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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187406200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-06
- Tag1874-06-20
- Monat1874-06
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.06.1874
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. »«»«No» »t <»Pk»t1t0, JohamriSgaff« rr. Berautw. Redacteur Fr. stüttt«. Lprechstuad« d. Rrdactioa OvrwUia,» »oa ll—12 Uhr N»ch«>rta-I »»a 1—r Uhr. Annahme der für die uüchst- soioendr Nummer brstlmmlm Jnierate an Wochentagen bt- 8 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis V.S Uhr. FtU»tt str Zustratraanuahmr: Otto Klemm, UniversitLtSstr. 22, LouiS Lösche Hainstr. Li, pari. Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgeschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. «»fl»,« u,»«». >h»„r«e,t»»rrt» otertelMUch 1 Lhd. 1» Rar, incl. Brmgrrlohu iThlr. LU Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. «gebühren für Extrabctlaga» ohne Postbrfvrderung 1! Qtk. mit Popbrförberung 14 Lhlr. Zflscrate «grspaltentBourgviSzetlr 1'/,Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichattz. Hertmoe» »ater » »e>artt»«ßrtch die Spaltzrile » Ngr. Inserate sine stet» an d. Cepedttio» zu senden. 171» Sonnabend den 20. Juni. ...1874, W»- Zur gesälligeu Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag deu 21. Juni um Vormittag« bi« 'j.9 Uhr Bekanntmachung. Der diesjährige tute*u«tt»«»le Ar»tz»ete««a,rt i« Aetuzt- »trv WKwutug tzo» IL. Jult diese« Jahre« in den Räumen drS hiesige» Schützenhaufe« gehallen. Leipzig, am 19. Mat 1874. Do, Astwth de« Stwdt Sechzig. , vr. « Stephani. G «echter. Bekanntmachung. Wog« Borlegnng der WchtztO««», . Gch»«h»e« nach der We»»g,»d«>e (l. Stag«, Eingang vom Ritterplatz) werden die dermalen t« Rathhans« beftnvltchen Expeditione» tzev We»e,he- nutz Peusonnlftewe, - Gt»»«hnae WlttiUdoch de» 17 un» D»»«rrSt«g de» 18. tztes. Ukw». und die der Wr«»dfte«ee- »nd Vrnndenffengeldee - Eit«uah«e Krettug de» IS. dies. W1»«. geschloffen sei«, von G»««»de»d de« AO. dies. Mo«, a« wird die Gt»dtOe»er-tMi»««d»e in den neuen Räumen expediren. Leipzig, den 15. Juni 1874. Der Math der Stadt Lechztg. vr E Stephani. G. Drcchler. Bekanntmachung. Die Lieferung der für den Zkichneruuterricht tu deu städtischen Schul« oesvrvarliche» WK»tztlt«rG<Ue»stäntze und VKwdeA« soll tu Accorv vergebe» Werve». Diejenigen, welch« stch hierbei bothetliaen wollen, werve» hiervnrch «ufgeforverl, Zeichnungen nnv vednflguugen i» Rath«-B»»amte etr>z»seheu nnv ihre Preissolverungen »aselbß, bi* ANoutüa de» *. Juli I., Aheutz» S Vtzr, versiegelt und mit der Aufschrift „Zeichnen-Unterricht" etnznreichen. Diejenigen Offerten, welche «icht »orstogolt »der »tcht mit der vwrgefchrtehe»«» Aufschrift versehen stad, bleiben unberücksichtigt. Leipzig, deu 17. Juni 1874. De« Math» Gchuldeputattw«. Laudrssyuode. »*» Dresden, 18. Juni. Am heutigen Lag« fand »ieErössnung der außerordentlichen evangelischen Landeßstznode statt, vor aus gtug ein Gottesdienst tu der evangelischen Hoskirche, wobei der Oberhoiprediger vr Kohl- ? schütter die Predigt hielt. In der Eröffnung« j sttzurg waren von den Ministern 1» Lruogellcls: die Herren v. Friesen und v. Gerber, sowie? mehrere Stäche deS CultnSministerinm« anwesend. Herr StaatSmivifier vr. v. Gerber richtete a» die Versammlung solgenb« Unsprache: Hochwürdige, Hochgeehrte Herren! Die drei Jahre, welche seit der ersten LaudeSsynode verflossen find, haben auch für unsere evangelische Lande», ktrche wichtige und bedeutungsvolle Ergebnisse gebracht. Manche der aus jener erste» Synode ausgesprochene» Wünsche haben in dieser Zeit ihre Erfüllung erhalten; e» sei gestattet, daran zu erinnern, daß durch die mit den Ständen de» Landes verabschiedeten Pension», und WittwenpenfiorrSgesetze für evangelische Geistliche, sowie durch die sowohl auf dem vorigen al» auf diesem Land- tage bewilligten StaakSzuschüfse zur Verbesserung de» Lurkomrnen« der Geistlichen Wesentliche» geschehen ist, um die äußere Stellung der Letzteren zu sichern und mit den veränderten Ansprüchen der Zeit mehr und mehr in Urbereivstlmmung zu bringen. Bor Allem aber find durch Verabschiedungen mit den Ständen de« Lande« die Bedingungen erfüllt worden, von denen die An», sührvng der auf der ersten Synode beschlossenen Lonsistorial. »rdnuRg und de» neuen die Besetzung der geistlichen Stellen betreffenden Lirchengesetze» abhing. Diese neuen Ordnungen «erden nunmehr in Verbindung mit der allgemeinen veiwaltung«reorgauisation noch tm Laufe diese« Jahre« io« Lebe» treten. Da» Kirchemegimeut ist sich wohl bewußt, daß in Demjenigen, was bisher geschehen ist, noch nicht der Abschluß der Reformen enthalten ist, welch« tm Inter- esse unseres Kirchenwes.u« wünscheuSwerth e> scheinen; von de« vielen inneren Fragen abgesehen mag hier nur an di« Nolhweudigkeit einer allgemeine» gesetzlichen Regelung des »mt«riuko«we»S der Geistliche» erinnert »erde». In dem Augenblicke aber, da de, «»tritt der »«»«, mit den hierzu erforderlichen Vollmacht» auSge- stattet» Airchrnbehvrd« unmittelbar bevorstrht, «nßte e» geb,t» eischr»», diese, letzter» die Etolettmi, j»rr «eitere» Reformen zu überlaffeu. welch«. »»» sie gedeihlich sei, sollen. riue »»«schlleßlich hieraus g«. richtete, «ruvterbrechme »nd planmäßige »rdrit er- sorderu ra wird d,h«r «nfgabe der tm Jahr« 1N7«i»sa»n»M. tretend» »rd-.»tliLea L«i.d»4sy,ode sein, dieumfrleud« Lvrlage» zu berat»», welch« inzwischen zur Besrie- di,»Mg der eben bezeichnet«» wichtig» Interesse« der «»«»Igelisch-lutherische» Laudeekirchr »«rbereitet »erd» svll». Weuu u»u gleichwohl da« Kirchenregimmt jetzt eine a»ß«lordrutlich« Synode bernsr» hat, so liegt die B«r»»laff»»ß hirrz» in der im Shuodaladschirde vom 7. J»»i IS7I rrtheelt» Zusage, daß der L»»d«ssy»,dt vor de» JnkrasMetm de« neuen Schulgesetzes ein« Vor lage über die Art und Wr,s« der Beaufsichtigung deS Religionsunterricht» durch da» LaudrScoofisturk-m zu- geh» solle. Die zu, Erledigung dieser Zusage dieue»d« Vorlage ist Ihnen in Verbindung mit zwei ander» dringlichen Vorlagen bereit» zugegangen. T» erkläre ich denn Namens der in Lrn-xotici, de- »nftragten Staat-minister die außerordentlich« Synode für nbffnrt und ersuch« den Herr» Alterspräsident», daS ihm gebührende Lmt zu Übernehmer:. Die Versammlung schritt hieraus »vier Leitung de» AlterlprÜfideuten Pnstnr Klemm znr Wahl de» Direktorin«». Zum Präsidenten wnrd« mit 38 gegen 24 Stimmen Kawmerherr von Zehnern gewählt; 18 Glimmen fielen «ns Bürgermeister Haberkoru, die übrigen Glimme» ,er'pl-tterten sich Bei der Wahl de» vice- Präsidenten fielen von 8t Stimmen 48 «ns dev Geh. Such nrakh vr. Hoffman» NU» Leihet Zu Geeretaireu Warden gewählt GerichtSamtman« Weidaner nnd Pastor Schwabe. Di« Versammlung nah« in der hentigen Gttznvg noch di« Wahl de« LegtttmntionS - RnS- fchnffe» «rd zweier Mitglieder de« Nedaction«. R»«sch»fse« vsr. Die erste Wahl fiel «ns Bürger« metstrr Haberkorn, Rrntamtmann Fincke, Oder» avpellaliovsraih Äeidhardt, Ldvocat Schenk und Oberbürgermeister Psoteuhaner, die letztere Wahl «ns Superintendent vr. Lechler nnd Adv. Jacob Die Leipziger 1l»ivrrfitArfrequru? t« 187A. II. DaS Semester ist in der Geschichte unserer Hochschule sehr bemerkenSwerth. Noch nie zndor erreichte die Zahl der„Snlä»der" eine solche Höhe (95b). Ebenso einzig steht die Zister der Philo logen überhaupt da. Lu» dem Reich« studiren 308 diese W stenschast, anßerde« vierzig eigent liche Ausländer an» Europa und Amerika (ver einigte Staaten). Unter Jene» find allein 13L Preußen nnd 94 Sachsen, unter Diesen 11 Oester- reicher und 12 Ruff». Auch die Eameralisten und die Stndireu- den »er Naturwissenschaften (Lhemie nnd Phtzfik) sind zahlreicher, denn je znvor. Von Jenen ha* man 58, von Diesen 189 »nter den Stndirendeu Eine wettere Moximalziffer biete« die hier Inra stndirendeu Sachsen dar. Dieselbe beträgt 357, beiläufig genau s« viel, al» die Zahl stimmt- ltcher Juristen tm Sommer 1845 auSmcchle. (Die Jnrtstenfrequenz tm Allgemeinen nah» bi« Ostern 1883 erheblich ab. i» Winter aus 1863 war sie bi« 257 herabgesnukeu, nachdem sie im Sommer 1849 ein Maximum von 423 erreicht gehabt hatte. L<tzter« Z'ffer wurde erst tm Som- wer 187S ctngeholt UN» übertroffen (464). Im letzten Winter wuchs sie bi» aus 960 an, im Angenbltäe beträgt sie 883) Da« Studtn« der Theologie tritt bei den Sachsen merklich in dev Hiutergrund. Die Fr», quenz diese« Sommer« hat nur 125 Theologen an« Sachsen anszuzrige», die zweitgerivgste Zahl in eine« 19jährige» Zeiträume (>855—1874). Die Medtctuer au« Sachse» find auch wenig zahlreich. Da» Semester führt deren 127 auf, die« «der ist gen«» dieselbe Ziffer, bei der die Sachsen sch», hör t» Jahre» ««gelaugt wareu (Winter 1815/58). Zn« Glück liegt etue Maxi- »alztffer ganz nahe, welche den Beweis ltesert, daß da« Studium eher zn- al« »dgeuommen hat, »nr daß »nsere Laudslrute mehr al« zuvor aus- wärt« studiren. I» Winter ans 1372 zählt« da« Personalverzeichuiß 155, i« Gommer 1172 »nd Winter 1872/73 je 158 Stndtrende der Medicin a»8 Sachsen aas. Freilich dars «au nicht vergessen, daß die vier Semester vom So«, «er 1882 bis Ostern 1884 noch höhere Zahlen hatten: 155, 181, 182 und 158. DtenichtsächsischeuNeichSangehörtgen vertheilen stch wie folgt: Prenßeu stellt 1016, die beiden Mecklenburg 58, Bayer« 4V, Anhalt 33, Altenbnrg 3l, Lobu z- Gotha 14, Meiningen 29, Weimar 28, ebenso viele Braunschweia. Hamburg 24. Sch«arzburg28, Oldeubnrg und Neuß je 22, Württemberg 2t, Darmstadt 28, Baden 18, Lübeck »nd kippe je 11, Bremen 1», Waldeck 5, Elsaß.Lothringen 3, Laueuburg 2 Studireude. von den übrige» Staateu S»ropa'8 sandte uu8 Raßlaud 78, Oesterreich.Ungarn 89, die Schweiz 41, Griechenland und Türkei 18, Groß- brikannte» 11, Rumänien 10, Italien 8, dt« Niederlande 4, Serbien «nd Frankreich je 2, Schweden »nd Norwegen t Stndirendeu Amerika, Asten nnd Afrika stellten z». sammeu 54 angehend« Jünger der W'ffeuschast, davon Amerika allein 58 (Nordamerika 45, S hrlt, Euba. Brasilien, Beneiuela 5). Afrika 2. Aste, (Indien) 1. — Dal „Personalverzeichniß" «acht überhaupt 44 Rat.o»al>tSi«»,terscheiduoge»l Obgleich »och nicht all« Ziffern der übrigen deulschrn UntverfilälSsrequevzeu bekannt find, so unterliegt e« wohl keinem Zweifel, daß unsere Hoch schule der Zahl ihrer Hörer nach noch immer an der Spitze steht, die am stärksten betuchte t« Reich ist. vr Whtstltng. Nerus Theater. Deifyiß, 19. Jnni. Da« neueste Lustspiel von G von Moser „Ultimo" ging gestern zum ersten Male über »nsere «retrr und erheiterte tu sehr vielen Ecenen sichtlich da« Public»«. Und damit hat e» auch deu Zweck erreicht, welcher dem Autor bet der Improvisation dieser bunten Scemnfolge vorschwebte. „Ultimo" ist im Grunde ein verschümter Schwank, w.e die meisten oenereu Stücke von Rosen, Schw-itzer und den ««deren jetzt da« Theater beherrschende» Lnstspieldichtern; »och der Schwank hat ja auch sei» gute« Recht. In der That scheint e« unfern jüngsten Bühnen autoren nicht mehr möglich, den mittleren Lustspiel- ton zu triste», wie ihuBenedix so glücklich in feinen besseren Lustspielen traf. W:r brauchen nur au da« „Stiftung-fest" za erinnern, besten solide' Grurdlage, der durchgängige Eonversation-ton von Benedix herrührt, währen» Moser einige possenhafte Schnörkel, den komischen Effect ver stärkend, aubrachte, die allerdings sich al« sehr wirksam bewährten, aber von Brned'x nicht an erkannt wurden, weil durch dieselben da« Lust spiel in eine Posse verwandelt würde. So kam e«, daß jeder »er beiden zusammeuarbettenden Autoren seine Waare gesondert auf den Markt brachte. Die Thatjache ist aber charakteristisch für da« verhältniß der Moser'schen Dichtwetse zu derjenigen von Benedix von etue« wirklichen Lustspiel verlangen wir einen komischen Grnndgedauken, der eine gewifse Tragweite für das Leben hat. ohne gerade eine moralische oder tendenziöse Etikette zur Schau zu tragen. In „Ultimo" könnte »an diesen Gedanken darin suchen, daß der Gelehrte, der de« Kaufmann znm Vorwurf macht, sein Erwerb sei et« geistiger und wohljeiler, bet seinem ergenen Experiment in Börsengeschäften vollständigen Schtffbruch leidet, wodurch dann umgekehrt be wiesen ist, daß der kaufmännische Stand eben- sali« die Bewährung einer geistigen scharfsinnigen Tßittgknt »ertaugl Ber de« ersten Ver schluß, dem besten de« Stück«», scheint sich dasselbe zu solche« echt dramatischen Gegen satz znzaspitze»; »der daun wird dieser komische »rundgedauke gleichsam verschüttet unter einer Fülle von Scene«, welch« «tt vemselben gar Nicht« gemein habe«, die, weit entfernt ihn in anderer Weise abzuspiegeln, nicht einmal an ihn ankliogeu, nnv erst am Schluss« de« Lustspiel« wird er wieder a»S einem Gerüll« von Motwen hervorgesucht, welche« der Antor darüber ge- schüttet hat. So ist der Ausbau de« Stücke« durchaus »«künstlerisch, und e« fehlt ihm die dra matisch« Spannung. In jenem Wettkampf zwischen dem Professor »nd dem Kansmauu sehen wir überdies da« einzige Lustsptelmotiv de« Stücke«; all« andern komtschen Situationen desselben gehören der Posse an. Ein Nomeo, der bet eine« Rendezvous mit keiner Julia zu enge Stiefel» aohat und zwischen Ent- zücken über b,e Augen der Geliebten »nd deu Schmerz, den ihm die eigenen Hühuerangeu bereiten, hin und her schwankt, »acht gewiß einen komische» Eindruck, nnd wen» zwei Liebend«, die mau allein läßt, tu zehn Miunten nicht daz» kommen, di« Lichter anzuzündeu, wa« mau von ihnen «l« eine Art »on Kenerprob« verlangte, so mag auch Die« amustreu, obgleich e« t» Grunde al8 wenig bewetskrästtg erscheint; denn die Ltebenveu kounteu »te Lichter in einer halte» Minute «»stecke» »nd nachher »sch lange genug mit einander piaudern. Doch man läßt sich dergleichen komische Männchen und Mätzchen al« Arabesken eine« heiteren Stücke» gern ge- fallen, nnr dürfen sie nicht znr Hanptsache weroeu. von einem Lustspiel verlangt «an endlich noch einen Dialog, der doch hin und wieder in der ruh-geu Strömung de« LoaversatiouSton« ver läuft, h'er und dort gleichsam erneu ernsteren Augenaufschlag ze gt, die Charaktere auch nach der komrjLen Scne hin mehr vertieft. Ja ,. Ultimo " herrscht die Hetzjagd eine« ganz »them- losen DralogS, der k»»m dazu kommt, einen Latz von etwa» größere» Gefüge ,« Ende zu führen; e« ist ein Sprühfeuer »on Eivsälleu »no Bemerkungen, darunter einige drollig« »uv witzige, wie man sie von Moser'» bewährter komischer Ader erwarten darf; aber die Leben digkeit diese« Dialog« grenzt an da« Krampf hafte, und so werden auch die komischen Wir kungen mancher Scenea durch eine Ueberrnmpe. laug de« nicht zu Bestunang und verstand kommenden Pudlicu«« hervorgernsen Pme Bereicherung oe« modernen Lustspiel- reFertoire« ist Ultimo durchaus nicht; aber al« ein sehr munterer Schwank mit allerlei drolligen Scenen und kecken Aaegelast nhetten. Wirde« aus der Bühne seine Wirkung nicht verfehlen, wenn ihm die empfängliche Stimmung de« Publicum« entgeaen- kommt. Die Eharaktere sind meisten« Schablo- ncvftgurerr. Der Lowmerztenrath Schlegel hat mil seinem SlandeSgeuosirn »m „Stiftungsfest" eine jo frappante Sehnlichkeit, daß «an gtandcu könnte, ihu »nter anverm Namen «tederzufiaden. Herr Hänseler spielte den leden«1ustigeu, jo vialen Herrn mit seiner comsortablen OemÜth«- ruhe ganz angemessen, ebenso Frau Holz stamm die romantische Lommerzienräthin mit ihren poetisch:» Neigungen. Dem Herrn d. Haas, einem sehr abgeschwächten Schnmrtch, gab Herr Ttetz eine originelle MaSke nnv manche ergötz lich« Nüance; den alten Onkel Lang« spielte Herr Paradies mit der r vthtgea Kiudltchöett, «ü» Herr Trotz den Georg Richter mit einer natur wüchsigen Frische, wie sie dieser Rolle, wohl der besten de« Stücke«, zukommt. Dagegen können wir un« «tt de» gestrigen Leistung» zweier unserer geschätztesten Darsteller niart ein verstanden erklären Der Professor Lchlegel d<« Herrn Klein machte in seiner zu- fatzrendev Heftigkeit und Wildheit einen z« ernste», b «weilen so/ar abschrrckeudk» Eindruck; dieser Charakter muß durch «ine» Gruvdzug »on Jovia lität gemildert werve», wenn er em« Lustspiel- figur vletben soll; sonst hat er etwa« Harte«, Ungenießbare«. And der vr. Berndl des Herr» Link, der einzelne Rollen an« die««« Genre ja »il Meisterschaft durchführt, war venu doch »ou einer Uuaeschicktichkeit, die über da« Maß de« Lebens wahren hina»«g-ht. Wenn auch der Autor hierbei Manche« verschaltet hat, so dars der Darsteller doch nickt zu stark austrageu. Auch der kurzsichtigste und schüchternste Arzt wi.d doch immer eine H<u- tnug bewahren, wie sie seine« Stand« zukomwt, und nicht fortwährend über Tische und Stühle stolpern Einen solchen Irzt, w,e diesen Doctor Beruht könnte kein Mädchen lieben, ohne sich zu cowpromMire« und wäre e» auch eia so nicht«, sagende« Mädchen, wie- diese Hcawig. echte Dntzendwaare, auS der Frl. Raeder bei« besten Willen nichts Jntereflantes machen konnte. Therese hat zwar eine etwas schärfere Phy« fioguomte, ist aber doch nur eia durch dt« Schablone dur-tgezetchneter Salonbackflsch «nv diese sehen stch alle ähnlich, wie »ie Köpf« «iiwr Mov,tkilang. mögen anch die Frisuren noch so verswttden sein Frl. Zipfer führt diese Rollen Sets i» artiger Weise vnrch: man erkkunt st« zwar stets augendttcklich aus diesen harmlose» Maskn heraus, »och das ist ja kein lluglück; Fra» Beth-
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