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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188412218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-21
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1884
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' Dritte Beilage M Leidiger Tageblatt und Anzeiger. O 358. Sonntag den 21. Deeember 1884. vir Wasserfrage und der angebliche Mlsten- Lharakter Ängra Pequenas. «ne auf sichere Quelle» orstützte ,etl>e«iisie Betracht«», von Adolph Werl. Alle vertrauenswürdigen Berichte über dle physikalische Beschaffen- Leit Anara Peguena- stimmen im Allgemeinen darin überein, daß tieser Landstrich mehr oder weniger den Charakter einer „Wüste" be- jiye. Dabei ist jedoch keineswegs an eine überall höchst traurige, dürre und öde Gegend, ohne Wasser, Vegetation «nd Tdienvelt zu denken. Angra Peguena nebst dem anschließenden Hinterland« darf nur insoweit «ine Wüste genannt werden, als damit nicht der Vegriss einer absoluten Leere und Oedt verbanden wir* Nur ein unter Umstünden gewichtiger Uebeistand, den selbst die ex- tremften vertkeidiger de» Werthe« von Lüberitzland habe» würdigen müssen, kann ihm nicht obgesprochen werden, und da« ist der Mangel au Wasser. Aber tu der Hervorhebung und weiteren Ausfahrung dieser Dhatsache hat die Uebcrtreibang außerordentlich viel geleistet. Bei einer genauen Prilsnng der verschiedensten sicheren geogra phische» Berichte über Südwestasrita ergiebt sich nämlich, daß die Aafferarmnih in Lngra Peauena kein,«»»,« so schlimm ist, wie es aus den erste» Blick di» erscheint, daß dieser Erdranm ebenso wenig den Namen eine« masserioseu Lande«, als daajeniae» riaer „Landbüchse" verdient. Dir« hat besonder« auch der Missionar E. S. Büttner, etaer der besten and vertrauenswürdigsten Kenner de» Lande«, in einem am ,4. Oktober INI im Lentralverei» sür Handelsgeographir gehaltenen «ortrage unnnnonadea ausgesprochen. In Anbetracht de« Intereffr» nun, welche« jeder Deutsch« an einer gesunde» Entwickelung der Colont« Angra Peanena haben wird, möchten wir aus Grund dieser und früherer Aussuhrnngen Büttner'», sowie sicherer Angaben einer Reihe anderrr Forscher die Wasser- jrage Angra Peanena« einer Behandlung anterwersea und auch den angeblichen Wüftrn-Lhoraktrr desselben kurz berühren. Der Wofferreichthum oder die Wasserarmuth eine« Landranme« werden bedingt durch den Ausban und durch dir Oberslächen- geftaltung von beste» Boden, sowie durch dt« herrschenden klima tischen Verhältnisse. Dir Region Südwestatrckas, zu welcher Angra Pcqueno grhsrl, bietet eine» stachen küfirnloum dar, vo» de« an« sich da« Hinterland in drei breiten Felsterrastra erhebt, am schließlich noch weiter »ach dem Innern an in» großen Becke» der Kalahari» wüste emporzusteigea. Der Küstrnsnam stellt eine» etwa 20 englische Meilen breite« FlugsandgüNei dar, welcher landeinwärts in ein wellige« 8tepp>nland übergeht. Das Vorherrsche» von Sauddüucn in diesem schmalen Küstenstrich, sowie auch die Gestaltung der Fels« aig . bereu unterirdischen Wasserreichthum vermuthe». G« stud namentlich Granite, Gneiße «nd krvstalliaischr Schiefer, weiche diese« Erdronm ausbaue» und aus welche sich i» Küstenstrich der Sanddünengürtel auslageri. Diese Gesteine enthalten allem Anschein nach nur wenig wasserführende Schichten, also auch wenig natürliche Quellen. Trotzdem ist in Damaraland, > V. bei Rehoboty, Windhoeck, Barmen w. rin« Reihe heißer Quelle» bekannt, die «ach alle» Erfahrungen völlig nnodhängtg vom jeweiligen Regen uud jort« während gleich stark fließen. Sie stammen aber, wie ihre hohe Temperatur l^f- 6.) beweist, ans ziemlicher Diese, enthalten viele mineralische Stoffe aufgelöst und würden deshalb al« eigentliche Irinkwafferquellen wenig in Betracht kommen können. Dasselbe gilt auch von einer anderen dauernden Quelle, welche Büttner 3 Meilen südöstlich von Scheppmonsdors ausfand, weil diese dnrch einen allzagroßeu Gehalt an Kochsalt sich »»«teichnet. In den eigentlichen Flußbetten dagegen führen die Flnßkiesr häufig »nterirdtsche Wasserader», die selbst in regenlosen Feite» nicht ganz versiege», häufig aber «nr wenig Zuschuß empsangea. Ist der Bode» hier erst einmal staubtrocken, daun dringt da« Wasser gar nicht «ehr so kies ein, auch wenn der Flnß ziemlich stark läuft. Büttner hat beim Nachgraben im Schwachanb, wie im Omuiema östrr erfahren, daß bereit« ein Drittel Meter unter der Oberfläche der Flußsand völlig trocken war. Günstiger ist eS jedoch mit de, Regeuverhältnisseu in Angra Pequeua nebst Hinterland bestellt. Lieg« diese Erdregion auch uuter einem sog. regenlose» Himmel, so sind während der Zeit der Gewitterregen, welche nach Weihnachten begiaui uud bis in den April hinein dauerl, die Niederschläge doch so häufig und so stark, daß e« meist aeradezu in Strömen regnet. Sämmtliche Flüsse des Laude« erscheinen dann außerordentlich wasserreich, ihr Wasser- spiegel steigt so schnell, daß die Flußbetten kaum noch genügen, und im Gebirge de« Hinterlandes bilden sich im Nu GieHbäche, welche mit rasender Gewalt thalobwärts eilen. Der Schwachem-, etaer der größeren Flüsse d^ Gebier«, wird nach den Miiiheilungen Büttner'« ». v- bei Oiyimdiugae io dieser Zeit bi« bOO Schritt breit und lres und beweg« sich gleich einem reißenden Gedirg«ftro«. Freilich sind die Regrnverhültniffe nicht überall die gleichen. Während alle« über 7000 Fuß über de« Meere gelegene Land während der Regenzeit ansaahmslo- fortwährend« Niederschläge empfängt, werden dagegen dir Aussichten ans regelmäßigen Regen immer „sicherer, je tiefer man hinadfteigt, sich also de« eigentlichen Namoguoland und der Küste nähert. Es ist hier gar nicht unmöglich, daß etti paar Ouadratweile» einmal völlig dürr und trockrn er scheinen. während e« ringsherum ln Folge genügenden Regen« grünt und blüht. Doch ereigne» sich anid in diesem Gebiet« noch Wolke» brüche ziemlich nahe der Küste, so daß e« zeitweilig keine«wegs an Walser «angelt. Bleibe» doch überdies in Namaqualand in den größeren Wasserläuse», wie im Fisch- nnd Leberfluß, die Teiche, welch« durch Fel«bäake quer i» Flußbett gebildet »erben, fast jede« Jahr Monate lana gesollt. Und in vielen Jahre» ist dir Wasser- na,e mosse so regelmäßig durch da« M>nze Flußbett vertheilt. daß die Fisch» ans dem bedrntradere» Oranjefluß tu diese Regenflüsse hinaus- winmcn. Die Menge des Regens l» Namaqna- »nd Damarakand er weist sich also durchschnittlich» wenn auch nicht als überreichlich, so doch «I» gerade ge»üge»d. Ziffermäßiar Angaben darüber liege, nur sür Damaraland in den nrnerluhe» Beobachtunae» des Missionar« B> »he in Omarur« vor. »nd an« diesen ergiebt pcb, daß hier etwa ein Drittel der Niederschläge fällt, welche wir in Deutschland habe». Aber wenn wir bedenke«, daß etwa ein Drittel de« Regen-, welchen unser deutscher Boden Überhaupt empfingt, eigentlich nutzlos ab fließt »nd unsere Laadwirthe im Allgemeine» vielmehr über Nässe, als Dürre klagen, so müssen wir »»geben, daß die in Damaraland beobachtete Regenmenge so „beträchtlich gar »icht ist. Zum Mindesten reicht sie, wie Oberländer (Deutsch-Afrika, Land und Leute w. 188«) anrsühet. hi«, dnß die sonst öden Steppen während der Regenzeit mit saftige« Grün sich bedeckt» länne« nnd, wir lapltai» Rscheabor» vom de Nischen Kanonenboot „Nautilus" in feiuem Reisebericht angiebt» etnr «enge kleiner Sträncher »wische» den Oersllmassen »nd im Sonde der vergschluchtrn schnei empor wachsen. klebrigen« hat Büttner („Au«la,d" 1883, Nr. 4L ff.) schon früher eingehender dargetho», dnß selbst in den dürrsten Land- strichen Eüdwestasrika« dir Niederschläge während der Regenzeit genüg»,, um treffliche» »nd reichliche» Gen gedeihen an lassen. Rn» «ante Jemand trotz alledem noch behonpten, daß, wenn auch «, Angra Pequeua die Niederschlagsmengen genügend seien, doch we^n de« Fallen« derselbe» »nr »ähren» einer gewissen Zeit sich bet der wettere» Besiedelung dieser Colonte bald eia empfind, sicher Wnsftrmnngel einstellea würde. Wer aber daraufhin das ganze Lolonisationsproiect verurtheilt, mit dem ist überhaupt nicht mehr vernünftig zu rede». Die ganz« Art der Aasuutzong de« Lande« selbst wird sich zwar besonber« darnach z» richten haben, wie man die «assrrsroge zo löse» vermag. Da nun in Angra Peanena die Natur dem Mensche« manch« Gunst versagt hat, so muß sich dieser eben »nichicken, gewisse Natnrkräste hier beherrschen »u lernen. S« «ärr doch wohriich mit Mtserrn «ielgerühmtr» uaturwiffenschostlichen and technischen Errungenschaften schlecht bestellt, wenn wir sie nicht ,»ch in kübwestasrika zur Anwendung briu^n könnten. Wenn also für Angra Pequeoa zum Nutzen einer «eiteren Besiedeln»« wehr Waffer verlangt wird, so «ich die« eben aus künstlichem «ege beschasst ««den. Und dia« ist keilwsweg« eine so schwierige Aufgabe. M«° Hut tunächst al« Hchfnm^», mck die »nla«» vo» arte- fische» Brnane» gesetzt, »nb Lüberitz ha« auch bereit« Bohr grstänge hinnv-geichickt. um nach Wasser bohre, zu lassen, «n» ist allerdings nicht »n leugne», baß badnrch dieselben Erfolge erzielt werde» könnten, wt» sie. was ». In», in diesem Blatte grleaentllch betanta, schon in Ealifornien, ««straft, »nd a^erwärt« mit Peauena nicht z» hoch gespannt werden. Büttner sagt darüber selbst: ,,E« ist a priori gewiß nicht za lrngnen, daß irgendwo in der Diese der Gebirge nach wassersührrude Schichte» zu finden seien. Aber ich glanbe nicht, daß dieselben in Ramaqua- uud Damaraland nahe auter der Oberfläche zu suchen find. Wie ich da« Land kenne, bezweifle ich sehr stark, daß von demjenigen Rcgenwasser. welcher über diese Länder sich ergießt, viel in die Erde hinnndringt, da r« vielmehr dnrch Verdunstung zu rasch verschwindet: ausgenommen sind nar dir eigentliche» Flußbetten (welche wir schon oben er- wähnten). E< könnte sich also meine« Erachien» bei der Erboh- ruog von artesischen Brunnen in den Felsen nur um da« Aus- finden von Wasseradern bandeln, welche von dem über da« Hoch plateau uiedersallende» Rrgen gespeist werden. Ich möchte meiner Erfahrung nach dringend »alben, sich „icht zu sehr aus Ungewisse? zu verlassen, «nd mein Urtheil über die oriesischeu Brunnen dadin zulommensassen, daß ich fürchte, da« Wasser werde erst in großer Diese, «lso heiß nud mit Mancherlei gerade nicht sehr erwünschten Ingredienzien verbunden zu finden sein." („Export". Organ d Central- verein« für Handel-geographie Nr. 47 vom >8. November ltt84.) Wenn also die artesischen Brunnen nicht viel Aussicht aus Erfolg versprechen, so muß man nun aus eia andere- Hils«miitel bedacht sein. Und da« ist die Anlage von Tiftcrneu und Teichen zur Anssanguag von Rrgenwasser, welch« Büttner sehr warm empfiehlt. Derartige Wasserbehälter sind dem Deutschen zwar sehr ungewohnt, sie habe» sich aber in allen ähnlichen Gegenden und namentlich im übrigen Südwestafrika sehr gut bewährt. So iben z. B. diejenigen Boere», welche seiner Zeit mit »an Zijl an« ranSvaal nach Damaraland kamen, einstimmig bezeug», daß wenlgsten« Damaralaad besser al« Dranrvaal sei; sie erklärten ferner, daß e« hier ebenso leicht wie dort sei, durch Lifternen und Damm- bautrn neue Dränkstelle» für da« Vieh zu schaffe». Daß die Leule wirklich dieser Uedrrzeagung waren, beweist ja der Umstand, daß "ch Hanbertr von Borrensamiliea in Transvaal bereit fanden, am gamisee vorbei „ach Damaraland z» ziehen, nnd nur in Folge anderer Umstände sich dorr »iw« aiederlleßc». Daß aus dir Anlage von Eisterne». Deichen and Dammbauleu in Angra Peguena und Hinierlaad wirklich die größten Hoffnungen gesetzt werden dürsten, wird nun bewiesen ersten« durch die ei ästige oder jetzige Existenz von natürlichen Seen und Teichen, zweiten» durch die TesteiaSbeschassenhett de« Boden« nnd dritte»« dadurch, daß bereit- einige Cisterneu und Dammbanten al« künstltche Wasserreservoir« bestehen und sich al« solche be- »ährt haben. Wa« den erster»» Punkt anbetrifft, so bezeugen weit ausgedehnte Lager von Süßwosserkalk in ganz Damaraland, daß während früherer Zeiten hier bedeutende Säßwafferieen existirt habe, müssen, welche erst »bliesen, al- dir fortschreitende Berivitterung de« de, Kolk heule naterlaaernde» Granit- den ansgeslanten Finthen Abfluß verschaffte. Selbst heute finden sich noch oaiürlnhe Seen und Teiche (log. plnl- Icljppeu und Holken) zwischen de» Felsen in Damara- und Namaqua- laud vor. So zeigt sich z. B. iu der Nähe von Oryimblngue ta einer Felsenschiuchl ein solcher kleiner See, welcher seil Menschen- gedenken »icht «»«getrocknet war, obwohl alljährlich Hunderte von Rindern daran« gekränkt wurden. Natürlich sank der Wasserspiegel im Laufe der regenlosen Monate belrächllich, aber schon ein geringer Regenschaaer genügte, »m de» Bicßbach, welcher den See speiste, von den Fellen herabstiömea zu lasten und da« Seebussin wieder bi« au de» Raub zu füllen. Ferner hat Büttner nur 3 Meile» vo» der Küste eatsernt in Namaqualand östrr mehrrrr solche Master- brcken besucht, die stets zum Ueberlaufen voll uud den Eingeborenen al« natürlich» Biehträntstellen wodl bekannt waren. Mit Bezug aus den zweiten und dritten Punkt ist nun kein Grund vorhanden, warum man nicht noch mehr solche natürliche Wasserreservoir« Her stellen sollte. In dem weitaus grüßte» Dheile Südwestalrika« liegt der seste Felsboden ganz buh« anter der Oberfläche und besteht vor wiegend an» festen, kickten Graniten, Eneißen und Schieskin, welche im Allgemeinen schwer durchlässig sind, wie wir die« früher schon einmal m diesem Blatte (vergl. Volkswirldsch. Beil. d. L. T. vom 31. Drc. 1883) au«sührteu. E« ließen sich als» ganz gut künst liche Ctfteruen uud Deiche in diesen festen Gesteinen anlegea, um in ihnen da« Rrgenwasser während der Regenzeit aiifzufange». Eine Ausmauerung solcher Bassin« wäre gar nicht noihwendig, da da« Waffer eben nicht durch da« Gestein hindvrchzusickern vermag, and wenn man diese Behälter besonder« tief mach» und ihnen nur einen geringen Querschnitt giebt. so bragi man damit auch einer übermäßigen Lerdmistung de« angesaminelien Waffer« vor. Aber selbst weiter nach dem Meere zu ließen sich solche Cisterneu anlegrn, sie würden höchsten« wegen der eiw-i« ge ringeren Regenmenge nicht immer so viel Wasser enthalten, und schließlich könnte man auch die bereit« vorhandenen natürlichen Seen und Deiche ooch mehr vertiefen und sie dadurch zu ergiebigeren Wasserreservoir« erbebe». Die Missionare haben schon ost genug orrlucht, die Eingeborene» zur Anlage solcher künstlicher Waffer- behältrr zu bewegen, e« wurde bisher aber nie etwas daraus, weil die Letzteren nicht daraus einginge» und den Ersteren Mittel nnd Zeit srhlten. Nur dort, wo die „Coppermining Company" im Gebirge zwischen Rchoboth und Otyimbmgue ihre tiesen Gradeu zur kupser- gewiuuung hergestelli hatte, waren zur bleibende» Verwunderung der Eingeborene» durch mrnsckliche Kunst neaedaaerndeWasser- stellea entstanden. Außerdem empfiehlt sich auch, dir außer- ordentlicheu Wossermassen, welche die Gießbäche de« Ge- birge« während der Regenzeit führen, durch Dammbauten abzu- sperre» und so ihr Waffer zum Nutzen der Menschen dienstbar zu machen. In klein-Namaqualaad ist e< bereit« gelungen, derartige Anlagen mit Erfolg durchzusühren. (Schluß solM Entscheidungen des Reichsgerichts. Abdruck oh« Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Nach si. IIS der Reichsgewerbeordnuog sind dt« Vewerdelrelben- den verpflichtet, die Löhne ihrer Arbeiter bnae in Reichs- Währung au-zuzahlen. Wegen Vergehe»« gegen diese Vorschrift war der Fabrikbrreetor W. in H. aas Grund folgend«, Thatbesiaade« augeklagt. In den der Actiengesellichast „Union" gehörigen Eisen- «ad Stahlwerken, deren Director der AngeNogie ist, haben die Arbeiter wegen der mit der Ausstellung drr Lohnlisteu verbundene» Schwierigkeiten den in einem Monat verdieulen Lohn zu ungefähr drr Hälfte de« GesammtbelrageS am dritten und den Resibeirag am achtzehnten Tage de« nächsten Monat« auSgezahlt erhalte». Aaord« " Rach rechtlich bedeutung-los, ob die Arbeiter ihre Einwilligung zu diesem versahren gegeben haben, da die Lorschrist de« 8- No cit. im allgemeine», staoilichrn Jniercffe ergangen ist. und im 8 l l7 a. o. O. dem 8 IIS zuwiderlauiende Verträge ausdrücklich sür nichtig erklärt worden sind. Nur loweit die Veradsvlgiing drr Waarr» oatrr den Au«,mhmcsall de- zwciien Satze« in Alinea 2 de« 8- llü cit. etwa gefallen sein sollte, würde eine rechl-giltige Tilgung der Lohnsorde- ciingrn in Höhe de« Bonbetrage«, z» welche« Wnarra gegeben worden, eingelrelen sein. Ob aber solch« Ausnahme fälle Vorgelege» haben, kaffe« die Feststellungen nicht erkennen. Zunächst ist nömlich in der hier fraglichen AuSnabniebestimmung eine unmittelbare, nicht durch einrn drillen Lieferanten geschehene Verabfolgung von Lrbensmttteln zur Bedingung grießt. Die Acliengesell- lchaft müßte also die Leben-mittel angeschassi haben nnd au» ihrer Verfügungsgewalt müßten dieselben in die der Arbeiter üder- gegangen sein. Ob nun die Loniumanftall. aus welche die Bon« auSgküelli wurden, in einem laichen Berhältniß zu der Acnen- >>sellschast „Union" stand, daß die von der ersteren geführten Lebensmittel al« von der letzteren augeschasst gelte» konnten, ist nicht ersichtlich Zwar wird die Lonsnmanstali al« mit den der Artlengeseklschast gehörige», hier fraglichen Eisen» nnd Stahlwerken verbunden bezeichnet. Hieran« kann indessen et» bestimmter Schluß aus da- rechtliche Berhältniß Beider zu einander nicht gezogen werden. Ebensowenig läßt sich ein solcher au« dem Umstande verleiten, baß der „Lonsumoerwolter" al- der Tonsvmveiwalter de« Angeklagten, welcher an ersteren Sn- vrdnungen erlassen habe, bezeichnet wird. Denn rin solche« Auto rität«. and AufsichtSverhäliniß ist denkbar, auch wenn die Beziehungen der Coulumnustall zur Ariiengesclljchast nicht so nahe waren, wie hi« sür erforderlich erachtet werden müßte. r-> I loorduung de« Angeklagten stand e« den Arbeitern aber frei, aus in der Zeit zwilchen den beiden Lohntage» au der Lasse ihre» bereit» verdienten, aber noch nicht zur Au«zal>lung ge- langten Lohn aus den Namen lautend. Bon« zur Höhe von drei und fünf Mark zu entnehmen. Segen diese Boa« wurden mit Wissen de« Angeklagten tu der mit den Werken verbnndene» Lonsnmansialt de» Arbeiter» Waareu zu dem ans de» Bon ver- zeichneten Werth» verabfolgt. Nicht benutzte Bon« konnten bei den «»«löhuunge» zurückgegebe» werde», in welchem Falle der Arbeiter de» betreffende» veirag i» baarem Gelte erhielt. Dagegen wurde» die Beträge der von«, a»s welch« Maaren verabfolgt waren, von der Lohnforderung in Abzug gebracht. Da« Landgericht hat NN» de» Thatbrstand de« ß. 11b cn. nicht sür vorliegend erachtet und den Angeklagten von drr Anschuldigung de« Vergehen« gegen dies« Vorschrift srcigesprochen, indem e« annimint, daß die aus die Bon« gegebenen Waoren nicht creditir» worden, und daß die Verabfolgung der Maaren eine rechlSgiltigr Tilgung der Lohn- sorderaug ln Höh« de« Betrages bewirkt habe. Die von der Staatsanwaltschaft gegen diese Recht«all«sahrung eingelegte Revision ist vom R.-G., IV. Strafsenat, am 87. Juni d- I. für begründet erachtet und das landgerichtlicht llriheil aus- gehoben. An» der Begründung de« R -B. ist Folgende« hrevoizu- heben: Dem Landgericht ist darin beizntrcten, daß eine C redi- tirung der den Arbeitern aus die Bons gegebenen Mooren nicht ftattgesnaden Hot. Eine dahin gehende Annahme erscheint dadurch «wgeschloffea. daß die Verabfolgung der Waaren in Rücksicht o»f di« zur Hshr de« Bonbetroge« bereit« bestondrnr Lohnsorde- rung und zur Tilgung derselben geschehen »ft. E« würde unter der Borniwsetzmig, baß die au« der Consumanstott »ntuommeae, Waoreu als von »er Aetiengeietiichast iwrnbsola« anzniehe» warm, «tue Abgabe bee Waoren an gahlung«stott ans bte Lohnforderung Vorgelegen Hobe». RechtSirrthümlich ist aber dt« Auuahme, daß die Verabfolgung der Waaren unlerschieblo« etnr Tilgung der Lohusordrrung in Höhe des Lohnbetrage« zur Folge haben mußte. Auch wenn die den Arbeitern gegebenen Waaren nicht dem Verbot« de« ß. 11b, Absatz S cit., zuwider »l« erebitsitt zu betrachten wäre», liegt, abgesehen von dem zunächst z» erörternden Au«nahme- lall, eine Zuwiderhandlung gegen Absatz 1 de- A. 11b cit. vor, wenn «ie Lohnsorderungen. anstatt zum vollen Betrage banr in Reich«währu»g, «heilweise dnrch Verabfolgung von Magren berichtigt worden sind. Dabei ist eS ' »meittnch anch 78. Jahrgang. vermischte». — Der „Boss. Zig." wird eia Brief eines junge» See«a»»e« »» Bord D. M. S. kanoaendooi „Albatros", welche« ia den Süd- see-Gewäffer» staiionir« ist, zur Verfügung gestellt. Der Bries ent- hiil neuere Miitheilunge» über die in den vorjährigen ReichSIag«- debatten vielgenannten Samoa-Inseln uud dürste daher nicht ohne Jntrresse sein. Der Verfasser schreibt ck. ä. Apia, den b. Ocrodcr 1884: — — — „Von Sidney (Australien) am 29. August diele» Jahre« „»«laufend, kamen wir am 17. September an uasrrem jetzigen Stationsorte an. Apia liegt aas der zur Samoa - Gruppe gehörigen Insel Ovula anter dem l4. Grade südlicher Breite. — Kaum war der Anker gefallen, so worbe unser Kanonenboot von ahlrelchrn Cauoes der Eingeborenen (Kanälen) umschwärmt, deren Insassen unter lautem Geichrei versuchten, au Bord zu gelangen und zwar t» durchaus löblicher Absicht. Denn aw ihnen die« gegen Abend gestattet wurde, erkletterten die braunen Barsche, gefüllte Körbe mü Bananen, Apselstnea »nd Ana»»« tragend, da« Verdeck de« „Albatros", und bald war Jeder von ihaea eifrig bemüht, sich au- unserer Besatzung einen „kilouo", d. h. Freund, zu erkiesen, um diesen alsdann, nachdem er selbst von dm einige kleine Geschenke erhalten, täglich mit erquickenden Früchten z» versorgen. Am nächsten Tage war der Andrang noch stärker, so daß während der Mittagszeit uaserr Hanptbeschästiaung darin bestand, den Inhalt der „bewketo" unserer „KUoooe zu verzehren. Di« Einwohner der Insel siud durchschnittlich groge und kräftig gebaute Menschea von nicht unschöner Gesichtsbildang. Die Mehrzahl von Denen, die zu uu« an Bord kamen, war nur niit dem 1»b»-1«d». einem Hüftenschur», bekleidet, »er entweder aus einer au« Bslanzeusasera gewirkten Decke, oder bei Solchen, die es erschwingen können, au» einem Stücke weißen oder noch lieber bunten ge« von europäffchem Fabrikat bestrht. Am Sonnabend den September war ich mit einigen Kameraden an Land, am die „Stadt" Apia z» besehen. Dieselbe erstreckt sich längs de« Strande« und Hot außer ca. 80 Häusern — eigentlich sind e« Baracken von sehr lustiger Bauart, die von der eiwa 40 köpfe zählenden Bevölkerung europäischer Abkunft bewohnt werden — nur noch gegen zweihundertundsünszig Hütten der Konaken aufzuweisen. Trotz dem befinde» sich hier da- kaiserlich dentlche Generalconsnlot für die Südsee-Jnseln, ein englische« und ein amerikanische« Consulat, ein Lazarath, serner ein Photograph, etu Schlächter^zwei Bäcker, mehrere kleinere Materiolwaarenhändler a. s. ». Der Großhandel, relp. da« Exvorlgelchäst ist außer durch die „Deutsche Dlanwgengesellschast", früher Firma Sodeiroi, noch durch die Firma Rnge verereien. Apia zählt außerdem mehrere „Hotel«", die, mit unserem heimischen Maß- siabe gemessen, freilich nur sür gewöhnliche Budiken gelten kSnnen. Am besten cingerlchtet ist noch da« Hotel „Zur Stadt Hamburg", dort gingen wir auch, nachdem wir vor Allem am Lande eia Frisch- wasserbad genommen und. da e« schon dunkelte, die anderen „Hotels" nur eo piwnaiit besichtigt hatten, vor Anker, d. h kneivten n»S fest. „Stadt Hamburg" enthält außer der sogenannten Bar (Trtnkstude), in welcher da« Getränk sofort an der Toonbank (Schänktisch) und meist stehend genossen wird, noch eine ziemlich große Gaststube, die sogar ein Billard aulzuwcisen hat. In den übrigen Hotels fehlt solcher LnxuS. Bon de» hier verkäuflichen Getränken ziehe ich die Limonade jedem andern vor, da sie wenigstens den Durst löscht. Man zahlt zwar dafür ebeniall« wie für jeden andern Drink 6ä. gleich üO aber dos Bier ist immer warm und schmeckt dabei herzisch schlecht, obwohl die Flasche 8 >l kostet. — Beiläufig sei hier erwähn», daß die aus der Insel ansässigen Europäer sich außer von einigen LandeSproducten größtentheil» von importirien Präscrven nähren, die aber auch sehr thrner sind» so daß der Lcbensunlerhalt für sie recht kostspielig sein muß. Allerdings wird auch der Verdienst dementsprechend sein. Nach dieser Adschweisung kehre ich znr „Stadt Hamburg" zurück. Wir hatten dort schon Einige« getrunken und überlegten gerade, was weiter zu beginnen sei, um den Landurlaub gehörig auszunatzen, da ließ sich nebenan in der Gaststube «ine deutsche Wolzermelodie vernehinea, weiche von einer Kanakendame, die brennende Cigarette im Munde, zur Belustigung drr Gäste auf der Ziedharmouika vor- getragea wurde. Nicht gor lange währte e«, so hatten sich draußen eine ganze Menge brauner Schönheiten etngesunden, mit denen nun unsere Matrosen ohne Umstände einen Walzer icherbrltea, dem noch mehrere folgten. Die kanakensräuleiu tanzten zum Theil ganz vortrefflich und manche von ihnen war wirtlich hübsch zu nennen. Die hier anwesenden Eingeborenen, wenigstens die Frauenzimmer, waren übrigens sämmtlich unseren AnstandS- begriffen gemäß bekleidet, deshalb vermuihlich auch keine Heiden, sondern bereit« gelauste Christen. Bei den vorhin genannten be deutenderen Baulichkeiten in Apia habe ich die katholisch« Kirche anzuführen vergesse», ebenso das einige Stunden weiter im Inner» der Insel befindliche Gebände der katholischen Mission, welche letztere hier seit mehreren Jahren tu Wirksamkeit ist. Dir Miisionaire sind Franzosen, die Zahl der von ihnen zum Christen tbum bekehrten Eingeborenen soll schon recht ansehnlich sein. Die Wohnstätten der Konaken sind, wir bereit« gesagt, nur kleine, au« Pfählen errichtete Hütten. Da« Dach derselben »st mit Palmblättern gedeckt, die Seitenwändr werde» durch sehr hübsch gearbeitete Motte» gebildet, welche indeß Tage« über mlfgerollt und unter der Bedachung befestiqt werden, so daß sie einen ungehinderten Einblick in die Häuslichkeit der Bewohner gestatten. Zar Lagerstätte werden von diesen ebenfalls Matten benutzt, welche aus einem sauber ge- baltenrn kie«boden liegen. Al« Kopskiffenuntrrlage dienen dicke Bombu-stöcke. I« der Mitte der Hütte ist eine mit Steine» ein- gesußte Verkiesung im Boden, welche al« Fenerherd dient. Die kleinen tzaushaltungSgeräihe der Konaken sind größtenihelk« schon europäischen Ursprung«. Ebenso besitzen die mristea von ihnen Feuerwaffen, in einigen Hütten sahen wir sogar Vorderlader-Ge- schütze von ca. 12 Cm.-Kaliber, welche bei zeilweiliqcn Kriegen mit den Nachborinseln gedient hatten. Die Hütte de« Häuptling« Moni, Toa» welcher in dem eine halbe Stunde von Apia enlfernten Dorse Malta Felly residirt, ist etwa« größer al« die übrigen, ihre innere Einrichtung unterichcidet sich aber nicht wesentlich von der seiner Unterthanra, au»genomme» da« europäische Bett, aus welchem die Majestät für gewöhnlich faulenzt, höchsten« sich damit beschäftigt, sich die allerdings sehr lästigen Fliegen abzuwehren. Der hohe Here ist im Uebrigen ganz umgänglich, er spricht ziemlich gut Englisch uud verschmäht nicht eine ihm angebotene Cigarre. Die Fliegen sind leider auch sür un« bei einer Temperatur von 30—3S*T. eme säst »nerträgliche Plage. Ich kann kaum die Augen ausmachen, so sehr bin ich im ganzen Gesicht zerstochen. — Leopold v. Ranke vollendet am 2l. Deeember sein 8S. Lebensjahr und tritt somit in da« SO. Zu Ostern »Scbsten Jahres werden e« 60 Jahre, daß er »is Lebrer der Universität in Berlin thStig ist. Er dürste also diese Stadt zu riner Jubelfeier verpflichtet sein, da sie dem großen Geschieht«- gelehrten bisher ein solches Zeichen der Theilnahme ver- sagl hat. — Der Stadt Nürnberg ist nach dem letzten Ser« lnste, dem Porkrai' des .^i-ronvmns Holztchuber von Dstrer, schon wieder ein Werk Altnürnberger Kunstfertigkeit verloren gegangen: die alte herrliche Holzvertäfelung eine« Ge mache« des Wohnhauses Michael Wohlgemuth'« (geb. >439. s ISlst, Lehrmeister Aibr. Dürer's), welche« iu der Burgstraße Nr. 21 liegt, ist abaenommen und an den Antiquitätenhändler Jchenhänser in London verkauft worden. Tiefe ganz hervorragende Leistung des Nürnberger Kunst- Handwerk» nebst einer gleichfalls im erwähnten Hause aus- bewahrlen künstlerisch gearbeiteten Betlslälte, welche dem Kvnig Gustav Adolf von Schweden während seines Nürn berger Ausenthalk« al» Lager gedient haben soll, sind schon in Colli« lm Grsammtgewicht von 72 Centner» nach London verpackt morden. D»e Bcrläseluna stand seit längerer Zeit zum Berkaus bereit; auch hier scheint eS der leidige Geld mangel gewesen zu fein, der da« Kunstwerk in« Ausland wandern ließ.j — London. l5. Deeember. Die Herzogin von Somerset ist gestern hier ganz plötzlich gestorben. Die Dahingrschiedene war die jüngste Tochter von Thomas Sheridan und Enkelin des berühmte» Staatsmannes nnd Dichter» Richard BrinSley Sbenvan. Sie und ihre zwei älteren Schwestern waren in Folg« ihrer großen Schönheit al» die „drei Grazien" am Hose Georg'S lV. bekannt. Im Jahre lb30 heiralhete sie den gegenwärtigen Herzog von Somerset, damai« noch Lord Srymour, au« welcher Ehe fünf Amder, zwei Söhne und drei Töchter, hervorginqen, von denen nur noch letztere am Leben sind. Als Laty S^mour präsidirte die verstorbene Herzogin als .Königin der «chvn- beit" dem denkwürdigen Türmer, welche« der verstorbene Gras v. Eglinlo» im August 1839 m Schloß Egliulon, Lyr» shire, veranstaltete. Aus dem Geschäftsverkehr. k Nur noch wenige Tage trenne» an« von dem schönen Christfeste, wo Alt und Jung sich um den Weihnachtsboam schaarl. Dielen Baum recht schön za schmücken, war seit Jahren dle bekannte Firm« Aptan-Veuuewiy tu Varthei'S Hvs bemüht, sorlwährend elegant« und praktische Neuheiten zu bringen. Hat schon »origes Jahr unter Anderem vre von der Firma in hiesiger Gegend znerft in den Handel gebrachte Chrisrbaumwolle, welche dem Baum bei raisprechrader Verwendung neben der Unverbrennllchkeit, da« Aussehen eine« soeben an« dem Walde hereiageholle», noch mit frisch gesallenen Schnee flocken versehenen Baume« verleiht, Sensation gemacht, so sind die dresjährigni Neuheiten nicht minder zu empfehle». Vor Allem giebt e« ganz reizende, plastisch gesormie Christdaumeagel, die trotz ihrer Leichligkeir, welche sie sehr beweglich macht, säst unzerbrechlich find; dann herrlich«, da« Licht rcflecrirenve, vieisardige und vtelgepalttge Gelatiuelaternchr, mit allem Zubehör, fix nnd sertt» zn» Aabreaaen, Lhristbaumkettea aller Art, Lhristboum-Soanr», Kometen in Gold und «Uder »ad ta de» brillantesten Farben, »ene Arte» von Chrtft- baummoo«, Engel-Haar neben »ansend niedliche» Ksfferchrn, Bc»- jedem Preis, nicht : t» de» manntg« Verzternngea, die das Rnge nicht blo« der Kinder entzücke». Dabei fehlt es aber i» drr in de» Partrrre-Räumlichkcile» und 1. Etage arrnngirte» Settz»achts-A»s- stelluao auch nicht au solchen praktische, nnd nützliche» originelle» Gegenständen, dt« als Geschenk geeignet sind, »nter d,r Chriftdäam« Ge legt zu werden: abgesehen oo» de» vcherznrtikeln «nd Attrape», wovon dt« «eiste» nur zum Füllen oder zn« Verberge» vo» Ge schenken diene, »nd deren Manntgsaltigkrtt man gesehen Hube» «aß» um sich eine» Begriff davon machen z» ksnne», giebt es das Neueste i» Broaze-Imitattoa and Renaistance-Teller» neve» de» erschte»«»«» altdeutsche» Sprüchen znr Ausschmückung von Woynränme», Spetse- iälr», Treppenaufgänge» re., die schon de» Wog dnrch die ganze Weit mochten und wovon eben wieder ein« Send»»» »ach Brasilien abging; außerdem das Neuest« t» Papiernnsstattnngen, " >, Luxuspa !, Bilderbil pwrr» Iugendschnsten, Spielen, Modellirbogea, Madepuppe»» Vorlage» jeder nur denkbaren An, Abreißkalender mit prachivolle» Bnatdrnck- bildern, dculschr, englische und französische Malkasten »nd Künftler- sarben, SelbstbeschäslignugSmiNel, Schreibzeug« und alle Schul, and Comptolr-Reanisiten. Arm und Reich wird bei de» außnordentlich billigen Preisen etwa» Passende« für den Weihnachtstisch finde» (aotonsch Arm« erhalten Reijemnster und zurückgestellte Sachen gcmtz umsonst), »nd so dürste wohl Jeder einmal eine» Gang »ach de» dnrch seine alte Bauart höchst interessanten Vnethel's Hof ri-kire«. reraniognng, eme »nzerer veprenonnmrre» d Sperialitäten-Handinngr» zu bespreche». ! „Tronurrtr zur Flora'^ von vscnr kratze Nr. 1. Da» Geschäft, ta sewrr k Wir nehme» heute Veranlassung, eine »nferer drflreavmmiiR» Parsümerie-, Drogen- »nd Eperialttäten-Handinn Jedermann kennt wohl die Preyn, UntversiiätSstr ganzen Ausstattung wohl eine» der feinste» am Platze, darf ruhig den ersten und rcnommirtefteu Firmen der größten Slädie Deutschland« sich an die Sette stellen. Wenige Jahre siud verflossen, und schon ersreut sich diese« Geschäft der größten Beliebtheit, hervorgeruseu durch die reellste Handhabe bei zuvorkommendster Bedienung. Montag, den 1b. V.M., wurde uaseremVlatte ein Preisverzeichniß der „Droanene zur Flora" beigesügt. da« die gediegenste Branchenkenntniß des Besitzer« bezeugte. Der PrciScouraot enthielt eine geschickte Zusammenstellung von süinnillichen, znr täglichen Benutzung vorkommeudeu Parsümerie- u»d LuxuS-Artikcl, wie auch von Maaren sür den Hau-bedars. Di« „Drogucrie zur Flora" bietet sür den Weihnachtstisch als praktische Präsent« Lorao und Chocoladea, Btseuit«, Vanille« in Gläsern» ostlndischen Ingber a. s. w. n. s. w. Eine Haussrau acceptirt stet« mit großer Freude diese Materialien, erspart sie bei derartigen Präsenten doch für längere Zeit einen Theil ihre« WirihschaslSgeldeS. Ne« ansgenonlmene Artikel, wie Cognac, Rum und Arac, in uuver- sälschtester Reinheit ohne jeden Verschnitt bilden ein große« Absatz- Gebiet der „Drogucrie zur Flora", die eine gewisse Ehre barm sucht, ihr RciioiiiiiiSe auch hierin zu befestigen. Ais fernere Beigaben aller dieser wohl angebrachten Präsente eignen sich die Parfüms, wie: Tascheuiuch-Odeur«, Riechkffjeii, Eon de Loloane (letziere in acht verschiedenen Sorten), sowie Toileiiensciseu, Kämme und Bürsten. Larionnagen, Attrapen mit und ohne Füllung können zu scherzhaften Gaben bestens empsoblcn werden. Die Separat-Ausstellung der „Drogucrie zur Flora" bietet dem Publicum eine bequeme Ucbersicht und'dilft den sreundlichen Gebern leicht aus Verlegenheit. Da« Lager sür Parfüm? ist da« reich haltigste sür in- uud ausländische Erzeugnisse, neben deutschen Fabri katen wetteifern insbesondere die englischen und sranzSsijcheu. Bei Prehn findet selbst bei höchsten Ansprüchen Jeder, wa- er sucht. * Die beste Freundin, die treueste, unermüdlichste Gehilfin unserer Hau-sraaen ist und bleibt eine gute Nähmaschine. Wer da sieht, wie unsere Frauen bei ihrem emsigen Scholien und Walten im Hause sich ost abmühen müssen, um namentlich den bezüglich der Näharbeit von Groß uud Klein an sie gestellten Anforderungen nachznkommen, der kann nur wünschen, daß denselben eine so fleißige Dienerin an dl« Seite gestellt werde. Aber, welche Nähmaschine wählt man hierzu? E« ist im Publicum nur eine Stimme darüber, daß die Original-Singer.Maschinen, von denen biö jetzt scheu über sechs Millionen im Gebrauch sind, die aus allen Welt- Ausstellungen und kürzlich wieder in Amsterdam den höchsten und ersten Prei« davonirugen, die vorzüglichste» sind; denn sie sind ein fach und solid eonsiruirt, leicht zu handhaben und nähen correct und schön, vereinigen als» olle Vorzüge in sich, dir sich a» ein« wirklich gute und dauerhafte Nähmaschine stellen lassen. Uud wir bequem ist ««jetzt selbst de« minherbemitlelten Publicum, das nicht gleich gegen Baar kaufen möchte, gemacht, sich eine solche Gehilfin anziischoffen. Die Maschinen werden nämlich gegen geringe Raten zahlungen abgegeben und »em Käufer durch ein gejchulte« Personal der Nähunierrichi graii« enheilt. Wer sich einmal überzeugen will» welch' großartige und verschiedene Arbeiten eine Original-Tinger- Rälmiaschine zu keiften im Stande ist, dem ratben wir, sich doch in die Hanpiniederlage derselben bei Herrn G. Neitzlingrr hirr- selbst, PeterSsiraße IS and Colonnadenilraße lb, zu begeben. Wir sind überzeugt, daß Jeder seine Erwartungen über- troffen findet und sein, hohe Freude an diesen zierlichen, eisernen, dienstbaren Geistern, die »llen nur denlboreu Zwecken dienen, baden wird. Ei» brffere« Geschenk für Fr,»»» oder Mädchen zum Wrik^ nmhtSseste, al« so enw anermüdliche Nähmamsell giebt e« überhaupt nichi, denn in ihr ist das Praktische and Elegante iu schönster Weift vereinigt.
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