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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188409229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-22
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1884
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4VS4 » «» z» verbeier», ««< so vollkommen scheint, »ad der »us» gäbe eine geduldige Viffenschaft und eine unb-slegbare Energie, vor denen alle Schwierigkeiten verschwinden, entgegenbringt. Die deutsche« Militair-ManSver bleiben die interessantesten »ud wichtigsten in Europa, und »« stnd noch immer die deutsche» Soldaten, aus welche jeder Staat blickt, wenn r« sich n« die ontorltative Entscheidung mititairischer Probleme handelt." Die bekannten -lagen über die erdrückende Schwere der mit dem deutschen Militairsystem verknüpften Lasten und -osten weist da» englische Blatt wie folgt zurück: „Gewiß stnd diese Opfer nicht leicht, aber bei der gegenwärtigen Weltlage müssen sie tu der einen oder der anderen Form von jeder Macht gebracht «erden, die, wie Deutschland, ihre Einheit und Uu- abhLugigkeit erhalte» will. Ein System, welche» di« Dienste eiue» jedeu Bürger» für einen strikten Zeitraum fordert, gleichzeitig aber übermüthige Aggression äußerst schwierig macht und so die Angriff«, lust Anderer zügelt, tß im Ganzen genommen doch noch sehr viel billiger, al» ein System, welche» die Industrie mit der Erhaltung einer stehende» Arme« belastet, ohne irgend einen dieser Bortheile wirkungsvoll zu sichern." Au» fachmännischer Feder scheint der ,Lime»"-Artikel übrigen» nicht geflossen, gegen eine solche Autorschaft spricht schon die Bemerkung, daß in Bezug aus Cavallerie die der deutschen Armee relativ schwach sei, und zwar nicht allein Rußland, sondern Frankreich gegenüber. Gerade da» Gegen- theit ist der Fall: Rußland besitzt allerdings, Dank seinen Kosaken, eine zahlreichere Reiter« al» da» deutsche Reich; abgesehen von den in einem -riege gegen eine europäische Macht zumeist doch nur für den Kundschafter« und Sicher heitsdienst zu verwendenden Kvsakcnregimcntern Verfügt Ruß» land keineswegs über eine der deutschen auch nur quantitativ alcichkommende Cavallerie. Daß die Zahl der französischen Cavallerieregimenter geringer ist als die der deutschen würde einem Militair, auch einem englischen, nicht unbekannt sein. Der Gewährsmann der „Timer" hat sich vermulhlich dadurch irre führe» lasten, daß in der Presse vor einiger Zeit aus die Borllieile hingewiesen würde, welche a»S der Bildung be sonderer Cavallerie-Divisionen schon in Frieden-Zeiten den genannten beiden Mächte» dem deutsche» Reiche gegenüber eventuell erwachsen könnten. * Eine Extraausgabe der in Wien erscheinenden hoch- ossicwsen „Politischen Correspoudenz" bringt folgende bereits telegraphisch erwähnte halbamtliche Mittheilung: „Der Anarchist Kämmerer, als Deserteur seit dem IS. Mai d. I. bei dem Wiener Garuisongericht in Unter, suchung, ist heute Morgen durch den Strang hingcrichtet worden. Die Berurlheilung erfolgt« durch ein am 5. und 6. d. M. abgehaltenes Kriegsgericht, da» Straserkcnntniß ist am 15. d. rechtskräftig und am 18. d. bekannt gemacht worden. Anton Kämmerer, au» Stiebnig (Schlesien) ge bürtig, 22 Jahre alt, katholisch, ledig. Buchbinder, Jnfan terist, hatte Schulunterricht genosten und war bisher noch nicht bestraft. Kämmerer gehörte seit langer Zeit der socia« kistischen Arbeiterpartei der radikalsten Richtung an. war ins besondere bei der Einschmugaelung und Verbreitung »er- boteuer Journale und Flugschriften bervorrageud thätig, hielt sich in Thun, Freiburg und Bern aus und wurde daselbst eine» der eifrigsten Mitglieder der dortigen anarchistischen Gruppen. Im Juni 1883 nahm Kämmerer an der Conferenz der Anarchisten in Zürich Theit und wurde hierbei mit Stellmacher bekannt. Beide vereinigten sich, den Beschlüsten der Conferenz nachkommend, zur Propa ganda der Lhat und zum Kampfe gegen die bestehende Gesellschaft mit allen Mitteln, sowohl behus» Beschaffung von Geldmitteln zur Verfolgung der Parteizwccke. al» auch behus» Beseitigung von der Partei mißliebigen Persönlich keiten. Kämmerer unternahm mit Stellmacher und einer dritten Person den gewaltsamen Angriff aus den Droschken kutscher Michael Schätz!« in Straßburg, hieraus ermordeten sie den Mu»ketier Johann Adel» innerhalb der Vorwerke von Straßburg. Kämmerer betheiligte sich auch au dem Raubmorde de» Apotheken-Provisor» Franz Linhart in Straßburg. vier Wochen später beging Kämmerer mit Stellmacher, dem SchreinerMichaelKnmilsch und einem vierten Geuoffen da» Raubattentat auf den Bankier Heilbronner und den Privatier Oettinger in Stuttgart. Kämmerer meldete sich hierauf am 7. December v. I. unter dem Namen Arnold Otter in Wien, erschoß am 15. December meuchlerisch den Polizeiconcipistrn Hlubek, beging a« 10. Januar d. I. mit Stellmacher und «nein dritten Genosten den Raubmord an Eifert und dessen Familie und reiste Mitte Januar als Matthia» Haller nach der Schweiz, nachdem er vorher Stell wacher zur Ermordung Bloech'S bestimmt hatte. In der zweiten Hälfte de» Februar kehrte Kämmerer al- Joses Blum nach Wieu zurück, wo er am 23. Februar durch Organe der Polizei, gegen die er sich widersetzte und die er hierbei ver wundete. eingebracht wurde. Kämmerer hat vor dem Garnisongericht nicht nur hinsichtlich aller dieser strafbaren Handlungen ein mit den Erhebungen über den Thatbestand übereinstimmende» Grständniß abgelegt, sondern nebst manchen Angaben über feine Partei und deren Organisation auch noch unumwunden «ngestanden, daß er in gleicher Weise auch fernerhin die »Propaganda der Thal" verwirklicht haben würde, wenn er nicht sestgeuommen worden wäre. Jedes Gefühl von Reue über die entsetzlichen Thaten an ven vielen unschuldigen Opfern wilder Mord« und Raublust ist ihm vollständig fremd geblieben." * Allmälig beginnt e» hinsichtlich der eghptischen Po litik England» zu tagen. E» entspricht ganz dem com- merziellen Geiste, von welchem alle internationalen Actionen de» gegenwärtigen Londoner Cabinets getragen werden, daß letzteres seine Beute nicht mit Waffengewalt an sich reißt, sonvern ans eine bedingungslose Capitulation der eghptischen Finanzen binarbeitet. Ein finanziell total zerrüttete» Land bildet kein sonderlich begehrenSwerthe« Object für colonial- politische Concurrenten, spcciell nicht für diejenige Macht, welche sich früher mit England in die Leitung der eghptischen Angelegenheiten theilte und gegenwärtig mit den chinesischen Wirren vollauf zu thun hat. Die neuesten Erklärungen und N»a»zprojecte de» eghptischen Ministerium« sind im Grunde genommen nicht» al» «neverschlrierteConcurSanmeldung. Eng land speculirt aus den Posten de» Mastecurator», hält sich aber momentan „och zurück und begnügt sich, daßdieDinaeden Gang gehen, den da» englische Interesse ihnen vorschreibt. Lord North- brook agirt in Kairo al» Oberregisteur de- jetzt aufgefvhrten finanz-politische» IntriguenstückS und wacht darüber, daß keine der mitspielenven Persönlichkeiten au- der ihr octrohirten Rolle falle. Die .Time«" fungirt als Claque. indem sie ganz in der vorlauten, aufdringlichen Manier diese» Institute» den Experimenten der eghptischen Regierung Beifall klatscht, ohne sich zu fragen, ob ihr Gebühren auch nach dem Gcschmaöe de» maßgebenden Theile» der Zuschauer ist. Wenn e« nach den Wünschen de» Cithblalke» ginge, so würden di« berechtigten Ansprüche der eghptischen Staat-gläubiger einfach bei Seite geschoben. Eine derartige Befürchtung scheint namentlich in Pari« sehr lebhaft empfunden zu werden. Die Sprache der dortigen tonangebenden Zeitungen ist voller Bitterkeit und Unmuth ob der Ungenirtheit, womit Eghpten sich über seine Verpflichtungen hinwegsetzt, und sie bezeigen nicht übel Lust, England für alle» Wettere verantwortlich zu machen. Befriedigung Hinweisen und dabei den Wuukch auSiprrcheu, daß jener Eindruck ei» bleibender sein möge. Derselbe bezirkt ich aus die Haltung, welche die radikale Presse Italien», »mal die Organe der sogenannten .historische» Linken", dem könig für seine in Neapel so hochherzig an den Tag gelegte Gesinnung entgegendringt. Bevor wir indeß von dem günstigen Umschwünge in jenem Theile der italienischen Presse selbst reden, dürste e» sich em- pfehlen, da» sonderbart und gleichzeitig bedauerliche verhältniß zu betrachten, in dem bisher die oppositionellen Blätter zum könige und seinem Hose gestanden haben. Sowohl die eigentlich radikalen Blätter als auch die Organe der .histo rischen Linken" haben bisher König Humberl und feine Um gebung mit einer geradezu verletzenden Kälte behandelt. Fast keine» Vieser Journale erwähnte biSber den Namen de» König» und auch die Hosnachrichten sowie Alle«, wa» sich aus dr« königliche Familie bezog, fanden in jenen Blättern keinerlei Erwähnung. Wohl fehlte eS aber b« gewissen Gelegenheiten nicht an Anspielungen, welche glauben machen wollten, der König kümmere sich nur wenig um Politik, um die Wünsch« und Lage de» Lande- und gehe nur seinen Privatver- gnilgungen nach. Dazu gesellte sich noch in den radö- calen Organen, zumal in denen Mittel-Italien» und der südlichen Provinzen, ein großer Haß gegen da» speci- isch piemontesische Element, welche» man auf Kosten der ibrigen Italiener al» stark bevorzugt darstellen wollte. Dieser Haß wuchs namentlich unter der gegenwärtigen Regierung, deren Vertreter allerdings Piemontesen sind, welche deshalb der radicalen Partei in den neapolitanischen Provinzen und aus Sicilien vielfach Anlaß zu allerlei hämischen und heftigen Angriffen gaben. Ein radikale» Blatt Neapel» ging noch unlängst so weit zu behaupten, Italien werde von «ner .Horde Barbaren" unterdrückt und regiert, die au» dem ?ande gejagt werden müßte. Damit man keinen Augenblick in Zweifel sei, wer damit gemeint ist. wurde noch hinzugefügt, der Name de» ersten Minister- de- Lande- habe gar keinen italienischen Klang und stamme ans jenem .uncivilisirten GebirgSlande", besten barbarisches Volk nicht italienisch verstehe. Dieser Angriff bezog sich natürlich aus den Minister präsidenten TepretiS. In dieser Weise agitirte noch kürzlich die gesammte rqdicale Presse im Sinne der verschiedenen oppositionellen Parteigruppen, welche aus den Glnhängern der .historischen Link«»", den eigentlich irredentistischen Republi kanern und scktfirßlich au» dem fanatischen Hausen der Socialdemokraten und Anarchisten besteht- Seit indeß König Humberl in dem von einer sürchter lichcn Krankheit unendlich schwer hcimgesuchten Neapel erschien, um dort in der rziuthigsten. großherzigsten Weise Trost und Hilfe zu spenden- dem Volke seine Liebe und Hingebung zu beweisen, ist die bisherige Opposition wie mit einem Schlage verstummt. Der unbeschreibliche Enthusiasmus, welchen die bewundernSwerthe Haltung de- König» dem öffentlichen Un glücke gegenüber sowohl in Neapel selbst al- in ganz Italien erregt, hat auch einen großen Theil der Opposition ergriffen, deren verständige Mitglieder wohl fühlen mochten, daß m einem so großen, erhebenden Augenblicke, in welchem alle Schichten de» italienischen Volke» ihrem Könige zujubeln und diesem in tausendfältiger Art unbegrenzte Liebe und Verehrung erweisen, jeder politische Mißto» schweigen müsse. Da» ist auch thatsächlich und in wirklich überraschender Weise geschehen. Man muß cS den Italienern überhaupt lasten, daß sie in solchen Augenblicken, welche die gesammte Nation und ihr sehr entwickelte» öffentliche» Leben berühren, eine roßc Feinfühligkeit, einen höchst lobenSwerthcn Takt an den ag legen. Eigenschaften, welche in anderen Ländern weit weniger vorbanden sind, weil dort den volkSmasten. selbst bi» in die höheren Stände hinaus, die feinere gesellschaftliche Sitte und die entsprechende Auffassung derselben mangelt. In dieser Beziehung gehen aber die'Jtaliener mit einem nachahmungSwertben Beispiele voran, ein Beispiel, welche» sich in der Geschichte ihre» Lande» schon oftmals wieder holt hat. So haben gegenwärtig die Organe der NegiernngSgegner ihre Opposition nicht allein ausgegeben oder mindestens vertagt, sondern viele derselben stimmen selbst in den allgemeinen Jubel und Enthusiasmus ein, den König Hnmbert in ganz Italien durch sein Erscheinen in Neapel erregt hat. Nur eine OppositisnSgruppe vermochte sich zu dieser Ueberein stimmung nickt zu entschließen, die traurigste von allen: die socialdeniokratische. Diese kennt eben in Italien, wie wobl überall, keinerlei vaterländische Gesinnung und ist dadurch jedem edlen patriotischen Gefühle vollständig entfremdet. Indeß wagen e» die wenigen socialdemokrotischen Winkelblätter Italien» im gegenwärtigen Augenblicke doch nicht, sich der Maste der Nation, die ihrem Könige überall zujubelt, feindlich gegenüber zu stellen. waS selbstverständlich nur einen großen Sturm der Entrüstung zur Folge baden würde. Unter solchen Umständen sehen sich also die Socialdemo traten zum Schweigen verurtheilt, wa« auch ein bedeutsame» Zeichen der Zeit ist. Dagegen haben hervorragende Vertreter der politischen Opposition, zumal Herr Forti-, einer der Führer der äußersten Linken, die radikal gesinnte» Abgeord neten Filoyanti und Bovio, die einflußreichen Parteibäupter Ceneri und Safsi, dem König Humberl öffentlich ihre Ver ebrung und Bewunderung au-gedrückt. Sogar die Klerikalen meinen, der König wäre nun der .guten Sache" näher ge bracht worden, weil er in Neapel den Besuch de» dortigen Erzbischöfe» Msgr. Sanselice empfangen habe. Mil einem Worte, die Stimmung in ganz Italien ist gegenwärtig in patriotischer Beziehung al» eine überau» gehobene zu be zeichnen; e» ist nur zu wünschen, daß sie zum Besten de» Lande» auch andauern möge. in der Behandlung der recitativartigen Sätze zu merken ist. Herr Perron sieht an Stellen, wo e» mehr aus deklamatorische Schärfe ankommt. noch zu sehr aus die bloße Wirkung de» Organ» Immerhin verdiente und erhielt seine Durchführung der Partie Werner'» hohe Anerkennung. Neben reichem Bei fall wnrde Herrn Perron auch rin Lorbcerkranz zu Theil. Die übrige Besetzung der Oper, welche gestern Herr Kogel dirigirte, war die bisher übliche. O-kar Schwalm. Carolatheater. Leipzig, 21. September. Ueber Supp»'« Operette .Boccaccio" läßt sich nicht» Neue» mehr sagen; sie ging gestern mit einer, wa» di« Damenrollen betrifft, meisten» neuen Besetzung i» Scene. Ella Grüner, da» Jäger liebchen, sang und spielte die Titelrolle, sie gehörte nicht zu den herausfordernd kecken Boccaccios, welche diesen Dichter- jünglina mit etwa» massiver Erscheinung und forscher Bravour durchführen. Da» liegt nicht in ihrem Wesen; abcr ihr Spiel war nicht» desto weniger lebendig und die Gestalt, wenn auch hier und dort mit Aquarellfarben und mit minder leuchtendem < solorit dargestcllt, hatte etwa- Anziehende» und Sym- »athische». Ihre Stimme ist anmuthig und in der -öhercn Lage nicht ohne Kraft, wa» in der Operette natürlich mehr hervortrat al» in der Gesang-posse. Hier und dort singt sie freilich noch etwa» .Perlschrift", wo Fraktur" am Platze wäre. Da» Streben nach .Fraktur" ist ihr überhaupt zu empfehlen; auch ihr Dialog klingt bis weilen, wie beim Beginn de» letzten Acte», etwa» zu .dünn". Dagegen spielte sie die Lerkleidungösccne als Bauernbursche rostig genug. Ihre Bühncnerscheinung, besonder» im letzten Acte, war durchaus gewinnend, ihr Boccaccio im Ganzen eine annehmbare Leistung, die auch beifällig ausgenommen wurde. Leider war wegen Erkrankung eine» Mitgliedes noch kurz vor der Aufführung eine Neubesetzung nöthig geworden, wa» von der Bühne herab ongezeigt wurde mit der Bitte um lkachsicht. Frau Morgenstern als Jsabclla bedurfte dcr- elbcn nicht, wohl aber Tini Pusch als Fiametta. Im Jägerliebchen batte die Darstellerin sich als drastische Soubrette hcrvorgethan; die Fiametta, diese zarteste Blükhe au» dem musikalisch - poetischen Zaubcrgarten der Genöe- SuppS'schc» Muse, war durchaus nicht für Tini Pusch ge eignet. so sehr sie sich ins weiblick Zarte zu übersetzen suchte; hre Stimme entbehrte zu sehr deS Schmelzes, der besonders ür die beste Nummer der Operette, taS Lied von der Liebe ohne Treue, erforderlich ist. Die erste Scene der Bealrice wurde von Meta Rosen so gespielt, daß die schlaue Italienerin, eine Mustcrgattin im Style de» Boccaccio, sich ganz sckars abzeichnete. Der Leonetto der Duschka Lerma war sehr lebendig. Die LicbcSscene mit Pcrc- nella wurde mit Humor gespielt; nur der Gesang zeigte bisweilen nicht gerade melodischen Reiz. Herr Caretl Lambertuccio), Herr Dederich (Lolleringhi) und Herr Grunvmann (Scalza) bildeten ein burleskes, komisch wirkendes Kleeblatt. Die Pcronella der Emma Zocke ist von früher wohl bekannt. Den Prinz Pietro sang Herr Burghardt mit angenehmer Stimme, der eS auch an Kraft nicht fehlte, wohl abcr läßt der Gesang noch die künst lerische Durchbildung vermissen. Herr Capellmeister Sänger, der da» Ensemble. Chor und Orchester gut zusammenkielt, hatte dem Prinzen einen „TiScretionSwalzer" eingelegt; die Kritik muß freilich so iudiScrel sein zu erwähnen, dag der Sänger beim Vortrag desselben einmal empfindlich detonirte. Die Ausstattung war eine geschmackvolle, namentlich sahen die Studenten gut au- — vielversprechende Jünglinge, denen aber gewiß „daS Mühlrad im Kops" wenig zu schassen macht und die lieber in „Amor- Mühle kriechen". Rudolf von Gottschall. Die P anokorte-Fabrik „Apollo" in Dresden ist für die in Tcplitz ausgestellte» Instrumente (2 P.aiiiiwS und I Flügel) mit einer goldenen und einer silberne» Medaille präiniirt worben. Als Jurors sun,ficken die Herren Comincrzlcnrätlie I. Bluihner-Lcipzig und Kaps-Dresden. „Apollo" erhielt demnach die höchste ge wahrte Auszeichnung. (Die Fabrik ist in Leipzig vertreten durch Herrn G. Schlcmüller. Markneukirchen, 20. September. Herr Bürgerschullehrer Krause gab gestern mit seinem Gesan ivercin Arion eine musi kalische Nbendunlerhalluiig, die i» alle» ihre» Tyeilcu als eine recht wohlgelinigene bezcichnet werden muß. Außer Lieder» für ge mischte» Chor — „Säugersahrt" von Haupunami, „Als ich betrübt und leidvoll war" von Jüngst, „Ich nnll's Dir nur immer sagen!" von O. Zocher rc. — kamen zwei Lieder sür Sopran („Das Ver gißmeinnicht" von F. A. Schulz. „Warum willst T» Andere tragen ' von Klara Schumann), vorgetragen von Frl. Alma iteßier, sowie das Lied sür 3 Frau nslimme» von Fr. Abt „Die Äiock.n läuten das Ostern ein", und das Koschal'jche Kürnlhmr Bo.ksiied Verlosten, verlosten" rc. sür Sopran, Alt, Tenor und Vast zum Vorträge. Sänger und Längerinne» wurde» sur ihre Leistung n mit reichem Bestalle belohnt. Ganz besonderen Cfsecl erzielte jedoch kurz vor Schluß der Abrndunlerkaltung ein komisches Tueit sür 2 Soprane von M. Peuscliel „Frau Professorin und Frau Asicssoriii", vorgetragen von Frl. Helene Paulus und Frl. Ioh Gumpert. Unser städtisches Musikcorps leitete den Abend ein mit der Ouvertüre zur Oper: „Tankred" von Rojsini und schloß mit der Ouvertüre zur Oper „Figaro's Hochzeit" von Mozart. Brise Orchestersähe wurden trefflich vorgetragen. König Hnmbert und -ie italienische Presse. * Der bewnndernSwerthe Heldenniuth, welchen König Hnmbert in den CholerahoSpitälern zu Neapel, sowie in den von der Seuche am schwersten heimgesuchten Skadttheilen bewiesen, hat bekanntlich im ganzen Lande nicht allein einen unbeschreiblichen Enthusiasmus hervorgerufen, sondern auch in politischer Beziehung einen nicht zu unterschätzenden Ein fluß geübt. E» liegt un» eine ganze Reihe tonangebender italienischer Blätter vor, welche aus letztere Wahrnehmung mit großer Musik. Neues Theater. Leipzig, 21. September. Mit einiger Spannung hatte man der gestrigen Vorstellung de» .Trompeter» von Säkkingen" entgegengesehen, denn zwei der Hauptpartien der Oper hätten neue Vertretung gefunden in Frau Baumann und Herrn Perron. Frau Äaumann sang an Stelle von Frl. Jahn« die Rolle der Gräfin Marie. Wa» da» rein Gesangliche an betrifft. so durste man von der geschätzten Sängerin schon im voran» annehmen, daß sie in dieser Beziehung durchaus Tüchtige» bieten werde, und in der Thal sang sie die Partie mit der ihr stet» eigenen musikalischen Sicherheit und technisch gutem Gelingen. Ihr Erfolg würde freilich ein größerer gewesen sein, hätte sie nicht in der Darstellung einen jugend lich-frischen Zug vermissen kaffen. Die Gefühlsäußerungen der liebreizenden Gräfin Marie müssen mit mehr jugend lichem Feuer zur Darlegung kommen al» die« gestern bei Frau Baumann der Fall war. Mehrere Scenen. so die Unterrichtsscene und dann die Schlußscene de» 2. Acte», wollten keSbalb nicht zu der packenden Wirkung gelangen, die sie zeigen, wenn Frl. Jahn» die Marie repräsentirt. Wa» Herrn Perron anbetrifft, so fand er in de» Liedern der Partie de» Schloßtronipeter- reiche Gelegenheit, sein herrliche» Organ und seine noble Gesang-nianier zu vortheilbastester Gel tung zu bringen. Mit so edlem, vottkrästigem Ton und seiner Nüanciruna gesungen mußten namentlich alle die Lieder, welche eine mehr sentimentale Stimmung zeigen, zu schönster Wir kung kommen und der Erfolg de- jugendlichen Sänger» war in dieser Beziehung «in bedeutender. Ander» sicht e» mit der dramatischen Gestaltung de» Herrn Perron. Don Natur an» mehr dem Pathetischen und sein ChevalereSken »geneigt, fehlt Herrn Perron zur Zeit sür Rollen wie die de- Werner größere Frische und Beweglichkeit in der dramatischen Zeichnung. Jung Werner ist eine frische, sröbtiche Reitergcstalt voll jugendlichen FeucrS, und da» Patbetische will der vom Zauber mittel alterlicher Romantik umgebenen Erscheinung nicht reckt zu Gesicht stehen. Zudem geht dem Gesang de« Künstler» gegen- wärtig eine größere deklamatorische Kraft ab, wa» »ameiitlich Sachsen. * Leipzig, 2l. September. Bekanntlich hat bereit» im Frühjahre Herr Oberbürgermeister vr. Georg! der Depu lation sür die Grassi'sche Erbschaft in ausführlicher Weise über die so überaus wichtige Angelegenheit der Errichtung eine» Grassi-Museum» Bericht erstattet. Nachdem die selbe an die Herren Stadtverordneten gelangt ist, wird sie in der nächsten öffentlichen Plenarsitzung Gegenstand der Berichterstattung de» Bau-, Oekonomie- und Versaffung»- AuSschusse» werden. F Leipzig, 21. September. Gestern feierte die vor 23 Jahren gegründete „Pädagogische Gesellschaft" ihr Stiftungsfest in „Stadt Berlin" durch ein Festmahl, welche» in so animirter, heiterer und gemüthlicher Weise verlies, wie alle früheren Festlichkeiten diese» Verein». ES war durch eine lange Reihe von ernsten und humoristischen Toasten gewürzt und, da auch die Bewirlhung eine ganz vorzügliche war, so wurden Leib und Geist in gleicher Weise erquickt. Die einzelnen Toaste galten u. A. dem Herrn StaatSrath Profeffor von Strümpell, dessen Verdienste al» Vorsitzender gewürdigt wurden und dessen durch Gesundheitsverhältnisse bedingte Ablehnung der Wieder wahl zum Vorsitzenden allseitig bedauert wurde; ferner dem Herrn Schulrath vr. Kühn, der als zweiter Vorsitzender sich um da» Gedeihen der Gesellschaft verdient gemacht; dem neu gewählten Vorstand (Herr Director vr. Sckersig. Vorsitzender, Herr Lehrer Mangner. stellvertretender Vorsitzender) der Gesellschaft, die in ihrem Geiste sorlarbeilen, wachsen, blüüen und gedeihen möge; der Eintracht, welche die Gesellschaft gegründet und erbaltcn habe und auch ferner in ihr walten möge; den Gründern (von denen 3 anwesend waren), ven Frauen, die ja einen großen Anthcil an dem ErziebnngSmcrke hätten rc. An Humor und Witz fehlte e» gleichfalls nicht, und e» wurde schließlich in einem Toaste auch der Listenmitglieder (Papiermitglieder) gedacht, und die Hoffnung ausgesprochen, daß dieselben sich in lebendige, thätige und eifrige Mitglieder umwandeln möchte», damit der Schatz, den man an ihnen habe, nicht stet» in. Verborgenen bleibe. Der ganze Abend war ein in jeder Weis- besrienigender und wird den Theil- nehmern noch lange m sreundlicher Erinnerung bleiben, * Leipzig. 2l. September. In unserem Nachbarorte Plagwitz haben sich im Lause der lebten Wochen unter den Schulkindern die qciälirlichen Feinde Scharlach und Tiphtheriti» eingesckliche» und eine förmliche Epidemie hcrbkigcsührt. Ganz besonder» die Dipbthcrili» ist e». welche von Seiten der Aerzte und der Schulbehörden ernstlich« Must» reget» gegen die Weiterverbreitung der bösartigen Krankheit geboten cricheinen läßt. Nachdem man anfänglich die Kinder au» de» Familien, wo ErkrankungSsälle ober gar Todesfälle vorgekommcil, vom Schulbesuch befreit hatte, ohne soalrich eine» vollständigen Scklns; der Schule anzuorbnen. hat*mau sich doch in den letzlen Tagen zu dieser Maßregel veranlaßt gesehen, da allein im Lause dreier Tage nickt weniger denn 28 Erkrankungen an Scharlach und Diphtheriti» und drei Todesfälle (an Diphtheriti») gemeldet worden waren. Ans wie lange die Schute wird geschloffen bleiben muffen, läßt sich augenblicklich nicht absche». -o. Nächster Tage erscheint im Verlag von Richard Bauer in Lei pzig.DieThälerder Zw «ck auer Mulde und der Frerberger Mulde" von OttoMoser. Da» Merkchen ist besonder» sür den Touristenverkehr bestimmt, welcher sich jetzt in so außerordentlicher Vermehrung den herrlichen Muldcnaegenden zuwendet. Auch „da» Zschopau thal" von Otto Moser ist in neuer Auflage unter der Presse. —o. Leipzig. 2t. September. Ueber da» Herbst- Meeting. welche« nächsten Sonntag am 28. September auf diesigem Nennplan abgehalten wird, erfahren wir. daß die Anmeldungen iür dieselben, welche, wie wir bereit- mittheilten. 86 Unterschriften zeiaenj, sich aus folgende Eigrnthümer und Pferde vertheilen: Tribünen-Renaen vom königlichen preußischen Hauptgestüt Grabitz ..Abgar", „Ebenholz". „Waid- manu" und „Hildburg"; Mr. George'» „Alpheda"; Herrn G. Nette'» „BonniSnigh"; Gras Scheel-Pleffen'- „Brutu»" und Herrn W. von Tre-kow'S „HarraS". Den .Leipziger Stadtprei»" erreiten in einem Jagdrennen, bi« jetzt noch ungenannt, active Ossiciere de» königlich sächsische» Armee» corp«. Für den „Leipziger St,stuug«prei«" siud 4l Unterschriften, darunter 3 mit Reugeld, erklärt. Da» vierte Rennen, „B e r u h i gu n g »-Ren n « »". zeigt 13 Unterschriften, al» de» königlich preußischen Haupt- Gestüt» Grabitz Pferde „Hecht" und „Hildegard", Graf Bernstorfs - Gylvensteen'» „Fancy Fair", Mr. G- Ästory'» „Chast", Baron Juel-Brockdorfs'S „Fron-Fron", Herrn Johanne« Kellinghuscn'S. „Cornopeau". Rittmeister von Mollard'S „Terzine", Herrn O. Oehlschläger'» „Toledo", Herrn K. Pitzschke'S „Memstho", Herrn O. Scaveaiu» „Ehallengo". Grasen Scheel-Pleffen'« „Ursula", Herrn W. von Treskvw'S „Schneewittchen" und Herrn Wolfs'» „Capercailzic". Für da» „Verkaufs-Handicap" sind genannt Freiherr von Fatkcnhausen's „Consula". Herrn W. Hiestrich's „Appellant" und „Almonia", Herrn I. Jäger'« „Briefträger". Rittmeister von Mollard'S „Trompetme", Herrn O. Oehlschläger'» „Liebchen", Herrn von Tepper- LaSki'S „Falkeuaugc", Herrn Ulrich'» „Natzmi" und Herrn von Wedmcycr'S „Ehrcnkrone". Zur „Hcrbst-Stceple- Cbase" endlich sind angemeldet: „Sykomore", .Chanach", „Pelosi". ,.Änderten", „Fennyson", „Picklc", „Mose»", „Rococo", „KnightS Fee", „Hunger", „Cabichon", „Mazarin", „Kvaline", „Mezza Luna" und „Sternschnuppe". ) Leipzig, 2l. September. Fast täglich kommen Fälle vor. daß ruhig aus der Straße dabingehcnde Personen in der gröblichsten Weise von roden Burschen insultirt und be leidigt werden; so auch gestern Abend, wo eine Frau in der Weststraßc von einem betrunkenen Handarbeiter aus Plagwitz odnc alle Veranlassung inS Gesicht geschlagen wurde. Ein hinzugekommener Schutzmann brachte den rohen Menschen nach dem Polizeiamte, wo er eingesteckt wurde. Reudnitz. 20. September. Die erste und einmalige Soiree der Wilhelm Gipner'schen Concertsänger- Gesellschaft im großen Saale de» hiesigen Schloß» kcller-EtablissementS war überaus zahlreich besucht; sie bot Gelegenheit, die von Herrn Gipner, dem weithin br- kanliteil langjährige» Mitglied« der Leipziger Onartett- und Coneertsäng.-r Gesellschaft, sur sein eigenes Unternehmen gewonnene Krästc kenne» zu lernen, in deren Wahl Herr Gipner allerdings recht glücklich gewesen ist; an seiner Aus gabe, mlen de» ernsteren Vorträgen eine feinere Salonkomik zu pflege», scheint Herr Gipner streng sestzuhaltcn und die bei der Soiröc bcllieiligtcn Sänger, die Herren Stanbesand, Kröger, Barlh, Ecbmeltau, Scmada, Fürst und Exncr haben gezeigt, daß sie ein tüchtige» Ensemble herznstellen verstehen. Tic Abwcchselnng ini Programm war eine sehr reiche und die gesangliche und bezw. mimische Tüchtigkeit der Vor tragenden'eine anerkemienwerthe. Reicher Beifall folgte jeder Nummer. * VolkmarSdorf. 21. September. Der Vorstand de» hiesigen Kirche nbau-VereinS hielt am letzten Mittwoch eine Biertcljabrs-Versaininlung ab. welche gut besucht war. Nack herzlicher Begrüßung der Anwesenden theilte der Bor- sitzende. Herr Lehrer Recht, mit, daß da» am ll. Mai d. I. veranstaltete Kirckenconcert in Reudnitz einen Rein- erlrag von 3l3 -ckl ergeben hat, daß mit dieser Summe da» Vereinsvermöge» auf lt 16.32 angemachse» ist und daß, sobald »m erst die Möglichkeit der Durchführung deS Kircken- baucs in bestimmter Aussicht sein wird. Herr Kaufmann F. i» Leipzig einen namhaften Beitrag spenden wolle. Da» jetzige vcreinSverniögen soll in sickere» StaalSpapicren besten» angelegt werden. Um die Mittel VolkmarSdorf« so weit al» möglich auzustrengen und zu erproben, soll die nochmalige, schon früher beschlossene HauScollecte am IS. Oktober d. I. vorgenommen werden. Von den gewählten^wöls erwachsenen Sammlern soll je einer einen der zwölf hiesige» Armenbezirke begeben. Etwaige Gaben au» Nachbarorten können an de« Herrn Vorsitzenden oder den Herrn Cassirer, Lehrer Heinold, abgegeben werden. * Gohli», 21. September. Für die hiesige Gemeinde- Vorstand» stelle hat sich eine große Anzahl Bewerber ge meldet. Eine Commission de» Äemeinderatb» ist mit der Vorbereitung der Wahl beauftragt. Ihre Aufgabe wird ibr nicht ganz leicht werden, denn sie hat zu sichte» und Auswahl zu treffen unter 9 Juristen. 7 Bürgermeistern und Gemeinde vorständen, 9 Caffen- und Bureaubcamten, einem Ojficier, einem Buchhalter und einem früheren Gemcindevorstand. -j-.Taucka. 20. September. Bei einer vor mehreren Tagen in der Nähe von Panitzsch stattgefundcnen Schlägerei zwischen Knechten und Zicgelarbeitcrn erhielt der Handarbeiter Oeknick au» Hilmarstors bei Geblieben eine Verletzung ober- balb de» linken Auges. Der Verletzte versuchte zwar nach dem Vorfall seine Arbeit wieder ciufzunebmen, allein die Kopfschmerzen erhöhten sich derartig, daß der Zustand de» Kranken im höchsten Grade bedenklich wurde und heute früh der Tod eintrat. Chemnitz, 20. September. Don Seiten de» Vorstände» de» deutsch-freisinnigen Verein» wird dem .Chemnitzer Tageblatt- mitgetheilt, daß in der am Dien-tag abzuhalten den Generalversammlung Herr Stadtrath Recht-anwatk Harnisch al» ReichrtagScanvidat voracschlagen werden soll, nachdem die von Seiten der Nationallioeralen und Conserva- tiven angebotene und von dem freisinnigen WahlcomitS ein stimmig angenommene Compromißcanvidalur de« Herrn Stadlrath Clauß durch Rücktritt desselben ihre Erledigung gesunden hat. — Döbeln, 20. September. Ein intereffantr» Erzeug- niß der schöpferischen Natur ist in dem Laden de» Herrn Kausmonn Langhammer am Niedermarkt ausgestellt: ein Riesen-KürbiS bester Sorte im Gewicht von t23 Pfund, welcher von Herrn Gärtner Nitzscbe in Masten gezogen nad von dem auch solcher Samen zu beziehen ist. ** Plauen, 20. September. Im Laufe diese» Sommer» ließ ein hiesiger Bürger seiner im Vorjahre verstorbenen Geinahlin einen Grabstein setzen mit der Inschrift: .Ans- ersteben ist Fabel. Dein Kind nur blühet fort." Die königliche Super>nlenre»tur beantragte bei der Polizei behörde die Entfernung de» Grabsteine» vom GokteSacker al» Aergerniß erregend nnd strengte zn gleicher Zeit argen den betr. Bürger, wie auch gegen den Verfertiger de» Grabstein»,
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