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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188511284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-28
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1885
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Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 332. Sonnabend dm 28. November 1885. 79. Jahrgang. Social-politisches. Ueber die Frauenarbeit in der Industrie stützen wir i» der »Allgemeinen Zeitung" folgende" wie unS scheint sehr zutreffende Auslastungen: Die kürzlich erfolgten preußische» Abgeordnetenhaus»»«»-!«»», für deren Ausfall der Stand der focialistischen Bewegung ohne rechten Belang ward, hatten die öffentliche Ausaierkjamkeit einigermaßen von der seit einiger Zeit in Berlin in so zahlreichen Vcrsanimlungea betreffs der Frauenarbeit betriebenen Agitation abgelentt. Bielen hat diese ganze Bewegung freilich von vornherein nur ein ironisches, allenfalls mitleidige- Lächeln abzugewinnen vermocht. Da» Unheil zumal der Menge wird so febr durch äußerliche Eindrücke bestimmt, baß schon, weil die diesem Zwecke dienenden Bersammluugen von Frauen berufen und geleitet waren und die DiScussion der Frauen mancherlei komische Zwischenfälle darbot, die Sache selber nicht ernst genommen wurde. Thalsächlich aber liegt vielmehr mannigsach be. gründeter Anlaß vor, die betreff- der Frauenarbeit zu Tage tretenden Bestrebungen um ihrer selbst willen und mit Rücksicht aus ihre Bedeutung für das Allgemeinwohl mit Aufmerksamkeit zu versorge». Bor Allem ist eS von Interesse, zu natersuchen, au» welchen Umständen e» sich erklärt, daß die Bewegung sich gerade jetzt und gleich mit solcher Heftigkeit geltend macht. Wie die Sache selber, io ist auch die in ihrem Interesse betriebene Agitation vornehmlich unter zwei Gesichtspunkten zu betrachten. Nicht die Thatsache an sich, daß die moderne Pdase der kapitalistischen Industrie die Frauen arbeit i» umfassendcni Maßstabe in Anspruch nimmt, erklärt die Agitation, die wir heute mit solcher Erregung von de» Frauen betrieben sehen, sondern die ungünstige Lage, in der sich zahlreiche Zweige unseres gewerblichen Lebens eben jetzt befinden und die, wie nicht ohne Grund besorgt wird, manchen anderen wirthschastlichen Gebieten mehr oder minder bald bevorsteht. Ja einer solchen Zeit, die zum Theil mit elementarer Gewalt aus jede nur irgend mögliche Einschränkung der Probuctionskostea hindrängt, in der aus den einzelnen Gewerbtreibenden in dieser Hinsicht Einflüsse eiuwlrken, denen er sich nicht zu entziehen vermag, wenn er sich in der Eon- curreliz lebensfähig erhalten will, kann e» nicht Wunder nehmen, wenn die Production mehr noch al- sonst zu der Anwendung von Frauenarbeit hiiigedrängt wird, und andercrseii» die Frauenarbeit als minder widerstandsfähig unter dem Druck der Zeiten besonder» zu leiden hat. Wenn hierin die eine Erklärung dafür zu suchen ist, warum ge rade jetzt aus Seiten der weiblichen Arbeiterinnen eine so heftige Bewegung zu Tage tritt, so verweist uns eben dieser Punkt zugleich aus die andere Quelle, au» der wir die Agitation abzuleiten haben. ES ist kaum daran zu zweifeln, daß die sozialdemokratische Partei an derselben einen nicht unwesentlichen Aulheil hat. Für ff« liegen zunächst ökonomische Gründe vor, einer Bewegung Vorschub zu leisten, die gegen den Druck aus den Arbeitslohn und die Arbeits bedingungen der Frau Stellung nimmt, da sie von einer Beein trächtigung dieser auch eine Schädigung der Lebeu»verhältuisfe der männlichen Arbeiter befürchten zu sollen meint. Für die locial- demokratische Partei hat die Agitation der Frauen aber auch noch die politische Bedeutung, daß dieselbe in der gegenwärtigen Zeit, wo die Partei sich in der Freiheit ihrer Bewegung durch da» Eocia- listcugesetz beschränkt sieht, dazu beiträgt, in der Arbeiterwelt sür eine Idcenrichtung Propaganda zu machen, die derjenigen der So cialdemokraten, wenn sie mit ihr nicht völlig identisch ist. doch sehr nabe steht. Die Socialdemokratie hat «in großes Interesse daran, solche Bestrebungen zu fördern, und die Bahn, innerhalb deren sich diese bewegen, spricht denn auch dafür, daß die Bewegung von den Führern der Socialdemokratie inspirirt wird. Die von de» Frauen betreffs der Frauenarbeit betriebene Agitation richtet sich nicht auf Abschaffung der Frauenarbeit, sondern aus eine Einschränkung übermäßiger Anforderungen an dieselbe. Auch die Socialdemokratie will nicht elwa die Frauenarbeit überhaupt beseitigt sehen. Der sogenannte positive Theil de« Gothaer Programm» fordert nur da- Verbot „aller die Gesundheit und Sittlichkeit schädigende» Frauenarbeit". Aber nicht blos, weil die Socialdrnio- kratie in die'em Theile de» Gothaer Programms nur solche For- dcrungkil stellt, welche sich »ach ihrer Auffassung i»ue»halb der heutigen Gesellschaft durchsührc» lassen, sieht die Socialdemokratie von der principiellen Forderung der Beseitigung der Francnarbeit ab. So nahe e« liegen mag, anzunehmen, daß mit Rücksicht aus die davon j» erwartende Besserung der Arbeitsbedingungen der männlichen Arbeiter die Soeialdemokratie aus eine völlige Beseitigung der Frauenarbeit abziele, erkennt sie, in deren Zukunsl-staate ja von nachlheiligen Folgen der Toncurrenz der Männer, mit der Frauen- ardeit überhaupt nicht die Rede lein könnte, c» vielmehr „» Principe sogar als erforderlich an. daß die Frau an der Arbeit theil- nehme, weil sie nur so sich die Theilnahme an de» bisher dem Manne reservirtrn Rechten erwerben könne. Friedrich Engel» hat diesen Gctankenaang in seiner Schrift „Der Ursprung der Familie, des Privateigenlhum» und de» Staat»" (Zürich, BerlagSmagazin) vor nicht gar langer Zeit erst de« Specicllerc» entwickelt. Jndei» aber die Socialdemokratie, weil sie im Princip nicht die Beseitigung der Frauenarbeit, sondern im Gegentheil eine umsaffendc Theil nahme der Frau an der Arbeit wünscht, gegen die Frauenarbeit i» der heutigen Gesellschaft, nur insoweit sic die Gesundheit und Sittlich keit schädigt. Stellung nimmt, tragen gerade in Bezug aus die Frauenarbeit die Bestrebungen der Socialdemokrate», wenigstens dem Anschein nach, einen positiven Lharaktcr an sich, der die ernsteste Ausmerksamkeit verdient. Die Stellung der Socialdemokratie zur Frauenarbeit erscheint uns unter wehr als einem Gesichltpuuct al» ein besonder» wirksame» Mittel, für ihre Sache überhaupt Propaganda zu mache». Inwie fern das »i politischer und ökonomischer Hinsicht zu denken giebt, ist hier nicht zu erörtern. Nur darf auch an dieser Stelle nicht über- VolKswirWaMches. Ml« für diese, Theil bestimmte, Sendungen sind », richte» a» de» verantwortlichen Redactrur desielbeu T- G. Laue t, Leipzig. sehen werden, daß die Vorstelluogeo, welche ia der Socialdemokralie betreff» der heute durchzusühreadea Aenderungen in der Lohnarbeit überhaupt bestehe», thcttsüchlich doch eine Modifikation der wirth- lchaslliche» Verhältnisse im Sinne einer gemriuwirthschastlichen Ord nung herbeisühren müßien. Ein so großes Interesse hiernach diejenigen Parteien, denen an einer Erhaltung der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung gelegen ist, nus politischen und ökonomischen Gründen daran haben müßten, eine» Einfluß auf die Entwickekuag der FrauenarbeitSsrage zu ge- winnen. sehe» wir doch die Behandlung der Frage in ihrer neuesten Pha e ausschließlich solchen Kreisen überlassen, die von den Inspira- lione» der Führer der Socialdemokratie beherrscht werden. Der Borwuis der Gleichgiltigkeit trifft die Liberalen nicht weniger als die Eonjervativen. lind doch wird auf diesem Gebiete am aller- wenigsten der Grundsatz vom Gehen, »ob Seschchenlaffcn gelten dürft». Wer selbst die Eingriffe deS Staate» in das wirthsckaslliche Leben sonst perhorrescirt, wird in einer Frage, in der es sich zu« gleich ui» die höchsten ethischen Güter, um die Grundlagen des Familienleben-, m» die erste» BoraüSsetzungen der allgemeinen Wohlfahrt handelt, die Berechtigung de« Staate-, die erforderliche Abhilfe zu leisten, nicht bestreite» wollen. Bom Staate ist auch ani ehesten die Berücksichtigung aller hierbei in Betracht kommenden Interessen, am eheste» eine, soweit es angeht, ersprießliche Ueber- Windung der großen Schwierigkeit zu erwarten, die darin liegt, daß der Ruf nach Hilse am dringendsten gerade in der Zeit ist, wo die wirthschaitliche Lage die Rücksicht aus die Arbeitgeber um so dringen der macht, schon damit nicht deren Schädigung die arbeitenden Classcn und die weiblichen Arbeiter selber mehr benachtheilige als fördere. Wtr-Iitwortlicder «rd-ctnn Letoetch »tzl, tn Sei»,!». L>Ir tcu «usUatgqca Ltzcü Pr«>css«r Pz, lotcar Paul u> Leipzig, ' 1 - -WM— vom Tage. ? Den überzeugendsten Beweis von Dem, lvaS Köllig Alfons iür Spanien bedeuiete, hat die Börse geliefert, indem sie den CourS d.c spanischen Schuldbriele so kolossal hcrabsetzte. An diese Persön lichkeit knüpften sich Hoffnungen, weiche jetzt in einem ChaoS zu verschwinden scheinen. Spanische Staatsfonds sind jetzt Io unsicher geworden wie amerikanische Eiftnbahnac'ieu, um die sich ;a im Augenblicke die Spieler in vielen Ländern reißen. Wahrlich, die Welt geschichte geht oft grausam mit ihrem Eeziehunqsgeschäft der Menschheit um. Da stirbt ein Fürst in der schönsten Blüthe der Jahre, dessen Dasein aus längste Zeit sür sein Bolk und Land zum Heil noihwendig zu sein schien, wäbreiid am eutgegcn- gesetzle« Ende des WelttheilS ein vom dynastische- Ehrgeize ge- iriebencc kleiner König seinen Nachbar mit einem selbstmörderischen Kriege überfällt und rühmlos, »ach Opferung vieler Menschenleben, von Geld und Gut. in fluchtartigem Rückzug nach feiner Hauptstadt zurückzukehren gcuüidigt ist. WaS wird der so gejäete Samea bringen? — Tie Börse wird mrt dem Räthftllüsen uicht fertig. Sie braucht keine amerikanischen Schwindelactien uizd bot doch Aus gaben genug vor sich, wenn sie den geheimittßtzpllru Gang der Völkergejchichte auSdenten will. I» Oesterreich ist die Regierung höchst interessirt an dem Schicksal Serbien» und sucht durch persönliche Einwirkungen den Bulgaren- iiirsten vom weiteren Verfolgen seiner Siegeslauf bahn abznhaltcn. Im Augenblick, wo wir schreiben, liegt die ganze Waffenstillstands- angelegenheit »och etwas dunkel, doch sind keine weiteren kriege rischen Depeschen eingerrosftn. Der Gegensatz der Interesse» der Machte hat sich drastisch kundgegeben. Deckungen sind es. welche den Tourftn zugute komme». Auch aus Paris wird vom Donnerstag gemeldet, daß dieselben zur testen Haltung dort beitrugen. Die Zusammensetzung der srauzüsischen Kammer ist freilich eine solche, daß sie den Opera tionen der Baissiers zur geeigneten Stütze zu dienen vermag. So wohl bei der englischen, wie sraozösischen Bank hat sich die Position geirültigt. Tie Wiener Borbörse bewahrte Zurückhaltung. Die Courft schwächten sich nur uniiierklich ab. Die Mittagsbörse verhielt sich unverändert; später gewann der Berkehr eine bessere Tendenz und entwickelte sich günstiger in Couliffenpapieren, welche erholte Courft ausweijen. Credit 284.80; Abends gcschäitSlos: 285. Berlin eröffnete fest. Bergwerke erfreuten sich wieder guter Be- ochiung. Tie ans Schlesien gemeldeten bessere» Nachrichten wirkten stimliUreud. Inländische speculative Bahnen ruhig, nur Marien, burger auf die Abmachungen mit der königl. Ostbahn 1 Proc. weichend. Franzosen und Lombarden wenig verändert, ebenso andere österreichische Bahnen. Gsttbard gut gefragt. In russischen Anleihen sank zu gut behaupteten Lourlcn nur geringes Geschäft statt. Ungarische Goldreute und Italiener besser, Serben ob- ve-chwächt. Die Haltung war im weitere» Verlause ftst. ES fanden fortgesetzte Deckungskäofe und ExecutionSkäuft sür eine in solvente Speculationsffrma statt. Die Prämic»>Erklürung blieb ein flußlos aus die Cours-Entwickelung. Das Geschäft culwickelte sich besonders in Credit. Tommandit und Bahne» lebhaft Von letzteren Bergwerke fest. (441), Lombarden 221'/, , , .... deutsche Bank 152°/, (do.), DiSconlo 197'/, (196'/.), Mainzer 99'/, (99',.). Marie,iburger 57'/. (59°,^. Ostpreußen 99',. (99',.). Mecklenburger 195 (194'/.), Werra 88.90 (89). Galizier 92.37 (92'/.). Elbetbol 241 (240>, Tuxcr 123 (123'/,), Goltbard 111'/, (109-/I, 1880er Russen 80'/. (80'l.). Russische Noten 199.75 (199'/,). Ungarische Goldrente 79'/. (79). Italiener 94.75 (94'/.), Laura 91'/, (91'/.). Dortmunder 57'/. (57), Serben 79 (79'/I. Die Liquidation in Berlin verläuft nicht ohne Katastrophe. Ein kleiner Bankier hat sich erschossen. Da» wird vielleicht noch däufiger werden, wenn erst die amerikanischen Eisenbahnaclien ihren osficiellen Einzug gehalten haben werden. In Frankfurt wird constatiri, daß keine der diesem Gebiete näbcrstehenden dortige» Bankfirmen sich bereit finden ließ, osficiell die Einführung amerikanischer Eisenbahnactie» zu übernehme», beziehentlich der Handelskammer, wie dem Publicum gegenüber mit seine», Namen dasur einzustehen. obgleich an dielen Papieren viele Jnlcresseitte» theilnehmen. Er kan» nicht lehlen, baß mit der Notirung dieser Effecten in dem osficiellen Coursblatte da» Privatpublicum in verstärkter Weift auf die schlüpfrige Bahn gelockt wird, wo es bei der so häufig gewissen- loftn Berwaliung der ihre» persönlichen Interessen srölmenden Letter der amerikanischen Bahne» an UnglückSsällen nicht fehlen kann. Freitag: Nachdem die Deckungen vorüber, überläßt sich di« Börie wieder der Gejchäftslosiglctt und der daran sich knüpsrnden Folge: Nachgebeil der Eourse. oeionoers in ^.reon. ^.ommanort und Bahnen lenr wurden namentlich Mainzer bevorzugt. Berqwerke Credit 463'/, (462'/,). Franzosen 441'/, (441). (220'/,). Darinstädter Bank 134'/. (134'/,). Deutsche Die Eisenbahnen -er europäischen Staaten m ihre« Verhältnisse ;um Flächeninhalte und zur vrvolkernna. * Die ..Fachmännische Commission sür die inieraationale Eisen babnftatistK", »oter dem Vorsitze de» Vorstandes de» statistischen Departement« im k. k. Handelsministerium. HosrathS vr. Ritter von Bra chelli zu Wien, au« einer Anzabl von Fachmännrrn und anttlichen Staliftikera der eoroväischen Slaaten zusammengesetzl. hat ioeden ihre erste vergleichende internationale Eisendadnftalistik ver öffentlicht. Dieselbe, aus direct erhobenem und osficiell geprüftem Materiale hervorqegangen, erstreckt ihre Aaqaben aus 342 euro- päijche Eisenbahnen in einer Ausdehnung von 128.775 Kilometern und behandelt in ausführlicher ivftematischer Darstellung alle wich tigeren, auf die Bestands-, Betriebs-, finanziellen und sonstigen Ber. dältnifle dieser Bahne, bezughobenden Ergebnisse de« Iadre« 1882 Um emerftit« die hierbei durch mancherlei Schwierigkeiten bedingt gewesenen Lücken, welche, aller Mühe und Sorgfalt ungeacbtet, »och immer verblieben waren, möglichst ouSzuiüllen. anderieit« aber auch dem Bedürfnisse -ach neuen aulhentischen Daten zu entsprechen sind jenem Ergebnisse die Hanptzahlen der europäischen Esten dahnpatistlk des Iadre« 1883 als Anbaag hinzu gefügt. welchem wrr di« folgend«» «„gaben über die Länge der Eisendabnen und da« Verhält»,ß derfelben znm Flächeninbatte und zur Volks,abl in den einzelnen europäischen Ländern entnehmen. Am Schluffe de« Jahr«« 1883 der ,,2r.tz. fteSt« i» der Flüchen» intzoit d» Le»ott»ru„ gdw tvotzner Lb.1 1,283 Sstki» dalinca Icw gdw 1) dem deutsche» Reiche . .aus')3S,74d 540.522 45,862,000 2) Oesterreich. Ungarn . . . 20.535 622.309 38.800.000 »0.3 1,889 3) Rußland . . 23.940 5.016.024 83,909.945 209.5 3,504 4) Finnland . . 1,181 373,604 2,142,093 316.3 1.814 5) Schweden . . 6.600 442.818 4,603.595 67.1 697 6) Norwegen . . 1.562 318,195 1.916,000 203.7 1,226 7) Dänemark . . 1,817 38.2SS 2,028,000 21.0 1,116 8) Großbritannien und Irland . 30.058 313,844 35,611,816 10.4 1,184 9) Riederland. . 2,118 33,000 4.225.065 15.« 1,995 10) Belgien . . . 4.320 29.455 b,720.807 6.8 1,324 11) Luxemburg. . 366 2.587 209.570 7 0 572 12) Frankreich . . 29.469 528.572 37,672.048 17.9 1,278 13) der Schweiz « 2.798 41.346 2.889.836 14.8 1,032 14) Spanien. . . 8,251 507.036 16.902.621 61.5 3.048 15) Portugal . « 1.520 93,829 4.708.178 61.1 3.0S7 16) Italien . . . 9.602 286.588 29.010.652 29.8 3,021 17) Griechenland « 22 61,688 2,016.978 2,940.4 91,771 18) Bosnien und Herzegowina - 370 52,102 1,184.000 140.8 3.200 19) Bulgarien . . 233 63,972 2,007.919 288 1 9.044 20) Rumänien . - 1,513 131,402 5,376,000 86.8 3,553 21) der europ. Türkei . . . 1.173 209,722 5.500.000 178.8 4.690 überhaupt in Europa . . aus 183.186 9,708,898 332,299.113 52.9 1,814 Die größte absolute Länge der Eisenbahnen in Europa hatte hier- nach Ende 1883 das deutsche Reich auszuweisen; ihm folgten Groß- britanuien und Irland, dann Frankreich, Rußland, Oesterreich. Ungarn und mit größerem Abstande Italien, wo indeß die Länge der Eisenbahnen noch nicht halb so groß war al« in Oesterreich. Ungarn. Relativ, d. h. im Vergleiche zum Flächenraume, war ,ur fraglichen Zeit Belgien am günstigsten mit Eisenbahnen ausgestattet, sodann Luxemburg. Großbritannien und Irland, die Schweiz und an sanfter Stelle da» deutsche Reich. Unter de» größeren deutschen Staate» stand in dieser Beziehung da» Königreich Sachsen, in welchem 1 Kilomeler Balm aus 7.1 Quadratkilometer entfiel, allen voran; nach ihm kamen Elsaß-Lothringen und Baden, wo die be treffende Verhältnißzahl 11.2 bczw. 11.3 betrug, daun Württem berg. Bayer» und Preuße». Da» Verbältniß der Eisenbahnen zur BolkSzahl stellte sich Ende 1883 cm günstigsten in Luxemburg, demnächst in Schweden aus Grund seiner dünn gesäeie» Bevölkerung; an dritter Stelle folgte die Schweiz, während das deutsche Reich erst an achter Stelle hinter Dänemark, Großbritannien mit Irland, Norwegen und Frank reich stand. Ein Verein der Leamten der königlich sächsischen Staatseisendahnen ist am 8. November hier in Ehemnitz unter zahlreicher Bekheiligung auswärtiger Berus-genossen ins Leben getreten, besten Erstehen für alle Beldeiligten von höchstem Interesse sein muß. weil die Ziele und Zwecke desielbeu ebenso vmsassender Natur find, wie der Kreis seiner Tdätigkeit. Die letztere beschränkte sich nämlich nicht blv« aus enge Grenzen, sondern umschließt das gelammte Gebiet der sächsischen StaalSeiseiibahncn, und e» ist von derselben, besonders da auch die königliche Generaldirection der StaaiSeisenbabnen den Be strebuage» de» Verein» in dankenswertbester Weise ihr Wohlwollen zugesichert hat, jedenfalls viel segensreiches zu erwarten, umsomehr al- dieje Bestrebungen einem längst gefühlten Bedürfniß entgegen kommen. Der Zweck des Verein« ist: den Lorpsgeist, also das Gefühl der Gemeinsamkeit der Interessen und das Bewußtsein der Zusammen gedörigkeit zu wecken und zu pflegen, das Aujehen deS Stande« nach außen hin zu heben, in geeigneter Weise (durch Vorträge und Er richlung von Bibliolbeken re.) sachliche und allgemeine Weiterbildung anzustreben, dadurch da» Interesse sür den Berus zu beleben und die dienstlichen Interessen ,u sürdern; ferner seinen Mitgliedern wirthjchajtliche Vortheile in thunlichft ausgedehntem Maße zu verschossen. (Letzteres in ähnlicher Weise wie der bereit« bestehende Mrihschaslsvereia der Dresdner Eisenbahn« beamten.) Zum Eintritt in den Verein berechtigt ist jeder im Dienste der sächsischen StaatSkiienbabnen stehende unbeicholteue Beamte, ein- schließlich der Expeditions-Hilfsarbeiter und Diätare. Dos Eintritts geld — dessen Erhöhung nach einer gewissen Zeit in Aussichr ge oommen ist — ist. ebenso wie di« monatlichen Beiträge, sehr niedrig deineffea. Da» erste« beträgt 50 -H, di« letztere wurde zu 25 -4 pro Monat festgesetzt. Die Verwaltung des Verein» ruht in den Händen eine« Haupt- Vorstandes, bestehend aus einem Vorsitzenden, dessen Stellvertreter, einem Lassirer, einem Schriftführer, einem Bibliothekar und 16 Aus- schußperionen. Das Vereinsgebiet wird in Bezirke und Ortsgruppen getheilt, zunächst unter Anlehnung an die dienstlich« Eintheilunq Jeder Bezirk steht unter der Leitung eine« Bezirkivorsteber», dessen Stellvertreter-, Lassirer«, eines Schriftführer- und eines Bibliothekars, sowie der entsprechenden Zahl von Ausschußpersonen. ') Die vom ReichSeisenbohnamte herausgegebene „Statistik der im Betriebe befindlichen E senbabnen Deutichlnnds" giebt sür den Schluß de» Betriebsjahres 188/184 eine Eigeitthumslänqe der deutschen Bahnen von 35.743.6 Kilometer a»; nach Abzug der >m ersten Quartal 1884 erössnrlen Bahnen von ca. 30 Kilomeler Länge reducirt sich hiernach die vorstehende Zahl sür Ausgang 1883 auf 35,713 Kilometer. Jeder Bezirk-Verein ist nach Bedürfniß in Ortsgruppen zu theile», denen ein Obmann und dessen Stellvertreter verstehen. Jede Bezirks- und Ortsgruppe soll insbesondere i» Hinsicht aus die zu entwickelnde Thütigkeit aus geistigem Gebiete — um einen nützlichen Wetleiser zu wecken — eine gewisse Selbstständigkeit erhalten. Die Unterhaltung der Bibliotheken re. erfolgt durch den Haupt vorstand, sowohl um dir größten Borthrile zu erziele», wie um eine gleichmäßige Bertheilung zu erreichen. Auch in wirthschastlicher Hinsicht wird, da die Hauptleitung für die Gesammlheit jedeusallS our in beschränktem Maße gröbere Bor- theile zu erreichen im Stande sein wird, sich hieran eine besondere Thätigkeit der einzelnen Localvereine schließen müssen. Doch soll der Haupivorstond hierbei den eiuzelueu Ortlgruppeu nach Thunlich- keit zu nützen suchen. Für das wirthichaftliche THStigkeitsgebiet sind in Anbetracht der verschiedenartigsten örtlichen Verhältnisse, mit denen hierbei zu rechnen ist, einheitliche Einrichtungen und Maßnahme» naturgemäß erst nach und »ach, die in der Hauptsache nach de» oustrelendea Bedürfnissen sich z» richte» haben, z» erwarte». Al« Sitz de« Hauptvorstande« wurde Ehemnitz gewählt, und zwar wurden zur Leitung de« Verein« berufen die Herren Betriebs- secretair Fischer als Vorsitzender. Güterexpeditionscassirer Gün» ther al» Stellvertreter, Eisenbahnassistent Hanisch. Cassircr, Eisen- bahiiassislent Heyne, Stellvertreter, Bureauassistent Schulze, Schriftführer, Bureaiiassistent Krevßig, Stellvertreter, Eisenbahn- assistent Fischer, Bibliothekar, Betrieb-oberielegraphist Meyer, Stellvertreter. Der Vorstand wird durch 16 Ausschußmiiglieder unterstützt. In Zwickau hat sich bereits eine Bezirksgruppe gebildet, an deren Spitze Herr Eisenbahnassistent Geipel steht. In DreS- den und Leipzig sind Bezirk-Vereine ebenfalls im Entstehen, wie den» auch eine Menge Ortsgruppen schon i» der Bildung be- griffen sind, so in Görlitz, Planen i. V., Glauchau, Pirna, Tbarani, Altenbiirg, Sebnitz. Ärotlau i. B. Hos, NarSdors, Gaithain. Schmölln, Rochlitz, Niederschlema, Burgstädt, Thalheim rc. Dem Vereine wird in «»betracht seiner guten Zwecke eia kräfti- ge» Gedeihen nicht sehlea. IC. Vermischtes. —ck. Leipzig. 27. November. Der Geschäftsgang in der hiesige» Maschineainduftrie, über welchen wir bereits mehrfach berichteten, scheint für diesen Winter ein recht flauer werden zu wollen. So müssen wir leider mit Bedauern melden, daß in einigen größeren Maschinenfabriken unserer Bororte, in denen es bis jetzt noch so leidlich ging, eine Reduktion der Arbeitszeit tbells bevorsteht, theil- auch schon den Arbeitern angezeiqt ist. Ganz abgesehen davon, daß sür landwirlhichaft liche Maschinen die WinlerSzeit nicht zu unisangreicherem Absatz geeignet ist, so leiden doch auch die anderen Branchen (Näh »laschine» rc.) gerade jetzt recht bedeutend unter »»günstige» Eon juncturen. Die Ursachen dürste man uicht mit Unrecht in der viel loch recht erhebliche» Ueberproduction suchen. In anderer Hinsicht bat auch der Formerstreik in diesem Sommer aus den Absatz einiger Fabrikate lähmend eiugewirkt. Im Ganze» wäre dringend zu wünschen, daß zum Frühjahr die Production sich wieder liebt, aus daß der Verdienst der hiesigen, in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter keinen zu großen Rückgang erleidet. —ik— Die grsammte KausmannSwclt wird eine Angelegenheit intereisireu, welche jetzt von der Handelskammer i» Hamburg ent- schieden werden soll und bezüglich deren dieselbe gegenwärtig Er- Hebungen anstell». ES betrifft die Tara-Usance bei Rosinen in Kisten. Eine Anzahl Kausleute. Makler und Vereine hatten uiiterm 12. November an die HandeKkammer in Hamburg ein Gesuch gerichtet: in Rücksicht der obwaltenden Mißverbältnisse und um den Handel aus eine reelle Basis zurückzusühren, sowie eine richtige Lalculation zu ermöglichen, e- zu veranlassen, daß die Tara bei Rosinen in Kisten nicht mehr nach falschen Procenten, sondern nach dem »hatsächlichen Durchschnittsgewicht« der leere» Aisten zu berechnen sei, welche« durch geeignete Personen sestzustellen ist, wie e« in England von Setten der Dockcompagnie geschieht. — In dcm Gesuche werden die Mißstände in der Taraberechnnng bei dem Handel mit Rosinen in Kisten de» Näheren beleuchtet. ES wird daraus hin- gewieseu. daß nach der jetzt bestehenden Tara-Usance die feste Procent-Iara unverändert zu 12 Proc. berechnet werde, während in Wahrheit sich die Tora bei Weitem höher stelle und die dc»tschc Zoll behörde sogar 16 Proc. vergüte. — Wie die „Hamb Nachr." weiter bemerken, trägt da» Schriftstück außer den Unterschriften dreier Vereine die Namen von 359 Interessenten der betreffenden Maaren brauch«. Ja den letzten Tagen hat nun die Handelskammer ge antwortet, daß sie die Angelegenheit wegen Aeadeeung ber Rosinen- Tara in eingehende Erwägung gezogen habe und einstweilen über die Ansichten in Bezug daraus in den Kreisen de« Großhandels Er Wägungen eiaziede. — (Soviel wir zu wissen glauben, nehmen auch uuftre Händler Interesse daran; es könnte nur erwünscht sein, wen» sich dieselbe» darüber öffentlich aussprächen) —Lebhafter denn je werden gegenwärtig wieder Klagen aus dem Handwerkerstande darüber laut, daß die säumigen Schuldarr lo schwer nur idren Berbindlichketten Nachkommen Namentlich ist di« Unsitte »och immer weitverbreitet, den Handwerker ans Nenjahr zn vertrösten, obgleich e« aus der Hand liegt und die Eriobrnng gelehrt ha», daß man an diesem Termine a»S sehr vielen Gründen erst recht schwer und selten nur den Verpflichtungen Nachkommen kann. Andererseits muß der Handwerker heutzutage seinem Gläubiger gegenüber pünctlick, sein; wie es der Usus erheischt verlangt der Lieferant nach drei Monaten vom Handwerker Be gleichiiiig der Schuld. Wahrlnb, man muh sagen, die Zeildissrrenz welch« zwilchen der vom Lieferanten gestellten Frist und dem lange dinausgelchodenen Termine, an welchem so viele Schuldner den Handwerker erst begleichen, liegt, bildet einen der Hauptschäden, der dem Smvorkommen. namentlich de« Handwerkers, so außerordentlich hinderlich ist. *— Der Personalbestand der fächlischen Sioalk- eisenbahnen und der mitverwalteten Privateiienbahnen bezifferte sich am 1. Levtember d. I. ans zusammen 25,184 Mann und zwar 8632 Beav'tc ,"'d 16.552 Arbeiter. Hiervon entfallen ans die Haupiverwaliung 324 Beamte und 264 Arbeiter, aus den Station«» dienst 3132 Beamte und 7218 Arbeiter, auf die Bahnunterbaltmig 2018 Beamte und 4194 Arbeiter, aus den Fahrdienst 1636 Beamte und 9l2 Arbeiter, aus den Maschiuenbeiriebsdieast 1287 Beamte und 9/38 Arbeiter, aus die Maschincnhaupwerwaltnng 158 Beamte und 2849 Arbeiter und aus die Eecundairbahnen 7? Beamte und 177 Arbeiter. Gegen die am 1. September d. I. vor- handene Anzahl ist eine Vermehrung um 148 Beamte und 636 Arbeiter, also zusammen um 784 Maua zu constatircn. Diese Bcrniehrung findet ihre Erklärung durch den gesteigerten Verkehr, »wie durch die inzwischen erfolgte Inbetriebnahme der Strecken Biene,iiiiühle.Moldau, Döbeln-Mügeln-Ofchatz, Radebeul-Rndeburg, Klotzsche-»önigSbriick und Zittau-Markersdors. Außerdem ist durch vorübergehende größere Arbeiten bei Station-- und Sireckeinbauten - eine Vermehrung der Arbeiter bei der Bahnunterhaltung, und zwar um 282 Mann noihwendig geworden. Nachtarbeit in deu Fabriken. Die hiesige Wochen schrift sür Spinnerei und Weberei erhält von dem durch seine humanen Gesinnungen vortheilhast bekannten Direktor eines größeren Etablissement-, eines Manne-, der sich so zu sagen von der Picke an zu dieser Stellung emporgearbeitrt hat. die! folgende Zuschrist: „Sie bringen in der Nr. 46 Ihre» Blattes eine dem „Leipziger Tageblatt" entnommene Mittheilung an» Itzehoe, in welcher der Einrichtung der dortige» Netzsabrik, den die Nacht durch beschäftigten Arbeiterinnen eine 1'/, stündige Arbeitspause zu gewähren, aner kennend gedacht wird. Diese Ruhepause will in solchen Fällen gar nicht viel heißen. Im Gegentheil wird Jedermann, der schon mit „Nachtdurcharbeitcn" beglückt worden ist, wissen, daß wenn er mitunter Gelegenheit hatte, in dieser Zeit ein Weilchen schlummern zu können, »ach dem Wiedererwachen ihm die Wiederauf nahme der Arbeit bedeutend schwerer fiel, als wenn er durch die sortgesetzle Anstrengung munter erhalte» wurde. Wo beide Ge- schlechter zulanimc» arbeiten müssen, ist übrigens auch noch gerade eine solche Ruhepause sehr geeignet» zu Verstößen gegen dit Sittlich- keit Beraiilassung zu geben. Aber auch außerdem ist bei der Nacht- arbeit hierfür stets Gesahr vorhanden. „Nachidnrcharbeit" ist und bleibt ohnedem eine Plage sür die betreffenden Arbeiter; in welcher Gestalt sie auch Vorkommen möge! Sie spottet einem der werly- vollste» Naturgesetze! Selbst die 'Nachtarbeit mit darnusfolgcnder Tagesruhe (also bei Verwendung von doppelten Leuten bei ununter brochener Arbeit) verdient kein besseres Prädikat. Der Tagesschlas kan» die Nachtruhe dem Menschen nie ersetzen, schon deshalb nicht, weil man in Folge des Tagesgcwühls »ie die gleiche Stundenzahl zuni Schlafen benutze» wird. Die Nacht allein ist dazu da, dem geplagten Mensche» die richtige Erholung zn geben. — Tie Nachtarbeit, diese Menschcnkrast »ödlende Seuche', sollte aus diesen Gründen, wenigstens sür alle Betriebe, die ohne Schädigung der zur Fabrikation bedingten Mate rialien unterbrochen werden können, gänzlich verboten werde». Wenn es möglich wäre, dürste man nur den gleiche» Mensche», der etwa ein Jahr lang Nachtschicht hat arbeiten müssen, seiner eigenen nur bei der gewöhnlichen Tagesarbeitszeit beschäftigt gewesenen Person gegenüber stellen und man würde sicherlich darüber erschrecke», welch' schlaffes, abgebrauchtes Aussehen der erster« dem letztere» gegenüber zeigt. Die Geschäfte, welche die ausgedehnteste Nachtarbeit betreiben, sind eS auch gewöhnlich, die den humaner gesinnten Fabrikbesitzern durch Herabdrückung der Preise sür die Fabrikate die größte Concurrenz verursachen und schon dieftrhalb wäre ein strenge» Verbot gegen die Nachtarbeit am Platze. — Ich selbst habe in früheren Jahren schon eine Zettlang Nachtschicht mit daraussolgeiider Tagesruhe gehabt, bin schon öfters mehrere Wochen lang ohne Unterbrechung täglich 15—18 Stunden beschäftigt gewesen und habe eine Stellung eingenommen, wo ich verpflichtet war, sebr oft, aus die sechs Tage der Woche verlheilt, zwei Mal 36 Stunden nacheinander, nur mit Unterbrechung von kurze» EssenSpauft», arbeiten zu müssen und noch dazu in kalte», zugigen Localen (direct neben dem Wasserrad), ohne die andercn Tage ruhe» zu können, welche dann am liebste» auch noch durch Ueberstuiide» versüßt wurden, ohne selbst am Sonntag Ruhe zu habe», so baß ich mciiier Gesundheit zu liebe m.ch gezwungen sah, bei Gelegenheit die Stelle zu verlassen! Ich habe demnach alle Leiden und Folgen der Nachtarbeit durchzukosten ge habt und de» Unterschied dieser gegenüber der Arbeit des Tages kennen gelernt, und glaube daher in dieser Sache zu einem Urtheil voll berechtigt zu lein. — Es wäre zu wünschen, das; vorstehende wahre» Worte, die ich zu jeder Zeit mil Beweisen bekräs- tigen kan», an di: Oeffcntlichkcit gelangten. Hochachtungsvoll O. IV." *— Preiserhöhung für Kohlen. Einer »ns zugehenden Mittheilung zusolge hat die Verwaltung des Zwickau-Oberhohndorscr Stcinkohleiiball-VerciiiS in Zwickau beschlösse», den Preis sür Pcch- stückkoble vom 1. Dccember c. ab um 8 ./! per Doppclwagen zu erhöhen. »*» Dresden. 27. November. KohlentranSvorte aus den königlich sächsischen StaatSbahnen in Wagenladungen zu 5000 Kilogr. während der Zeit vom 15. bis 21. November r.: Sächsische Steinkoblen aus dem Zwtckauer Reviere 7941 Ladungen, au» dem Lugau - Oelsnitzer Reviere 3611 Ladungen und aus den, Dresdner Reviere 1/382 Ladungen, zusammen 12,934 Ladungen sächsischer Steinkoblen gegen 13,73? Ladungen in der entsprechenden Woche de» BoricihreS: schlesisch« Steinkohlen 815 Ladungen, bödmückie Braunkohlen 11,464 Labungen und altenburgische Braun kohlen 3llX) Ladungen; Kohle« überhaupt 28,313 Ladungen, demnach durchschnittlich pro lag 4045 Ladungen. In der entsprecheaden Woch: de» Vorfahre» wurden an Kohlen überhaupt befördert 26,815 La dungen, also pro Tag durchschnittlich nur 3831 Ladungen. X Altenburg. 2«. November. Die für heute im Gastbof »zum Goldenen Pflug" hier onberaumte vierzehnte ordentliche General- Versammlung der „Altenburger Actien-Brauerei" wurde uni 11 Uhr Vormittag durch den Vorsitzenden de» Aossichtsratds. Herrn Iustizrath Hase, mit einer Begrüßung der anwesenden Aciionaire eröffnet. Die Präsenzliste ergab die Gegenwart von 128 Actionairen mit zusammen 1332 Aktie» und 446 Stimme». Nachdem der Vorsitzende d,e statutenmäßig erfolgte Einladung zur Generalversammlung constatirt hatte, wurde einstimmig aus die Lei tesuiig de« Geschäftsbericht« verzichtet. Herr Bi «weg-Leipzig »rar mit der Anfrage in die Debatte ein. ob eine Vergrößerung der Brauerei seiten» der Berivaltnngsorgane für nächste Zeit geylan
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