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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188511226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-22
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1885
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328. Erste Mage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonntag den 22. November 1885 79. Jahrgang Todtenfest! Wovon die Tobten mögen trimmen. Die still umsängt da- kühle Grab, Wenn von des Friedhofs hcil'gen Baema. Der Sturm die Blätter weht herab'? O wenn ver Tod nicht» ist als Träumen, Bis man erwacht in licht'ren Hvh'n, Dann träumen auch, so lang sie träume,. Dir Tobten nur vom Wiedersehn! Da» blonde Kind, dem allzu frühe Der Tod in seine Locken griff, Dem früh, trotz feiner Lieben Mühe, Gestrandet ist des Leben» Schiff, E» sieht im Traum der Mutter Augen, Die ihm wie Sterne glänzten schön. Durch seine Träume geht ein Hauchen: „Lieb' Mütterlein, auf Wiedersehn! " Die Braut, die schon der Myrthr Zweige Voll Hoffen zum Altar geschmückt. Und die zum dunklen Schattenreiche Hat vennoch hin der Tod geschickt. Sie sieht den Liebsten voller Thränen An ihrem kühlen Grabe stehn, Durch ihre Träume geht ein Sehnen: „O komme bald, aus Wiedersehn!' Da» brave Weib, da» ohn' Erbarme» Der Tod riß au» der Kinder Schaar. Au» ihre» Gatten treuen Armen. E» träumt von ihnen immerdar, E» sehnt sich nach dem trauten Kreise. Wo die Berlasf'nen trauernd stehn. Durch ihre Träume weht e» leis«: „vergebt mich nicht, ous Wiedersehn!" Und wenn ihr jetzt zu» Grabe tretet Wo eure Lieben träumend ruh'n. Und still für ihren Frieden betet, Mögt ihr wie sie im Traume thun. Mögt flüstern ihr: „O, schlaft in Frieden, Auch un» wird einst der Sturm verweh'n, Ihr Todten, die einst sprossend blühten. Gott grüße Euch — aus Wiedersehn!" Hermann Piktz. Magyarische Zugestiln-ulsse. * Der ungarische Chauvinismus und ganz besonders die ungarischen RrgirrungSkrcise geben sich schon lauge große Mühe, alle abfälligen Urlheile, die in der auswärtigen Presse, vornehmlich in der deutschen über die in Ungarn herrschenden ' "" B« ' Borbereituugvschule». Nicht zu übersehen bleibt auch in Ungarn da» Privilegium der .Berechtigungen" im Militair- dienste. sowie vie zuncbmende Lerarmung und Geringschätzung de» im Lande ohnedies schwach vertretenen BÜrgerstanbeS, dem zu entfliehen ol» ein besonderes günstige- Geschick be» trachtet wird. Ganz besonder- bemerkenSwerth ist der Schluß de» Schreiben» de» ungarischen Unterricht-minister», in dem Ge ständnisse enthalten sind, welche auch weit über die Grenzen Ungarn» hinaus Jnteressc unk Bedeutung haben. ,E» ist traurig, aber Thalsache", heißt e» da wörtlich, „daß da» Land arm ist, daß wir nicht genügende Intelligenz haben, daß sich unsere Bevölkerung nicht vermehrt und auch körperlich im ibergang« begriffen ist; allein da« Alle» können die Zeit und die Menschen zum Guten wenden. E» läßt sich nicht Alle» improvisiren. anbcsehlrn. decretiren. Und da» Vertrauen in di: Entwickelung der menschlichen Dinge könnte un? diese Zustände noch erträglich erscheinen lasten, wenn wir nicht anderen Uebelständrn begegneten, wenn sich nicht Boranzcichcn der Auslösung de» ungarischen Staate» bemerkbar machen würde»." Da» ist in brr That ein sehr starke», höchst überraschende» Geständniß von einem Mitglied« der ungarischen Regierung, welches seit dreizehn Jahren im Amte ist. Andere Leute, die zwar keine Minister sind, ober viel klarer al» solche in die Zukunjt blicken, wußten Da», waS hier Herr v. Tresort gesiebt, freilich schon längst» denn cS ist überall in Ungarn mit Händen zu greisen. Der ungarische UnterrichtSminister hält Wohl au» gewissen Gründen noch mit der näheren Erklärung zurück, worin eigentlich diese „Boran,eichen der Auslösung de» ungarischen Staates" bestehen. Wer aber seine Blicke aus da» mächtig ansstrebcnvc Südslawenthum der Balkan-Halbinsel in der unmittelbaren Nachbarschaft Ungarns, sowie auf die Zustände in Krcalien. Siebenbürgen und unter den übrigen nicht- magyarischen Nationalitäten Ungarn» richtet, der wird über jene „Voranzeichen ver Auslösung" sofort orientirt sein. Dazu gesellen sich noch die allenthalben wachsende Cor- ruplion in der ungarischen Verwaltung, die Nachlässigkeit und Bestechlichkeit in der Rechtspflege, die mastcnbaslcn Unter schlagungen von SiaatSgelbern und die fortwährende Zunahme der öffentlichen Unsicherheit. Die am Slaalsruber bcsindliche Partei hat nur für ihre persönlichen Interest«, gesorgt, cS aber niemals verstanden, die Gesammlheit der Bevölkerung Ungarn», ohne Unterschied der Nationalität, für daS össent- liche Gemeinwesen zu gewinnen. Herr von TiSza folgt eben dem verhängnißvollen Wahlspruche: „äprhs uous ls äeluge Verhältnisse gefällt werden, al» böswillige Verdrehungen und gehässige Erfindungen zu bezeichnen. Wenn man in Vieser Beziehung den so hä ^ stell die sich auf die unerträglich« Bedrückung der nichtmagyarisi Nationalitäten Ungarn» seitens deS RegieruiigSsystem« de» Hi T'.Sza beziehen. nicht allein kein wahre» Wort, sondern Wiederkehr rrndcn Pestcr ofsiciösen .Richtigstellungen" Glankcn schenken tursle, so wäre an den Scbstderungen der deutschen Blätter. nichtmagyarstchen l Herrn da« Reich der SlepbanSkrone wäre dem übrigen Europa gegen über geradezu ei» Musterstaat zu nennen, wo für Alle die Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit nod Gerechtigkeit in voller Vliilhe ständen. Auch die übrigen, nicht direct mit der Politik ziisammenhängendeii Verhältnisse Ungarn» werden vo» keii Leibtrabanten de» Herrn TiSza stet» in rosigstem Lichte dargestellt. um wahrscheinlich da» altungarische Sprich, wort „Lrtrn llunganam non est vit», »i est rit», non ert il»'' nicht ganz zu Schanden werden zu laste». Mit diesen ofsiciösen Schönfärbereien steht aber ein offene» Schreibe» der ungarische» UnterrichkSmillisterS Tresort, welche» er vor einigen Tagen an seine Wähler in Preßburg gerichtet hat. in völligem Widerspruch. W>r würden dasselbe hier gar nicht erwähnen, wenn e» eben nickt den BewelS erbrächte, daß die politischen und socialen Verhältnisse Ungarns wirklich so beschaffen sind, wie sie. allerdings zum große,, Aerger der Pester Ofsiciösen. in der auswärtigen Presse geschildert werden. Aber gerade dieser 'Beweis ist in dem erwähnten Schreiben de» ungarischen UiiterrichtSminiller« enthalten. Derselbe knüpft vor Allem an die Wahrnehmungen an. welche er während seiner jüngsten Sommerreise in Nord» und Sübdeulschland, in Holland Belgien und Frankreich gemacht hat. und benützt seine gesammelten Eindrücke zu ernsten Mahnungen an di« Be völkerung Ungarn». Minister Tresort hält unter Anderem den ungarischen Städten vor, daß sie iür wahren Fortschritt, für Reinlichkeit, öffentliche Gesundheitspflege und Verschönerungen weder den „gehörigen Sinn, noch oaS nöthige Geld" haben. Er beklagte ferner, daß der VolkSunterricht i» Ungarn nicht befriedigend sei. ja, um ein ersprießliche» Ergcbniß zu erreiche», in ganz andere Bahnen geleitet werden müsse. Ebenso sei die gesammte Lebensweise de» ungarischen Volke» vielfach unvernünftig schädlich und verderblich. Die Mittelschulen Ungarn», be sonder» die Gymnasien, heißt eS in dem Schreiben de» Minister- weiter, haben im AuSlande keinen guten Ruf. aber einzelne Schulen seien samml ihren Lehrern dennoch ent sprechend; die schlechten Schulen schädigen aber den Ru ter guten. Der Minister beklagt einerseits vie Eifersucht und Empfindlichkeit der consessionell - autonomen Gymnasien. »»dererseitS rügt er daS übermäßige Zuströmen der Jugend wich diesen Lehranstalten. „Jever Marktflecken", schreibt "ksott. „will «in Gymnasium, unv Jedermann läßt seine Kinder „studircn", gleichviel, ob sie dazu Talent besitzen oder nicht." Dadurch wollen die unteren Volksschichten ihre -stmb» i» eine höhere Gesellschaftsklasse bringen, welche au» lauter „Herren" besteht, vie etwa» zu sagen haben. In Ungarn wird nämlich der Bancrnbosbesitzcr. der GewerbS »i nin und Handwerksmeister nicht mit dem Titel „Herr" an» gesprochen, sondern dieser kommt nur dem Edelmann, den Beamten und übrigen „stuvirten" Leuten zu. Bei einer solchen Austastung, bemerkt Tresort. kann da- Land in oolk»- lo-rthschasklichcr Beziehung nicht gedeihen. Leider dürsten d:ete Zustände noch so lange dauern. als der moderne Staat eine seiner Hauptaufgabe» in der fortwähren den Vermehrung seine» Beamtenslande» erblickt, wodurch eine so von oben herab begünstigte Bureaukratie die Heranwachsende Jugend von der materiell schaffenden Arbeit fern halt und die Vnreaur der allezeit schreiblustigen Staatsverwaltung Jahr für Jahr mit neuen Beamten» '.haaren bevölkert. Iemehr die Eeulralisalion un- die damit im Bunde stehend« Bureaukratie zuaehmrn, desto größer« Anziehungskraft üben die für da» Bee»>te«th»« vorhanden«, Leipzig, 2t. November. Auch der Fleis chverbrauch 1 in den bedauerlichen, seit einigen Jabren den ganzen deutschen ist ein Gradmester für den Wohlstand eine» Volke». Für I Silber- und Bleiberaba» bedrohenden MclallpreiScalamität Sachsen^eigt derselbe nur Günstige». Es wurden im Jahre I gesucht werden kann. Vielmehr findet der Sachverständige die 1882 an Schlachtsteuer vereinnahint 3,719.160^!, im Jahre I constalirte Nolhlagc zunächst und vorwiegend in dem lech 1883 aber: 3,766.435 -F, und dieser Betrag stieg im Jahre! „ischen Zustande der untersuchten Gruben, sowie, mindestens 1884 aus 3,898,383 Dabei weist gleichzeitig auch die l zum Thcii nr den obwaltenden BelriebL-nnd VerwalluiigSverhäll UebergangSabgabe. welche von allen nach Sachsen eingesührten I nisten. WaS die „Gangverbältniste" anlangt, so tbeilt daS Fleischwaaren erhoben wirb, eine entsprechende Steigerung Gutachten die von Freiderger Autoritäten anszestcllle und aus, denn >>e brachte 1882: 88,083 »E, 1883: 75,152 ^k,! begründete Ansicht, daß der dortige Bergbau überhaupt nicht 1884: 79,254 -ck I an Verarmung der Gänge leide, vielmehr die Erfahrung über * Leipzig, 21. November. Darf ein Ebern ann I da» Verhalten der letzteren von den verschiedenen Formationen eine Frau schlagen? Mit dieser wichtigen Frage hat I und in den verschiedenen Zonen zu der Hofsnung berechtigen, ich da» Reichsgericht jüngst beschäftigt. Da«^Gutachten ^ die ^ Gänge^ auch in größeren, z» den zur Zeit erreichten worden tigung , _ . . wegen vorsätzlicher Körperverletzung von der Straf . . , . kammer verurlheilt worden. Die von dem Angeklagten ein-1 (stanzen ru günstigen Erfolgen führen können. Al» günstig gelegte Revision wurde nun vom Reichsgericht verworfen, I iür die Erhaltung de» Freiberger Bergbaues wird sodann indem e« begründend a»-sührte: »Ob dem Ehemann gegen hervorgehoben, daß demselben in den Revieranstalten wichtige, die Ebesrau ein HüchtigungSrecht zustcbt, ist. da reichSgesetz- > <>uck> für die Zukunft nützliche organische Einrichtungen zu liche Bestimmungen fehlen, nach dem Landrecht, hier »ach I Gebote stehen, unv daß insbesondere zufolge der Ein dem preußischen Recht, zu bcurtheilen. Dasselbe erkennt ein I bringung de» Rotbsclwnberger Stollens. sowie m Len Ncv.er- sclche« Recht ausdrücklich nirgend» an." I wasterversorgungS-Anstalken b-deulendc Reserve» an Wasscr- - Ans dem Lehrerinnen- und Kindergärtne- ksäst-n vorhanden sind, welch- für die Ausschließung der rinnen.Seminar von Angelika Hartmann schieden nutzbar gemacht werden und. durch gr^-r-A,- innen nach beendetem CursnS an», w^ung de» Dampsbe r.ebeS snr d.e Förderung „och erbebt,che Verstärkung erbalte» können. Unter den Mittel», welche zu: Hebung der Verhältnisse und zur Sicherstellung der Zukunft der Gruben dienen sollen, nennt da» Gutachten u. A. Ver stärkung deS VorrichtuiigSbctriebeS. insbesondere energische Ausschließung der lieferen Horizonte, Steigerung der Arbeiter Reichstag. L. Sitzung vom 80. November 1885, (Lpeclalberichi de- „Leipziger Tageblaste»".) An, Tische de- vmide-rath-: v. Bötticher. Präsideni von Wedell-Pte-dors eröffnet die Sitzung um 2 Uhr SO Min. Eingegangen ist «ln Entwurf, betr. die Fürsorge sür Beamte und Personen de» SoldatenstandeS in Folge von Belricb-unsällea. Aus der Tagesordnung steht die Wahl der Präsidenten and der Echrtstkührer. Präsident v. Wedel-Pi,-d,rs: Bevor wir in di« Tage», ordnung «intreten, muh gcschüstSordnllnqSmäßig au- Anlaß der gestrigen Deschlußunsähigkeit der Namcnsausrus der Mitglieder ersotgen. Zur Geschäftsordnung bemerkt Abg. v. Ben da, daß man, aus frühere Prücebenzsälle gestützt, jetzt von dem RamenSausrns obiehen könne, da der unmittelbar daraus vorz»iielimei>dc Wablact ja die Zahl der anwesenden Mit glieder ohnedies ergeben müsse. Präsident v. Wed ell-PieSdorf: Der Verzicht aus den Nanien-ausruf ist nicht zulässig, sobald sich Wideripruch dagegen erhebt. Die» ist nicht der Fall — wir treten somit in die Tages ordnung ein. Bei der hieraus vorgeiwnnncnen Wahl des ersten Präsidenten werden 249 Zettel abgegeben; davon lauten L03 aus den Name» v. Wedcll-PieSdors, 35 Zettel waren unbeschrieben, einzelne Zettel lauten aus die Abag. Hauel, Bebel, v. Multzahn-Gültz, Braun, Utz, Frhr. v. Franckenstein, Langwerih v. Simmern. Abg. v. LLedell-Piesdors ist somit zum ersten Präsidenten gewählt. Aöz. von Wedell-Pie-dors: M. H. Ich nehme die Wahl an und sage Ihnen sür den erneuten Beweis des Bertrauen», den Sie mir gegeben, meinen verbindlichsten Dank. Zugleich spreche ich meine große Freude darüber aus, daß sich eine so große Zahl von Stimmen aus mich vereinigt ha». Ich wiederhole Ihnen da- Ber'prechen vom vorigen Jahre, daß ich mit allen Krähen bestrebt sein werde, die Würde des ReichSiag» zu wahren, süßend ans dem Boden unbedingter Uuparteilichkett. die Ordnung zu schirmen und de» Fortgang der Verhandlungen zu fördern. Wie schwer meine Ausgabe ist, hat mir die Erfahrung zur Genüge gezeigt. Sie hat mir gezeigt, wie leicht eS ist, auch beim besten Wille» Fehlgriffe zu machen. Ich bitte um Ihre gütige Nachsicht und im Jntereste einer belriedigcnden Erledigung unserer Geschäfte um Ihre wohlwollende Unterstützung. Bei der Wahl deS ersten Btcepräsidenten werde» 242 Zettel, darunter 3 unbeschriebene, abgegeben. 224 Zettel lauten aus den Abg. Frhrn. v. Franckenstein; vereinzelte Stimmen sallen aus die Abgg. Schildert, Utz. v. Benda, Gras v. Bernstorss, Vr. Hänel, Gras v. Bi-marck. Abg. Frhr. von und zu Franckeosteln ist somit zum ersten Bicevräiideiilen gewählt; er nimmt die Wahl mit kurzen Worte» de» Tanke- an. ES wird sodann die Wahl de- zweiten Lieepräsidenten vorgenommen und mit 20? Stimmen von 217 abgegebenen Zetteln Abg. Hossmaaa gewählt, 3 Stimmen sallen aus den Abg. Lang- werth v. Simmern, 1 aus den Abg. Richter; 7 Zettel sind unbeschrieben. Abg. Hossmann ist somit zum zweiten Lieepräsidenten gewählt und nimmt die Wahl dankend an. Das Präsidium der vorigen Session ist somit wledergcwählt. Aus Antrag deS Abg. llr. Windthorst werden zu Schrift sührern die Abg. Gras Adelmann v. NdelmannSselden, Eysoldt, Herme-, Gras v. Kleist-Schiiienzin, vr. Enl- mitz, l)r. Bürklin. vr. Porsch und Wich man» durch Acclama- tion gewählt; zu Quästoren ernennt der Präsident die Abgg. Koch an» und Franke. Damit ist der Reichstag constiluirt. Seit Schluß der vorige» Session sind die Abgg. Mohr, Gras zu Stolberq-Stolberg und Aras zu Saurma-Ielisch ge. starben: die Mitglieder erheben sich ;» Ehren der Verstorbenen. Nächste Sitzung: Sonnabend 2 Uhr. Toge-.Ordnuiig: RechnungSsachen. Vorlage, betreffend die Für sorge sür Beamte und Personen de- SoldalenstaiideS. Schluß 4'/, Uhr. zu Michaeli» !4 Schülerinnen nach beendetem Eursnö Von diesen habe» vor der königlichen Examinatio»S-Com- mission 2 das Examen sür höhere Töchterschule. 1 sür Volks schulen und 1 sür französische und englische Sprache mit! utem Erfolge bestanden und säinmllich unter sehr vortheil- konnten..eine -n,z4 anSge.w......-.., ' mit dem. Zeugniß der > !ü plaeirew' und Ergänzungen de» Allgemeinen B-rggesctze- — Wahren. 21. November. Wie wir hören, wird da» I y.. . . Gohliser Quartett Sonntag, den 24. November, im > r. Riesa, IS. November. hiesige» Gasthcse ' Conrert abhaltcn, und komische rage »msaßt, so daß de» Besuchern ein ,1886 ab den Preis deS L euchtgaseS pro Kubikmeter von genußreicher ?" bevorsteb» Wer jemal» Gelegenheit hal^^^ ?» "1 berabzus-tz-n Der dadurch erttst-h-nd- kie gediegenen Aussührnngen Leo genannlon Vereins im Gohliser I der Einnahme beträgt -7t . , Waldschkößchci, anzuboren, wird gewiß nicht verfehlen, die ^r ^tScasse aus da« Icchr l^t schließ e> einer beliebten Sänger auch dier i» Wahri» zu beehren unv wünschen I 3804.75 mit einem Reingewinn voll wir dem Vereine ein -echt volles Hau-. I 1419.98 av. ^ ^ . -r. Liebertwolkwitz. In Betreff der hiesigen Feier de» I IT" Dem am Mittwoch km Geme,nnUtz«g«n Verein ersten Spatenstich-Z zum Bane der Geilsiain-Leip- Dr-Sd-n gehaltenen Vortrage de» Herrn Realgymnasial, ziger StaatSe,senb>>hn bringe» wir erst jetzt »» Ersah-! ^rlehrer vr. Götze au» Leipzig über .Knabenhort rung und ist noch nachträglich z» berichten. Laß auch der >m I ^^ö'kbung zur dl^beit wohnten unter Anderen Weichbilde von Liebertwolkwitz gelegen- welthistorische I D"re>, Oberbnrgermeisker vr. Stübel und Bürgermeister ..Monarchenhügel" durch seinen wackeren Insasse», den .alten I >"kist einleitend daraus hin, wie Nowackowitz", seine Antheilnahme am Feste nicht nur durchs^ Berbesieriing der Lage der weniger Be- Beflagg«, d-r geschmackvoll ne»errichteten Banischkeiten dieses I """^tcn vav Keinizeichen unserer Zeit sei und wie sich >n oielbesucktci, AiissichlSpnnclc». sonder» auch durch lang-! ^^iben der Blick cius das Heranwachsende Geschlecht wende, anhaltendes Böllecschießen während deS Festzu-e» und abend-! ^ieglcich !>edi,er kein Ankläger der Jugend sei, so wüst« lichcS Steigenlasten von Raketen bei weitbin sichtbarem Er-! ant (.rund der Statistik constattren, daß die Zahl der leuchten boS „Tenkmalv" durch bengaüschee Licht »i»d dlb-1 l"6eud>ichen ^.erbrecher^eine ^wattige sei und immrrniehr brennen von Tbeerkoiine» bezeigt hat. Ti« neue Bah» ! w^se. Mehrfach wurde eie Klage de» Vortragenden laut, dürfte ja auch sür fernere rege Frequenz des Monarchen-1 '"'icre schule» nicht mebr wie früher Einfluß aus Btl- bngelS von Einfluß sein und kann ver Besuch dieses schönen I ^""g des -<ville»s auSilbken. .lnder» verhalte e» sich damit Puiiete» in Anbetracht der dermaligen evnisorlableu Einrich-1 ss'Schulen Schwedens und anderer nordischen Länder, tung ter inneren, zu eine»! sörnilicheu Mnscni» kriegerischer I ""icre Lchnlen ilbersehen, daß, je mehr Lernstoff an» Wertbstücke rimgcftalteten Räume mit Restanratioi, und Pianino ! ü"igiiel werde» mnß. um so weniger von der Schule Jedermann — auch der Wnüer üöl hier seine lankschasUiche» ! crarbci.ct wird. '>m Rorden sage man sich jetzt vo» Reize - ans» Wärmste empschlcn werken. I der Nachahmung .mser-S ischulwesen» allgemein lo». ---Ms« «e«. ZLVLLWW. tz?Mö?L-SLSW Sachsen. * Leipzig, 21. November. Der erfreuliche Stand der sächsischen StaatSsinanzen findet auch außerhalb Sachsens volle Anerkennung. So bemerkt die „Magdeburgische Zeitung" in einem „ein glücklicher deutscher Bundesstaat überschriebcnrn Artikel u. A. Folgende-: Gewiß ist da- Bild, welche« diese Darlegung de- sächsischen FiiiaiizministerS von Le» sinanziellen, wirihsyattliche», sociale» Zu ständen eine- der giüßeren und de- nadezu qcwerbreichfte» unter den deutschen Bunde-»noi>u entrollt, ein solche«, ivelche- nicht blo- «m Jntereste des 'ächsstchen. sondern de« gnnzen deutschen Volke- nur mit qr-ßter Besriedignng und niit ausclchliger Anerkennung des verdlenste« der allgemeinen und Iveciell Ver Fninnzverwallunq eine« so wichtigen Thelle- unsere- großen Gesaiumlvaierlaiider begrüßt werden kann. Ach, wenn wirPreußen un« doch endlich auch eiumal wtrder, wie zu Lamphausen'« Zeiten, günstiger Finanz, »«»httltntss« »» «rsrenen htttenk (332,356.66 ' bei der Sparcass )7Il.77 bei k:r Skadlcasse). Ta man bei ihm noch 48,166.^ Versand, als er verhaslel >v»rd-, da er ferner bei der Vereiu-Sbaiik in Berlin sür 70.606 Werthobjecte nieder gelegt bat und da seine Besitzungen in Kirckberg, einschließlich i>eS Mobiliars, ans 172,124^ veraiischlagl sind, so wird die Stadt Kirchbcrg nur etwa die Halste de» Verlustes, also ca. 170,060 gedeckt erhalten, da außer der Stadt auch noch andere Gläubiger mit 125.463 -ck Forderungen vorhanden und auS dem über Kühnert's Vermöge» verhängten Eoncurse jedknsallö nur 50 Proc. zu crivarle» sind. De» Aktiven von groß gezogen Für solche Knaben haben besondere Anstalten, die bloS die Verwahrlosung der Anszunehnirnden verhindern wollen, ihre Berechtigung. Die Gegner solcher Anstalten machten nun zunächst geltend, baß man mit ihrer Errichtung lief in da» bereit« gelockerte Faniilienlebc» eingreise. Dieser Vorwurf treffe jedoch mir eine schlechte Ausführung solcher Horte, denn nicht der Familie, sondern der Straße solle der Knabe entzogen werden. Dresden besitze in seiner Kinder- bcschästigungSanstalt, in welcher die Knaben mit Zerkleinern j von Brcnnbolz lbätig sind, ein ähnliche» Institut. Doch 2,2.,24 sieben nämlich inSgesam.nt 467.530 .4k Passiven hier und anderwärts die ErwcrbSjrage zu sehr in den aegennber. Di- V.-r„u.tdu»g. daß Kuhnert be. -m-m Wiener har sich bis jetzt nicht bestätigt. -c>- AnS dem Erzgebirge, 20. November Während in den Ebene» der Winter »och keine ernstlichen Versuche ge« macht bat. sich einziiquarticren, sind die Berge des Erz gebirge« und des oberen BogtlandcS schon seit dem letzten . L" - . eröffnet; ähnliche Anstalten in Augsburg, München. Fürth, Nürn berg, Bamberg, Berlin, Kiel, Halle, Leipzig. Hannover, Bremen rc folgten. DieTl'äligkeit teSBerlincrHorteserstreckt sich sogar aus Matche». I» Leipzig, wo der Rath jährlich 3000 -4k sür diesen edle» Zweck verauSstabt, rpistiren 2 Horte. Die Eltern Sonntage mit emcr dünnen Schneedecke iiberrogen, und I ^h^n keinerlei Beitrag, dre Kinder erbalten aber auch keinen der an den Nadelbänmen der Waldungen angesctztc Rauh- I» Stockholm allein seien aus das Jahr 1886 srost qiebt der ganzen L'andschast cm winterliche» Ansebe». 5^,256 .« sür Arbeit-unterrickt anSgeworsen. In Schweden . llM vce hoben, mit AnSsichtöthürnien ge- I senne man keine Klagen über Kurzsichtigkeit und Nervosität, krönten Berfle. wie der Auer-berg. der Ke,lberg:c^. an-; denn Hierauf schilderte der Herr Vortragende daS 2eben und sie tragen eme tadeltoS weiße Kappe, und d,e Manern der I Reiben in den Knabenheimcn. In dem Hannoverschen Thürine erscheinen wie Ruinen. UebngenS ist der Thurm I,v^ryx„ d^ Knabe» außer mit Holzschnitzereien und Papp- aus dem Keilberge. der auf veranlaffung des ErzgebiraS- i„ der Gärtnerei beschäftigt. Nach Schluß deS vii über ' Vereins IoachimSthal mit einem Koslenausivande vvii 7000 Fl. erbaut wurde, während diese« Sommer» von über Nachdem sie sich eine halbe Stunde ans 8000 Touristen besucht gewesen. Davon erkletterten 4623 tummelt haben, verzehrt ein Jeder einen die Spitze, während die übrigen sich mit dem Besuche der I „„x, Schnitte Brod. Tasiir zahlen Restauration begnügten. Letztere waren meist Eurgäste aus Karlsbad, deren Körpern,»sang die Ersteigung einer schmale» Treppe mit vielen Stiegen nicht gestattete. Von Karlsbad nach dem Keilberge geht während des Sonntag» ein Omnibus Die böhmischen ErzgebirgSverein« zählen jetzt über 3006 Mil glieder. sind also den sächsischen Erzgcbirgüvereienen an Mil gliederzabl ziemlich gleich. Die Letzteren baden allerdings NachmittagSnnlcrnchlö wanden« die Knaben in den Hort. dein Spielplatz ge- Viertcl-Liter Milch ,»>'».» die Eltern wöchent lich <10 ^s. An langen Tischen wcrven dann die Schularbeiten angesertigl; wer vor der bestimmten Zeit fertig wird, greift zur Leeture. Ui» 6 Uhr beginnen die HandsertigkeitSarbeiten. Gegen 7 Uhr ruckt die Schaar wieder zusammen, der Lehrer bietet eine anregende Unterhaltung »nd nach geschehener Re vision und Gelang einer Strophe verlassen die Knaben den Hvrt. — Der Herr Vortragende ichlcß seine mit vielem für die Hebung de« Touristenverkehrs i», Erzgebirge »och Bestall ausgencmnienc» Anssührungen n»t der Hoffnung, daß wehr geleitet alö dre Vereine in Böhmen. I jz, Dre-den dergleichen Knabenhorle, den Kindern zum He,l — Dio drei Gruben, welche die Regierung zum Zwecke I »nd dem Batrrlande znm Segen, entstehen mögen. (DrcSd. Hebung deS Freiberger Bergbaues anMaufcn I Nachr.). beabsichtigt, heißen Junge hohe Birke. Bereinigt Feld und Bescheret Glück Die Kaufpreise betragen 200,006 -/k sür Bereinigt Feld, 94—134,000 -rtk für Junge hohe Birke (je nach den, Stande der neu ausgelaufenen, nunmehr auS dem vom Staat« zu zahlenden Kaufpreis abzuzahlenden Schulden) unv 16,000 sür Beschert Glück. Als ;ährlichen Betriebs» znschnß sür die drei Gruben sind lOO.OOO -6 und sür Ncu- anlagen und Meliorationen 480,000 -<k gemeinjährig in den Etat eingestellt. Wie au» dem den Ständen zogegangenen bezügl. Dccrete zu ersehen ist, hat dir Regierung noch mtt den beiden Gruben Himmelfahrt und Himmelssürst wegen Ankauf» Unterhandlungen gepflogen, dieselben haben sich jedoch wegen der Höbe t-r gesorderke« Kausslimmen zerschlagen Ja seinem Gnlackilc» begründet Bergwerkdireclor a T. Bstkarz die Ueberzengung. daß die Lage der fünf Grube» eine ziemlich gespannte ist und daß di« Ursache hiervon nur thrilwrise Stricht «ter vt« Frequenz »>» Ajyl snr «»änulichc Lbdachlosr. Tbalstraße Nr. 28. In der Zeit vom 14. bi« mit 2t. November 1885. Nacht vom Borge. lproche» Auf«?. nommen Zurück- gewiejcii 14. zum 15. November 73 73 — 15. 16. 52 49 8 16. . 17. 43 42 4 17. . 18. 54 54 — 18. . 19. 64 64 — 19. . SO. 73 72 1 SO. . 21. .... «3 63 — ',»lamme,, 422 417 5
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