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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187406031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-06
- Tag1874-06-03
- Monat1874-06
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1874
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«-'-»i'S'M.r ^ >v K' -»-r-p» <D* /D -S^, Erschetst läßlich früh 6»/, Uhr. »rduttt«» out Lkprdtltoa JohmmiSgaste 33. seranUv Redacteur Fr. tzSiiLn. Sprechstunde d. Redaclioa «orwiliag« vou 1t—12 Uh« »achmiiia,» ,oa 4—L Uhl. Imahme der für die nächst- »vlaenbe Nummer bestimmten zmerale an Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags. an Sonn- und Festtagen früh bis V,S Uhr. Fütalr str Z«lstrateu«aaahme: Otto Klemm, UniversitLtSstr. 22, LouiS Lösche. Hamstr. 21, pari. WpMtr „Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt LcS Kvnigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auslage 11,800. AdauvrmrutsprrtO vierte'.iLhrlich 1 Thlr. Id Nar, rucl. Bnngrrlohn t Thlr. 20 Ngr. Jede euizeiue Nummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Lediihrrn für Txtrabrilager» » ohne Postbesbrdrrung t t Thlr. mit Postbrsördrrung 14 Thlr.. Inserate agespaltenrDourgoiSzeik 1'/,Ngr Brößrrr Schriften laut unserem PreiSverzrichmtz. Lectame» »ntrr d. Lrdantmsßriit die Spaltzeile S Ngr Inserate find stet» an d. «pkdiiic, zu senden. 154. Mittwoch den 3. Juni. 1874. » k lcig-z»,, v. ft Zur Nachricht! i Kür die dir 2». Mai 1874 riugetteserten Goldmünzen könne» di« Gegenwert-« hier erhob«» »erden. Leipzig, dev 2. I»vi 1874. KSuigltch« Lmtserl« Dmel«h»se«E». Bekanntmachung. Bon dem Unterzeichneten Amte wurden im Lans« de» vorigen Monat» der vormalige Top st i« König!. Bezirksgericht Herr 3alt«» Herwan» VasG, der vormalige HiUfSarbeiter im Einwohvnbnreau Herr Gnsta» Adolf Schtwmrze, der vormalige Hülssarbetter t« Krrmdenbur. Herr August Gottlieb Franz Mugltug und -<»to der vormalige Gerichtsbrtfitzer im Kgl. Bezirksgericht Herr Emil Rudolf Wischuer alt Bice-kegiftratore» avgestrllt, wogegen dem bisherigen Registratsr Herrn Johann Friedr. »ilh. Gteiwhwwse» die Stelle de« zweite» V»lkzei»8ie«te»»«1S übertr-aen worden ist. Leipzig, am 1. Juni 1874. DaS Poltzeiarmt -er Stadt Leipzig. vr. Rüder. Trinckler, Vecr. Neues Theater. Leipzig, 2. Juni. Das Saftsptel de» Herrn und der Frau Ewoboda kündigt eine Lera der Offenbachiaden an, die bei uns in fast regel- mäßigem Turnus, gewöhnlich mit der heißeren Jahreszeit, vielleicht wegen der größeren Zulässig keit der olympischen Costüme, wieder kehrt. So sahen »ir gestern die „Schöne Helenas LS hieße Enten nach Lthru oder vielmehr nach Sparta tragen, wollten wir über diese spartanische Prin zessin, die so wenig mit den Epartaneriunen des Lykurg gemein hat, oder über ihre Eonrsähigkeit im Theater am Schwaventetch noch ein kritische» Wort verlieren. Diese ist seit drei Directiouen ein knit »eeowpli, und wir wünschen nur, daß un» nicht ein ganzer Platzregen von Offenbachiaden überfluthrt. der zuletzt doL eine Art von Pfütze bildet, ans welcher die neun Musen nicht mit unbefleckten Gewändern herauskommen. Ebenso» ver.ii können wir über Herrn »nd Fra« Swo- bosu al» „Helena" und „Parst" elwas Neue» sagen; längst bekannt ist hier dir kecke und drastische Helena der Frau Swododa, die im ersten Act so flott sich verliebt »nd im zweiten so lebhaft träumt, die so vielsagend zu trillern versteht «nd dir Recepte zum ehelichen Glück mit so artiger Verbeugung ihrem Gatten verabfolgt; längst be- kanrt ist hier auch der junkerhafte Part» deS Herrn Swoboda, mit seinem Zwicker und seinen oft genäseiten Pikanterieen, wahrend der ionische Dialekt deS Homer bet dieser schönen Helena durch Anklänge an die blaue Donau vertreten wird. Die Offenbach'sche 3lia» war zum Theil neu besetzt. Unser erster Charakterdarsteller, Herr Klein, spielte «nd sang den Agamemnon, den er als eine Art von Mylord darstellte, die bei» de« Ajaxe wvrden von Herrn Bürgin »nd Herrn Hoßseld mit angemessener Kindlichkeit unS vorgesührt, und den Achilles spielte Herr Broda mit herausfordernder Heldenhaftigkeit md bluttriefenden Geberdcn. Kran Holz stamm war Klytemrnstra «nd gab diese tragische Königin mit der handgreiflichen Bornirtheit, mit welcher Offenbach im Gegensatz zu Aeschylos und Te»peltty sie auSgestattrt hat. DaS Hau» war trotz der Hitze sehr gut be sucht; lebhafter Applaus wechselte mit gelegent liche« Zischen. Namentlich mißfiel die Scene, wo Helena, nachdem sie ihren „Tugendsack" ab ge»orsev, den Pari» in Abwesenheit ihres Gatten umarmt, vn» besremdrte dies einigermaßen; denn da Helena ein durch Notorietät sattsam lrgttimtrtes Frauenzimmer ist, so darf man sich doch über da», was sie treibt, nicht mehr wun dern oder ärgern. Wem'ü nicht gefällt, der bleibe zu Ha»fe — und weun'S Alle so machten, > so wäre dies das wirksamste Radicalmittel gegen dir Offenbachiaden aus der deutschen Bühne. Rudols Gottschall. Aus Sta-t «u- Lau-. * Leipzig, 2. Juni. Die Finanz-Depu» tatton der Ersten Kammer in Dresden stellt zu dem Decret, die Bewilligung eines Bet trag» zu den Kosten der Borarbeite« für eine Canalvrrbtndung der Stadt Leipzig mit der Elbe folgenden, von dem Beschluß der Zweiten Kammer etwas abweichenden Antrag: I) der Handelskammer zu Leipzig zu den Kosten der von derselben auszuführenden Vorarbeiten einer ungefähr neun Weilen langen Eanaltrace von Leipzig io nördlicher Richtung nach der Elbe zur Einmündung in dieselbe bei Wallwttzhasen einen Beitrag bis zu 8«00 Thlr, 2) dem Elster» Saale-Eanalvereiu zu Leipzig zu den Koste» der von desselben auszusührenden Vorarbeiten einer uugrfähr drei Meilen langen Eanaltrace von Leipzig m westlicher Richtung nach der Saale, dann, wenn die eignen Mittel des Vereins nicht ausreichen und wenn die vollendete« Vorarbeiten und die Kostenberechnung darüber de» König lichen Ministerin« des Innern zur Einsicht» nähme überreicht sein werden^ eine» Beitrag bis zur Höhe von 1000 Thlr. zu gewähren. »Leipzig, 2 Juni. Die Ftuauzdeputatiou der Ersten Kammer in Dresoen hat durch Herrn von ErdmanuSdorf einen sehr eiogehenden Bericht über die Ltseabahn-Vorlage der Staatsregieruug erstattet. In dem allgemeinen The»l de» Bericht» spricht die Deputation au», daß sie nach wie vor an folgenden zwei Grund sätzen sesthalte, 1) daß es bet der in Sachse« schon so weit voraeschritteueu Entwickelung des Elsenbahnw.seus offenbar ein großer Fehler sein würde, demselben nachträglich noch ein festes Princip auszwäugen zu wollen, daß vielmehr in jedem einzelnen Falle genau untersucht werden müsse, ob und inwieweit das Bedürfnis de- Lan de» oder der einzelnen Gegend den Bau einer Bahn überhaupt al» unabweisbar uöthtg erschei nen laste, »nd daß, wenn diese Boisrage be jaht werden müffe, die Beantwortung der wet teren Frage: „ob Staats-od« Privatva» ?' nur entschieden werden könne, nachdem man die mo- meutauru Verpflichtungen, welche der Staat bereit» in finanzieller Hinsicht oder in Bezug aus den Bahnbau übernommen hat, und namentlich, nach dem man den Stand der Staats fivanzeu, sowie die momentane Lage de» Geldmärkte», die größere oder geringere Leichtigkeit, Anleihen zu machen, gründlich r.nd vorurthetlSfrei erwogen habe; daß eS sonach unabweisbare Ausgabe der Gesetz- gebunzSfactoren sei, nicht nach festen theoretischen Principien zu versahren, sondern jedes einzelne Gesuch in» Auge zu fasten »nd vor Allem darauf Bedacht zu nehmen: die gefammie Entwickelung de- Verkehrs jederzeit naturwüchsig zu erhalten. 2) Daß der Staat nur in dem Kalle berrchtiat ist, das Eigenthum des Grundbesitzers mittelst Expropriation zu eutäußern, wenn rin wirkliche», unabweisbares Bedürsuiß uachzuweisen ist, oder der Staatszweck es erheischt, daß dagegen die Besugntß zur Exp.opriattou überall da zu ver sagen ist, wo es sich nur um ein reines Specu- lationsgeschäft eines Privatmannes, einer Lou- curreozgeseüschaft oder eines Gründerconforttums handelt, daferu nicht die mit der Expropriation bedrohten Adjaeeuten selbst erklären, daß sie be- reit sind, in die Beschränkung ihre« Ligenthums- reckt» zu willigen. * Leipzig. 2. Juni. Das Project einer dritten Eisenbahnverbtuduutz zwischen Leipzig und Dresse» scheint nicht ausgegebe« werden zu sollen. In dem nachträglich von der Regierung dem Landtag vorgelegten Eisenbahn- beeret findet fick» dieses Unternehme« wieder vor. Die Regierung bemerkt, die betreffenden Unter nehmer hätten neuerdings anderweit« Terrain- stützten vorgenommen und feien aus Grund der selben zu eiuer theilweiseu Veränderung der früher beabsichtigten Linie gelangt. Die Haupt» liuie soll nicht mehr die Stadt Wilsdruff direct berühren, sondern mit diesem Ort durch eine später in den Plauen'schen Grund sortzusühreade Zweigbahn verbunden werden. Die Bahn würde danach die Orte Röhrsdorf, Schönnewitz, Graußig. Neckanitz, Ostrav, Mügeln, Mutzscheu, Trebsen, Ammelshain und Hirschfeld berühren. * Leipzig« 2 Juni Die Maadeburg-Hal» berstädter Eisenbahn beabsichtigt, von jetzt ab während des Sommer» alle Sonntage einen Extrazug von hier nach Thal« und zurück abzulasten Derselbe wir» um 5 Uhr vormittags hier abgehen un» vor Mitternacht wieder ein- treffen. Seine Fahrzeit wird etwa 4 Stunde« betragen Die Preis« sind erheblich ermäßigt. Sp-ciellere Angaben werden in den nächsten Tagen durch Inserate bekannt gemacht werden. * Leipzig« 2. Juni. Ein wohlgesinnter hie» figer Lorrespondevt de« vincultrten „Chemnitzer Tageblattes" findet natürlich die vom Minister »es Innern getroffene Verfügung in Betreff der Leipziger Amtsblatt»srage für durchaus wohldegrüudet und wirst zur Beschönigung des ministeriellen Verfahrens mit tugendhafter Ent rüstung einen Rückblick aus unsere „Laudtägltcheu Betrachtungen", welch« ja eben der ministeriellen Entschließung zur Veranlassung dienten Er fühlt sich förmlich gekränkt durch unsere Schilderung des Treibens in der Dresdner Abgeordneten- kammer und schließt : Kurz, der tuudtLglich« Ligeblatt« - Beobachter giedt eiu« Schilderung vo» unseren Landtags- Debatten, daß «au auSwärtS (warum bloS da?) -landen mnß, wir seien ia Krähwinkel oder »bdera. Diese letztere Bemerkung ist eigentlich für ein Amtsblatt etwas unvorsichtig, indeß sagen wir dem Herrn Eorrespondevten den herzlichsten Dank für seine sei« und geistvoll« Auffassung unserer Schilderungen. —r. «ie die Reuuberichte im Tageblatte be- reit» «itthellteu, verunglückte am zweiten Renn tage bei der Steeple > Chase das Halbblutpferd Kootb.ll des Herrn Lieutenant v Cawpe bei der Passage »er Mauer durch eiueu Sturz dadurch, daß es sich ein Vorderbein aus der K^gel fiel. Da« arme Thier lag lange, bevor eia Fuhrwerk er- fchieu, um es nach der Scharfrichteret zu dringen. Man suchte da- Pferd auf einem q^.r darauf gelegten Brette hinauf zu nantp^rliren, wobei es jedock» durch eine starke Bewegung hrrabstürzlc »nd dabei noch ein Hinterbein brach So lag das gequälte Thier noch lauge Zeir aas dem - Rasen, ohne daß Eiwas für dastelve geth:n ^ wurde, di« endlich ein Prckträger, wie erzählt wird gegen eine Belohnung von 10 Neugroschen es übernahm, das Pferd zu tödten Die« bewerk stelligte er mit ungeschickter Hand mittelst eines gewvhnliche« TaschenmisterS, womit er »hm den Hals durchschuitt. So starb das edle Thier einen qualvollen Tod. E» dürste doch erwünscht sein, daß bet künftigen Revuen an solche Unglücksfälle gedacht werden möchte und Jemand, vielleicht ein Thierarzt, bei der Hand wäre, welcher solch rin ruintrteS Rennpferd sachverständig ohne Qual von seinem Leiden befreite. Wir gedenken hierbei eine« vor einigen Jahren ans nuferem Rem Platze vorgrkommenen ähnlichen Falle-, wo da« d-m Premierlieutenart v Einsiedel gehörige Rennpferd Millefleur von einem Pferdeschlächter auf »er. UvglttckSstätte ebenfalls mit Unverstäudniß geiödte! : und zum Ueoerstaß da« Fleisch des abgehetzten und abgeävgsttgten Thiere« auch noch aiS Nah- s rung-mittel im Schlächterladen verkauft wurde. * ^ Leipzig, 2. Juni. Am vorigen Sonntage beförderte unsere Pferdebahn insgesammt' 8709 Personen. Davon kamen aus die Read- . nitzer Linie 1787 Personen, Connewitz« Linie* I 2128 Personen, Plagwitz Lindenau« Lrnie 2t47 : ! Personen, Eutritzsch« Linie 1089 Personen uns' i Gohlis« Linie 1580 Personen, zusammen 8709 , ' Personen. Leipzig, 2 Juni. Ein am Sonntag wegen j Trunkenheit im Dienst un» brutalen Benehmen« j gegen Borgesetzte entlasten« Eovducteur der,' Pferdebahn wurde am Montag vormittag; s vom BezirkSgenSdarm in Rcudni» in Hast ge nommen und an das Königliche GerichlSaml I. abgeliefert, weil « im Directtonsgedäude daselbst nicht nur äußerst rüde anstrat, sondern sogar an dem BetriebSdirector fich tbätlich vergriffen hatte. D« Mensch hatte obendrein ein Zrug- niß, welches ihm, wie «'s verdiente, ausgestellt worden war, nicht annehmen, sondern aus alle Fäll« und schließlich mit Gewalt ein günstig,S «zwingen wellen. Derselbe wird sei» renitentes l nn» gewagte« Benehmen schwer zu bereuen haben, l LI Nmbuitz, 2. Juni. Kürzlich hatte eine der l die Chausteestraße Hierselbst unsicher machenden * jungen Damen eiueu Herrn zur Begleitung zu? veranlassen und bis iu »ie Heinrichstraße zu ver- s locken gewnßt. Daselbst augrkommev, schwindelt' sie Demselben ei« Geldstück ab «n» entflieht da- ? mit. Der Begleiter will fich diese Art Diebstahl' aber doch nicht gutwillig gefallen lasten urd eilt j ihr «ach. Die Flüchtende schreit um Hülfe, der Nachtwächter «scheint und Diesem druuucirt das weibliche Wese» ihren Verfolger als einen Men- scheu, der ihre Lugend bedroht habe. Der Mann wird hierauf arretirt und zur Haft gebracht, doch bald wird feine Unschuld erwiesen und er entlasten. Die freche Devuuciautin entpuppte sich hingegen inzwischen alSeine bereit-mehrfach wegen Diebstahls, Unterschlagung und gewerbsmäßig« Unzucht bestrafte arbeitsscheue Herumtreiberin aus Stötteritz. Gensdarmerie und OrlSpolizei fahndeten bereits aus dieselbe. Am Mittwoch Abend »un begegnet einem in Ltvtl gekleideten Reudnitz« Poltzeibeamteu und zwar «iederum aus der Ehauffeestraße ein allein gebendes Krauen- zimm« unter verdächtigen Umständen, die ihn zu näheren Nachforschungen veranlassen, und siehe »a — er hat die längst eifrig Gesuchte gesunden; er kündigt ihr die Arretur an »nd bringt fie in da» Reudnitz« G-sangeulocal, vor welchem sich- eine bedeutrnd« Menschenmenge aufpflanzt. Partei - für die Arrestatiu «greift und der Einschließung s des Frauenzimmers alle möglichen Hindernisse in» den Weg legt. Trotz der Drohungen »ad Schimpfe ' rete« de, Menge gelingt die Einschlteßuv» den- - noch. Da der Beamte in Livil der Menge gegen über, und da scho» einzelne Individuen Befreiung« - versuche für die Arretirte gemacht hatte«, sich nicht zu behaupten getraute, eilt er i» feine nahe Kriegen« Wohnuua. wirst fich iu Uniform und kehrt hinaus zurück. Doch wer beschreibt fein Erstaunen, als er beim Erscheine» im Gesäuguiß hört, die verhaftete lei wird« fort und zwar aus ganz natürliche Weife. Kurz nach »er be schriebenen Lutieruuvg »es OrtSpolizeibeamten war nämlich eia Herr bet d« Wirrhschaslniu des GesängnißhüterS «schienen und hatte dieser »nt« der Angabe, er sei ..GerichtSfchöppe", den Schlüssel zum Acsanger.cn-Local abgeforvert, darauf die Zelle der Tesaugeuea arfgeschioffen, die Letztere großmüthig entlassen und der verdutzten Wirth- schasterin hieraus den Schlüssel wieder emgehäadigt Die nun folgende Verwirrung läßt sich kaum scbüde u. Gendarmerie und OrlSpolizei vigtltren von Neuem Das Königli^e GerichtSamt har die nähere Untersuchung dieser Angelegenheit zu führen, und man ist allgemein gespannt, wie sich der „GericknSschöppc" — «ln folcver ist es »Lmlia, in Wirklichkeit gewesen — au« dies« Affatre ziehen wird , nd w:lche Motive ihn zn seinem Verfahren peielte! haben mögen. — Am Mittag d-s 28 v. M. fanden zwei Fragen, welche polz lesen gingen, auf de« in der Nähe von AltmanoSgrÜn im Boigtlaudc befindlichen Otlo'fchen Holzschlape den Holzar beiter Hey mit seinem 4jährigen Kinde schlafend bei einem Feuer. DaS Feuer, welches Hey ent- zündet hatte, war während seines Schlafes be- deutend größer geworden, hotte einige Haufen Büschel «griffen und die Frauen kamen geradr noch zur rrchlen Zeit, um da» Kind vor »em Flammentod za retten. Hey raunte, als er de: Gefahr ansichtig ward, davon. Da» Feuer brä tele sich über ca. 8 Scheffel Areal aus und vn-' uichtete 20 Schock Büschel und einige Klafter., Scheit- und Klöppelholz; von einem dem Gutt- besitz« Wunderlich gehörigen K efernbestande ist ein Theil bis an die Wipfel verkohlt. Der Ar- strengung Herbeigeerlt« gelang es, dem Femr schließlich Einhalt zu thun. Leider hat sich de: unglückliche veranlass« des Brande» währen» desselben m einem etwa 500 Schritte weit davon entfernten Teiche ertränkt. Er hinteriäßt eine Frau und 2 Kind«. * Pulsnitz, 1. Juni. Dem Werkführer in der käsigen Pi.ffcrküchelel dt«82zährigen Leipziger Bürger« G Bub nick, Herrn Friedrich Gustav Zeroig, ist jür feine lanajäyrige (25 Jahre) und treue Arbeit im Bubnick'schen Geschäfte d:e große silberne PreiSmedatlle mit der Aufschrift: „Zur Belohnung des FleißeS" vom Kgl. Min.- strrium deS Innern bewilligt und sammt Le. - leibungSvecr:! auSgehändrgl worden. * Strehla, 31. Man Am 29 Mai ist im Dorre KIlNgeuhaln die dem Gutsbesitzer Dtttrtch ge hörige Scheune mit ihrem Vorrath an Stroh rr. uiedergebrannt. Das Fe»« ist durch das Spiel« »es Dtttrich'schen fünfjährigen Sohnes mit Streichhölzern entstanden. * Lunftnau, 30. Mat. In diesen Tagen ent- stand in dun Laubgehöl» in der Nähe des Dorfes Lirlhenst-orf un Ehemmpthal eiu Wald- dr and, wrlchcr etwa 3 Acker deS Bestandes ver- zehrte. Spaziergänger dürsten durch uuvorfich- l ge« Gednhrin da? Feuer verursacht haben. — Der zeilhrrige G«,cht«amtma»n z« Wetßen- berg Philippi ist zum GerrctzlSamtmam» bei dem AerichtSamtc Ostrih «uannl worden. — Das Mmlst-rmm des Innern hat aus Grund sachverständig« Begutachtung beschlossen, die Holz - Cemeut - Bedachung aus »er Fabrik von G. FenScky und Hahn «Hirsch- derg in Schlesien unter den ia d« Verordnung vom 29 September 1859 angegebenen Beschrän kungen bis aus Weiteres und vsrbehältlich de« jeseSmaiigen Wlderrus- als Surrogat harter Dachung LUi'aerkenneo. — Die Wlrkjamkrit des Bezirksgericht« Löbau aiü sollen und »er gericht-amtliLen Geschäftsabtheiluugen desselben, einschließlich de« Handelsgerichts »m BezirkSgnicht, endigt mit dem 31. Iu!» 1874 Für die Zelt vom 1. August 1874 au werden die Terrchlsämt« Löbau und Reusalza in da« BezirkSgnicht Bautzen, uud die G«lchlSä.r't« Bernsiadt, Üerrohut und EbnSbach in da« Bezirksgericht Zittau eivbe- zirkt, und die dem Bezirksgericht Lödau »m Ge- meindebezirk der Stadt Löbau übertragene» ge- r'chtsawiiicken Geschäfte dem Gerichtsamte Löbau überwiesen. (Eingesandt.) -rächektchrr u»f»« t» Zur B«ri»,l'ouug des im Nachtrag« zur letzten Dovu«S>ag«.Nummer de« Tageblattes enthal tenen Artikel« an« Reudnitz, möge Folgendes dienen: E« vergeht selten eine Nacht, nameutltch Svun-
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