Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188511134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-13
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mrscheiat täglich früh «V, Uhr. «» Lrpdtitiia J,b»»,e«q-sik 8. 2prrchß»»tk» her Lr-ulim: vormittag 10-12 Uhr. Nnchmittaa« 8—6 Uhr. ^ »«r für «e nichAfalM«»« N«««er »eMwwten Jnsrrai» «, S«chenta,rn 5>» 3 Uhr Nachmittag, an raun- »n» Fefttaar» früh 5t»Uhr. 3» den Fttiilk» für Ins.-^mmh«: kt», Ulk««, UntversttätSstrotze 1. La»t« Lüsche. Katharinen ftr. «, p. nnr »t» '/.I Uhr. WMM.TasMaü Anzeiger. vrga» für Politik, Localgeschichte, Handels, und Geschäftsverkehr. 317. Amtlicher Thetl. Vekanntmachmlg. Laut Angabe de« am 22. Februar 1868 zu Hamm m Westfalen geborenen Schuhmacher- Lhe»h»r RtKe ist dessen in Eisfeld au-gestellte-Arbeitsbuch angeblich in hiesiger Stadt verloren gegangen. Wir bitten, dasselbe im AussindungSsall« anher, Obst» markt Nr. 3. Ü. Etage (Stadthaus), ablirfer« zu wollen. Leipzig, am 7. November 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Freitag dm 13. November 1885. vr. Trvndlin. teichel. vrnu»»»r»uu>»»ny, die Nafaah«e schulpflichtiger Klader 1» die Bereiaigte Freischule detr. Diejenigen Eitern, welche um Ausnahme ihrer Ostern 1886 schulpflichtig werbenden Kinder in die Fretschule nach zusuchen gesonnen sind, baden ibre Gesuche von jetzt ad dt» späteste«» den AI. diese» Monat» auf dem Ralhbause in der Sckulexpekition, 2. Etage, Zimmer Nr. 8, Nachmittag- von 2 di« 6 Uhr persönlich anzubringrn und die ihnen vorzulegendcn Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch gleichzeitig da- Zeuaniß über da« Alter de« anzumeldenben Kinde« und den Impfschein oorzulegen. Leipzig, am 7. November 1888. Der Schulausschutz der Stadt Leipzig. I)r. Panitz. Lehnert Der Inhaber de« von unserer V. Filiale al« abhanden gekommen angezeigten ÄnlerimSscheinS über da« Eparcasien» buch Serie H Nr. 103671 wird hierdurch ousgesordert. den. selben innerhalb drei Monaten und längsten- am 15. Februar 1886 an die Unterzeichnete Anstalt zürückzugeben oder sein Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Eparcasien» Ordnung gemäß dem anaemeldeten Berlustträger, nach er folgter Beeidigung seiner Anzeige, da« Buch auSgehändigt werden wird. Leipzig» den 11. November 1885. Dl« Verwaltung de» Leihhaus«» und der Sparkasse. Da« für den Schlosser Johann Earl Weist, geborr, »a Hein» »i^S ft Februar 1866. im April 1880 vom Gcmetudevorftand zu Heinrich« au-gestellte Arbeitsbuch ist am 17. Oktober 188b Abend« aus dem Wege vom Kleischerplay bi« au da« Frankfurter Thor in Leipzig verloren worden. Im Auffindung-salle wird um Abgabe d«< Arbeitsbuch«- a» de» Unterzeichneten oder an die Herren Schröder «b llomp., GaSschlosierrt in Leipzig, Schulstraße, ersucht. Leutzsch, am 11. November I88S. Der Ge»rt«5e»»rft«n5. Schmtrdt. Nichtamtlicher Thetl. Zur Lalkanftage. Der kurze Bericht Uber die Montagssitzung der Kon» stantinopeler Eonserenz, welchen un« der Telegraph gestern brachte, ist kurz, aber inhaltsschwer. Die Eonserenz erkannte die Reckte de« Sultan» aus Bulgarien und Ostrumelirn an, und England schlug die Einsetzung einer Eubcommission vor, um die Wünsche der Rumelier kennen zu lernen. E« ist nicht gesagt, ob die Eonserenz diesen Vorschlag angenommen oder abgelehnt hat. aber daß er Überhaupt gestellt wurde, zeigt, war von der Eonserenz überhaupt zu erwarten ist Auch daß die Vertreter Europa« mit der Prüfung der Reckte der Türkei aus Bulgarien und Ostrumelirn die Zeit vergeuden, läßt er kennen, daß sie in großer Verlegenheit sind, wa« sie eigentlich thun sollen; e« fehlt nur noch, daß sie die Frage nach der Existenzberechtigung der Türkei aufwerfen, und daß sie zur Entscheidung derselben auf die Eroberung Konstantinoprl« und zweiten« vereitelt England durch seinen der Wieder» Herstellung de« «tatu, qua »nts feindlichen Gtandpunct jeden wirklichen Beschluß. Wenn die Eonserenz den englischen An trag annimmt, dann hat sie sich selbst da« Urtheil gesprochen, und da- lautet dahin, daß sie die Nutzlosigkeit ihrer Be» rathungen sörmlich anerkennt. Da war ja die Botschaster- consere», noch rühriger, sie bat doch wenigsten« gleich offen zugestanden. daß sie nur Ansichten äußern und Ralhschläge rrtbeilen wolle, und daß eine europäische Eonserenz die Haupt arbeit verrichten werde, nämlich dir Beschlußfassung über die Zukunft Bulgarien» und Osirumelien«. Die Türkei will die Entscheidung Europa überlassen, und Europa will der Türkei nicht vorgreisen, da« ist die Erklärung für die Unthätigkeit und Enlscklußunsäbigkeit der Eonserenz. Inzwischen halten die leitenden Staatsmänner von Oestev reick-Ungarn und England große Reden über die Noth- wenvigkei«, den Frieden aus der Balkanhalbinsel aufrecht zu erhalten, und die Serben und Bulgaren leiten den Kampf, der kaum noch zu vermeiden sein dürfte, durch Zänkereien und Borpostengesechte ein. Serbien seht sich davei auf« hohe Pferd und kritisirt da« verballen Bulgarien- wie der Vor gesetzte die Handlungen seines Untergebenen. Grund zurKrieq«^ rrklärung sei genug und übergenug vorhanden, aber Gerbten werde sich über den Zeilpunct derselben keine Vorschriften machen lassen, Serbien führe Staatspolitik. Bulgarien dagegen Revolution-Politik. Angesicht» dieser hochtrabenden Erklärungen läßt sich der Gedanke nicht unterdrücken, daß erfahrungsgemäß die lautesten SLreier in der Regel zuerst da» Hasenpanier ergreisen, während di« besonneneren und thatkrästigen Leute zur rechten Zeit zu handeln pflegen, ohne viele Worte zu machen. E» ist jetzt nicht mehr daran zu zweifeln, daß die Serben schon seit Woche« die Bulgaren unablässig reizen, um sie ohne Kriegserklärung und wider ihren Willen in einen Kamps zu verwickeln und so die Ver antwortung für den FilekciiSbrnch aus dir Schultern der Bulgaren abwälzen zu können. Die Bulgaren lassen sich aber dadurch nicht irr« machen und warten ihre Zeit ruhig ab. ES ist ein laute- Gebeimniß, daß Fürst Alexander mit dem Sultan in Unterhandlung siebt, um den Streitfall mit ohne Zuziehung der Conseren: zu erledigen und eine WWonung der Dinge zu schaffen, welche beide Theile befriedigt. Da« wäre auch da- Vernünftigste; den» da e< augenscheinlich nicht ohne Krieg abaehe» wird, so erscheint e« am zweck- mäßigsten, daß Serbien und Bulgarien de« Strauß, auf welchen «S König Milan abgesehen hat, unter einander auS- sechten, ohne Eingriff der Türkei, denn erst durch einen solchen würde die Lage eine« gefahrdrohenden Eharaktrr annehmen. Mit der Wiederherstellung de» früheren Zustand«», wie ihn Graf Kalnokh so beredt im Ausfchuß d r österreichischen Delegation entwickelt hat, ist e« unter diesen Umständen nicht», die Eentralmächtr mit Italien «ollen nicht ohne Eng land Vorgehen und eine Entscheidung treffen, und e« würde wahrscheinlich den in Konstantinopel versammelten Vertretern Europa« ein Stein vom Herzen fallen, wbnn die türkischen Bevollmächtigten der Eonserenz eine- Tage« die Mittheilung machten, daß sie sich mit dem Fürsten Alexander geeinigt hätten, Dann wäre wenigsten- die Möglichkeit gegeben, die Eonserenz mit Unstand zu schließen und an Serbien und Griechenland die ernrnte Mahnung zu richten, daß sie den Frieden nicht leichtsinnig stören sollen. Diese werben sich dann freilich auf den leichtsinnigen Friedensstörer Alexander von Bulgarien berufen; aber wenn sie sehen, daß Türken und Bulgaren einig sind und di« europäische« Mächte al- müßig« Zuschauer di« Ereignisse beob achten, dann wird ,hr KriegSeiser schnell genug abgekühlt sein. König Milan hofft auf die Absetzung de« Fürsten Alexander, um dann unter österreichischem Schutze seine ver- größerungSpläne zu verwirklichen, während Fürst Alexander ,m Gegentbeil der Ansicht zu fein scheint, daß di« unver» meidliche Niederlage de« kriegslustigen Serbenkvnig« diesem den Thron kosten und di« Macht Bulgarien« erhöhe» wird. Leider besteht keine Sicherheit dafür, daß die Sach« so glimpflich abgeheu wird, denn bei der auf der Balkan» Halbinsel herrschenden allgemeinen Aufregung ist eine Loeali- sirung de« von allen Seiten sehnlich begehrten Kampfe« gar nicht abzuseheu. „von Belgrad bi« Athen steht Alle« unter den Waffen", sagt Gras Kainoky mit Recht, aber er hat unerwähnt gelassen, daß in Avrianeoel und Salonichi di« türkische Arme« concrntrirt ist. und daß diese doch Angriffe der Serben und Griechen mit Leichtigkeit zurückweisen kann und wird. Uebrr Da«, wa« Rußland tm Schild« führt, ist man lediglich auf Vermuthungen angewiesen, den einzigen Anhalt», punct bildet die von Bulgarien au« verbreitete Nachricht, daß der russische Tonsul Igelström in Philippopel die Rumelier zum Abfall vom Fürsten Alexander zu verleiten suchte, aber erfolglos. Rußland ist kaum in der Lag«, ch». seitig Einspruch gegen eine Verständigung zwischen der Türkei mit Bulgarien zu erheben, wen» sie die Zustimmung de« übrigen Eurcpa findet; aber auf« Kerbholz wird e« den Fall dem Fürsten Alexander sicher schreiben und diesen bei Ge» legenheit Rußland« Macht fühlen kaffen. Oesterreich trifft bereit« schüchterne Vorbereitungen für alle Möglich, leiten, wie au- den Mittheilungen de« RelckSmimster« v. Kallay an den Budgrtau«schuß der österreichischen Delega tion über den OccupattonSeredit für Bo«nien zu erkennen ist. „Die bulgarischen Ereignisse konnten nicht ebne Einfluß aus die Zustände Bosnien« bleiben", sagte der Minister, suchte aber den Eindruck dieser Worte sofort wieder dadurch abzu» schwächen, daß er Ruhe und Sicherheit in diesem Lande al« ungefährdet bezeichnet«. Auch von den Wirkungen sprach der Minister, welche die Anwesenheit de« Kaiser« an der Grenz« aus die gesammte Bevölkerung gehabt habe. Eine große, allgemein« Bewegung habe sich in dieser gezeigt, und die Folgen derselben würden in Zukunft noch mehr hervortreten und günstig aus dir Gestaltung der Verhältnisse wirken. Man kann diese Mittheilungen nicht lesen, ebne dabei an die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Serbien zu denken, welcher Dalkanstaat gegenwärtig dem Frieden aus der Halbinsel die größten Gefahren bereitet, und an die herbe Kritik, welche Gras Kalnoky an der Handlung«» weise de« Fürsten von Bulgarien geübt hat. Wenn überhaupt GebietSveränverungen aus der Balkanhalbinsel in Folge der Vereimgungvon Bulgarien und Ostrumelirn eintreten, dann wird Oesterreich die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, die vor läufigen Zustände in Bo-nien und der Herzegowina nebst Nodi- Bazar inendgilttqezuverwandelnundsemeMachlsphärewomög- lich bl« Salonichi zu erweitern. Da« ist die Gefahr, welche da« Duell zwischen Bulgarien und Serbien in Au«sicht stellt, aber e« wäre ja denkbar, daß e« dem Einfluß Deutschland« gelänge, diesen in der Entwickelung begriffenen Veränderungen einen Riegel vorzuschieben. Daß ein solche« Ziel nicht so leicht zu erreichen ist, zeigt ein Blick aus die Eonserenz in Konstanti- nopel. Wa« Deutschland vermochte, um die Mächte in Bezug aus die ostrumelische Frage zu einigen, ist gewiß ge« schrhcn, aber wenn England hartnäckig seine eigene Bahn verfolgt, dann ist freilich alle Mühe, den Frieden zu erhalten, vergeblich. * Leipzig, 1Z. November 1885. * Da« Cent rum gedenkt nach Mitteilung klerikaler Blätter alsbald nach Beginn der neuen ReichSlagS- scssion eine Interpellation über die Giltigkeit de« Irsuitengesetze« in den deutschen Schutz gebieten einzubringen. Man muß der Beantwortung Vieser Interpellation mit großem Interesse entgegensetzen, wird sie dock voraussichtlich weit über den i» Red« stehenden Einzel- fall hinaus zur Aufklärung und Feststellung de» staal«recht> licken Verhältnisse« dienen, in welchem die deutsche» Colonial gebiet« zu dem Mutterlande stehen. In dieser Hinsicht sind noch kaum die ersten Grundfragen beantwortet. Man wird freilich nicht erwarten oder verlangen können, daß bei so neuen und eigenartigen Gebilden, wie es die deutschen Colonialerwerdungen sind, gleich alle Verfassung«- und Rechtsverhältnisse endailtig sefigestellt werden. Die Stellung der Colonien zum Mutterland« muß sich au« sicb selbst heran« allmälig entwickeln und wird je nach der Zu- nabme der Eultur und den fortschreitenden Bedürfnissen im kaufe der Zeit sehr verschiedenartige Gestattungen annehmrn. von einer einfachen Uebertragung sänimtlicher Gesetz« und staatlichen Einrichtungen de» deutschen Reichs auf di^e Schutzgebiete kann verständiger Weise keine Rede sein. Keine Eolonialmocht der Welt bat je daran gedacht. Ebenso wenig aber kann ein Zweifel darüber besteben, daß Manche« von unserer staatlichen Ordnung und Gesetzgebung mit der Zeit ackch in unseren Tolonien eingesübrt werden muß. und da erbebt sich die Grundfrage, wer über die Einführung deutscher Gesetze dorlselbst zu entscheiden, ob die« aus dem Wege der ordentlichen Reich-gesetzgebnng oder durch in den Schutzgebieten betragen, w bevorstehenden örterung colonialpollt,scher Frage in ^ einnehmen Reich-taa-session vorau«stchtl,ch euren dr^l ^lomal- wird. S« ist recht.beze.chnend baß °uL 'n un'«« Politik der .Eulturkamps" g e.» m mtsch«den°rr ^ greift, und man muß vor-uSs-hen daß baS Ee^ ohnehin diesen Unternehmungen mrt «bnk'gung ° besten, großer Zurückhaltung g-genüb.^ Entschließungen wesentlich Von der Bevanoru y > Mrssion-angele-enheit abhängig machen w'rv^ ^ ^il mania" und andere Nerika en Blätter ,tmcn , Wochen lange Spalten mit dieser Frag«, der fie o>- LLst-Bedeutung bei,egen. B>« jetzt d ,e ReS'°n.ng keine Neigung gezeigt, sich di-, Iefu.t-n aus dem Umweg Uber ""."Li für 1886 87 schließt in den fortdauernden Au»ga mit 155.5,4.666 als» gegr» da« Erfahr M't«nrm M H von 54.883.444 ab. D.e darunter enthaltenen ue°er Weisungen an di« Bundesstaaten belaufen sich au« dem Ertrage der Zölle und der Tabaksteuer aus 128.600.000 -< da« sind a!aen 1885,86 mehr 43.620.000 -A; der R-ich-stempelabgaben au! 22.375.000 da» sind mehr ».»45.000 aus »ehr 53.565.000 ^ Unter den sonstigen Minderungen ist hervorzubeben die Erhöhung de« '«'s«l'cht-' D.SP°sil.°.^ sond« zu Gnadenbkwilligunaea aller Art von 900.000 auf 2.400.000 ^ zur Bestreitung der aus Grund de« Allerhöchsten Erlasse« vom 22. Just 1884 zu bewilligenden Unterstützungrn an nicht vension-berecktiate Invaliden de« Kriege« von 1870/71. sowie eine Mlnderau«gade von 184,»»» bei den Rayons,lsLSt»gung«rentrn. Bei den einmaligen «»«gaben, welche mit 7.300.000 ^ abschließe^ ist bie 1. Rate de« Beitrag« de« Reich« zu den Kosten de« Zollanschlu^se« Bremen« mit 8,000,000 ^ neu eingestellt^ Bei den Einnahmen, welche aus zusammen 200.068 ^ aeaen 68.877 4 im Vorjahre veranschlagt sind, wird au« dem Münzwesen und zwar anläßlich der «u«prägung von Einpfennigstücken ein um 128.000 ^ höherer Gewmv erwartet. * Au« Kiel. 10. November, wird der .vossiscben Ztg. geschrieben: .Aus der kaiserliche« Werst herrscht "schon seit Monaten eine sehr reg« Thätigk-,«. S« han^lt sich m». beso> ver« darum, die sämmttichen Pan^r der Sachsenclasse fertig ,» stellen, daß da« Stammschiff .Bayern" die Panzer .Sachsen" .Württemberg" und .Baden" m der nächsten Woche in Dienst stellen und mit ihnen da« Reserve- Geschwader bilde« kann. Die Schiffe der Sachsenclasse. die srübcr meisten« An«fallcorvetten genannt wurden, sind in erster Linie für di« Ostsee bestimmt; ihr Tiefgang ist bei voller Ausrüstung nnr 6 Meter, so daß sie auch im östlichen Theile der Ostsee zu verwenden sind und sowohl Danzig als auch Swinemünd« anlaufen können. Die vier Schiffe sind Schwesterschiffe, sie tragen einen Panzer von 40.» Etm. and ihre Armirung besteht au« je sech« 26»Cmtimet«r»RinggeschÜtz«u. die in zwei Thürmen zu vier und zwei vertheilt sind und den ganzen Horizont bestreichen können. Die 26-Eentimrter» Rinakanone schleudert mit einer Pulverladuna von 48 Kilo ein Geschoß von 189 Kilogramm, welche« aus 1000 Meter Entfernung noch Panzerplatten von 35 Eentimeter Stärke durchbohrt. Die Panzer dr« Refervegesckwader» sind ferner mit Torpedoschirßapparaten und Nordrnselt'schen Revotver- kanonen versehen. — Da« Panzerschiff .Otdrnb » ra", welche« auf der Werft de« .Vulcan" gebaut ist und dessen Fertig stellung jetzt so weit fortgeschritten ist, daß die Uederslihrung in der nächsten Woche nach Kiel geschehen kann, hat eine stärkere Panzerunaal« die Schiffe der Sachsenclasse erhalten und wird mit zwölf Geschützen armirt werden. — E» wird be stätigt, daß da« «stasrikanisch« Geschwader unter Contreadmiral Knorr vorläufig bei Zanzibar stationirt bleibt. Die Krruzersregatte .Gneisenau", welch« l« Tage am Eap der guten Hoffnung war, ist gestern wieder zu dem Ge- schwadn gestoßen, welche« jetzt au» den Krruzersregatten „Bis marck" und „Gneisenau", dem Kreuzer .Möwe" und dem Kanonenboot .Hyäne" besteht. Der Anfang nächster Woche von Hamburg nach Zanzibar gehende Dampfer „Zanzibar" wird ein Ablösung« - Eommanbo für die „Hyäne" und auch Mannschaften für die übrigen Schiffe de« Geschwader« miiführrn. Die abaelösten Mann» schäften werden vorau«stcktlich im nächsten Monat mit dem Tender „Udler" in die Heimath zurückgeführt werden. — Da« «eecadettenschulschiff Krenzerfregatle „Elisabeth" Com Mandant Sopitain z. S. Schering, »efindet sich bekannt lich auf der Reis« von Zanzibar nach Montevideo. Man vermuthet hier, daß da« Schiff bi« Ende Februar aus der weftamerikanischrn Küste stationirt werden wird. Dir Rück» kehr de« Schiffe nach Kiel soll im nächsten Frühling erfolgen und dann bi. Kreuzersreqatte „Leipzig" al« Seecadrtten» schulschiff in Dienst gestellt werden." * Die Kreuzzrituna" verwahrt sich beute energisch gegen Len Vorwurf der .Norddeutschen Allgemeinen Zeitung- s„ da» Centrum für viel bündnißsähiqer sur dm Eonservati«mu« bezeichnet al- die Mittel- Parteien. Ob da« reactionaire Blatt gerade diesen Au«, druck gebraucht hat. ist un« nicht mehr erinnerlich, sachlich aber sind seit Monaten alle Erörterungen der „Kreuzzeituna" über unser, Parteiverbällnissr aus nickt« Andere« hinau«. r« »"cd der „Norddeutschen- nicht schwer sollen, dasür fast ,» jeder Nummer Beweise brizubringrn. Bon " die „Kreuz,eitung" sich, wie Verhältnisse« zu dem UltramontaniSmu« etwa« zu schämen und dm Freund zu verleugnen beginnt. 2",V"^d'si"ung wird freilich bei dem FanatHmu« und beschränkten Gesichtskreis diese« Blatte« nicht zu hoffen sein ""fischen Wahlen, welche mit ' .""t Erfolg werden angefochten ^ diejmiam ,n Bielefeld und Neuwied U'b" ^- Mandat« ,ss durch eine Stimme Mehrheit, über i'n»? der Mandate von Neuwied sogar durch da, loo« entschievm worden und e« liegen sebr triftige Einwm- düngen gegen die Giltiakrit einiger Wablmäimerwahle,, vor d°ß da« Abgeordnetenhaus die " beschleunigt, damit nicht wieder dem* dir Universität Güttingen Wortlaut: * Brecht übersaudt hat. hat folgenden Auflaq» LV,0S«. .Xd«nn5»ritt»prn» vicnelj. 4'/, Mk. wcl. Vriiigenolm 5 Akt durch dir Boß bezog»» 6 Mk. Jed« einzelne Nummer »0 Pt. Belegexemplar 10 Pt. G»bödr»o lür Extrabeilage» (in Tageblatt-Formal gesalzt) «tz»r LoKdelörderuag 39 Mi. «tt Poftbesörderuag 48 Mt. Inleritr »gespaltene Petitznl« WM. Kedhere Lchnfim laut »ul. Prri«»«r»«ch»ch. Tabellarischerstifseralatz »ach höyerm Tarif. kerlinnr» «arr dem Rrdactl,»«strich dte4»^»alt. Kelle50 Bl . vor de« Familie» Nachrichten die ügeipalteae Zeile 40 Pt. z»lera» sind stet« a» die Erpeditta» za lende». — Naball wird »ikdi gegeoe». Zahlung pruoLauieruo'lo oder durch Posr- nachoadme. 79. Jahrgang. Köatglich« Hobest > Gnädigster Prt»z u»d Regent l Lw. kövigllche Hoheit bade» während der Reihe von Jahre«, in der da« liöckste nnlitairlfche Eommanbo in Ihre« Häadra liegt, onserer Hochschule. !o «fi sich »u persönlichen Brrübrnnaeo Anlaß bo», alle Zeit me duldo'llste Theilnahine geschenkt. Io daß wir, Prorector und Senat der königliche» Georg-A»g»ft'«.U»lverfl1ät, «ns gedrungen sühlen, in dem Augenblicke, wo da« einstimmige Bertrauen der Landes- Vertretung die Regentichaft de« Herzaqthnm« Braunschwrig ln En> königliche» Hoheit Hände gelegt ha«, »nie« ebrsurchlvollfte» Huldigungen darzubriuge». Seitdem die ehemalige braunichweigüche Universität Helmstedt mit der aasrtgen vereinigt worden, hat Göttingen die Stelle derselbe» auch al« LandeSuniversiiät sür da« Herzvgthum Brauuschweig eingenommen. Die Fürsten, die Behörde», die Bevölkerung Brauuschweig« haben diese Bezied- »»gen gepflegt, ouch nachdem manch« der Bevorzugungen einer Landes-Universttät geschwunden find; wir empfinden dankbar die mannigsache Förderung, welche dadurch nuserer Anstalt und den wlssenschastllche» Bestrebungen so mancher ihrer Mitglieder zu Tbeil geworden ist, wie wir anderersett« hassen dürfen, daß die vielen Olenerattonen von Urauaschwetaer« e« nichl bereuen, ihre wissen schaftliche «»«blldung in Güttingen gesucht zu baden. Königliche Hoheit I Wohl wird eine jede preußische Hochschule mit stolzer hreude und mit zuversichtlichem Bertrauen die Wahrung ihrer Interesse» t« eine« preußische» Prinzen Hände gelegt sehen. Allein die Beziehungen Göttingen- zu Vraunschweig sind in alten „nd anderen Zeiten geknüpft: gegenwärtig sind e« wesent- lich nur Bande der Pietät, welche, begründet tu der Dankbarkeit ür da«, »a« einst segeutresch war, segen«reich soctwirkea kann, aber welche der Pflege bedarf. Die ehrfurchtsvolle Bitte am diese Pflege richte» wir an den Regenten LraunichweigS: Daß e« Ew königliche Hoheit ist, an welche wlr sie richten dürfen, verdoppelt unsere Hoffnung aus huldvolle Gewährung. Möge Gott der All mächtige die Regentschaft Ew. königlichen Hoheit zu einem Segen werden lassen für iktv. königliche Hoheit selbst, für da« Herzoalhum «raunschwelg. für da« deutsche Reich, unser geliebte« gemeinsame« Vaterland, »"d »öge von dlesem Segen Ihr bescheidene« Thetl auch vaierer Hochschule zufallen. Ew. königlichen Hoheit ehrerbie- ttgfter Prorektor und Senat königl. Ge»rg.>»gust'«.U,tversität gez.) E. «lei». * Dir natioualpolnischeAgitatlo« in den östlichen Grenzprovinzen erklärt nun auch die Mischehen in Acht und Bann. Der »Kuryer PornanSki" weist ans die großen Gefahren hin, welche seiner Meinunß nach die Mischehen zwischen Deutschen «nd Polen für die katholische Religion und die polnische Nationalität im Gefolge baden, und warnt die Polen dringend vor solchen. — Auch der Abzug von Arbeitern polnischen Stamme« nach den Westdeutschen In^ dustriebezirkeu paßt den Agitatoren wenig in ihren Kram, weil sie von dem länger« Aufenthalt der Leute in reindeutscher Umgebung da« Eindringen aermanistrender Tendenzen be sorgen. Wie bedeutend die Wanderung polnischer Arbeiter nach Westdeutschland übrigen« ist, geht au« den zifscrmüßigrn Angaben der nationalpolnifchen Presse hervor, welche die Zabl der polnischen Arbeiter» di« Jahr au« Jahr ein in den west fälischen und elsässischen Fabriken beschäftigt sind, für Wes«, salen auf 50.000, für Elsaß aus 2000 angiebt. Die bei Weitem größer« Zahl dieser Arbeiter stammt aus Posen und Oberschlesien. a * , * Lu» dem Vudgrtaulschnß der österreichisch,« Delegation wird heute,u«sührltcher vom 11. L. M au« Wien gemeldet: „Bn der Berathung über den Occupatio««» credit für Bo-nien und die Herzegowina theilte der Deleairte Ehlumrtzky seine Wahrnehmungen während einer Bereisung der occupirten Länder mit. Er richtete sodann die Anfrage an die gemeinsame Regierung, ob die Zustände daselbst auch gegenwärtig ungeachtet der Bewegung auf der Balkanhalb- tnsel befriedigend seien. Mattusch verlangte Aufklärungen über die in den occupirten Ländern vereinzelt ausgetretenen Räuber banden. Der Minister Baron Kallay legte in seiner Er widerung die jetzige Situation in den occupirten Ländern ein gehend dar und bemerkte: Die bulgarischen Ereignisse hätten ihre Rückwirkung durch Serbien bi« zur bosnischen Grenze fühlbar gemacht und hätten auch auf dieZustänbe in Bosnien nicht ohne Einfluß bleiben können. Dessen ungeachtet könne er ver sichern. daß Bo-nien auch heule so vollständig ruhig sei. wie e« der Delegirte Ehlumetzky im Lause diese« «ommer- gesehen bade und e« seien keine Anzeichen vorhanden, daß dieser befriedigende Zustand nach irgend welcher Richtung gestört werden dürfte. Der Minister versicherte, er unter richte sich unausgesetzt über den Zustand in diesen Ländern und er werde sich durch Nicht« überraschen lassen. Er con- statirtr, daß im Allgemeinen sich die öffentliche Sicherbeit daselbst von Jahr zu Jahr entschieden bessere. Dies liefere den sichersten Beweis sür die Eonsolidirung der Verhältnisse in diesen Ländern. Der Minister erinnerte daran, daß bei der Kunde von der Ankunft des Kaiser« an der bosnischen Grenze eine große allgemeine Bewegung der Bevölkerung sich manifestirte, indem dieselbe an die Grenze eilte, um den Kaiser zu sehen. Die Bewegung war «ine so starke, daß die Behörden uichl fördernd, sondern einvämmenv wirken mußten, wenn nicht eine förmliche Völkerwanderung ein- trrten sollte. Der Eindruck, den die vor dem Kaiser er» schienenen Deputationen von ihrem Empfange milgcnommen, sei ein mächtiger gewesen; derselbe wirke noch in den Ländern fort und werde gewiß auch für die Zukunft sebr gut, Folgen haben. Der Minister erörterte sodann eingehend die wirth- schastlichen und commerriellcn Verhältnisse Ler occupirten Länder, indem er im Allgemeinen die BuSsührungen, welche er in der Sitzung der ungarischen Delegation gemacht hat, wiederholte. Der OccupationScredll pro 1886 wurde danach in der Specialdebatle bewilligt. Die nächste Sitzung findet am Freitag Abend statt." * In Folge der Anarchisten-Untersuckung steht in der Schweiz eine strengere Handhabung der Fremdenpolizei in Aursicht. In Bezug hieraus beißt e« in der Botschaft de« Bunde«kath- zum Budget für 1886: .Die veränberlen ver. bältnisse, welche durch neuere Erscheinungen den Bunde«- bebörden ousgeträngt sind, erfordern ganz besonder« eine ver mehrte Tbäligkeit von noch unvorhergesehenem und noch unbestimmbarem Umsange. Für da« Jahr 1885 werden 25—30,000 Frc« nvlhig sein." * Wir au« Konstantinovel gemeldet wird, wurde die letzte Rate de« ostrumelischcn Zollpauschale« in Konstan» tinoprl am Vorabende der Revolution, am 17. Seplember, bezahlt. Die nächste Rate sollte am 17. October bezahlt werden, ohne daß die« bi«her geschehen wäre. Dir Filiale der Ottoman»Bank in Philoppopel brachte die fällig« Rate, um allen Formalitäten z» genügen, der provisorischen Regic- rung i„ Erinnerung. Der verwaltung-ralh der öffentlichen Schnld, welcher nie in direkten Beziehungen zur ostrumelischcn Regierung gestanden hat, wendete sich mit einer Anzeige der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite