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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187410171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-10
- Tag1874-10-17
- Monat1874-10
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1874
- Autor
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stütz «'/»Uhr. Rr1«ttio» >»t Lr»eUü«a JohanniSgasse LZ. Bcrantwortlichcr »edatteur Ar. Hüttner in «eubnitz. Sprechstunde d. Redaktion Dvrmiliagt »oa tl—l, Udr Nach»,«,,« ,oa 4 — » Uhr. Annahme der für die nächst, folgende Nummer deftimmtrn Inserate an Wochentagen bis 3Uhr Nachmittags, au Sonn- md Festtagen früh bis '/»9 Uhr. FMalr für Z,seratr»»«mch»e: Otto Klemm, UniverfitätSstr. 22, LouiS Lösche, Hainstr. 21, pari. eipMer.Tagrblatl Anzeiger. Or-an str Politik, Socal-eschichte, Handels- und GkschclMnkedr. Metzß»fl«ße 1S,SL0. ^d«»>e»e»t»»rei« vierte«. 1>/e H-, inel. Bringerlohn l'/, Jede einzelne Nummer 2'/, -Hi- Bclrqexemplar t >Sr Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 11 mit Postdtfvrdtrung 14 Zuserale «gesp.BouraoiSz. 1'/,-^ ^rdhrre «Lchristen laut unserem PreiSverzricbniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Reklame« unter dem vedartlouosirich die Spaltzrile 3 Inserate find stet« an d. «r-etttt», zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. — Zahlung baar, durch Postanweisung oder Postvorschuß. M rsv. Sonnabend den 17. October. 1874. Zur gesMgm Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 18. October nur Vormittags bis '>-9 Uhr geöffnet IkxpeÄItl«« Äe» loelpnlMer Bekanntmachung. Die diesjährige VPtchaelt-»effe endet mit dem R7 October. A» diesem Tage siad die V«den ««d Gtäl»de t» de« Str«Oe» »«d a«f de» Affr«tltche» Plätze» der i»»ere» Pt»dt bis 4 Uhr Nachmittags vollständig zu räumen und bis spätestens 8 Uhr Morgens des IS. October zu entfernen. Die aus dem AngustuSplatze und auf den öffentlichen Wegen und Plätzen der Vorstadt befindlichen Buden und Stände sind bis Abends 8 Uhr des 17. October zu räumen und deren Ab bruch und Wegschaffung am Morgen de- IS. October zu beginnen und bis Abend- 8 Uhr des 21. October zu beendigen. ES bleibt auch diesmal nachgelassen, die Geb»» - und Pch»a«kb»dc« noch am 18. October eöffnet zu halten. Dieselben, wofern sie auf Schwellen errichtet, ingleichen die EarousselS und elte, sind bis Abends 10 Uhr deS 20. October, diejenigen Buden aber, rücksichtlich deren daS inaraben von Säulen und Streben gestattet worden ist, bis längstens den 24. October Abends 8 Uhr abzubrechen und von den Plätzen zu entfernen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, für welche beziehentlich auch die betreffenden Bau handwerker oder Bauunternehmer verantwortlich sind, werden mit Geldstrafe bis zu Fünfzig »Haler« oder entsprechender Haft geahndet werden. UeberdieS haben Zuwiderhandelnde auch die Obrigkeitswegen zu verfügende Beseitigung der Buden zu gewärtigen. Leipzig, am 14. October 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Reichel. Politische Mouatschronik 1874. IX. Monat September. Fortsetzung «US Nr. 282. LG. Earlistenkrieg in Spanien: Treffen bei EarraScal (Navarra), ein Versuch de« General» MorioneS, daS von den Carlisten umzingelte Pampelona zu entsetzen, mißlingt. — Angriffe der Carlisten auf Cucnya (Castilien) bleibeu ohne Erfolg. — Nordamerikanische Union: Pro- clamation des Präsidenten, General Grant, fordert die Insurgenten von New-Orleans zur Nieder legung der Waffen auf (siehe den 15.). L7 Nordamerikanische Union: Ein marsch der Bundestruppen unter General Ennry in New-Orleans; die Insurgenten unterwerfen sich, ohne Widerstand zu versuchen^ Gouverneur Kcllog wird in seine Aemter wieder eingesetzt (siehe den 14.-16. d. M.). A8 Carlistenkrieg in Spanien: Vor dringen der Regierungstruppen unter General Laserna bis Lo« Arco« (Navarra); Pampelona wird dadurch entsetzt (siehe den 16. d. M ). 1V. Holland: Schluß der Generalstaaten (siehe den 15. September 1873). — Preußen: vr. Friedeuthal zum Minister der landwirth« schasttichen Angelegenheiten ernannt. 2V. Eingreifen der europäischen Mächte in die spanischen Wirren: Der spanische Gesandte del Mazo am österreichischen Hofe übergiebt dem Kaiser Franz Joseph seine neuen Ereditive (siehe den 12. d. M). — Deut sches Reich: In Kiel läuft die Panzerfregatte Friedrich der Groß« im Beisein deS KcuserS Wilhelm I. von Stapel.— Italien: Auflösung der Dcputirtenkammer (siche den IS. Juni). AL. Kampf zwischen Staatsgewalt und Kirche: Erlaß deS preuß. OberkirchenratheS, verordnet mit Rücksicht auf daS demnächst in» Leben tretende CivilstandSgesetz neue Regeln für die kirchliche Trauung. — Holland: Eröffnung der neuen Session der Generalstaaten (siehe den 19. d. M ). 22. Deutschland: Rückkehr und festlicher Empfang der seit 1872 abwesenden österreichischen Nordpolexpedition unter Führung von Payer und Wevvrecht in Hamburg. — Eingreifen der europäischen Mächte in die spanischen Wirren: Holland erkennt die Regierung de« Marschalls Serrano an; der spanische Gesandte, Herzog v. Tetuan überreicht dem König Wil helm III. seine Ereditive (siehe den 15. d. M^. 28. China: Großer Sturm an den chinesi schen und japanischen Küsten, richtet namentlich in Hongkong furchtbare Verheerungen an, wo an 1000 Menschen dabei umS Leben gekommen sein sollen. 24. Kampf zwischen Staatsgewalt und Kirche. Energischer Protest deS Bischof- Ketteln von Mainz gegen die in Hessen-Darm stadt den Kammern vorgelegten, den preußischen fast aleichlautenden Kirchengesetzentwürse. 2». Oesterreich: Rückkehr und festlicher Empfang der österreichischen Nordpolexpedition unter Payer und Weyprecht in Wien (siehe den 22. d. M ). 27. Eingreifen der europäischen Mächte in die spanischen Wirren. An erkennung der Regierung de- Marschalls Serrano seiten- Italien-; König Victor Emauuel empfängt den spanischen Gesandten RauceS (siehe den 22. d. M ). ^ 28. Kamps zwischen Staatsgewalt und Kirche: Deutscher Protestantentag in Wiesbaden; die Oberleitung de- Vereins geht von dem Prä sidium in Heidelberg (Bluutschli rc.) an den Union«- Verein zu Berlin über. — Earlistenkrieg in Spanien: General Pavia de- EommandoS der Nordarmee enthoben; an dessen Stelle General Iovellar zum Eommavdanten derselben ernannt. — Holländische Expedition gegen Atchin: Einnahme der atchinesischen Befestigungen bei Langkröck durch die Holländer. — Deutsche« Reich: Abreise des Kaisers Wilhelm zu mehr wöchentlichem Aufenthalt nach Baden-Baden. — reußen: Eine von dänischen Parteiführern nach adersleben einberufene Volksversammlung schlägt zu einer großen Kundgebung aus. — Schweden: Entlassung deS Finanzministers Wörn; Freiherr v. Akerhjelm wird dazu ernannt. 2S. Deutschland: Prof. Th. Hildebrandt, berühmter Maler, stirbt in Düsseldorf. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 16. October. Den GcrichtSamt- männern Hertel beim GerichtSamt Leipzig ll. und v. B ose beim Gerichtsamt I. ist der Eharakter eines HofratheS beigelegt worden. Der seitherige Vorstand deS GerichtSamt- Lausigk, GerichtSamt- mann Böhme, wurde zum GerichtSrath bei dem Bezirksgericht Leipzig ernannt. * Leipzig, 16. October. Seiten- deS RatheS sind die Herren Vicebürgermeister vr. Georgi und Stadtrath Simon als Mitglieder der Com mission zur Borberathung und Vorbereitung der Frage wegen Verwaltung der beiden Stadtthcater auf städtische Rechnung oder deren fernere Ver pachtung gewählt worven. * Leipzig, 16. October. In diesen Tagen ist ein Leipziger Student, Eugen Bloch au» Beuthen in Oberfchlesien, vom Schwurgericht in AnSbach wegen de» Vergehen- de- Zwei kampfe- zu einer einjährigen Festungshaft ver- urtheilt worden. Bloch hatte am 13. Juni d. I. in einem bei Erlangen stattgehabten Pistolenduell seinen Gegner, den Student Lang auS Landau dergestalt verwundet, daß derselbe nach einigen Stunden starb. Der Derurtheilte befand sich seit der Tbat in Hast. * Leipzig, 16. October. Der Erbgroßher zog vonOldenbura, der bekanntlich seither an unserer Universität studirte und in Folge des Vorgang- im Leipziger Bahnhof in Dresden Gegenstand allgemeinen Gespräches wurde, hat am 12. October eine längere Reise nach dem Orient angetreten. In seiner Begleitung be findet sich ein Hauptmann vom großen Gcneral- stabe und ein junger Gelehrter. * Leizyig, 16. October. Außer den bereit« in der letzten Nummer mitgetheilten Herren nahmen noch Fabrikbesitzer Backofen in Mitt weida. HandelSkammersecretair Roscher in Zittau, Fabrikant Roth in Ehemnitz und Pfarrer vr. Sülze in Chemnitz an den Verhandlungen de- social-politischen Eongresse» in Eisenach Theil. * Leimig, 16. October. Wir vernehmen, daß, im Anschluß an alle größeren Kapellen Deutsch land-, demnächst auch mLeipzig, und zwar so wohl bei dem Thater- und Gewandhaus-Orchester, als auch bei den Kirchenmusiken, die tiefere Orchesterstimmung nach Maßgabe der Pariser Normalstinnnung eingeführt werden wird. Die Kosten für die in Folge dessen neu zu beschaffenden Blasinstrumente, welche sich aus etwa 3000 Thlr belaufen, sind dem Rath auS Privatmitteln an geboren und eS ist dieses gemeinnützige Anerbieten angenommen worden. Herr Kapellmeister Schmidt ist mit der Besorgung de« weiter Erforderlichen im Einverständniß mit den betheiligten Orchester- mitgtiedern beauftragt. * Leipzig, 16. October. DaS amtliche „Dresd Journal'^ enthält in seiner neuesten Nummer einen längeren Artikel über daS InSlebcntreten der neuen Verwaltung-- und Gemeinde organisation. Wir finden die Betrachtungen de- ossiciellen Organ- in vieler Hinsicht zutreffend. Auch wir geben un« der Hoffnung hin, daß die neue Ordnung der Dinge einen erheblichen Ge winn an politischer Berechtigung, an freier Be wegung und selbstthätiger Einflußnahme auf die Gestaltung ihrer eigenen Zustände für die Be wohner des Lande- bringen wird. Freilich haben wir dabei immer wieder auszusprechen, daß Männer in die Bezirks« und LkreisauSschüsse ge wählt werden müssen, welche einen festen selbst ständigen Eharakter haben und nicht davor zu- rückscbrecken, da, wo es noth tbut, den Amts hauptleuten und den KreiShauptleuten kräftig zu opponiren. Dresden, 14. October. Se. Majestät der König haben dem Staat-minister und Minister deS Cu^ tuS und öffentlichen Unterricht«, vr. Carl Friedrich von Gerber und dem Staatsminister und Mini ster der Justiz, Christian Wilhelm Ludwig Abeken das Großkreuz des Verdienstordens zu verleihen geruht. Dresden, 13. October. Der Privatdocent an der Universität zu Wien vr. Adolf Bernhard Meyer ist zum Director des Königl. Naturhisto rischen Museums zu Dresden ernannt worden. — Ein Extrazug von 89 Achsen und 46 Wagen langte gestern Nachmittag 3 Uhr 40 Min. auf dem Leipziger Bahnhof in Dresden an. Der Zug kam von Pest und führte die gesammte Renz' sche Kunstreitergesellschaft — mit Ausnahme des Director Renz selbst, der schon am Morgen hier durchgekommen war — nach Berlin. Der Zug enthielt 7 Personenwagen, während der übrige Theil desselben aus Pferdewagen und Ge- päcklowrys bestand. Auf einer solchen zeigte sich auch der hier bekannte Salonwagen, dessen Inhalt jene viel anaestaunten dressirten Löwen sind. — In Dresden-Neustadt wurde am 15. October unter entsprechenden Feierlichkeiten die V. Bürgerschule eingeweihet. Meißen, 15. October. Wie wir auö zuver lässiger Quelle in Erfahrung gebracht haben, ist das kürzlich in unmittelbarer Nähe der Stadt kirche errichtete Denkmal nicht — wie bisher irr- thümlicher Weise von vielen Seiten angenommen zu werden schien — von der hiesigen Garnison ihren im Kriege 1870—71 Gefallenen gesetzt wor den, sondern vielmehr hat das königl. Kriegs- ministerium die glänzende Waffenthat de« II. Iäger- bataillons Nr. 13, d. i. die Wegnahme von 4 französischen Geschützen mit stürmender Hand in der Vchlacht bei Sedan, durch dieses Denkmal für alle Zeiten ehren wollen. DaS Iägerbataillon ist nämlich diejenige sächsische Truppenabtheilung, welche im letzten Feldzug die größte Anzahl Ge schütze im Gefecht erobert hat. (Meiß. Tagebl.) , Waihhei«. 14. October. AuS der hiesigen Strafanstalt ist am 10. d. M. Abend- gegen 7 Uhr der Züchtling Karl Heinrich Mitzschke auS Großgrabe bei Eamenz auSaebrochen, und weder den alsbald auHesandten Militairpatrouillen, noch den sonstigen Anstrengungen der Polizei ist eS gelungen, den Entsprungenen zu sangen. Wie mir mitgetheilt wurde, ist Mitzschke, ein früherer Soldat, der wegen Straßenraubs zu Zuchthaus strafe verurtheilt ist, fast auf demselben Wege entsprungen, auf dem früher der berüchtigte Hein rich flüchtig geworden ist. Er hat die an die sogenannte „Heiste" anstoßende Schloßmauer über stiegen, alsdann seinen Weg durch die Gärten und Häuser der „Heiste" genommen und die Zschopau, deren Wasserstand ein überaus niedriger ist, passirt. Mehrere Einbrüche, die in Ricbzenhain, wo man ihn wenigsten« beinahe sestgenommen hätte und in ReiaSVors verübt worden sinv, werden auf Rechnung de- Entsprungenen gesetzt. — Der auch in weiteren Kreisen bekannt gewordene social- demokratische Agitator LouiS Eckstein, der bis her in Waldheim domicilirte und sich hier durch den vergeblichen Strike der Cigarren-Arbciter im Jahre 1871 ein bleibende-Andenken gesichert, hat sich vorgestern von Waldheim nach München ge wendet. (DreSdn. Ztq.) Schwarzenberg, 11. October. Au« Anlaß de« BrandeS zu Breitenbrunn bildete sich bekanntlich in unserer Stadt ein ComitS, welches einen Auf ruf an alle Schulen Sachsen« ergehen ließ, in denselben Liebesgaben aller Art einzusammeln, welche, von Schulkindern gegeben auch nur den Schulkindern zu Gute kommen sollten. Der Er folg ist ein alle Erwartung übersteigender gewesen. ES sind jetzt nach Schluß der Sammlung eingc- gaugen an Geld m Summa 3254 Thlr 5 Ngr 2 Pf. und an Kleidungsstücken 214 Kisten und Packele. Ebenso eine große Masse an Schul- Utensilien. Die oben genannte Summe hat man bis auf 1919 Thlr. verwendet, o»m im Anfänge Lebensmittel anrukaufen (150 Thlr.), da- klebrige aber zur Anschaffung neuer Schulbücher aller Art. Der verbleibende Rest von 1919 Thlr. wurde der hohen königl. KreiSdirection als Fond für den in den nächsten Iabren bevorstehenden Schulbau übergeben. Jedenfalls wird diese- Capital von der am 15. d. M. in- Leben tretenden AmtS- hauptmannschaft verwaltet werden. Nasitz, 15. October. ^rucc L,corgrn uyr hat sich auf der Altenvurg-Zeitzer Eisen bahn, bei der Ueberfahrt der in der Nähe de« hiesigen Bahnhöfe- gelegenen Straße, ein höchst bedauerlicher Unglücksfall zugetragen, indem dem HUlfswcichensteller August Schulze von hier beide Beine überfahren worden sind. Derselbe batte da- Unglück, beim Ragiren der Wagen, nachdem er dieselben abgehängt und da« Zeichen zum Rück stoß gegeben hatte, mit dem Absatz de- Stiesels in einem Gleise hängen zu bleiben, wurde durch die daherbrausende Locoinotive erfaßt, und obschon der Führer derselben sofort bremste, so war doch das Unglück geschehen, eine Schuld ist Niemand beizumessen. Schulze ist 26 Jahre alt und war bei seinen Vorgesetzten und bei den hiesigen Be wohnern wegen seiner Pünktlichkeit, seines Fleißes und freundlichen Benehmen- überall sehr beliebt; er war erst seit einem Jahre verkcirathet und beklagt seine junge Frau mit sämmtlichen Be wohnern unsere- OrteS diesen schweren Unfall. (Altcnb. Zeit.) — Uebcr eine Concurrentin Louise La; teau'S berichtet der „Osservatore Romano" Folgende- auS Pari-: „Gott hat, um die Nichtig keit de- modernen Rationalismus sichtbar zu machen, Zeichen und Wunder geschehen lasten. Sie haben sicher schon sprechen hören von de, Seherin Berguille zu Fortet im Departe ment Lande-. Sie hat Erscheinungen, sie hat Stigniata und oft »veissagt sie auch. Eine Unter suchung ist angestellt worven, um die von ihren Feinden verbreiteten Lügen zu widerlegen. Der Präfect der Gironde, der Unterpräfect und der Cardinal Donnet haben sich zur Seherin begeben und haben constatiren können, daß alle von ihren Feinden verbreiteten Gerüchte falsch sind. Die Berguille muß fortwährend regelmäßig Freitag» die Schmerzen der Kreuzigung auShalten. Die Stigyiata sind deutlich zu sehen. DaS Stiama am rechten Fuße hat seit einigen Tagen viel Blut von sich gegeben. DaS Leiden der Kreuzigung vollzieht sich immer in derselben Weise. Um 1 Uhr Nachmittags erscheint unser Herr Jesu» der Seherin und giebt ihr da- Kreuz, welche- für sie bestimmt ist. Sic fühlt dann die Schmerzen der Kreuzigung zwei Stunden lang; danach er scheint die heilige Jungfrau. Von der Unterhal tung zwischen der Jungfrau und der Seherin kann Niemand von den Anwesenden Etwa- hören. Zuweilen jedoch gestattet die Jungfrau der Ber guille einige Worte von dem waS siegehört laut au-zusprechen. Eine große Menge Menschen er wartete am 8. September eine besonder- feierliche Erscheinung zu sehen, weil die» der Namenstag der Jungfrau ist. Es geschah aber Nicht-. — Die Feinde der Seherin haben nicht verfehlt, sich darüber zu moquiren. Sie haben zu sagen ge wagt, die Komödie geht ihrem Ende entgegen. Die Böswilligen haben sich getäuscht. Am Tage deS Festes der schmerzensreichen Madonna trat wieder eine Erscheinung ein. Des Morgen- 5 Uhr erschien, als die Berguille allein war. die heilige Jungfrau mit trauriger Miene und sagte: „Bor einigen Jahren bin ich auf die Berge von Salette herabgeftiegen, um den Völkern ihren Fall zu verkünvcn und sie zum Gebete zu ermahnen. Man hat meinen Worten nicht glauben wollen. Da» verkündete Unglück ist »um Theil eingetreten, der Rest wird sich binnen Kurzem erfüllen." — Ein sehr hübscher Zug von weiblichem artsinn kam kürzlich in der Mairie de- neunten rrondissements von Paris vor. Ein junge» Paar stellt sich dem Maire vor, um vereinigt zu werden. Der Ehemann, ein einfacher Arbiter, wußte leider seinen Namen nicht zu schreiben und machte, alS ihm da« Register gereicht wurde, mit verlegener Miene ein Kreuz. Die junge Frau, welche, ebenfalls nur rine Arbeiterin, dennoch eine bessere Erziehung genossen hat und der Schreibkunst wohl mächtig ist, zeichnet auch ihrer seits bloS ein Kreuz in da- Register ein. AlS ihr eine Verwandte deshalb Bemerkungen machte, erwiderte die Neuvermählte mit flüsternder Stimme: „Du willst also, daß ich meinen Mann in einem solchen Auge,»blicke demüthige? Soll ich ihn öffentlich feiner Frau nachstehcn lassen? Laß eS nur gut sein, ehe drei Monate vergehen, wird er schreiben können." Verschie-eurs. Heute Morgen ^9 Uhr
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