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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187410254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-10
- Tag1874-10-25
- Monat1874-10
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1874
- Autor
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Nrtactl«» ««» Lrprtitioa JohanniSgasse 33. Derantwortlichrr Redacteur Ar. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. RcLaclien v-nniiiag« »on N—N Udr Rachmilla,« ,on 1 —» Uyr. Annahme der für die nächst- folgende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 3Uhr Nachmittags, an Sonn- Md Festtagen früh bis '/»v Uhr. Filiale siir Zaseraleaaaaalimt: Otto Klemm, UniversitütSstr. 22, L-UtS Lösche. Hainstr. 21, Part. Organ für Politik, Lacalgeschichte, Handels- und GeschiftSverkdr. Auflage -l>oanemri>«»-rtl» vierteil. incl. Bringerlohn 1'/, Jede einzelne Nummer 2V, Belegexemplar 1 Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung II Mit Postbesörderung 14 H> Zoscrale taesp BourgoiSz. 1'/,-^ Größere Schriften laut nnst.cem Preisverzriebniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lectaml» anlcr dem Ucdactisnostrich die Spaltzeilr S Inserate sind stets an d. Lrpedltt«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. — Zahlung baar, durch Postanweisung oder Postvorschuß. M LS8. Sonntag den 25 Oktober. 1874. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch a« 28. Oktober Abend- /,7 Uhr in» Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: Bericht deS Finanzausschusses über Prüfung der Stadtcassenrcchnung aus das Jahr 1873. Gutachten deS Bau- und Schulausschusseö über a. die Vorbereitungen zum Bau der ..Höheren Bürgerschule für Mädchen" auf dem Schletterplatze; d. die Einführung der Wasserheizung m den projectirten Schulen an der Parthe rc. Gutachten de« SchulausschusseS über s. Errichtung zwölf neuer ständiger Lehrerstellen an den Volksschulen und die Gehaltserhöhung für die provisorischen Volksschullehrer; b. Gewährung einer Umzugsentschädigung an einen von auswärts hierher berufenen Fachlehrer. I II. m. Bekanntmachung. Laut der Kirchenvorstandsordnung vom 30. März 1868 scheidet die Hälfte der KirchenvorstandS- milglieder der diesseitigen Parochie demnächst auS und ist durch die Kirchcngemeinde neu zu wählen. Nach dem Gesetze sind stimmberechtigt alle selbstständigen Hausväter evangelisch-lutherischen Bekenntnisse-, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben, verheirathet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung deS Worte« Gottes oder unehrbarcn Lebenswandel öffentliches, durch nach- baltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergcrniß gegeben haben, oder von dem Stimmrechte bei Wahlen der politischen Gemeinde ausgeschlossen sind. Wer von seinem Stimmrechte Gebrauch machen will, hat sich nach gesetzlicher Vorschrift zunächst schriftlich oder mündlich ««zumelden. Diese Anmeldungen werden Montag den SV. Oktober und Mittwoch den 28. Oktober früh 8 bis Mittags 1 Uhr und Nachmittags 2—4 Uhr in der Sacristei der Nicolaikirche und in dem Sitzungslocal der Stadt-Steuer-Einnahme (Ritterstraße 15, Georgenhalle t Treppe) entgegengenommen; bei schriftlichen Anmeldungen, welche an den qenannnten Tagen, sowie am 27. Oktober auch in den Amtswohnungen der Herren Pastor vr. Ahlfesd und ArchidiakonuS vr. Gräfe abgegeben werden können, ist genaue Angabe nothwendia über 1) Vor- und Zuname, 2) Stand, Gewerbe u. s. w., 3) GeburtS-Tag und Jahr, 4) Wohnung. Indem wir noch bemerken, daß in die Nicolaikirche der östliche und der nördliche Theil der Stadt und der Vorstädte eingepsarrt ist. soweit er von den folgenden zu ihr gehörigen Straßen und Straßenftrecken begrenzt wird: Thalstraße Nr. 1—8 und 2Slr—32. Lindenstraße und Roßstraße, Nürn berger Straße Nr. 1 — 23 und Nr. 52—63, Roßplatz von Nr. 10 an. an der 1. Bürgerschule. UuiversitätSstraße, Magazivgafle, Neumarkt, Grimma'sche Straße von Nr. 1 an, RathhauS und Markt Nr. t—3, Katharinenstraße, Brühl von Nr. 2—86/87, Thcatergaffe. Löhrs Platz Nr. 1—S, Löhrstraße, Humboldtstraße Nr. 1—9 und 25—3l, Eberhardt- und Uferstraße, Eutritzscher und Ber liner Straße, — fordern wir die Mitglieder unserer Parochie dringend und herzlich auf. sich inner halb der angegebenen Frist, also späteste«- bi- 28. Oktober Nachmittag- 4l Uhr in der vorgeschriebenen Weise zur Wahl anzumelden. Leipzig, den 21. Oktober 1874. Der Ktrchenvorstand zu St. Nikolai. vr. Fr. Ahlfeld, Pastor. Auvst-Gewerbe-Museum zu Leipzig. DaS Unterzeichnete, auS der hiesigen Gemein nützigen Gesellschaft hervorgegangene ComitL, welche« beauftragt worden war, geeignete Schritte zur Begründung eines Kunstgewerbemnseums in Leipzig zu berathen, hat, durch einstimmigen Be schluß einer unterm 13. Februar d. I. abgehaltencn Versammlung von Freunden und Förderern dieser Angelegenheit mit deren Vertrauen aufs Neue beehrt, seit diesem Tage mit der Organisation deS Kunstgewerbemuseums begonnen, und die Grundsätze, Einrichtung und Thätigkeit desselben nunmehr festgestellt. Indem wir uns erlauben, dieselben vorläufig in kurzen Andeutungen mitzu- theilen, bitten wir zugleich um werkthätige Unter stützung zur Durchführung derselben, und hoffen auf dieselbe um so mehr, als wir mit dem, durch die Opferwilligkeit unserer Freunde gemachten versprechenden Anfang der Begründung bereits heute vor die Oeffentlichkeit treten und mit der Nutzbarmachung desselben von diesem Tage ab be ginnen können. Eine allseitigeTheilnahme, wie sie gemeinnützigen Unternehmungen solcher Art besonders in unserer Stadt niemals gefehlt hat, ist schon deshalb be dingt, weil nur sie die Lösuna der Ausgabe er möglicht, der höberen Gewerbthätigkeit Sachsens nicht allein die Concurrenzfähigkeit, sondern auch eine den übrigen hochentwickelten Industriegebieten unsere- engern VaterlanveS entsprechende hervor ragende Stelle unter seinen Nachbarländern auf dem Weltmärkte zu sichern. Um die Kunstfertigkeit unseres Handwerker stand«- wieder zu heben, hat man bereits an vielen Orten Deutschlands Fachschulen und Ge werbe-Museum in- Leben gerufen. Wenn der Erfolg dieser Anstrengung auch zur Zeit noch ungleich erscheint, so zeigen doch einzelne Erfah rungen, namentlich in Oesterreich, daß der einge schlagene Weg der richtige ist. Am deutlichsten geht die- au» dem Beispiele Frankreich- hervor, dessen Kunsthandwerk Dank derartigen, vom Staate mit Eifer gepflegten Anstalten auf der höchsten Stuf« steht. Daneben beweisen die großartigen Fortschritte der Engländer, wieviel sich hierein durch Consequenz und Energie nachholen läßt. Ohr Vorbild ist für un« deshalb ermuthigend, weil sie sich noch vor wenigen Jahre« den Frau zosen ' - ' " ' wnc. striellen in erster Reihe. Die Anfänge unsere« Unternehmen- haben sich überaus günstig gestaltet. Mit wärmstem Danke haben wir anzuerkennen, daß zahlreiche verständ- nißvolle Freunde der Kunstindustrie außer der Ueberwcisung mannichfaltiger werthvoller Ge schenke, über welche wir zu berichten unS Vorbe halten, uns ansehnliche Mittel zur Schaffung der ersten Grundlagen anvertrauten Dieselben sind gewissenhaft zur Anlegung von Mustersammlungen aus den verschiedensten Gebieten der Kunstindustrie verwendet worden und unser Institut sieht sich in Folge dessen schon jetzt im Besitz eine- reichhal tigen und lehrreichen Materials an Original- erzcugnissen des Kunstaewcrbes. Von noch größerer Bedeutung war es für uns, daß das ComitL der hier seit Jahren bestehenden, von A. v. Zahn begründeten .Vorbilder « Sammlung für Kunstgewerbe mit unS sofort in Ge meinschaft getreten, und unseren Sammlungen dadurch eine der unentbehrlichsten Vervollstän digungen gegeben worden ist. Durch die Thätigkeit der seit 100 Jahren in Leipzig bestehenden königl. Kunstakademie, deren gegenwärtiger Leiter es al« eine Hauptaufgabe betrachtet, den Kunstunterricht vorzugsweise für die hier am Orte blühenden Gattungen de« Kunst gewerbes nutzbringend zu machen, war ein zweiter wichtiger Factor der Anstalt: die lehrhafte Wirksamkeit angebahnt. Dieselbe ist in neuester Zeit durch die nicht hoch genug anzuscblagcnde Förderung von Seiten deS königl. Ministerium« des Innern im Hinblick auf das im Entstehen begriffene Gcwerbemuseum noch bedeutend er weitert worden. Gleichzeitig mit der Gewährung eine- Geld- Zuschusses für daS Gewerbe-Institut genehmigte da- Ministerium in Würdigung der an- den hiesigen Verhältnissen sich ergebenden Bedürfnisse, eine Vervollständigung deS Lehrerpersonals der Akademie durch Berufung von Lehrern für Orna mentik und Modrlliren. Durch Verwerthung dieser Lehrerkräste als Beamte am Kunstgewerbe- Jnstitut ist die lebendige Wechselwirkung von Schule und Museum gesichert und der Gefahr einer gegenseitigen Jsolirung vorgebeugt. Hierzu kommt die un« zur größten Erkenntlich keit verpflichtende überaus woylwollende Zusiche rung von Seiten de- RatheS der Stadt, unser Unternehmen nach Kräften unterstützen zu wollen, und so dürfen wir uns denn mit vollem Rechte der Hoffnung hingeben, daß unser Gewerbe-Museum, welches mehreren anderen schon bestehenden Instituten in unserer Stadt (z. B. dem Museum für Völkerkunde) in mancher Be ziehung ergänzend, aber mit spccisischen Zwecken an die Seite tritt, sich auch innerhalb unserer Bürgerschaft in den weitesten Kreisen der an unfern Ausgaben Mitbetheiligten förderlicher Aus nahme erfreuen wird. Denn die Thätigkeit und die Einrichtungen deS Kunstqewerbe-MuseumS sollen nicht allein den künstlerischen und gewerb lichen Berussclassen, sondern auch dem großen Publicum dienen, damit daS Vcrständniß und die Freude an der schönen Form und guten Arbeit dazu beitragen helfe, dieselbe lohnend zu machen. — Die Mittel, mit welchen wir in Ver bindung der hiesigen königl. Kunstakademie diese Thätigkeit äußern wollen, bestehen außer der Darbietung von Sammlungen und Aus stellungen: in Vorträgen, AuSkunsts- bureau, Fachlectüre (Lesezimmer) und Er öffnung eines ZeichnensaaleS; von Seilender Kunstakademie wird Hand in Hand damit die sachmäßige Anleitung kunstgebildeter Kräfte für die Bedürfnisse der localen Kunstindustrie ins Werk gesetzt. Zu diesem Zwecke sollen in erster Linie die graphischen Künste, welche mit dem Buch druck in Verbindung stehen, gepflegt werden, aber weiterhin alle diejenigen Zweige der Kunst, die als Vorbedingung tüchtigen Schaffens aus dem Gebiete der Industrie überhaupt anzusehen sind, nämlich: die Baukunst in ihrer Anwendung auf die Ausschmückung des Hauses (Jnnencon- struction, Dekoration), da- Modelliren, das Zeichnen und Malen in ihrer Anwendung auf alle Zweige der Kunstgewerbe. Zugleich wird von Seiten der Akademiedirection die Einführung eines Zeichnenlehrer-Cursus erstrebt. 1) Die Vorträge sollen die künstlerischen wissenschaftlichen, technischen und geschichtlichen Seiten der Kunstindustrie gleichmäßig be handeln: die daraus sich ergebenden Gesetze und Lehren klar machen und zwar unter steter Zuhülsenahme der Anschauung, wozu die Sammlungen deS Museum das Materia bieten. 2) Die Sammlungen umfassen ». Muster sammlung von Gegenständen des Kunst- gewerbeS und der dahin gehörigen Industrie m Originalen und authentischen Copien (Abgüssen, Modellen rc.).,d. Vorbil Ver sammlung für Kunstgcwerbe; Abbildungen durch Stich, Radirung, Holzschnitt, Photo graphie rc. e. Fachbrbliothek: eine Sammlung von Büchern und Zeitschriften, welche die Zwecke des Museums fördern. 3) Die Ausstellungen werden in bleibende und vorübergehende zerfallen: die erstern sind als systematische Zusammenstellungen wich - die stitutes ganz besonder- aus die viel bewährte Liberalität unserer Mitbürger, der Sammler und der Gewerbetreibenden zu rechnen sein, welche um '..veilige leihweise Ueberlassung geeignete^ gegenstände anzugehen sind. 4) Das AuskunftSbureau ist mit der Ver waltung des Kunstgewerbemuseums verbunden. Es ertyeilt sachgemäße Auskunft auf wissen schaftliche, künstlerische und technische Fragen seines Gebietes und nimmt Aufträge jür Mustervorlagen zu gewerblichen Zwecken entgegen. Ausführlicheres über Behandlung und Benutzung dieser Einrichtungen, sowie die darüber zu er lassenden Vorschriften sind einem später» Berichte Vorbehalten. Indem wir zum Besuche der Anstalt einladcn, welche mit Montag den 26. October in den Räumen am ThomaSkirchhof Nr. 15 erste Etage eröffnet wird, zählen wir auf billige Be- urthcilung deS dcrmaligcn, noch mangelhaften Bestandes der Sammlungen. DaS Vcrständniß und die Gunst unserer Mitbürger, welchen das Gcwerbemuseum ferne Existenz züm größten Theile verdankt, sind auch die beste Bürgschaft für eine gedeihliche Zukunft desselben. Leipzig, 25. October 1874. Das ComitL des Kunstgkwrrbemusrums. Museum für Völkerkunde. -»-Leipzig, 24. October. Morgen, Sonntag. 25. d. M., werden die Besucher des MuseumS Grimmaischer Steinweg Nr. 46 eine Anzahl neuer Bereicherungen der Sammlung in Augenschein nehmen können, welche man dem königlichen ethnographischen Museum in Berlin, der deutschen afrikanischen Gesellschaft daselbst, sowie einer ganzen Reihe von Schenkgebern zu danken hat. Von dem Berliner Museum wurden als Doubletten geschenkt vier altperuanische Urnen und da« Modell eine« chinesischen Tempels in Alabaster, von der Afrikanischen Gesell schaft gingen wieder Fetische, Messer, Musik instrument, christliche Heilige von Loango, Degen m Elfenbein geschnitzt, ein. AuS der Gegend vei Meißen kam eine über aus schätzbare Sammlung von zahlreichen Urnen und Gesäßen, alle auSgegraben zu Weinböhla bei Meißen, an das Museum, dem bekanntlich laut Verordnung des Ministeriums deS Innern alle dergleichen Funde zugewiesen werden. Regierungsrath M. Wittgenstein hier spendete eine arabische gestickte Cigarrentasche; Buchhändler Maucke hier eine CocoSnußfasern- arbeit auS den Antillen, eine Mütze; Universität-« sccretair vr. zur. Meltzer hier eine Ansicht von Dortrecht am Cap der guten Hoffnung, von wo er bereits früher Gegenstände der interessantesten Art dem Museum zur Verfügung gestellt hatte (Kaffernwaffen rc); auch Gcneralconsul Spieß hier schenkte abermals einige ethnographische Seltenheiten, insonderheit Waffen, Schmuck gegenstände, Fächer, Lendenschurz von Indianern der Fidschi-Inseln. Herr C. Northosf hier (in Firma Northoff, Thomsen L Co) war der gütige Vermittler von Geschenken, einmal von Keßler L Co. in New- 2)ork, welche drei amerikanische BibelauSgaben in der Dakota-Sprache und in der Choctan-Sprache schickten, sodann von Adolf HunniuS, einem geborenen Leipziger, jetzt in Fort Leavenworth, KansaS, Vereinigte Staaten (Geschenk einer Roth- Haut-Wasfenrüstung, bestehend auS Köcher, Bogen und Pfeilen, Mocassins, Kleidungsstücken; Medicin« kästen eines indianischen Arztes, vollständig aflor- tirt). Kaufmann A. Sußmann hier stellte dem Museum einen antiken Marmorkops und eine an tike Inschrift, Beides von der ria Xurslia in der Villa Pamfili Doria stammend, liberal zur Dis position. Endlich sind noch vr. Richard Andrer und Frau verwittwete vr. Einert hier zu nennen, welche der Erster« eine Krimkrieg-, die Letztere eine Hamburger Brandmedaille einschickten. Eine großartige Sendung von zehn Lifte« mit prächtigen und interessanten Chmoiserieu und japanesischen Gegenständen ist erst dieser Tage angekommen und harrt nur der völligen Aus packung und Ausstellung, um neue Ueberraschungen ln Aussicht zu stellen. DaS Museum ist übrigens für Besitzer von Familienkarte» pro 1875, wie sie Mitglieder für den Preis von 1 Thlr. erwerben können, schon jetzt zugänglich. Zur Mitgliedschaft können ich alle Freunde der Völkerkunde in den dieser Tage aus- Neue in Umlauf gesetzten Circular« Listen anmelden. Welche Fülle immer neuen Stoffes zur Länder und Völkerkunde das Directorium des Museums zu bieten bemüht ist, zeigt sich unS bei jedem Besuche aufs Neue. Aunftverein. Sonntag, den 25. October. AuS der Vcr- einSsammluna wurde eine Auswahl von Blättern der Arundel-Gesellschaft ausgestellt, darunter die jüngste Publication: Das Kölner Dombild von Stephan Lochner. Außerdem gelangten zwei eingesandte Blätter zur Ausstellung: eine Radi rung von Unger, nach Rubens' „Altar de« heil. Jldefonso", und ein Kupferstich von Eugen D ob y in Wien, nach einem Gemälde von Ed. Engerth: Der Sieg de- Prinzen Eugen bei Zentha. v. Carl-Theater. Leipzig, 24. October. Bor ziemlich gefülltem ^ause und mit durchschlagendem Erfolge ging estern zum ersten Male Offenbach'» „Die Groß- erzogin von Gerolstein" in Scene. Wenn >ir schon neulich au- der Ausführung einiger kleinerer Operetten die Ucberzeugung von der richtigen Leistungsfähigkeit deS jungen Theater- Institute« gewinnen konnten, so hat dasselbe mit oem gestrigen Abende, an welchem alle in diesem Genre verfügbaren Kräfte in- Treffen geschickt wurden und wo cS auch galt, in der Jnscenirung und Comparserie größeren Anforderungen zu ge nügen, seine Feuerprobe bestanden. Die Allf ührung der „Großherzogin" war eine durchgehend- wohlgelunaene. Wer diese- toll carrikirte Kind Offenbach'zcher Laune vom Stadttheater her kennt, dem wird nicht e»taangen sein, daß diese Operette im Carltheater vollständiger und im gesanglichen wie textlichen Theile mit weniger Kürzungen als im erfteren gegeben wird. Hierdurch aber wird der Offenbachiade einestheil- mehr der Charakter der Operette, al- welche sie sich ja auf dem Zettel einführt, gewahrt; anderntheilS treten die Pointen der Handlung wirksamer hervor, und eS kommt durch letztere sozusagen der Sinn de« in ihr liegenden Unsinn- mehr zur Geltung; d. h. die beabsichtigte Carricatur wird greifbarer und eine grob durchgesührtc Carricatur wird ver standen und erheitert, während eine blo» leise angedeutete Carricatur leicht al« fade und albern erscheint. In der «estrigen Darstellung ist die carrikirte Komik der Operette in gleich trefflicher Weise wie ihr gesanglicher Theil zur Geltung
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