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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187512126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-12
- Tag1875-12-12
- Monat1875-12
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1875
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. ütwrN», »a» «r,r»t»l>, AohanniSgafie 33. Seramwonlichcr Redakteur ßr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion 0»r»i»a,« »o, N—lr Uhr «-chmllla-, »VN 4 —b Uhr. Imadmr der für die ustchst. ftternde Rümmer bestimmtm Astrale an Wochentagen dis ZlUir Rachmittags. an Sonn- «»Krfttagen früh bis'/,d Uhr. z,k»/Uiale» für Iat.-Aoiiahme: Htt» klemm. UnivcrsitLtsstr. 22, i«ü« Lösche. Hainstr. 21, Part, nur bis Uhr. Anzeiger. DkM K WM, Acal-cschichte, hmdkl»- Md GefchSMMZ«« Aaslage. Ut./50. Abonnement,prell viertelt. 4^/,Nk^ iukl. Brinaerlohn ü Mk., durch die Post bezogen « Mk. Jede einzelne Nummer »v Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbelörderung 30 Mk. mit Postbriörderulig 4L Mk. Inserate ^esp. vourqeoiSz. 20Pf. Größere schritten saut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lrclamra nnler dem vtbarlll>a»sirich die Spaltzeile 4ü Pf. Inserate sind stets an d. Srpeblll-'a zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praovomsrnnsto oder durch Postvorfchutz. M 346. Sonntag den 12 December. 1875. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten WrtttW»ch a»» LS. Deee«»*, ». «. A»e«d» '/,7 Uh, t« Saal» de, I. «ürgerschwle. Tagesordnung: I. Gutachten de- Bau- und OekonomieauSschusse« über die Budgetconten 25 biß 2S, 31 bl ök und 39. II. Gutachten de« Ausschüsse« ,»m Feuerlöschwesen über Eonto 12 de« Budget«. III. Gutachten de- BerfafsungSauSfchufse« Uber u) Abänderung de« -regulativ« für Pfandleiher, Trödler «. s. w.; d) den Entwurf eine« Statut« für da« Gewerde-ScdiedSgericht. IV. Gutachten de« Finanz- und SchulauSschufse« Über die Entnahme der Mittel zu den Schul- bauten au« dem Betrieb. V. Gutachten de« SchulauSschufse« über die Budget» der Realschule II. Ordnung, der höheren Mädchenschule, der Gewerbeschule und der Volksschulen VI. Gutachten de« SliftuugSau-fchusieS über Prüfung verschiedener Stiftungs-Rechnungen. Gewerbekammcr zu Leipzig. Freitag den 17. December 1875 Nachmittags 5 Uhr findet eine öffentliche Sitzung der Ge werbe kam«« i» Saale der ersten Bürgerschule hier statt. ras»«»rd»«vg. t) Registrandenvortrag. 2) NuSschußbericht über den HauShaltplan 1875/1876 und die IahreSrechnung 1874/1875. 3) vorbcralhung über den Antrag Herrn Rudloff», die Fortbildungsschulen betreffend. Leipzig, den 8. December 1875. Die Gewerbeka«r«er daselbst. M Krause, stellv vors. Adv Ludwig. Secr. Bekanntmachung. Wegen der räumlichen Lage der vereinigten Freischule haben wir beschlossen, tu den Bürger schulen eine Unzahl Freischüler und dafür in dem Gebäxde der vereinigten Freischule eine Anzahl Schüler unter zubringen, welche den Schulgelvsatz der Bürgerschulen zu entrichten haben. Da nun nächste Ostern die Aufnahme in die 2. Bürgerschule wegen Raummangel« eine nur beschränkte sein kann, so wollen wir gestalten, daß diejenigen Eltern, welche in der Nähe der Bereinigten Freischule »ohuen und nächste Ostern sechsjährige, schulpflichtige Kinder einer Bürgerschule zufübren wollen, dies« Kinder gegen Zahlung de« Bürgerfchulgeide« in der Bereinigten Freischnle unterbringen, so weit der Raum hier dazu auSreicht. Der Unterricht in der vereinigten Kreischule ist dem i» einer Bürgerschule vollständig gleich A,»eld«»ge» be, Riad«,, »elche al» Zahl» ade, WL,«ttsch«ler i« die Vereinigte Fretschwi« etatrete» falle», nimmt z-err Direktor Thoma« im Kreischulgebäube vom 8. bi« 12. December früh von 1« bi« 12 Uhr und Nach mittag« von 2 bi« 4 Uhr entgegen. Tauf- und Impfschein der Kinder ist dabei vorzulegen. Leipzig, am 2. December 1875. De, Math de, Stadt Leipzig. vr. Koch. Wilifch, Resdr Bekanntmachung. Die Entschädigung sür da« vom 34. bi« mit 30. August diese« Jahre« allhier einquarttert gewesene KSntglted Sächsische 7. Jufanterte-Negimeut Skr. LOS kann den II, 13, 14 , 15. und 1k. diese« Monat« bei nnserem Quartier-Amte, Nathdau« 2. Etage, erhoben werden. Der den Ouartierzettel Borweisende gitt zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, den 9. December 1875. De, Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Lamprecht Bekanntmachung. Nach den Messungen de« Herrn Geh. Rath Prof. vr. Kolbe betrug die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase« im Monat November d. I. da« 14- bi« 15 fache von der Leuchtkraft der Normalwachs- krrze. Da« specifische Gewicht drS Leuchtgase« schwankte zwischen 0.» und 0 v,. Leipzig, de» 11. December 1875. De» -kath» Drp«tati»« z», Gasaustalt. Bekanntmachung, dt, Lea1ti«atio«»fch,i»e zum Gewerbebetriebe im Umherztehe« betr. Mit Rücksicht daraus, daß beim Jahreswechsel erfahrungsgemäß die Gesuche der ein Gewerbe im Umherziehen betreibenden Personen theilS um Erneuerung der abgelausenen LegilimationSscheine thril« um erstmalige Ertheilung von solchen, sich sehr anhäusen und dann nicht immer mit der von den Gesuchstellern gewünschten, ja sür sie mit Rücksicht aus die Bcstimmung in tz 80 dcr Gewerbe- Ordnung vom 21. Juni 1889 »öthtgea Schnelligkeit erledigt werden können, fordern wir die be- theiligten Gewerbetreibenden hierdurch auf, dt« Äumelduug ihrer Gesuch« nicht nur baldigst zu bewirken, sondern auch dabei gleichzeitig die Nachwerfe ihrer nach § 57 der Gewerbe Ordnung zu beurtheilenden Berechtigung zur Erlangung eine« GewerbelegitirnationSfcheine«. also namentlich »ltersuachwet», Führungszeuauitz und ärztliche» Attest bei unserer Gewerbe-Anmelde- stelle — -Lathhau» L. Stock, Zimmer VLr. LL — einzureichen. Leipzig, am 8. December 1875. De« Nath de* Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Reichel. PP. PP h. S7. Einem NeichSangehvrigen, welcher innerhalb deS Deutschen Reich« einen festen Wohnsitz besitzt und da« 21. Lebensjahr überschritte« hat, darf der LezitimationSschein vordehältlrch der Bestimmung de« tz. 59 nur dann versagt werden, wenn er: 1) mit einer abschreckenden oder ansteckenden Krankheit behaftet ist; 2) oder wegen strafbarer Handlungen au« Gewinnsucht, gegen da« Ligenlhum, gegen die Sittlichkeit, wegen vorsätzlicher Angriffe aus da« Leben und die Gesundheit der Menschen, wegen vorsätzlicher Brandstiftung, wegen Zuwiderhandlung gegen Verbote oder SichrrungS- maßregeln, betreffend Einführung oder Berbrritung anstcckender Krankheiten oder Vieh seuchen zu Gesängniß von mindesten« sechs Wochen, oder zwar zu einer geringercn Strafe verurthrilt, aber in der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte beschränkt worden ist. innerhalb zwe-er Jahre nach erfolgter Berurtheilung, und im Falle der Gefängnißstrafe nach verbüßtem Gesängniß; 3) oder unter Polizeiaufsicht steht; 4) oder wegen gewohnheitsmäßiger Arbeitsscheu, Bettelei, Landstreichern, Trunksucht Übel berüchtigt ist. PP. PP tz. «0. Der LegitimationSschein enthält da« Signalement de« Inhaber« und die nähere Bezeichnung de« von demselben beabsichtigten Gewerbebetriebes. Er ist nur sür daS Kalenderjahr gültig. Seine Erneuerung darf nicht versagt werden, so lange die in tz. 57 bezeichnctcn Erfordernisse vor handen sind. ^ PP^ . Bekanntmachung. Zum Vesten deS hiesigen L-e»1e,.Lho,-lpeafio»Sfo«d» wird Montag den LS. December diese» Jahre- eine Borstellung im alte» Theater stattfinden. ES ist hierz, gewählt worden: Johann von Parks. Komische Oper in 2 Acten Musik von Boielvieu. Eine Partie Piquet. Lustspiel in 1 Act nach dem Französischen von Kournier, frei bearbeitet von Dcnecke. Ehevalier RocheferrierHerr Friedrich Haas«. Wir geben un« der Hoffnung hiu^ daß daS geehrte Pnblicum unserer Anstalt eine freundliche Theilnahme nicht versagen und demgemäß die beabsichtigte Vorstellung, bei welcher neben vorzüg lichen Kräften unserer Bühne insbesondere Herr Direktor Friedrich Haas« in zuvorkommendster Weise seine Mitwirkung zugesagt hat, sich eine« recht zahlreichen Besuche« erfreuen werde. Leipzig, den 10. December 1875. Der Derwaltnng-anlsch«- d«» Thrater-Shor Se»st»«Ss»ndS. Mustkalischer Lericht. von Earl Piutti. ». Des ist doch ein wenig diel gesagt! Möge« »erad« an der Gartenscene Ding« genug dem Musiker aufsallen, die ihn um den vollen Genuß de« Tougedickt« bringen, eben weil die Wort- dicht«» in ihrem Zusammenhang »st znriffen, chrnu Sinn nach entstellt, ihrer ganzen Schönheit «uh aber nie wieder ae«ben wird; ab« — wa« Schumann z» dies« Willkür hi« veranlaßt hat, isi gewiß viel mehr ei» aüz» groß« Reicht-»« au Melodien und Empfindung, al« da« Gegenlheil davon: „die mangelnde Kraft, Mustkalisch-Schüm« zu schaffen", wie HanSlick sagt. E« ist wahrhaft erfreulich, daß Einer Derer, welche sich nicht allein für sich, sondern auch sür Andere am Ein- aehendsten mit Schumann'« Faustmufik besaßt haben, — »ud Ein«, dn die Mängel diese« ersten Lheil«. ganz speciell der Gartevsceue, hinreichend erkannt hat, nm die Eompofition in ihrer vor liegenden Gestalt durch rin Mißverständuiß d« Abficht de« Dicht«« zu «klären, — daß ein Solch« dock dann sortsährt mit d« Frage: wem dürfen wir die Schuld geben hi«, wo da» Miß- dnstävdniß immer »och ein reizende« Mißder« stäudaiß bleibt, nud »n« mit eine» Tonpück be schenkt, da« trotz sein« thetlweisen Uogelenkheit »ud schiefe» DarstrllnngSweise al« eine Perle iuuslkallscher Knust gelten darf? Ist e« nicht Hess«, über da« wenige Verfehlte und Mißliche ein luge znzndrückrn, al« da« außndem Werth dolle aiinrlicd z» entbehren? Diese Worte finde» sich in ein« kleinen, zwei Bogen starke» Schrift Peter Lohmann'« üb« Rädert Sckmnauu'« Faustmufik (Leipzig, E. K. Kahnt). W« e« liebt, «nt« de» lebendigen Eindruck der Musik, den n in dielen Tagen selbst empfangen hat, noch etwa« zu lesen, da« sein Urtheil üb« die Einzelheiten de« Werk« auregt, de» darf ich diese Betrachtungen üb« die Schnaann'schen Eompofitionen zu Goethe'« Kaust empfehlen. Dem Verfasser, wie anch HanSlick, steht d« «sie Lheil am niedrigsten uni« den dreien. Wed« hi«io, «och mit d« Behauptung Lohmauu'S, die bei der gestrigen Aufführung zu Gruvde gelegte «sie Bearbeitung de« Schlußchor« bleibe wert hinter dem Ziele znrück, welche« oie Bedeutung der Worte vorzeichnrte, »ud der Meist« habe demnach nicht überall erreicht, wa« er gewollt, kann ich mich einverstanden «klären. Meinem persönlichen Eindruck nach ist der Schlnßchor die Höhe de« Tanzen, wie der letzte Theil der überragende »nt« den drei Lheilen de« Werk« ist. Mit den LufaogSworteu: „Alle« ver gängliche ist nnr «in Tlrichrnß", «hebt sich dies« Lhor au« feierlich-mystischer Dämmerung zu dem Licht eine« siegenden Jubel«, und wa« anfangs al« ein Geheimniß verkündet wnrde, tritt am Ende an nn» heran mit dem Ausdruck »ollster Gewißheit (Seite 248 und 249 der Partitur), bi« « sich wieder in da« geheimuißvolle Dunkel verliert, au« dem « die Wahrheit hervorgebracht Schumann'« Kanstmusik ist eine der Hoheit«, vollsten Eomposttioueu, die e« siebt; in diesem Sinn rin echte« Gegevbild zum Goethe'sche» Kaust selb«. Uber in den beiden Dichtungen decken sich gerade die entsprechenden Theile oft am wenigsten, und wa« Lohmaun in d« Oartenscene be- fremdet, da« : .'^te r-4 »ehr an dielen Stcll a be« zr. eitcu Theil« befremden: D« Text läßt sich nicht componnea; Text »nd Mnfik sind oft, «cd im zweiten lheil wohl am meisten, von ganz ungleichem Werth: „Diese theils pro saischen Vorgänge, theil« «grübelte» Allegorien sind noch wenig« musikalisch, al« sie poetisch fiud. Wenn Faust seine „letzte Reinigung" in politi schen und natiovalökouomischen Unternehmungen findet, wenv er mit den henlichen Worten au« de« ersten Theil: „Zum Augenblicke dürft' ich sagen: verweile doch, Dn bist so schön" nunmehr eire gelungene Sumpfa»«trockn»ng begrüßt — wa« soll da die Musik Rechte« thun?" — Da« sind die etwa« maliziösen, aber treffenden Worte HanSlick«. Urberhaupt muß ein Musiker wenig« al« ein »rsihrllk« gegen den Toethe'schen zweiten Theil ein,,wenden haben, wenn « ihn in Musik setzen will. Zum Beispiel Schumann wenig« al« Bischer! Dennoch ist dieser Theil im Ern- zelnr« der Mnfik ziemlich willfährig ; wa« sceuisch darin »n« öglich ist, — für Musik hat Schumann den Schlüffe! gefunden, so »nthrmlich e« vielleicht auf den ersten Blick scheint. Hier kurz der Zu sammenhang. Kaust soll im zweiten Theil fich durch größere, bedeutendere Verhältnisse durch arbeiten. Eine Reihe großer Welterscheinuvgeo, Hof und Staat, Diplomatie und Krieg ziehe» an »userm Blick vorüb«. Faust findet auch hi« hohle, leere Verhältnisse, die ihn »nanSaefüllt lasse», volle Befriedigung, weun auch rasch vor übergehende, genießt Faust erst ans dem elasfifchen Boden d« idealen Schönheit, in dem Anblick der griechischen Helena. Mit dem Entschwinden diese« dealen Schein« ist Fanst der wirklichen Welt wird« zurückgegebeu. Die Zeit de« Genießen« und Träumen« ist für ihn vorüber; « sucht Nützliche«, Fruchtbringendes zu schaffen. Mit Hülfe der ihm dienenden Geist« ringt er ein Un bewohnte« Land den verheerenden Elementen ab und wacht e« urbar. Lr verflucht den Bund mit dem Bösen, und wünscht fich in ein einfach mensch- liche« Dasein zurück; dazu ist e« jedoch zu spät. Faust'« Laufbahn ist abgeschlossen. Die „Gorge" beraubt ihn de« Augenlicht», der „Lod" tritt an ihn heran. Mephisto lauert «ms Faust'« Seele, welche ihm, dem Vertrag gemäß, -rbsihrl. In dem Kampf um die Seele de» Helden »«den die Teufel verjagt durch die „Klammenkraft der himmlischen Rosen", welche (mittelalterlicher Allegorie gemäß) die Engel von Oben herab, bringen, »m damit Faust'« Seele zu reiniaen. (Schumann hat die entsprechenden Verse mit einer der reizendsten Eompofitionen geschmückt.) Fanst ist gerettet. Sein „Unsterbliche«" kann nicht ver- loren gehen, denn e« giebt eine ewige Schönheit »nd »ine ewig verzeihende Liebe (Beide« personisicirt in der Fluter glorio,»"). welche al« ..Ewig weibliche«" den Sünder „hiuavzieht". Um d,e Madonna gruppiren fich d« „k»1«r orlotieu»" und „Voctor Lattova»", in welchen sich der asketische Buß- und LlrbeSschmerz de« Mittelalter« Ver'vrpern soll, die Engel, die Seligen nud andere Himmelsgestatte« d« katholischen Theolo-ie. Schließlich sei noch kurz der gestrigen Auffüh rung al« ein« diese« Werke« würdigen gedacht D« Herr Eapellmeifi«, da« Orchester, der Chor »nd die Solisten, unt« diesen befand«« Fräulein Gntzschbach «nd Frau vr. Peschka-Leutver, loroie Herr L'ßmaun, welch« die anstrengende Partie de« Kaust »ud de« Doctor Marianu« noch spät übernommen hatte, waren mit besten Kräften be müht, di« schwierigen Anfgabe» zur Befriedigung zu löse». E« ist ihnen gelungen. Die übrigen Solopartie» fand« durch die Herren Reß und Stolzenberg «ud die Damen »o» Hartman» und Haha ihre würdige Vertretung. Einen besonderen Dank aber können wir nicht unterlassen, der Eoncertdirectio« de« Gewandhauses und Herrn Eapellmeifi« Reinecke auSzusprrcheu, deren Wahl wir die Aufführung verdanken. Nun noch wenige Worte über die beiden an dern Quast-Novitäten, die volkmaun'sche Sere- nade opa, 83 und die Sinfonie von Raff vpas 177. Novitäten im eigentlichen Sinn fiud beide nicht. Die Lenorenstnfonie kam schon vor zwei Jahren (März 1874) im Armenconcert zur Aufführung, d»e Serenade zuletzt durch den Mu- sikderrtn „Euterpe". Gleichwohl fiud beide noch nicht eingebürgert, wa« ich chm» so sehr wünsche »nd daher aern jede Gelegenheit benutze, noch einmal anf sie hinzu weifen. Neizendere Orchester- (weun anch »nr Streichorchester-) Mnfik dürfte »an in so knapper Form selten staden, wie in der k'ckur-Sereriade. Man weiß nicht, welchem Satz man den Vorzug geben soll; ob dem gra ziöse« Walz« (ällagrotto mocksruto, »/, Tacl, väor) »der dem vorangehenden zweiten Satz (Rollo rira«, >/« Tact), dessen Moll sich wie rin nächtig« Schlei« über da« Treiben der leicht dahinhuschenden Geist« breitet, die darunter ihr lose« Spiel treiben. Etwa« Derb, Ausgelassene« hat der letzte Satz, Marsch. Der springende Vogen unsere« Gewand- hauS'Orchester« feierie darin einen Triumph, wie überhaupt die ganze Ausführung nicht« au Fein heit und Leben zu wünschen übrig ließ. Rhythmisch im höchsten Grade interessant, von seltener Ge staltungskraft bewegt, «scheint d« erste Satz, da« ^Üogio mockaruto, >/» Tact. Er verräth aus da« Entschiedenste die Signatur der ganzen Sere nade, eine« dn glücklichsten-Toustücke, welche ein Meist« in diese» Genre geschaffen hat. Da»
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