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Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189103180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910318
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-03
- Tag1891-03-18
- Monat1891-03
- Jahr1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.03.1891
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-M GUchfifche* L<»t»»eO»««r»elser (The«»»ötze»«ei»e»a!.«»»rei- e r). Nr. 63. — 18. MSrz 1SSU Akplanten neue» Zollerhöhungen aus Jndustriekrelsen ein. — Eine Kwße Pariser Arbeiterversammlung sprach sich entschieden für die allgemeine Feier de» 1. Mai au». Trotzdem wird iu Pari» herzlich venig darau» werden. England. Der in der englischen Hauptstadt ei»getroffe»e König Leopold von Belgien hat dort eine Deputation britischer Kaufleute empfangen, welche Handelsinteressen in, Songostaate haben. — Zwischen der englische» und portugiesischen Regierung sind Verhand lungen wegen der in Pvrlugiesisch-Asrika stattgehabten Zwischenfälle —- mehreren Engländern waren ihre Waffen abgenoninien und rin britische» Waffenschiff war beschlagnahmt — eingeleitet worden. Es verspricht Alle» eine friedliche Lösung. — Der englische Dampfer «Marana" ist im Canal total wrack geworden. 25 Personen, darunter der Tapitän und alle Ofsiciere, ertranken. Amerika. Der StaatSsrcretär de» Auswärtigen, Blaine, tele- gtaphirle a» Nicholl», Gouverneur von Louisiana, der italienische Gesandte habe dem Präsidenten der Republik wegen de» bedauerlichen Blutbades in New-Orlean» Vorstellungen gemacht. Die Verträge mit dem befreundeten Italien gewährleisten den in den Vereinigten Staaten ansässigen Staatsbürgern den Schutz des Leben» und des Eigenthums. Ter Präsident bedauert lebhaft, daß die Bürger von New-Orlean» der Lauterkeit und Befähigung der Gerichte kein Ver traue« geschenkt und die Entscheidung über eine gesetzlich geregelte Frage dem durch Leidenschaft getrübten Volksurtheil anheim gegeben hätten. Der Präsident der Republik hoffe, daß der Gouverneur ihn bei der Erfüllung der Pflichten der Regierung gegenüber den Italienischen Unterthanen in der durch die herrschende Erregung bttvorgerufenen Gefahr unterstützen und daß er die erforderlichen Anstalten treffen werde, daß weiteres Blutvergießen verhindert und alle Schuldigen dem Gerichte übergebe» würden. Die Behörden könne» aber vor der Hand wenig thnn, denn die Volksmenge würde die verhafteten Führer sofort befreien. — Wie in Chile Krieg geführt Wird, schildert folgendes Telegramm: Oberst Noble» verließ, durch Provianlmangel gezwungen, seine feste Stellung bei Pozo al Monte «Ud griff mit seinen 1200 Mann die doppelt so starken Aufständischen an. Durch da» Aufslecken einer Parlamentärslagge aus der Seile feiner Gegner wurde er indessen veranlaßt, auf Unterhandlungen ein- zügehen. Während der Besprechungen wurde indessen von den Auf ständischen plötzlich ein vernichtendes Feuer eröffnet und RobleS fiel von 17 Kugeln durchbohrt. Seine Mannfchaften wurde» fast ganz anfgrrieben. Sächsisches. — Tstel-Ertheilung. Den Gewerbe-Jnspections-Assistenten Johann Theodor William Schubert in Leipzig, Anton Gustav Sagaffer dl Zwickau, Julius Friedrich Haupt in Leipzig und Karl Eduard Meßner in Dresden ist der Diensttitrl Gewerbe-Juspector ertheilt wordcu. — „Jnvalidendank für Sachsen". Nach dem Rechen schaftsbericht auf das Jahr 1890 sind die Einnahmen des unter dem Protektorat des Königs stehende» Vereins auch in diesem Geschäfts jahre erfreulicherweise gegenüber denen früherer Jahre nicht zurück geblieben. Die Dresdner Geschäftsstelle brachte 5130 Mk, die Leip ziger Geschäftsstelle 1269 Mk. und die Chemnitzer Geschäftsstelle 391 Mk. Gewinn. Das Vereinsvermögen betrug Ende December 85,465 Mk. Durch den kostenfreien Stellennachweis wurden zu sammen 286 Invaliden angestellt. Davon kommen auf Dresden 203, auf Leipzig 48, auf Chemnitz 36 Invaliden. Zur Sicherstell, «ng der Zukunft seiner Beamten hat der Verein im vergangenen Zc^>^ eine Pensionscaffe in's Leben gerufen, welche bereits im ersten lausenden Geschäftsjahre über einen Fonds von 9324 Mk. verfügt. — Dresden, 17. März. König Albert hat auf den Bortrag des Gesammtministeriums und des Ordenskanzlers eine Abänderung der Bestimmungen über die Gestalt der Ordensinsignien des Groß- kreuze» und des Comthurkreuzes vom Verdienstorden beschlossen und verfügt. Darnach wiijd von jetzt an dem Ordenskreuze für die Großkreuze und für die Comthurkreuze eine königliche goldene Krone hinzngefügt. während a» die Stelle des zum Großkreuze gehörigen sechseckigen silbernen Strahlensterncs ein achteckiger tritt. — Ein Um tausch der bisher verliehenen Dekorationen des Großkrcuzcs und Comthurkreuze» gegen Dekorationen in der abgeändcrten Form findet bei der Ordcnskanzlei nicht statt. — Donnerstag Vormittag 11 Uhr findet in der katholischen Hoftirche feierliches Requiem für die Seelen ruhe des verstorbenen Abgeordneten Windthor st statt. — In Frankenstein bei Freiberg hat sich eine schwere Wolke de- Unglücks über der Familie rines Arbeiters Namens Oettel zu- sammengezogcn. Oettel selbst liegt seit sechs Wochen zum Tode krank darnieder; von seinen sechs Kindern mußten innerhalb acht Tage» drei beerdigt werben, ei» viertes ist dem Anslöschen nahe und auch die anderen sind erkrankt, von denen auch zn Ostern eines die Schule verläßt. Dazu kommt noch, daß die Mutter jede Stunde ihrer Ent bindung eutgegensieht. — Leipzig, 16. März. Gestern beging Herr Or. Gensel das 35jährige Amtsjubilum al» erster Sekretär der hiesigen Handels kammer. Die Feier gestaltete sich zu einer glänzenden, vielseitigen Kundgebung und Aneikennung aller derjenigen Kreise, mit denen der allgemein verehrte Jubilar durch seine Becnfsthäligkeit und seine viel gestaltige, die Kräfte eines einzigen Mannes fast übersteigende öffent liche Wirksamkeit in Berührung steht. — Der Student Walther May, der sich zur Socialdcinokratie bekennt, ist, nachdem ihm bereits mehr fach das Auftreten in öffentlichen Versammlungen verboten worden war, von der Universität Leipzig verwiesen worden. — Hartmannsdorf. Kaum hat unser Lehrerkollegium durch den plötzlichen Tod des Lehrers Nürnberger einen schmerzlichen Ver lust erlitten, so hat dasselbe schon wieder einen Unglücksfall zu be klagen. Lehrer Lohde, der schon längere Zeit an Nervenüberreizung gelitten» ist plötzlich geisteskrank geworden und zwar in so hohem Grade, daß Tobsucht eingelreten »«d wenig oder gar keine Hoffnung auf Besserung seines Zustandes vorhanden ist. — Flöha. Auf Vorschlag des ärztlichen BezirkSvrreinS hat die königliche Amtehauptmaunschaft Flöha mit dem Bezirksausschüsse verfügt, zunächst 50 Stück ausgerüstete Verbandskästen für die Anlegung van Nothverbändcn bei Unglückssällen Herstellen zu lasten, damit in jeder Gemeinde de» amtshauptmannschaftlichen Bezirks wenigsten» ein solcher Kasten «»geschafft und dessen Inhalt stets vollständig erhalten werde. Diese Verbandskästen sind nun in diesen Tagen fertig geworden und Werden demnächst zur Vertheilung gelangen. Die Amtshauptmann schüft Flöha dürfte die erste amtshauptmannschaftliche Behörde sei», welche eine derartige höchst wohlthälige Einrichtung, die bei Unglücks fällen allgemein gut sei» soll, getroffen hat. — 0. Hilbersdorf. Die diesjährige Frühjahrs-Control Versammlung für die Mannschaften von Hilbersdorf findet den 9. April, Nachmittags 3 Uhr» im Gasthaus »Blankenau" zu Glösa statt. Im Uebrigen wird auf die am Gemeindebrrtt, sowie in den hiesige» Echankwirthschaften zur Veröffentlichuiig gebracht« Bekanntmachung hingewiescn. — ü. Hilbersdorf, 16. MSrz. Am gestrigen Sonntage hielt der neugegründete Dramatische Verein hier seinen, ersten Theaterabend ab. ES kamen drei einaktige Lustspiele zur Aufführung. Der Rein ertrag dieser Vorstellung fließt dem Grundcapital der hiesigen Klein, kiuderbewahranstalt z«. Die Aufführung kann al» gelungen bezeichnet werden. —0. Jahnsdorf, 16. März. Bestem Sonntag hielt der Fachverei» der Textil-Arbeiter im Gasthof »Zum Felsenkeller" eine öffentlich« Versammlung ab. in welcher Herr Keßner au» Chemnitz die Lage der Arbeiter eingehend erörterte. Der Vortragende erntete für seine Ausführungen vielen Beifall. Die Versammlung, welche sehr stark besucht war, verlief ohne Störung. — Am Palmsonntage, Abends 8 Uhr, hält Frau Louise Leistner au» Cölln bei Meißen im hiesigen Verein für GesundSheitspflege und Naturheilkunde einen Vortrag über: »Frauenleiden und deren naturgemäße Heilung." Zu diesem Vortrage, welcher im Gasthof »Zum Felsenkeller" stattfindet, haben nur Damen Zutritt. Hoffentlich erfreut sich dieser „Frauen- abend" eines zahlreiche» Zuspruches. — EhrenfriederSdorf, 16. MSrz. In vergangener Nacht entstand in einem zur Albi» Richter'schen Schneidemühle hier gehörigen, mit geschnittenen Brettern gefüllten, sowie zur Aufbewahrung von Wagen dienenden Schuppen Feuer, welches letzteren vollständig in Asche legte. — Etollberg. Am Sonnabend Mittag verunglückte der 20jährige Sohn des Gutsbesitzers Glänzel in Leukersdorf dadurch, daß während der StrohabladenS in Mitteldorf die vor den Wage» gespannten Pferde durchgingen und der aus dem Wagen stehende Gl. iu Folge dessen von demselben geschleudert wurde, wodurch er eine Gehirnerschütterung mit hiuzugelreleuer Verblutung erlitt, die binnen 10 Minuten seinen Tod hcrbeisührle. — Meerane. Die Firma Grundmann u. Häßler hier (Kleider stoff Fabrikgeschäft), welche, wie wir kürzlich berichteten, durch be trügerische Handlungen ihres Vertreters in Berlin, Kaufmann E., um ca. 41,000 Mk. geschädigt wurde, hat infolgedessen ihre Zahlungs unfähigkeit anzcizen müsse». E. befindet sich in Untersuchungshaft. — Zwickau. Der Verein für bergbauliche Interessen zu Zwickau ist in seiner am 12. März abgehaltenen Versammlung der Erklärung der am 7. d. M. in Berlin versammelt gewesenen Vertreter der gelammten deutschen privaten Bergwerksindnstrieen einstimmig bei- gclreten. Diese Erklärung lautet: „Die aus alle» Revieren heute in Berlin versammelten Vertreter der deutschen privaten Bergwerksindustrie erklären angesichts der zur Zeit von den Bergarbeitern in den ver schiedenen Revieren Deutschlands erhobenen Forderungen einmüthig, daß sie in der Aufstellung dieser Forderungen nur den verwerflichen Versuch, eine allgemeine Ausstandsbcwcgung einznleiten, erblicken können. Tie anwesenden Vertreter erklären, daß Forderungen der Bergarbeiter, welche allgemein berechtigt sind» zur Zeit nicht bestehen, und daß auch die Androhung einer Arbeitseinstellung oder die Niederlegung der Arbeit die deutsche Bergwerksindustrie nicht veranlassen wird, von dem von ihr für richtig erkannten Standpunkte abzugehen und irgend welche Zugeständnisse zu machen." — Plaue», 16. März. Mordversuch? Der 34jährige Handarbeiter Schneider ans Haselbrun», welcher hier in der gorst straße au de» Handelsmann H. eine Stieftochter verheirathet hat, kam am Sonnabend gegen Abend zu der Tochter in den Laden. Vorher halte er sich schon längere Zeit auf der Straße aufgehalten und einen Moment abgepaßt, an dem die Frau allein im Laden an wesend war. Er forderte eine Cigarre, ließ sich Feuer dazu geben und fragte nach dem Schwiegersöhne. Als die Frau ihm keine Ant wort gab und sich über einen am Boden stehenden Korb bückte, sprang Sch. hinzu, packte die Ahnnngslose beim Halse und drückte ihr mit aller Gewalt mit beide» Händen die Kehle zu. Auf da» Schreien eines zufällig in die L.identhüre tretenden KiudeS stürzte der Ehe mann aus dem Nebenzimmer, und diesem gelang es, allerdings nur unter Anwendung größter Kraft, seine Frau aus den Händen des unmenschlichen Vaters zu befreien. Die Ueberfallene, «in vor kaum drei Wochen von einem Kinde entbundenes, schwächliches Weib, fiel bald nachher in Ohnmacht und Krämpfe und ist anscheinend an ihrer Gesundheit schwer geschädigt worden, denn die Krämpfe stellen sich »och heute fortwährend ein. Schneider ist ein dem Trünke ergebener Mensch, welcher früher von seiner Stieftochter öfter Unterstützungen erhielt; weil er das Geld aber stets vertrank, wandte sich dieselbe von ihm ab. Er ist geständig, mit der Absicht in den Laden gegangen zu sein, um sich Geld zn verschaffen. Als er aus dem Benehmen der Frau geschloffen, daß er gutwillig nichts erhalten würde, sei ihm der Gedanke gekommen, sich mit Gewalt Geld ans der Ladeucaffe zu nehmen. Um dies aussühren zu können, habe er die Stieftochter durch Würgen für den Moment unschädlich, besinnungslos machen, sie aber nicht etwa umbringen wollen. Sch. schützt als Entschuldigung für seine Handlungsweise Trunkenheit vor. —»Mi !l>°t Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Srcundc uulkrc« Blallc» «erd»» erlicht. uni wichtig« Vege»enhe1te» gongv >Up»-«a»». Lbemnib, 17. März. — Jahresbericht des Realgymnasiums mit Rcal- schulclassen. DaS diesjährige Programm des Realgymnasiums mit Realschnlclassen zn Chemnitz, welchem eine wisse,'schriftliche Ab handlung des Herrn Oberlehrer Ouriä. rsv. min. Hähnel über das „Berhältniß des Glaubens zum Wisse» des Augustin" vorausgeschickt ist, ist soeben von Herrn Professor Or. Pflüger veröffentlicht worden. Den Schulnachrichten entnehmen wir Folgendes: Die Anstalt trat mit 582 Schülern und einem Lehrkörper von 31 Herren in das adge- laufcne Schuljahr ei», welches Dienstag, den 15. April, mit einer gcmciujchastlichen Andacht begonnen wurde. Zum Zwecke der Ab haltung von Jngendspielcn verbrachten die Schüler der Anstalt in Begleitung ihrer Herren Lehrer unter Oberleitung der Herren Turn- legrcr den Nachmittag des 2. April auf dem öffentliche» Festplatzc am Küchwalde. Durch Stiftung eines Capitals von 1000 Mk. und 500 für die Casparististung, sowie durch Schenkung des Grimm'sche» deutschen Wörterbuches seitens der Frau verw. Schulrath Caspari wurde die Anstalt hocherfreut. Am 21. Mai würbe dem Religions lehrer Herrn Oanä. rsv. min. I. Hähnel der Titel „Oberlehrer" verliehen, 5 Lehrer wurden der Anstalt zugetheill. Von der üblichen Scdanfeier mußte, da die Aula nicht zur Verfügung staub, abgesehen werden. Der Unterricht fiel an diesem Tage aus. Bei dem Empfange de» Königs, gelegentlich seiner Anwesenheit vom I I.—15. September in unserer Stadt, vertrat der Rector die Anstalt. Einen herben Ver lust hatte die Anstalt durch den Tod des 1. Oberlehrers, Herrn Prof. Or. H. E- W. Häusel, der am Montag, de» 6. Oktober, seine irdische Laufbahn beendete. Die von den Zinsen de» TritzschlerlcgateS beschafften Bücherprämien konnten am 20. November an 14 Schüler der Primen und Secunden vertheilt werden. Der Geburtstag des Generalseldmarschall» v. Moltke wurde als patriotischer Festlag be gonnen. Der Unterricht siel deshalb an dem betreffenden Tage aus. Von einer gemeinsamen Feier mußte abgesehen werden, da die Aula noch immer nicht zur Verfügung stand. Montag, den 1. December, fiel der Nachmittagsunterricht und Dienstag, den 2. December, der Vormittagsunterricht au», da die größere Zahl der Lehrer sich aus Ansuchen de» Rathe» an der Volkszählung betheiligten. Herr Ormä. rev. mim Meyer folgt« a« 1. December einem Ruf« de» Landes. conststorium» in da» geistliche Amt. Al» Ersatz trat 8. Januar 1891 Herr Ounch rev. oüo. Hernpel «in. schieden«» Malen mußten Lehrer der Anstalt -n militärischen" Übungen herangezogen werden. Leider hatte di« Anstalt i» den Verlust von 2 pflichtgelreuen Schülern durch den Tod Z, zeichnen. Zu Ehren de» Geburtstage» de» Kaiser» Wilhelm II. in einer improvisirten Aula ei» Festactu» statt. Di« Festrede«, hielt Herr vr. Diebler. Die Bibliothek der Anstalt vergrößerte wiederum durch Geschenke und Ankäufe ganz beträchtlich, Lehrmittel wurden dem Bedarf« entsprechend vermehrt. Die f . Reifeprüfung fand in der Zeit vom 23. Februar bi» 3. März... welcher sich 2 Oberprimaner unterzogen. Gestern Montag, den IS.Nin fand die mündliche Prüfung und damit auch Schluß de» Schuljahr statt. DaS neue Schuljahr beginnt Montag, den 6. April M früh 7i/i Uhr mit der Prüfung der zur Aufnahme augeuMln Schüler. — Herr Oavck. rev. nun. Otto Groß, zur Zeit a« -b» nasium zu Wurzen aiigestellt, ist vom Rathe al» ständiger W» schaftlicher Lehrer am hiesigen Realgymnasium gewählt worden. —i—-. Die diesjährig« Hauptversammlung des Le. zirksvereins Chemnitz de» „Deutschen Verein» gegen Mih, brauch geistiger Getränke", welche für gestern Abend nach K, vom Vereine gegründeten und unterhaltenen Kaffeestube an da Theaterstraße einberusen war, mußte wegen völlig ungenügender-^ theiligung bi» auf Weiteres verschoben werden. — 10. Symphonieconeert. Lin ganz hervorragend zu wählte» Programm ist von Herrn Capellineister Pohle für Nist. woch Abend entworfen. E. Koch'» neue Symphonie der Nordsee" ist ein hochbedeutendes Werk, da» in Berlin «d Dresden von den königlichen Capellen, in Hamburg mtn Han» von Bülow erfolgreiche Aufführungen erlebt hat. Wnleft Elzer aber, unsere treffliche Primadonna, wird die Fidelio.stri«, außerdem aber au» Wagner'» „Tristan »nd Isolde*,die grandiose Schlußszene der Isolde, ein Meisterwerk erste» Ranz«, singen. ES sei deshalb das musikliebende Publikum auf dich, Symphonieabend ganz besonder» aufmerksam gemacht. — Benefiz. Die Reihe der Benefizvvrstelluiigen zu« 8»k theile unserer Bühnenangehörigen ist nunmehr an den begchtr, Darsteller jugendlich komischer Rollen Herrn Schmasow gekonnt, und zwar begeht der strebsame Jünger der Kunst, morgen Mit'twth seinen Ehreuabend. Er hat für denselb n da» seiner Zeit mit viel» Beifall aufgeuommcne Volksstück ..Ehrliche Arbeit" von Wille« za Aufführung gewählt. Der Benefiziant dürfte mit der Wahl zmdt diese» Stücke» insofern einen glücklichen Griff gelhr» habe», als g das erste dieses Genres ist, welches in der zu Ende gehenden Soisn zur Darstellung an nuferer Bühne gelangt. Die in diesem Be stücke eingestreuten Gesäuge wird Herr Schmasow in der Roll« tri „Kakau" noch durch einige zeitgemäße Couplet» al» Einlagen fremd lichst vermehren. Obgleich der Benefiziant während der ablauseiidn Saison nur wenig Gelegenheit hatte, sich unser», Theaierpublikim in größeren Rollen zu zeigen, so wird ihm doch an seinem Ehnri- abende ein zahlreicher Besuch zeigen, daß sein wackeres Streben »ich! unbeachtet geblieben ist. E- — Im Restaurant „Zum eiserne» Kreuz" fand vorigni Sonnabend die daselbst jedes Jahr von den Stammgästen vcranstaltkle Abeudunterhaltung zum Besten armer Wiltwen und Waise» steil. Dieselbe wurde i» bisheriger Weise von Herrn KratzensabÄM Fischer geleitet, der zur Ausführung eines abwechselungsreichiir Programmes viele tüchtige Kräfte gewonnen hatte. Herr BnchhäMr Feiler brachte einen von ihm selbst verfaßten Prolog zu« BMU wofür er reichen Beifall und Dank der zahlreich Erschienenen rrntele. Einige Herren von der städtischen Capelle erfreuten die Anwesende durch Zusammenspicl, sowie durch Einzelvvrträge für Flöte, Elarinett!, Violine, Cello und Piston. Ferner wirkte rin Doppelqnartett eint hiesigen Mannergesangvereins mit, dessen sehr gut vorgetrage»« Gl- sänge äußerst beifällig ausgenommen wurden. Auch ii» Sologismz wurde Vorzügliches geboten. Die in Mnsikkveije» längst rühinliH bekannte» HerrenK0ch und Westhoff, ersterer Bariton und letztem ein gewaltiger, tiefer Baß, trugen Lieder ernsten und heiteren In haltes vor und verdienten sich die Anerkennung und den Dank ihm Zuhörer in reichstem Maße. Für das Komische wurde von el»m anderen Herrn durch Vortrag einiger Couplets gesorgt, welche ringt- theillen Beifall erntete». Der Zweck der Abendnnterhalluiig Ivuck durch Einsamnicln freiwilliger Beiträge, sowie durch BersteigkMgi des von Herrn geller gedichteten Prologes im Manuskript, innfim- lichcm Umfange erreicht. Es ist der ansehnliche Betrag von etm 400 Mk. zmammcn gekommen, der dem gedachte» gute» Zwecke z«' fließen wird. Allen, die in uneigennützigster Weise diesem U»la- nehmen ihre Kräfte zur Verfügung stellten, sowie Denen, die ihn Opserwilligkeit i» materieller Hinsicht bekundete», sei der wärmst« Dt»! ausgesprochen. — Die Sparkasse Abtheilung II — Waiseaflrch Nr. 10 — bleibt nächste» Donnerstag wegen Reinigung d« Geschäftsräume geschlossen. Greuelszenen in New Orleans. Dem „New-Aork Herold" werden ans New-Orlea»S weitere öi, t zelheiten über die gestern berichtete Erschießung der Italiener ilt Gejäuguiffe gemeldet. Tie Jury hatte am Freilag die der Erwordi »ng des Polizeichcfs Henncffy angeklagten sechs Sizilianer steigt-i sprachen. Darauf hielten Hcnneffy's Freunde in der Rächt Meeting ab uns bericjcn für den Sonnabend eine Bürgerversamwllpti i» der Nähe des Standbildes von Clay ei». Es wurde« vnt< Menge Reden gehalten, worauf «ine aus mehreren Tansun Personen bestehende Menge die Waffciiläden plünderte und «i>t Hinlerthüre des Gefängnisses erbrach. Die sieben Sizilianer ScoM j Macheka, Matranga, Pölitz, Bugiielto, Modcstero und Marchefi wnrd« s in ihren Zelle» erschossen, zwei an der Ermordung angeblich ebeosoüt! bethciligte Knaben jedoch verschont. Die Menge erbrach daraus ««H mehrere Zelle» und erschoß 5 weitere Gefangene, trotzdem diestlhoj ui» Gnade flehte». Drei Leichen von Sizilianern wurden El Laiernciipfostcn ausgclnüpst und von tausend Kugeln durchbohrt. Di«, Menge suchte den Privaldetectiv Omalley aus und bedroht« di« schworenen mit dem Tode. Der Lcichenbcschauer Lcmenier hielt mni tlntersnchung über 12 ermordete Gefangene ab und das Beülckz lautete: „Ermordet durch unbekannte Personen." Viele hervorrageE Bürger »ahmen an der Erbrechung des Gefängnisses Theil. Die ktml befindet sich in fürchterlicher Aufregung, und »S sind SiaalstrupPK« ansgeboten, um der Polizei bei Aufrechlhaltung der Ordnung ie>'" stehe». Die Menge trug nach vollendeter Thal die Red»» aus Schulter» durch die Straße». Alle Italiener werden mit dem - bedroht. Die Verüber der Ausschreitungen trugen keine M» Bisher ist die Ruhe noch nicht weiter gestört wo,dem fiSPSI'Lllll'SI vorzügliches seit Jahren 1 pfiehlt täglich kMm » Hedr Lllldktl ln Tafel» v.2> 3 LIr. f. Hänl fiod.UIvvti8c LouLr 8i empfiehlt i» g' kesMütmli «tt» IL Lei »Ilcker-L fertigt fauler H. R. Be» kuls, fssl emps.ingroß.A 0ststr.19(vo Hut! in großer d , ft. l-angent DG- Oka in Keltenreste» zu kurz, wird Ro s Ais» ei Huhn!» von 5 ! für Knabe» mit Doppelt Langenspet« Lest, t Ecke d AkAtb-i! VON K. k »»Brüh» empfiehlt: 6 würfe, DG" stspari «nd billig Werden mit gro" wagen bill. beso Umzüge schon v. k. k/Iustei Geschlecht a.Ait,ält.Nussll Schwäche rc., H heilt sentalion.^ Hühnerauge schmerzlos, sc Nägel »ach 30 k>snr llöring Las hochin verantwortlich: für Politische», Oertliche» und FeuNlewntsttsche» Jnlln» 1 für Sächsische»: Franz B Stz e; für den gerichtlichen Tbeil: O. Nenue« mr de» Inserateniheil: der Verleger «lexanaer Wiede; simnNllch tStbl nicht erbeten» Zusendungen find «erlag und «edactwn »ich» «s für Mädchen u ditcreten Angel Störung rc.) vr amerik. Fraucrrc I»I»m'zk«rl.-Itii v Uff, gebrauch «Ul kauft ko, grati» K. Lot
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