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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187412241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-12
- Tag1874-12-24
- Monat1874-12
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1874
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?vso Dir «rur Postordnung. * Leipzig« 23. December. Im Anschlüsse an die in voriaer Nummer gebrachten Mittheilungen über den Erlaß einer neuen, am bevorstehenden 1. Januar in- Leben tretenden Postordnung tragen wir heute noch solgende Bestimmungen derselben nach: Die bisherigen Tarifbestimmungeu haben solgende Abänderungen erfahren: Es beträgt daS Porto: ». für Drucksachen, welche unter der Adresse bestimmter Empfänger zur Post gegeben werden, aus alle Entfernungen bis 50 Gramm ein» schließlich 8 Pf., über 50-250 Gramm einschließlich 10 Pf., über 250—500 Gramm einschließlich 2» Pf., Aber bvo Gramm bis 1 Kilogramm »0 Pf.; d. für Drucksachen, welche als außergewöhnliche Beilagen solcher Zeitungen und Zeitschriften, die durch die Post bezogen werdrn, zur Einliesrrung gelangen, für jedes einzelne Beilage-Exemplar '/« Pf. Eine Ermäßigung bei Ein- lteferung größerer Mengen findet nicht statt. DaS Porto für Waarenproben beträgt ohne Unterschied der Entfernung und des Gewichts 10 Pf; die Gebühr für Zahlungen mittelst Postanweisung beträgt bis 100 Mark 20 Pfennige, über wo—200 Mark 30 Pf., über 200—300 Mark 40 Pf.; die Postvorschußgebühr beträgt für jede Mark oder jeden Theil einer Mark 2 Pf , mindestens aber 10 Pf. ; für die Eilbestellung von Postsendungen nach dem Landbestellbezirke einer Poftanstalt werden mindestens 50 Pfennige erhoben. Für die Bestellung der gewöhnlichen Packet« im Orts- brstellbezirke wird erhoben: 1. bei den Postämtern: r) für Packele bis 5 Kilogramm einschließlich 10 Pfennige, d) für schwere Packet« 15 Pf.; II. bei den übrigen Post- austalten: ,) für Packele bis 5 Kilogramm einschließlich 5 Pfennige, b) für schwerere Packele w Pfennige. Ge hören zwei oder mehr Sendungen zu einer Begleit- adresse, so wird für jedes Packet der Satz von 5 Pfennigen, jedoch im Ganzen mindestens so viel, wie für eine ein zelne Sendung im Gewicht über 5 Kil^ramm erhoben ; au Orten, wo Briese mit höherer Werthangabe als 1500 Mark und Packet« mit Werthangab« durch die be stellenden Boten im Ortsbestellbezirle ausgetragen werden, tommen zur Erhebung: «) für Briefe mit Werthangab« über 1500 bis 3000 Mark w Pfennige, über 3000 Mark 20 Pfennige; b) für Packete mit Werthangabe: die Sätze für Briefe mit Werthangabe: wenn aber der Tarif für die Bestellung der gewöhnlichen Packete höhere Sätze rrgiebt, diese letzteren. Alle Sendungen, welche an Einwohner im Orts oder Landbestellbezirke der Aufgabe-Postanstalt eingelirfrt «erden (ausschließlich der gewöhnlichen Briefe), unter liegen densrlben Taxen (einschließlich der Bestellgebühren), wie die mit den Posten von weiterher ringegangenen gleichartigen Sendungen mit der Maßgabe, daß, soweit bei den Taxen die Entfernung mit in Betracht kommt, stets der für die geringste Enlfernungsstufe bestimmte Satz angewendet wird. Das Zeitungsbrstrllaeld beträgt für jedes Zeitungs- «xrmplar jährlich: bei Zeitungen, welch« wöchentlich einmal odn seltener bestellt werden 60 Pf ; t>) bei Zei- iLligen, welche mehrmals, aber nicht öfter als einmal täglich bestellt werden, 1 Mark 60 Pf.; e) für die amt- lichen Verordnungsblätter 60 Pf. Die Porto-Stun- dungSgebühr betragt monatlich 5 Pf. für jede Mark, mindestens aber 50 Pf. Umgestempelte Formulare zu Postkarten, nicht mit Freimarken beklebte Formulare zu Postanweisungen und Post-Packetadressen, Formulare zu Postaufträgen (Post- Mandaten), sowie zu Postbehändignngsscheinen werden -um Preise von 5 Pf. für je lo Stück. Formulare zu Postkarten mit Rückantwort zum Preise von 5 Pf«. für je 5 Stück verabfolgt; der bei Berechnung des Portos für außergewöhnliche Zeitungsbeilagen der Postvorschuh- gebühr und des Zeitungsoestellgeldes im Gesammt- vetrage sich etwa ergebende Brucktbeil einer Mark wird nvthigenfalls auf eine durch 5 theilbare Pfennigsumme aufwärts abgerundet. Für diejenigen Staatsgebiete, in welchen bisher die Gebühren noch dem in der Süddeutschen Gulden- Währung festgesetzten Tarife erhoben worven sind, kommen noch folgende Festsetzungen in Betracht: Die Gebühren sind festgesetzt worden: »1 für Post karten auf 5 Pf. uud für Postkarten mit Rückantwort aus 10 Pf.; d) für Postauftragsdriefe aus 30 Pf.; c) für di« Eilbestellung von Postsendungen im Ortsbrstellbrzirke auf 25 Pf. bz. 50 Pf.; 0) für Ueberweisung von Zei tungen auf 50 Pf; e) für die Bestellung von Briefen mit Weri hangabe bis 1500 Mark im Orts bestellbezirke auf 5 Pf. ; k) für Bestellung von Briefen mit Werth angabe, Packten mit und ohne Werthangab«, Einschreib- packeten und Postanweisungen nebst den zugehörigen Geldbeträgen nach dem Landbestellbezirke auf 10 Pf.; ,) für die von dru Landbriefträgern auf ihren Be- stellunaSgängen eingesammelten portopflichtigen Ein- schreidsendungen, sowie für Packete, Postanweisungen und Briese mit Werthangabe aus 5 Pfennige. Die sämmtlichen Gebührensätze sind in Mark und Pfennige- der Reichswährun; ausgedrückt. Verschiedenes. * Leipzig, 23 December. Nach besonderen Abdrücken der Bekanntmachung der hiesigen Han delskammer, die Einlösung der Coupons öster reichischer Eisenbahnpapiere betr., ist i« Laufe de- heutigen Tage- großer Begehr in der Expe dition deS Tageblattes gewesen. Da vielen Geschäfts leuten daran liegen muß, diese Bekanntmachung möglichst schnell an ihre auswärtigen Geschäfts- freunde gelangen zu lasten, so machen wir darauf aufmerksam, daß die fraglichen Abdrücke auch in Partien zu je 100 Stück für den Preis von 15 Groschen von unserer Expedition bezogen werden können. -u- Lripjig, 23. December. Wenn in der Be kanntmachung der Handelskammer über die Art der Einlösung der Coupons österr. Elsenbahn papiere die Coupons der österreichischen Nordwcstbahn unter der Rubrik „noch keine bestimmte Erklärung liegt vor" ausgeführt werden, trotzdem dieselben bisher mit 3 Thlr. 6 Ngr. be zahlt worden sind, so gehen wir wohl nicht fehl, wenn wir die- mit dem Umstande in Verbindung bringen, daß noch nicht ganz seftsteht, ob der bisherige EinlösungSmoduS beibehalten wird, oder »b derselbe je nach dem Course de- Silbergulden sich ändert. - — Die Direktion der Buscbtiehrader Eisenbahn hat befchjosten, am 2.Januar ». k. VMsmrUchMiches. auf ihre Actien b-it. eine AdschlagSdividende mit 2'/, Proc. — 13 fl. I2'/r kr. ö. W. Bank noten zu zahlen und ist die „Allgemeine Deutsche Creditanstalt" mit der Auszahlung beauftragt worden. Drrsden« 21. Decbr. (Dr. I.) Die Aktien« bierbrauerei zum Plauen'schen Lager keller in DreSven producirte im 1873/74er BetriebSjabre innerhalb der nur Monatlichen ersten Sudperiode 21,048 Hectoliter Lagerbier und verschrotete hiervon ca. 11,340 Hectol. Der diesjährige Verkauf wird auf 75,000 Eimer ver anschlagt. Die in eine theure Zeit fallenden Bauten haben die Mittel der Gesellschaft etwas erschöpft, und wird behufs Beschaffung der er forderlichen Betriebsmittel rc. von den Gesell schaftsorganen an Stelle der jetzt wenig aussichts, vollen Begebung einer zweiten Priontätsanleihe die Ausgabe von 100,000 Thaler, junöer Actien beantragt. Die Bilanz schließt mit 012.681 Thlr., das Bierconto mit 129,443 Thaler, das Verlust- und Gewinnconto mit 25,145 Thaler. Der er zielte Reingewinn von 9520 Thaler soll bis aus eine vorzulragende Spitze von 59 l Thaler zu Abschreibungen verwendet werden. — DieEröffnung der Eisenbahnstrecke Camenz-Gießmannsdorf, welche am 20. d. Mts. in Aussicht genommen war, hat nach der „Schl. Pr." nicht stattaefunden. An dem Bahnkörper hat sich nachträglich und zwar zwischen Baitzen und Patschkau eine schadhafte Stelle ge funden, die eine Verbesterung erforderte. Außer dem ist eine ganz unbedeutende Verlegung der Eisenbahnschienen an einem Puncte zwischen Camenz und Patschkau nothwendig geworden, um die Stärke einer Biegung abzuschwächen. Die hierdurch entstandenen Arbeiten gestatten die lang ersehnte Eröffnung erst zum 28. d. MtS. Chkmnih, 2l. December. (Dr. I.) Die deutsche Werkzeugmaschinensabrik, vor mals Sondermann L Stier in Chemnitz, hat angesichts der verflossenen wenig günstigen Ge schäftsperiode im l873/74er Betriebsjahre immer hin nicht ganz unbefriedigende Ergebniste erzielt, denn eS wurden 1,379,745 Kilo Maschinen und Maschinentheile für 416,329 Thaler fabricirt und lagen am Jahresschluß noch für 60,164 Thaler Aufträge vor. In Rücksicht auf die erforderlichen Betriebsmittel wird vorgeschlagen, von dem er zielten Reingewinne von 58,181 Thalern nur 5Proc. zur Vertheilung als Dividende zu bringen. Die zum Ausbau deS Etablissements nothwendigen Geldmittel hat man sich durch Einräumung einer ersten Hypothek bereits gesichert. Die Schluß ziffer der Bilanz ist 1,077,112 Thaler, der Brutto gewinn beträgt 9l,076 Thaler und mit l43,075 Thaler gleicht sich daS Gewinn- und Verlust konto auS. Zwickau 20. December. Wenn vor vier Jahren um die gegenwärtige Zeit die Kohlenconsumenten nur gegen sehr hohe Summen ihren Bedarf aus hiesigem Bezirk erhalten konnten, so befinden sich dieselben zur Zeit in einer entschieden günstigen Lage, denn das Kohlengeschäft leidet seit sieben bis acht Monaten an einer ausgeprägten flauen Stimmung. Während im 3. Quartale der Versandt aus dem Lugauer und Dresdner Revier um 1339 resp. 1152 Wagenladungen zugenommen hat, ist der von Zwickau um 8320 Wagenladungen gegen daS vorhergehende gesunken. Wenn nun auch diese ganze Calamität in der allgemeinen Lage der Industrie ihre Erklärung findet, so würbe man doch fehl schießen, fall« man diese allein als die wirkende Ursache ansähe. In den Jahren 1870—1872 eroberte unser Kohlenrevier ein be trächtliches Absatzgebiet, dessen Endpuncte im Norden beispielsweise Berlin und Hannover bildeten; die angestrengteste Förderung der Werke vermochte die Nachfrage nicht zu befriedigen und nach dem Fundamcntalsatz von Angebot und Nach frage schnellten die Preise immer höher und oft in kurzen Zwischenpausen, daß ein Ausschlag dem andern buchstäblich auf der Ferse folgte, eine Maßnahme, die man selbst dann noch übte, als die „Kohlennoth" ihr Ende gefunden hatte, die aber die Consumenten des In- und Auslandes verstimmte und zugleich bewog, nach anderen Be zugsquellen auSzutugen, und so kommt eS, daß sich die Radien deS Absatzgebietes von Jahr zu Jahr, von Quartal zu Quartal verringerten. Bayern, Württemberg und Thüringen wandten sich nach der Saar und Ruhr, und die sächsische StaalSbahn. ein Hauptkonsument, nach Schlesien. Addirt man hierzu noch die Concurrenz der Braun kohle, ein Factor, mit welchem in Bayern stark zu rechnen ist, so hat man deS RäthselS Schlüssel Bayern, früher ein Hauptplatz, ist nach allgemeinem Ausspruch der Kohlenspediteure für die Zwickauer Werke großentheil« verloren; cin'einriges Werk, eine größere AcliengesellschasQ. Heck in seinem Ver sandt nach Bayern allein «nutzt Ausfall von gegen 2 Millionen Centner. Wohl «achten einige Sach verständige auf das Gefährliche der übertriebenen Preissteigerungen aufmerksam, doch daS GroS verschmähte die Warnung, weil man in dem Wahne besangen war, daß die goldene Zeit nicht aufhöre. Der Preis der Kohlen ist seit Frühjahr, selbst in den Wintermonaten, stetig gesunken; die PreiSreductionen betragen inSgesammt 25—27»/o. Wir haben Heuer daS abnorme Verhältniß, daß der Winter billigere Preise stellt als der Sommer. (Möchten die Kohlenwerke doch die ernste Mah nung. welche in dieser Darstellung liegt, ernsthaft berücksichtigen!) — Privat-Börsenverkehr. An den beiden Weihnachts-Feiertagen findet ein Privat-Effecten- verkehr weder in Berlin noch in Frankfurt a. M. statt. — Die Generaldirection der Telegraphenver waltung hat nun die Ausgabe neuer auf Mark und Reichspfennige lautender Telegraphen- FrankirungSmarken für den Anfang des nächsten Jahres angeordnet und die Telegraphen- stationen demgemäß mit Anweisung versehen. Auch ist eine neue Abgrenzung der Telegraphen- Directionsbezirke eingetreten. Innerhalb der letz teren sind übrigens jüngst wieder 20 Telegraphen- gehülfinnen angestellt, wovon 12 im Directions- bezirke Berlin, 4 im Bezirke Dresden und je 2 in den Bezirken Köln und Halle. — In Folge des BundesratbSbeschlusseS vom 1. December 1873 hat die Bestellung einer be sonderen deutschen Commission für die inter nationale Ausstellung, welche im Jahre 1876 zwischen dem 19. April und 19. October zu Philadelphia veranstaltet werden soll, stattgesunden. Die Commission hat ihren Sitz in Berlin und ist bei der Zusammensetzung derselben auf die Ver tretung der bei der Ausstellung hauptsächlich betheiligten Staaten Rücksicht genommen worden. Die von dem Reichskanzler bestellten Mitglieder der Commission sind: 1) der kgl. preußische Geh. OberregierungSrath I)r. Jacobi, Direktor der Ab theilung für Handel und Gewerbe im Handels- ministerinm; 2)für Preußen: Geh.Oberrcgierungs- rath vr. Stüve, Vortragender Rath im Handels ministerium und 3) der Bergrath vr. Wedding; 4) füriBavern: Legativnsrath Reither: 5) Sachsen: der sächsische Gesandte Herr von Nostitz-Wallwitz; 0) Württemberg: der Gesandte Staatsrath Frhr. v. Spitzemberg; 7) für Hessen: Ministerialrath 11r. Neidhardt; 8) für Braunscbweig: der preuß. Commerzienrath Kauffmann; 9) Bremen und Hamburg: Ministerresivent Vr. Krüger; 10) der preußische Obertribunalsrath v. Holleben, dessen Berufung mit Rücksicht darauf erfolgt ist, daß derselbe mit den Interessen der sreiwilligenKranken- pflege vertraut ist. Hamburg, 22. December. Die heutige General- Versammlung der Anglo-Deutschen Bank ertheilte mit 7287 gegen 67 Stimmen die De- charge und nahm daraus die Anträge auf Herab setzung des Actiencapitals und auf Reorganisation der Bank mit 7361 gegen 30 Stimmen an. — Bekanntlich ist auch über daS Privatver mögen des Banquiers Victor Blachstein, welcher Vorstand der Dresdner Filiale des „Thüringer Bankvereins" war. der Concurs er klärt. Aus der nunmehr sestgestellten Masse, welche nach Dresdner Blättern 12,726 Thlr. be trägt, erhalten die chirographischen Gläubiger Nichts; diese Summe fällt vielmehr der Frau und dem Sohne zu gleichen Theilen zu. — Bahnproject Fulda-Neustadt an der Saale. Fulda, 20. December. Der „Fuldaer Anzeiger" bringt heute folgende Nach richt: „Aus bester Quelle wird uns die Mitthei lung. daß mehrere bedeutende Bankhäuser in Bayern, welche sich für den Bau der Eisenbahn Fulda-Neustadt a. d. S. interessiren, an Herrn Commerzienrath Burkard Müller dahier gewandt und denselben um nähere Auskunft über daS Project ersucht haben. Dasselbe hat jetzt umso mehr Aussicht realisirt zu werden, als die Fort setzung der oberhessischen Bahn Gießen-Gelnhausen durch den Bau der Linie Gelnhausen-Partenstein definitiv aufgegeben ist. Herr Commerzienrath Müller nimmt, wie wir versichern können, an dem Zustandekommen der Bahn Fulda-Neustadt a. d. S. regeS Interesse und wird dasselbe nach Kräften bethätigen." — Wie es mit den österreichischen Eisen bahn-Verhältnissen steht, zeigt Folgendes: Der Januar-Coupon wird größtentheils vom Staate aus den Conto der Staatsgarantie ge leistet werden. Es gilt dies insbesondere von Ungarn, wo der Staat diesmal für sammtliche ausschließlich ungarische Bahnunternehmungen hat herhalten müssen. Die Summe, welche die verschiedenen Bahnen Oesterreich-Ungarns den betreffenden Regierungen schulden, haben eine höchst ansehnliche Höhe erreicht In Oesterreich belaufen sie sich aus ca. 78 Millionen und in Ungarn aus 50 Millionen, also zusammen aus 128 Millionen; und zwar ohne die 4 Proc. Vertragszmsen. Am beträchtlichsten participiren daran die Kronprinz-Rudolfbahn, die Lemberg- Czernowitzer, Oesterrcichische Nordwestbahn, Süd- norddeutsche Verbindungsbahn, Siebenbürger, Alsöld, Kaschau Overberger, Ungarische Nordwest- und Ostbahn. Die Rudolsbahn erforderte 1872: 3,, Millionen, 1874 über 4 Millionen Zuschuß, und pro 75 mußten dafür 4'/, Millionen eingestellt werden, und so ist e« auch bei anderen Linien Von einem Staatsgarantie-Ersorderniß von 1,„ Million in 1868 ist Oesterreich bereit- nahe an 18 Millionen gekommen, welche Ziffer sich in der Folge durch Eröffnung der im Bau begriffenen Bodenbacher Bahnen noch vermehren wird. — Einer der nicht zu deN Bescheidenen gerechnet sein will. Im Concurse der „Wie ner Wechslerbank" beansprucht vr. Hill er als Concurs Masseverwalter an Verdienst und Mühe waltung 150.000 fl. und an haaren Auslagen 70.000 fl. — Falsche Werthpapiere. Vor dem An kauf falscher Obligationen der Pariser Stadl anleihe von 1855 und 1860 wird gewarnt Ein Italiener. Namen- Charles Porcellana, und em Franzose sind vor einigen Tagen von Ant werpen nach Berlin gereist, um jene falschen Obligationen zu veräußern. Sic besitzen einen Empfehlungsbrief eine- Bankiers in Amsterdam. Leipziger Lörse am 83. December. Die Periode der geschäftslosen Tage wurde heute abermals um einen vermehrt ; wir würden daher durch die Reproduktion des gestern oder vorgestern Gesagten auch rin treffendes Bild über den heutigen „Verkehr" ent rollen. Neue Momente oder weitere Gründe als die bereits bekannten, haben wir für die geschäftliche Stagnation, die mit bleierner Schwere auf der Börse lastet und die- selbe nur noch ein Scheinleben führen jäßt, nicht anzu führen, es sei denn, daß wir auch die unmittelbare Nähe der Feiertage für die geschäftliche Unthätigkeit noch verantwortlich zu machen hatten. Die Geringfügigkeit der Umsätze erreichte heute einen Grad, der in der Thal höher nicht gut mehr denkbar ist; es sind uns daher die Grenzen unserer heutigen Berichterstattung sehr eng gefleckt, um so mehr, als auch der Schluß der Börse in dem allgemeinen Stillleben keine Veränderung zeigte, da die von Berlin und Wien einlaufendeu Berichte ziemlich indifferent lauteten und gleichfalls erkennen ließen, daß auch an den dortigen Plätzen winterliche Ruhe vorherrschend ist. Bahnen bei tzillem Geschäft ziemlich fest ; so blieb z. B. Altenburg-Zeitz zu besserem Lours lebhaft gefragt. Bnschtiehrader A fanden zu letztem EourS leicht Unter kommen, schwieriger war dies bei Int. v der Fall, ebenso war Böhmische Nordbahn nur zu herabgesetztem EourS verkäuflich; Halle-Sorau preishaltend, Leipzig-DreSdner gaben bei mäßigen Umsätzen unwesentlich im Lourse nach, ebenso Magdeburg-Leipzig während Int. L zu gestrigem Course fehlten. Thüringer erzielten eine schwache Crursaufbesserung. Von den Bankaktien gilt das seither Gesagte, soweit die Course in Betracht kommen, sind nur geringe Varia tionen zu erwähnen, von einer kauflustigen Stimmung ist im Allgemeinen nichts zu bemerken; der Gcschäfts- lofigkeit entzogen sich heute nur Leipziger Lredit, Wechs lerbank. Sächsischer Credit und Depositen, welche theil- weis ihren Cours erhöhten; als sehr beliebt galt wiederum letztgenanntes Effect. Jndustrieactien geschäftslos, Äohliser verkehrten zu unveränderter Notiz in kleinen Beträgen, Kammgarn zogen abermals I Proc. im Course an; Äoetjes-Bergmauu blieben gefragt, Thüringer Gas drückten sich etwas. Der Kohlenactienmarkt zeigte heute ein etwas frischeres Aussehen ; die Nachfrage hatte sich wieder für einige der hierher gehörigen Werthe eingestellt, namentlich sind zu erwähnen: Friedensgrude. Teutonia, welche zu um 1 Thlr höherem resp zu letztem Tours« gern genommen wurden; füc beide Gottrssegrn, Kaisergrub«, Frischglück, Rbenania H und Brückenberg iv war zu den er mäßigten Preisen lebhaftere Kauflust vorhanden. Die Umsätze auf dem Prioritätrnmarkte gingen im Generellen über mäßige Beträge nicht hinaus, die Course waren nur schwachen Variationen unterworfen; Galizier gaben .wiederum nach, während Nordwest A und ti, Böhmische Nordbahn il und Donau-Drau zu Iheils besseren Loursen schlank aus dem Markte genommen wurden, ohne daß die Kauflust überall volle Befriedigung zu finden vermochte. Bon Deutschen Fonds Sächsische Papiere fast durch- gehends schwächer, namentlich die 4proc., von denen alte V, Proc. rinbüßen mußten; große Londrentenbriefe wurden etwas höber bezahlt, Erblä' dische Pfandbriefe dagegen matter; von den städtischen Obligationen fanden Cbemnitzer 4'/,- und 5 proc. gute Aufnahme. Auslän dische Fond« still; Papierrente verkehrte in kleinen Be trägen '/^ P-oc unter gestriger Notiz und blieben noch übrig; Silberrente V. niedriger; dagegen konnten Prager Staktanleihe, welche zu Anlagezwecken in größeren Sum men aus dem Markte genommen wurden, ',« Proc. leickt mehr erzielen. Wechsel ruhig; London blleb stark gesucht, Material fehlte. Lllgeweet«« eoweweerztell« Gkmttr«». s Berlin. 23. December. Börsenbericht. (Trlegr.) Die heutige Börse verkehrte bei ganz geringem Geschäft in wenig fester Haltung. Internationale Werthe stagn.cend, nur Lombarden besser. Banken und Jadustrie- actien sehr still, Bahnen tbeilweise gut gehalten und höher, Anlagesacken begehrt. Veld nicht besonders flüssig. Privatviscont 5 Proc. Deports: Credit '/,, Lombarden ' „ Dortmunder '/«. Diskonts glatt. Re ports: Franzosen '/„, Laura V,- — Nackbörse: Lombarden 77'/«, Dortmunder 30'/«. 0. Berlin. 22. December. Auf niedrige auswärtige Course war die Haltung Anfangs matt, später, als sich für Dortmunder Union wieder Kauflust zeigte, besserte sick auch die Tendenz der übrigen Speculations-Effecten und zeigte der Schluß reckt feste Course. — Das Ge schäft nahm heut« eine größere Ausdehnung an als gestern, namentlich wurde» Dortmunder, welche bi- 27'/, geworfen waren und schließlich wieder bis^jl be zahlt wurden, in großen Summen umgesetzt; auch Creditactien, Staatsbahn und Lombarden hatten ein regeres Leben für sich. — Die Course der letztgenannte» Papiere erfuhren wenig Veränderungen, Disconto-Com- mandit wichen bis 178'/«, schlossen aber wieder NS'/«; Laura hielten sich verhältnißmäßig gut. sie schwanktea zwischen 134 und 134'/,. Internationale Fond- weisen auf etwas erhöhtem Coursniveau gute Umsätze auf. ebenso waren österreichische Nebenbahnen beliebter als sonst, besonders Norbwrst x. und n. - Rumänen fanden zu '/, Procent ermäßigter Notiz lebhafte Be achtung. — Die deutschen Eisenbabnactien waren eben falls animirter, die Course der rheinisch - westfälischen Bahnen aber '/, Pio-ent nachgebend, die der übrigen schweren Wertbe meist besser, nur Anhalter '/, niedriger. Banken und Jndustriewerthe ohne Leben. " Frankfurt a. M., 22. December. Die seitherige Gesckäftslosigkeit war auch heute dominirend und hat eS allen Anschein, als wenn vor N ujahr keine nennenS- werth größere Belebtheit des Verkehrs eintreten werde. Bei Eröffnung gab sich eine recht matte Tendenz kund, die sich jedoch aus beste e Wien-r und kerlinerNotirunge» später etwas befestigte. Von gutem Eindruck war die Wiener Meldung "vn der Einlösung des Januar-Cou pons der Creditanstalt mit 8 fl. Creditactien besserten fick hierdurch von 2>>>'/« —241'/,. taatsbabnactien blieben auf schleckte Berliner Notiz matt zu 323'/^ Lombarden gingen von >33'.—13 '/« Oesterreichische Bahne» zeigten sich meist niedriger. Alsöld und Nord west besser. Elbtbal 4'/« st. höher Banken waren eben falls durchgehends schwächer, nur Handelsgesellschaft, Baubank. Le p-iger Vereinsbank und Rheinische Kredit böher. Anlagefonds und Prioritäten behauptet, Loose still. Ungarische besser. 1854er und 1860er nachgebrnd. Von Wechseln Wien und Amsterdam tbeurer. Saal-Eisen- b ah n. Die Betriebseinnahmen im November betrugen 15,959 Thlr. und bis ultimo November 155,094 Lylr.
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