Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187405209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-05
- Tag1874-05-20
- Monat1874-05
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1874
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint lii-ltch früh 6'/, Uhr. üedutti-u und SPtdltioa Jvhannisgaffe 33. vrrantw, Redacteur Fr. Hält»». Sprechstunde d. Redaclion Loruunaz« von 1t—12 Uhr «Lchmttla,« von 4—b Uhr. Annahme der für die nächst folgende Nummer dejtimmlen Inserate an Wochentagen dl« 3 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh btS V»S Uhr. Filiatr für Zufkratraaullahmr: Otto Klemm, UniversitätSstr. 22, PoulS Lösche, Hamstr. 21, patt. UnpMer.TagMM Anzeiger. Amtsblatt LkS Kvmgl. BeMzeiichtS und bcS Raths der Stadt ÄlM. «u«°,c tl,rs«. Ad,u,emr,««»reto vierteljährlich t Thlr. 1b Ngr.. incl. Bringcrlohn 1 Thlr. 20 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr Belegereuiplar 1 Ngr Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbrsiirderung 11 Thlr. mit Postbrsörderung 14 Thlr Inserate 4grspalteneBourgoiSzeile 1'/,Ngr Größere Schnstrn laut unserem PreiSverzerchniß Leelamr» unter d »edacN«n»strtch di« Svaltzeile 8 Ngr. Jnseude sind stet« an d. Erpedtttov zu senden. 140. Mittwoch dm 20. Mai. 1874. Bekanntmachung. De, a«, L Mat -. I. fälltge zwett« Te»»t» de, Wruu-Oeuer ist nach der znm Gesetze vom 29. November vor. I. erlassenen Au-sührungs-Verordnung von demselben Tage mit Zwei Pfeuntge» »rdeutltcheu D,»»dste»r, »o« jeder Ste«eret«hett zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch uusgefordert, ihre Steuerbeträg« nebst den städtischen Abgaben an 1.,» Pf von der Steuereinheit »»» «««««ter» Lage ad di- spateste«- LA Laue «ach d»«s«lde» an die Stadtsteueretvuahwe allhier z» bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maaßre-el« «egen die Säumigen eiutreteu müssen. O Leipzig, den 29. April 1874. Der Rath der Stadt »etprt«. * vr. E. Stephaui. Taube. Bekanntmachung. Herr Srd«a«u L»«i- Vdttcher beabsichtigt in seinr« hier «u der Hetze« Straße »uter Nr. 2 geltgenrn Trunsstückr, Nr. 89 >d d,« Flurbuchs und Kol. 248» de« Sruud- uud Hypotheken- buchs für die Stadt Leipzig, eine Schlachterei für Kleinvieh zu errichten Wir tzrivgen diese« Unternehmen hierdurch zur öffentlichen Kcuntniß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen dagegen, weiche nicht aus privairechtlichen Titeln beruhen, bet deren Verlust binnen 14 Tagen und längsten« am» 8. Juui L87A bei an« avzubrivgen, wogegen Einwendungen, welche auf besonderen privairechtlichen Titeln be ruhen, ohne daß von der Erledigung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verwetten sind. Leipzig, am 18. Mai 1874. De, Math de, Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. vr. Reichel. Bekanntmachung. An der hiesigen PeterSkirche s»ll eine erledigte Matechete«stelle bi« auf Weitere« wieder besetzt werden. Bewerber vm diese Stelle werden ersucht, sich unter Beisügang der erforderliche« Zeugnisse de» uv« bi« zum IS. Juui diese- Jahre- schriftlich anzumriden Leipzig, am 18. Mai 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G. Mechler. Bekanntmachung. Aus Ansuchen von Bewohnern der Westvorstadt ist ans der Davtdstraste au der Ecke der Plagwitzer Straße eine Statt»» kür vier Droschke« errichtet worden, wa» wir hierdurch zur öffentlichen Krnulmß bringen Leipzig, am 18 Mai 1874 De, Rath »»d da» Polizei-Aral de, Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. vr. Rüder. vr Reichel Bekanntmachung. Der diesjährige W»I»a,kt in Leipzig wird am I». und LS. J«»t d I gehalten. Die Wollen können schoa am 12. desselben Monat« auSgelegt werden. Leipzig, den 18. Mai 1874. De, Math de, Stadt Leipzig. vr E Stephani. G Mechler. Bekanntmachung. Aus de« Braudweae find 2-i-., Meter Steinpsiaster von Sratdorser Bruchsieinrn, und 7»7,, lH Meter Steinpflaster von bosfirten Steinen neu herzusteüeu. Die hierzu erforderliche« Steinsetzerar beiten sollen >m Wege der Submission an den Mindest, fordernde« »ergebe« werden, uud r« »ollen die hieraus Restectirrnben ihre Offerten bi« zum 2t diese« Mouut« versiegelt bet der städtischen Marstall-Expedilion virberlegen, wo auch »te näheren Vedioounaen einrusebe» sind. Leipzig, den 1t Mai 1874. L-S Rath- StraHoubau-Deputatii»«. Bekanntmachung. Die Inhaber der al« verloren, vernichtet oder sonst al« abhanden gekommen hier angezeigt,u Pfandscheine v». L Nr. 86782. 62498 33068 7L060. 772l7 7742« 77667. 8346t 84135. 84326. 87018 88098. 8859b. 90080. 9«123 92286 93769 93982. 95533 95574. 95977. and 860>6, Im kV 1t73 1745. 2044 3865 503t 7209 8363. 8747. 9847. 9689 9815. 10178. 10174. 11279. 11365 11366 13100 13171. 13181. 13282 ,4029. 14498. 14982. 15499. 15859 16236 17879. 19267. 19915. 20881 21348 25915. 25948. 26675 26676 27065 27538. V8130 28477. 29088 29745. 29978. 30190. 30l91. 30,92 30,93. 30207. 30292 3l098 31,03. 3,684 35456. 36387. 26786. 38011. 38494 42734. 42747 42928 44144 4576t. 46735. 50807 52108 53684 53730. 55284 55357. 55752 56149. 60156 und 60426 werden hierdurch aufgrsordert, sich damit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstatt zu melden, um ihr Rech, daran zu beweisen, oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls »er LrihhauSordnung gemäß die Pfänder den Anzeigern werden autgeltefert werden. Leipzig, 18 Mat 1874. L-ihhauS »»d Spareaffe. üerrtliekor Lsrirßsvsrsin ä»r 8tackt I>sipr,K. Versawmluog Lllttwoeb den 20. Lilai 1874 Abends 6 vbr in der ^Iten zVuugs ^Lutkarinen- »trasss lio 29, 2. Stock). Vafroaoretmnnzx: 1) Oesobüktlicke Littbeiluogsu — 2) Outuctlion des Stuackosuuszennsse!! in Lern- urk eins eollsgtuie villerenr — 8) öerattiuiig der au das Vontsclie tteicbgkunrlvruwc ru ricktendea ketition dvrüglled einer »uidentisckev InterpretLtlou des § 30 «er Oevsrde- Ordvnnp. — ^»bl eines vs-egirtsn ra dem veatscben Zerrtevsreiostoge an kllseuuetl (9. and s 10 dvni), der >!erLtbavg üovr die au! der l'aso-orduar.z des^slbeu steüvnden OegenstLuds. — ! 5) Antrag des vr. LLvim»« , die -idstiwmang der Delegieren rnm Lremvereivs-^assedaSLe ! detrellend krvk. Vr. tzVIiitv,'. Ru» LtaLj AUö LarU». * Leipzig, 19. Mai. Am Morgen de« 16 d. M. ist vor Schluß der Arbeit an der einen Maschine ln der Stammanlage der Stadtwafserkunfi der gußeiserne Druckoentiikafien aus bi« jrtzt nicht erklärbare Weise zersprungen und durch da« hier bei heraukgeschlrnderte Bruchstück von über t Eenlner Schwere die Spindel des Säugventile« verbogen worden. Wegen schleunigster Reparatur sind die erforderlichen Vorkehrungen getroffen/ Bi« zur Beendigung dieser Reparatur verbleibt die vorhandene andre Maschine unausgesetzt in Tätigkeit. * Leipzig, 19. Mat. Nächsten Donner«tag reist Frau vr. Peschka - Leutner nach Köln, um während der Pfingstseiertage im Verein mit Frau Joachim uud den Herren Diener uud Hentschel au« Berlin an den Ausführungen de« ntererrheinischen Mustkfeste« theilzuurhmen. Außerdem erhielt Frau Pes chk« eine Einladung zur Mitwirkung für da« Mitte Juli statlfiudende Züricher Musiksest. Da« für diese« Mustksest in Aussicht genommene »««gezeichnete Soloquartett besteht au« den Damen Peschka, Joachim uud den Herren Vogel (München) und HiL (Schwerin) Mit Ende diesc« Monat« gebt der gegenwärtige Loutract der Frau Peschka zu Ende. Die Lüustlerin wird sich während Le« Sommer« meist «ußerhalb Leipzig aufhaiten, um weiteren Ein ladungen folgend in mehreren größeren Admini- stratious-Concerten zu Wiesbaden, Baden-Baden rc. «itznwirken. ** Leipzig. IS Mat. Der gestrige Tag war den Beamten und Bediensteten der Leipziger Pserde-Eisenbahn ein Festtag. Läßt e« auch da« allgemeine Interesse und die von genannte« Institute stet« geübte Rücksicht auf da« Publicum schlechterdings nicht zu, den Tag selbst in festli cher Weise begehen zu können, so wußte doch die Direktion ihrem zahlreichen Bcamten-Personal dadurch einen Ersatz zu schaffen, daß mau die Abendstunden zu Hülse nahm und in Gestalt von Toncert, Tafel und Ball da« Versäumte nach holte. Der geschmackvoll au«gestattete Saal de« Panthevn war von Herrn Römling reich deco- rirt und stand im besten Einklang mit der fröh. ltche« Stimmung der Festtheilvehmerschaft. Unter den zur Abendsestlichkeit Erschienenen befanden sich auch eine größere Anzahl geladener Gäste, und selbst die letzten von Eutritzsch rc. etntreffey. den Wagen ergänzten noch Lie fröhliche Schaar, die sich nach einem treffl ch au«gesührten Eoucert den Freuden de« Balle« htvgab, welcher nur durch rin um Mitternacht stattfindrndr« Festmahl, bei welchem wieder Küche und Keller de« Hause« vorzügliche« spendeten, unterbrochen wurde Selbstverständlich fehlte e« bei der Tafel nicht an Toasten ernsten und heiteren Inhalt«, nnd erst der heranbrechende Morgen mahnte zum Abschluß de« heiteren Feste«, bei dem die freund lichen Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Bediensteten zum rechten Ausdruck kamen. lH Leipzig, 18. Mai. Die Kranken- und Leichen-Commun ,.Vorsicht" hielt gester.c ihre Generaloersammiung behus« RechaungSablage, Neuwahl zweter Beisitzer und Remuneration«- erhöhang einiger Vorstandsmitglieder in Lajerr'- Restauration. — Der Vorsteher Herr Höruig eröffnet« die sehr zahlreich besuchte Versammlung mit einem Rückblick aus da« verflossene Jahr, welche- als ein für die Gesellschaft sehr günstige« zu brzeichren ist, indem der gute Gesundheits zustand der Mitglieder sowie die im Lerhältniß wenigen Sterbesälle den Eassenbcstand bedeutend erhöhten. Der Eessenbestand am 29. März 1873 belrug 1549 Thlr. 17 Ngr. 5 Pf, mit diesem Lafleubrstand ergab sich eine IahreSeinnahme von 3712 Thlr. 28 Ngr. 5 Pf. Die An«gabe in dieser Zeit beträgt an Krankengeld 639 Thlr. 5 Ngr., an Todtenopsern 135 Thlr. uud an diversen 315 Thlr. 12 Ngr. 5 Pf., zusammen 113» Thlr. 17 Nar. 5 Pf. so daß der Gefell- schaft ein Cassenbestand von 257» Thlr. tt Ngr. verbleibt. — Der Mitaliederzuwach« ist ebeusat« al- erfreulich zu bezeichnen, den» die Gesellschaft nahm in diesem Znlraume 1»7 «e« Mitglieder auf, während 5« Mitglieder a«s derselben schie den, theil« durch Tod, theil« durch Abreise, srei- willigen und gezwungenen Austritt. D e Lom- mune besteht am Jahresschlüsse a»« 795 Mit- gliedern. — Nach beendigtem Wahlgeschätt genehmigte die Generalversammlung noch die beantragt« Remuneration«erhöhuna an drei Mit glieder de« Vorstände« nnd so schloß der Herr Vorsitzende nach Erledigung einiger Anträge die Versammlung — Die Eommnne nimmt Per- sonen beiderlei Geschlecht« auf uud gewährt ihren Mitgliedern bei einer monatlichen Steuer von 7»/, Ngr. in Krankheittsällen ein wöchentliche« Krankengeld von 2 Thlr. sowie in Todesfällen deren Htnterlassenen ein Vegräbnißgeld von 5 bis 25 Thlr. —r. Leipzig, 19. Mat. Bei dem kürzlich vom Mililairvereine in Adorf gefeierten Geburt«- srste Sr. Majestät de« König« Albert befand sich unter den Theilnrhmern auch di« Schildwache, welche in der Nacht de« 23. April 1828 während der Teb»rt«st»nde de« jungen Prinzen vor den Zimmern der hohen Wöchnerin auf Posten stand. E« p-ar der greife Schmiedemeister und Thterarzt Michael Bloß. Derselbe bracht« da« Hoch ans den König au« und knüpfte daran folgende Mit- theiluug: „Ich war al« Gardist der 4 Eomprgvie de« Gardereiter-Regiment« a»s Gchloßwache com- mandtrt uud erhielt ein« Nummer vor dem Ein gänge der Zimmer, welch« die Gemahlin de« Priuzen Johann bewohnte und in denen damals auch deren Marter, dre Königin von Bayern, mit anweleud war. ES war Nach!« und ich ging auf dem Eorridor auf und ab; auf einmal hörte ich leise Schritte, wa« mich zu dieser Stunde auf dem einsamen dunklen Gange wunderte. Da sah ich einen Mann aus mich zukommen, in wel chem ich den Prinzen Johann erkannte. Ich zog meinen Earabiner an. that zwei Schläze daran und präserrtirte. Der Prinz öffnete die Thür und verschwand. Da m^ß waS vorgefallen sein, dachte ich, und plötzlich donnerte von Neustadt herüber ein Kanonenschuß, dem noch hundert an- dere folgten. Au« der Thür trat ein Lakai, reichte mrr einen großen Bimkrug uud forderte «ich aus, z» trinken. Ich zeigte ihm aber ein finstere« G-sicht mit der Bemerkung, ich stände auf Posten und wüßte wa« ich r» thun »nd zu unterlassen hätte. Hierauf erwiderte der Lakai, er brächte den Trunk auf hohen Befehl, e« fei ein junger Prinz angekommen und ich sollte nur zugreiseu. Da habe ich denn tüchtig Bescher» gethan. Ich freute mich und dachte, wenn der ueugeborene Prinz nach seiner ersten Schtldwache geräth, welche al« Huf- und Waffenschmied von Jugend auf im eisen- sprühenden Feuer gestanden und tüchtig drauf losgeschlageu hat, so wird er tu seinem hohen Staude ein tüchtiger Feldherr werden. Da» habe ich numuehr erlebt, und mein Gedanke in jener Stund« ist in Erfüllung gegangen, denn der fürstliche Sohn ist ein ruhmvoller Feldherr geworden, hat in uud vor dem Feuer gestanden und den Feind geschlagen wie ich da« Eisen aus dem Ambo«." — Diese in treuherziger und un- geschminkter Weise gegebene Mtttheilung wurde gleichzeitig mit dem Gratulations-Telegramm Sr. Majestät dem König gemeldet, welcher wenige Tage nachher seiner ersten Scbild- wache al« Andenken an jene Stunde eine werth volle Brillantuadel übersenden ließ. -f Dresden, 18 «at. Die außerordentlich gemüthlich begonnenen Elbuserbauten unter halb der Terrasse hat da« Hochwaier zerstört uud mau muß von Neuem ansangeu. Lach aus der Terrasse selbst über dem Durchbrach hal eine Senkung Neubauten nöthig gemacht, und so könnte am Ende viele« vom schlimmen Früh- jahrSwetter hervorgerusene Ueble besprochen »erden. Kummervoll betrachten die auswärtigen Wtrthe de» Himmel, der aucv zu Pfingsten sich nicht ausheitern zu wollen scheint, während die Wirthe in der Stadt sich Planerische« Laqer- kellerbter znlegen, welche« den p. p Viertrivkern al- da« Neueste und Beste empfohlen wir», und damit eine doppelte Anziehungskraft ans die vom Wetter einqesperr ten Stadtbewohner aasübea Za dem Mißmuth, welchen die Natur hervor- rnst, gesellt sich dann noch der der Geschäftswelt über die Geschäft-stille besonder« in der Bölsenwelt. In großen GrschäslSstuden, m welcher: sich vor etwas länger denn Jahr und Tag di-, kauf- und oerkauiolustige Menge drängte um> Hunserte von GeschäflSvrieseu emliefcn und zr. beantworten waren, betrachten die Herren da»' E.scn ihrer müßig in ihren Händen ruhende.. Fer-er. statt oe« «m sic sonst herumschwirrenden GolvcS rn Gestalt von hohen Zrn« tragender Papieren. Nur ans dem Felde der DreSdene' Politik herrschte in diesen Tagen Leben un Bewegung, und da« „Karnickel hat angrsangen". spielre dabei eine ebenso große Rolle, w; die Fangeisen ihre Rolle spielten, welche zurr Ergötzen seiner Gegner sich der LtberaliSmue selbst legte Da« fatale V. der Badewitz Biedermann, Bierey. Braune, Bromme rc kara und kommt im Mikrokosmos der sächsischei Politik ebenso in Beiracht, wie daS B der Bona Parte, Benst, BtSmarck rc im Makrokosmos der allgemeinen Politik. Doch genug hiervon, denn südlen wir «r-S auch nicht „gekeilt in drangvoll fürchterlich: Enge", so fürchten wir doch für den Augenblick die Bettzätiguna dc« Goethe'scher Spruche« von irgend einer Seite: „Im üuslegen seid frisch und munter! legt ihr'« nickt au«, so legt wa« unter". Schlimm genug, daß e« unter un« dahin gekommen ist! Inzwischen tn solchen Augenblicken erinnert man sstr» gern der -roßen geschichtlichen Ereignisse und Griialten, welche in denselben eine Rolle spielten. So gedachten wir denn auch unserer Begegnung mit dem fried fertigen fiebenbürglsch-sächftscheu Piarrer Stefan Ludwig Roth im Wmter 1849 kurz vor seiner Verhaftung durch die llagarn. 25 Jahre waren e« am 11. Mai, daß der edle Mann von un garischen. republikanischen Kugeln durchbohrt niedersank. KriegSrechtlich war er verurthetlt worden, nachdem Chavyr und Genossen ihn deS 1'andiSveriatheS angeklagt hatten. Und doch be- stand sein eigentliche« Verbrechen nur darin, daß er deutsch gestaut gewrfen, und doch hatte Lhany' al« ungarischer Landescommissar in Siebenbürgen un« noch Anfang März die Hand gedrückt und gebeten, den Deutschen draußen im Reich« zu sagen, wie die Unzarn jederzeit bemüht wären, mit ihnen in Frieden zu leben und gleiche politische Ziele zu verfolgen. Ehanyi hing am 10. Oktober 1849 zu Arao am Galgen und es war sicherlich keine Vergeltung, die ihn hierbei ereilte, denn ein Haynau war ja am allerwenigsten dazu berufen, den Rächer eine« uoschuldig Hingerichteten Manne«, wie Strsar Ludwig Roth, zu spielen; aber wenn wir in spätere« Jahren de« Schicksal« beider Männer, de« Richter« und »e« Berurtheilten, gedachten, konnten wir un« de« Vergleich« »och nicht ent halten. Unsere Männer von 1848 sind stolz aus ihre Erlebnisse von vor 25 Jahren, ah, wir haben auch Einige« tn Mer Zeit im Dienste
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite