Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187401205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-01
- Tag1874-01-20
- Monat1874-01
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1874
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
, Mltttl . Lhlr Älr. -cl Faß LU Sgr r. Ge- «auiluft sen uur zucker reis« für >te» die- ichgedrn, te. «r- 44.,wv «lchr »kr 27 De- detrngeu fre «ach jb HSseu. , Hchwe- m 2LU", ch Nord in «ti ck Pr«« as Louvoa ^ RL- für gut, t S-Mo* !t. War- l.S Lolt- ENunwer- ntl IU7.8. tatis« zu a «ec- attgrüabte ht weseut- » lne ,e« bsatz mcht - Lafbeste- dtk»« sem fich surr hlr. ^uer . 2 Lülr Preise für iverLuderl cger Hafen er Vcrlehr «eschLst». beim Be- !weseu, wie aterial und Rachfrag«. Salich auß- Ton Loses und hoffen in auf »ei l ie Kohle« de» Kohle»- ' Kottgmz unter der «uf- tzt worden, cht »u Vrr- vie Agenten Thatsache, eine Preis- Bedingungen von Lote« irnde Ouau- jetzt eine be sten auzen- rterial« als iS In den imeioeu sehr Druck. Eia wir» kaum >lsprrttn«. 1 zu den er- ohne Hag und Febr.- 21'/. «kr , ai 22 Lhlr. 22»/. Thlr, der »Sedro»« ittu« bvher Lhlr, Juni- rkt Wetzen geu loco fest, . pr. Januar pr. Januar- pr Febr- d. pr. »vrü- 83»/, »d - Br, i»b «»., Sr-, IS, «»., k., 1S4 »». tSS Gd — »l still, 1-c. Pf». 83 — . Krd,-Mä-.. *'/. 54 - Pitraleu« 2 6U»d . pr. >2.70 »d — ckt (Schlich- Lrz 3Sl, pr. a loco rudig ZN. — «ap» «übvl loco Setter: Schüu. »rt, jSchluß- — Aoggeu ig. schwedischer eum-Warkt. loco 38»/, bez rbraar 3, «r.. UaoerLodert rkt. Weizen »9 25. Mehl pril M.»u. pr. Januar 84.5«. cember sa.ko. Vetter: «chda. . 17. Januar »stisvllch chine NM 18'/. Uhr »pf«r de-dal- »n «rw-york Grscheivt täglich früh L'/, Uhr. »edaelio» «>» EiPetttlo» Johaum-gaff« 33. ,-eraurw. «tedacteur Fr. »Stlner. Spvochslunde d. «tedaclion Toi-rnu-it» roa 11—tl Ut» »»» 4—» N»k. »nnaHme der für die nächst, wlceude Rümmer beslimintin Znurute an Wochentagen bi« »Uhr Nachmittags, an Lo»n- »»d Festtagen früh bi« '/,d Uhr. Fttialr skr Zoferalemrunahmr: Ltto Klemm. UniversitLt-str. 22, »oui« Ltsche. Haiustr. 21. pari« Anzeiger. Auslage 11.S00. ' A»o»«emr«k,pnt» cierteliShrlich 1 Thlr. 1» Mar, 'nck. Bnngerlohu i Thlr. 20 Jede einzelne Rmumer 2»/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren sür Exttadeilag« ohne Postbrsvrdrrung 11 mit Postbefvrderung 14 lr. Amlstlakt de? Köni-l. Bczirkßgcrichts und dcS NW der Stadt Leipzig. 2-srratr 4gespalreneBourgoi«zeU« I»/,Ng«. Größere Schriften laut unserem Prei-verzeichntß. Lrcliurika «ater z Letackksaoprich dt« Spaltzellt 2 Ngr. M 2V. Dienstag den 20. Januar. Bekanntmackunq. Die Lieferung von Dr«ckf»r«»nlare» für die Postansialteu in den Ober- Gostdtrecttnn» - Bezirken Selpzi« «nd Dresden soll vo« I. Juli 1874 ad «e« »ergeben »»erde». Die Submission«. Bedingungen, welche gegen Erstattung der Eopialien den Bewerbern auch in Minist zugestrllt werden, find mit der Nachweisung der jetzt gebräuchlichen in Thpendruck herge. stellten Formular. Gattungen «nd der dazu zu verwendenden Papiersorten b<i den Kaiserlichen Ober.Postdirectionen in Leipzig und Dre«den, woselbst auch eine Sammlung der wesentlichsten Formulare al« Probe au«liegt, während der gewöhnlichen Geschäftsstunden einzusehen. Ausdrücklich wird übrigen« bemerkt, daß Lieferant sei«« Officin in etwrwi Ort« d«« Setpjlgrr oder d«S Dr«Sd>«r Oder-Voftdirection«-«»^-« habe« ««tz. Geeignete Bewerber wollen ihre deSfallfiqen Offerten mit der Aufschrift „Eobwitsfion aus di« Lteferu«, vo« Druckforu«»iar«»" di» ,«» L. «ärz 1874 Mtttaq« L2 Uhr in der Kanzlei der Kaiserlichen Ober-Postdirection i« Leipzi> abgeden oder an dieselbe srankirt entsenden. Die Preisangaben sind nach Maßgabe der SubmisstonSbedingungen zu bewiiken Leipzig, den 16. Januar 1874 Kaiserlich« Ob«r»Postdtr«ction. Bekanntmachung. Da« Agath« V«rg«r'sche Stipendium sür einen „armen Studenten zur Erlangung der Magisterwürde" im Betrage von 8 Thlr. 18 Ngr. S Pf. ist auf den Termin Michaelis d. Z. anaoch zu vergeben Bewerber hierum werden aufgrfordert, ihre Gesuche bei uns schriftlich nebst den erforderlichen Bescheinigungen bi« zum 24. Januar d. I. einzureichen. Leipzig, den 2. Januar 1874. Der Rath der Ltadt Leipzt«. Or. Koch. Ä. Mechlcr. Danksagung. Bon drr am 16 September vor. I. hier verstorbenen Fräulein H««rt»tt« Leplay ist dem hiesigen OrcheKer-PenfionSfoud ein Bermächtniß von 508 Thalern auSgesetzt worden. Wir verfehlen nicht, h'erfür unseren aufrichtigen Dank öffentlich auSzusprechen. Leipzig, den iS Januar 1874 Der Ber»altuugS»N«»fch«H de» Orchester-Pension» Foud». Holzauktion. Mittwoch de« 21. Jauuar d. IS., von Bormittags 9 Uhr an, sollen im Counewitzer Reviere aus dem Mittelwaldschlage in Abth. 22 ok und 24 ca. 24» Saugbaufe» EchlaOreiHig unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen und der übliche» Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusa»»»euk««ft: aus dem Mntelwaldschlage im Horste hinter den Haidaer Wiesen a« Linienwege bei Lonnewitz. Leipzig, den 8 Jannar 1874. De» Rath» Forst.Deputatto«. Holzauktion. Moutag, deu 2V. Jauuar d. IS., sollen von Borrutltag» »/,12Uhr an im Lonne, witzcr Reviere in Abthlg 2 im Dölitzer Holze ca kiO harte starke Lanqhaufe«, 888 Stück Reifstäbe, 80 Stück Hede- bäu»e und ISS Stück Doraeubuude anter drn an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen und gegen sofortige Be» zahluug an den Meistbietenden verkauft werden. »fa«uieukauft: im Dölitzer Holz-, hinter dem Rittergut« Dölitz Leipzig, am 18 Januar 1874. De» Rath» Forstdeputatto». Holzauktion. Mittwoch, drn 28. Jannar d. I» sollen von Borintttag» 9 Uhr an im sogenannten Gohlijer Bauerholze, in der Nähe der Pleiße und der s. g. Umkehr, sowie tm Rosenthai am Fahrweg entlang ca. 9i Lbraumhausen, 250 Stockholzhaufen und 1 Partie Gebund-Gchlagreißig unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen und gegen so fortige Bezahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Ansawnienkunst: auf dem Kahlschlage im Gohliser Bauerholze an der Pleiße und der sogenannten Umkehr. Leipzig, den 8. Januar 1874. De» Rath» Forstdeputatton. Leschlüsse -es Raths in der Plenarsitzung Vom 7. Jannar 1 874.*) 1 Die verthellung der Jahreszinsen der Plaut- scheu Stiftung an jüdische Lrme am 23. Schewat im Betrage von 224 Thlr. 26 Gr. 2 Pf. wird auch m diesem Jahre dem Vorstand der israelitischen Gemeinde übertragen 2 Bei dem wesentlichen Interesse der Stadt am gesammten Musikwesen und dessen Llüthe hat die Stadt bei der Wievnbesctzung der durch Tod erledigten I.Loncrrtmeisterstelle ein gleichlrbhafte- Jnterefle daran, daß h erzu eine tüchtige, au«, gezeichnete und künstlerische Kraft gewonnen «erde. Nach den angestellten Erörterungen ist jedoch eine solche unter 2800 Thlr Jahre-gedalt nicht zu gewinnen, so daß die hierzu contribuirenden verschiedenen Anstalten ihre bisherigen Anthetle entsprechend erhöhen müssen: demgemäß wird der verhältnrßmäßige Beitrag der Stadt in Lonto 5 aus 408 Thlr. jährlich vorbehältlich der einzu. holenden Zustimmung der Stadtverordneten erhöht. ». Nachdem von der Wiederwahl de» Herrn Dr. Georgi al» Vorsteher und de« Herrn Gortz al* Bicevorsteher de* Stadtverordneteucollegn Kenutuiß genommen und die daraus bezügliche Mtttheiluug in üblicher Weise zu beantworten beschlossen worden, wird dem Antra- de* Pachter* der «ngermühle, die chm Kündigungsfrist während der ficht ans die von chm mit gegen V.jLhiet-e Kl strung»vertritt» ans unbedenklich Statt -weben, »a durch letztere ein Hemmviß der bezüglich de* Mühlgraben* uud der Nugermühle in >u*ficht geaommenen Projecte nicht zn besürchten sttht lfte Haltung nicht schnell und oft genug erfolgen kann. Die in Folge besten vorgcnommemn Proben mit den von Herren Jacob und Bcckcr zur Bei der Sie. ge au* rch ! Hä! Rathe* Aus eingebrachte Vorstellung wird die der Kosten sür die aus veraulassuug de* s aus deu Thürmen der Thoma«., Neu- uud Rico- laikirche hergesteüten Feuerlöschapparate uud Einrichtungen, Za dieselben nicht blo* da* Inter esse de* Kirchengebäude*. sondern hauptsächlich mit da» allgemeine Jutereffe der politischen Ae- münde treffen, mit L»7 Thlr. S G>r. ans die Vtadteaffe » eonto Feuerlöschwesen vordehällttch der Zusttnimung der Stadtverordneten zu über nehmen beschlossen, daseru die betreffenden Kirchen- voi stände die andere Hälfte tragen. A» Bei deu Erwägungen sür Abstellung der vor handenen Uebelstäude bezüglich der Reinhaltung de, Straßen und Plätze der Stadt hat sich der Rath der Lrkenutuiß nicht verschließen können, daß die bt*heri-e» Eiurichtnu-en und Kräfte mit der An*dehun»g der Stadt und de« gesteigerten Berkehr allhter nicht «eh, t» BerhSllniß stehen, uud um deswillen bei de« dermaltge» Einrichtungen »nd Mitteln die der Gemeinde obliegeude Nein- . *) «et wr «Oactio» de» Lo-tblattt* eiu^gauge» am 12. Ja»»»p jedoch über die Erfolge Haltbarkeit dieser Maschinen noch ewige Zeit Proben und Beobachtungen anzustellen, ehe man zu einer totalen Umgestaltung in dieser Beziehung vorschreitet, und deshalb wird beschlossen, zu diesem Behuse vorläufig mit einem Nuswande von 260 Thlr. eine solch« Maschine zum Kehren de* Pflaster?, und von 150 Thlr. eine solche zur Beseitigung de* Schlamme- auf macadamisi'trn Straßen, außerdem aber noch 4 «bfuhrwagen zur schleunigen Abfuhr deS Kehricht- und Schlammes, die an sich nothwerdig sind und deren Bedürfniß bei Anwendung der Maschinen sich wesen! lich steigert, mit einem Aufwand von 920 Thlr. nach einem paffenden Muster anzu- fchaffen, hierzu aber zunächst Zustimmung rer Stadtverordneten zu erbitten. Referat über die letzte abgehaltene Diöcesan- Persammlung. Laut der Kirchenvorfiand- und Synodalord. nung für die evang.-luth. Kirche de- Königreichs sen vom 36. März 1868 §. 3l sind einmal alljährlich Dtöcesauvaacsammluugen, zu- sammengesetzt au» den Kirchen vor ständen (geist liche und weltliche, sowie die Kirchenpatroue), von dem Ephoru* im gemeinsamer Besprechung zu berufen. Der EphoruS leitet die Versammlung, welch- össentltch ist und zur Kräftigung der MtzcAamkeil der Kirchenvorstände uud zur Be- lebuog de» Interesse- an deu kirchlichen Auge- »hotten dienen soll. Ich erinnere mich nicht, weil die Versammlung eine öffentliche ist, dazu in den Amtsblättern auch öffentlich eioge- ladea wird, noch ob ein Referat über dieselbe tu früheren Jahren erschienen ist. Da aber nach dem Wortlaut de» Gesetze- Beide- bezweckt, wenigsten- sicher nicht ausgeschlossen werden soll, bislang ein Referat die-mal nicht erschienen, ühle ich mich veranlaßt, meinerseits diese Lücke o gut wie möglich auSzusüllen und die Aufmerk «mkeit der edaug.-luth Gemetndemttglieder aus viese Versammlung zu lenken: Die letzte ward am 18 December 1873 hier abgehalteu, jedoch statt um 10 Uhr, erst um .»/ill Uhb mit Gebet eröffnet und durch einige Worte d«S Vorsitzenden über ihren Zweck „Sonn tag-Heiligung" eingeltitel. An- di sen einleiten, den Worten ging hervor, daß die „Sabbathfeier" au* de« Paradiese (?) stamme und durch die selbe der Mensch mit Gott, wie durch die Eh« der Mensch mit dem Menschen Zusammenhänge Gegen die alttestamentlich« Bezeichnung „Sab- bath' glaubt« Jemand sich verwahren zu müssen, da wir de» „Sonntag" von der Nuferst.b»ng Lhristt abletten müßten. Geschichtlich bekannt ist. daß, da Christ»* au* dem Judeuthum her vorging, er auch w dieser Beziehung deu Sabbath wie Re jüdischen Fest« all« feierte, daß ferner bi* ». Jahrhundert Sabbath (Ruhetag nach dem Borotld Gotte* a» 7. Lag) wie Sonntag (1. Tag der Woche als christliche Vorbereitung sür die folgenden sechs Arbeitstage) von den Lhristen zugleich gefeiert wurden. Nach dieser mehr theologischen Abschweifung kam man auf die „SonutagSfeier", den Gegen stand der berufenen Versammlung, znrück, um die eS jetzt gar trübselig und schlecht bestellt sei. Man müsse deshalb zunächst nach den Ursachen diese- traurigen Zustande- forschen. Da meinten denn die Einen, die Kirche selbst sei an der Unkirchlichkeit Schuld, Andere, cS liege an der Schule, noch Andere schoben die Schuld auf da« Haus resp. die Familien, endlich schienen Alle lieber den Hrund m den staatlichen Ein richtungen suchen zu müssen. Der Kirchen- besuch werde beeinträchtigt durch die Gestattung der SonntagSarbeit U Staatsbahn), durch die Dispense (z. B. für Wäschetrocknen), die um 5 Sgr. von den GcrichtSämtern zu erhalten sind, auch durch da- Gesetz vom 10. September 1870, welche- vaS frühere Mandat von 1812, betreffend den Sonntag-auSschank nährend der Kirche, zu erneuern unterlassen habe. ES solle daher Jeder, auch der Staat durch sein Beispiel wirken, damit die SonutagSfeier (Kirchenbesuch) eine de- lutherischen Christen wieder würdige werde; Zwang dazu aber von Staat-Wegen müsse, wie in Religion-fachen überhaupt, fern bleiben; doch sei inskünftige am Sonnabend schon um 10 Uhr Feierabend zu bieten, damit da- Ausschlafen nicht eine fast entschuldbare Nothwendigkeit für Ber- säumniß de- Kirchenbesuch- werde. DiSpenfe müßten ganz iu Wegfall kommen. — Letztere äbncln etwa dem Aolaffc in der katholischen Kirche, der aber dort den Geistlichen selbst zu Gate kommt, bei uns jedoch der Gportelcaffe der Justizbehörden, welche überhaupt da- Deficit der Administrativbehörden mit tragen helfen muß. Au» vorstehendem entsprangen nun verschiedene Anträge, die nach lebhaften Debatten in gehöriger Fassung zur Abstimmung gebracht wurden, wooei der Herr Vorsitzende sich veranlaßt sah, zu be merken, daß lediglich ihm ein Referat über die Diöcesanversammlung an die Oberbehördc abzu- faffen zustehe Um 12»/, Uhr ward hierauf die Sitzung mit dem „Vaterunser" geschloffen, nach dem schon früher viele der Anwesenden sich wieder entfernt hatten. Ja Konstantinopel feiert, wie bekannt, jede ReligionSgenoffenschast unbehindert ihren Ruhe oder Feiertag, so daß nur drei Lage in der Woche alle Läden im HandelSba»ar und überall in der Stadt geöffnet und allgemein der Arbeit gewidmet find, weil Sonntag die Christen, Montag die Armenier, Freitag die Türken. Sonnabend die Juden ihre» Feste» wegen die Geschäfte zu schließen pflegen. Diese Fre,beit und Duldung findet sich nur in einem Staate, der kein sogenannter christlicher ist. Ja einem christlichen Staate find aber die andersgläubige« Staatsbürger gezwungen, fich nach der herrschen den Religion zu richten und nothgedruugen 2 Tage iu der Woche sür gewöhnl <h zu feiern, z. v. Jaden, wa* einer Schädigung dieser im Ucdugen, wie z. B. iu Steuern uud Abgaben rc., ale,ch- gestellten Staatsbürger qleichkommt. Daher dürsten schon obige Angriffe gegen den Staat von Seiten der Diöcesanversammlung nicht gerrchtjerttgt erscheinen, abgesehen dringenden Gründen geschieht. Dagegen WÜ, Äbjcdaffana der DiSpenfe, bisher durch deu Staat erthetlt, sicher empfehle», insoweit daun auch Strafen von Seiten dcrjStaatSbehördeu für lleber- ^ _ sogenannte Störungen der SonntagSfrier ganz in Wegfall kämen. Der lutherische Staat kümmert fich ja überhaupt gar nicht darum, ob seine Staatsbürger anderer Consesston, z. B. Katholiken oder Juden rc., bei Abhaltung ihrer Messen oder der Feier in Syna gogen rc. solchen Störungen unterliegen, da* ist rm Grunde vielmehr eigene Sache der confessiouellen Gemeinde. UeberdieS finden m der Erntezeit so schon Ausnahmen in den protestantischen Ländern statt, welche dann allerdings auch dem die Oeko» nomie direct oder indirect betreibenden Laudgeist- lichen zu gute kommen. Endlich würde rin all gemeine» Ausschank-Verbot während der Kirche, vom Staate erlaffen, die Nahrung de» Wirth* sowohl schmälern, als da- Bedürfniß ermatteter und Stärke bedürftiger Gäste, die ^ B. anderer Consesston sind, unberechtigt verlängern oder viel leicht sogar gesundheitsschädlich« Folgen nach sich ziehen. Alles die» sind Beispiele, welche zeigen, wie ebenfalls schon die Bewegung jetzt im Deutschen Reiche, vorzugsweise in Preußen, lehrt, daß der Staat al» solcher keine SiaatSreligion haben sollte, daß derselbe uur die Schule zu pflegen hat, um sich gute Staatsbürger zu erziehen, welche die Gesetze, also die Pflichten gegen fich und Andere, richtig erkennen und erfüllen. Weitere* über dte* Letz!- ist in dem Mahnruf sür da* Wissen von H. Hnmm,Leipzig 1874, A. Mentzel- Verlag, angeführt Wie nun z. B. die reformirte Gemeinde ihre eigenen Geistlichen anstellt und alle* Kirchliche durch ihren Kircheuvorstand ohne Zuthun de* Staat* besorgt, ebenso könnte die* bezüglich der evangelisch'luihcrischen und aller übrigen chrr-!- sicher, und nichtchristlicheu Gemeinden iu einem Staate stattfindco. Dadurch fiele» zug Staat-zuschüffe, ohnedie* uur an die evanae lutherische und die katholische Kirche alletu ge- leben, von selbst hinweg. E* vürste in diesem Falle vielleicht auch ein LultuSmtuistertum ganz erspart und dafür nur eine Abtheiluu« die Schulen im Ministerium de* Innern gefq werden, welcher zucsteicb ein AuisichtSrechl lieberwachunz über alle Coufesfion*gea»ffe»s< gleichmäßig zufiände, um etwawe» staat*, lrchen Lehren vorznbeugeu nach dem bekamnen Satz: „Vaut mieui prSrvvir qua rSprlmar.- Keierabead um 10 Uhr Abend* a» Sonnabend zu bieten, jedoch iu dem Sinne, um die Erspar nisse der Woche der Familie möglichst z» erhalten (Sonutag«rube oder Feier, der Familie wegen gedacht, wett dieser fich z« widmen be- sonder* dem Familienoberhaupt am Somtta-e obläge, kam tu der Versammlung mit^«r Sprache), aber dann auch etwa Sonntag >>WM gleichfalls Feierabend anzuordne«, um, wieder nmc i» Interesse der Familie selbst, »» de« blauen Montag zu veri Momente. Über dere» Nutzen »« »ögkch verhindern, find zwei uud Frommen dte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite