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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188202074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-07
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1882
- Autor
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Ur-acft«n und Lruriitii» Johairattgasie 33. Sprrchkundru der Leducli«»: Bormittag« 1V—19 Uhr. Nachmittags —6 Uhr. tzttt »<> NUU-itr V-Iwirn»«, tu »ll»< »«»m»dch <l«»«tz»e »er fdr »t« ttichsts«!,«»»» «>»»rr »esti««»e» J»jer«r, «» W»che«tag,n hts 3 Uhr Nachmitt,,». k«L«nn-u»vKrfttage» früh bi« st,9 Uhr. 2» den ^itinlrn für 3ns.-Annah«e'. Ott« Ult««, Universität-straße 21, L»«i« Löscht, Kaihariueustraßr 18, p. «ur dt« st.S Utzr. EM.TaMM Anzeiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage I?,»««. Ld»nuemeni,preis merielj. 4'/, Md. ivcl. Bringerlohn ö Mk.. lmrch die Po,t bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren lur Ertrabeilaaeo «hne Poslbesörderung 39 Mk. «rt Poslbesörderung 43 Mk. Inserate Sqespattenc Petitzeilr LO Pf. Größere Lchrislen laut unierem Pres«. Verzeichnis,. Tabellarischer «ap »ach höherem latts. Lerlamen unter den Nedartionskrich die Svaltzeile 50 Ps. Inserate sind stets an die trpveditta« zu seaden. — Nabair wird nicht gegeben. Zahlung pr»«uu>uernu>jo oder durch Post- nachnahme. ^-38. Dienstag den 7. Februar 1882. 76. Zal'MNg. Amtlicher Theil. Vrkauntmachuug. Denjenigen Grundstücksbesitzern, bez. Garteninhabern, welch« ihre Bäume, Sträucker, Hecken rc. bi- jetzt nicht oder nicht genügend haben von Raupen säubern lassen, wird hierdurch unter Hinweis auf die Bestimmung in tz. 368,2 de- Strafgesetzbuches bei Bermeidung von Geldstrafe bis zu seedjtg Mark oder entsprechet,der Haft ausqeaeben, uaaesäwnrt und längsten» l»iS Ende gedrnar dieses Jahre» gehörig raup<-», soivie die Skaupennester ver tilge« zu lassen. Leipzig, am 3l. Januar 1882. Der Rath der Gtadt Leipzig. Or. Georgi. Hmnig. Bekanntmachung. 8m heutigen Tage ist Fräulein Alwine Sidonic Tippel, Lange Straße Nr. 4, S.-G- HI. wohnhaft, al- Hebamme für unsere Stadt verpflichtet worden. Leipzig, den 6. Februar 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Richter l)r. Tröndtin. ichter Aff. Holrauction. Mittwoch, den bl. Hebrnar o. sollen im Bargaaer Forstrevier aus dem Mittetwalkschlage in Abth. 25» in der sogen. Lentzscher Gottge in der Nähe de- Leutzscher PfarrhotzeS ») von Vormittags N Uhr an: 12'/, Rmlr. Eichen Rutzschette 80 Rmtr. Eichen-, 5 Rmlr. Buchen-, 5 Rmtr. Eschen-, 4 Rmlr. Rüster»», 3 Rmtr. Linden-Drennschette und 4 Rmtr Eiler-Roile«, sowie d) von Vormittags lv Uhr ah: 70 starke Adranmkaufen und 70 - Langhansen unter den im Termine öffentlich au-gel>ang«ne« Bedingungen und der üblichen Anzahlung «n Ott und Stell« nach dem Meistgebote verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Mittelwaldschlage in der Leutzscher Gottge. Leipzig, am 25. Januar 1882. De» Rath».Forstdeputatton. Vcrmkthnng in -er Aeischhallc am Hospitalplah. In obiger Flciscbhalle sollen die miethsreien Rbthei» langen Rr. 8 und 1t zur sofortigen anderwette« Bernriethung unter den üblichen Bcvl^wungen Dienstag, den 1K dfs. Mo«., Vormittags 11 Uhr auf dem Rathhaus«. 1. Etage, Zimmer Nr. 17, »ersteigert werden. Die Bermiethung«- und Berstrigerung-bedingungen können ebendaselbst aus dem großen Saale schon vor dem Termine angesehen werden. Leipzig, den 3. Februar 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. Stvß. Diebstahls - Bekanntmachung. Gestohlen worden allhier erstatteter Anzeige zufolge: 1) Ein Urberzteher von blauem Ratinö mit schwarzem Smnmt kragen, Bordeneinsaffung, Seirentalchen mit Patten und schwarzem Futter, — in den Tasche» befand sich eia weiße- Taschentuch mit bunter Kante, 0. 8. gez. und ein Paar graulederne Handschutze, — au« dem Tanzseal im Tivoli, am 22. vor. Mt«. Abend«: 2) ein Kan Petroleum, lysU- ü.,1-. 66, 179 Klio schwer, au« einem Schuppe» im Rayon de« Berliner Bahnhof«, tu der Lacht vom 25. zum 26. vor. Mt«.; 3) ei» große« welßleinene« Tischtuch uud riu Paar Krane«» doseu von grauem Barchent, au« einem Bodenräume tu Nr. 9 der Dorotheenstraße, am 27. vor. Mt«. Nachmittag«; 4) ein Kraurn-Jaquet von hellbraunem Winterstoff, mit Plüsch- uud Sammlbesatz, sowie ein Unterrock von hellgraue« Roßhoar- ftoff, mü Plisitzesalbel», au« einer Wohuuug i» Nr. «4 der Ulrichs gaff», vom 26. bi« 28. vor. Mt«.; 5) ei» v«Geltzauer vo» Drahtgeflecht, weiß geflttcheu, darin eiu Canarienvaael mit bloßaelbem Gefieder, au« eiue« Gastloeale i» Nr. 21 der Tauchaer Straße, am 29. vor. Mt«, vormittag«; 6) «tue Wandlampe mit Blechschirm, au« der Hausflur de« Grundstück» Nr. 41 der Nicalaistraße. am nämlichen Tag« Abend«; 7) ein kleine« Pappttftche», darin S Mk. i» Heiner Münze, sowie drei Psantzlchetiie» an« einer Wohnung i» Nr. 12 der wind- «ühlenftraße, a» demselben Abend: 8) ein rothlederne« Partemounat« mit gelbem Bügel, fast uro. enthaltend 18 Ml. 4L Pfg. «u Markstücken und kleiner Münze, sowie einen kleinen Kalender, angeblich mittelst Taschentzietzftatzl« in der Steckner Passage, zu gleicher Zeit; 9) ein Tisch und ein Nohrstnhl, beide« grün gestrichen, sowie eine Nadehacke und zwei Spaten, mittelst Einbruch« au« einem Garteuhause aus dem nördlichen Schreberplatz« in der Zeit vom 20. bi« 30. vor. Mt«.; 10) ein Nardtzäuferfah mit eiserne» Reise», 100 Liter fallend, on« einer Kellcrabthetlung in Nr. 71 der Moltkestraße, vom 28. s 30. vor. Mt«.; 11) riu Selprtfchchen von schwarzem Leder, mit einem Inhalte vo» ca. 12 Mark, in einem Fünfmarkschein« und di». Münze, au» einem Gastloeale in Nr. 21 der Hoinftrahe, am 30. vor. Mt«. Nach mittag«; 12) zwei Gänse, »riß und graugestedert, au« einem Stalle aus d«m Areal der Rennbahn, tn der Nacht zum 31. vor. Mt«.; 13) rin Tappeltzabrl, ein kchrobtzabel. eiu Paar braunwollene Lacke». NN rothe« Taschentuch und riu Tasche»Messer mit schwarze» Horoschale», mittelst Gtutzruchs au« einem Neubau au der BiSniarckstraße, iu derselbe» Nacht; 14) eiue dunkrlgraue wolleuc Leck« «st rother Kaute, welche au einen Handwagen gebunden gewesen ist, der vor eiue» Ester, bodri u» Berliner Bahnhof gestanden hat» am stl. Var. N Nachmittag«: 15) drei engl. KrapfttMste«. aas dem Nücke» mit schwarzen «ch au der Brust mit weißen Federn, au« eine» Laubenschlag tm Grundstück Nr. 23 der Thalstmh», am nämliche» Tage -wends; IS) drei aoldrne HemtzeukuHpfche». geza« md w tz«Mitteje mV «wem Brillant, drei etzrnsotch« mä "Schrändchen, drei tzrr» aleiche» von Silder, et» Paar goldem MgvfchgttttEVÜf, mV Gemlrnvg. ei. Paar «deufatche. glatt, rin Paar dergleichen van Silder und rin goldener glatter flravattenrlng, an« einer Vvh- »oug iu Nr. 3 der Turnrrstraß«, au demselben Tage; s ^-1 -1- 17) ein weißletuene« Oberhemd mit glattem Einsatz und rin Paar weiße baumwollene Strümpfe, au« einer Wohnung in Nr. 42 5er Nürnberger Straße, am 1. d. M. srüh; 18) ein Deckbett mit roth und weih schmalgestreiftem Inlett, >iebst roth und weißkorrlttem Uetzerzug, au« einem Lchlaslocale in Nr. 5 der Lortziiigstraßr. an demselben Tage Nachmittag«; 19) eine Kiste von mittlerer Größe, gez. T. «c ll. X». 4871, welche vor dem Hause Blücherstraße 1 gestanden hat, zur näm liche» Zeit; 20) ein kleine« schworzlederne» Portemonnaie mit Stahlbügel, enthaltend ca. 5.«!, in einem Thaler und kleiner Münze, angeblich mittelst Tascheupikdstatzl« ans dem Wege von der Windmühlen- siraße bi« aus den Markt, am gleichen Tage Abends; 21) ein ebensolche« von grünem Lecer, mit gelbem Bügel nnd einem Inhalte von 1 .«l 5- aus gleich« Weise aus der Promenade am Lbstmarkt, zur nämlichen Zeit; 22) ein goldener Ring mit Platte, daraus die Inschrift: „6ott «chütr« Vieh", au« einer Wohnung in Nr. 13 der Fregestraße, im Lause der lctzkvergangenen drei Monate; 23) ein wkißlemene« Betttuch, gez. L. II. oder 6. II.. au« einer Bodenkammer in Nr. 5 der Arndtstraße. vom I. bi« 2. di«. Mt«.; 24) acht bi« zehn rohe tlaninchensrllk au« dem Hosraumc de« Grundstück« Nr. 05 06 am Brühl, am 2. d!«. Mi«. Nachmittags: 25) rin Portemonnaie von braunem Leder, mit neusilberncm Bügel, enthaltend ca. lt8 Gl, in einer Doppelkrone und div. Silber- münze, ferner ein EiscitbahnsatzrbiSet 11. Ll. Altendurg Leipzig, eia Zetzuteltoo« 1. El. der gegenwärtigen sächs. Landrslolterie, Nr. 42218 und einen kleinen Schlüssel mttlelft Tascheudicbslahls >» der Goethestraße, am 2. ds«. Mw. Nachmittags; 26) ein» silberne Etztiuderuhr mit Sekunde, Goldrand und ge riester Rückseite, au« einem Küchenlocale in Nr. 40 der Nürnberger Straße, am 23. vor. Ml«. Bormittag«; 27) ei» Paar Hosen von blaugrauem Sommerstoff, mit gelbem Buiidsutter und ein Paar grauwollene Strümpfe, au« einer Woh- nutig in Nr. 6 der Sluenstraßr, vom 1. bi« 2. ds». Ml«.; 28) ein Spazierstock von Llivenholz mit gebogenem Griff, au« der Haii-ilur im Grundstück Sir. 36 der Zeitzer Straße, am 3. ds«. Mt«. M»tag«: 29) ein Kaisermantel von braunem geriesten Stoffe, mit zwei Reihen Knöpsen, in den Aermeln und dem oberen Theil des Runipses niit schwarzem Pelzsulter und im untere« Theür mit blau und roth gestreiftem wollenen Futter, ferner ein Nock von schwarzem Stoffe, mir zwei Reihen Knüpfen und schwarzem Futter, eine ebensolche Weste und ein Paar Beinkleider von schwarz und graugeitreiftem Stoff«, av« dem Borsaal einer Wohnung m Nr. 17 der Eulritzscher Straß«, am nämlichen Tage Nachmittag»; 30) rin Sommerützerzietzer von schwarzem, geriesten Stoffe, mit einer Reih« Knöpfe, verdeckter Batterie und schwarzem Fvttcr, au« einem Tanzlocale iu Nr. 62 am Brühl, an demselben Tage Abend«: 31) eia Kästchen, gefüllt mit Sanerkrant, und eine Partie Kartoffeln, eiwa 50 Kilo, mittelst Einbruch« au» einer Keller- abtheilung in Nr. 7 der Dusourstraße am 2. di«. Ml«.; 32) ein goldener Siegelring mit blaßrotheiii Stein, au« einer Wohnung in Nr. 98 der Eutritzscher Straße, am 3. ds«. Mt«. Vor mittag-; 83) ein kleiner grauer Handkoffer, darin zwei weiße Ober hemden mit leinenen Einsätze», >in wcißleinene« Nachthemd, ein Paar ebensolche Manschetten, neun verschiedenfarbige Halotragru, ein Handtuch und em schwarzlederiieS Portemonnaie mit zivei Markstücken, aus einer Schlafstube in Str. 25 ant Brühl, am gletchen Tag«: 34) ein grauleinener Sack, enthaltend eine Quantität enthülste Ertzfen, 12',, Kilo a» Gewicht, au- einem Handwagen, weicher in der Brandvonverlstraße gestanden hat, on demselben Tage Abend«; 8b) zwei leinene Wischtücher, ein weißes Handtuch, gez. 11. ftchs lange leinene stüchenhandtüchrr und zwei baumwollene «ardlnen von gelber Farbe Mit brauner kante und ebensolchen Ringeln bedruckt, au« dem Hosraum des Grundstück« Nr. 12 der Gartrnstrnße, zu derselben Zeit. 3V) eine abgeschlachieic Banö, welche im Grundstück Mahlman» straße 2d on einem Fenster gehangen hat, am gleiche» Abend; 37) zwei Flasche» Ehampagn er mit der Etikette „Lvalü L Oo. RtläsÄwun »Uh. ', mittelst Einbruch« au« einer Kellcrabthetlung in Nr. 19 der Härirlstraße, vom 3. b>« 4. dis. Mt«.; 38) ein Uederzieher von dunkelbiauein Sialinö, mit schwarzem Sammtkragen, einer Reihe knöpfe, Seilenlaichen und schwarzem Wollatlassutter, ein Nock von dunkelblauem Stoffe, mit schwarzem Futter uns einer desgleichen von schwarzem Luche, au- dem Vor- iaal einer Wohnung in Nr. 2 der Blücherstraße, am 4. ds«. Mi«. Mittag«; 89) ein schwarzer Schafpelz mit ebensolchem Kragen und Aus schlägt» und dunkelgrouem Uebcrzug, — m einer lasche befand sich eine schwarz« Brieftasche, — serner ein Jaquet von schwarzem Stoffe, fast neu, mit grünem Passcpoil und buntcarritten, Futter, — in den Taschen befand sich ein rothbaumwollene« Taschentuch und zehn Eigarren, — beide Kleidungsstücke haben aus dem Waaaeplatze aus einer Kiste gelegen, am nämlichen Tage Abend«; 40) ei» silberner Ttzerlöffrl mit durchbrochenem Stiel, und zwei Handtücher, gez. IV., au» einem küchenlocale in Nr. 2 der Schloß, gaffe, am gicichrn Tage; 41) sieben bis acht Flasche« Weihtorin. mittelst Gtntzrnch« au« einer Kellcrabthetlung in Nr. 1 der Eentralstraße iin Lause der lrtztvrrgangene» 12 Tage; 42) rin Paar Hosen von dunkelgrauem Stoffe, ein baumwollene« buntgrstrriste« Tuch und eine kurze Utzrtrttr von schwarze» Perlen, au« einem Schlasraume in Nr. 21 der Eliseustraße, vom 26. vor. bi« 5. ds«. Mt«.; 43) ein Uetzerztehrr in Rockform von dunklem melirteu Double stoff, mit zwei Reihen schwarzen tzornknöpsen, Mufftaschen und ohne Futter, im Lederdenkel die Firma I-aelcorn öl. IVolunIc«, — in den Taschen befanden sich ein Paar graublaue vncksktndantzschntze und ein Paar grünliche Glarstzandichnhe, — an« dem Bocisai einer Wohnung in Nr. 88 der Weststraße, am 5. ds«. Mt«. Mittags; 44) ein weiße« Oberhemd, gez. 0. N. 1 mit dein Stempel: „Knut l^ickeritL kinehf. 15. Oriw. 8tr. 15. IVüin ke-llanutnLtur", au« einem Bodenräume im Grundstück Gerberstraße 07, in der Zeit vo» 19. bi« 24. vor. Mt«. Etwaige Wahrnehmungen über den verblieb der gestohlenen Socke» oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Ettmiaal- Nbetzeilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 6. Februar 1882. Da» Poitzet-Antt der Gtatzt Leipzig. Richter. Larschk». fürstlichen Hanse- Sachsen geworden ivar, bade so bald wie möglich Gelegenheit genommen, dem Chef der Hauptlinie desselben eine Aufmerksamkeit zu bezeigen, die lediglich eine» dynastischen Charakter getragen habe und tragen sollte; indeß and diese Meinung keine besondere Beachtung, man war vielmehr in den wcUesten Kreisen geneigt, in der Ernennung Friedrich August s ll. zum Ritter des Hvsenband-Ordens eine weil üver alle Familienbeziehungen hinan- reichende lemonstration zu erblicken. Zu jener Zeit, als Preußen und Oesterreich noch im Dunkel des alten Absolutismus dahinleblen, waren die kleineren deulscken Staaten, die sich eine« frischen und kräftigen Per affungSlcbenS erfreuten. Gegenstand der ausmerksamsten Beobachtung und der herzlichsten Svmpathien von Seilen de« constitulionellen Auslandes. Die Verhandlungen der Ab- zcordnctenkainmrrn von Baien« und Baten, von Württem- 'erg und Sachten wurden in der großen Tagespreffe Eng lands, Frankreichs u. s. w. mit einer AuSsiil'rlichkeit und mit einem Ernste besprochen, die — wie wir jetzt selbst lächelnd zngcsteben müssen — zu der Bedeutung und den Erfolgen derselben nur zu oft in keinem rechte» Verhältnisse tanke». Sachten namentlich mit seiner im Ganzen treffliche» Verwaltung nnd mit seiner resvrmatorischen Gesetzgebung wurde anSwärt» mit einer wohlwollenden Hochachtung be- trachtet, welche liier zu Lande um so angenehmeren Eindruck machte, je aufrichtiger und ungekünstelter sie sich aussprach Sicherlich waren eS Gefühle dieser Art, welche die Kenigin Victoria bestimmten, dem regierenden Oberbaupte diese« Lande« auch idrerseit« einen glänzenden Beweis ihrer freund lichen Gcsinnmig vor aller Welt zu geben, und die ton angebende Presse England» war übereinstimmend der Ansicht, daß die Souverainin diese- Landes die vielbesprochene Ordens verleihung al« eine nachdrückliche Demonstration zu Gunsten de» ConsiitutionaliSmuS m« Werk gesetzt habe. Seit jener Zeit haben sich die iflerbätlniffe in großartiger Weise verändert. Au« der Armseligkeit des allen deutschen Staatcitbunke» ist das neue deutsche Reich eniporgestiegen. der deutsche Reichstag glänzt alS oberste Vertretung des gesainmten deutschen Volkes, und das constitulioneUe Leben der Emzrlstaaten ist. sowohl was seine Ziele al» seine Bedeutung anbetrisst, um ein Merkliches in den Hintergrund gerückt worden. Die Verhandlungen der einzelnen Landtage sind fv" da» An-tand nur «och in sehr geringem Maße Gegen stand der Beachtung, und die Stürme im Wafferglase, al« welche früher die Kämpfe zwischen den Regierungen und ihren Ständen so bäusig zu bezeichnen waren, finden, wenn sie Überhaupt noch Vorkommen, kaum mehr eine ober flächlich« Würdigung. Trotzdem aber glauben wir nicht fehl zu greisen, wenn wir a»ch beute, »«geachtet aller Veränderungen der Zcilvcr- dältniffe, die Meinung anSsprechen, daß die erlauchte Jnsel- königin, indem sie den König unsere» Landes durch die feier liche Ucberreichung ihre« höchsten Ordens a»Szeich»eI, damit ibre Hochachtung vor den bürgerlichen und müitairischen Tugenden des stainmverwandlei, Fürsten sowie vor dein von ihm trefflich regierten Volke an den Tag habe legen wollen. Die Well weiß cS ja, in wie hervorragendem Maße König Albert im harten Ringkampse gegen den Erbfeind das ver antwortliche Amt eines Heerführers übernommen und glanz voll turchgcstibrt bat, und wie sein Anlhcil an dem Ausbau teS deukschon Reiches in« großen Buche unserer Geschichte für ewige Zeiten ausgezeichnet steht. Riebt uilnker bekannt ist die für lins Alle hochcrsreuliche Tbatsache. daß unter König Atbert'S Regiment Land und Volk von Sachsen sich der ge, ordnrtste» öffentlichen Zustände erfreut und in einem fortwähren den Aufschwünge aller geistigen und materiellen Thätigkcit begriffen »st, so daß e» wohl kaum vor einem anderen Staate beschämt zurückzutreten Ursache hat. Und darum dort wobt ge sagt werden: die Feierlichkeit, die heute im KvnigSschtosse zu DreSte» statlsindet, ist »ach ihrem letzten Entstrhuiigsgrunde nicht aus den Wunsch einer dynastische» Höflichkeitsbezeigung znrückzusühren, solider» ihr wahrer Anlaß ist jedenfalls varii, zu suchen, daß die Königin von England dieselbe Ehren bezeigung, welche sie dem hochseligen Okeim unseres König» erweisen zu sollen geglaubt hatte, auch den» erlauchten Neffen zu Theil werden läßt als ein Zeichen der höchsten Achtung, welche König Albert nach jeder Beziehung hin im reichste» Matze verdient. Und so mögen diese unsere Worte al- ein aufrichtiger Glückwunsch zur heutigen OrdenSscier hingenommen werden! Nichtamtlicher Theil. vie Verlrihrmg des Hosenüand-Ordens. ID. * Ms vor 40 Jahren die mächtig« Beherrscherin de- brftifchen Änsrlreich- dm Entschluß faßte, dm König von Sachsen durch die Verleihung ihre- höchsten Orden- m be merkbarer Weise au-zuzeick>nen. macht« dieser Vorgang bei allen politisch gebildeten Böllern Europa- et» ganz unge- wbhnltche- Aussehen. Zwar meiutm Viele, di« jugendliche Königin, die erst kurz vorher durch ihr« Vermählung mit dem Prinzen Albert von Coburg - Gotha «in Glied de- uralten Leipzig, 7. Februar 1882. Die „Nordd. Al lg. Ztg." citirt einen Artikel de« ».Kronstädter Boten" über den Ausbau Danzig« und dcffeu Befestigung durch ein Lager von der Stärke Königsbergs und zu mächtigerem KriegSbafen. Die An- gclegenkeil sei für Rußland wichtig, denn die Anlage einer neuen großen Festung erscheine als übertriebene Vorsicht, da starte Festungen Posen, Thorn und Königsberg an der Ostgrenze schon vorhanden seien. Die deutsche Offensive werde dem Meere leichter sein, da die russische Flotte im gegenwärtigen Zustande nur defensive Zwecke verfolgen könne. Südlich des sinlschenMeerbusenS muffe die Möglichkeit einer Landung zugegeben werden. Für solche« Unternehmen bedürfe Deutschland gesicherter Bast» und eme bessere als Danzig könne man nicht sinbe» Angesicht» der Schaffung eines neuen Kolosses >n Deutschland- kvnig-macht müsse sich Rußland ernsthafter mit der i» einem künftigen Conflict möglichen Lage beschäftigen. Diese Nachricht de« „Kronstädter Boten" ist nach der „Noicdd. AUg. Zig." vollständig au- der Lust gegriffen und sei nicht anzunehmen, daß da« Blatt die Berechtigung bat. eine ofsiciöse Flagge auftuzithen. Diese tollen und albernen Lügen könne» nicht officio« sein und nur von der Partei herrührm, die stch die Ausgabe stellt, zwischen Deutschland und Rußland Miß. träum zu säen, um beide Länder gegeneinander zu verbetzen Nachdem Fürst Vi-marck sowohl wie Herr v. Putt» kam er dm Erlaß vom 4. Januar in einer Weise commen» tirt, mit welcher im Großen und Ganzen auch die Liberalen sich «inverstandm erklären konnten, wird r« statthast sein, die Interpretation, welche fort und fort die ossieivse Pressevon den preußischen Kronrechten giebt, al» eineUeber- schrritung erhaltener Aufträge aus stch beruhen zu lassen. Ansichten, wie sie heute die ,.N. A. Z." von den Pflichten der Minister gegenüber der Volksvertretung äußert, können un möglich inspirirt sein. Sie stehen im Widerspruch mit der jüngsten Reich-lag-rede de« Kanzler«, sie verleugnen die Ver fassung aus« Unzweideutigste, sie machen selbst ,n dm Auge» verständiger Conservativen einen so verblaßten Eindruck, al« ob sie auS den weiland Stahl-Gerlack'scben Kammer- rcdm abgeschrieben seien und nur aus Versehen au» den Spalten der „Kreuzztg." in die teS „freiwillig ge,ive,»«men talen" Organs aeratven wäre». Die heutige „N. A Z." erklärt, daß die Minister ..ausschließlich Diener des König» "uld und ihre Bestimmung lediglich dazu da ist. die Befehle de« König» aiiSzusübrm, soweit sie bereit sind, die Verant wortung dafür zu übernehmen." Die Minister sollen durchaus nicht verpflichtet sein, irgend einem Abgeordneten Rcrc und Antwort zu sieben, und diese» Verlange» soll schon wieder eine Verdunkelung, ein Eingriff in die königliche Ereculivgewalk sein. Namentlich die Eisenbahnverwattnng lei lediglich so zu sichren, wie der König es anorkne». Man weiß nicht recht, wokin diele» ossiciösc Gebähten abzielt. Nach der preußischen Ver- saffnng sind die Minister dem Parlament verantwortlich, sic sind sogar verfassungsmäßig verpflichtet, im Häuft zu er cheinen, so oft es da» Parlament verlangt, und der Sin» die- er Bestimmungen ist, daß sie nicht nur ihre Personen leibbaftig zu präsentiren. sondern Rete und Antwort z» flehen haben. DaS AhgeordnclenhauS bat von dieser seiner Besugniß auch melir- ach Gebrauch gemacht. Daß dasselbe auch da» Recht bal, die ganze Verwaltung zu conkreliren und durch die Revisionen der Rechnungen, durch die Elatsderalhung und durch Reso lutionen einen Einfluß aus die Verwaltung zu üben, hal noch kein vernünftiger Mensch bisher bestritten Jetzt aber scheint eS, als wolle man da» Parlament lediglich zur GelVbcwilligungSmaschtiie macken. Tie Ossiciöscn über- sehen dabei nur eine»: wenn sie fort und fort die Tbätigkeil der Parlamentarier al- Eingriffe in die Krön- rechte befehden, so giebt doch die Versaiinng denselben da» uiizweiselbasle Recht, den Etat sestzustellen. AuS diesem unantastbaren Rechte folgen alle übrigen Rechte der Volks vertretung. und cS sollte nicht vergessen werden, daß auch der einmal geäußerten Meinung des Fürsten BiSmarck der Cvustitutioiialisinuskin System von Comproiniffen zwischen den Rechten der Krone und diesem Rechte des Parlameule» ist. , Die Officiösen aber verfolgen jetzt eine Methode, welche daraus abzielt, diese Compromiffe unmöglich zu machen. Nicht die Reckte der Krone werden verdunkelt, joudern die constitutionellen Rechte des Volkes, welche immer wieder zu betonen Aufgabe.und Pflicht der freisinnigen Parteien sein muß. verdunkelt aber werden sie, dies muß immer wieder betont werden, einzig und allein von einer Prelle, deren Verantwortlichkeit nicht zu fixiren ist. und welche oesouder» in den« vorliegenden Falle Dienste leistet, von denen ange nommen werden Vars, daß sic aus keiner Seite gewünscht werden oder sonst genehm sind. Die Beratbunaen der Fraktionen über dir kirchenpolitische Vorlage haben durchgängig ein Er gebnis, geliefert, welche- schon vor Wochen vorauSgesagt werden konnte. Daß da» Ccntrum die Vorlage soivie sie ist ab- lehnen, die Conservativen sie annehmen würden, stand ebenso fest, wie daß sämmtliche liberale Fraktionen von der Notb- wendigkeit umsaffender Abänderungen unter Wakrung de» PrincipS de» Entgegenkommens gegen die katholischen Mit bürger überzeugt sei» würden. Die Nationalliberalen traten Montag Vormittag in die Berathung der Vorlage ein. Selbstverständlich kann es sich bei all diesen Fractions- besprechungen nur um die Grundzüge. nicht um die Einzel heiten einer maigesetzlicheu Revision vandeln; erst den späteren EvmmissionSverhandlungeil wird eS Vorbehalten sei», die An sichten und Absichten der einzelnen Parteien schärfer zum Ausdruck zu bringen. Ucbcrwiegend gehen die Meinungen dahin, daß diesmal elwaS Ersprießlicheres zu Stande kommen werde alS im Frühjahr 1880. Die Lehren jener erregten Wochen sind wohl aus allen Seilen beherzigt worden. Wie die Liberalen da» Schauspiel einer Spallung ganz gewiß nicht wiederholen werden, so dürste man auch im Cenlrum e» sich überlegt haben, daß ein trotziges „'Nein" zwar reckt groß artig. aber auch reckl unprallisch sein würde, und daß auch die ViScrelionairen Vollmachten nickt so unbedingt zu ver werfen sind, sobald man sie nur in dem „richtigen" Gesichts winkel betrachtet. Bei der Berathung der kirckenpolitischen Vorlage im preußischen Abgeordnetenhaus« wird auch da» vrrkältniß zur Sprache kommen, in welchem sich gegenwärtig der AltkatkoliciSmns befindet E» ist gewiß bedauerlich, daß diese Bewegung, welche lediglich da» Vertrauen aus die Au-dauer de- Staate« i», Kampfe gegen die Curie zur Voraussetzung halte, sich beute. Dank der Wandlung in der Politik, der traurigsten Znliiiift anSgefttzt sielst. Wie sich die preußische Regierung heule zn dem Papste und zum cano- nischen Reckte stellt, ist kie Eristenz de» . katholischen Bischofs" Reinken» unzweifelhaft eine llnmöglichkcit, die nicht ans recht erhalten werden kan». Die Trennung der Position für Herrn ReinkcnS von de» Positionen sur die übrigen Biicköse i.n Etat wird, wenn nickt schon dieses Mal. so dock in einem der nächsten Jahre erfolgen, und damit wirb kann der Staat der Curie weiter entgegen gclomme» sei», a>- diese in ihren kühnsten Träume» zu hoffen wagte. Die deutschen Biscköse, welche sich aus dem vattcaniswen Concil gegen da- UnschIbarkcttSdogma erklärte», prophezeite» einen Jahrzehnte langen Kamps, allein sie haben die Ausdauer der Regierungen ebenso überschätzt, wie der Attkatholicisinus Wenn man sich erinnert, mil welchen Hossilniigeil der Bischof ReiiilenS installirt, von der Reg-erung tolirl und tan» be stätigt und vcreikigl wurde, so lau» man von einer elegischen Anwandlung über da- Ente teS jetzt zum Sectenwesen ycrab- qedrücklen AltkatholiciSmus nicht ganz frei bleibe». Neben dem AltkatboliciSmu« rristirlc bekanntlich eine Zeit lang auch der SkaatSkatboliciSm »s, der sich besonder» in LoyalitätSadresftn äußerte. Alle diel« Dinge bilden heute nur verschollene Märchen und da« Gesiilst ist allgemein, daß e« bester gewesen wäre. rin-ii Kimps nicht zu beginnen, wenn man ihn in der Weift abschließt, wie gegenwärtig geschieht- Die Bundesgenossen der Regierung gegen die Curie werten sich jedenfalls nicht ermuthigt fühlen, verkommenden Falles wieder Hecressolge zu leisten. ÜS ist schade, daß vr vvlk, testen Wittive der Reichskanzler in einem Bei leitschreiben bedacht hat. i», Grabe rnb' Er hätte sonst wobl den« Fürsten Bismarck zuverlässige MiNI'eilungcn machen können Uber die Slimmung der Attkathoüke» gegenüber seiner hentige» Politik. Nu» ist auch der wackere Petri, der mann hafte verseckter de« AttkcttboliciSmiis im preußischen Ab geordnetenhaus«. von der politischen Biibne znrück-getrrtrn, und man wird seine warnende Stimme nickt mehr ßören, wen» d»e übcrdreisten Römlinge sich und ihre siaalsjeindlichen. aus
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