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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187402263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-02
- Tag1874-02-26
- Monat1874-02
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1874
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IWMMWMPW Zweite öeilage zum Leipziger Tageblatt md Anzeiger 57. Donnerstag dm 2V. Februar. 1874. Zur Lufchehuu-s-Fraze. i Die LafthetzungSsrage ist in ein Stadium ^ «trete«, wo die «-richte für d« Kenner und Ntchtkeuner fast peinlich werde«. Sch zähle mich ,u d« Erster« uud verfehle nicht »eine Er- fahmng«, die ich fett länger al« 1b Jahren gemacht, allen Interessenten mitzutheilev. Sch bin und bleibe Anhänger der Lafthe'zuug f» lange, bi« man mich von der Schädlichkeit derselben «ehr überzeugt hat, »l« es bi« jetzt geschehen ist. E« giebt keine Heiznug-art, welche so gute Resultate erzielt und nebenbei billiger ist. wie die Luftheizung in Berbiuduvg mit einer veruüufttgeu Ventilation. Die Luftheizungen, welche in den lSttzer Jahre« allgemeiner in Deutschland sich einbürgert«, zogen auch nach und nach die Aufmerksamkeit der Aerzte und Eherniker auf sich, uud so kam e«. daß auch die Verwaltungsbehörden bei Anlagen größerer öffentlicher Gebäude, wie Schulen rc. von der Luftheizung Gebrauch machten. Zu einer der ersten Schulen, die mit Luftheizung und Ventilation versehen wurde, gehört die Schule an der Frauenstraße zu München, die im Jahre 1885 erbaut wurde. Sn demselben Jahre wurde auch in der Louisenstraße in München eine Schule erbaut und mit Luftheizung, aber ohne Ventilation, versehen. Der Magistrat zu München forderte unter de« 1». November 1887 Herrn vr. M. von Pettenkoser, Professor der Htziiine zu München, auf, die Luft in den obenerwähnten beiden Schu len z» untersuchen. Der Bericht hierauf lautet folgendermaßen: München, den is. März 1868. Magistrat der König!. Haupt- und Residenzstadt München! Da« neue Schulhan« tu der Fraurnstraße betreffend. De« in de« Schreiben »om 19. Novemdrr 1867 andgedrücklm Wunfche Hab« ich durch Umersnchungm der Luft tu dm umm Gchnlhäuferu tu der Frauenstraße uud der Louiseustraße während der Wwterjrit z, ent spreche» gesucht. Ich theil« die Resultat« einstweilen mit unter dem Bemerk», daß ich nicht oeisäumen »erd«, auch während der Sommerzeit Beobachtungen «nzusteüe» Am December 1867 verfügte ich mich Rach mittag« 3»/, Uhr in da« Schulhau« iu der Frauen» straße. Ich hatte dieses Tag gewählt, weil r« stark fchueite »ad die Kinder deshalb mit nasse» Kleide n in di« Schule lamm. Ich betrat zur Untersuchung der Luft dm l. Lur« der Knabenschule (Lehrer Vräs) und dm ill. Lur« der Mädchenschule (Lehrerin Ludwig), vou d« Knaben waren 1o6, vou dm Mädchen 83 im Schulzimwer anwesend. Di« Temperatur betrug tu beiden Lokalitäten 14° L. Ler erste Eindruck, dm die Lust ans dte Sinne «achte, war ein außerordentlich günst'ger, vou der gewöhnlichen Schullnft sehr abstechrnder. >nch Lehrer »räf uud Lehnrill Ludwig äußerten sich dahin, daß sie einen großen Unterschied gegen sonstige Lokalitäten verspürten, und daß sie die Wohlthat so guter Lost vor wieder schwer mtbehrm würde«. Die Abwesenheit de« übrlen Gerüche« iu dm Schul- fälm wurde von mir auch »och bet einer andere» Ge legenheit constattrt, wo die Krau «roßsürstia Helena vou Rußland da« Schulhau« tu der Fra«enstraßr der Ventilation wegen besuchte; auch dieser hohen Dame fiel e« auf. daß d'rse Schullnft nicht den bekannter» Geruch habe. Da die Kohlensäure der Loft in b.wohvtrn Räumen durchschnittlich den groauestm Maßstab für ihre Güte abgirbt, vor««<gtsttzt, daß im Raume keine anderen KohlenfLurrquru« vorhanden fiud, al« Haut und Lungen de« Mensche», so wurde der Kohlmsäuregehalt iu beide» Zimmern bestimmt. Bei dm Knaben ergab sich 2'/^ bet dm Mädchen 2 Volum per MUle Kohlen- säurr, wa« wett unter te» Mittel de» gewöhnlich« Koblensäumgehalte« der sonstig« Schullnft ist. De» Wunsch« de« Schreib«« vom 19. November 18«7 entsprechend, begab sich der Unterzeichoet« am 27. November 18«7 tu da« um« Schulbau« m der Louiseustraße iu die H. »bthetlung der Knabenschule (Lehrer Wittmann) und tu dm 1. Cur« der Märchen- schul« (Lehrerin Seuurfrlder). Die Lost roch, wie e« gewöhnlich io Schulen riecht, trotzdem daß die Zimmer sehr hoch uud geräumig sind und in der Knaben- Lbthetluug nur 9b. in dem Mädchencurse nur «9 Kinder an wesend warm. Der Unterschied im Kohleusäuregehalt sprach sich in derschbm Richtung wir da« GernchSvrgan au«. Iu der Kuabenabtheilnng wurde di« Kohlensäure »utrr eine« für dt, Anhäufung derselbm höchst ungünstig« Rrbemrmstaud« bestimmt, nämlich gerade znr Zeit, »» «bm eine Abthetluug vou circa 2« Knaben nach de« Abtritt« gegangen «ud wieder zurückgekehrt war. also nachdem die Thüre länger« Zeit t» Angel offen ge stand« war. Trotzdem betrug der Kobiensäuregehalt »och 2»/, per Mille. I» der schwachbesetzt« Mädchenrlaffe, 69 Schülerinnen, ergab sich sogar 3*/. per Mille Kohlensäure, während sich iu der Fraumstraß« bet Anwesenheit von 83 Schillert»»« nur 2 per Mille ergeben hatte. Hierbei ist noch zu bedenken, daß dt« «9 Schülerin»« m der Louismstraß« «« 2 Jahre jünger ab» dt« 83 Schüleriouen in der Krane,straße war« und dem entsprechend we niger Kohlensäure producirtea. Der vergleich »wisch« dies« beide« Mädchencurse» iß schlagend »u Saust« der Ventilatiou de« Schnl- harne« M der Kr«mpraß«. vom hhgtintschm Standpnuctt au» darf »an dem Magistrat, m diese» «esnttak gratulir«. »ad ist sehr » wstnsch«. daß in diese» Sinne s°rlgef/bren werde. Wa« etwa di« Heizung «ehr kostet, bezahlt sich reichlich dnrch »« kästtgmdm Stofinß guter Luft ans dt« Ge- ßmdhett der Lehrer and der Kinder Mit an«gqeichu«1er Hochachtung ganz rrgebmster vr. Max ». Pettenkoser, Prosrffor der Htzgftne. Diese Apparate «urdeu von «otzer (Stamm hau« in Pari«) später Firma: «otzer n. Cou- sorteu 1» LndwtgShaf« ausgestellt, der« «er- treter ich seit 1859 hier gewesen. Die Botzer'schen Apparate find von allen bestehenden Luftheizung«» apparaten diejenigen, welche am besten constrntrt fins, obgleich auch sie die weiter unten augege» denen Mängel mit ander« Apparate« gemüu haben. Nach meinem Urtheil hat jede jetzt zur Aus führung gekommene Luftheizung, soweit ich solche kenne, folgende Mängel: 1. fehlerhafte Zuführung der zu erwärm«-' den Luft, 2. werden sastsämmtltche Ofentheile rothglühend. S. sind die ernzeln« Ofentheile unter sich nicht dicht, 4. können schon bei der Ausstellung die Apparate ihrer Eonstruction halber nicht gut ver dichtet werten. 5. hat dte Fcuerlusl vom Rost nach dem Schorn stein einen viel zu kurze« Weg (bei emigen Apparaten höchsten« 5—6 Meter) und 6. muß fast die ganze Zeit, wo die zu erwär menden Räume gebrancht werden, der Ap parat (oder die Apparate) in Thätigkeit erhalt« werden. Die erwähnt« Uebrlstände Hab« mich länger al« 3 Jahre beschäftigt, ehe ich die geeignet« Mittel fand, sie bei einem von mir erfunden« Heizapparat zu beseitig«. Die Gewalt de« Feuer« ist so groß, daß man vollkommen die ^ Kraft kennen muß, um ihr mit den nvthigen Mitteln für die Dauer entgegen trete» zu könne«. Der von mir construirte Apparat hebt die vorgenannten Uebrlstände im vollsten Sinne de« Worte«, wie ich mich, nachdem ich zwei Apparate iu Privathäuseru anfgestellt, Überzeugte. Dieser gnte Erfolg veranlaßte mich, Patent nachzusuchen, welche« mir auch erthetlt wurde. Mehrere mei- ner Apparate haben sich nunmehr fe«t 3 Wintern so ausgezeichnet bewährt, daß ich dieselben der Gemeinde zu Gohlt« zur ««Heizung der neuen Schule auf der« Befragung mit gutem Gew,ff« glaubte empfehle» zu können. Dte Gemeinde beschloß auch meine Apparate zur Beheizung zu wähl«, wa« wohl hauptfäch» lich auf Anrath« de« Her« Bros. vr. Reclam uud Her« Oberinspeclor Kanich geschehen, da diese beiden Herren sich mit der Eonstruction meiner Apparate fpeciell vertrant gemacht hatten. Nachdem die obengenannte Schule iu Gebrauch genommen und »eine vier dort ausgestellten Ap parate in Thätigkeit gesetzt war«, wurde am iS. November v. I. im Beisein de« Herrn Schul, dtrector Lohse eine Probehetznug vorgenommen, deren Resultat ich endstehend veröffentliche, Die Pädagogische Gesellschaft hrer sprach sich'' zuerst gegen die Luftheizung au« uud hielt ihre - Sitzung, in welcher die- geschah, am 3. Novem- s ber v. S., zu welcher Zeit Herr Pros. vr. Reclam , von der Art der Schulbeherzuug zu Gohli«, wenn . auch nicht von dem Resultate derselben nnter- z richtet war. ' Auch auf der Ingenieur» und Architekten-«er- ° sammlung', welche am 7. December v. I. hier ' ab gehalten, hat Herr Professor vr. Reclam, l um dte von ihm wegen Beleuchtung, Ventilation »ud Beheizung ausgestellten Pläne der Gohliser Schule zu vervollständige«, Copien meiner Pläne über die Heizung daselbst benutzt. Am 7. December v. S. hielt ich, aufgefordert vou Her« Prof. vr. Hartig, Vorsitzenden de« Sächf. Ingenieur- und Architeklen-Verein«, ein« Vortrag über «ein Hetzshstem, dessen Wortlaut ungefähr folgender war: Seit längerer Zeit habe ich «ich mit Heiz anlagen beschäftigt und die Mängel fast aller Heizanlagen, sie mögen Namen haben wie sie wollen, kennen gelernt. Dte meisten Mängel zeigten sich bei Behei zung durch Kalorifere«. und devnoch ist dies« Art Beheizung der Räume in vieler Beziehung die beste, weil eine bessere Eirculation und Ventilation auf natürlichem Wege erreicht wird, die zu erwärmenden Räume eine möglichst gleichmäßige Temperatur erhalt« können und doch keine Beengung durch Aufstellung von» Oefen rc. erfahren, ferner Explosionen urcht zu befürcht« find und endlich billiger in der An lage zu beschaff« ist, al« Hettzwaffer- oder Dampfheizung. Sch gehe nicht auf dte Mängel und thetlwei- fen Unbequemlichkeit« der Warmwaffer- oder DampsheizungSmethod« ein, die hinlänglich bekannt Md, erlaub« mir aber die Mängel, an welchen bi« jetzt fast alle KalorisereShetzung« leid«, hier näher za beleuchten. vor Allem wird der Luftheizung der vor- wnrf gemacht: die Luft fei zu trocken «nd erschwere da« Athmeur fei auch gefährlich «eg« de« der Lust bet- gemischt« Kohlenoxyd«; rauch« »fiter« uud schließlich branchc man verhältnißmäßig zu viel Brennmaterial. Bei« Entwurf de« Apparat«, welch« die beibärraerrde» Zeichnungen darstell«, war «eine Aasgabe, ein« Apparat zu coustruir«, der verhindert, daß die Eifenthetle rothglühend »erd« »nd zerspring«, dagegen den Vor theil gewährt, daß der Ofen im Ganz« stet« dicht bleibt, Reparatur« aber in kürzcher Zeit znUißt. Die Unterplatte de« Ofen«, bei einer Länge von 1.,» Meter »nd einer Brette von 1.«» Meier besteht au« 2 Theil«, hat Fal, für die anfstrheuden Platt« und für den Aschckast«, sowie einen Aurschuitt für den Rostkravz uud dte Keuerbrvcke, welche letztere eingelegt uud mittelst Schraub« und Stifte zum Schutz gegen verschieben derselben an die Uuterplatte be festigt werden. Sch h'elt hier ein« Rostkrauz deshalb für vothwendig, um da« Zerspring« der Uuter platte zu verhindern, weil in der Gegend de« Roste« die Platte größerer Hitze auSgesetzt ist. al« der übrige Theil. Dassilbe gilt auch für den Aschesammler, welcher au« 2 Theil« be steht. Die Fenerbrücke, welche ebenfalls leicht zu beseitigen ist, ermöglicht, daß nach Weg nahme derselben ein Maurer im Innern de« Ofen« bequem jedwede Reparatur an der Aus mauerung vornehm« kann, ohne dte Eis«- theile de« Ofen« auSeivandernehm« zu müssen. Die Seiten-, vorder- und Htnterplatt« au« je einem Stück, steh« iu dem Falz der Unter-, vorder- uud Hinterplatte. Die Borderplattc ist mit einseitigem rechtwinklig« Flansch ver sehen, um größere Dichtnng«fläch« an dem Kenerthürrahmeu zu erziel«. Die Deckplatte besteht au« 4 Th ilen mit Flausch uud Lapp« und habe ich solche de«halb «ehrtheiltg gemacht, um verschiedenen Ausdehnungen zu begegne«. Die lothrechtstkhenden Platten enthalten Löcher, um die Ehamotteau-maueruog, bei welcher die Steine mit Ruthen versehen find, schtchtenweife Mit Schrauben sistzuhalten. Der Os« ist vollständig mit Ehamottefteiuen auSgemauert uud mit Zungen versehen, damit da« Feuer nicht direct die Ersentheile berührt »nd solche bei regelrechter Bedienung nicht rothglühend machen kann, wodurch hauptsächlich dem Uebel- stande, daß die zu erwärmende Lost Kohlenoxtzd enthält, begegnet wird. Diese Ausmauerung erfüllt zugleich den Zweck, daß dte Wärme, nachdem der Os« stark erhitzt und hermetisch verschloss« ist, auf lange Zeit nachhält uud allmälig an dte Räume abgegeben »ird, ähn lich wie bei Berliner Kachelöfen. Der Ofen, welcher feiner Rost stäche »ach be- deutend kleiner fein könnte, ist deshalb so groß constrntrt, damit da« Feuer sich keine« weg« ge preßt in den Züg« fortbeweg« muß, und auch au« de« Grunde, um viel Ausmauerung von Ehamottesteiu« zu erhalten. E« gehören, bei läufig erwähnt, 375 Stück Ehamottesteiu« zur Ausmauerung eine« Ofen«. Nachdem die Fener- luft bereit« ein« Weg von 2.7 Meter in anf» und niedersteigender Richtung in dem au«ge- mauerten Ofen zurückgeleat hat, wird fie ge- thetlt durch zwei fchwauenhalSartige Rohre dem Röhrevstzstem zugeführt. Die Krümmlinge mit Anfang- und Mittelrohr sind, da fie der Feuer, luft noch am nächst« liegen und glühend wer den könnten, mit einer Eiseustärke von 0 <,,» Mm. versetz« worden, während die geraden Rohre and Kreuzstutzen nur eine Stärke vou 0^>o«Mm. Hab«. Wenn ich hier die Feuer durch zwet Rohrleitung« nach dem Schornsteine führte, so erreichte ich hiermit folgende Bortheile: E« wurde dre Pressung de- Feuer« in Folge de« kleinen Rost:« und der wett gemauert« Züge im Ofen, sowie durch die doppelte Rohrleitung beseitigt und ein Zerspring« der Osentheile sowie Glührndwerd« derselben uumögltch. Ker ner erhielt ich bei 17 Meter Rohrlänze vom Os« bi« zum Schornstein doppelte Heizfläche. Dte Rohre betrag« zusamm« S4 Meter Länge, die eine Heizfläche von 29.-o- Q Meter und zuzüglich de« Ofen« vou 8 », Q- Meter zu, famm« 37,,z Q.-Meter ergiebt. E« ist mit Bestimmtheit anzurrehrn«, daß sich die Fruerluft in diesem Röhrenfystem gleich mäßig verlheilt, vorausgesetzt, daß die Anzahl der Rohre gleiche Länge «nd Placirung, sowie die Ein-nüudunqSössauug« in den «Schornstein gleiche Höhe uud Wette Hab« und letzterer von keinem ander« Os« benutzt wird. Wie betsteheude Rohrleitung zeigt, ist die Dichtung der Rohre leicht »nd >»t, denn die 0,4» Mm. hohen Muffe lassen nur eine Lehm dichtung von 8,«„ Mm Stärke zu. Außer dem «erd« diejRohrflansche je mit S Schrau ben verschraubt. Kerner Hab« bi« jetzt «Le LnsthetzuugSapparate den Rachthell, daß dte wärmer« Theile d« von dem Ösen entfern- ter« uud demnach kälter« Theil« Wärme znsühreu müssen. Bet «einer Eonstruction ist die«, wie au« den Zeichnung« ersichtlich, voll ständig vermied«, da jeder Rohrstravg, sowie der Ofen selbst, mit einer 3" stark« Ziegel- mauer umgeb« iß, wodurch die von «nt« zugeführte kalte Lust gezwungen wird, nrög- Uchst gletchwäßig die heiß« Etfeuthetle z« um spiel«. Die Ummauerung de« Ofen« uud der Rohre erfordert geg« 2 Mille Mauersteine, dte nach zweistündiger, richtiger Heizung so viel Wärme aufgefangt Hab«, daß mau nur kurz« Zeit an der Ummauernng dte Hand behau« kau». Hieran« geht hervor, daß auch da« Quant»« Manerstetue al« Wärmerefervotr dient, wel ches. wie dt« Beobachtnug ergeben hat, 8 bis 1» Stund« nachhält, wenn dte änßere Lem- peratnr noch pla> ist, und der kalte Lnstschteber bi« anf »/> geschloffen wird. Da« Letzigesagt« bestätig« bethängende Notiz«, die auf Ornnd der nach der Hetzertustrnctto» dorgeuommeue» Beheizung der Schule z« Gohli« gewacht wor den sind. Dem vorwrnfe der zu trocken« «ud des halb gesuvdheitSvachtheilrgm Luft ist hier mit dieser Eonstruction der Stab gebrochen, weil, wie schon erwähnt, die Ofeulheile durch die Ausmauerung nicht rothglühend werden kön nen, und dann sind in jeder Herzkammer S Wasserverdurrstunglpfarrnen angebracht, welche eine verdunstungöfläche von 1,» Qn -M. haben, die mächtig genug ist, um in kurzer Zeit Treibhausfeuchtigkeit zu erzielen. Bet den bi« jetzt zur Aufstellung gekomme nen Apparaten, wovon einige schon 3 volle Winter im Betrieb sind, haben sich die gün stigsten Resultate heranSgestellt. Dte Dich- tung«flächen sämwtltchrr Ersentheile zeigt« nicht den kleinsten Haarriß, ein Verrußen der Rohre war fast gar nicht vorgekommen, denn der Ruß, welcher Vorhand« war. ist kau« erwähuen-wertb. Nur etwa« Flugasche hatte sich aus der Sohle de« Ofen« angefammelt, welche leicht durch dte angebrachte Reinigung«, öffnuug zu beseitig« war. Dte Wärmeerzeugung ist in Prtvatwoh- nnng« bet richtiger Behandlung so günstig, daß bet einer äußer« Temperatur von 8 und wehr Grad Kälte und höchsten» 2 Stund« Beheizung in den frühen Morgenstunden, für den ganzen Tay dte nöthige Zimmerwärme von durchschnittlich 18 Grad erreicht worden ist. Ein so günstige« Resultat würde unmöglich fein, wenn der Ofen nicht vollständig dicht bliebe uud hermetisch verschlossen werden könnte. L« kann demnach, well alle Luftströmung in d«m Of« uud in den Rohren, nachdem dte äußere Thüre verschloss« und verschraubt ist, aufhört, ein Entweichen der Wärme nach dem Schornstein nicht stattfindcn. Der verbrauch an Brennmaterial ist ver- hältntßmäßig ein sehr geringer, da höchsten« 2 bi« 3 Stund« Beheizung auf einen ganzen Tag bei starker Kälte nöthtg ist. Die Apparate haben so auSgezetchnet« Zug, daß selbst dte schlechteste staubklare Braunkohle gemischt mit St, in kohle, wie solch« tu der Schule zu Gohlis zur Verwendung kommt, ihre Dienste leistet. Die Apparate find auch für alles andere vrennmaterial empfänglich. Sch besitze selbst einen solch« Apparat, womit ich fämmtliche Räume der 1. Etage sowie im Parterre das Eomptoir uud Zeichnensaal, welcher letztere mit 8 groß« Fenstern versetz« »ud nicht klein ist, beheize. Mein vr«umaterial besteht nnr ans Hobelspänen. Allerdtug« hat «ein Hau«» bursche während seiner »/«, höchstens einstün- dig« Heilung, welche früh 6 Uhr beginnt, stets dabei zu bleiben. Drei bi« vier große Körb« eingedrückte Hobelspäne find auSrä- chmd, um dte augerehmste Wärme täglich z« erziel«. Da« letzerwähnte Brennmaterial, dessen Eigenschaft Ihnen Allen bekannt sein wird, verlangt bei seiner Explosson«-Eigenfchaft nur einen gut constrnirten, vollkommen dicht schlie ßenden Apparat, sonst würde man bei dem gelingst« Fehler de« Heizer« die Wohuräume voll Ranch babeu. Nachdem ich dte Eigenschaft« de« Apparat« erläutert habe, gehe ich auf Beheizung der Schnlclafs« über. Bekanntlich heiz« sich die Ränme im Par terre schwerer at« dte der ersten Etage, uud letztere schwerer al« die der zweite» Etage. Hiernach »ird «»thweudtg, daß verschied«« Querschnitte der Hetzkauäk zur Luweudung komm«, die auch zu verschieden« Zeit« z» öffnen sind. Da« Weitere besagt die Instruction des Hetzers. Eine Beschreibung der Ventilation der Schul klassen uud der Aula, die, beiläufig erwähnt, au«gezetchnet wirkt, übergehe ich. da Herr Prof. vr. Reclam in feinem Bortrag die Sache hoffentlich beleuchten wird. («chl-ß folgt.) P,l,tech«ischr Lesellschch.') * fletztzin« 18. Kebr. Die mit dem diesmalig« Familien-Abend verbünd«« Ausstellung gewerb licher Novität« war wieder«« außergewöhnlich reich beschickt. Herr Ingenieur und Redacteur Uhl and batte dt« Erläuterung der einzeln« Neuheit« übernommen und begann mit de« von der Firma W. Hertlein hier ausgestellt« Earbouifator, welcher den Zweck hat, da» Gas kohlenstoffreicher z» »ach«, woonrch es an Leuchtkraft bedeutend gewinnt. Um z. B. 1lXX> Eubikfuß Gas zu carbonisirm, find 4S Graunn Gaseltn erforderlich. Da« mit Gasrlindämpf« gesättigte Gas hat ein« bis zu 70 Proc Höhen» Lenchtwerth al« gewshalche« kohlen stoffarme« Ga«. Allerdings wird es erst des Nachweise« bedürfen, welche« Sa« kohdnar« fei; jedenfalls ist der Apparat empfehleusnrth für die Beuützer de« Gase« schlechter SaS-Aistall«, indem er dort sehr gut ftmcttonirt; wo -ddeß gute« Sa« schon Vorhand«, dürft« di« «ortheile die Nachthetle Sebr reich ^war di« Anstellung durch dte Finna Hecht L »öppe hier (Rßplatz) beschickt worden. Dte beacht««werth« torthetle des Erttuc- te», (»der Gasfpritz«) als F«orlösch-Apparat find bereit« zu verschiede,« Malm «ud nameut- *) S» Folg« Mangel» a Ran» verspätet.
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