Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187410016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-10
- Tag1874-10-01
- Monat1874-10
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1874
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5252 Bon den bedeutsamen Errungenschaften dieser arktischen Fahrt raubt es kein Jota, ob die Amerikaner um einige Minuten mehr oder weniger nur von einer solchen Differenz ist die Rede) nördlich gefabren sind. Die amerikanische Expedition war übrigens nicht die erste neben unserer österreichischen, die den d3. Breitegrad erreichte oder sichtete; Scoresby, Parry und Kane hatten Aehnlickes viele Decennien vorher geleistet; das ändert aber nichts an der Thatsache, daß die österreichische Nord- polfahrl mit ihren Resultaten einen der ersten Plätze in der Geschichte dieser todeSmuthigen Forschungsreisen auSzusüllen bestimmt ist. Ihr Werth liegt eben nicht bloS m der erreichten nördlichen Breite, sondern hauptsächlich darin, daß es bisher ganz un bekannte Gebiete der Erdkugel sind, über welche die österreichische Expedition Licht verbreitet hat. Die neid lose Anerkennung fremden Ruhmes, die hier von Paver ausgesprochen wird, läßt die Thaten unserer allerwärts gefeierten Landsleute nur in um so Helleiein Lickte glänzen. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 29. September. Von competenter Seite wird daraus aufmerksam gemacht, daß es dem Wesen der Sache nicht entspreche, wenn bei Besprechung der Besetzung von Stellen in der neugeschaffenen Verwaltungs-Organisation diese Stellungen als zur „höheren Verwaltung" gehörig bezeichnet würden. Der Amtöhaupt- mann ist in Zukunft die unterste Verwaltungs stelle deS Staates. Er hat alle die außerhalb der Justizpflege liegenden Geschäfte, welche jetzt der Gerichtsamtmann mit besorgte, zu erledigen. Er ertheilt also die Genehmigung zur Abhaltung von Tanzbelustigungen, hat die Aussicht über daS Bauwesen, erörtert in Brandsällen die Ent stehungsursache deS Feuers und erstattet darüber Bericht an den ihm Vorgesetzten Krcishauptmann, er hat die ersten Entschließungen in Bezug aus Kirchen- und Schulsachen zu fasten, wobei er einerseits den Superintendenten, andererseits den Schulinspector als gleichgestellten Beamten mit gleichem Stimmrecht neben sich hat, er bildet endlich mit dem Landwehr-BezirkS-Eommandeur die unterste AuShebungSbehörde für daS Militair und behält daneben — was zcither schon der Fall war — die Aufsicht über daS Straßenwesen. Wie also die Thäliqkeit deü AmtShauplmannS künftig ungefähr gleichkommt dein Amte eines Bürgermeisters einer größeren Stadt, so steht ihm, wie diesem, eine gewählte Vertretung (Be zirks-Ausschuß) zur Seite, der die Functionen deS Stadtraths und der Stadtverordneten in sich vereinigt. Scbon hieraus gehl bervor, daß die AmtSbauptmannscbast die unterste Verwaltnngs behörde des Staates ist, ebenso wie die GericktS- ämtcr die untersten Organe der Justiz sind und daß, wie man bei diesen nickt von dem h öher e n Juftizdicnst spricht, folgerecht die AintShauplmann- schasten nicht zur höheren Verwaltung gehören, welche letztere vielmehr erst bei der KrciSbaupt- mannschast beginnt. * Leipzig, 30. September. Die neueste Num- mer des „Sächsischen Kirchen- und Scbulblaltes" bringt eine Enthüllung, die für die Bewohner unserer Stadt gewiß ein außergewöhnliches Interesse haben wird. Diese Enthüllung zieht den Schleier weg von der entsetzlichen Tbalsachc, daß bei uns em „MariencultuS in der evangelischen Kirche" betrieben, daß m un serer Thomaskirche zuweilen auch „zur Jungfrau Maria gebetet" wird. Man ist vielleicht aus den ersten Anblick nickt geneigt, diese Enthüllung für eine thatsäcklich begründete zu ballen; aber der Autor derselben steckt uns ein sattsam Helles Lickt auf, indem er darauf hinweist, wie zu St. Thomä Motetten gesungen werden, welche mit Lalvo roxinrr (Gegrüßt seist du, Königin!) anfangen und >n welchen Maria als mater misoi-icnräjao, vitao äuleedo et spes no^tra (Mutter der Barmherzig keit, Labsal des Lebens und unsre Hoffnung) ja sogar als aclvocata no8tra (unsere Fürsprecherin) angeredet und um Hülfe gebeten wird. Nun seien die Vespern, bei welchen diese Motetten vorge- trazcn werden, ein öffentlicher Gottesdienst, und in einen evangelischen Gottesdienst gehöre keine Anbetung der Maria. — Diesen Anschauungen eines bvrnirlen Eifers gegenüber die innere Be rechtigung der so schwer getadelten Gesangsaus- sührungen zu verlheidigen, kann natürlich nicht die Ausgabe dieser Zeilen sein; ein solches Un ternehmen könnte gerade in den Augen der Gebildeten für beleidigend gelten. ES genüge daher dem Zeloten deö cingangSerwahntcn Blattes die Bemerkung, daß die Motette in der ThomaSkirche seit den ältesten Zeiten niemals als eine Betstunde betrachtet worden ist. daß beim Anlckrcn eines Salve regina kein Mensch daran denkt zu Maria zu beten, und daß erst nach Be endigung der Motette die durch einen besonderen Choral eingeleitete Betstunde beginnt, welcher in der Regel, trotz ihres kurzen und sehr einfachen Verlaufs, kaum ein Procent der zur Anhörung der Motette versammelt Gewesenen beiwohnt. Aus Vorstehendem wird der eifrige Enthüller auch leicht entnehmen können, weshalb — wa« ihn so sehr zu wundern scheint — „die hier gerügte Sacke von den lieben Amtsbrüdern in Leipzig und namentlich von denen an der Thomaskircke bisher so ganz übersehen und außer Acht gelassen worden ist." und seine anmaßlickc Hoffnung, baß cs nur seiner Hinweisung bedürfe, „um Etwas nickt wieder geschehen zu lasten, woran daS evangelische Bewußtsein mit Reckt Anstoß nehmen muß," wird fick ihm sicherlich als eine vollständig aussichtslose erweisen. * Leipzig, 30. September. Wir erfüllen gern den von Meiningen aus an uns gerichteten Wunsch, mitzutbeilcn, daß die in dem Artikel in Nummer 267 unseres Blattes enthaltene Notiz, wonach auch mancherlei unbrauchbare Kleidungs stücke mit eingesavdt wurden, nickt etwa aus einem Gefühle des Undankes seitens der Beschenkten lwr- vorgegangen ist. — Die herzogliche Hosbuckdrmkerei von F. W. Gadow und Sohn in Hildburg- Hausen hat einen Plan der abgebrannten Stodttheile und deS beschlossenen Wieder aufbaues der Stadt Meiningen in Form von zwei auf einem Blatte enthaltenen Karten skizzen herausgegebcn, der für Viele von Interesse sein dürfte. * Liipzig, 30. September. Wie alljährlich im Monat Oclober veranstaltet die Genossenschaft deutscher Bühncnangehöriger in Leipzig auch in diesem Jahre eine Matinöc und zwar, wie uns aus zuverlässiger Quelle mitgctheilt wird, wie derum im Gewandhauösaale Sonntag, den 11 Oktober d. I. Das Programm, welches demnächst veröffentlicht werden wird, verspricht ein auserlesenes und hochinteressantes zu werden, da Herr Director Haase mit liebenswürdiger Be reitwilligkeit das Mitwirken der erforderlichen Bühncin.ngchörigen gestattet hat. Die Herren Capellmcister E- Reinecke und W. E. Mühldorser sowie die Damen Frau vr. Pescbka-Leulner, Frl. Mahlkncckt, Frl. Steinhäuser, Frl. Suhrlanvt, Frl. Hausmann, die Herren Gura, Felix Meyer, Jul>uS Neumann und sämmtliche Herren des Gc- wrndhauÄ-OrcbesterS und des Chorpcrsvnals haben, wie wir hören, in zuvorkommendster Weise ihre Mitwirkung bereits zugesagt. * Leipzig, 30. September. AuS unserer Nach barstadt Halle berichtet die „Hallischc Zeitung" folgendes Curiosum: „In der am Montag Abend stattgehabten geschloffenen Sitzung der Stadtver ordneten ist die in der letzten Zeit häufig vcnti- lirte, für unsere Stadt sehr wichtige Frage der Bürgermeisterwahl zur Entscheidung gelangt Nachdem die eigens für diese Sacke gewählte Eommission Bericht erstattet und für und gegen die einzelnen Candidaten, auch seitens des Ober bürgermeisters. gesprochen, erfolgte der erste Wahl- gang, wobei aus Kreiögcrichtsratb Bertram hier 2l, auf Stadtrath vom Hagen 16, auf Stadtrath Gödeckc 6 und ein weißer Zettel abgegeben wur den. Beim zweiten Mahlgang erhielten Kreisge- ricbtsrath Bertram 22, Stadtrath vom Hagen 20 und Sladtrath Gödecke 2 Stimmen. Da auch hierdurch noch keine absolute Stimmenmehr heit erreicht war, wurde zum dritten Wahlgang geschritten, wobei Krcisgcricktsrath Bertram 22 und Stadtrath vom Hagen 22 Stimmen erhiel ten. Zwischen diesen beiden Gewählten ent schied nun das Loos zu Gunsten des Stadt- rath vom Hagen, der mithin zum Bürgermeister unserer Stadt gewählt ist." keü. Freunden der Naturgeschichte und Völker kunde, Liebhabern von seltenen Münzen und Antiquitäten empfehlen wir Herrn Platow'S naturhistorisches und ethnologisches Museum (vor Grunert's Hause auf dein Roß platze) diesmal um so mehr, als eS durch Tau sende von neuen Gegenständen an Interesse noch bedeutend gewonnen hat. Ganz besonders möch ten wir aber unserer lieben Jugend und ihren Erziehern dasselbe zur Beachtung empfehlen, da es durch die große Mannichsaltigkeit der hier ge zeigten, oft sehr seltenen Gegenstände aus dem Gebiete der Naturgeschichte, sehr interessanten Münzen, Kleidungsstücke, Gcräthschaslcn und Waffen, und allerlei Curivsiläten nicht nur auf das Angenchliistc Stunden lang unterhält, sondern zugleich pinen sehr reichen Stoff zur Belehrung darbietet. Unter den Naturalien aus allen drei Reichen und allen Wclttheilen finden wir die ausgesuchtesten Eremplare und in keiner Ab- thciluiig fehlen diejenigen, welche durch Schönheit der Formen und Pracht der Farben das Auge im besonderen Maße erfreuen, oder durch ihre vom Gewöhnlichen ganz abweichende Gestalt unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Am reichsten sind in dieser Beziehung namentlich die Jnsecten, krebs- und spinnenarligen Thiere, Corallen, Eonckilien (Schnecken und Muscheln) und Mineralien vertreten. Doch fehlt cs auch nicht an interessanten Wirbclthiercn. theils bloö im Balge (namentlich sehr schöne erotische Vogel bälge), theilS ausgestopst, wie z. B. ein großer Pavian und ein wahrhaft riesiges Krokodil, theils in Weingeist gesetzt, z. B seltene Schlangen, das Ehamäleon :c. Jagdliebhaber dürsten besonders mehrere interessante Geweihe anzicben. Nicht minder interessant ist die große Sammlung von Kleidungsstücken. Scbmiuksachcn, Fahrzeugen, Waffen :c. verschiedener Völker, unter denen gar manche Seltenheiten und Curiositätcn; dasselbe gilt von den Antiquitäten und den Tausenden von Gold-, Silber- und Kupscrstücken. unter denen wahre Eabinetöstücke von großem Werthe sind. Endlich bekommt man in diesem Museum auch drei lebende sogenannte Wunbermenschen zu sehen, nämlich zwei sogenannte Albino'» oder Nachtmenschen und ein Ricsenkind, ein Knabe von l-1 Jahren, der mehr als 200 Pfund wiegt. Kurz, Herr Platow bietet für den geringen Eintrittspreis viel Sehenswertstes. Hnseclen, Conchilicn, Vogelbälgc :c. verkauft Herr Platow auch sehr billig. — Die „Dresdner Nachrichten" schreiben aus Dresden: Im Stadlrathe erörtert man bereits seit einiger Zeit das Project einer neuen städtischen Anleihe. Noch nickt einig ist man über die Anzahl der erforderlichen Millionen, den Termin und die sonstigen Einzelheiten der Emission, aber einverstanden scheint man allerseits über die Notstwendigkcit der Anleihe selbst. Be kanntlich sind aus das Evnto dcr Wasserleitung bedeutende Summen für andere cominunale Zwecke geschrieben und hiervon gedeckt worden, so daß die Vollendung der Wasserleitung, die täglich dringender werdende Erbauung einer dritten Brücke und andere bauliche Projekte von größerer Ausdehnung die Ausnahme ciner neuen städtischen Anleihe zu rechtfertigen scheinen. Denn daß man die MiclhzinSgroscben nicht erhöhen kann, l'egt aus dcr Hand. Vielleicht erhält un sere Stabt ln Zukunft kann einen vernünftigeren Steucrsatz. wenn dcr Landtag der neuen Einkom mensteuer zustimmt. Dieses Gesetz könnte man dann als Muster für die städtischen Abgaben be trachten und die verhaßten MiethzinSgrvschen beseitigen. — Infolge der mit dem 1. Januar k. I. ein- tretcnden Reicbswährung treten auch bei der kgl. sächs. Landeslotterie mehrfache Aenberungen ein Nack dem diesfallsigen Plane bleibt die An zahl der Loose von 100,000 unverändert, ebenso daS bisherige Verhältnis; der Gewinne und Nie ten, nämlich je die Hälfte. Hinsichtlich des Prei ses tritt eine Erhöhung ein, bas ganze Lvoö kostet in bevorstehender 87. Lanbeslvtterie durch alle 5 Elasten 156 Mark und sind auch dementsprechend die Gewinne erhöht worden. In der ersten Elaste, deren Ziehung aber wegen dcr neuen RccknungS- weise erst den 4 /5. Januar k. I. geschieht, beträgt der erste Gewinn 30,000 Mark, der zweite 15,000, in der zweiten Elaste 40,000, resp. 20,000 Mark, in dcr dritten Elaste 50,000, resp. 25,000, in der vierten Elaste 60,000, resp. 30,000 Mark. Die bedeutendste Veränderung hat die fünfte Elaste auszuweisen; die Zahl der Gewinne beträgt 36,000 mit einem Betrage von 11,853,800 Mark, welche sich solgendergestalt vertheilen: l. Gewinn (daS große Loos) 500,000 Mark. 2. Gewinn 300.000 Mark, 3. Gew. 200,000, 4. Gew. 150,000, 5. Gew. 100,000, 6. Gew. 50,000 Mart. Dann folgen 5 Ge«, st 30,000 Mark. 20 st 15,000, 50 st 5000, 600 st 3000, 700 st 1000, 800 st 500, 1900 st 300 und 31.919 Gewinne zu 200 Mark. Die Ge- sammtbilanz beziffert sich in Einnahme und Aus gabe für die ganze Lotterie aus 14,508,000 Mark. (Dresdn. Journal.) — VE. Neßler's Fcst-Ouverture über das Thema: „O Straßburg", welche am hiesigen Stadttheater schon mehrmals mit großem Erfolge zu Gehör gebracht worben ist, wurde nuu auch m Dresden am Residenz-Theater den 13. Sep tember aufgeführt und fand dieselbe stürmischen Applaus. Seitdem ist dieses Orchesterwerk mehr mals mit demselben durchschlagenden Erfolge wiederholt worden Meerane. Graf von Scbönburg hat den, Vor stande deS Gerichtsamtes Meerane, Herrn Ge- richlsamtmann Frey, daS Dienstprädicat Hof- rath verliehen. — In der Sitzung des größeren Bürgeraus- schusteS zu Löbau am 28. September entschied man sich mit 20 gegen 3 Stimmen für die Ver schmelzung der beiden städtischen Col- legien zu einem Stadtgemeinderath. * Aus dem Voigtlande In Reichenbach kam es am 27. infolge einer um die Mitternachts stunde vorgenommenen Arretur aus dem Markt platze zu ernstlichen Zusammenrottungen, welche die Befreiung des Arrestaten bezweckten, aber Veranlassung zu weiteren 7 Arreturen wurden. Die Zahl der Tumultuanten wird auf 5 — 60 ) Personen geschätzt und nur dem energischen Ein schreiten der bctheiligt gewesenen Polizeipersonen, die mehrfach von der blanken Waffe Gebrauch macken mußten, ist die baldige Wiederherstellung der Ordnung zu verdanken. * Aus dem voigtlandr, 29. September. Ver einigung gehört zu der Signatur der Zeit, Ver einigung giebt stets und überall eine Macht. Nach diesem Grundsätze beginnt es auch in Lehrer kreisen sich zu regen, und mehr denn je sucht man einer strafferen Eonsolidation zuzusteuern. Die Erfahrungen, welche daS nunmehr zur Per fect ion gelangende Schulgesetz mit sich gebracht, vor allen Dingen aber die Erfahrungen der letzten Jahre haben den Lehrerstaud überzeugt, wie ge ring sein Einfluß aus die leitenden Factoren sei, wie gering namentlich, wenn er sich etwa den konservativen Parteien in die Arme wirst und gegen die wahrhaft Liberalen Front machen will, was wir, trotz bereits gemachter vereinzelter Er fahrungen. bei dem gesunden Sinn, welche die sächsische Lehrerwelt beherrscht, nimmer glauben können, obgleich die 2500 Lehrer, welche die Dresdner Ädreste unterschrieben, immer eine be deutende Zahl genannt werden muß. Auch unser Voigtland will nicht Zurückbleiben, die Bezirks lehrervereine der drei hier bestehenden Amtshaupt- mannschasten halten fleißig ihre Versammlungen ab. So hielt die zu Auerbach bereits die dritte im ersten VereinSjahre, bei welcher Gelegenheit Bretsckneider-Werda und Häßler-Bergen über die famose Schrift Sack'S: „Die Schule im Dienste gcgcn bie Freiheit" rcserirten, um die svcialisti- schen Ideen über Sckule :c. zu beleuchten und daraus zu folgern, daß diese Schule ihr Heil nicht von den Herren Svcialdcmagogen zu er warten hat. Bei der dabei vorgenommencn Wahl der Vercinsbeamten gingen die Herren Schul direktoren vr. Böhme auS Falkcnstein als Vor sitzender. Bretschneider-Weroa als Vicevorsitzender, Giller-Auerback als Schriftführer, Ruvert-Aucr- back als Cassirer, Häßler-Bergen und Director Sckäser Auerbach als Delcgirtc aus der Wahl urne bervor. — Die Ernte, namentlich auch nn oberen Voigtlande ist vollständig cingehcimst. Ertrag nach Körnern und Stroh entspricht nicht den gewünschten Anforderungen. — Einer Falsch- münzcrbande, die in letzter Zeit wohl ziemlich stark »kr Unwesen hier trieb, ist man endlich auf die Spur gekommen, indem dcr Hauptmacher bei der Tbat ertappt wurde. Derselbe, ein in der Gegend von Falkcnstein :c. wohlbekannter socialister Wühlhubcr Namens Trommcr. hielt sich im sog. JägerSivald bei Falkcnstein aus. — Die von dein Tbomanerckorin Plauen am 27. und 28. in Plauen gegebenen Concerle haben großartigen Effect hervorgebracht, infolge der wahrhaft staunen«- werthen, künstlerischen Leistungen dieses Chore«. Pauken, 26. September. Als Rector der hiesigen Realschule ist von dem Stadlrathe heute Herr vr. Vollhcring, zur Zeit Director dcr höheren Bürgerschule in Löwenberg in Schlesien, erwählt worden. — Jnglcichcn hat dcr Stadtrath als Collaturbehvrde Herrn Pfarrer Johann Hermann Mrosak n, Großradisch zum Pfarrer in Großpostirrtz sowie Herrn Diakonus Paul Wetzke in PosterLvrf zum DiatonuS und Katecheten an hiesiger St. Petri- und zum Pre diger an dcr Garnisvnkc^be erwählt. Da mein Nlckterscheinon bei der Beerdigung des gewesenen Polizeicorporal« Schmidt am 29. ds. MtS. zu sehr gehässigen Auslastungen Ver anlassung gegeben hat, sehe ich mich zu nach folgender Darlegung deS Sachverhalts genöthigt. Am 28. habe ick, nachdem ich aufgesordert worden war, dem Entschlafenen das Geleit zur letzten Ruhe zu geben, mich persönlich zu seiner hinterlastenen Wittwe verfügt und von ihr, nach dem ich um pünctlicke Abholung dringend gebeten, die Zusicherung erkalten, daß der Wagen am folgenden Tage ' ?4 Uhr bei mir sein sollte. , Er kam jedoch nickt Nachdem ich in stets wachsender Unruhe eine Stunde gewartet hatte, nahm ick selbst eine Droschke, um nach dem Friedhöfe zu fahren, mußte jedoch unverrichteter Sache wieder nach Hause zurückkehren, da mir unterwegs die Leid tragenden begegneten. Daß ick nicht früher schon mir selbst einen Wagen nahm, sondern auf den »gesagten wartete, wird Jedem natürlich er- cheinen, der da weiß, daß auf einen bestellten Wagen stundenlang warten zu müssen im Amts leben eines Leipziger Geistlichen durchaus nickt« Ungewöhnliches ist. Leipzig, den 30. September 1874. vr von (kriegern, Pastor zu St. Georgen. «r»5'«cet>e »werikaniseke, moilalllrt« kLpierkrLxell, iLvsekettevl imä Vkemisettvs kür üvrreo, Oamsu uoä ilirutsr gl! MM m »V LLSllol», S Sir»mi»»rkT 8, l.öip ild. 8«zenük«rliei» 6«v»näü»u». iksplsrvLsotis rnlt I-sinsri-17sksrrus- Lunds kupisrvrLnoüs kür vuarsr» u. Llsrron. kr«i»oour»llt« xr»ti». SsdrüSvr SsuolsU», L>arN»I»r1Ir — 44r<i»,i»,«»'»«Iir Str»»»« W Gegen alle Haarleiden, Schuppen, Flechten, sowie das lästige Jucken auf dem Kopfe giebt es kein reelleres Mittel als das von fast allen Herren Aerzten empfohlene und von vielen tausend Personen mit günstigem Erwlg angewandte vow»-VLS8sr von ^«I»Ii»t» Urliirl«!» 1» Siriimsrlrt Sir. 8 Preis pro Flc. lö Ngr. und l Tblr., 6 Flcs. 2'/, Thlr. resp. 5 Tblr. Der geehrten Damenwelt empfehle mein reickassortirtcs Lager fertiger Lüplv, I-ookoo, Viusovlls von reinem abgeschnittcnen Haar in prachtvollen Far ben zu soliden Preisen. Alle Haararbeiten werden auch von dazu gegebenen Haaren geschmackvoll, dauerhaft in kürzester Zeit zu sehr billigen Preisen angcfertigt. ILrlurlrl», I» Nl«k»ii»iii»» IR«k, Si«nn»»»rlc^ Sir. 8. Die IwMl-LliMM M k. I-. MM«., Burrau ln Leipzig: Ricolaistraize 51. befördert Inserate jeglicher Art prompt, disrret und billigst in alle Zeitungen der Welt. (5934)^ LoLdvll-LllrüKv urxl su xrc»s uuU sn Ustsil 2. 2. 14 »i ii xit»i»»p: IN HpiLll-vsllllvvltL. 1872 mit «ildrrnoi 8leä»Ma p-jimlirt. »»rlct hi. liartkel's ll„s u. Keiet>88lea«8« 55. 1. kt. I'»t«i»<-I'»»I»Irr^1I»«I»« intt LnbrliUr, I.»»»«I»»I»I«r« n»«I ^«»avertk»I»rtlL. 4IIe kieulieile» in l'stNkobriek-n, K«ti«k» (8t»mmbuck«HIiitt«ra), Xrsnrsn uv,i Ovtillov»rti>ceIi>, I>»pisr, Loürsid- uucl 2sicrÜ6QmLdsri»11su. 6e8ek.'ist8klieh> r. ta>piepe«-8'i«>n ln°/^ «nr k»bri^i,r«i». b. wiMckM, KMe U U, »lisch«-lanrilc »ml Ni»«,,-ll»n<II«m>e. LsipriAsr VosodLrtsdüodvrl'LdklK 0»«»r 8p«rII»x «L IR«iig;»r I.»8«r von krrtljren «r»«I»»tl7t»I»0elirrii in Düstse- uocl LLarL-I-ioiaturoQ. öeiNelluußen kür 8ci>»nttrv«rlcv veräen »cbv»Il mul prei,v«rth »mxekükrt. C«iui»t«Ir ui»«I I^»8«r: »»Ii»»tr»»»« Xvu^unkt ük«r kirmev <1>-» lu- mul Au»I»iu1«» r»,ek mul a«Mi»'«nh»kti (1l. 344S4) V. LolmmovIpkoiiL ««rllm rr»al»kort ». !»!., Iil»i»»«rU, vrr»«Ir», I^rlpnlU, 19
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder