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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188512296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18851229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18851229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-29
- Monat1885-12
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1885
- Autor
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M««tz«e »er für »te «r»stk»lse»»« ß»»«rr »,ftt««teu In irr» er a» Lvcheutggen »>« 8 Uhr Nachoitta»». «, L,nn- un» Aestt«««» früh »i«'/,» Uhr. I> irn /ilialr» fiir 3»s.-^on»h«r'. ktl» Kle««, Unlversi«St»ftraße 1. p»ui« tische, Kaiharmeastr. LZ,p. nur »i» '/.» Uhr. tlMM Auzeiger. Organ für Politik, LocalMichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage rs,2vv. Ädsnnrwkntsorr» Viertels. 4'/, MN. incl. Brtngenoh., b Mt., durch di« Dost bezogen ü Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Pi. Gebühren rür itztrobeilagen <in laarr-lakl. Format gesalzt) ahne prübeiSroerung 30 Mt. nnt Poslbcsrrdcruu^ -iS N1- Zulrrate sigespaltrne Petitzerle 20 Pf. Grober« schrillen tau, v»i. Preuwerzeichniß. LadeUanscher ». Ziffernia- nach hohen« Tarif. Nrelamen »nter dem NedactionSstrich d!e4 qespalt. Zeile 50 Pf., vor den F a m > l > e n n o. ch r > ch k e n die Sgkipaltene geile 40 Al. Jnserair sind i,el« an die Ernedittan za jesden. — Rabatt wird niau gegeoen. Zahlung prneoamerauäo oder durch Post, »oainahme. 383. Dienstag dm 29. December 1885. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. VeklmiNmachm^ Renjahrs-Briefvertehr. Zur Förderung und Erleichterung de« Neujahr«-Bries- derkebr« ist c« gestattet, Briefe, Postkarten und Drucksachen, deren Bestellung t« Leipzig und in den Vororten von Vetpztg durch di« Post am I. Januar k. I. früh ge« »ünschr wird, bereits von, Ätt. December ab zur Etnlteferung,u bringen. Der Absender hat derartige Briese re., welche einzeln dnrch Postwerthzetche« frantirt sein müssen, in «inen Bnesumschlag zu legen und diesen mit der Aufschrift z» versehen: »Hierin franttrte VteafahrSbriefe für de» Ort. L» da» Kaiserliche Postamt t^r. L 1» Golche Umschläge fPackete) mit NeujahrSbriescn ^ kennen entweder an den Postschaltern abgegeben, oder, soweit e« der llinsang gestattet, in die Briefkasten gelegt werden. Die sämmtlichen den Umschlägen re. entnommenen Briese » s. «. erhalten seiten« de« Postamt- 1 in Leipzig den Stempel vom 81 December 8—7 Uhr Nachmittag«. Ausdrücklich wird bemerkt, daß die Einrichtung sich ledig- sich «nf die 1« Leipzig verbletbeudeo, bez. »ach den Dprortea von Leipzig bestimmten Briefe re. E< wird ersucht, von dieser Einrichtung, welche der störenden Masseneinlicserung von Stadlbriefen am Svldester- abend zu steuern bezweckt und der ordnung-mäßigen Abwicke lung de« gesteigerten Brresverkebr« beim Jabrr-wechsel über- Haupt zu gut kommt» einen möglichst umsaogreichrn Gebrauch za machen. ) Leipzig, den IS. December 1S8K. Der Kaiserliche Ober-Postdtrertor. ^ Walter. Vekanntmachuns. Für daS Nnterlaffen der Zusendung von Neujahrskarten zahlten an da« Armenamt: Herr Oberbürgermeister vr. Georg, . . „ - Bürgermeister Iustizrath vr. Tröudlin 8 » Stavtrath Simon 6 - » Geh. Rath Professor vr. Windscheid. 8 » » H G. Brinkmann » Sie-kinv. Sie«kind . -. . . . . , » Gustav Plaut . 6 « NecbtSnnwalt Hentschel . . .'. » Earl Aug. Becker « Vr. Paul Iuliu« MöbiuS . . . . ^ - Dir quitlircu dankend über diese Beträge, die wir zu außerordentlichen Beihilfen sür würdige Arme verwenden »erden und sind gern bereit, fernere Zahlungen sür gleichen Zweck aus unserem Amte, Obstmarll 3. I., anzuuehmra Leipzig, den 28. December 188?>. Der Rath der Stadt Leipzig. 6>L m 6 . 6 - 8 . 6 » . 6 - 8 - 6 - 8 - 6 . (Armenanrt. Ludwig- Wo f. Iunghähnel. AMchaliction. Mittwoch, de» 3tt. December 1885 sollen von Vormittags v Ubr an im Forstreviere Connewitz aus dem stahlschlage in Abkh. 8» ca. Sl Eichen« ' 54 Weißbuchen« 14 Ahorn, 60 Eschen« Sl Rüstern« 24 Ellern- 13 Linden- und 2 Apfelbaum- «a. 10 Eichen-, 15 Rüstern-, 20 Eschen-Schirr» ' Hölzer und 2 Eichen-Kahnknie «nter den öffentlich auShängcuden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Znsammenkunft: ans dem Holzschlage am Connewitz Raschivitzer Fußwege. Leipzig, am 17. December l?85. DeS RathS shorfkdepnterttoa. RvtzOlütz« sowie Loncurg-Versahrtn. lleber da« 2-rmöqen de» Lausmann» Ste«r> Gtadler hierselbst ist «af besten Antrag, nachdem er keine Uederlcholdung glaubhast gemachi hat, gestern, am 14. December 188», Nachmittag« 7 Uhr da« Eoncur-versakre» eröffnet. Der Kaufmann -ulp Hierselbst ist zum Toucur-verwalter er »«»nt. Lo»cnr«sorberungen find bi« zum LK. Januar 1888 bei de« Gerichte aazamelden. E« wird zur Beschlußlaffnng über die Wabl eine« andere» Der- Walter», sowie über die Bestellung eine» AlLubigerautschuffe« a»d ei^tendeo Fast« über die ln st. ISO der Toncur«ordm,ug bezeich. »etr» Gegenstände aus den L Ian»«r 188S. Parmitta«« st Uhr, «nd zur Brüiling der angenieldeten Forderungen aus den Setruar 1886. vormittag« S Uhr. Var dem naterzrichneten Gerichte Termin onberaumt. Allen Personen, welche eine zur <l»ocur«maste gebärige Sach« i» Bests haben oder zur Loncursmoste ciwa» schuldig sind, wird aus- gegeben, vichi« an den Gemeinschulüner zu verabsolge» oder zu leiste», euch die Verpflichtung auferlegt, von dem vksise der Sache mW von den Forderungen, für welche sie au« der Sache abgesvnderre Befriedigung i» Anivruch nehmen, dem Lonc»r<v«rwa!ler bi« zw» H8. Zaaaar 1888 Anzeige z« machen. Kückeborg, 1». December 1885. I«S Fürstliche «mt»,eri«t. gez. vegemaan. NwUhrtigt m,d veröffentlicht Nordmehar, Gericht»schreiber Fürstliche, Vmt-gerichr». Anjeigr. Die öffentliche Prüfung der Hebammen-Schülerlnne» wird Diens tag. den LS. und Mittwoch, den 30. d. M., jedr« Mal von 3 bi« ü Uhr im Hörsaale de» Trier'schen Institute» staltfinden. LetOzi«, de» 88. December 1885. Prosestor vr. Orell«. vtt-tigcrllug. DIe»»tag, de» LS. December ». Vormittag» 10 Uhr Ber- leigkruug einer D^pellaSung stiihmtscher vrannkOtzlro auf dem Provuctengleis« am Tauchacr Thorr. Leipzig, am 28. December 1885. Ugl. Vütererpeöition II.. Drr«dner Bahnhof. Drechsler. Sir-ßahls-Brkanntmallinng. Gestohlen wurde» vier erstattete: kluzeiae zufolge: 1) eine Holjkifte mit Nudeln, 18 Kilo schwer. „8. L." ge- zeichnet, von ciaem Wagen aus dem Ranstädler Steinwege, am 18. d. M. Abend»; 2) ein Franen-Paletat von schwarzem glatten Stoff, mit einer Reihe schwarzer Hornknöpse und P usch. Ausschlägen, au» der Treppenflur in Nr. 8 de» Alten AmtSdos». om IS. !>. M.: 8) 308 Mark in 8 Doppel, und 6 einfachen Kronen, Ttmler. und 2 Markstücken, 18 Mart 5S Pf. in div. Münze, eine Anzahl 50», lv- und 5-Vke»Nig«arkcn, an» einem Geichäsiriocalk in Nr. 2l der Zcitzer Straße vom 19. zum 20. d. Ml». Nacht», mittelst Einbruchs: 4) ein Aristonet mit bunten Figuren am Gehäuse und einem Notenblatt, an» einer BerkausSbude dcr 7. Reihe auf dem Markt platze, am 21. b. Mt». Abend-; 5) ein Paar Damriistirskletten von gepreßtem Leder mit Gummi, elnsätzen, Dopvcliohlen mit Meisingstfftcn, von dem Schaufenster eine» BerkausSladen» in Nr. 13 de, Neichjstraße, am 81. d. Ml». Nachmittag«: 6) 4 geschlachtete und gerupfte Gänse, au» der HauSfl» l» Nr. 1 de» Neumarkte», am 22. d.Mt». Nachmittag«; 7) ein 4rädriger Handwagen, gebraucht, mit Leitern, gelb und braun gestrichen (ein Leitervouni mit Bruchstelle), ouS dem Hof- raume in Nr. IS der Schentendorsstraßk. am 22. d. M. Abend«; 8) ein Ballot, in grauer Leinwand verpackt, sigairt: „1l. s. 18145 Lleoranv mit 28 Kilo Hansgarn oder Stricken, von einem Rollwagen aus der Fahrt von d-r Nitierstraß« b>» zum Bagerischen Badnuos, am 22. d. M. Abend»; S) 15 Kilo geräucherie Aale, meist starke Waarr, au« einer Verkaus»bude am Biumeuberge, mittelst Arutzrnh? von>, ?3. znvo 24. d. Mi«. Nach,«; 10) verschiedene Gelddeträge, dart.ib r L4 und 15 Mark' sowie ca. 10 Portrmarken, au- einem Geschäft-locale in Nr. 30 de? > hanneSgaste, niittelst Einstei-rit«, am 84. d. Mt», früh; 11) ein Dn««i»kldtreter. 90 cn, lang und 60 aw breit, au» der Hausflur in Nr. 46 der Nürnberger Straß«, am 23. d. M. Abend-; 12) ein HSinterüterzteher, dunkelblau, getragen, mit Sammet- kragen, verdeckter Batterie, in den Taschen zwei weiße Taschen tücher. „6. lü" gezeichnet, und ein Paar schwarzlederne Handschuhe, au« einem Gastlocale in Nr. 18 dcr Wlndmähleustraße, am 24. d. M. Abend». 13) ein Havelock, dunkel, getragen, mit schwarzübcrsponnencn Knöpfen und 2 Seilenlasche», c>» goldener Schlangeurtna mit blauem Stein, ein Paar goldene längliche Lhrringe mit Glöckchen mit eingravirter Blume, au» einer Wohnung m Nr 10 der Dorotheen- straß«. vom 14. bi» 20. d. M. und bez. 84. d. M.; 14) ein Iaauet von dunklem Sloff, mil schwarzem Rücken- und weiß, und schwarzgestreislem Aermelsutter, einer Reihe dunkelbrauner geriester Knöpse, im Henkel die Firma „Wolsermann, Delitzsch", au- einer Wohnung in Nr. 20 der llaihariiienstraße, am 24. d. M.: 1b) rin ovale- goldene« Medaillon mit Anker, Kreuz und Herz in schwarzer Emaille, au» einer Wohnung in Nr. 48 der Albertstraße. am 24. d. M.; 18) ein Staterüderzieher von dnnkrlgrünew, flockigem Stoff, mir ebens. Lamme,kragen und grün- und gelbcorr. Falter, in den Taschen 3 Schlüstel keiner mit abgebroch. Bart), ein weißleinene« Lafcheutach, „L. ll ' gezeichnet, und ein Notizbuch, an« einem Restaurant m Nr.8 dcr Turnerstrabe, am 25. d. M. Nachmittag«; 17) eine kleine silberne Cylinder-kavouctl-Uhr ohne Secunde, mit zersprung. Zifferblatt, geriester abgegriffener Rückseite, mit einer Nickelkette mit Lompaß, au» einer Schlafstube der Herberge Nr. 88 de« Neukirchhos», am 27. d. Mt». Vormittag»; 18) 2V—-4 Flaschen Sein mit deu Ettquetien „Tberry", „Madeira", „Malaga", „IcsuUengarlen", „Taragoaa lV", au» einer KellerablHeilung in Nr. 20 der Brandvorwerkstraße, vom 85. bi» 86. d. Ml»., mittelst Einbruchs; 15) ein schwarzer tkinteröberrirher mit Sanunetkragen, einer Reihe schwarzer Hornknöpse, carrirtem wollenen Futter und einem Lederhenkel, au» dem Restauration-local de- Pantheon, Dresdner Straße 20, vom 86. »uni 27. d. Mt». Nacht«; 20) eln schwarzer Sinterüberzieher, ziemlich neu, mit Sammet- kragen, schwarze», WollallaS- und buntgestreiftem Aermelsutter, 8 Reiben Hornknöpsen, in den Taschen ein weiße« Taschentuch, „6. 8." gezeichnet, au« dem Lanzlocale de« Tivoli, Zeitz« Straße 32, am 87. d. Mt». Abend»; 21) «in brauner Bisamtnufl mit braunem Futter vnd Quaste», «in weißseidener Thawl und ein Paar schwarze Glaköhaubschuhe, au« demselben Local, am 28. d. M. früh; 22) rin schwarzer Niiitrrübcrjieher. ziemlich ne», mit dunklem, buntcarrirtem, wollenkm Futter, schwarzem Sammctkragen, 2 R-iden schwaczübersponner KnSpic, au« dem Tanzsaale der Tvnhall», Ekstersttaße 12, am 27. d. M. Abend«. Etwaige Wahrnehmungen über de» Verblieb der gestohlenen Gegenstände »der den Thäter sind ungesäumt bet unserer Lriminol. Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am Ä. Decemh« 1885. La« Valizei-kl«t »er Stadt ketpzi^ Bretschueider. E. Nichtamtlicher Thetl. Nückblicke auf das Zahr 1885. i. Dir stehen an der Neige eine« Jahre«, welche«, obwohl reich an Parteikämpsen, dennoch Deutschland innerlich gefestigt und seine Macht »ach anßen hin wesentlich gestärkt hat. Die innere Festigung ist besonder« in dcr Kräftigung der Mittel parteien hervorgetreten. durch welche c« erreicht worden ist, daß die Reichtregierung die im vvrigen Iabr begonnene Eolonialpolitik cuergisch sorlsuhre» und durchsetzen konnte Ihren Aii»gang«punct nahm die Parteibewegung >» Deutsch land von dem Beschlösse de« Rcich«ta,e« vo», 15. December 1884. durch welchen bekanntlich da« vom Reichskanzler sür den zweiten Direktor im Ai.SioLrtigen Amt verlangte Hehalt ab gelehnt wuike Diese Dcwe^unq ließ erkennen, daß ini deutschen Bolle volle» Derslänvuiß verbanden ist sür die großen unver« I aangilcheu Leistungen de« Reichskanzler« sür Deutschland« I Macht und Einheit, und zum sprechendsten Ausdruck gelangte v kiese« Derstänbniß am 70. Geburtstage des Fürsten Bis marck, welcher stcbrn einem Festtage sür da- ganze deutsche Volk gestallele. Mehr al« 2300 Telegramme an« allen Theileii deS Reiche- und dem Ausland- legten an diesem Eage Zengniß dasiir ab, wie allseitig die Vereklung ist. welche dem Reichskanzler au» alle» Schichte» der Bevölkerung c»t- acgengcbracht wird. AlS Spende wurde dem Fürsten das Ciamiilgut seiner Familie, Schönhausen, überwiesen, welche« sen, Vater einst in schwerer Zeit zu verlausen genöthigt war. Außerdem verblieb als Ertrag der Sammlung »och ein Rest von l.200.000 .ck, welche zu einer Stiftung verwendet worden. Der Kaiser beglückwünschte den Reichskanzler persönlich und ließ ihm sein Icben-großeS Bild als Zeichen seiner nnau». löschlichcn Dankbarkeit sür seine unschatzbaren Dienste über reichen. Die ReicbStag-session, welche die Bewilligung der meiste» Vorlagen brachte, schloß om 15. Mai. Jbr Gepräge erhielt sie durch die persönliche Theilnabme deS NeichskanzlerS an allen wichtigen Beralhungen. Während der Berathungen über die Forderung sür die Dampsbarkasse de« Gouverneur« von Kamerun wurde bekannt, in welch rühmlicher Weise unsere Marinesoldatcn gegen die ousrührerischen Kamerun- neqer gekämpft baben. Die Forderung wurde bewilligt und alle Übrigen sür Eolomalzwecke auSgcivvrsenen Beträge wurden al« Pauschquantum genehmigt, ferner die Dampser- siil'venlion. die Forderungen sür die Marine und sür die BerusSconsuln in überseeischen Ländern. Die Aus dehnung dcr Unfallversicherung ans die Arbeiter de« Trai'-portgewerbe« slihrle zu eingehenden Debatten über die sociale Frage, und diese erfuhren noch eine Fortsetzung durch den Hcrlling'l'chcn Antrag, und über den Antrag der Socialvcw.okraten aus Erlaß euw« Arbeiterschutzgesktze«. Es war die? daS erste Mal. baß die Arbeiterpartei selbst einen Antrag zur Verbesserung der Lage der Arbeiter eurbrachte. Der Rest dcr Session war durch die Berat tu», gen über die Novelle zui» Zolltarif und über die an« dem Hause gestellten Anträge aus Erlaß eines BörsensteuergesetzeS aiiSgeuUlt. und auch diese Vorschläge erhielten die Genehmigung de« Reichs tage-. Bremen wurde in da- deutsche Zollgebiet aufge» uommen. Dagegen blieben von Regierungsvorlagen uner ledigt die Ausdehnung dcr U»sallv«rncheru»g aus die länd lichen Arbeiter, daS Postsparcastengesetz, der russisch-deutsche AuSlieserungSvertrag und der Entwurf sür dir Jusiizresorm Beo größtem Einflug aus d,e Eolonialpolitik Deutschlands und ihr« w rlsame Berbätigiing war dl« scgena-.nte west asrikxlnifck-e E'on'>le„z in Berlin. Deutschland hat dnrch diese Conferenz daS Eiiiverständniß aller Pachte, welche in Afrika Colonialbcsitz haben, darüber herbeigesührl, daß die großen Wasserläuse dcS Eongo und Niger alle» Flotten der Erve und ollen handeltreibenden Mächten erschlossen werden, der Coiigosiaat ist anerkannt »nd die Grenzen der vorhandenen Colonialgebiete sind scstgcstellt, ebenso wie die Bedingungen ür die Erwerbung neuer Gebiete. Dadurch ist allen ferneren Streitigkeiten zwischen europäischen Mächten in Afrika sür die Folge vorgcbeugt. Ai» 21. December sind dann noch die bentschc» und sranzvsischen Besitzungen in Wcstasrika und der Sübsee protokollarisch sestgesicllt worben. Eine weitere Entwickelung hat die Bewegung zur Ver stärkung der Mittelpartkien bei der Wahl zum preußischen Landtage ain 29. Ociobcr und 5. November genommen. Zwar ist die Zunahme, welche die sreiconservativen und nationalliberalcn Sitze im preußischen Abgeordnetenhaus« er fahren haben, nicht groß, aber die Minoritäten sind überall gewachsen, und daraus läßt sich entnehmen, daß bei den folgenden Wahlen noch bessere Ergebnisse nach dcr ange- deuteten Richtung erzielt werden können. Die Entfremdung der EentrumSpartci von der ReicbSregiernng und der preußi schen Regierung hat sich gegen Ende deö JahreS bei Gelegen beit der Interpellationen wegen der Ausweisungen von Personen polnischer Nationalität auö Preußen bis zum vollständige» Bruche gesteigert. Scho» au» der Leidenschaft lichkeit, mit welcher beim Beginn des JabrcS der Kamps von Seilen de« EcntrumS sür die Wleberbesetzung der Diöcesen Köln und Tnesen-Poscn geführt.wurde, war zu ersehen, daß die EentrumSpartci eS nicht zur Versöhnung mit der preußischen Regierung kommen lassen wolle, daß sie im Gegentheil Alle- ausbiete, um die Kluft, welche die Re gierung in Preußen von der römischen Curie trennt, zu erweitern. Trotzdem ist e« der Regierung gelungen, eine Einigung mit dem Papst über die Wiederbesetzung de» erzbischöflichen Stuhle« in Köln herbeiznsühren. Da diese mit einer wich tigen Entscheidung de» Papste«, nämlich der über die Karo linensrage zusammentrifst, so ist gegründete Hoffnung vor handen, daß e« gelingen wird, auch für den erzbischöflichen Stuhl in Posen den beiden Theilen genehmen Vertreter z» finden. Die Feierlichkeiten beim Einzuge de- neuen Erz bischos« von Köln baben bewiesen, daß die Regierung Alle« thut, um den berechtigten Wünschen der Katholiken Rechnung zu dr«gen. Auch in einer anderen wichtigen Frage, welche im Lause de« Jahre» ihre Lösung zur Befriedigung der Betheiligten gesunden hat, zeigte sich der grundsätzliche Gegensatz zwische der Regierung und der CentrumSpartei. Di-se letztere halte Alle« daran gesetzt, um die Thronbesteigung de« Herzog« von Eumberland ohne »essen ausdrücklichen Verzicht a>s da« eh malige Königreich Hannover zu ermöglichen. Mtt alb Künsten der Sophistik suchte da« Eentrum seinen Candidalen durchzusetzen, aber der BundeSratb zerstörte alle diese Hoff nungen durch Annahme einer Erklärung, welche die Thron solgr de« Herzig« von Cumberland in Braunschweig al» eine mit de» Interessen de« deutschen Reiche» im Widerspruch stehende »blehnte. In vollem Einklang mit dieser Erklärung beschl»ß die bkannschweigischeLandeSversammlung am 2t.Oclbr einstimmig, »aß dem Prinzen Aldrechl von Preußen die Regentschaft »eS Lande- «nzlibieten sei. Der Gewählle nahm die Wahl mit Znstiinmuug de« Kaiser» an. und so ist Venn seit dem 25. October die braunschweigische RegentschastSsrage zur vollen Zufriedenbeit de» Reiche» und BraunschrveigS gelöst. Durch die Schlichtung dieser Streitfrage ist da« Vertrauen de« deutschen Volke« aus die Widerstandskraft der deutschen Re-chSoersastuiig gegen alle Zufälle und Fähr lichkeiten sehr befestigt worden, alle Versuche der Ce«trum«. Partei, den Bau de« deutschen Reiche« zu erschüttern, er wiesen sich als lhöricht und vergeblich, und zum Trotz gegen diese verderblich gemeinte Thäligkeit gestaltet sicd auch da» Verhältnis; Prcuß ns und Deutschland» zur römischen Curie immer besser und versöhnlicher. Nach diesen Ergebnisse» können wir mit Befriedigung aus da» Iabr 1885 zurück- blicken, die Thatsacben haben sich stärker erwiesen al» der böse Wille der Feinde und Widersacher. Immer gedeihlicher ent allen die deutschen ReichSeinrichlungen ibre Kraft und Stetig keit, und wenn auch da« Eentrum wieder vollzählig im preußl- chen Abgeordnetenhaus« erschienen ist, so wissen ^>och die Vertreter Vieser Partei, daß ihnen eine Grenze gesteckt ist, über welche sie nicht hinauSkönnen. * Leipzig, 29. Dereiniier 1885. * Wie officio» gemeldet wird, fand am 24. d. M. in sterlin die Unterzeichnung des Protokoll», betreffend die rutschen und sranzösiscken Besitzungen an der Wett- .usie Afrika« und in der Sübsee statt. E« bandelt sich dabei um ei» Abkommen zur Vermeidung der Collision von Ansprüchen, daS bereit» in der Rede zur Eröffnung der ReichS- tagSsession angeküiidigl wurde. * Große Theilnabme erregt in Berlin der am 23. d». erfolgte Tod de« früheren Gesandten in Kopeiibagen, Herrn » Philipsborn, welcher seit seinem Rücktritt in den Ruhe- tanv in Wiesbaden lebte. Der Verstorbene entstammt einer alten angesebenen Berliner Familie. Lange Jahre gehörte er dem preußischen Ministerin», der auswärtigen Angelegen heiten, später dem Auswärtigen Amte de« deutsch!'» Reiches a». in welchem er zuletzt als Abthcilungödirector thälig war, H>S er vor einigen Jahren al« deutscher Gesandter nach Kopenhagen versetzt wurde. Der Verstorbene Halle sich einen großen Kreis von Freunden erworben, die seinen Tod lebhaft bedauern. * Vor Kurzem ging durch die Zeitungen die Notiz, daß von ultramontaner -Seite die Bildung katholischer Ossicierverein e angeregt werbe, in welchen neben der Geselligkeit insbesondere auch die religiösen und politischen Gruiitsätze dcr Ecntruinrpartci eifrig Pflege finden sollten. Der Ausruf dazu ging von ultramontanen Blättern in Wcst- alen aus, dock vcrmulhete man, daß demselben einige her- vorragende, früher dem Ofsicierstande angehörige Mitglieder dcr EentrumSpartei nicht allzusern stehen. Wie man jetzt vernimmt, ist diese» Vorgehen ultramontaner Organe auch i» mililairischen Kreisen nicht unbeachtet geblieben, und es dürste inzwischen Aorscrge getroffen sein, jeden Versuch einer derartigen Vereinigung voll vornherein zu Verbindern, um religiöse un' politische Gegensätze von dem Officiercorp- mögüchst jtnwvhalten. Bi» jetzt scheint jene Anregung aber auw sin Osstc'.erevrpS selbst keinen Anklang gesunden zu baben, dem'. eS ist nicht bekannt geworden, daß an irgend einer Stelle auch nur der Versuch unternommen worden Wäre, einen erclusiv-kalholischen Officierverein zu gründen. * Die sreiconservatwe „Post" läßt der „Kreuz zeitung" die folgende Abfertigung zu Theil werden: „Einen recht scharfen Hieb versetzt die „Kreuzzcitung" der ge scannten niiltelparieiliche» Presse, indem sie der nalional- liberaleu „Neuen Zeitung", welche nack kurzem Bestehen angeblich zu Neujahr eingehen soll, einen sehr sympathischen Nachrus widmet und sie al» Muster sür andere »iittelparlel» liche Organe, worunter wir wohl namentlich die „Post" zu verstehen haben, hinstellt. Wir waren im ersten Augenblicke iörmlich gerührt und beschämt über La» gute Herz dcr „Kreuzzcitiing" und unjere eigene Schlechtigkeit, bi» un- folgende Erwägung tröstete: So lange »ämlich die „Neue Zeitung" «xistirt, haben wir das Blatt au» Freuud- jchast und Hochachtung, so viel eS die Umstände ge statteten, in Nachrichten und mit seinen Uribeilen in nuferer, der „Kreuzzeitung" so verhaßten Revue der Presse «itirt. Vo» einem ähnlichen Verfahren haben wir in der .Kreuzzeittliig" nicht» bemerkt. Jetzt, wo sie sicher ist, dem politischen Geschäft keinen Schaden mehr zu khun, ist sie mit dem Lobe bei der Hand, ein Bersabrcn, da« sie, wenn man genau zusiebt, zu rhrem Princip gemacht hat. So z. B. nachdem sie nach eigene», Gcstanvniß der „Bcotuier Bewegung" süns Jahr« und länger ruhig zugeseben hat, während Andere die Last und Hitze de» Kampfe» trugen, al« aber Alle- zu Ende oder wenigsten» eine Waffenruhe eingetreten ist, also sicherlich kein Erfolg zu erzielen war. da nahm La» «schätzte Blatt, gestützt aus seine langjährige Anschauung, die Sache in di« Hand — um sofort deren Kroch herbeizusühren. Da» ist die Illustration de« Sprichwortes, den Pelz zu waschen und nicht naß zu machen, oder wie die Russen sagen: die Wölfe satt zu machen und die Schafe heil zu lassen. Und aus solche Weise erwirbt sich da«, wie e« bescheiden versichert, angesehenste Blatt der Conservativen. allerdings die Achtung nicht blo«, sondern die Hoch- und Wertschätzung der Gegner mit vollkommenem Recht." * Fürst Leopold von Hohenzollern ist nach Sig ma ringen zurückgekebrt, da sich seinem Vorhaben, der Leichenfeier für den königlichen Schwiegervater >» Lissabon beizuwobnen, insofern Schwieri.,keilen entgegengesetzt, al« die an der portugiesisch-spanischen Grenze angeortncle Quaran» taine einen Ausentbalt von 5 Tagen erforderte, wodurch Fürst Leopold nicht mehr zur Beisetzung eintresseu konnte. Der Seeweg hätte ebenfalls zu lange Zeit in Anspruch genommen. * Nack tz. IS ihre« Statut» hat die Kaiser-Wilhelm- Speiiee regelm.ß'g alle 3 Jabrc in den Monaten October b>« December eine General-Bersammlung adznhatten D-c erste, seit dem Bcsiebe» der Llistung anberau.ut- General- Versammlung sand ,ni Jabre >582, die zweite am t5. December diese» Jahre« statt. — AuS dem vom Aufsichtsrald über die aesammte geschäftliche Lage erstatteten Bericht zu dieser Ver- fiimmliii'g ist Folgende» zu entnehmen: Wie »,e dem Bericht beigegebeiien Rechnungs-Nachweise ergeben, gebt vor Allem die Thatsacbe hervor, daß die Betheiligung von Jahr zu Jahr eine regere geworden und daß die Höbe der JahreS- einlagen in bedeutendem M»ße zug»nommen hat. — Zur Zeit ist im lausenden Geschäsl-jobre, welche« am t April er. begonnen, aus ein- Jabres-Einlage von t Million Mark (gegen 841,375 >m Vorjahre) vorau»sichtlich zu rechne». Diese Einlagen wurden zum Überwiegend größeren Tbeile von Ein zahlern au« dein Mitlelstandrgele-stet, weil der Arbeiterstand durch die sociale Ges-tzzebuiia de« Reiche«, welche eine Regelung der Altersversorgung dcr Angehörige., de» ArbeiterstankeS in Aus sicht nimmt, sich abwarlenv verhält. D-e erzielten Erfolge sind vor Allem dem Umstande zu verdanken, daß e« der Ver waltung gelungen ist, in den vrrschiekcnen Thcllen de» Reiche« willige Heiser zu finden. — Von den Mitgliedern de* Ans- sicht-rathc? ist der großherzoglich oldeiibiirgifche Minister- resident. Wirklicher Geheimer Rath Oe. von Liebe gestoiben. Ein Nachfolger ist zur Ze-l noch nicht ernannt. — An Stell« de« königl. sächsische» Oberst Edler von der Planitz ist der königlich sächsische Major >»,d Milita'rlcvoll.nächtigte
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