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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188410230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-23
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1884
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SÜ21- lankn Canb^ate» wird ganz undrrkeMtß«« «merdin-s ei» viel schg'scr opposilionellcr Tou angeschlagen, al« e« »och vor wenige,, Monate» der Fall gewesen. Ja de» große» Frage», welche den nächsten Neich-tag beschäslige» »»erden. Militair- scptennat, Socialistengesctz, wird entschiedener Widerspruch seitens der CentruniSparlei in Aussicht gestellt, io der Socialpolitik wird unausgesetzt der vesorgaiß vor über handnehmendem SkaatS-SocialiSmuS. welche» da< Eeu- trum in jeder Stärkung der Staatsgewalt erblickt, Au-druck gegeben. E» kan» keinem Zweifel unter» liegen, daß wir in den wichtigsten Fragen der bevorstehenden Legislaturperiode d«S CentrumS ebensogut i» der Opposition erblicken werden wie die Drutschfreisinaige». Un« kann e» nur recht sein, wenn da» Zentrum sein« radikal« Seit« wieder mehr hervorkehrt. Di« politische Situation kann dadurch an Klarheit nur gewinnen, indem da- Phantom, daß man diese Partei dauernd zur Stütze einer nationale, Reich-Politik brauchen könne, gründlich zerstört wird. Nach in eoaservativen Kreisen nimmt die Erkenntniß von dem wahren Wesen der klerikalen Partei immer mehr zu; e« ist nur »och eia kleiner, aber freilich einflußreicher Tbeil »er äußerste» Rechten, welcher von dem Gedanken de« Zusammengehen» mit dem Centrum nicht lassen kann. Allein e« kann nicht au»- bleiben, daß auch diesen Politikern die Augen mehr und mehr ansgeben. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so wird die gegenwärtige Wahlbeweguug der AuSgang-punct zu einer entscheidend« Veränderung m der parlamentarische» Stellung dcS Centrum» und damit zu einer wesentlichen Verschiebung der Parteiconstellationen überhaupt werde». Die zwingenden 7l,alsaäien werden endlich auch diejenigen eoaservativen Kreise ertreißen, welche in der „Kreuzzeitung" den Au-druck ihrer Gesinnung und i» dem Zusammengehen mit dem Centrum ihr politische- Ideal erblicken. Da» „Deutsche Tageblatt" bat die Veränderung der Situation bereit» begriffen. E» schreibt: „Seiten- der nicht katholischen Eonservalwe» wird cs der Ccntrum-leitung nicht so bald vergessen werden, wie sie zu handeln für gut befunden. Und da» ist denn auch ein G.winu der Wahlbewegung." * Ueber da» Austreten de- ultramoatan-.sreisinnigen" Canditaten Munckel in Kreuznach und Sobernheim wird der .Kölnischen Zeitung" geschrieben: .Sachlich war an den beide» Rede» Munckel'» bemerken-wrrth da» Bestreben, seine Partei al- ganz harmlo» hinzustelle». Kaum eiue be stimmte Aeußerung über die wichtigste» Tage-sragen. Ver schleierung der wahren Stelluug der Fortschritt-Partei zum Mil'tairetat, zur Colonialsrage, zur socialen Gesetzgebung. Verschleierung des Haffe- gegen den Reichskanzler. Ver schleierung de- Gelüste« nach Beeinträchtigung der Kronrechte und alleiniger Herrschaft de« Fortschritt». Ueber die HeercS- irage, über die Colonialfrage schwieg sich Herr Munckel an fänglich sogar völlig au». Erst aus An drängen seiner Gegner bin sagte er, daß seine Partei durchs»- nicht an der Heere-» stärke rütteln, sondern nur hier und da sparen wolle, wo sich etwa noch sparen ließe, ferner daß Verminderung der Dienst zeit selbstredend (l) nur im Fall der Zustimmung der mili- rairischen Autoritäten zulässig sei! Welche- Gesicht wird aber Herr Eugen Richter machen, wenn er erfährt, daß Herr Munckel, diese Säule der Partei, in Sobernheim ausdrücklich erklärt hat, Richter verstehe von militairischeu Dingen nicht« l" * In einer vom nattonalliberalea Wahlverein ein» berufenen Wählerversammlnng der vereinigten Kreise Saar- burg « Merz^g - Saarlou,« wurde Oberbürgermeister Miguel in Frankfurt a. M. einstimmig zum Candidate» für di« bevorstehende Reich-tag-wahl ausgestellt. * Aus der neuen Ausgabe de- Hos- und Staat-Hand« buche- geht hervor, daß der Geh. RegieruugSrath vr. Juli»» v. Eckardt, der vor einigen Jahren au» Hamburg nach Berlin berufen u»d in der Abtheilung de« Polizeipräsidium« jür politische Polizei beschäftigt worden »ar, jetzt al« Hilf«, arbelter in da« Au«wärkige Amt versetzt wurde, außerdem ist Graf v. Tattenbach, früher Legation-secretair, bei der deutschen Gesandtschaft zu Peking, wo er durch den Leaa-^ tion«secretair Frbrn. v. Ketteln ersetzt wurde, al- Hilf«arte,ter in da» Auswärtige Amt berufe». * Immer wieder tret« die verschied«,« pol»ischen Organe in Pose» und Westpreußen mit der Forderung an die Behörde» heran, daß diese die polnischen Bor» oder Taufnamen in all« amtlichen Dokumenten und sonstigen Schriftstücken in ihrer polnisch« Form und Schreibweise un verändert beibehalt« und nicht die entsprechend« deutschca Vornamen dafür gebrauchen. Zugleich richten die polnische» Blätter, uamenllich der „Dziennik Poznan-ki". an die Pole» die bringende Aufforderung, streng daraus zu sehen uad e» nöthigeosall« ausdrücklich zu verlang«, daß bei den polnischen Ort«, und audereu Eigenname» der eigenthümliche polnische Schreibweise deutscherfeit« auch in dm Fällen unverändert beibehalten werde, m welch« e» der deutschen Sprache an den entsprechend« polnischen Schriftlichen fehlt. Diese Forderungen sind durchaus unbillig und unberechtigt. Den Bolen fällt e« gar nicht eia, deutsche Familien-, Tauf- und Ortsnamen in deutscher Schreibweise wiederzugeben, vielmehr haben sie bei dies« nach hergebrachter Sitte immer die volnische Schreibweise in Anwendung gebracht, so daß dadurch die deutschen Eigmnameu häufig genug bi» zur Unkenntlich keit polonisirt wurden, besonders als noch der polnische KleruS ausschließlich die Geburtseinträge Vorzunehm« hatte. Au» jener Zeit stammen die bäusig genug vorkommenden Nam« Sznlc lSchulz), Mylcr (Müller), ChybS (Hübsch). Tyc (Tietz). (5a:i 'Zahn), Szraiter (Schröder), Szuman (Schumann) u.s. f. Die Negierung geht selbstverständlich ans vergleich« volnische Forderungen nicht ein. sondern sorgt im Gegentheil dafür, daß die deutsche Sprache und die deutsche Schreibweise überall in, Osten zur voll« Geltung komm«. * Das 3. diesjährige Correspondenzbkatt d«S „AN» aemeinen deutschen SckulvereinS zu Berlin", da» soeben versendet wird, enthält als ersten größeren Artikel: .Die Lage de« DeutschtbumS an der Adria" von l)r. Mupperg. dem bekannt« Frankfurter Arzte, der seit mehr al- zehn Jahren aus da» Schwinden de» deutschen Elemente- in einzelnen Gebieten SüdlirolS und im Sprachgebiete der Slowenen an der Adria aufmerksam gemacht bat und dessen Schrift: .AuS den Bergen an dem deutschen Sprachgebiete" die direkte Veranlassung zur Errichtung de« Wiener deutschen Schulverrin« gab. vr. Mupperg (Lotz > bespricht da» Zurück- weichen der deutsch« Sprache im Süden Oesterreichs aus Grund eigener Anschauung und Untersuchung sowohl, wie aus alter Urkunden, au» welchen hervorgeht, daß iwch um da« Jahr lOOO nicht unbedeutende Gchiete der Halbinsel Jstrie», KrainS. überhaupt de« Küsten-lande- kculsch waren. Betrübend ist eS. zu vernehmen, daß auch heute noch, nachdem doch der deutsche Schnlverein so wacker an fast allen bedrohe« Puncten helfend eingegriffen hat. einzelne Punck der deutsch« Sprache verloren geh«, wie Zar; m»d Such«, weil die Macht und der Einsts ver slowenischen Geistlichkeit nicht gebrochen iverden könne». Der zweilr Artikel führt un« „dm Kamps gegen die Deutschen im Böhmerwald" vor Augen, der vo» rem ultranational« Bischof Itrschik in Budwei» cingeleitet wurde und gegenwärtig von der fanatische» czechisch« Geistlichkeit, vo» den «ethische» Notaren und Beamten und den slawisch« Großgrundbesitzern fort gesetzt wmd. Die bmtt« Arbeit: „Da« deutsche BolkSthum in Südnngarn" bespricht die Lage unv die Zukunft der so genannten Schwab«", die i» vom Banat, m der Batscbka und in de, Tomitat« Tol»a und Barany in der Stärke von 8«0.0«0 Köpf« in ziemlich gut abgeschlossenen Sprach, gebieten wobnen. Der sachkundige Verfasser saßt sein Urtbeil über diese MouFch» dahin zusammen, daß sie, trotz aller äußeren uab in»er« Gefahren, noch schönen Tag« entgegen sehen dürfen «ud daß auch ihre geistigen Leistung« an Werth unv Bedeutung mehr u»d mehr zunehmen werden. Ein recht interessanter Artikel: Da« Plattdeutsch« i» sein«. Bedeut,«g für Erhaltung des Dmtschthum- i« A»-laade" rührt von Klau- Groth her. Der letzte der größer« Aussätze ist d« verein-laa« der Eirbenbürger Sachse» und der Er- iouerung-teier der 700jährigen Einwanderung der Deutschen io Siebenbürgen gewidmet. L»- d« verein-nachrichlen sei Folgende- hervorgebod«: Ä» der Zeit vom S. Mai bi- ö. Juli «nrd« l«LV ulk zu Unterstützung« verwandt: <00 uü erhielt die deutsche Schule »u Helsingsor- ia Finnland, 100 die deutsch« Schule zu Maglaj i» Bosnien, ISO eiae deutsche Schule in Südlirol u. s. s. Neue Ortsgruppen bildeten sich in Quedlinburg, in Rudolstadt, aa der Universität zu Straßdurg und besonder» im Königreiche Sachse». Der sächsische Lande»v«rband zählt jetzt bereit« St constituirte Ortsgruppen, von den« die längst« die zu Zittau, Plauen. Sönigstria. Wolkenstein and Marienberg stad. Gleiche Zwecke, wie der Berliner Schul derem, verfolgt auch der in Würzbnra entstandene vereiu zum Schutze ^deutscher Interessen i« Au-lande, der deutsche Schulen in Böhm« und Galizien mit 480 unter stützte. Kleinere MittheilunA« de« 3. Correspvndenzblatte» handeln über die deutsche Schule in Kenstantinopel, die von 322 Schülern besucht wird und in eine achtclassig« Tvchter- sckmle und eine sicbenclassige Knabenschule zerfällt, über die deutsch« Schulen in Belgrad und Maglaj (Bosnien) und über die plattdeutsche Bewegung in Amerika. Da» S Corre- spondenzblatt umfaßt 52 Seilen und wird den Mitglieder» de» deutsch« Schulverein» gratis verabfolgt. » * « * In sehr sympathischer Weise äußern sich die ton- angebenven Organe der österreichischen Presse über die vom Fürsten BiSmarck im Einvernehmen mit Frankreich angeregte Berufung einer internationalen Conserenz zur Regelung der roestasrikanischeu Angelegenheiten. Obwohl österreichisch-ungarische Interessen in diesem Falle nickt unmittelbar mit in Frage stehen, erkennen jene Blätter rückhaltlos an. daß der Kanzler sich nicht Deutschland allein, sondern die Grsamwtheit der civilisirten. Handel treibenden Mächte durch diesen Vorschlag zu Dank verpflichtet habe. Da» dem Wiener Auswärtig« Amte uahestehende .Fremdea- Blatt" schreibt: Da< Arbeitsfeld der Conserenz wird bei allem Bemühen, ihm von vornherein engere Schranken zu zieh«, doch ein ziemlich ausgedehnter und kaum »ach allen Richtungen hin eia glatte». Die Actio» de« Fürste» BiSmarck erscheint gerade um de-willea al» eiae um so größer angelegte und solgewichtige, denn die Behauptung der englischen Presse, daß die ausgeworsenen Fragen längst gelöst seien, ist eine durchaus irrige. Nicht eiue einzige dieser Frag«, weder der principiellen, »och der concret-politischeu, «ft in dem Sinne gelöst, daß eine europäische Berstäadigung erzielt, eia internationale« Rech:», bewußrsein geschaffen, eine internationale RrchtSregel sixtrt worden wäre. Alles ist auf diesem Gebiete controvrr«, uad wenn England au» dem schwankenden »ad widerspruchsvoll« Zustande, der dadurch tingeireleu, gewisse Bortheile gezogen hat. so ist da» kein Grund für alle übrigen Staaten, einer Initiative des deutschen Reichskanzler» eolgegenzutreten, die in ihren politischen und völkerrechtliche» Motiven so bedeutend ist al» in ihren Zielen, und die für Deutschland über die Sphäre der europäischen Coutiaentaliatereffeu hinan» die Bahn zu einer lebendigen und machtvollen Theiluahmr au der Entscheidung der Weltiatereff« gebrochen hat." In demselben Sinne spricht die (alte) Diener »Presse sich an». So bemerkt sie in einem länger« Artikel über die Aufgab« der Consermz: „Dt» Bestimmung«, welch« aas der Conferraz t» Betreff der iuteruatioaal« Rechtsgiliigkeit faktischer Besi-ergreifunge» fest- gestellt «erde» sollen, Hab« d« Zweck, solch« Eollistoa« za ver meiden und System in die Methode tranSoceanischer Annexion« zunächst aa der Küste von Westasrika zu bringen. Damit soll Fnmoaea vorgebeugt werden, welche unter Umständen sür d«S gute Einvernehmen der betheillgten Mächte, ja selbst für den Fried« bedrohlich wrrde» könnt«. Indem Fürst BiSmarck so zunächst dafür Sorge trägt, daß dem deutsche» Reiche an« seinem »enr, Lolontalbefitz keinerlei Störungen erwachsen, trägt er gleichzeitig auch Fürsorge, daß der Friede in Europa nicht vo» den Loloniru der gefährdet werde: der Reichskanzler besolgt hier dle gleiche Methode, die er mit so viel Glück und Ersolg aus bem europäischen Coaitnente in Anwendung g: rächt. Mit gutem Grnad legen die der Regierung nahestehende» Berliner Blätter hieraus ei» besonderes Gewicht und heb« hervor, daß die deutsche Reichsregierung durch ihre Initiative zu der westafrikanischen Conserenz gleich von vorn- herein, in dem Augenblicke, in welchem Deutschland selbst in die Reihe der westasrikaaischen Eolonialmächte eingetreten sei und sich damü allerlei Snseindungea und Anfechtungen auSgeützl habe, auch die Mittel und Wege ergriffen, um dle n« erworbenen Be- sttznng« im Schwarzen Welttheil gegen jede weitere Einwendung sicher zu stell« und denselben mit einem Schlage wenigsten- übcr jene Gefahr« hiuwegzuhclsen, welche au» internationalen Streitigkeiten, an» Besitzstörungeklagen und Rivalitäten hätte» er wachsen können. Die einfache Thatsache, daß es Deutschland ist, welche» im Einverständnisse mit den übrigen Lolonialmächien dir Eouserrnz eiaberost, daß dieselbe in Berlin und unter dem Vorsitze de» deutsch« Reichskanzler» tag« wird, stellt Deutschland kaum vier Monate, nachdem seine Flagge osficiell ln Westasrika aufgehißt worden, al» eine der tonangebenden Colonial mächte in jenem Gebiete hin. Sie verleiht so indirekt den neuen Erwerbung« eine internationale Sanciion. welche sonst erst im Ver lause der Jahre hätte erstritten und ersessen werden müsse». Hierin mag auch ein Hauptgrund liegen, weshalb man in England sich nur langsam und zögernd zur Beschickung der Conserenz entschließen will. In englischen «reisen war man gewohnt und im Parlamente der Capeolonie ist die» im verlause de« heurigen Jahre» wiederholt an-gelprocheu worden, den ganzen Süden Afrika- dt» hinaus zum Cap Frio einerseits und zur Delagoa-Bai andererseits, bis hinan zu den portugiesischen Laudmarken al» britisches Hinterland zu de- trachten, das gelegentlich zu annectiren sei. Mit dieser Präteasion muß nun endgiltig abgeschlossen werden und es ist immerhin nnan- genehm, solche, wenn auch nur fiktive Ansprüche ein- sür allemal fallen lass« zu müff« .. * Dem Studentenputfch in Moskau ist nach nun vorliegenden Nachricht« nicht die Bedeutung beizulegen wie dm Kiewer Unruhen. In Kiew bctheiligten sich sämmtliche Sludenten an den Unruhen — etwa 1500, die auch sammt und sonder» relegirt wurden. In Moskau dagegen, wo etwa 3000 junge Leute studir«, haben nur ungefähr Iva wirkliche Studenten und zudem in ziemlich zaghafter Weise gelärmt. Sie beabsichtigten Herrn Katkow die Fensterscheiben einzu- wersm, wurden aber schnell von der bewaffneten Macht zu Paar« getrieben. Die „Katkow'sche Zeitung" schreibt über den Vorfall: „Am 14. Oktober, um 2 Uhr Nachmittags, versammelte» sich im Dolgornkow-Pereulol unmittelbar vor der Universiläl zahlreiche Studenten, Nichtstudenten und Frau-n- zimmer. Beim Erscheinen der Polizei zerstreute sich diese Masse rasch. An demselben Tage, um 8 Uhr Abends, versammelte sich auf dem Strastnoi-Boulevard ein Hause, der aus einigen Studenten, einigen Dienern aus irgend einer Speise-Anstalt und auS anderem Gesindel in Begleitung einiger Frauen zimmer zweiselhasteu EharaktcrS. im Ganzen etwa auS 150 Personen, bestand. Der Hansen wurde sofort von der Polizei umringt, wollte die Flucht ergreifen, wurde aber von den Kosacken und Gendarmen zum Twcrschen Thor hingedrängt. Eng eingeschloffen wurde die etwa NO Personen zählende Schaar in« Gesängniß abgesührt. Die Frauenzimmer, welche da» Publicum aussordertcn, den .armen, verfolgte,, Stnderten" beizustehen, wurden vom Haufen getrennt unv flüchteten sick». Die« Alles geschah so rasch und so still, daß wir. die wir so nahe dem Orte waren, wo fick dieser Vorgang abspielte, nicht» erfahren batten, wenn nicht auf der Straße Steine, Flaschen unv Todlschtäger gefunden wären, welche die „Braven" hatten fallen lasten. Außerdem wurden auch cinizc bccko- graphirte Proclamationen gesunden, in welchen diese „Aus länder" in starken Ausdrücken gegen die „russische Regierung" und gegen den „panrussischcn Moloch" protestiren." * In Albanien sind wieder einmal Unruhen auS- gebrochen. In PriSzrend ist eS zwischen Türken und Serb« zum Streit gekommen, bei welchem zwei der erster« und vier der letzter« getvdtet wurden; in Folge dessen sind acht Bataillone Nizam» von Salonichi nach PriSzrend beordert worden. E» heißt, daß der Widerstand der Bevölkerung gen» eiue angrordnete Eousertptiou ß« Auttruch der Uu» ruh« herbeigrsührt Hab«. Nach ander« Darstellung« soll« die letzteren aber mehr oder weniger mit der ia letzter Zeit wieder bemerkbar geworden« Bewegung zur Erneuerung der albanesischcu Liga zusammenhäng«. * Da« vermögen Frankreich« wurde dor zwaazig Jahr« von dem Bolkswirth und jetzig« Senator Wolow»ki aus l75 Milliarden Franc« geschätzt. Seither Hab« mehrere andere volkswirthe diese Ermittelung« fortgesetzt. 1868 gab Herr v. Mony da« vermvgm Frankreich» aus 200 Milliarden an. wogegen der Herzog v'Ayea nur lS5 Milliarden de» rechnete. Der Deputirte Lacher, welcher vorige« Jahr einer der Berichterstatter de» Budget« gewesen, geht dagegen, ür 1883, bi» aus 260 Milliarden. Ihm am nächst« kommt Aneline, Professor der volkSwirthschast, mit 240 Milliarden. Herr von Foville, Professor an der Freien Schule der politisch« Wissenschaft«, girbt nun iu dem ckourunl ckv I» 8<reiä>« «I« atntistiqav cls knri» eine Uebersicht Über alle bezüglich« Arbeit«, die er mit eigen« Ermittelungen und Zusammenstellungen erweitert. Da« Schlußergebniß ist, daß er die Summe aller vererbbaren, liegenden und fahrend« Habe in Frankreich auf 245—250 Milliarden angirbt. Bei einer Einwohnerzahl von rund 37 Million« kämm daher 6756 FrcS. vermögen aus den Kops, während anderweitig ein Einkommen von 500—525 Frc«. aus jeden Franzos« herau-gerechnet Word« ist. * Ein dieser Tage in Madrid abgehaltmer Minister rath hat sich mit der Frage beschäftigt, welche Haltung Spanien auf der Congo-Eonserenz einnehmen soll. Der Köuig und mehrere Minister drückt« die Meinung auS, daß Spanien seine Ansprüche io Bezug aus den Gols von Guinea und aus Marokko beton« müsse; der Minister präsident von Cauova» vel Eastillo aber hielt in Rücksicht aus den gegenwärtigen Zustand der finanziell« Mittel und militairischeu Kräfte dafür, daß Spanien sich in der aus wärtigen Politik größere Zurückhaltung auserlege. Von einer Beschlußfassung verlautet nicht», doch wird vermuthlich dir Anschauung de» Ministerpräsident« die Oberhand be halten haben. * In Balmoral, dem gegenwärtigen Aufenthalt der Königin von Eugland, wurde dieser Tage ein Ministerrath abgcballen, in welchem der Monarchin die anläßlich der be vorstehenden Parlamentseröffnung zu verlesende Thronrede unterbreitet wurke. — Die „Morning Post" will unterrichtet sein. raS Auswärtige Amt sei am Sonnabend von Berlin benachrichtigt wo ^ v eaßGras Münster mit einer münd lichen Beantivoriuug mehrerer von Lord Granville in seiner Note über die vorgeschlagene Conserenz gestellten Fragen be traut sei. Die „Morning Post" glaubt, die deutsche Regie rung habe aus die wichtigste Frage erwidert, daß die Ant wort nur von der Conserenz ertheilt werden könne. * Der Zustand der englischen Marine ist noch immer Gegenstand der eifrigsten Erörterungen in der Presse. Neuer dings hal auch wieder der ehemalige Obcrconstructeur der britischen Flotte, Sir E. Rccd, sich in einer viele Spalten langen Einsendung an die „Time«" zu dieser Angelegenheit geäußert; aus seine Behauptung hin, die britische Panzer- flotte repräsrntire 437,210 Tonnen, während die französische Panzerflotte 425,000, die italienische 127,000, die russische 105,000. die deutsche 104,000, die österreichische 60,400 Tonnen repräsenlire, tritt die „Time»" enerqisch für ent sprechende Vermehrung der englischen Kriegsflotte ein und empfiehlt bem Admiralität»-Collegium mit seinem Rücktritt zu droh«, fall» Vas Schatzamt zögere oder sich weigere, die nvthigen Geldmittel zu bewilligen. * Da» tran-allanlische Kabel überbriogt die Nachricht von einem aus den Präsidentschaftskandidaten der demokra tischen Partei. Herrn Cleveland, in Albany gemachten persönliche» Angriff. Bei der Verwilderung de« öffentlich« Leben« in den Vereinigten Staaten gehör« Angriffe aus Leid und Leben, welche oft um der geringfügigsten Ursachen will« in Scene gesetzt werden, zu den alltäglichen Vor kommnissen daselbst; gleichwohl ist man unwillkürlich geneigt, bei einem Anlaß wie der vorliegende, wo eine im Vorder gründe de» TagcSinteresse» stehende Persönlichkeit, welcher seit Monaten in der gegnerischen Parteipresse in zügel losester Weise zugesetzt wird, gewaltlhätigen Insulten ins offener Straße verfällt, zunächst an eine parle>pol,li>me Intrigue zu denken. E» soll der Masse der amerikanischen Wähler auf recht handgreifliche Weise demvnstrirt werben, daß ein Mann, dessen privater Lebenswandel ihn öffentlich« Insulten preiSgiebt, doch unmöglich die Eigenschaften besitz« könne, wclcbe allein ihn zur Einnahme de» höchsten Ehren amtes der Union befähigen. Man muß sich eben vergegen wärtigen. daß bei amerikanischen Wahlcampagnen dem jesuitische» Grundsätze, Wonach der Zweck die Mittel heiligt, die kühnste Auslegung und schrankenloseste Anwendung ver> liehen zu werden pflegt und daß jede Gelegenbeit will kommen geheißen wird, welche Aussicht eröffnet, den Candidatcn der Gegenpartei erfolgreich zu cvmpromittiren. Diesen Zweck als Beweggrund de« aus Cleveland ge machten Angriff». au» welchem derselbe übrigen» mn - ' : hervorging, vorausgesetzt, so muß e» um die Aussichten ^r Republikaner, trotz ihre» Siege» in Ohio, sehr schlimm stehen. Eiue Partei, die zu derartig desperat« Manövern ihre Zu flucht nehmen muß. gesteht damit inbirect zu, daß sie daran verzweifelt, aus ordnungsmäßigem Wege zu siegen. Die An hänger Alaine'S dürsten aber mit ihrer m Albauy verübten Hcldenthat das sinkende Schiff de» republikanischen Ticket» wohl kaum flott mach«, am allerwenigsten wird e» ihn« gelingen. Herrn Blaine da» deutsche Votum zu siche«, nach dem Letzterer sich zum Champion der Temperenzler, der Carpetbagger, de» Knownothinglhum» und verwandter» die finstersten Seiten de« öffentlichen amerikanischen Leben» repriisentirendm Richtungen proclamirt hat. Di» >«r»ah»s «riAt»ß«»»r Reparaturen tn den zum Rittergut« Lößnig gehörige» -ä»kru wirb genehmer. Wegen der Kosten ist «t« den Tiadtverordne»en z» eommuniciren. Die Gemeinde Plagwitz hat l» Folge der mit ihr aepfloar»«» Verhandlungen sich erböte», zur Verbretterung der Plaqwitzer Brücke 10,000 Mark beizutroge» »ad hierbei gebeten, diesen Betrag tn drei Jahresraten zahlen zu dürfen. Man beschließt die« zu genehmigen, von de» jeweiligen Resten 4'/, Zinsen zu fordern, im Uebrige» aber die Gemeind« von wetterer Beitragspflicht zu den UnterdaltungSkofteu zu befreien. Htrrz» ist die Zustimmung der Eiadwerordneie» «in- zuholra. Letztere« beschließt man ebenso bezüglich der Überschreitung der für Räumung de« PleißenflußbetteS bewilligten Kotten, sowie betresf- der verändern»- der Decke ia der SpeiseanstallSkitche im Georgen- Hause. Die Herstellung der Lhonrohrschleußen iu der Gasanstalt II der- girbt man aa den Mindestsorderndea, eia Gesuch um Herabsetzung de« Miethzlnse« sür eia von der Stadlgemeinde ermiethele» Gewölbe lehnt man ab. Die Stell« de« verstarb«« Cassenbot« bei der Stadtcasse über trägt man dem Rath»di«er Kästner. Bei »er Mittheiluug bezüglich einer Stlchrevtsioa tm Rath-Lrarr brwende» e». Die Unterstützung der Fachschule für Drechsler in Ltl-uig wird ,. Z. abgelehnt. S« wird weiter der Druck der Stadtvrrordnetenltst« an den Mindestsorderndea vergeben. Da» Gesuch de- Borstand«« de« Droschkeuveretar um Wieder- tinsühnrng der Bestimmung« de» früher« Regulativ» betreff» der Fahrtarea von und »ach den Bahnhös«, sowie am Erhöhung der im 8. Absätze der Fahrtoxe I vorgeschriebe»« Sätze wird im All gemeinen nach den Vorschlägen der Deputation genehmigt. Hierbei wird die Beseitigung der Fähnchen beschlossen. vo« 7. vrtoder 1884.*) E« wird ln der Berathung de» Budget» pro 1885 fortgefahren. Erledigt werden die Coat« 14. Marstall. l5, Brunnenwesen. 16, Rittergut Taucha. 17, Rittergut Grasdors mit Cradefeld und Portitz, 18. Rittergut KnnnerSdors mit Panitzsch, IS. Rittergut Lößnig. 20, Klosters», Connewitz, 31. Gut Thonberg, 23, Rittergut Stötteritz uittern Theils, 24, Waldungen, 26. Wies« und Tritten, 27, Jagden und Fischerei, 39, Atchontt and Münzwesea, 4L, Stadtanleiben, feraer die Lonten Beztrksvermögea, Schulbausond«, Rathhausbausonds und die Lveeialbudget» Tbvmasschule. Nicolaischule, Realgymnasium, Realschule, Höhere Schule für Mädchen, Gewerbeschule. Städtische» Krankenhaus zu St. Jacob, Atchontt, Lagerhos. Leihhan» und Sparcasse. vom 8. Veto»« 1884. Die Stadtverordneten haben der Vorlage betreff» der Herstellung der Fußwege vor dem städtisch« Grundstücke zwischen dem patho- logischen Institut und der ehemaligen Bayerischen Verbindungsbahn zugestimml und ist die Sache auumehr auSzusühr«. Dieselben haben ferner za der zwelgleiflgen Anlegung der Pferde- elseababn von der II. Bürgerschule bi- au Tscharmann- Hau- Zu stimmung ertheilt und ist der Gesellschaft Eröffnung zu machen. Weiter haben die Stadtverordneten mit der Verwandlung der Korn- und Holzdeputate für die Pfarrer zu St. Jacob und St. Georg in teste Bezüge sich einverstanden erklärt. E- ist da» Erforderliche hieraus zu versag«. E» wird hieraus in Folge einer Eingabe de- laudwtrthschastllchru Kreisverein- darüber beraty«, ob in Verücksichliguug de« von dem Kreisvereine an den Rath gerichtet« Wunsche- die Wollbude za den Wollmärkten wieder ausgedaut wrrde» solle. Rach längerer Debatte hierüber beschließt man mit Sttmmenmehrhrit, von dem Wiederaufbau abzviehen. Für nothtvrudigr Herstellung« tm Restauratioa-gebSade des Gohliser MühlengrundftückeS wrrd« die Kost« vorbrhälilich der Zustimmung der Stadtverordneten bewilligt. Auszug «>- »em Protokolle über bte Plenarsitzung bes RattzeS vo« 4. Vctober 1884.») Dir Stadtverordneten Hab« der Ertheilung de- Ehrenbürger- rechte- der Stadt Leipzig aa Herrn Pros. vr. Fechner einbellig zugestimmt und ist demselben die Mittbeilung hierüber durch die Herrn Bürgermeister vr. Tröndlin und Stadtrath Or. Messerschmied am Tage seines goldenen Professorenjubiläums überbracht worden, wovon dem Collegium Kenntniß gegeben wird. Tie Stadtverordneten haben ferner out die Vorlage bet.csss der Erbauung cmeS Geassi-Museums beantragt, auch die Sammlungen de- Vereins iur die Geschichte Leipzig- in das Museum auszunehmeu, von Unlerbringung eines HandelSmuseum- in dasselbe aber abzu- iehen »»d das Miiienm aus dem Platze zu erbauen, aus welchem sich jetzt das Bölk> rmnseum befindet unter Hinzunabme de» AreolS. aus welche die Gebäude de» Marstalles, der Krankenbausfiliale und da-Pretngerhaus sich befinde». Bezüglich der Ausnahme des Museums sür Völkerkunde ist von den Stadiverordneten eine Modifikation bei- gesügt worden, im klebrigen sind dieselben der Vorlage beigetret«. Die Sache ist der Deputation Grassi vorznlegen. Nach Prüfung und Geuedmigung der Abschlüsse über da- Stamm- Vermögen aus die Jahre 1881 und 1882 ist Iustificaiionsschein aus- zusertigcn. Man beschließt hieraus» der Pserdebahngesellschast aufzuqeben, aus der Strecke von der Gasanstalt I bi- zur Magdeburger Gleis anlage zwei Gleise zu lege» »nd deshalb zunächst Detailzeichnungen einzureichen. sowie die Eutritzscher Liraße neupflastcrn zu lassen und die Kosten in das Budget pro >885 einzustellcn. Die Vollziehung eine« zwilchen den Zusammeiilegungsinleressenlen zu Gohlis mii der politische» Gemeinde abgeschlossenen UrberlassungS- vertrage» wird genehmigt; es ist die Zustimmung der Stadtver ordneten einzubolen. Der Straße LI des südlichen Bebauung-plane« wird der Name „Kant-Straße", der Straße N der Name,skaliert» Augusts-Straße" beigelegt. vn« 11 vet-ßer 1884.**) Herr Pros. vr. Fechuer hat für die Ertheilung de- Ehr«, bürgerrechtes der Stadt Leipzig an den Rath ein Dankschreiben gerichtet, welche- zur Kenntniß genommen wird uad den Stadt verordneten abschriftlich mitzutbeil« ist. Letztere haben zugestimmt ». der Anschaffnag eine- neue» Dampilessel« sür da« Georgcnhaus und der Herstellung baulicher Reparaturen daselbst. Es ist dies auszusührcu u»d Verordnung zu erlassen, d. Der Vorlage betreff« der feuersicher« Abtrennung de» Hauptgebäudes des Neuen Theater» vou den Nebeuräom«, ledoch unter Ablehnung zweier Positionen de- KosteaanlchlagS und Ab- minderuug der Koste» von 8600 ^l auf 7280 >l, sowie mit dem Anträge, die Benutzung der Räume über der Haupttreppe aus der Lstseite de« TbeaterS al- Schlasräume zu verbiete». Bezüglich der einen Vosil-on beschließt man zu remonstrir«. tm Neblige» saßt mau Beruhigung. E- ist die Sache weg« de- ge- stelllea Anträge- dem Stadtbezirk-arzte »ob dem vaoamte bez. dem Baudepotirten vorzulegen, o. Dem Erlaß einer von dem Unter nehmer Herrn Kullrtch bei Herstellung eine« TheileS der Koch- straße x. verwirkten Conveuttonalstrase. ES ist demselben Eröffnung zu machen uud der zurückbehaltene Bettag auszuzahlea. ä. Der Ein stellung einer Mehrausgabe and Einnahme aus Lonto 28, Stein- bruch bet Grasdors. ES >st der Siadlcasse und der Tiesbauverwaltnug Kenntniß zu geben. «. Der Erbauung eine« Arbeiterhause- aus de» Rittergute CunnerSdors, jedoch unter der Bedingung, daß Submission ausgeschrieben werde, bez. unter Borbehalt der durch dieselbe zu er langenden Ersparnisse. ES ist der Bedingung zu «tsprecheu, die Saide auszulühren und Verordnung zu erlass«. Dagegen haben die Stadtverordneten da- Prosect bezüglich de» Abbruchs und Neuausbaues der Turuhalle der Nicolaischule ab- neue Borlage erbet« mit dem Anträge, die Tu«. Südseite des Hose» zu erbauen, von einem Ber- abzusehen und da» alte Material bei dem Neuballe „ Die Sache ist den Deputatiou« für die hoher« Schulen und der Baudeputaliou vorzulegen. Man bestimmt hieraus sür den Bau der IX. BezirkSschule etu« Block an der alten Elster und genehmigt die von der Deputation bezüglich der Sttaßenheriiellung gestellten Anträge, sowie ein Ab kommen mit einem Abjacent«. Es ist hierzu die Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. Da- Gesuch des Zauberkünstler» Basch, noch bi« znm 36. l. M. Vorstellungen geben zu dürfen, wird genehmigt. Al- zweiten Lehrer der Biener'schen Blindenanstalt wählt um» den z. Z. bei der VII. BezirkSschule vicartrend« Lehrer Herrn Görner. BorbehSlillch der Zustimmung der Stadtverordneten beschließt man eine» Arcalaustausch mit Herrn Hüsfer, ferner die Gewährung einer Vergütung an Herrn Baum sür bei Schlemmuug der Pleiße cnistandenk, unvorhergesehene Arbeiten, weiter die Vornahme ver schiedener Herstellungen >n den von der Leipziger Discontogesellschatt ermietbeten Räumen und bewilligt sodann die durch die beabsichtigte Verlegung der IV. Polizeibezirkswache entstehenden Mehrkosten. Nach dem Berichte des RalhSgärtnerS ist ein großer Theil der Bäume aus der Dresdner Straße stark beschädigt uad die Ber- pflanzung derselben unvortheilhast. Nach längerer Debatte beschließt man die Neubepflanzung der Slraße in einer Baumart, und zwar mit Platanen. E« ist mit den Siadiverordneien zu eommuniciren. De» Anträgen des gemischicn GasauSschusseS bezüglich des Fuß- bodenbelagS im Rctortenbaiise der Gasanstalt II mit Granit- bez. Gnßeiienplaiien »nd der Vergebung der Arbeiten tritt man bei. Für die am neuen Concerihnuie herzustellenden Gartenanlagen liegen drei Pläne vor. Man genehmigt vorbehaltlich der Zustimmung dcr Stadiverordneten den einen Plan des RathSgärlnerS und be willigt die Kosten mit 9000 a conto des botanischen Garten«, mit 1192 » conto der Wasserleitung. gelehnt uad Hille ans der o.r. :..>gsgange z» verwenden. vom IS. vctober 1884.***) Die Stadtverordneten haben aus die Vorlage betreff» de» Par» cellirungsplanes und der Baiivorichrifle» sür das -wisch« der Psaffendorier, Bork- und Lübrstraße. sowie dem Staaisgymnafinm gelegene städiische Areal und den Verkauf einer Parcelle an der Löhrstrahe verschiedene Anträge gestellt, welche aa die Rendanten- und Straßenbaudcputation verwiesen werden. Dieselben Habe» ferner die bei der Genehmigung zu Legung des GaSbnuptrohres sür die Gasanstalt II ans der Bayerischen Straße von ihnen gestellte Bedingung fallen gelassen und ist die Sache nun mehr ausziiiiibren. Weiter haben die Stadtverordneten die Wahl der Mitglieder ia den gemischicn Ausschuß sür die Siadiverordnetenwahlen vor« genommen. Es ist den Gewählte» Mittbeilung zu machen. Dieselben haben beantragt, das Statut, die Bean tenverhältniffe bete., und ferner das Regulativ betreff» der Tagegelder re., zu welchen von d« Ausschüssen verschiedene Anträge gestellt worden, *) Eingegang« bei der Redaction a« 11. Oktober. **) Eingegangen bei der Redaction den 18. vctober. ***) Eingegangen bei der Redaetion am 19. V^obrr.
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