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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188412025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-02
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1884
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Erscheint täglich früh S'/,Uhr. Lr-arNo» nnö Lrpkditioa Iohannesgaffe 33. -Prechüundkn der Uedarttia: Bormittag- 10—12 Uhr. Nachmittags 5—0 Uhr. k«>»- «V««.». «.-uicriv», »4 du tzie»»cru>n »ichl »kidulttich. »«»atzme »er für die nLchftf»l,e»d« Nummer »esttmmte« Inserate a» Ka»enta,en bis 8 Nvr Nachmitiau«, an »an«. ,n» Fefttageu srüh »t»'/,» Uhr. I« den Filialen siir 2ns.-A»nah«e: Ott» »Irin«. Untverffiütsstraße 21. Lsuttz rische, Katharinen straße 18» p. nur »t« '/,S U»r. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Auflage L8,7VV Abonnemrntsprris viertelj. 4'/, MN. inet. Bringerlohn 5 Mk., durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Mmmrr 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilaae« (in Tageblatt-Format gefalzÜ ohne Vostbeiörderung 30 Mk. «ul Postbesörderung 48 Mk. Inserate bgespaltene Petitzclle 20 Pf. Größere Schriften lau» »ns. Preisverzeichaiß. LadeUarischer u. Zijscrnsatz nach hüherm Tarif. Kerlamrn unter dem RedactionSstrich dielgrsvakt. Zeile 50 Pf., vor den Familien nach richten die Ogespaltene Zeile 10 Pf. Inserate sind Nets an die ISypeSitio» zu sende«. — Rabatt wird Nicht gegeben. Zahlung MtLNUtu'-nuttlo oder dura, Pest- Nachnahme. 337. Dienstag oen 2. December 1884. 78. Jahrgang: Amtlicher Thetl. Vekanntmachung. Da» Verzelckniß der bei der bevorstehenden Ergäuzungswahl Bürger erleidet nachstehende Veränderungen. ES ist nämlich nachzulragea: Z« I. Ansässige. der Herren Stadtverordneten wablberechtigteu Lide. Nr. Bor- und Zuname. Stand and Gewerbe. Wohnung. Bemerkungen. 1S9d 1747 b 49328 5288 d Credner, Hermann Trödler, Heinrich Bernhard Oskar Dr. pdll.,Professor u.Oberbrrgrath Lausmann Zu H. Uuausässi erkurth, Polycarpu» Ferd. Emil l Privatmann ord»rss, Carl Ferdinand s Möbclhändler Ferner sind in beiden Abtheilungen noch zu berichtigen: Lternwartenstraße 79 Brühl 88 Fällt u.Nr.304I d. Unansässig.weg. Desgl. unter Nr. 10167. eststroße 85 Hainstraße 5 ,n beiden Adlheilungen noch zu berichtigen: Nr. 522 muh e< heißen „Privatmann" anstatt „Tischlermeister", . 1751 - « - „Böltchermeister" anstatt „Böttcher", . 492 . . « „Buchdrucker" anstatt „Buchdrucker und Lotterfecollecteur", . 4948 » » - „Kautmann" anstatt „BuchhaiidlungSgehilfe", « 8239 ) ""b es Helgen „Reiff" anstatt „Reis", . 8627 muß es heißen „Oberausseher" anstatt „Aufseher", . 9702 . . . „Eolonuadcnstraße 1" anstatt „Universitätsstraße 5". keipzig, am 28. November 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. N. Maniilmachllng. Seit Aufstellung der Stadtverordnrtenwahlliste haben noch Nachgeuannte da» hiesige Bürgerrecht erlangt und sind deshalb nachzutragen: Zu II Unausässige: Lauf. Nr. vor- und Zuname. Stand und Bewerbe. Wohnung. 1 Decker, Julius Hugo Schriftsetzer Brandvorwerkstraße 91. S veiltcke. Franz Wilhelm Buchdrucker Eliseustraße 36. s g ffergmann, Earl Georg Gotthard Schriftsetzer Bayersche Straße 13» 4 »hemann, Johann Gottlob Robert Schlaffer Körnerstraße 4. 5 stedler, Ludwig Ma; Mechaniker ^ Sovdienstraße 13 c. S iischer, Mar Schriftsetzer Soylenstraße 5. 7 ireunö, Friedrich Richard Schlaffer Aueiistraße 18. S irüdlich, Carl Wildelm Schriftsetzer Sleruwartenstraße 18. 9 Erstner, Theodor Richard Buchdrucker Sivonienftraße 12. 10 Plisrr. Otto Mar Schlosser Gerberstraße 64. 11 pcllmnnV, Albert Mar Buchbaiidlungsgehilfe Marschnerstraße 16. 12 veffel, Friedrich August Gustav Schriftsetzer Karolinenstraße 12. IS >«y»iann, Emil Alfred Moritz Buchdrucker Sidonienstraße 12/13. 14 Kriitzich. Friedrich August Lassen iwle Dusourstraße 7. 1b goachim, Paul Moritz Schlosser Sophienstriße 29. 16 »aiidela, Ernst August Wcrkiührer Körnerstraße 8. 17 ArabbcS, Georg Hugo Lylograph Kaiharinenstraße 14. 18 Kramer, Carl Christian Schriftsetzer ' rüderstraße 6. 19 Pfeifer, Tort Heinrich Franz Maschinenmeister Bayersche Straße 110. 20 Ärtchcnliach. Gustav Adolf Schlaffer Anlonftraße 5. 21 Sommer, Carl Gustav Stcindrucker Teichstrabe 1. Leipzig, am 28. November 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. N. Vkkamltmchniill. Nachdem durch die unterm 22. Mai 1882 erlassene Ver ordnung des königl. Ministeriums de« Innern die bisher geltenden Bestimmungen über Anlegung von auSgemauerten Grüften und Gräbern aus den Friedhöfen lheilweise ab geändert worden sind und auch unsere Bekanntmachung vom 16. März l87l insoweit sich erledigt hat, bringen w» Fol gende« zur öffentlichen Kenntniß: 1) Die Anlegung von Grüften aus Begräbnißplätzen ist nach tz. 6 der erwähnten Verordnung nur unter der Bedingung ihres dichten Verschlusses, der durch dicht schließende Stein platten oder metallene Deckel, die jedoch beide Luftlöcher nicht enthalten dürfen, am besten aber durch Bedeckung deS ganzen GruslgewölbeS mit einer, einen halben Meter hohen Erd schicht bewirkt werden kann, gestattet. 2) Grüfte dürfen nur an den Friedhofsmauern, also in Wanvstellen, angelegt, müssen übrigen« sofort nach jedes maliger Einstufung einer Leiche in dieselben in Gemäßheit von Punct I) fest verwahrt werden. 3) Erfolgt die Beisetzung einer Leiche in eine bereits be stehende Gruft, so ist ebenfalls der Bestimmung unter 1) nach zugehen. insbesondere sind vorhandene VentilationSöffnuugcn zu beseitigen. 4) Die Leiche einer Person, welche an einer Krankheit versloiben ist, deren AnsteckungSsähigkeit noch über den Tod hinaus angenommen wird, Vars nur dann in eine Gruft beigesetzt werden, wenn sie in einem sorgfältigst-verlötheten Metallsarge eingeschlosien ist. 5) Die auSgemancrken Gräber muffen wie die gewöhnlichen Gräber ausgesüllt und mit einem Erdbügel bedeckt werden. 6) Zur Anlegung von auSgciiiauerten Grüften und Gräbern aus den Friedhöfen ist bei uns besondere (baupolizeiliche) Ge nehmigung nachzusuckeii. 7) Die Verwendung von Holz- oder nicht verlötheten Metallsärgen ist bei Beerdigungen in Grüfte nur dann zulässig, wenn durch ärztliche schriftliche Bescheinigung nack- gewicsen ist. daß der zu Beerdigende nicht an einer Krankbeit verstorben ist. deren Anstcckunqssähigkeit noch über den Tod hinaus angenomine» wird. Diese ärztliche Bescheinigung ist gleichzeitig mit der Anmeldung der Beerdigung bei der FriedbosS-Expedition einzureichen. Leipzig, am 23. November >884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Das zum Nachlasse des verstorbenen Getreidehändlers Johann Au>nst Streiter in VolkmarStzors gehörige, daselbst an der Tauchaer Straße gelegene Hausgrundskück Nr. 96 deS Brandcatasters, Fol. 125 de« Grundbuchs sür Volkmarsborf, soll aus Antrag der betdeiligten Erben zu den im Termine bekannt zu machenden, sowie schon vorher durch Anschlag am Gerichisbrete ersichtlichen Bedingungen Lteustaa. »en »0. Decemtzer 1884. ^ 11 Uhr Vormittag», »» Ort und Stele t« Nachlaizdause öffentlich versteigert werden. Aauflusitge werden ausgesordert, zum bezrichueteu Termine zu erscheine» und ihre Gebote zu tlwn. Leipzig, den 27. November 1884. »»nigltche» >«t»,ericht V. Eichel. Kn. Vekanntmachung. Nachdem die öffentliche Eisbahn ai» Sckkeußigcr Wege eröffnet worden ist. bringen wir die sür Benutzung derselbe» gellende» Bestimmungen hiermit in Erinnerung: 1) die Bahn ist errichtet sür Kinder unbemittelter Eltern und Vars nur von Kindern im schulpflichtigen Alter benutzt werden. 2) Erwachsenen ist daS Betreten derselben nur zu dem Zwecke gestattet, ihre Kinder da« Schlittschuhlaufen zu lehren. 3) Die Bah» darf nur zur TageSzcit benutzt werden; mit einbrechender Dunkelheit ist dieselbe aus daS vom Aufseher gegebene Zeichen sofort von allen Eisfahrern zu verlassen. 4) Den Weisungen deS von uns bestellte» Aussetzers, des FisckineisterS Herrn Meißner, ist unweigerlich Folge zu leisten. Leipzig, den 25. November 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr^ G e orgi. Stoß. Bekanntmachung. Das für die ledige Wilhelininc Auguste Kölbel auS Döllnitz unterm 11. März 1878 vom Magistrat zu Schkeuditz ausgestellte Dienstbuch ist i» hiesiger Stadt abhanden gekommen und tm Auf. siodungs solle allhier abzulieseru. Leipzig, am 27. November 1884. La» Polizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Faldix, Rsd. Bekanntmachung. Bei dem Unterzeichneten G.-memderalhe ist die mit 1000 JahreSgebalt dolirtc Stelle deS Registrators sofort zu besetzen. Im BerwaliungSsache geübte Bewerber wollen ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Nachweise bi« zum V. dieses Monats bei uns eüireichen. Persönliche Vorstellung wird vorläufig nicht gewünscht. Neuschöiiescld, den 1. December 1884. Ter «emeintzerath. —— Clauß, Gem -Vorst. Birkstahls-Bekanntmachung Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeige zufolge: 1) Ein Vasten» »iixn. I?. L. 6., 15 Kilo schwer, enthaltend voncept-Papier» groß Format, aus einem Guterboden im Magde burger Bahnbos, in der Zeit vom 12. bis 18. vor. MtS.; 2) zwei Fruuenröcke von blaugedrucktcm Zeuge, aus einer Roll- kammer in Nr. 29 am Ranstädtcr Steinweg, am 20. vor. Mts. Nachm.; 3) ein neues <Eesa»gb»ch, klein Format, mit schwarzem Leder- einband und der Aufschrift: „Andächtige Lieder und Gesänge", aus der Thomaskirche, am 23. vor. Mts. Abends; 4) ein Uaisermantcl von schwarzgraucm Diagonal, mit schwarzen Hornknöpsen und braun, und gelbcarrirtein Futter, an- einem Gastlocale in Nr. 16 am Markle, an demselben Tage: 5) ein Coupon braun- und schwarzcarrirter gezwirnter Hosen stoff. 4'/, Meter ballend, und ein Coupon braun- und schwarz- geslreister Stoff, 5 Meter haltend, aus der Flur des Hauses Nr. 3 der Hainstraße, in der Zeit vom IS. bis 24. vor. MlS.; 6) ein versilberter Weiiikützler» aus einem Gastlocale in Nr. 22 am Brühl, am 24. kor. Mts. früh; 7) ein Winterüberzicher von dunkelbraunem rauhen Stoff, mit Sammelkrageu, zwei Reiben Hornknöpfen und schwarzem WollailaSfutter — in einer Tasche befand sich ein meißle,nenes r»sche»t»ch. gez. X. P., — an» einer Lolonnad« im Krqstallpalast. a» gleichen Tage Nachmittags: 8) ein schwor,ledernes «eltztSschcke« mit weiße« Schloß, ent haltend 7 Sä -j. in einem Zweimark., vier Markstücken und «einer Münze, au» dem Borsaal einer Wohnung in Nr. 16 der Hospitalstraße. am 25. vor. MlS.; 9) eia ebensolches Geldtäschchen mit Stablscbloß. enthaltend ca. LH ^l. in einer Doppelte»»» und diverser kleiner Münz», aus einem Irftaurationslocale in Nr. 5 am Täubchenweg, am gleichen Tage; 10) rin T'schblatl von «»fernem Holze, graugestrichen, aus der Flor des Hauses Str. 45 der Slilenstraße. am nämlichen Tage Abends; 11) rtae silberne Chlinhrrulir mit Stunde, geriefter Rückfeite und Blumengraviinng, nebst n,»silberner Kapsel und kurzer Messing kette, au- einem Garberoberaume in Nr- 19 der Thalstraße, in der Nacht vom 25. zum 26. vor. Mts.: 12) ein vrüdsatz ziemlich groß, mit eisernen Reisen, aus dem Borsaal einer Wognung in Nr. 38 der Riiterstraße» am 26. vor. MtS. Mittags; 13) ein Deckbett mit rothem Julet, nebst roth- und weiß- carrirtem Nrdcrrug und eine weiße Bettdecke, sog. Waffeldecke, mittelst Nachschlüssel» auS eincr Bodenkammer in Nr. 46 der Nicol iiftraße, von, 22. bis 27. vor. Mts.; 14) eia Kais rmantrl von starkem grauen Stoff, ohne Futter, mit Muff- uud Seilenlaschen, aus eiuer Schlastammer in Nr. 20 der Sebastian Bachstroße, am 28. vor. Mts. BormittagS; 15) ein Varel von schwarzem Sammet, mit Besatz von JlliS- pelz und schwarzem Atlassutter, aus einem Rcstauratwnslocale in Nr. 20 der Petersstraße, am nämlichen Tage; 16) ein Geldkörbchrii, enthaltend 10 bis 15 -st. in diversen MSnzlorttn uud eiorn Schlüssel, au« einem BerkausSlocale in Nr. 1 der MendelSsohnstraße, am gleichen Tage Abends; 17) »ine braunmarmorirte Pappschachtel, enthaltend einen Muff und einen Kragr« von Bisampelz, au- dem Borsaal einer Wohnung in Nr. IN der Bayerischen Straße, im Laufe der letzt- vergangenen sechs Wochen; 18) ein ttebrrzirher von dunkelbraunem FloconnS, mit zwei Reihen braunen Hornknöpsen, Schoossiaschen mit Patten und wollenem dunklen biaugestreijten Futter — »» einer Tasche befanden sich drei Zeugnisse oui Georg Avon, Uhl lautend —. aus dem Restaurationölocale im Panoramagebäude, am 28. vor. Mts. Nach mittags; IS) »in Ueberjietzer von starkem schwarzen gestreiften Stoff, mit Sammclkragen, zwei Reihen Knöpfen und ichwarzem Wollotlas- sutter — in den Taschen besanden sich ein Paar schwarze Glace handschuhe. ein Paar graue wildledernc Handschuhe und ein weiß- leineueS Taschentuch —, auS einem Gastlocale in Nr. 17 am Grivimaifchen Steinweg, z» derselben Zeit; SO) cm ManilSsaanet von dunkclgrauem Stoffe, mit einer eihe fl*>,r ".zer Hornknüpje und schwarzem Futter, eine Wrste von i><-mlelb.-i: Stoff« und ein weißleiuenes Vorhempchk«, auS einer Wohnung hn Nr. 20 der Ulnchsqasse. vom 28. biS 29. vor MtS.; 21) eine Gelpsumm» von 00 -sl in drei Dopvelkronen, aus einer Schlafstube im Bayerischen Bahnhof, in der Nacht vom 28. zum 29. vor. MtS.; 22) sechs Paar branne halbwollene Strümpfe, welche zur Schau an einem GcschasiSlocale ReichSstraßc 14 gehangen haben, am 28. vor. MlS.; 23) eine abgesiblachtete GanS, von einem Verkaufsstand ans dem Marktplatz», am 29. vor. Mls. Vormittags; 24) ei» Winterüdcrzichrr von dunkelbraunem Stoffe, mit schwarzem Sanimeikragen, einer Reihe Knüpfen, schwarzem Wollailas- sutter und im Henkel der Name „Otto, kiosn" — in den Taschen besanden sich ein Paar dunkelgrüne iUlaröhandschuhe —, aus einem Hof-Parterrelocale in Nr. 3,5 am Königsplatze, am nämlichen Tage Nachmittags; 25) vier bis fünf Dutzend baumwollene Taschentücher von ver schiedenen Farben und Mustern, aus einem BerkausSstand in Nr. 2 der Katharinenstraße, am gleichen Tage Abends; . 26) ein weißleinener Bettüberzug und ein ebensolcher Ksffen- übrrzng. Beides IV. 3. oder I-. ge»., aus einem Fremdenziminer in Nr. 8/9 der Großen Fleischergaffe, in der Nacht vom 28. zum 29. vor. Mts.; 27) ei» schwarzer runder Ailzhut mit grünem Futter und dem Firmenstempel „OnrI IVolk, Dessau", auS einem Nestaurations locale in Nr. 6 der Roßstraße, in der Nackt zum 30. vor. Mis.; 28) ein Muff von Iltispelz, fast ne», mit braunlcideiicm Futter und eben solchen Quasten, aus der Flur des Hauses RcichSstraße 47, am 30. vor. MiS. Bormittogs; 29) ein schwarzlederncs Portemonnaie mit weißem Bügel, cntlmliend ca. 1 .äi 70 -H, in einem Markstücke und kleiner Münze, ferner ein H»t von schwarzem Belpcl Mit grünem Futter und dem Firmenstempel „Hauest", aus einem Rcstaurat onSIocale in Nr. 14 am Thoinaskirchhof, an demselben Tage Abends. Etwaige Wahrnehmungen über den Berdlieb der gestohlenen Lachen oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Criminal. Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 1. December 1884. Da» Poltiei-Aint brr Stadt Leipzig. Bretschneider. N. Nichtamtlicher Theil. ver Dardanellen-Conllict. * Wir können unsere jüngste Bemerkung, daß die politische Oberfläche im europäischen Orient fast niemals ganz glatt ist, heute nur wiederholen. Seit Wecken kommen a»S verschiedenen Gegenden des Ostens wieder allerlei Nachrichten, die zwar allerdings keine ernste Gesahr sür den europäischen Frieden enthalten, aber andererseits dennoch keinen Augenblick an der Zerfahrenheit und den Wirrnissen der dortigen politischen Verhältnisse und Zustände zweifeln lasten. DaS bezieht sich, wie leicht zu errathen, vor Allem, aus jene Länder des europäischen Orients, die noch immer der türkischen Herrschaft unter worfen sind, welche, nun einmal, wie geschichtlich erwiesen, dem Fatum der Unordnung und Auflösung nickt zu wider stehen vermag. So sinv in neuester Zeit die denkbar unbegreiflichste» Nach richten über die in Albanien herrschende Anarchie i» die Presse gelangt, aber selbst da« Unglaublichste wird sür Denjenigen zur glaubliche» Thalsache, der einmal Gelegenheit gehabt, die türkischen Verhältnisse an Ort und Stelle keimen zu lerne». DaS große Publicum im Westen Europa« kann sich davon unmöglich eine Vorstellung mache», weil seiner Ewilisation ganz und gar die Begriffe mangeln, mit denen die politisch socialen und administrativen Ungeheuerlichkeiten ausgesaßt werden müssen, welche im Lause der .labrhunderte der Isla»: als absolut negative« Ergebniß zu Stande gebracht bat. Die erstaunliche» Millheilungen aus Albanien sind noch keineswegs ganz verstummt und schon wieder reihe» sich an diese neuerdings verblüffende Meldungen über eine große, in Monastir seiten- der türkischen Truppen stattgesnndenc Meu terei, bezüglich deren Ursachen Len Angehörigen der west europäischen Staaten gleichfalls vollständig die Auffassungs gabe fehlt. Wie wir schon nach englischen Blättern berichtet, haben die in Monastir stehenden türkischen Truppen seit 20 Monaken keine« Sold mehr erbalten. Als nun unlängst Marschall Achmer Ezub die Cavallene zu einer Parade auSrückeu taffen wollte, weigerten sich die «oldaten. ihre» Officiore» Ge horsam zu leisten. Daraus traten 3 Sergeanten vor, zeigten auf ihre zer,iffencn Uniforme» (nickt einmal Hemden Hallen dieselben!) unv erklärten, daß die Leute sich weigerten, Dienst zu thun, »renn sie nicht bezahlt und gekleidet wurde». Dar aus sandte Achmet Ejub nach Infanterie, um die Eavallerie zu umringen, allein die Infanterie weigerte sich ebenfalls, zu gehorchen und gab dieselben Erklärungen ab wie die Cavalleric. Dasselbe that die Artillerie, als sie vorrücken sollte. Daraus telegraphirte Ejub uack Konstantinopcl und erhielt zur Ant wort, die Truppen Telegirte ernennen zu lassen, um ihre Beschwerden zu begründen. Die Dclegirtcn verlangten Zahlung der Rückstände unv Verminderung der Dienstzeit um 2 Jahre. Die Regierung nahm diese Bedingungen an, und eS wurde den Soldaten ein zweimonallicher Sold bezahlt. Ein Detachement von 600 ausgedienten Soldaten, welche zur Garnison von Monastir gehörten, ist bereits in Salvmchi angekommen, um nach Anatolien geschickt zu werden. --- Wir fragen nun. welche Zuverlässigkeit kann unter solchen Umständen die türkische Regierung von ihren Truppen er warten? Es ist geradezu als ein Wunder zu bezeichnen, daß sich die türkischen Soldaten in den verschiedene» Orient- kriege» der Vergangenheit und Neuzeit so bewunderungs würdig geschlagen haben. Aber dieses Wunder wird sofort erklärlich, wenn man Gelegenheit gehabt, den türkischen Soldaten näher kennen zu lernen. Alle fremde» europäischen Osficiere, welche in der linkischen Armee gedient haben oder noch diene», stimmen darin überein, das; der gewöbnliche Türke ein ganz vorzüglicher Soldat ist. Er besitzt alle Eigenschaften zu einem solchen: große Genügsamkeit, Ausdauer, und An hänglichkeit an seine Vorgesetzten, phustsche Eignung zum Er tragen vieler Strapazen, endlich Mulh, Enlschlosienheit und Todesverachtung. Welche Armee könnte die Türkei aus diesem vorzüglichen Mcnschenmaterial gewinnen, wenn ihre Regierung nicht an ihrer genugsam bekannten Faulniß und Auslösung laboriren würde? Mau laste sich nur ja nicht von den angeblichen Reformen täuschen, die ab ,und zu in der türkischen Presse paradiren oder sonst aus dem geduldigen Papier stellen. Die jüngste Tr:ippe»nwulorei in Monastir liefert eine schlagende Illustration zu jenem vssiciell tiutlschen Humbug, an den am allerwenigsten die Türken selbst glaub-cn. Wie gesagt, her türkische Soldat ist sehr geniigkam und geduldig, aber selbst dem Geduldigste» kann unter gewissen Umständen seine Lanamuth zu Ensr gehen, llnd solche Umstände waren nicht allein in Monastir vor handen, sondern die ganze Türkei steckt bis über den Hals darin. Wahrscheinlich der Abwechslung wegen kommt in neuester Zeit sogar ein Dardaneüen-Conflict zum Vorschein. In den früheren Orienlkriegen, namentlich im Knmscldzuge, haben die Dardanellen eine gewisse Rolle gespielt, ja über die Frage, ob dieselben einnehmbar oder widerstandsfähig seien, wurde seiner Zeit viel Tinte vergossen. Tie Russen in Sewastopol schiene» indeß von der Uneinnehmbarkeit der damals halb verfallenen, schlecht bewaffneten Dardanellen-Befcslignnaen keine große Vorstellung gehabt zu haben, Venn nach der Be endigung dcö Krimkricgeü stellte cS sich heraus, baß man in Sewastopol allen Ernstes mit dem Plane sich beschäftigt batte, gegen die Dardanellen einen maritimen Handstreich zu macke», deffen Ziel die plötzliche Besetzung Kvnstantincpels durch russische Truppen gewesen wäre. Vielleicht hätte dieser Plan auch Aussicht auf Erfolg gehabt, wenn Kaiser Nikolaus bezüglich seiner cndgilrigen Entschlüsse nickt fortwährend ge zögert hätte; als die englisch-französische Flolle vor Galüpoli erschien, konnte die Ucbcrrnmpelnng der Dardanellen nicht mehr auSgesührt werden. Ueberhaupt hat cs sich späterhin durch geschichtliche Tbatsachcn herauSgestcllt, daß die Russen den Krimfelvziig hauptsächlich nur dadurch verloren, weil sie im Beginne des Krieges durch die schwankende Haltung des Kaisers Nikolaus zu keinen entscheidenden Entschlüsse'» ge langen konnten. WaS nun den gegenwärtigen Dardanellen Conslict anbe langt, so taucht er abermals in Verbindung mit Rußland aus. Nachdem darüber in den englischen, russischen und türkischen Blättern allerlei sonderbare Vermutbungen und Gerüchte gingen, bringt jetzt über die ganze Angelegenheit die bockossieiöse Wicncr „Politische Eorre'pendcnz" eine ziemlich merkwürdige Enthüllung. Was vor Allem ten Zwischenfall hetrifjk, läßt sie sich aus.Kvnstantinopel schreiben, das; ans die Uacht, aus der sich der russische Großfürst Michael befand, von einer Batterie der Dardanellen gefeuert wurde, so muß die Behauptung, daß der Befehlshaber aus die R clamatio» des Großfürsten abgesttzt worden sei, ricktiggest llk werden. Nach zuverlässige» Mittbcilnugen hat der Großfürst der Sache keine größere Bedeutung bcigclegt uns dein Sultan gegenüber benierkt, daß der commandireude Osncier nurseine Pflicht erfüllt habe. Dazu kommt der Umstand, daß der Befehls haber der Dardanellen vor riniger Zeit gestorben und sein Nach folger »och nicht ernannt war. als die russische Pacht passirlc, so daß ein junger Osficier provisorisch mit dem Eommando betraut war. In Folge deS Zwischenfalles, der sich ergab, erachtete man aber die definitive Besetzung dev Postens sür dringend und ernannte den Befehlshaber der Forts in Kowak (Bosporus) zum Eommandanten der Dardanelle» - B sestiaungen. Diese Ernennung war cs, die zu der Entstellung VeS falschen Gerüchtes Anlaß gab, daß tcr sriibere Evnimanvant entsetzt worden wäre. Tic Forderung Rußlands, daß Handels schiffe, aus Venen sich Rekruten nach lei» scriien Osten, oder Soldaten, die ihre Dienstzeit daselbst vollendet haben, oder Invaliden befinde», nicht alS Kriegsschiffe zu bebandeln seien »nd dcSbald die Dardanellen passiren sollen, ohne daß ein Firma» dazu zu erwirken wäre, ist l bat sächlich, wie aus guter Quelle bestätigt wird, gestellt werden. Die Pforte erwiderte. eS sei allerdings richtig, daß Rctruton. au-Zgcdiente Soldaten und Invaliden unbewaffnet seien und somit als gewöhnliche Reisende bcbandclt werden könnten; eS sei aber sestzuhaltcn, daß derlei Transporte stets »:it einer bewaffneten BegleilungS- Mannschaft vor sich gehen, woraus sich die Gesahr ergebe, daß das im Pariser Vertrage sestgcstclllc Maximum zu befördernder Soldaten leicht überschritten werden könnte. Man betont außerdem in türkischen Kreisen, daß derlei Transporte russischer Rekruten und ausgedienter Soldaten bisher immer nur ein- vdcr zweimal im Iabrc vorkamen, so daß sich die Nothigung. einen Fwinan zu lösen, keineswegs so häufig ergebe, daß sie allr» lästig einvmndci» werten könnte.
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