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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187408313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-08
- Tag1874-08-31
- Monat1874-08
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1874
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1 I»> l» IM, Erscheint täglich früh 6' ', Uhr. Ntlacll»» aa» Lkpr-ilira JohamiiSgaffe 33. Srrantw. Redacte,ir Fr. HS»I«rr Sprechstunde d. Redaktion vormittag« »o» it—12 Uhr «a>h,»>»ag» »o„ «—z Uhr. Nnnainne der für die nächst- Parnbc Llummer bestimmten Ämerate an Wochmtagen bis rllhr Nachmittags. an Sonn- md Festtagen früh bis '/,-Uhr. Male für Zuseratenauaahme: Ltto Klemm. UniversitLtsstr. 22, -ouis Lüicke. Hainslr. 21, Part. and TaMM Anzeiger. Or»an fm Politik. Localgeschichte, Handels- nnd Gelchastsoerkch:. dluNrige 11,85y Abonnemeuloprri« rierteliuhrlich 1 Thlr. 13 Ngr, inet, vringerlohn iThlr. 2aNgr> Jede einzäne Nummer 2'/» Ngr. vclegekemplar 1 Ngr. Gebühren für Lstrabeilagen ohne Postbefvrderung 11 Tblr. mil Postbesvrderuug 14 Thlr. Änstrate SgespalteneBourgoiSzrile I'/,Ngr. Größere Schriften taut unserem PreiSverzeichn ß. ttrklamru »ntrr d Str»atti«n»flrich dir Svaltzeile 3 Ngr. Inserate sind stet» an d. «eprtttio» -u senden. Dank! Ein patriotischer Bürger unserer Stadl, der schon oft seinen hochherzigen Sinn für alle-Gute, Edle und Schöne bethätigt. hat und ein Geschenk von Ein Tausend Thalern in sünsproccntigen Obligationen mit dem Wunsche übergeben, daß zur Erinnerung an die Hcldcnthatcn unserer Kämpfer im Kriege von 1870/71 alljährlich am Borabend deö Sedantages am Napoleonsteine ein Krendenfcuer angeziindct und von einem Mannergesangvereine die beiden wieder: „Nun danket Alle Gott" und „Die Wacht am Rhein" gesnngen werden. Wir haben diese Schenkung angenommen und werden den daran geknüpften Wunsch als Stif- tungszweck gewissenhaft erfüllen'. Indem wir diese patriotische Thal hocherfreut zur Kenntuiß unserer Mitbürger bringen, sprechen wir dem edlen Vaterlandsfreunde, der seinen Namen zn nennen uns verboten hat, hiermit öffentlich unseren tiefgefühlten Dank aus! Leipzig. den 29. August 1874. Der Rath der Ltadt Leipzig. ' ' ^ G. vr. Kock. Meckler. Bekanntmachung. An» 2. September d. I., dem Nationalscsttage, bleibt die Börse aeschlosse». Der Börsenvorstaud. Bekanntmachung. Das Fuhrlohn für die in hiesiger Gasanstalt producirten, durch Herrn Kohlenhändler LouiS Meister zu beziehenden CoakS erhöht sich mit Rücksicht aus die gestiegenen Löhne und Futterpreise von» I. September d. I. an aus 1 »pk 5 ^Z. für den Hcctoliter. Leipzig, den 30. August >874. DeS RnthS Deputation zur Gasanstalt. Schule zu Reudnitz. Hu dem aus Anlaß des NationalsesttagS am 2. September Morgens 8 Uhr im RathhauSsaale stattsindenden Schulactus werden die geehrten Vertreter unserer Schulgemeinde, die Eltern unserer Schulkinder, sowie alle Gönner und Freunde der Schule im Namen des Lehrer-Collegiums ergebenst eingeladen durch Vir. HVLttatovIr, Direktor. eilten sie per Dampf dem Chiemsee zu, um über dessen herrliche Fluthen mittelst Dampfbootes gen Chieming zu segeln und von dort ans nach Traun stein zu wandern; dort war es nun, wo sie sich am Abende des 12. August, nach vorgängiger Ver sicherung um Unterkommen in verschiedenen Gast häusern. in Gemeinschaft mit mehreren Traun- stnner SangeSbrüdern, deren Bekanntschaft sie in München gemacht, vereinigten, um einen heitern Abend zu verleben. In einem freundlichen von vielen einheimischen nnd fremden Familien be suchten Restaurationslocale ertönten denn bald die bekannten Lieder Zöllners und anderer Com- ponisten so gut, als es die in München nnd Tutzing stark sirapaürten Kehlen erlaubten. Alle in diesem Locale Versammelten erfreuten sich jedoch an den Gesängen? und beifällige Kund gebungen belohnten nnd ermunterten die kleine aber nncrmüdlichc Sängcrschaar. Freudige Er regung gab sich aber unter den Anwesenden kund, als der von vielen Seiten zum Sprechen ge drängte Vorsitzende dcS ZöllnerbunveS, Herr Herzog, »nt ungefähr folgenden Worten seinen ühlc. A. W. Kolbe's Portrait Goethe s. Bekanntlich giebt c- nur wenig ähnliche Bilder Goethe'« au* seinen späteren Lebensjahren Wir kennen aus dieser Zeit ein Bild von Rabe, das die Zeitgenossen zwar sprechend ähnlich fanden, von den» -sie aber sagten, daß die Arhnlichkeit eine mehr prosaische als poetische zn neunen sei, ferner eines von Sobbers, welches sich der damalige Herzog von Braunschweig unfertigen ließ. Vor wenigen Monaten nun lernten wir bei Gelegen heit der Goethe-Ausstellung im hiesigen Kunstverein ein bisher wobl nur von sehr Wenigen gekanntes treffliches Portrait des Dichters von dem im Jahre 1853 in Berlin verstorbenen Professor Karl Wilhelm Kolbe kennen. Wer es sah, war von der Macht dieser wunderbar leuchtenden Augen ergriffen, und man fühlte sofort, daß man hier ein völlig naturwahres und treues Bild vor sich habe, das den Dichter in höheren Lebens jahren und in zwanglosester Form darstellt. Stirn, Auge und Mund in ihrer fesselnden Schönheit, die edle Haltung des Kopses, der tiefe Ernst, der über das schöne Gesicht ausgebreitet ist, bilden ein Ganzes, das, je länger man es be trachtet, desto mächtiger wirkt. Goethe war, als da« Bild ausgenommen w»rde (1825), bereits sechs und siebenzig Jahre alt, aber nach hat ihn da- Alter nicht gebeugt — die ganze Haltung de» Kopfes und Körpers spricht dafür — es hat ihn nur gereist. Da« Bild selbst, welches Schirmer (der doch hierin gewiß ein maß gebendes Urtheil hatte) für da- beste ihm be- kanntePortrait Goethe's erklärte, war ur sprünglich dazu bestimmt, al« Studie zu dienen ru dem seiner Zeit viel und rühmlichst besprochenen Bilde, woraus Goethe in Lebensgröße, mit dem Vesuv im Hintergründe vargestcllt ist. An der Echtheit des Bildes ist nach den Dvcumente» von Schirmer und Lessing, welche in den Händen deS jetzigen Besitzers deS im höchsten Grade iSerkh- vollen Portrait« sind, nicht zu zweifeln. Letzterer, Herr Professor I)r. K. Tb. Wagner hier, hat mit liebenswürdigster Bereitwilligkeit die Erlaub nis gegeben, daß das Portrait photographirt werde, und ist jetzt in dem rühmlichst bekannten. Atelier der Herren Gcbr. Siebe (Grimmaiscker Steinweg 11—12) eine Photographie de« Bilde* «»gefertigt worben. Wir freuen uns die zahl reichen Verehrer Goethe's auf diese im höchsten Grade gelungene, das Originalportrait in sauber ster und sorgfältigster Ausführung wiedergebende Photographie, welche hoffentlich recht bald im kcal veS hiesigen KunstvcrcinS ausgestellt werden wird, aufmerksam machen zu können. I,. K. Iloch zwei Episode» vom Denlschcn Sangerseße. —tr. Nachdem die festlichen Tage m München verrauscht, zog eine Säugerschaar von zwanzig kein Zöllnerbunde .angehörenden Sängern — darunter die sechs geschäft-leitenden Vorstands mitglieder dieses Bundes — hinaus nach Bayern- herrlichen Hochgebirgen. Nichts davon ahnend und wissend, daß einer ihrer Sangesbrüder den Abend vorher seinen frühen Tod in den Tieien des StarnbergerseeS. testen blaue Fluthen sie in, kleinen Nachen ebenfalls durschwommen, gesunken, Gefühlen Ausdruck verlieh: Es ist ein glückliches Zusammen cresstii, daß unser Ein zug in Bayerns Hanptstadt nnd unser Fest selbst in den Monat fällt, der für die Löhne dieses Landes ein Ruhmesmonat bleiben wird für alle Zeiten. Als sie vor 4 Jahren hinauSzogrn zum deutschen Rhein, da frng wohl manch«- Herz beklommen: wie wird »er erste Anprall mit dem Gegner ausfallen ? Auf westen Leite wird der Sieg sich neigen ? Nicht Wenige fürchteten, daß die KriegSgewohnbeik des Feindes, sein Ungestüm iin Angriff, unsere Reihen durchbrechen nnd die Schrecken deS Krieges sich in unseren friedlichen Gefilden abwickeln würden. Lar gingen ja nicht so siegesgewiß in den Kamps wie unsere Gegner. Da kam der 4. August. Wie die Sonne oft mit siegender Gewalt dichte Nebel schleier zerreißt und neues Leben über die Fluren aus- strömt, so verscheuchte die Kunde: die Unseren haben bei LSeiheuburg gesiegt, alle Besorgnis). Wir wissen nicht, welche Folge» es gehabt haben würde, wenn dieser erst« Zusammenstoß zu unserm Nachtbcil ausfiel: Das aber wissen wir, däß das lxreiscbe Beispiel der Bayern und ihrer Genossen bei Weißenburg einen Wetteifer aller übrigen Tbcile der Armee zur Folg« batte. Keiner wollte den Sieger» von Weißenburg uachskehru. Wir wissen ferner, daß dieser erste Sieg auf Weisienbnrgs Fluren der Kitt zur festen Einigung aller deutschen Stämme, der Grundstein zum Deutschen Reiche ward. Ehre daher dem Polte, das in den beißen Tagen deS treubrrziz eiitgeaengekommen ist und bewiesen bat, daß es ebenso deutsch denkt und fühlt wie wir. Alle Anwesenden stimmten begeistert in das Hock ein, welches den biedern Bayern gebracht wurde Kurze Zeit nach diesen nngesuchtcn Worten er hob sich ein alter Herr mit schönem Greisenkopf, hob sein Glas hoch empor und sprach: „Ich bin bayrischer General-Lieutenant, habe die Truppen selbst in den Kampf und zum Siege geführt und j danke Ihnen herzlich für die der Armee und un-» seren» Volke gewidmeten herzlichen Worte." Ist diese hier geschilderte Episode, deren ähn-! liche wohl manck>e Gruppen vcn Sängern durch lebt haben mögen, der bcdeutungsvvUcn Scene, ivelche am II. August im Rathskeller zu München stattsand und an welcher unser verehrter Herr Prof. I)r. Fricke so hervorragenden Anthcil nahm, auch weit nachstehend, so brachte sie doch bei den Bersamnieltcn einen lebhaften Eindruck hervor In fröhlichem Kreise saßen dieselben Leipziger Sänger am Sonnabend den 15. August beim Pflegerwirth in Salzburg beim Schoppen Wein. Nichts ahnend von den schauerlichen Gerüchten, die wenige Tage vorher sich in Leipzig verbreitet, ließ man der Laune gern ihren freien Lauf, tie in frohen Liedern kräftig ausströmte. Nur zu bald sollte diese in ernster Weise unter brocken werden. Es kamen Briese von Leipzig an. die sämmtlich die besorgnißvolle Situation schilderten, in welcher die zn Hause gebliebenen Lieben wegen der hiehcr gelangten Nachricht von dem Ertrinken einer Anzahl Leipziger Sänger im Starnberger See sich befunden. Tiefer Ernst be mächtigte sich deS kleinen Kreise«. Er währte aber nicht lange; das Bewußtsein, das; die TagS vorher abgesandlen Briese angckvinmen und die Lieben m der Heimath beruhigt haben mußten, brachte bald die frühere Stimmung zurück und frischer und fröhlicher ist wohl selten Zöllners „ES lebe die Liebste Deine, Herzbruder im Vater land" gesungen worden wie an jenem Abend. Auch hier war das anwesende Publicum äußerst theiluahmvoll. Ein aus „das schöne Salzburg" ausgebrachtes Hoch wurde von einem österreichi schen Ossicier mit einem Hoch aus Deutschland erwidert. Den bei diesen Gelegenheiten zngegcn gewesenen Sängerbrüdern werden diese Abende gewiß mit die schönsten Erinnerungen an das Münchner Sängerfcst bleiben. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 30. August. DaS „ Dresdener Jour nal" meldet: Sc. Majestät der König haben Sich gestern von dcm JagdschlösseReheseld in daS Hoslagcr nach Pilinitz zurückbegcben u. heute Vor mittag ans deili lsicsigen Cavalerie-Erercirplatzc dem Brigadc-Ezeerciren der l. Infanterie-Bri gade beigewoknt. Wie wir vernehmen, wird Se. königl. Hoheit der Generalseidmarschail Prinz Friedrich Karl von Preußen morgen Mittag 12 Uhr hier eintrcsien und von den Adjutanten Major v. Geißler. Rittmeister v. Normann und Premicrlient. v. Witzlcben begleitet sein. Die Ankunft Sr. Hoheit des Herzogs von Sachsen- Altenburg ist für morgen Nachmittag hier angemeldct ; Se. Hoheit wird von dem Major v. Essebeck und dem Lieutenant v. Egloffstcin begleitet sein. Ferner wird morgen, ebenfalls aus Einladung Sr. Majestät de- Königs, auch Se. Ercellenz der Generalinspecteur der Artillerie, General der Cavallerie v. PodbielSki nebst einem Adjutanten aus Berlin hier eintreffen, um den Hebungen der Cavalleriedivifion beizuwohnen, und im königl. Schlöffe Wohnung nehmen. — Se. Majestät der König haben Allerhöchst anzubefehlen geruht, daß den 2. September c. au- Anlaß der Sedanfeier allgemeiner Rasttag bei den Truppen angeordnct werde. *Lkip)ig, 29. August. Ueber die Feier des bevorstehenden SedantageS haben »ir an kom petenter Stelle Folgendes erfahren: Der Vor abend — 1. September — wird der in unserem l-eutigen Blatte bekannt gemachten, von einem vatriotischcn Mitbürger gegründeter Stiftung ent sprechend durch Anzündung eines Freudenfeuers und die aber wird erfolgen: durch Festgotte-dienst in den Kirchen der Stadt Vormittags S Uhr, in allen öffent lichen Schulen durch Festakte in den Vormittags stunden vor, bez. nach dem Kestgottesvienst und Nachmittags durch Schülerfeste theils in den be treffenden geräumigen Schulhöfen, theils, wo diese fehlen, in benachbarten Ortschaften; ferner durch M»sikaufführungen Vormittag 1t Uhr aus dem Markt vor den, Nathhause und von der Terrasse des Museums, durch halbstündiges Glockenläuten von Mittags l2 Uhr an, sowie durch festlichen Schmuck der öffentlichen Gebäude und Abend- durch Illumination mittels der vorhandenen Gasdecorationen. Wie wir kören, wird es auch an reick-rr Ausschmückung von Privatqebänden nickt fehlen. Die Festfreude an diesem Tage gilt einer so hochheiligen Sache, der Wiedcrausrichtung des Deutschen Reiches, der Ebre, Freiheit und Selbstständigkeit des großen Vaterlandes, daß der selben sicher die sittliche Weihe nickt fehlen wird. * Leipzig 29 August. AuS dem 22. Reich-- tagswahlkreis ist die Anfrage au uns gerichtet worden, ob für den Fall, daß sein Vertreter im Reichstag, Herr Avvocat I)r. Georgi, zum Vice- büracruleister in Le pzig gewählt werden sollte, Dieser seines RcichstagSuiandats verlustig gebe. Daraus ist mit Bezug aus Artikel 2l der Reichs- versaffu„g nur zu erwidern, daß lediglich solch« Mitglieder des Reichstage«, welche ein besoldetes Reichsamt oder in einem Bundesstaat ein be soldete« Staatsamt annehmcn oder im Reichs- und Staatsdienst in ein Amt eintreten, mit dem ein höherer Rang oder ein höhcre-Gebalt verbunden ist, Sitz und Stimme im ReichStas verlieren und ihre Stelle in demselben nur dllr eine neue Wahl wieder erlangen können. W Bezug auf den Bürgermeister und Landtagsabge- ordneten Herrn Dietel in Wurzen geht unS von unterrichteter Seite die Mittheilnng zu, daß dessen Lanptagsmandat durch seine Wahl zum Stadtratb in Leipzig nicht berührt worden ist, und in Betreff des Herrn Vicebüraermcistcrs I)r. Stephani glauben wir auf Grund guter Informationen bestimmt versichern zu können, daß Derselbe auch nach seinem Rücktritt aus dem städtischen Dienst sein ReichStagSmandat beibehalten wird. — Der „Dr. Ztg." schreibt man auS Leipzig, 29. August: Der bekannte Welsenapostel, Pastor Grote, weilt gegenwärtig hier. Kaum auS dem Gesängnisse entlasten, hatte Pastor Grote sich au die Herausgabe seines Hanuover'schen Kalender- für 1875 gemacht. Dieser Kalender wird von Grote und seiner Partei al- ein wich tige- welsischcs AgitationSinittel betrachtet, auch sind für dasselbe vom Hitzingcr Hofe Geldmittel zur Verfügung gestellt. Grete mochte in Hannover der Boden zu heiß erscheinen, er begab sich zur Herausgabe seines Kalenders hierher nach Leipzig, wo er noch jetzt veriveilt. In Leipzig ist der Kalen der auch gedruckt, und zwar ohne Angabe de-Wohn ortes des Herausgebers, was nach deni Preßgesep unzulässig ist. Eine polizeiliche Beschlagnahme des Kalenders, schon aus diesem Grunde, war deshalb vorauszusehen, und sie ist in der Thal nnn auch erfolgt. — Doch haben sich noch andere Motive für dieselbe ergeben. Wie der „Hann. C." hört, hat Grote nämlich den Artikel des vor jährigen Kalenders, der ihn darin verübter Majestätsbeleidigung wegen in- Gefängniß brachte, fast wörtlich wieder abgcdruckt, zwar commentirt oder glossirt, indeß mit so wenig Glück, daß dieser begleitende Commeutar wie dieser Artikel selbst zu Anklagen führen wird: wegen Majeftätsbelei- digung, wegen Beleidigung des Fürsten Bismarck, wegen Entstellung von Thatsachen. Der fanatische Haß. welcher Grote erfüllt, scheint ihn vollständig blind gemacht zu haben. Grote und Ewald ein cdleS Brüderpaar! ) Leipzig, 29. August. Mit dem heutigen letzten Extrazug der Magdeburger Bahn nach Thale und Wernigerode fuhren 410 Personen von hier mit ab. — Ein Wagenschieber der Dresdner Bahn, Namens Gröschel aus Lößnig, verunglückte gestern Nachmittag, als er mit Rangircn von Wagen bei Neuschönefeld beschäftigt war, dadurch, daß er un- vcrmnthet zum Fallen kam und mit dcm rechten ußc unter die Wagenräder gerieth, die ihm die Zehen zerquetschten. Dem Verunglückten mußten sofort durch einen herbcigeholten Arzt die Zehen abgenommen werden, darnach brachte man ihn inö Krankenhaus. M irane, 29. August. Der seitherige Direktor in der mechanischen Weberei von C. F. Schmiedcr L Comp , Herr August Biegling, verließ heute seine seit säst 13 Jahren in genannter Fabrik inncgchabtc Stellung, um in einer anderen hiesigen Fabrik künftig in gleicher Function thätig zu sein — Ein Act entsetzlicher Rohheit wurde am Montag Nachts in Bern-dors bei Lichtenstein verübt Der Bergarbeiter Leichsenring von dort, Vater von sechs Kindern und als braver Arbeiter bestens beleumundet, wurde im Beisein seiner Frau aus offener Straße meuchlings angefallen und ehe Hülfe erscheinen konnte, derartig ge schlagen, daß n, an denselben als todt nach Haufe fahren mußte Dem unglücklich«, Manne sind allein 16 Messerstiche beigcbracht wdrben «d cm den Armen ist ihn« (jedenfalls al- er einen seiner Gegner sesthalten wollte) da- Fleisch b,S auf die Röhren durchschnitten. Wie es heißt, hat die Behörde bereits zwei verdächtige Indwiduen ein- - zogen, und wird es hoffentlich deren Energie lingen, die Thäter zu ermitteln und zn bestrafen. — Der Bäcker Boster au- Mittweida, der in Verdacht eines Attentatsversuch- gekommen unb i» Kissingen inhaftirt worden war, ist nach zehn Tage langer Haft al« völlig unschuldig entlasten worden. — De», „ Dr. I." schreibt man aus dem Voigt lande. 28. August: Zwei geachteten Bürgern der Stadt Plauen hat die lausende Woche ihr 50jährigcs Bürgerjubiläum gebracht. Am Sonntag feierte der Maurermeister K G Rädel, beute feiert der Kaufmann G- F. Schmidt diese- Kest Beiden Jubilaren wurden Ehrcnerweisungen und Theilnabmebezeigungen seiten de« RatbeS unb der Bürgerschaft in reichem Maße zu Theil. — Der „Germania" paßt die Bethciügung, welche der apostolische Bicar im Königreich Sachse» Bischof Forwcrk der Sedanfeier zuqewendet hat, schlecht in den Kram; sie suckt sich an der
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