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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187403084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-03
- Tag1874-03-08
- Monat1874-03
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1874
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Grschedtt UgU» früh e»/, Uhr. Lkd«tt«, »t «rPttlll»» Joh«aut«gaff, SS. ^»raut» «edalrm Fr. -iitterr. Sprechstunde d. Virdactiou r», 1t—» Ut» M-chuHU»«« »»» 1—» Uhr. ünnadmr der für die nächst. koljendr Nummrr bestimmten ^n,erate an Wochentagen dt« nvhr Nachmittags, an Lonn- L^d Krfttagrn MH bis '/,9 Uhr. s»r Z-sttattaaooahmr: ivtto «lemm. Uaivrrsttät-str. 22, Ksntl Lösche. Hmnstr. 21. pari; TagMM «»sl»«e U.1L». > Anzeiger. König!. Bezirksgerichts und dcß Raths der Stadt Leipzig vierreljyrVch 1 Me. 1» NßL- luci. Bnngcrloh« t Thlr. 20NgNi Jede einzelne Nummer 2»/, Njr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extradeilagm »hur Postdesdrderuu, 11 Mü mit Postbefbrderung 14 Lhlr. Jaserat« SgespallcoeBourgoiszrile tt/,N«l Größere Echnstea laut uvserem PreiSverzeichnißi »tttuae, «trr d. »tdarilemßrich di« Spaltzett« 2 Ngr. «7. Sonntag den 8. März. 1874. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten MtttWVch, au» LL MLrr ». «. Nbe»-s '/,7 Uhr t« Saale -er I. Biirgerschwl«. Lagesordnung: l. Gutachten de« BanauSschusse« über ») Verbreiterung der Kleinen Bnrgaaffe und der Pleißengasie sowie Anlage einer Straße von der Promenade «ach de« Floßplatze »t. d) Herstellung einer Userwaod au der Straße läng« der Parthe von der Gerberbrüche di« z»m Kell'fchen Drundstüch. II. Gutachten de« Verfassuug«a»«schusse« über die mum loealstatutar. Bestimmungen i» Betreff der «ahl besoldeter Rathsmitglieder. HI. Gutachten de« Verfassung»- und Polizeiau«schuffe- über Anstelluug dreier Poltzeitnspec- toreu. Gewährung v,n vekleidungsgeld und WohnungSzuschuß für einen Polizetbeamtea und Errichtung zwei «euer Beztrkswacheu. IV. Gutachten de« Ansfchusse« zum Lölchwesen über Verlegung einer Keuermeldeflelle an der Nürnberger Straße in die Ulrich«gafse V. Gutachten de« vchulau«sch»sse« über ») den Beschluß de« Mathe«, die Realschule ferner- hin „Realgymnasium" und die höhere Bürgerschule für Knaben „Realschule zweiter Ordnung" zu nennen, d) die Rechnungen der Realschule pro 1871 und 1872 und die Rechnung der IV. Bürgerschule pro 1872. VI. Gutachten de« Ga«ausschnssr« über ») Röhrevleguug auf dem T-omaökirchhof, am Peter-schießzraben und im Brühl, d) lleberuahme der Kosten für die auf dem Roß- Platze erfolgte Einlegung eine« Zuleitung«rohre«. Königliche Kunstakademie zu Leipzig. Die Stadien im Somwrerhalbjah» 187A beginnen Montag den 18. April; die Tage«. Carse früh 7 Uhr, die Abend-Turse um 5 Uhr. Anmeldungen zur Aufnahme sind beim Unter zeichneten, Weststraße N -. «2. Mittag« zwischen 1—2 Uhr zu bewirken. Prof I-mSvv» Director. ZUM vierlrltauseu-jährigen Jubelfest etwer Leipziger GöeseAschwft aus de« erste« Drittel d«S SvjLhrtge« Krieges. Am Sonntag Oeuli — 8. März — diese« Jahre« wird ein Bierteljahrtausend erfüllt, seit in Leipzig die Vereinigung der Not arten (d. h Anwälte) und Literaten (d. h. studtrte Leute) unter dem Namen der Coufraternität oder Fraternität in« Leben getreten und sich unter geringen Wandelungen in ihren Statuten btö heute «unterbrochen lebenskräftig erhalten hat Da« Jubelfest diese« 25«jLhrigen Bestehen« wird demgemäß solenn und nach alte« Herkommen durch ein Festmahl der fetzt lebenden Tonfratre« und ihrer Gäste i« Schützenhans-Saale te- gangen werde». Zweck der Vereinigung war, ihr« Mitglieder» ein „ehrliche«", d. h. anständige« stemdeßge. mäße« Comttat und Vegräbniß z« sicher«, na mentlich die Verstorbenen z« Grabe zu geleiten, ihren Särgen bestimmte Leichentücher, Trauer- abzeichen u. f. w. (die der Fraternität gehörten) zu gewähre« und dergl. Veranlassung zur Grün- düng war wohl nur der Wunsch, hinter andern Ständen, Corporation««, vereiuignngen, welche bereit« sogenannte „Leichen-Eommuuen" gebildet und anfgelhan hatten, nicht zurückzubleibeu. Ge fabelt ist auch hierüber worden, z. V. durch die Angabe, die jede« Grunde« entbehrt, al« sei die Gesellschaft zur Pestzett entstanden, wo man sich gescheut habe, die Leichen zu begleiten. Nach der Siicularinbelschrtst These'« war der Endzweck der Fraternität kein anderer al« der, die Sorge für die Kranken in Pest- und Sterbensläuftrn zu übernehmen, ein« „honetten Leicheuconduet" »»«zurüsten «d «ufzustellen «nd — eventuell „bet Hochzettmalen ihrer Mitglieder durch einen ihre« Mittel«" sich ehreuthalber ver- treten zu lasten. (Vie»l.) Zur Mitgliedschaft war erforderltch, daß der um Aufnahme in die Fraternität sich Meldende evangelischer Religion, «tu Gelehrter und „honetter" Ma»n war (ebendaselbst). Die Gesellschaft hatte einen kleine» Aufaua. Al« sie am Schluffe ihre« erste» Quartale« stand (8 März bi« S. Juni 1S24). zählte sie 22 Mit. glieder. Die gleiche Zahl 22 war anch die der „Artikel" der Fraternität, welche tm ersten Qeartal-Lä- tare-Londent von den Mitgliedern genehmizt wnrde«. von 1«24 bi« 1724 waren nach These'« Schrift 25« Tonfratre« infcribirt worden, und zwar Actuarien, Geheime-, Appellation«-, Hof- und Lommiffiou-räthe, Bürgermeister »nd Pro- consuln, Doctore«, Facultät«- »nd Schöppen- stuhl«-Astestoren, krnotlei in laro ot in wockieln», Stadlrichter, Amtleute, Protonotarten, Sena toren, Stadtsyndici, Stadtschreiber rc. Berühmte Männer haben dem Vereine al« .Tonfratre«" angehört; unter ihnen waren der Phtlolog Johann August Ernesti, der be- rühmte Thomanerrector »nd Professor in der philosophische» und theologischen Facultät, der literarische Diktator Gottsched, Profestor der Logik »nd Metaphysik, der vor nunmehr 150 Jahren nach Leipzig geflüchtet war (1724), der hochbe- rühmte Hellenist Gottfried Hermann. Setzt beläuft sich die Mitgliederzahl ans zwei- hundert Stifter der Vereinigung war Laureutt»« Riska (Lorenz Nitzfchste) a,« Wickerstedt t» Bekanntmachung. Die auf de« Roßpl«tze vor dem Kurprinz.Grundstücke bt«»er befindliche Dr»schke»«St»tt»» ist aufgehoben und an deren Statt eine solche für «cht Droschken a»f de« au der östlich« Gotte der Fahrbahn gelegen« Platze errichtet werdeu. Sude« wir Solche« hierdurch zur öffentlich« Kenotuiß bring«, weis« wir die Sahab« u»d Kührer von Droschken darauf tzto, daß die unbefugte Beavtzanq der öffratlich« Wege, Straß» »ud Plätze, wozu da« Ansftelle« vou Drosch!« tn mrAGere« Amzmhl «der t« «»-er«,, «IG -er g-orbwete» WSetfe z» rechne» ist, gemäß tz S6«.S «ud IS de« Strafgesetzbuch« «tt G«l-Kr«f< bi« zu ^z»««ztg Lhalrr» oder «U H«ft bi« zu »terzoh« r«s«« bestraft wird. Letpzia. am 2. März 1874 Der N»th «»- -«S Smlizei'Awtt -er St«-t Letpzi«. vr. K o ch. vr. «üd « r. vr. Reich«. Holz-Anctton V7»«t«s -e» S. Mckrz -. I. solle« vou NkachwetttagS A Uhr au a»f dem die«j , Kahl- »nd Mittelwaldfchlage in Abth. 31» «nd 32» de« Barg»««, Neviers, im verfchlost«« Holze, hinter dem neuen Schützenhause ca. SV0 GtLck klar Oevaachte Gt»ck-olz-«»fe« unter den im Termine an Ort and Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an den Meist bietenden verkauft werdeu. ZnsawemenLnnft: auf dem Kahlschlage in Abth. 31». Leipzig, am 28. " Februar 1874. De« NathS ForR'Deprttatto«. Bekanntmachung. Die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase« betrug nach den Messungen de« Herrn Geheim« Rath Profestor vr. Kolbe im Monat Februar diese« Sahre« da« 13fache der Leuchtkraft von der NormalwachSkerre und besaß durchschnittlich O.E specifische« Gewicht. Leipzig, den 5. März 1874. Do« Rath« Depntatio» z»r Ga«a»stalt. weimarischeu Kreise, iuris praetieus und Ober- Hofgrrtcht«-Ag«t. Zwölfmal leitete er den Verein, da er zwvlfmal zum Präposttu« gewählt wurde. Die Verfassung hatte die Mitgliederzahl auf höchsten« sechzig normirt. Die sechzig ersten Mitglieder «ach der Stiitung der Coufraternität waren folgende (nach Sic ul): T:org Had«ich, Tobia« Titz mann. Paul Sorge, Augustin Melb«, Benedict Hassert (einer der ersten Präpoftti). Adam Ehrhardt. Stephan Hofmanu, Sana« Neauder, Tobia« Albtuu«, Felix Schöpperitz, Paul Vor- «an». August Gcemptor, Nicolau« Dimpel, Christian Mtttch, Georg Müller, Friedrich Voth, Lhrist-ph Hofmanu, Ntcolan« Zimmermaun, Andrea« Zahn, Sohann Hüpfelver, Sohau» Stngenfrohr, Nicolas« Oehlfchlcgel, Moritz Starcke, Matthäu« S«Löffler, Andrea« Strecker, Christian Vruber, Christian Hönefell, Lanreuttu« KrebS, Sohann Cernitz, Gabriel Wölffel, Simon Giersch, Sohann Andre«, Georg Walther, Aras- wus Troß, Sohann V»hem««(vöhme-), Christoph Laub, Wolfgang Vau«, Georg Röhricht, Sohann Förster, Scremia« Varchardt, Georg Schmidt, Lanreuttu« Rtßka (erster Präposttu« de« Verein«), Moritz Geltgke, Simon Fischer, Magister Abraham Gisbach, Caspar Attenberg, Georg Engelmann, Sohann Schön, Sohau« Eagelmann, Sohann Vtörhaud, Caspar Starcke, Martin Wortaviu«, Moritz Pöruer, Sigt-mund Truch«, Christoph Wilhelm, Gamwel Boizt, Samuel Lofft, Christian Paymeliu«, Andrea« Krugk, Hieronymu« Teuihorn Die Fraternität ist jetzt in der La«, ihr dritte« Subelfest zu fttern. Da« erste, die SScularfeier ihre« Bestehen«, beging sie vor 150 Sahreu und zwar im Sommer, am 2«. Juni 1724. Da« zweite Säcnlarjubtl仫 w»rde 1824 m Scme gesetzt. Da- erste Säcularjubiläum ward am 28. Juni 1724 solenn begangen durch ein Ban kett, bet welchem da« Gouvernement der Stadt durch Gras Joachim Friedrich von Flemming persönlich und der Rath der Stadt Leipzig ver trete» war«. Der Syndtc»ö der Fraternität, Asvocat These, ließ damal« einen lateinischen Bericht über da« erste Sahrh»»d«rt der Gesell schaft „in Druck au«gehen", wie auch 1824 ein solcher in deutscher Sprache au» der Feder de« Steuerprocurator« vr. Kretzschmauu erschien. Ueber da« 200jährtge Jubiläum berich tete vor 5v Sahreu da« Leipziger Tage blatt a»«führlich. Der bezügliche Artikel füllt Nr 7S vom iS März 1824 und ist von „Gu- mal Theokle« Baur" unterzeichnet. Die« zweite Säcularsest ward von der Fra ternität danach am 7. März (am Sonntage Snvocavit) gefeiert; einen Tag früher al« der eigentliche Stistnng«tag fällt. Mittag« fand ein Festmahl, Abend« ein Ball statt Local war da« , Hotel de Gare", Wirth: G. Friedletu. Reden, Gedichte und Trtuksprüche, deutsch «nd lateinisch, belebten da« Mahl. Au« einem deutschen Tafel liede in Form eine« Stoßgebetletn« seien folgende auch heute noch paffend«, beziehentlich le«bare Gtrophe« mitgetheilt: V«r Pestilenz «ud theurer Zeit. «er jeder LedenSfShrltchkeit. vor schmrtterudeu Krtegdrommetrn, vor dounerudeu SchUchtmuttetr» . . . vor falschen Juda«k«ffm, vor tauben »ud harten Nüsse» .... war die Zahl au also 2ö1S binnen letzten Sahre die Vor Jesuiten und alten Hexen, Bor neuen Wundern und Dtatrnklexen. Bor allzubtsfigen Recensenten, Doch auch vor miserablen Scribeuteu, vor Nachdrucke« und strmaen Leusoren, Bor lang« Perrückeu und laugen Ohren, Bor schlechtem Wem und schlechtem Geld«, vor MLusrfraß tm dürreu velde, Bor DeSpotiSm und Tyraanet, vor Mystici-m »ud Schwärmerei, Bor Allem, wa« die Vernunft »acht todt, Behüt uns, lieber Herr« »ottl Der wohl pseudonyme Referent de« Leip. ziger Lagoblatt« vo» 1824 giebt ebenfalls Einige« über die Entstehung der Fraternität, ihren ursprünglich« Zweck, die Leichenbegängnisse der Mitglieder und der« Gattinnen, Wtttwe», beziehentlich Kinder ehrenvoll »»«zustatten «ad ihnen ein ebenso standesgemäße« Gefolge zu siche«, wie die« bei ander» „Gemeinheiten", Zünften vermöge ihrer „fein zuträglichenLeichenordnuugen" möglich war. Jener Referent führt au: Sm Sahre der Gründung der Fraternität zählte Leipzig 17,312 Eiuwoyaer. Drei Jahre später 14,496 zvsammeugeschmolz«, o kurzer Zeit gestorben! Sm e« Zeitraumes (1626) starb« allein 1268 Personen. S« Sahre 1631, wo Tilly Leipzig heimsnchte, »urd« 170« Einwohner begraben, da« nächste Jahr unter der Herrschaft der Katserlichen über 2700. Die Velageruuasjahre 1633, 1637, 1642 war« durch Sterbelist« von 14SS, 4229 »nd 1074 bezeichnet. Nach dem Westfälischen Fried« sank die Sterblichkeitsziffer ans 469 «nd t« den Folge jahren unter 4«ü herab. Mit dies« ruhigen Letten änderten sich auch die Statut« der Lonsraternität. Die Leichen- bezlettuua durch die Mitglieder selbst kam tu Wegfall (fett 1636). Die VermögenSzins« wurde« zu Witt««- «ud Waisenuntersitttzung« verwendet, beziehentlich z» andern mild« Zwecken. Die regelmäßigen „Convente" der Gesellschaft normirt« sich schließlich aus zwei, d»rch Fest mahle celebrirt, deren Zeitbestimmung sich nach d« im März und S.'ptember zu haltende« feier lichen Ober-Hosgerichtssitzrngeu richtete. Der Lenzconveut wurde aus den dritten Tag — Mitt woch — der Woche verlegt, in welche der 15. März fiel, der Herbstconvent entsprechend auf die Woche de« 15. September. Soweit der Referent vom Jahre 1824. Da« Trag« der Leichen dura die ..Fratres" war schon seit 1«36 nicht «ehr obligatorisch. Dasselbe ward fortan gegen Vezahlnvg au« der .Lade" — vereinscaffe — besorgt. Die Quar- taletnlagea wurden infolge dessen erhöht. (S tcnl.) Auch die Leichenbegleitung „tu corpore", welche bei willkürlicher Strafe angeordnet war, fiel seit 1677 weg Die Torfratre« hatte» sich nur i« Tra»erha»s« einfach etnzafindeu, dort ausschreibeu, verlesen und ihre Anwesenheit durch persönliche Empfangnahme von bleiernen Zeichen au« d« Händen dr«Famulus (feit 17»«wurden messtngerne Zeichen iu Thalergröße einaesührt) bescheinig« zu lassen. (Derselbe.) Ursprünglich mußte ma» die Leichen bi« in die Kirche, die Leidtrag«, d« aber zurück bi« in« Trauerhau« begleiten. Die Convente waren ursprünglich Quartal- Versammlung«. Seit 1887 wurden dieselben aus zwei ordentliche „Re»ini«cere-" und „Cruct«"- versammlungeu tm Sahre, jede durch eine Mahl- zeit illustrtrt, beschränkt. Die Fraternitätsschmäuse lass« sich bi» zum Sahre 1«45 zurückversolg«. Am 17. Juli de- genannt« Sahre- ward da« erste Festmahl abaehalt« (Sicul). Diese Festmahle war« ursprünglich sehr ein fach. Die krsepostti hatten dieselben ausz»- richten. Der „FiScus" der Gesellschaft tr»g dazu ein Viertel Vier bei. Ein Jeder zahlte 8 Groschen extra, so -aß im Jahre 1649 die ganze Mahlzeit nur 20 Thaler kostete. Man nah« dabet wohl gar mtt Brezel« und Martinshörnern vorlieb. Obgleich ma» von dieser reizend naiv« Fnegalttät «rchmalö entschteden znrückka«, und zwar seit 1687, so blieb von je»«« Backmrrk doch so diel ,,i» Obser vanz", daß bei jedem Couvtvtnm. statt eine« Köstgeu« (Leckerei) denen Wtttweu der Fratr»« etwa« von Martinshörnern oder Brezel» Über schickt zu werde« pflegt (Sicul). Die Kost« der Festmahle ward« «achmal» «m so höher, je opulenter die Schmauserei« fich gestaltet«, und mußten zum Theil von de» Praepositi« mitgetraaeu werveu, wa« eine Zubaße von 50 bi« 6« Thaler für jeden Präpostt»« be- deutete! Der „Fiscus" ward dabei auch heraugezoge». Seit 166« dacht« «au daran, die« möMchst zu beschränk«, indem man durch ein« „Request" aus Reformen drang und namentlich „das starke Zechen" zu vermeiden mahnte. Der Diener der Fraternität hatte den Tittel „Lnrsor" »der „Famulus". Set» Sahrgehalt betrug — 8 Thaler. Daneh« ge»»ß er aber ein erhebliche« Leichenbtttergeld »nd ging bet den Loudentsmahlzeiten frei an«. Sa man nahm ihn wohl geradezu al« Eonfrater a»f, da fich z» diese« Dienste a»ch „Literat«" meldet«, die durch besondere Answärter die geringer« Ver- richtsug« besorg« ließ«. Der erst« „L»rsoren" einer war „Johann Hofm»uu, Bürger »»d Kramer, a»ch E. L. Hochw. Rath« v«rord«eter Hochzeit- »nd Leich«-Bitter", wie ihn Step »er a»sftthrt. Dieser Hofmau» war Kam»!»« »nd Coufrater (Letzteres seit 1«46). Sr starb 1667. Sein Sohn ließ chm 1«74 t« 14. Schwibbogen de« Gottesacker« einen Grabstein setz«, dessen Inschrift uns anfbewahrt ist. Dieser Sohn, auch Raths-Leicheu-Vitter, war vou 1877 an bi« zu seinem Tode ebeufall« Famulus. Dicul, welchem Referent meisten« folgt, führt den Wahlspruch der Fraternität an, »er dem 1. Briefe Pauli an die Korinther ent»»mm« ist und lautete „Ihr esset nun »der trinket, oder wa« S-r thut: so thut e« Alle« zu Gotte« Ehre." — Ebenso thetlt der Local- Historiker den lateinisch« Ber« mit, in welchem die Jahre-zahl der Stiftung enthalt« ist, da« Thron osttchou: „llllss vX abloro kratrls tVl OrnltVr" und beschreibt da« Wappen der Gesellschaft: a»f dem Helme zwei Brüder, die fich die Hände reichen, tm Schilde au« Wolken ragend eine Hand, die fünf Pieile umfaßt. Da« Siegel hat dann um diese« Wappen die Umschrift: „S-gillam tntternltat!» not»rior,m et Ilteratorum . These führt in seiner Säcularschrist da« Snveutar der Fraternität aus. Matrikel, Act«, Rrchnurroen, Protokolle und Siegel von Silber und von Kupfer gehörte» tu» Archiv; ein Stlberpokal mit d« drei Grazie», Kisten, SLlcier, schwarze und weiße Leichentücher, Mäntel. Hüte und vergleich« bildet« da« übrige Eigeuthu« außer den Effecte«.
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