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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187407313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-07
- Tag1874-07-31
- Monat1874-07
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1874
- Autor
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Erscheint täglich früh 6>/, Uhr. Rr»acti»ll na» Ll»t»ttt«a Jvhannisgaflk 33. öcrantw. Ncdaclmr Fr. -iittarr. Sprcchstilndr d. Redaktion Btnniria^l »o» li—N Udr Nachimuag» »rn 4—L Uhr. Annahme vcr für die nZchtt- lolaende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis ri llhr Nachmittags, an Sonn- nnd Festtagen früh bis '/,S Uhr. FUbUr für Zaskratrananahme: Otto Klemm. UnivcrsitLtSstr. 22. LoutS Lülcke. Hainstr. 21, Part. Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. »»N«t l>.8«4 A»»nar»r,«»prei» vierrcliahrlich l Lhlr. IS Nar., incl. Bringerlohn l Thlr. 20 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilaaea ohne Postbcfbrdrrung l 1 Thlr. Mit Postbesvrderung 14 Lhlr. - Inserate 4gespalte»cBourgoiSzeile 1 '/,Ngr. Größere Lchriftrn laut unserem PreiSverzeichniß. Reklamen »ater ». Rrdaktianastrtch die Epaltzeile S Ngr. Inserate sin'' stets an d.Lrpeditlna zu senden. M 212. Freitag den 31. Juli. Bekanntmachung. In Gemäßheit von 8. 6 der Verordnung über den Geschäftsbetrieb ausländischer Versicherungs anstalten im Königreiche Täcksen vom 16. «September 1856 wird andurck bekannt gemacht, daß die DtehverstcherungS, Gesellschaft i« Hamburg den Vorschriften in tztz 2 bis 4 der gedachten Verordnung Genüge geleistet und Leipzig zum Sitz für ihren Geschäftsbetrieb in Sachsen gewäblt hat. Dresden, den 21. Juli 1874. Ministerium deS Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Sckmaltz. Bekanntmachung, Sie diesiahrigeu Wahlfäkiqkei»Sprüfu«gen beim Seminar zu Borna betr. Die diesjährigen Wahlsähigkeitsprüsungen beim Seminar zu Borna sollen im Monat September dieses JahreS noch von der bisherigen Prüfungskommission abgehalten werden. Nachdem demgemäß der Anfang dieser Prüfungen aus den 11. September dieses JahreS festgesetzt worden ist, so werden diejenigen SchulamtScandibaten, welche nach Z. 11 der Bekannt machung vom 13. Juli 1835 an den mehrgedachten Prüfungen Theil zu nehmen haben oder sonst zu denselben zugelassen zu werden wünschen, hierdurch veranlaßt, ihre Gesuche um Zulassung unter Beifügung der nach tz. 12 der angezogenen Bekanntmachung erforderlichen Unterlagen spätestens bis znm IS. August dieses JahreS bei der Königlichen Kreisdirection einzureichen. Leipzig, am 9. Juli 1874. Königliche KretSdirection. v. BurgSdorff. Bekanntmachung. Zum Behufe der gegen daS Ende jeden akademischen Halbjahres zu haltenden Revision der Universitätsbibliothek werden diejenigen Herren Studirenden, welche Bücher aus derselben entliehen haben, ausgefordert, diese während der Zeit vom 3V. Juli bis 1. August gegen Zurücknahme der Empfangsbescheinigungen abzuliesern, und zwar wird die Ablieferung in der Weise zu geschehen haben, daß diejenigen, deren Namen mit einem der Buchstaben von A H ansangen, am 30. Juli, die, deren Namen mit I—R beginnen, am 31. Juli, und die Ucbrigen am 1. August abliefern. Alle übrigen Entleiher werden aufgefordert, die an sie ausgeliehencn Bücher am 4., 5. oder 6. August zurückzuaeben. Während der RcvisionSzeit kann eine Ausleihung von Büchern nicht Statt finden. Ebenso wird während derselben daS Lesezimmer geschlossen bleiben. Leipzig, den 27 Juli 1874 Die Verwaltung der Universitätsbibliothek. I)r. Krehl. Bekanntmachung. ^ Zur Herstellung der Brüderstraße, zwischen der Turner- und Nürnberger Straße, sind 1068 mttsteter Straßenpflaster von bossirten Steinen, 105 HjMeter dergleichen von sogenannten Mosaiksteincn neu zu fertigen und 150 mMeter Brüchsteinpflaster ümzulegen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Submission vergeben werden. Desgleichen find 256 laufende Meter Granitschwellen 19/19 Cm. stark anzulicfern und zu verlegen. Hierauf Reflectirende haben ihre Offerten bis zum 10. August d. I., Abends 6 Uhr, versiegelt bei der Marstall-Expedition niederzulegcn, wo auch die.näheren Bedingungen eingesehen werden können. Leipzig, den 29. Juli 1874. DeS RathS Straßenbau-Deputation. Die deutsche Schule und ihre Reform. Das letzte Viertel des vorigen Jahrhunderts, in politischer Beziehung für Deutschland so trost- und hoffnungslos, bleibt in Bezug aus den un geahnten literarischen Aufschwung, der ungeachtet seines wilden Stürmend und Drängens die herr lichsten Leime für die Nationalliteratur erschloß, eine der glanzvollsten Perioden der deutscken Cutturgeschlchte. Das Emporstreben zu den höchsten Zielen geistiger Schaffenskraft, der kühne Alexan Verzug des GcniuS stempelten diese Zeitperiode zu einer Wiederkehr des goldenen Zeitalters, wie cs Deutschland in der poetischen Literatur der Hohen- stausenzcit schon einmal "erlebt hatte. Das un gestüme Rauschen und Wehen, wie es dem herein- brechenden Frühling voranzugehen pflegt, ging aber nicht blos durch Deutschlands Poetenwelt, sondern weckte auch das nationale Bewußtsein aus seinem tiefen Schlummer zu Ncforinbe- slrebungen aus den wichtigen Gebieten der Er ziehung und des UntcrriclftS. Was die großen Geister, nur von Wenigen ganz gewürdigt und verstanden, den höher gebildeten und vornehmen Kreisen der Nation entgegenbrachtcn, den frischen Erwcckungstrieb zu idealer Lebens- und Be trachtungsweise, das wollten Basedow und Pesta lozzi auch den bildungsarmen und vermögens losen Volksschichten in gleicher Weise zum theuren geistigen Besitzthum gemacht und die trennenden Unterschiede ausgeglichen wissen durch eine Er ziehungsnorm, welche an die Stelle der fran- zösirendcn Unsitten die strenge Gewöhnung an selbstverantwortlickeS und charaktervolles Handeln zu setzen bestrebt war. Die Gegenwart deutet mit diesen Merkmalen ihren Inhalt als einen vornehmlich politischen, als einen den bürger lichen Interessen gewidmeten an, ja die Be treibung und möglichst rasche Fortentwicklung dieser letzteren hat einen so weiten Vorsprung vor allen übrigen Interessen, der Kunst, der Literatur und auch der Erziehung, gewonnen, so übermächtig ist die, Einwirkung der gesammtcn Lebenspraxis aus den Geist unserer Periode geworden, daß das friiherhin überwicgrnde Interesse für die Pflege idealer Lebensbezichungen den rein praktischen Fragen zeitweise den Vorrang abtreten muß. — Und dies ist nicht etwa die Schuld einzelner Par- teianschanungcn, keine blos vorübergehende, son dern eine ständig bleibende Zcitrichtung; die wirthschaftliche und finanzielle Stellung des Ein zelnen zum Ganzen, das Borragen der materiellen Lebensbedürfnisse über die Erfordernisse einer allseitigen Geistesbildung ist Sinn und Aus druck der heutigen Leben-Verhältnisse geworden. Dem nach höherer Vollkommenheit der Gesittung strebenden Idealismus, wie er sich bei den ernsten Berufsarten in Deutschland auch heute noch ver körpert findet, ergeht es eben wie jenen« Concur- renten, der seinem gewiegteren Gegner, hier also dem äuf unmittelbare Befriedigung materieller Erfordernisse loSsteucrnden ReauSmus, noch so lange wird den Vortritt überlasten müssen, bis das Deutsche Reich von dem ihm aufgenöthigten Kampfe gegen seine inneren Widersacher aus ruhen kann. Auf eine vor diesem Zeitpunkte erfolgende endgültige Lösung der Schul- und Er« ziebungSfrage zu Gunsten einer idealeren Freiheit der Bewegung wird Niemand, der die Zcitum- stände richtig erwägt, bauen und hoffen dürfen. Ueber den Begriff der Bildung herrschen heut zutage so viele abweichende und verschwommene Anschauungen, daß mit Umgehung aller Wieder holungen es zweckmäßig erscheint, zunächst sest- zustellen, was unter „nationaler Gesammtblldung" zu verstehen sei. Als die vier maßgebenden Fak toren derselben werden zu betrachten sein: die derzeitigen Zustände Deutschlands in Schule, Wissenschaft, Kirche und Presse. Die leitenden Gesichtspunkte, welche für das gesammte Unterrichtswesen in Deutschland zur Richtschnur geworden sind, lasten sich in Kurzem dahin prä- cisiren, daß die Erkenntnis immer mehr an Boden gewinnt, daß für den Unterricht in der Schule die erziehlichen und Charaktereigenschaften der Lehrer mindestens das gleiche Recht verlangen, wie die geistigen Gaben und Kenntnisse derselben. Von diesem erfreuliche Ergebniste versprechenden Grundprincip bei Anstellung der Lehrer, womit die deutsche Schule oben und unten in Kurzem den pädagogisch gereisten und strenge, aber heilsame Zucht übenden Männern des Unterrichts in die Hände gegeben sein wird, läßt sich er warten, daß die Pädagogik immer mehr als eine Wissenschaftslehre erkannt und ihr auf sämmt- lichcn deutschen Universitäten nicht blos die er forderlichen Lehrstühle zugestanden, sondern auch pädagogische Seminare eingeräumt werden, deren Besuch für die einschlagenden Wistcnsfächer ein obligatorischer zu werden hätte. Ist nun mit der Erkenntniß, daß liberale Ideen Init strammer Disciplin und strenger Gewöhnung an ein ausgeprägtes Pflichtgefühl am besten ver einbar sind, zwar schon viel gewonnen, so steht dem zweiten nicht minder wichtigen Grundprincip: Schule uwd bürgerliches Leben näher aneinander zu bringen als bisher, frei lich noch die volle Heftigkeit des Kampfes der Meinungen, aber dennoch auch der schließlich,: Sieg bevor. Bekanntlich sucht die Volksschule den Vermögenslosen, vier Fünfteln der Nation, die ersten «schritte, die deren Schüler nach der Consirmation sofort zum Zweck des Erwerbes in's Leben zu tyun haben, durch die geschickte Beschränkung auf den nothwendlgsten Unterrichtsstoff nach Kräften zu erleichtern, wogegen in den höheren Schulen vermöge einer größeren Vielseitigkeit deS Lernstoffes dabin ge strebt wird, dem Verstände der Zöglinge bereits einpn gewissen Schliff mitzugeven, der für daS ganze Leben ausreichen soll. Aber zu oft muß seitens dieser höheren Schulen wie es der massenhafte Abgang ihrer Schüler vor Er reichung der obersten Elasten beweist,— zuge standen werden, daß Begabung und Willenskraft der Zöglinge im Allgemeinen zu wenig ausreichen, um dcn vielseitigerenAnfvrderungcn an höheres Wissen und Können gewachsen zu sein. Während dem nach die Volksschule durch unübersteigliche sociale Schranken daran verhindert wird, ihren Schülern mehr als den dürftigsten Wissensstoff als Capital auf den Lebensweg mitzugeben, haben sich die höheren Schulen zu dem Eingeständnisse zu bequemen, daß ihr reiches Bildungsmaterial für einen ansehnlichen Theil! ihrer Schüler aus dem Grunde beinahe verloren geht, weil der ab-, schließende Ueberblick über die wichtigsten Gebiete des Wissens, dessen Gewinnung mit der Erreichung der höchsten C lassenstufe bezweckt wird, dem größten Theile ihrer Schüler zu beschwerlich fällt. So verschiedenartig nun auch die beiden Haupt - bildungskateqorien der deutschen Jugend sind, und so triftige Argumente gegen ihre mögliche Ver schmelzung auch geltend Gemacht werden, in einem äußerst wichtigen Momente sind sie bisher durchaus gleich und auch gleichmäßig mangelhaft: in der hermetischen Abschließung gegen die Kennt nisse und Erfordernisse des künftigen bürger lichen und politischen Lebens. Versammlung -er sächsischen Gemeindebeamten. Am 26. dieses Monates fand in Zwic kahre 1 ckau die diesiährige Versammlung des im Jahre 1872 zu Döbeln gegründeten Vereins sächs. Gcmeinde- beamten statt, welche von 200 Mitgliedern aus fast allen Städten des Landes besucht war. Der «Stadtrath zu Zwickau war dem Verein in freund lichster Weste entgegen gekommen, indem er ihm den Saal deS Gewandhauses zur Verfügung stellte, ein Anerbieten, welches jedoch vom Direk torium aus Zweckmäßigkeitsaründen dankend ab gelehnt werden mußte. ^ Es wurde nun dem Verein eine weitere Aufmerksamkeit seitens deS dortigen Stadtrathes durch entsprechende Deko ration des zur Abhaltung der Versammlung ge wählten Saales in dem Schwanenschlößchen, ins besondere aber durch das Erscheinen des Herrn Bürgermeister Streit zu Theit, welcher Namens der Stadt die Versammlung in freundlichen und den Bestrebungen des jungen Vereines Anerken nung zollenden Worten begrüßte. Nachdem der Präsident, Herr Stadtcassirer Ullrich a«S Glauchau, den Dank deS Vereins für' diese Ehre ausge sprochen, ging es an die Arbeit. Der zuerst zum Vortrag gebrachte Geschäfts bericht über das letzte Beremsjahr constatirte ein erfreuliches Aufblühen des bereits 600 Mitglieder zahlenden Vereins. Weiter ist aus dem zum Lheil durch den Vicevorsitzenden Stadtcassirer Gläß in Meerane vorgetragenen Bericht hcrvor- ruheben, daß der Verein im vorigen Jahre zu den Verhandlungen des Sächsischen Äemeindetages in Chemnitz hinzugezogen wurde, um an der Be- rathung über einen von Herrn Bürgermeister Lud wig-Wolf mit Rücksicht auf tz. 105 der Revidirten Städte-Ordnung cingebrachten Antrag, betreffs einer Vereinigung der Stadtaemeinden Sachsens zu Gründung einer gemeinschaftlichen Pensions- casse für die Gemeindebeamten und deren Hinter- lassenen, theilzunehmen, sowie daß die bei jener Berathuna durch eine Deputation des Vereins gestellten Anträge die Zustimmung deS Gemeinde tages gefunden haben. Herrn Bürgermeister Ludwig-Wolf votirte die Versammlung ihren Dank für seine Thätigkeit in der Pensionssrage. Die hauptsächlichsten Gegenstände der Tages ordnung bildeten zwei von den Beamten DöbelnS bei der Versammlung im vorigen Jahre zu Meißen gestellte Anträge wegen n- Gründung eines Vcreinsorgans und b) Errichtung einer Mobiliar - Brandvcrsicherungs- Casse für Communalbeamte; sowie ferner die Wahl des nächsten Bersammtungsorteü und die Neuwahl des Directoriuins. Zu dem obenerwähnten -Antrag unter ») schlug die betreffende Deputation (Referent Herr Buch halter Jähn aus Chemnitz) Ablehnung vor. Dem entgegen wurde jedoch von der Versammlung mit großer Stimmenmehrheit beschlossen, die Frage wegen Gründung eines BereinSorganeS bei der nächstjährigen Versammlung wieder auf die Tages ordnung zu stellen; inzwischen wird Man u. A. sich noch mit dem Verein der Gcmeindebeamtcn der Provinz Sachsen wegen eines gemeinschaftlichen Handelns in dieser Angelegenheit in» Vernehmen setzen. Bis auf Weiteres will der Verein den „Deutschen Gemeinde-Anzeiger" als Organ be nützen. ^ Der zweite Antrag, die Errichtung einer Mobiliar - BrandversichcrungS - Cassc betreffend, wurde, dem Dcputationsgutachten gemäß (Res. Herr Buchhalter Dürfet in Chemnitz), mit Ein stimmigkeit abgelehnt. Die bei der Verhandlung angeregte Frage, ob man nicht versuchen wolle, einen Anschluß an die für die Lehrer Sachsens bestehende Mobiliar - Brandversicherungs - Anstalt herbeizuführcn, gab Veranlassung zuMitthcilungen aus einer von einem Leipziger Lehrer (Herr Becger) angeblich im Sinne eines großen Thei- leS der Lehrerschaft verfaßten Brochüre Uber die Verhältnisse peS s/ehrerslandes, worin Vergleiche mit den Verhältnissen dev SubakWWW* beamten angcstellt werden, bei denen sich der Verfasser die gröbsten Beleidigungen gegen eine zahlreiche Beamtenclassc erlaubt hat. Die Ent rüstung der Versammlung hierüber fand vielfach Ausdruck, ohne daß man sich jedoch dazu ver leiten ließ, in denselben Ton zu verfallen, der in , jener Brochüre angeschlagen wird. Ein kurzer Meinungsaustausch hierüber führte zu dem ein stimmigen Beschluß, zur Tagesordnung überzu gehen. i Die nächstjährige Versammlung soll in Dres-' den stattfinden. DaS Direktorium wurde aus schließlich Leipziger Beamten übertragen, indem ' man die Herren Krankenhausinspector Friedrich, Archivar S«uer, Buchhalter Groß, Polizeisecre- tair Trinklcr und Polizciregistrator Braune wählte. Aus Stadt und Lau-. * Leipzig, 30. Juli. Wir finden in Berliner ossiciösen Correspondenzen folgende Mittheilungen über die zur Ausarbeitung des Deutschen Civilgesetzbuches niedergcsetzte Commission, welche, da mcbrere Mitglieder der Commission in Leipzig ihren Wohnsitz haben, namentlich auch für unsere Stadt Interesse haben dürsten: Die Elfer- Commission für die Ausarbeitung de« Deutschen Civilgesetzbuches wird sich bekanntlich erst im Sep tember bei dem Wiederzusammentritt de« Bundes- rathcs hier versammeln und nach erfolgter Con- ftituirung die Arbeiten verthciscn Die Ernen nung des Präsidenten der Commission, welche dem Reichskanzler vorbei,alten ist, wird voraussichtlich auf den jetzigen Präsidenten des Reichsoberhanvels- richts, Herrn Pape, fallen. Nur die fünfRcdac- toren der Commission sollen nach den, Bundcs- rathsbcschlüsscn dauernd in Berlin ihren Aufent halt haben; eS liegt aber auf der Hand, daß der Präsident der Commission nicht gleichzeitig diese Ausgabe uttd die Stslle eines ersten Präsidenten des Reichsoberhandelsgerichts aussüllen. kann. Eine Beurlaubung desselben für die voraussicht lich längere Dauer (fünf Jahre) der CommissionS- arbeiten stößt ebenfalls auf Bedenken und so ist cs natürlich, daß nach einem Auswege gesucht wird. Indessen sind die Gerüchte, die neuerdings in juristiscken Kreisen in dieser Hirtsicht coursiren, nicht gerade besonders glaubwürdig. Präsident Pape, heißt cS, werde von der Stelle als Prä sident des ReichSoberbandelsgerichtS definitiv zu rücktreten. um als Chef des (natürlich erst zu schaffenden)'Reicksjustizamts zugleich au die Spitze der Civilgcsetzbuchs-Commission zu treten. Gleiche zeitig würde I)r. Lconhardt von der Leitung deS Preußischen Justizministeriums zurücktreten und zum Präsidenten des ReichsoberhandelSgenchts (mit der Anwartschaft auf die Präsidentschaft des künftigen Deutschen Reichsgerichts) ernannt werden. Unwahrscheinlich sind unserem Bedünken nach diese Ncrchrickten, weil wir nicht glauben können, daß vr. Leouhardt, trotz der zeitweilig gehegten Rück- zugSgcbanken, die Vertretung der RclchHustirgesetzc vor dem Forum de« Reichstages andern Persön lichkeiten überlassen werde. «
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