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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188409247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-24
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1884
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5032 hi» erkennbarem Ausdruck gebracht zu haben. Allem Ermessen nach war sie, vsn bei» persönlichen Momente aoae>etien, in erster Linie dazu bestimmt, eine Verständigung der drei Mächte zu besiege!», die auf der gemeinsame» Achlmig der grobe» FrieSensliitereff-n Inrvpn- beruht. Heute sind diese Interesse» uuzweiselha^ an die möglichste Erhaltung des europäische» »tulu, quu ,eki»lStt. Es giebt keine Macht in Europa, welche einen gerechtfertigten Anspruch aus politisch« und territoriale Virement« zu ihren Gunsten zu erheben vermächte. selbst die durch den Berliner Eongrest berbeigesührtr vielbestritten: Ordnung der Dinge im Orient bat eine Verkheilung der Kräfte erzielt, welche dem Ge. danken der Schöpfung eines politischen und nationale» Gleichgewichtes aus der Balkan-Halbinsel entspricht und die Vorauriehung sür die allmälige Loiisoliüirnng der Berbaitilisje darbieict. Wenn die leiten, den Staatsmänner der gröble» Monarchie» Europa« nach jorgiäliiger Prüfung oller Verhältnisse zu der Ueberzeugniig gelangt sind, vap den Bedürfnisse» und de» AZiinscheu der Allgemeinheit nicht d e Ber- änderung, sondern vielniehr die Er Haltung und Sicherung de« Be- stehenden entspreche, und wen» sie sich in dein Entschlüsse geeinigt haben, die Kraft der von ihnen geleitet",, Staaicn in diesen, co». servativen Sinne einzuseh.cn und zu betbätigen, so dars die« sicherlich als das erfreulichste und nachw!r,'c»dste Ergebnis ihrer Berathunge» betrachtet werden. In der That werden die Resultate der Besprechungen von Skierniewicze allerwärt» in Europa ,n diesem Sinne auigefasit. Selbst die nicht allzu geschmackvollen Versuche der englischen Presse, Regungen de« M'btrauenS und de- Uebelwolleu« iu der öffentlichen Meinung Frankreichs anzufachen. sind so gut al« ersolaloS gcbl>el>cn. Scho» vor der Annnherung Russlands an das deutsch-österreichische Bündnib war der Glaube an eine gegen Frankreich gerichtete Spitze diese» Bündnisses au- den französische» Borstellungen geschwunden. Deutschland batte der Nachbarrepublik zu viele und unzweideutige Beweise werkbereitcr Sympathie» gegeben, als daß sich die Rück wirkung hiervon nicht auch aus die Auffassungen, ja selbst die Ge- siuiiungeii des französischen Volke« hätte erstrecke» sollen, lind dieser letzten irrigen Bcurtheilimg entrückt, erhebt sich da» Zwei-Kaiier- Bündnib in der That al« eine mächtigere und imponircndere europäische Ttiaisache al» je. An de», Anschlüsse Rußland» bat sich die ihm inne wohnende Kraft gleichzeitig erprobt und in säst unberechenbarem Grade gesteigert. Die moralische Coalilion, die e» mit letzterem und mit Italien eingegangc», hat Europa ei» System de« Frieden- gegeben und verbürgt, wie e« seit dem Zusammenbruche der euroväischen Pcntarchie und de« BertragSrechtes von 1815 niemals bestanden hat. Und nicht die letzte Garantie sür die Fortdauer dieieö Systeme» ist, daß e» wesentlich auch au» de», persönlichen Willen der Souverän,c hervorgegangen ist, deren Reiche sich un mittelbar in die Segnungen desselben thcilen. So stark da» Fritdensbcdürsnib der Völker Europa» ist, e» ist nicht stärker al» der Entschluß ihrer Herrscher, srcmde« Recht zu achten und zu wahren, wie da» eigene, alle Regungen de» Ehrgeize» und der Selbstsucht von sich abzuweisen, dem Streite zu wehren und ihn, vorzubcugen. Wenn heute Europa selbst der serneren Zukunst mit einem Gefühle der Beruhigung entgegenblickt, so ist da» voll und ganz da» Werk der drei Kaiser, die in so feierlicher Weise aus» Neue ihren FreundschastSbund bekräftigt haben. « * » * Die Eröffnung der Arlbergbahn hat sich zu einem glänzenden Feste der österreichische» Arbeit und Schaffenskraft gestaltet, welches von den Vertretern der Nachbarstaaten mitgefeiert wurde. Weit über da- Niveau gewöhnlicher Tischreden erheben sich die Festgrüßc, welche die Vertre 'er der deutschen Staaten darbrachten, und bedeutungs voll klang eS, als der württembergiscbe Muiister- Präsidi-nt die Worte sprach: „Wenn wir auch wissen, daß die neue Eisenbahnstraße nicht blo» nach Deutschland führt, so wissen wir auch, daß ein verwandtschaftlicher Zug den Oester reicher nur zum Deutschen führen wird". ES scheint, daß diese Aeußerungen diejenigen einigermaßen irritirtc», welche aus dem Baue der Arlbergbahii um jeden Preis ein Eapitälchen sllr das gegenwärtige Regime Taafse herauS- schlagen wollen und denen man Alle» eher als einen ver wandtschaftlichen Zug mit den Deutschen »achrühmc» kann, denn Herr Oelz, der medicinische Capuzinadeu-Nednrr der Rechten, fand eS für gut. den Deutschen die „slawischen Brüder" entgegenzusctzen, die Arlbergbahn als „VersöhnungS- bahn" zu feiern und den Erechcn und Polen sür das Geld zu danken, daS sie für den Bahnbau hcrgcgcben haben: Die Taktlosigkeit war so arg, daß sie. wie ein Bericht meldet, selbst die Minister auS dem Saale trieb und daS Fest mit einem schrillen Mißtone endete. — Auffallend erscheint eS. daß bei der Eröffnung der Arlbergbahn weder die gemeinsame noch die ungarische Regierung ossiciell vertreten waren. * Die Angelegenheit des ungarischen Abgeordneten Berhovay, argen den bekanntlich vor länger als einem Jahre eine Anklage wegen Unterschlagung von Geldern erhoben wurde, befindet sich noch immer in den Hände,, der Gerichte, ohne daß bisher ein gesetzliches Urthcil gefällt worden wäre. Inzwischen ist Berhovay. trotzdem er sich in, Anklagezustanv befindet, wieder zum Abgeordneten erwählt. Die ungarische Opposition sieht darin den Beweis, daß TiSza die ihm zur Verfügung stehenden gesetzliche» Mittel nicht angewcndet habe, um den von ihm verurtheiltcn Agitationen ein Ziel zu fetzen, da sonst die Angelegenheit Berhovay'» in dem einen oder dem anderen Sinne erledigt wäre. In der That gehört diese Afsaire mit zu jenen Unbegreiflichkeiten, an denen daS öffentliche Leben in Ungarn nur zu reich ist. * Die Unterhandlungen wegen Abschlusses eines Handels vertrages zwischen Italien und Mexico sind nahezu beendet. * Der Interessengegensatz der Westmächte steht au» Anlaß der neuesten egyptiscben Vorgänge im Be griff, sich z» einem Intcressenconflict zuzuspitzen. Seitdem Frankreich es geschehen ließ, daß eS von der englischen Politik au» seiner wohlerworbenen egyptischen Pcsition kurzer Hand depossedirt wurde, hat eS nicht ausgehört, diese seine Re signation insgeheim zu bereuen und auf Mittel zu sinnen, durch eine Hinterlhür wieder nach Egyplen hineinzuschlüpfen. E» bedurfte erst mehrerer empfindlicher Enttäuschungen, bi« man in Pari» sich entschließen konnte, den Standpunkt fran zösischer Sondcrintcresscn anfzugeben und in da» Fahrwasser der europäischen Interessengemeinschaft einzulenken. DaS Ministerium Gladstone seinerseits stand sich bei der Taktik. Frankreichs berechtigte Interessen am Nit mit souveräner Nichtachtung zu behandeln, eine Zeit lang so gut. daß e» den Versuch machte, mit Gesammteuropa aus der Londoner Conserenz in eben der weniger höflichen al» rücksichtslose» Manier umzuspringen. Herr Gladstone wollte die Londoner Conserenz benutzen, um ihm die Kastanien auS dem Feuer zu holen, und da die Conserenz nicht naiv genug war, nach der Pfeife de» englischen Premier» zu tanzen, so werden jetzt drastischere Mittel angewendet. Europa mürbe zu machen. Egypten soll seine Zahlungen einstellen. Lord Nortbbrook's Mission in Kairo besteht darin, da» egyptische Staatsschiff zum Scheitern zu bringen, damit seine Londoner Auftraggeber sich am Strandgut bereichern können. Daß Strandräubcrei im civilisirten Völkerrechts codex längst antiquirt ist, genirt Mr. Gladstone'» christliche» Gewissen nicht im Mindesten. Auch daß gewisse BertragS- varagraphen bei den seltsamen Erperimenten der egyptischen Fiuanztünstler arg in» Gedränge kommen, läßt den Leiter der englischen Politik sehr kühl. Inzwischen ist der Geqenzug i» dem neuesten Intriguenspicl erfolgt. Derselbe besteht in dem Collectivprotest der StaatSschuldencommisston zu Kairo gegen die beabsichtigte SuSpendirung der Tilgung der egyptischen Staatsschuld. ES ist die» eine erste Verwarnung Europa» an die Adresse des englischen EgoiSmuS, sowie rin Wink, daß Europa entschlossen 'ist, a»s jeden Trumpf, den Mr. Gladstone ni der egyptischen Partie auSspielt, einen anderen, und zwar noch stärkeren Trumpf zu setzen. * Die französischen Blätter sprechen sich sehr entrüstet über den finanziellen Staatsstreich der egyptischen Regierung an». So schreibt da» „Journal de» DöbatS": Line ernste Nachricht ist au» Egypten eingetrossen. Die Regie- nmg de» khedive hat sich entschlossen, einen finanziellen Staatsstreich »u machen und ganz allein, au« eigener Machtrollkommenheit einen Lyell der Maßregeln zu decretiren, welche di« in London versammelten Vertreter der Mächte zu »greisen sich weigerten. Sie bemächtigte < sich der Einnahme», die für die Schuld bestimmt sind. Für dies mal will sie wohl »nr an die Amortlsirung rühren; sie willigt ein. ken nächste» Eonpcn zu rclpeclireu; sie befiehlt nur den Statthaltern der Pivvmzen, den Zoll- und E>se»bali»ver>valtu»gen. direct an das Fi>'aej»,'mileriui» die Kummen abznliescrn, welche d,e sür d,e Louoonö »Sthige» Tleträge überschreite». Man weiß aber, daß dal c, nur der erste rchrtti Ueberwiiitung kostet, und sollte der vor liegende Verlach gelinge», dann dürfen wir un« daraus gesoßt machen, bald noch aiidere zu sehen. I» jedem Falle hat die Unge setzlichkeit keine Abstufungen, wie da- Verbrechen und die Tugend. Ganz oder zum Theil, die Loufitcirung bleibt doch immer dieselbe. Den Mächte» liegt es ob, zu erwägen, welche Folgen sie dieien, Handel geben und aus welche Weise sie jenen unqualificirlen Act iirrcrdriilken werden, zu dem die egyptische Regierung sich entschlösse» hui. Ihr Ei»misclm»g»recht ist nicht zweifelhaft, eS wurde nienialt bestritten: et «rgiebt sich au- den Unterhandlungen, welche der Promulgirung de« Liquidatioii-gesetze» vorau-gingen und dieselbe begleiteten. Die Thalsache selbst der Liuberusung der Conserenz bcstätigt es noch einmal mehr. Die von dem Khedive und seinen Ministern angerathe» Initiativ« wird der Au-gang-punct einer diplomatischen Tampagnr sein, über die wir un- heute nicht näher eimaffen wollen. Allein abgesehen von der politschen Seite, hat die Affaire auch »och ihre gerichtliche Seite. Dabei gab eS nicht nur Verletzung internationaler Engagements, sonder» auch Verletzung eiiics Lonlractet rundweg. Den Schuld-llommissaren, den Hütern der Interessen und Rechte der Gläubiger, kommt eS zu, nicht jene Belaubung vor sich gehen zu lassen, dic im Anzüge ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde ein einsacher Protest nicht genügen und nicht- hindern. Allein eS giebt in Kairo Gerichtshöfe, vor denen die egyptische Negierung justificirbar ist. Wir zweifeln keines wegs, daß die Schuld-Eommissare, welchen der Schutz der Rechte der Gläubiger oblieg« und di« zu anderen Zeiten nicht gezögert haben, sich an die Gerichte z» wenden und von ihnen zu verlangen, sie niögen die Interessen ihrer Schutzbefohlenen gegen die Gewaltthälig- leiten der Autorität de» khedive schütze», noch einmal durch die Justiz die Maßregel» auuulliren lassen werden, deren Ungesetzlichkeit flagrant ist. Sie werde» sich gewiß nicht mit einer gegen die Regierung gerichteten Aktion begnügen; sie haben da» Recht und die Pflicht, sich direkt an die Beamten zu wenden, welche mit dem Einziehe» der Einnahmen betraut sind, in deren Hände eine Opvo- sition zu legen und diese persönlich verantwortlich zu machen sür jede Unterschlagung, sowohl vom civileo, al» von« strafrechtliche» Gesichl-piiiicte aus. Die übrige Pariser Presse brandmarkt ebenfalls in schärf, ster Weise diesen neuesten .Act der Flibusterei England»". So schreibt u. A. im .National" dessen Chefredakteur Pessard: „Die »»verschämtesten Spitzbuben haben e» dem ehrenwerthen Nubar Pascha wohl gleich gethan, ihn aber sicherlich nickt über troffen. Jedoch die Spitzbuben arretirt man, Nubar Pascha wird ma» nach wie vor Exccllenz nennen. Der ehrenwerthe Greis, dessen Liberali»nniS und humanitäre» Ideen die Presse der ganzen Well durch zwei Bierteljabrhunderte erfüllten, der sittenstrenge Herr Gladstone hat zweifelsohne dem egyptischen Gauner diese hohe Operation internationaler Bauernfängerei anbesohlen. Und wo» sür Geschrei gäbe e», wollte man behaupten, daß die Operation, die man verdammte, nicht nur einer der betrügerischsten Bankerotte, eine Bookmaker-Schwindelei ist, sonder» sogar ein Diebstadl mit de- waffiitler Hand! All da» ist abstoßend und demoralisirend, und wenn ma» die fromme Regierung eine» großen Lande- mit allem Frohsinn solche Acte begehen sieht, fragt man sich, im Namen welchcr Principien die englischen Policemea die Pick-Pocket» verhaften und die Nichler von der Bank der Königin sie ins Gesäugniß schicken. In ähnlichem Sinne spricht sich die .RöpubUque Franpaise" au». — Zur Haltung China» bringt der .Voltaire" nachsichende Note: „Wir halten e» nicht sür unmöglich, daß die Regierung den An- geboten einige Ausmerksamleit schenkte, welch« China ihr machen könnte: allein e» erscheint un- unwahrscheinlich, daß sie je die Idee eine« Schiedsgericht» annäbme. Daß der Hos von Peking einen Unlerbändler jucht, einen Vermittler, der sich damit besaßt, Frank- reich neue Bedingungen zu unterbreiten, da» könnten wir bi« zu einem gewissen Puncte verstehe»; daß er aber glaubt, dieser Unter- Händler könnte ein Schiedsrichter sein, d. h. eia Richter, der beauf- trag» ist, in letzter Instanz über den sranzösisch-chinesischeu Lonslict ein Unheil auszusprechen, da» ist eine Idee, welche eine Prüsung nicht verlrägt. China hat den Vertrag von Tien-Tsin »erletz», Frankreich hat Rechte aus eine Geuugtlmung; da» sind offenkundige Thosachen, an denen olle Schiedsrichter der Welt nicht» ändern können." * In Eapstadt geht da» Gerücht, daß Sir Hercules Robinson, der Gouverneur der Capcolonie, damit drohe, seinen Posten niederznlegen. falls nicht in Bezug aus Betschuanaland entschiedene Schritte gethan würden. Der Rücktritt dieses Manne» würde den Bocren sehr lieb sein. DaS holländische Element in der Capcolonie ist nicht gewillt, znr Unterdrückung der neuen Voeren-Ansiekelungcn i» Stella- land und Goschen die Hand ru reichen. Die englische Negie rung forderte die Colonie auf, eine kleine Truppeiiabtbcilung nach Betschuanaland zu entsenden, um die englische Flagge zu schirmen und die englische Schntzherrschast zu erzwinge». Allein die Capregiernng »i»ßte unter dem Druck der hollän dischen Parlament-Mehrheit ihre Mitwirkung versagen. Die holländische Partei will Betschuanaland nicht an England, sondern höchsten» an die Capcolonie angliedern, um dadurch ihre Herrschaft noch zu befestigen. Sachsen. * Leipzig. 24. September Die 4. Classe der 106. königl. sächsischen Landeslotterie wird in den Tagen vom 6. und 7. October d. I. gezogen. Die Erneuerung der Loose ist nach tz. 5 der dem Plane zu dieser Lotterie angcfügten allgemeinen Bestimmungen spätesten» vor Ablaus keS 27. September 1884 bei dem Collecteur. dessen Name und Wohnort auf dem Loose aufgedruckt und ausgestempelt ist, zu bewirken. Ein Interessent, welcher diese Erneuerung ver säumt, oder sein Loo» von dem nurgedachten Collecteur vor Ablauf de» 27. September nicht erhalten kann, hat sich nach Maßgabe deS anaezogenen tz. 5 bei Verlust aller Ansprüche an da» gespielte Loo» an die königliche Lotteriedirection noch vor Ablauf de» 2. October 1884 zu wenden. * Leipzig, 23. September. Herr Prof. vr. Mauren- irecher, welcher von kommendem Semester an unserer Universität al» ordentlicher Professor angrhören und den Lehrstuhl von Noordeu'S einnehmen wird, wird die Hebungen de» königlichen historischen Seminar» leiten. Außerdem hält Professor Maurenbrrcher im Winter zwei Vorlesungen: „Ein leitung in da» Studium der neueren Geschichte" und „Geschichte der neuesten Zeit (1814—187V)." Da» erste Colleg ist zweistündig, da» letztere vierstündig. ar. Leipzig. 23. September. Die beiden hiesigen Schuh macher-Innungen hatten sür gestern Abend im Saale de» Schuhmacher-InnungShanse« eine Zusammenkunft veranstaltet, zu welcher die zur Messe hier weilenden fremden Fach- genossen sich zahlreich «ingefunden hatten. Herr Obermeister Sckönlein b»eß in einer kurzen Ansprache die erschienenen College» willkommen, und Herr Seyferth, Redakteur der Sckiuhmachrrzeitung, gab «in zwar knappe«, aber überstchtliche- Bild der Verhandlungen der letzten in Dresden stattgrsundenen Fachconferenz. wobei von ihm die einzelnen Ergebnisse der- selben in kritischer Wpfe beleuchtet wurden. Herr Karl Ernst Köhler hier hatten der gestrigen Versammlung eine reich- baltiqe Collection Leisten ausgestellt, welche von den Fach- genossea mit Interesse geprüft wurden. * Leipzig, 23. September. Die Leipziger Exercir- scbul« von Wilhelm Zörnitz, gegründet 187t und »ach dessen Tode ganz nach den bisherigen bewährten Einrichtungen fortgesetzt von dessen Sühnen Robert und Wilhelm, hat während der Zeit ihre» Bestehen» sich fortwährend einer so ehrenden Beliebtheit erfreut, daß e» keiner Reklame bedarf, um dieselbe in den Augen de» Publicum» hcrvorzuhebeu. Der zahlreiche Besuch derselben und die erzielten Resultate sprechen sür die zufriedenstellenden Leistungen derselben deutlich genug. Sonntag, am 5. October, wird die genannte Errrcirsckule ihren heurigen Wintercursu» beginnen, und sind, wie bis her. hierzu Räume Mktzer Centralballe und im Kryflall-Palast zur Verfügung gesbekt. ES kann nicht oft genug wiederholt .»erden, welchen ungemein segensreichen Einstuß aus Gang, Haltung. Ausdruck >md Spannkraft die Erercirübungen nach systematischer Anwendung auf den jugendlichen Körper äußern, und wie dadurch -zugleich auch der Sinn der Ordnung, Piiiicliichkcit u»v Entschlossenheit geweckt und genährt wird. Die lluterrichlssiuiiden im WiutcrcursuS der Zörnitz'schen Exercirschnle sind aus Mittwoch und Sonnabend Abend» 5 bi» 6 llhr und Sonntag» aus >/,l l—12 Mir Mittags festgesetzt, und die Anmeldungen neuer Schüler sür die Knabenschule sowohl wie sür die AuSbilvung zum Militairdienst i» der Zörnitz'schen Wohnung, Eternwartenstraße Nr. 35, erbeten. Möge dieser Hinweis ans die treffliche Erercirschule vo» W. Zörniy dcrielben noch recht viele Schüler zusührcn * Reudnitz, 23. September. Nachdem da- königl. Cultn-ministerium die Errichtung einer mit 1800 -E Jahre», gehalt und 300 »A WohnungSentschädignng zu dotirenden HilsSgeistlicheästelle genehmigt hat. ist diese letztere seiten» de» königl. Eultu-ministeriumS al» Collaturbehörde zur Ausschreibung gelangt, e» hat sich jedoch Niemand um dieselbe beworben. Zufolge Verordnung der ge dachten hoben Behörde wird daher der derzeit in Elenden amtirende Herr cauä. tbsol. Lippold mit dem 1. Oclober vicariatSweise nach hier versetzt unv wird dessen Einweisung »ach Beschluß de» Kirchenvorstande» am Sonntage den 12. October d. I. beim Hauptgotte-dienste erfolgen; die Einweisung erfolgt im Aufträge de» Herrn Superintendent v. Michel durch Herrn Pfarrer Rausch. Mit der Be setzung der HilsSgeisnicbenstelle werden nun auch die Abead- gotteSdienste (im Winter um 6 Uhr) vom lS. October d. I. ab und dic vorgeschriebenen Katechi-muSunterredungen mit der coasirmirten Äugend Sonntag» Nachmittag» 2 Uhr eiugeführt werden. Chemn itz, 23. September. Die am vergangene» Sonn abend im Speisefaal »Zur Linde" abgehaltene Versamm lung deSVcrein» selbstständiger M iether hiesiger Stadt war so stark besucht, daß die Räumlichkeit diese» Saale» bi» auf den letzten Platz besitzt war. Nachdem der Vorsitzende, Herr Schönhcrr, die BekWWAnlnng '/,9 Uhr Abend» eröffnet batte, kamen die Protokolle der letzten Monat-Versammlung vom lO. September und dasjenige von letzter Borstandssitzung vom 18. September zum Bortrag; unter den erschienenen Gästen befanden sich Herr Archidiakonu» v. Soden und dic ür daS Projekt, sogenannte Arbriterwohnungen sür hiesige Stadt z» erbauen, vom Arbeiterverein und von einer freien Ver einigung von über 100 Mann hiesiger Stadt gewählten, je auS cchs Mann bestehenden Commisstone». Nachdem der Vorsitzende alle Anwesenden herzlich begrüßt hatte, theille derselbe einen Brief vo» Danzig mit, in welcbcm gebeten wird.derChemnitzerMiether- verein möge st» dem Danziger Bürgerverein aiischließen, da derselbe ähnliche Tendenzen wie der Chemnitzer Mielherverein verfolgt. Aus Vorschlag de» Vorsitzenden beschloß man. hiervon abzusehen. Ferner brachte derselbe einen Brief deS hiesigen allgemeinen Hciusbesitzervercin» zur Verlesung, in welchem a-igezeigt wurde, daß derselbe geneigt sei, aus Wunsch teö MiethervereinS betresst eine» von beiden Vereinen ausgestellten MiethcontraclS geeignete Schritte zu lhun. Hieraus erhielt Herr Haupt daS Wort über daS Thema, ob e» zweckentsprechend und möglich sei, in unserer Stadt sogenannteArbeiterwohnungen zu bauen. Derselbe wie« schlagend nach, baß eS wobl an der Zeit sei. dieser allgemein fühlbaren Noth ein Ende zu machen, e» sei nolhwcndig, daß sich Männer vereinigten, um muthig und ausdauernd dieses Projekt zu verwirklichen. Der Vortragende bezog sich in seinem Vortrag hauptsächlich aus die HauSbesitzer- vereine zu Kopenhagen und Flensburg und betonte, daß in erst genannter Stadt brS jetzt 523 Häuser gebaut und vollständig bezogen sind, während in letztgenannter Stadt 258 Häuser in 12 Jahren gebaut wurden. Diese Häuser sind ebenfall ganz bezogen. Da sich die betreffenden Einrichtungen zum Woyle der stimnitlichen Einwohner genannter Stadt bewäh ren, wünschte Redner, Laß sich viele, recht viele Männer ver binden möchte», um vergleichen gute, zum allgemeinen Wohl dienende Einrichtungen zu schaffen. Nach beendigtem Vor trag, sür welchen Herrn Haupt allgemeine Anerkennung gezollt wurde, ging man zur allgemeinen DiScussion über. DaS Recht, in dieselbe einzutreten, wurde von vielen Rednern >»it der der Sache entsprechenden Würde in Anspruch genommen. sämmtliche Redner bestätigten dic allgemeine Noth an Wohnungen sür Arbeiter, Untcr- beantte re. und wünschten, daß sich im Miethcrvercin auch eine Commission bilde, wie solche sür diese Angelegenheit in, Arbeiterverein und einer freien Bereinigung von Arbeitern bereits bestellen. Schließlich ging der Antrag ei», eine Com mission sür de» genannten Punct im Mictbcrvercin zu wählen. ES wurden gewählt die Herren Haupt, Scbönbcrr, Böttgcr, Winkler, Nöpping. Baumann. Lanzenbergcr, Kirsten, Markert und Scbnicitzner; die ersten sechs bilden die Commission, die letzten vier sind Ersatzmänner. Der Vorsitzende machte noch bekannt, daß 16 Herren sich dem Mietherverein als Mit glieder cinschreiben ließen. Im Fragekasten fanden sich Zettel nicht vor. Nachdem der Vorsitzende die Versammlung ge schlossen hatte, sagte derselbe allen Anwesende» sür ihr zahl reiches Erscheinen und die bewahrte würdige Haltung besten Tank, mit dein Wunsche, daß die Arbeite» der drei ver- einialen Commissionen von Segen gekrönt sei» »löcbtcn. — Nach Schluß dieser Versammlung hielten die Mitglieder der drei Commissionen eine Beratkinng unv beschlossen, sich gc- meinschastlich mit Herrn ArchidiakonuS v. Soden Dienstag, 23. September, im VcreinSbauS deS Arbeitervereins Abends 8 Uhr zur ersten Sitzung cinzufiiiden. ** Plaue». 22. September. Die Vertretung der nationalliberalen Partei zu Neichenbach sür den XXH. sächsische» Wahlkreis erläßt soeben in den Localblättern de» Wahlbezirkes ihren Wahlaufruf sür die bevorstehende ReichStagSwahl. Nack einem kurzen Hinweis aus da» Be deutsame der bevorstehenden Waklen wird in dem Ausruf be merkt, daß dem Verlange» der Eonscrvativen (mit denen die Nationalliberalc» einen Eompromiß seit dem Jahre 1878 geschlossen hatten), den bisherigen Abgeordneten für den 22. Bezirk, Herrn Commerzienrath Niethammer diesmal fallen zu lassen und einen Teutsch-Conservativen zu wählen, nicht stattgegebeu werden könne. Die Schließung eine» Com- promifle» verwandter Parteien könne bloS aus einem Candi- daten der Mittellinie basirrn. Herr Niethammer entspreche diesen Anforderungen, und wenn die eonservativc Partei einen solchen Candidaten nicht acceptirt, eine weitere Verschiebung nach reckt» fordere, so könne die nationalliberale Partei ihr dahin nicht folgen, so bedauerlich die Zersplitterung von reichS- sreundlicben Parteien an und sür sich wäre. — Der von den kiesigen Nationalliberalen und Deutsch-freisinnigen sür den hiesigen XXIII. Wahlbezirk ausgestellte Eandikat sür den Reichstag, Herr Generaldirector Grä hl-Dresden, bat seinen Ausstellern bis beute noch nicht die definitive Zusage eine» Mandat» zuqehen lassen. Wahrscheinlich wird Herr Grahl dieselbe persönlich nberbringen, denn sür morgen wird er bier erwartet. In unsere Stadt hat die Wahlbewcgung nun auch ihren Einzug gehalten und wird der Kamps, in Anbetracht der Kürze der Zeit und der die-mal in Frage kommenden ganz besonderen volkSwirtbscbasttichen und indu strielle» Interessen, mit besonderer Heftigkeit gesührt werde». — Am Scnntag Abend V,tO Ubr ist da» zum Rittergut Frankenbausen bei Crimmitschau gehörige, aus der Sanaubenge gelegene Vorwerk, au» 5 Gebäuden bestehend, bis ans die Umfassungsmauern niedergebrannt. Da-Wobn- gebäude wurde von vier armen, mit Kindern reichgesegneten Arbeiterfamilien bewohnt, welchen fast sämmtliche» Mobiliar dabei mit verbrannt, bcz. zu Grunde gegangen ist. Die dem NilterguISpackler Herrn Metzer gehörigen, in den abge brannten Gebäuden befindlich gewesenen Vorrätbe waren ver sichert. e» sind aber unter Anderem 800 Schock Gerste und 40 Fuder Kleeheu mit verbrannt. Annaberg, 22. September. Nachdem nunmehr der Termin sür die bevorstehende Reich»tag»wahl aus den 28. October festgesetzt worden ist, wird da« politische Leben in de« meisten Orte» unsere» vaterlande« lebhafter «„den. An» dem hiesigen Wahlkreise, in dem bi» jetzt noch sehr wenig von einer Wablbewegung zu verspüren war, ist nur bekannt, daß von Seiten der Nationalliberale« der auf den Boden de» sogenannten Heidelberger Programm« getretene bisherige Abgeordnete. Herr Eugen Holtzmann au» Breilcnhof, wieder ausgestellt wird, welcher sich, dem ver nehme» nach, auch um die Unterstützung der conservativen Partei bewirbt. E» ist anscheinend Au«ftcht vorhanden, daß Herr Holtzmann al» Eandidat der Natiooalliberalen und Eonservaliveu proclamirt wird. Unter den Anhängern der deutsch-freisinnigen Partei, die noch keine Organisation in unserem Wahlkreise hat. soll die Absicht bestehen, eme Zähl- caudidatur ihrer Partei in Vorschlag zu bringen. —r. Adorf. 22. September. Da» gestern in unserem böhmischen Nachbarort Fleißen gefeierte fünfzigjährige Jubiläum de» selbstständigen Bestehen» der evangelisch-lutherischen Gemeinde daselbst hatte eine große Zahl von Festtheilnehmern dahin gesührt. Die Häuser de» Orte», auch diejenigen der katholischen Bürger, waren mit Blumengewinden und Flaggen aus» Prächtigste geschmückt, und di« Gäste wurden durch da» Festcomit» feier lichst empfangen. Bor dem Gottesdienste wurde ein kleine» Denkmal eingeweiht, welche- an oem Orte errichtet ist, wo früher ein einfache» Bethau» zur Abhaltung de» evangelischen Gottesdienste» gestanden hatte. Al» Festprediger war ur sprünglich Herr Superintendent vr. Großmann in Grimma, der Sohn de» ersten Fürsorger» der Flcißner lutherischen Gemeinde, i» Aussicht genommen; doch war derselbe am Erscheinen verhindert. Seine Stelle vertrat in bester Weise Herr Pastor vr. Günther in Brambach (Fleißen war früher nach Brambach eingepfarrt). E» hielten noch Ansprachen: die Herren Superintendent Alberti au» Asch, Pfarrer Ferber au» Prag und Pfarrer Walther au» Freiberg in Sachsen, welcher al» Vertreter de« Dresdner Hauptverein» der Gustav- Adolf-Stistuna für die evangelische Gemeinde Fleißen tvO fl. überbrachte. Der Leipziger Lanptverein war nicht vertreten. Ein einfache» Mittag«mahl schloß die Festfeier, die durchaus würdig und ungestört verlief. — Am letztvergangenen Sonntage früh in der fünften Stunde wurde auf der Haltestelle Untermarxarüa durch den ersten von OelSnitz nach Zwickau fahrenden Persoaenzug ein junger Mann überfahren. Der Verunglückte hatte verschiedene Verletzungen am Kopfe erlitten. — Dem Vernehmen nach wird, um den Besuch der jandwerkStechuischen Ausstellung in Dresden zu erleichtern, Sonntag den 28. September er. früh V,S Uhr ein Extrazug zu ermäßigte» Prelsen von Chemnitz nach Dresden abgesertigt werden. Die Billet» für Hin- und Rückfahrt gelten zwei Tage und kosten in dritter Elass« 2.50 in zweiter Classe 4.50 »E Auch in Hainichen und Frankenberg werden Billet» zu ermäßigten Preisen für den Zug auSgegebeN werden. Bon Zwickau und Glaucha», sowie von dm Zwischenstationen au» ist der Zug ebenfalls benutzbar, weil der erste Zug von Zwickau in Chemnitz bereit» V,5 Uhr rüh eintrifst. -s Dresden, 22. September. Ihre königl. Hoheit die Zrau Großherzogin von Mecklenburg-Strehlitz, welche die Sommermonate über auf ihrer reizend gelegenen Besitzung »Kcppschloß" bei Hostcrwitz verweilte, ist heute von hier au» nach ihrer nordischen Residenz zurückgekehrt. Die bohe Dame ist schon seit Jahren wegen ihrer herablassenden Liebenswürdigkeit gegen Jedermann im Dre-dner Elbtbale eine sehr gern gesehene und populäre Erscheinung. — Da von dem Ossiciercorp» de» Gardereiter-Regimeat» beute Nachmittag aus dem Cavallerie - Exercirplatze „am Heller" in der Nähe der Albertstadt veranstaltete Wett rennen ist glatt und ohne nennen-werthen Unfall verlaufen. In dm drei Rennen blieben solgmde Herren Sieger: l) leichte Steeplechase. 2500 Meter Distanz, Lieutenant» von Salza, von Arnim und Graf Wilding; 2) schwere Steeplechase. 3500 Meter Distanz. Lieutenant» Gras Vitzthum von Eckslädt, von Salza und von Mangoldt; 3) Hürden-Rmnen, 1800 Meter Distanz. Lieutenant Gras von Fabrice, Major von Egidy, Liculenanl Gras Vitzthum von Eckstädt und Major v. Henning. Beim zweiten Rennen wurde ein Reiter abgeworsen, ohne jedoch irgend welchen Schaden zu erleiden. — lieber die tiefsten Felsenbrunnen in Sachsen tbeilt die soeben erschienene Nr. 79 der Zeitschrift »lieber Berg und Thal" mit, daß der Königsteiner Brunnen (in Ca,idsteinfel») 187 Meter, der AugufluSburger Brunnen (in Porphyrfel») 170 Meter und der Stolpener Brunnen (in Basaltsel») 82 Meter ties sind. vermischtes. — Utrecht, 20. September. („Kölnische Zeitung"). Am 13. September feierte ganz Niedcrland in unserer schönen Biscbossstadt den 70. Gcburlötag de» Professor» Nikolaus Beet», de» Liebling» unserer Nation. Da» Gesetz verlangt, daß mit 70 Jahren dic Professoren vom Katheder herab und in den Ruhestand treten. Dieser Tag wurde sür Beet» ein Iubcltag im eigentlichsten Sinne de» Worte». Der ausgezeichnete Mann, auch in Deutschland durch Uebersetzliuqen seiner „lÄuneru odscarn" und einiger seiner schönsten Gedichte bekannt, vereinigt in sich die liebens würdigsten Gaben de» Herzens mit den ausgezeichnetsten Talenten de» Geistes. Für Alle», was er in seinem reiche» Leben seinem Baterlande war. dankte ihm nun va- ganze Land. Die Festrede kielt Professor de Brie». Außer einer reichen Dotation, die den Abend seine» Lebens vollständig sorgenfrei macht, wurde ihm seine vom Professor Stracke verfertigte, lebensgroße Marinorbiiste verehrt. Deputationen brachten Geschenke, niederländische und belgische Orden. Kränze, Blumen; u. A. überreichte Gras v. d. Lijnden ein Album, oder besser gesagt, eine reich auSgestattete Truhe mit etwa 400 Hantschristen und Zeichnungen von Dichtern, Gelehrten und Künstler»; sür die Vlamingen au» Belgien hielt Rosseel» eine herzlich: Ansprache; die Firma Bokn an» Haarlem brachte die an diesem Tage erschienene 15. Auflage der ..Oainsi» odsenra". An, Nachmittag fand ein Festconcert statt, bei welchem n. A. 200 Kinder mttwlrkten. Abend» ein Festessen, bei dem der ganz« niederländische Geiste-adel um Beet» und seine Familie versammelt war. Bon deutscher Seite wurden Beet» Huldigungen dargebreckt von Prosessor Georg Ebers au» Leipzig und Frau Lina Schneider au» Köln. Alle holländischen Zeitungen waren am 13. September im eigentlichen Sinne deS Worte» Fcstnommern K. Brüssel. 2l September. Der „Internationale artistisch-literarische Congreß", weicher seine früheren Versammlungen in Pari». London, Lissabon. Wien, Rom und Amsterdam abgehalte» bat, sollte diesmal in Madrid zn- sammentretM. > In Folge der Cholera unv der Quarantäne- Maßregeln hat man sich indessen entschlossen, sich in Brüssel zu vereinigen. Der Congreß wird im ?alai, cie, Xeackbmieb vom 27. September dis 2. October stattsinden und mebrerc wichtige Gegenstände, insbesondere die Frage de« literarischen und künstlerischen Eigrnthnm» vom iniernationalen Gesichts punkte. in den Bereich seiner Besprechungen zieben. Vom Berg»ügungS-AuSschuß sinv Exkursionen nach Antwerpen und Brügge und' verschiedene Festlichkeiten in Brüssel, worunter eine Galavorsteklnng in der Monnaie, in A»«sicht genommen. — Der Haß der beiden streitenden politischen Parteien treibt wundersame Blütben. In Folge der famosen Maai» festation vock 7. September hat der ultramontane Bürger- Meister von,Aalst (Alost) den Brüsseler Händlern da« Feil- bieten aus ih»n dortigen Märkten einfach verboten. Die Vergeltung,Aat nicht aus sich warten lassen. Sobald de, Vorgang hiyr bekannt wurde, baden die vereinigte» Brüsseler Marktleute.die mit großen Quantitäten Blumenkohl re. a»
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