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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187402281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-02
- Tag1874-02-28
- Monat1874-02
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1874
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Erscheint täglich früh 6', , Uhr. Lttarllo» mtt -lietlli«» IohanuiSgaffr 33. Hn-ntw. Rrdacteur Fr. chSn»rr. Sprechstunde d. Redactiou o-rmni-s« ron ll—N uz, Annahme der für dir nüchft- kßlgenor -i!-«.iler bestimmlm an Wochentagen dt« rühr Nachmittags, an Lonn- «ued Festtagen früh dt« V.V Uhr. FUI,t« slr z,sr»ie»«°»-»wl: Dtto Klemm, UnioerfitätSstr. 22, »«ll« Lifche. Hainstr. 21, pari« Tageblatt Anzeiger. M 59. UvMatt des Kvmgl. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig- Sonnabend den 28. Februar. «usl-ge 11.S50. Ad»>»emt,»«»rri» viettellLhrlich 1 Thlr. 15 Na,., tncl vrtngerlohn 1 lhlr. 20 Ngr. Jede etnzäne Nummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für rrtradeilagen ohne Poflbefvrderung 11 Lblr. mit Postbefvrderung 1« Dhlr. Znsrrate »gefpalteneBonrgoi«retle 1'/,Ngr Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis. »tklamrn »ater b Xrbattio«»ßri4 die Spaltzelle 2 Ngr. 1874. Bekannlmachun g. Für den Monat März nehmen alle Postanstalten des Reiches ein besonderes Abonnement auf das Leipziger Tageblatt an. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 1. März nur Vormittags bis 1,9 Uhr geöffnet LllpvÄtlL«» ÄS« loSlpLlxvr V»xebI»ttS». Holzpflanzen - Verkauf. An« Frühjahr 1874 können vom Forstrevier Burg«« durch Herrn Förster Dietze (Forst haus Burgau, Liudenau bei Leipzig) nachverzetchnete Holzpfianzen zu den beigesetzten Preisen, gegen vaarzahluug oder Nachnahme, bezogen werden, atS: 5V Huudert Ijiihr. Eichensaat ca. 25—30 Centimeter hoch, st Hundert 1 — <Z. 50 - 2 - - » 85—60 » - . » 1 . 15 - 50 - 5—7 - eingeschulte Sichen ca. 3—4 Meter hoch, » - 10-15 . . 2 «... - Birken - 4—5 - - K Stück — . 15 - 20 «... , » . i—ir/, , , » Hundert 5 , 0 50 - 2jähr. Roihbuchensaat « — 15 - 100 . 2 - Eschensaat . » — . 10 . 100 - 1 - » - » — o 7 - 18 - eingeschulte Fichten mit Ballen ca. 80—90 Cent.-M. hoch . » 5 « — » 10 » » « » - - ir/4—1'/, Meter - . '5 . 20 O a - » - - 1^/,—1^/« - - - » 25 . , 25 K G - » » - 3V,—4*/, - - - . 35 » S 200 - 2jäbr. Roth-Erlenpflanze« - »/.—l'/« - » - - — . 10— — , — . Leipzig, am 17. Februar 1874. DeS B«<HS Itzorgdeputulio«. Bekanntmachung. Bauherren, Baumeister oder Bauhandwerker, welche einen Bau oder eine SuSbrsserung, wozu die polizeiliche Genehmigung erforderlich ist, ohne diese Genehmigung oder mit eigenmächtiger Nb- weichung von dem durch die Behörde genehmigten Baupläne auSsühren oder ausführen lasten, unterliegen nach Z. 387 Nr. 15 des Strafgesetzbuches für da» Deutsche Reich einer Geldstrafe bis zu fünfzig Thalern oder entsprechender Hast Abgesehen von dieser Strafbestimmung sind die Bau« Unternehmer zufolge H. 8 de- Königlich Sächsischen Gesetzes vom 6. Juli 1883, die Beaufsichtigung der Baue betreffend, verpflichtet, den eigenmächtig unternommenen oder ordnungswidrig geführten Vau binnen zu bestimmender Frist nach dem Ermessen oder der Anordnung der vaupolizetbehörde auf eigene Kosten wider abzubrechen, beziehentlich vorschriftsmäßig abzuändern, widrigenfalls aus ihre Kosten die Abtragung des Baue», oder was sonst im öffentlichen Interesse und aus polizeilichen Rücksichten zu thun nöthig ist, obrigkeitswegeu vorgenommen wird. Um der wiederholt zu Tage getretenen irrigen Auffassung, als ob den gegen Uebertretungen der Bauvorschriften bestehenden gesetzlichen Bestimmungen durch Erlegung der festgesetzten Geld strafe genügt werde und im Uebrtgen der den Bauvorschriften zuwider ausgeführte Bau unver ändert bestehen bleiben könne, hiermit öffentlich entgegenzutrcten und das bethriligte Publicum vor den Folgm dieser irrigen Auffassung zu warnen, -ringe« »tr dt« vorerwäHute» Gesetz« ltchen Bestiu»««»Geu hiermit t« Wrtuueruua und füge« hi»,», da- »tr Ge-e» jede Uebertret«»« derselbe» »tcht »»r «eidstrafe beziehentlich Haft, so«der» auch eve«t«ell Nbt»«-««- oder Ae»der««G des vorschrtftSwtdrtGe« Baue- «tt »»»achstchtltcher Strenge verhängen »erde«. Unsere den gleichen Gegenstand betreffende Bekanntmachung vom 18 Februar d I. wird hier durch wieder außer Kraft gesetzt. Leipzig, den 25 Februar 1874. Der Math der Stadt Leipzig. vr- Koch. PH GsWyst» Die diesjährige Geaeralversa»»»l««G der Wittwen« und Waisen-PensionSeasse der RatbSdiener und Feuerwehr Leipzigs findet S»««abe«d de» 7 März Abend» 8 Uhr in der ehemaligen Richlerstube auf dem Rathhause Hierselbst statt. Tagesordnung: 1) Vorlegung des Rechnungsabschlusses auf das Jahr 1873, 2) Neuwahl de» Vorstände», 3) Antrag Zimmermann'» „Auf Erhöhung der Wittwenpenston von 40 aus 50 Thaler." Der Vorstand: Hofsmann. Siebzehntes Gewandhaus - Loncert. Leipzig« 27. Februar. Eß war am 25. Februar 1808, als LH er «bi ui'» Oper FautSka zum erst« Male in dem Kärthuerthor - Theater »u Wien zur Aufführung kam. Damals erregte sie ungemeine» Aufsehen, Kaiser Franz II. und sein ganzer Hof nahm freudigen Anthetl an der Auf- skhrnng und Therubint eroberte sich damit die Herzen der Wiener im Sturm. Einen Tag und achtundsechzig Jahre später — am gelingen Abend — bildete die Ouvertüre zu FaniSka den Anfang de» Abonnementconcerte» im Gewand- Hause, immer noch freudig ausgenommen vom Publicum, mit innerem Antheil vom Orchester gespielt, und mit Recht gestern durch die löbliche Absicht de» Direktorium» oder ein höchst sinn reiches Manoenvre des Zufalls als eine Art Huldigung mit Beziehung auf jene erste Ans porung dem großen Tonsetzer dargebracht. Die Ouvertüre gehört zu den heitersten Tonbildern, die derlchbe uns überhaupt htnterlaffen; die leichte Grazie der im Vordergrund stehenden Figuren läßt sich schwer mit derjenigen Sicher heit wtedergebev, welche niemals strauchelt. Doch I hängt daran auch nicht das Glück einer Auf- führuug, wenn dieselbe t« Uebrigeu nur so be- lebt und zierlich ausfällt, wie gestern Abend. Alles Lob den Bläsern und Streichern und der sinnvollen Leitung des Orchester-. Dessen zweite Sololetstung bestand in der >8i»kon1» «roio» v»u veethove». Alles m Allem genommen war dieselbe nicht weniger mt. Ein ziemlich derbe- Versehen i« ersten ' Satz und eine sehr verzeihlich« Detonation einiger Instrumente (auch einmal der Pauke) abgerech- net, nmrde dieselbe d«ch Nicht» getrübt. Die Variationen gelangen vortrefflich; der zweite Satz rechnet «ns eme sehr deutliche An-etuander- j Haltung der Tempi im Minore und Maggiore. Soweit dieser Umstand herückfichtiat worden, hatte mau ihm eine ergreifende Wirkung z« I danke». Die beide» besprochene» Rümmer» Ware» die «erthvollsten i« gestrigen Programm. Ms eine schön« Zierde fand sich in demselben auch der ! Name etuer Säugerin, Frau Schtmou-Regau. .MIO coro ovllv —, oann IN rueoern von «Schu bert („Der Schiffer" - „Au die Nachtigall") und Schumann (Nr. I, ll und III aus der „Dichterltebe") gab die unfern Abounenteu schon seit Jahren lieb gewordene Sängerin Proben der nicht alternden Frische und Lieblichkeit ihrer Stimme. Mit großer Leichtigkeit und einem glockenreinen Klang ist in den Liebervorträgen der Dame jene Noblesse und Ausdrucksfähigkeil ge paart, welch« durch unausgesetzt« Selbstkrtttk »nd »ediegeu« Schulung Eigenthum einer schönen, sympathischen Stimme werden kann. Die Aus sprache läßt au Deutlichkeit Nichts zu wüuscheu 0 und die behend« Schmiegsamkeit ihres Or- bevorplgt sie vor Andern in der spielenden »g rhtzthmtsch schwieriger Ausgaben, wie denn o zu sagen sanguinisches Temperament ihrer »me ganz besonders eigen ist, und demgemäß vorwiegend heitere «nd leichte Ansfassung ihrer Ausgaben. Höchst charakteristisch war in diesem Sinne der Bortrag des Schumann'schen ,Au» meinen Thräne« sprießen rc." ein Lied, welches die Sängerin ungestraft etwas schneller, als sonst üblich, nahm. Wer ü» vorigen Jahre den Liederchklu» von Larl Hill vortragen hörte, wird darin entsprechend zu vergleichen wissen. Frau Schimon Regan erhielt den ihr gebührenden Beifall und sah sich zu einer Zugabe veranlaßt, welche in Schumann'» „Marien würmchen" au» ov. 79 bestand. Noch ist der Cellovorträge de» Herrn Fer dinand Klesfe zu erwähnen, welcher bereit» in der letzten Kammermusik sich hören ließ. In unserm Urtheil über die Vorzüge seine» Spiel» wurden wir gestern nur bestärkt. Wir halten daher das bereit» neulich Gesagte aufrecht und fügen nur hinzu, daß auch hinsichtlich der Tonent wickelung da» Resultat diesmal ein vollkommen zu- sukbi-nstelleude» war. Die Wahl der zum Vortrag gebrachten Stücke war eine ganz ehrenwerthe, wenn auch nicht vorzügliche. Ein Andante au» dem Concert von Molique ist kaum mehr al» ein Lied ohne Worte, — „Lob der guten, alten Zeit" etwa, sollten wir ihm eine Ucbcrschrift geben. Wau saat uns, daß damals halbjährige Kündi- guugssrist eiugehalteu werde« mußte, ehe man aus einer Tonart in die andere überstedelte Jetzt herrscht in dieser Beziehung vollständige Freizügig- reit. In de» Loncertandmite ivdeß ist davon noch »evig zu spüren, und der Hausrath, mit welchem mau ch damals z» umgebe« pflegte, »st bei Molique im ffnklavg damit noch ziemlich vollständig vorzufin den. Auch da- Loncert von Linduer, schon vor drei oder vier Jahren einmal im Gewandhaus ge spielt, sucht durch gesaugvolle Partien für vieles zu entschädigen. Es ist in seine« beide« erste» Sätzen ein Stück, das Einem nicht mißfallen kann. Im letzten aber wird'» ein wenig leicht genommen, das Cello wird geschwätzig und possierlich, und mau steht sich unwillkürlich in jenes schöne Land versetzt, wo Eine» alle- fertig und von selbst zusällt, »nd wo es schließlich auch kein so gefähr liches Unternehmen sein kann, einmal zur Be lustigung für Ander« eine Zeit laug an einem Galgen zu hängen, natürlich — um ficb daun nach einiger Zeit wieder wohlbehalten auf festen Grund und Boden eskamotiren zu lasten. Dies Experiment ist hier dem Cello in derCadenz vollständig geglückt. St« gehört zum Gedanken, losesten, was es giebt, und hätte füglich gestrichen werden können. Novilätrrrconcert. Leimig« 26 Februar. Zwar etwas spät, aber deshalb nicht aus einem weniger hinreichenden Grunde kommen wir aus ein Novttätenconcert zu sprechen, welches am vorigen Sonntag Nach- mittag Herr Lommissionsrath Robert Settz in den Räumen feiner Wohnung veranstaltete Es wäre uns nämlich sehr erwünscht, durch Er- wähunug de» beregteu Eoncerts in diesem Blatt ein allgemeineres Interesse für derartige Unter nehmungen zu weckeu und deu Blick Solcher, welche dieselben fördern köaneu, auch tu wetteren Kreise« aus die Sache Hinz» lenken. So viel gegen derartige Loncert« ein Znhörer vom Standpunkt feine» bloßen Genusses auch einwenden mag, für eine allseitige, gesunde Er ziehung de» musikalischen Urtheils sind dieselben von nicht zu unterschätzendem Werth, und es ist somit ein Wort des Dankes, welch«- wir dem Herrn Unternehmer für seine Bemühungen i» erster Linie auszusprechen haben. Fänden sich doch auch in Leipzig der etnfluß- reichen Musikaltenverleger mehrere, welche sich die Sache angelegen sein ließen! In Berlin, und auch in andern Städten, ist man rührig an» Werk gegangen, wo es die Bekanntmachung von Novitäten aüt. Hier in Leipzig find e» zunächst nur die Musikauffüh'ungen de» Riedelschcn Verein« und die des Allgemeinen Deutschen Mu sikoereis», unter Leitung des Herrn Professor Riedel, welche nach dieser Seite hin thätig ge- wirkt haben. Man könnte diese Aufführmigcu fast Novitätenconcerte nennen, wenn ihr Zweck nicht doch auch noch ein anderer, tu diesem Be tracht weniger ausschließlich fördernder wäre. Außer diesen „Kammermustken" aber aiebt es in Leipzig wenig oder gar keine Musikaufführungen, welche den Zweck der Novitätenbekanntmachung wesentlich verfolgen. Da» in Rede stehende Loncert war bereits das zweite von Herr« Seitz unternommene, und bot tu seinem Programm viel Anziehendes und Werth volles, war anch bezüglich der Ausführung meist recht befriedigend in seinem Ausfall. Aus dem Berlage verschiedener hiefi-er und auswärtiger Mufikalieuverleger, auch grvßteutheils aus dem des Veranstalters selbst, kamen Werke zur Ans- führuug. Ls waren theils Lieder stk eine oder mchr Stimmen (von I Brahms, M. Erd- manusdörfer, K. Lachuer, L Krill, R. Müller, L. Mühldorser, I Rietz ». A . letztere drei für Mäuuerchor), theils Clavierstücke (von R Schumann, Bolkmann und Krill), und solche für Ptauosorte «tt Violine (Humoreske von H. Urban) oder Lello (Adagio von F. Thierlot),'endlich eine Arie aas dem Lhorwerk „Schneewittchen' von M. Erdmauusdörser und ein Sextett für zwei Violinen, zwei Bratschen undzwei Lioloncelle von I. Nass. Allen diesen Composittoueu wurde durch eine solch« Aufführung Gelegenheit geboten, sich in der Feuerprobe zu bewähren. Daß dabei unter Umständen auch die eine oder andere mit unter läuft, um die es nicht der Mühe werth gewesen, versteht sich. Am wentgsten werden sich Di« daran stoßen, welch« sür die Production der Gegenwart das recht« Interesse hegen, wogegen die Ludern allerdings in solchen Fällen geneigt sind, die Aufführung von Novitäten langweilig zu finden. Wir wolle« nicht rechte», coustatireu nur, daß dieser Fall am vorigen Sonntag nur selten eingetreten sein kann. Die meisten Sachen, auch die Lieder, erregten allgemeiues Interesse — von irgend einer Sette Herl — einige b«. friedigten ausnehmend; wir nennen in dieser Beziehung das Adagio von Thtertot (Ma- nuscript) »nd ein Terzett für d«t Frauenstimmen: „Lob des Frühlings" von Larl Rein ecke, letzteres deu Abonnenten der Gewandhaulconcerte tu seiner trefflichen Eigenschaft allerdings längst nicht mehr neu. In eine» sonderbaren Zwielicht von guter Absicht und routtnirter Arbeit, vieler Wahrscheinlichkeit und im Grunde doch nur wenig Wahrheit in den Situationen, erschien da» Sextett von Raff. Es würde mehr Anziehung ausüben müssen, »ach Einzelheiten zu schließen, wenn sich im Ganzen nicht oie Spuren zu rascher Arbeit zeigten, und die Opuszahl 176, welche es trägt, erscheint un» für einen so gewandten Ton- setzer, wie Raff, in di:ser Beziehung ominös. An der Ausführung bethellizten sich in dan- ken-werther Weise Fräulein Gutzschbach, Herr Dtrector Richard Müller mit einem Th?, de» akademischen Gesangverein» Arton, die Herren Concertmcister Raab, Fiehrig, «Wald, H »nd F Klesfe und Grabau, Fräulein Clara Heinemeyer, Thekla und Marie Friedländer, sowie Fräul. E.Men- ter und I. Steinacker. Lerjchleöenes — Mommsen - LommcrS. In Berlin fand am vorigen Dienstag im Saal« der So» cietätsbrauerei der Mommsen-Commers statt. Der Freude, daß der berühmte Gelehrte seiner Hochschule erhalten bleibe, gab vr. Seeck eine« warm empfundenen Ausdruck, der in einem kräf tigen Salamander endete. Professor Mommsen dankte in längerer Rede und brachte ein Hoch aus die Berliner Universität uud ihre Jünger aus Bon den zahlreich erschienenen Professoren ließ vr Ritsch den „großen praktischen Histo riker", den Fürsten Bismarck leben, während Mommsen einen überaus beifällig aufgenom- meuen Toast auf Professor v. Treitfchke aus- bracht«, Wattenbach der studireuden Jugend ge dachte und Ovckev fein Tla- auf Kaiser und Reich leerte. I» die allbekannten Studeutevlieder wäre» »och zwei fpeciell für die Feier gedichtete launige Lieder etugeretht, die nicht vcrschlten, die fröhliche Stimmung der zahlreichen Kestthesivehmer zu be leben (Aus der Thatsache, daß Mommsen gerade aus Heinrich v. Treitfchke toastete, ergiebt sich die widrige Lügenhaftigkeit des vou deu „Dresdu. Rachr." uud ähnlichem Gelichter neulich ausge- sprengten albernen Geschwätze», wonach Mommsen die Universität Berlin nur deshalb fliehen wolle, weil der „Pamphletist" Treitfchke an dieselbe be rufen worden sei. Die armselig - knabenhafte Auth gegen Treitfchke kennt in den Kreisen echt sächsischer Gefinnuugstüchtigkett keine Grenze.) — Die Brigg . R. I. Robertson" war un Monat Juli ». I. mit einer Ladung Tb«e be frachtet aus der Reise von Koochow nach Adelaide begriffen, als sie von einem jener heftige», da- Ehinr-sische Meer nicht selten heimsuchenden Orkane überfallen und nach mehrtägigem Umherirre» aufs Korallenriff der Insel Typ tu sau getrieben wurden. Vou der Besatzung hatten bereit- mehrere Personen den Untergang gefunden. Auch der Rest, bestehend aus dem Tapltatu uud sechs Schiffsleuteo, verzweifelte selbst au der Aussicht aus Rettu«g. Der Schiffbruch war von de» Bewohnern der Insel beobachtet worden und eine Anzahl derselben vermochte mit großer eigener Gefahr die Rettung der verunglückten zu bewirke». Die fremden Seeleute wurde« von den Insu» lauern in der freundlichsten Weise ausgenommen und während des nun folgenden ZettrtznvßA».—-
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