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Blätter für Münzfreunde
- Bandzählung
- 12.1909/11=Jg.44/46
- Erscheinungsdatum
- [1909-1911]
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 33.4.389-12.1909/11
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id383013976-190912007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id383013976-19091200
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-383013976-19091200
- Sammlungen
- Saxonica
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 45.1910, No. 359 - 370
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Blätter für Münzfreunde
- Autor
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4403 Blätter für Münzfreunde 4404 gräflich Hohnsteinschen Münzmeister in Ellrich,Valenti n Sickel, einen Vertrag, wonach er „das Münzwesen in Nordhausen anfangen und versehen solte“. So ent standen wieder 1556 die ersten städtischen Prägungen. 1 ) Folgende Münzmeister münzten in Nordhausen: Valentin Sickel 1556 (Kleeblatt'. Andreas Weber 1615 bis 1618 (Rose, darüber Zainhaken und Eichel), Hans Gruber 1618—1620, 1623/24 (HG), Heinrich Peckstein (Backstein oder Packstein) 1621—24, Conrad Mar- quart 1624 (CM), Johannes (Hans) König 1660 (1 K), Andreas Detmer 1685/86 (A D). Beschreibung der Münzen. 1.* Taler 1556. Abgebildet Taf. 186. Das mit grossem gekrönten Helm, woran je vier Stäbchen, verzierte, leicht eingebogene Wappen schild in einem Perlkreis. a) ¥ MO = N : NORTHVSEN- CIVITATIS • IMPERV b) MO: N Rs. Innerhalb zweier Kreise das geharnischte und gekrönte Brustbild des Kaisers mit goldenem Vliess, Zepter und Reichsapfel, neben 5—6 a, b) *D-G-CARLVS-V-ROM-SEM-AVGVSTVS a) 27,55 g eigene Sammlung, b) 28,35 g Stadt archiv Nordhausen. Von Mülverstedt bringt unter Nr. 1, Taf. 4a Nr. 1, wohl nach der „Auserlesenen Sammlung von Species- thalern“ (Hamburg 1739, S. 30, Taf. 9 Nr. 1) einen gleichen Taler mit der Umschrift NORTHVSN:, ein Original ist mir nicht bekannt, ln dem „niedersächsi schen Valuation Druck“ 1572 (Leipzig) ist unter den Talern „so des Heiligen Reichs Müntzordnung un- gemes und in der Probe nicht bestanden“ S. 66 ein ähnlicher Taler mit der falschen Jahreszahl 66 ab- abgebildet. Auch Schlegel liefert in seiner Abhandlung de Nummis antiquis Isenacensibus ctc. S. 153 (Taf. 1 Nr. 16) einen im Typus gleichen Taler mit der falschen Jahreszahl 66 statt 56. Als „Civitas Imperii“ wird Nordhausen schon auf dem zweiten grossen Siegel petschaft mit Königspaar bezeichnet. 2* V 4 Taler 2 ) 1556. Typus wie Nr. 1. Stadtschild, worüber gekrönter Helm mit je vier Stäbchen im Perlkreis. • MO • N • NORTHVSEN • C1VIF : IMPE(rii.) Rs. Das gekrönte und geharnischte Brustbild des Kaisers in einem Kreis, neben 5—6 * • D • G • CARL • V • R • IM • S • AVGVSTVS - 5.2 g Auktion von Saurma-Jeltsch, Sammlung deutscher, schweizer und polnischer Gepräge Taf. 4 Nr. 2780 (L. & L. Ham burger 1898). Bl. f. Mzfr. Taf. 131, 7. Jetzt Sammlung Geh.-Rat Vogel, Chemnitz. In meiner Sammlung befindet sich ein Abguss dieses Unikums 8,3 g schwer. 1) Aktenauszüge folgen bei den betreffenden Prägungen. Erstere beruhen auf einem von P. Osswald geschriebenen Ex- cerptenbuch im Besitze des Nordhäuser Stadtarchives. Dieses und anderes Material machte uns Herr Stadtarchivar Heineck zugänglich, wofür auch an dieser Stelle der beste Dank abges tattet sei. 2) Als „Vierteltaler“ (Ortstaler) von J Erbstein beschrieben, aber auffällig leicht. Die Ausmünzungen Sickels wurden sehr bald eingestellt, wie aus folgendem Exzerpt Osswalds her vorgeht: „Als ao 1556 EE. rath zu Northausen mit Valtin Sieckein muntzmeistern & burgermeistern in Ellrich contrahieret, dass er das muntzwesen alhier anfangen & versehen soll, ist bald darauf von Ihr Röm. Königl. Majestät ein befehl ankommen, dass alle Stände, so kein eigen Bergwerg hatten, dass muntzen ein stellen sollten, demzufolge auch EE. rath dem gedachten Sieckein das muntzen einlegen müssen. Es hatte aber dieser ettliche eysen form oder Stempel bei dem eisen schmied Moritz Erble (Eberlein), so hernach in der Stadt Braunschweig dienste kommen, schneiden & zu bereiten lassen, aher hernach die bezahlung, so sich auf 20 thaler belaufen auf den rath geschoben.“ Eberlein hatte hierauf bei den Gerichten zu Braun schweig geklagt und erreicht, dass einige Nordhausische Bürger in Haft genommen wurden. — Nach vielen Verhandlungen hat Ernst, Graf zu Honstein, den Streit 1558 durch Vergleich zu gunsten Eberleins geschlichtet. Das Kleeblatt bei Nr. 1 und 2 findet sich auch auf derzeitigen Münzen der Grafen von Honstein und ist demnach das Zeichen des Münzmeisters Sickel, das Herz bei Nr. 1 vielleicht das des Stempelschneiders M. Eberlein. Dreier o. J. (um 1556? von ungewisser Deutung. Schräg liegender Schild mit ungekröntem Adler, darüber Helm links hin, ungekrönt mit einem Kranze von Dreiblättern als Helmzier. Rs. Der gekrönte Doppeladler mit 3 auf der Brust. Mülverstedt Nr. 2. Wegen der fehlenden Stäbchen auf dem Helme ist die Zuteilung an Nordhausen unwahrscheinlich. 1 ) Die weiter bei von Mülverstedt unter Nr. 3 und 4 beschriebenen Dreier 1612 und 1613 gehören eher nach Goslar. Im Jahre 1614 scheint der Rat wieder an eigene Ausmünzungen gedacht zu haben: nach Osswalds Auszügen hätte in diesem Jahre eine Verhandlung mit dem Münzmeister Heinrich zu Barby stattgefunden, über deren Ergebnis nichts weiter bekannt ist. Erst 1616 hat Nordhausen einen augenscheinlich lebhaften Münzbetrieb eröffnet. 3.* Reichstaler 1616. Stadtschild mit grossem Helm, an den Hörnern je vierStäbchen, zwischen den Hörnern: (klein) 1616, darüber Münzzeichen: fünfblättrige Rose mit einem 1) Dieser Dreier (auch in Sammlung f Prof. Lilie in Magde burg) passt wegen des abweichenden Helmes weder nach Nord hausen noch etwa nach Brandenburg, Goslar, Rietberg, Neuenahr, Barby oder Mansfeld für Arnstein. Sachsen-Lauen bürg wurde 1568 zu den niedersächsischen Kreisprobationstagen aufgefordert. Bei einer 1512 von Herzog Magnus von S.-L. zu Ratzeburg beabsichtigten Münzung soll ein Witte in einem von drei Schilden „dree Kleeblade“ enthalten, wie auf diesem Dreier der Helm zeigt. Auch Magnus II. von S.-L., 15S1—1603, soll gemünzt haben, ohne dass bezügl. Gepräge be kannt sind. (Max Schmidt, Mzw. S.-L. 1884, S. 10/1.) Ein spät mittelalterlicher Hohlpfennig auf Hamburger Schlag: Tor turm, darin Dreiblatt, Strahlenrand, 16 mm, Kab. Kopenh., mag wie dieser Dreier nach Sachsen-Lauenburg gehören? H. B.
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