte erhalten. Außerdem htelt der Gau je eine Gouturnsahrt. Gauvorturnerversammlung, Durnrnthsver» sainmlung und 7 Bezirksvorturnerverfammlungen ab. De» Cassenberlcht. voraetraaen von Herrn Bankier Bvttger-Frankeu- berg, weist eine Eianayme von 430 --t 85 ^ nach. Es wurd« beschlossen, im Jahre 1886 eia Gautnrnfrst t» Keiüniß abzuhallrn. l. Neustädte!, 5. Nodember. Der hiesige Zweigverei» der Gustav.Adolf»Stiftung, dem Leipziger Hauptvereiu zugehörig und die Orte Neustädte! und Zschortau umfassend, hat wiederum aus eia gesegnetes Jahr seiner THLtigkeit zurück- zubticken. Die Sympathien der Bevölkerung sür diese» evan gelische Liebeswerk sind geblieben, und auch die Sonder» orslrebuiigen de» „lutherischen Gotteskastens im Königreich Sachsen" haben bei un» noch gar keinen Anktana gefunden. Bei der gestern hier abgehaltenen Jahresversammlung wurd« beschlossen. >m nächsten Jahre in der Kirche zu Neustädte! ei» Jadressest der Gustav-Avols-Stislung zu feiern, damit dis Bevölkerung in ihrer Anhänglichkeit zur guten Hache gestärkt und neue Freunde ihr erweckt werden. Das Ergebmß der diesjährigen Haussammlunge» beträgt 196 ><4. eine sür unser« arme Bevölkerung ancrkennenswertyr Leistung, und manchst Nickel armer Klöpplerinnen, die sich nicht abhalten lassen, ihr Sckerflein brizutraqeu. gehl mit hinaus in die Diaspora, Ein Drittel der Summe, worüber dem Zweigvereine dat Versügnngsrecht zustrht, erhält wiederum die evangelische Ge meinde zu Agram, während zur UnlrrstUtzung mit den andere» zwei Dritteln dem Hauptverein di» evangelisch« Gemeinde Schirgiswalbe vorgescdlagen werden soll. — Ja Au» braa»^ am 3. d. M. das Herrn Freitag gehörende Wohntzaus neßp Schuppen in der Bcilauer Gasse nieder. Reichenbach im v» 5. November. Eiu« Kards«»- 'geschichte, die sich in dl« Ktrmtssreuden einiger benachbart»
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