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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187412308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-12
- Tag1874-12-30
- Monat1874-12
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1874
- Autor
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Erscheint tSgltch früh öl/, Uhr. U,tz»r11»> o»Z tr>cZit1»> JohanniSgasse 33. v«ra»tw»rtlicher Redactenr ßr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion tl—lt Uhr §r»ch»»l»,« ,»» «—» Uhr Wmabme der für die nächst- plaende Rümmer bestimmten Amerake an Wochentagen bis Illhr Nachmittags. an Sonn- v»d Festtagen früh bi« '/,S Uhr. «Male sirZ«srrattn,a»al,«t: Ott» Klemm, Universttätsstr. 22, tyvi« Lösche, Hainstr. 21, pari. Tageblall Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgcfchichk, Handels- nnd Geschäftsverkehr. «»fl»,e 12.25V. Ads»,e«e»t»»ret, viertelt-1'/, incl. vrinaerlohn l*/, ^ Jede einzelne Nummer 2'/, velegexemplar 1 -4L Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 11 mit Postbeförderung 14 Inserate 4aesp. BourgoiSz. 1'/,-^» Größere Schriften laut unserem Preisvrrzrichniß-—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Reklamen untrr »em »evactlonosirich di« Spaltzrile 3 -4H- Inserate sind stets an d. Erpedttton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. — Zahlung baar, durch Postanweisung oder Postvorschuß M ZK4 Mittwoch den 30. December. 1874. Zur gefälligen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen des Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung bereits von heute an in Empfang nehmen lassen. LAP?ÄI1I«I» ÄS« »>p«Irer v«zredl»tt«8. Bekanntmachung. Da« 30. Stück de« diesjährigen Reichs-Gesetzblattes ist bei uns eingegangen und wird bis zu« 18. Januar k. I. auf dem Rathhaussaale öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1029. Bekannlmachung, betreffend die Außerkurssetzung verschiedener LanveS-Silber- ^ und Kupfermünzen. Vom 19. Dezember 1874. schl . 1030. Bekanntmachung. daS Verbot deS Umlaufes fremder Silber- und Kupfer- gleu münzen betreffend. Vom 19. Dezember 1874. Leipzig, den 28. Dezember 1874. Der Ilath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Eerutti. Quittung. Thlr. Für Unterlassen der Zusendung von Neujahrskarten zahlten fernerweit an die Armenanstalt: Herr Stadtrath Heßler ... - Kaufmann I. A. Hietel - Consul Beckmann.... - Buchhändler Otto Spanier - Kaufmann Carl Aug. Becker « » Friedrich Dürr - - Gustav Duncker Indem wir dankend über diese Beträge puittiren, sind wir zur Annahme weiterer Geschenke auS gleichem Anlaß gern bereit. Leipzig, den 29. December 1874. Herr Kaufmann Aibin Viehweger und Herr Kaufmann Herrmann Viehweger 2 Thlr. - Vicedirector Clemens Hcuschkel . 2 - - Geheimer Rath vr. Wmdscheid . 2 - - Geheimer Rath vr. v. Waechler 2 - DaS Armeen-Directoriua». Schleißner. Lobe. Bekanntmachung. Unter Zustimmung der Stadtverordneten werden auf die Zeit vom 1. Januar 1875 ab Bet» fchleugeacanoneS nicht mehr erhoben, dagegen sind die bis Schluß d. I. fällig gewordenen der» gleichen noch zu bezahlen. Es werden daher diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen solchen Canon zur Stadtcaffe zu zahlen haben und damit auf einen der vierteljährigen Termine de- Iahre» 1874 im Rückstände geblieben sind, zu deren sofortiger Berichtigung aufgesordert. Leipzig, den 28. December 1874. DeS RathS Finanz-Deputation. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 29. December. Wir haben schon Veranlassung genommen, die Ausstreuungen ver schiedener fortschrittlicher und particularistischer Blätter Über einen angeblich innerhalb der national-liberalen Fraction deS Reichs tages bestehenden Zwiespalt auf ihren wahren Werth zurückzuführen, und wir haben unS damit selbstverständlich den Zorn deS Organs der Dresdner Fortschrittler, der „Dresdner Presse" zugezogen. Das kümmert uns indessen nicht weiter und wir wollen nur noch mittheilen, daß auch die „Kölnische Zeitung" ganz unsere Meinung theilt, indem sie Folgende- bemerkt: „Die von verschiedenen Seiten auS verbreiteten Nachrichten über ein Ausscheiden LaSker'S au- der national» liberalen Fraction, resp. über ein HinauSdräuge» ««de« als vollständig au- der Lust ge» anffen bezeichnet. ES scheint, daß man in gewissen Kreisen ein große« Interesse daran hat, die natio nal-liberale Partei als in sich gespalten darzu stellen, vielleicht um sich selbst dadurch eine erhöhte Wichtigkeit zu geben." * Leipzig, 29. December. Der am 23. Dc- cember vom hiesigen Schwurgericht wegen Mordes zum Tode verurtheilte Buchbindergeselle John auS Danzig ist am Tage darauf wieder in das Gesängniß de« Bezirksgerichts Borna, in dessen Bezirk John die Thal begangen, übergeführt worden. -f Dresden, 28. December. Die „selige und fröhliche" Weihnachtszeit liegt einmal wieder hinter uns, wenn auch noch nicht alle Christbe- scheerungen ihre Enbschaft erreicht haben, wie denn beispielsweise der „Literarische Verein" an feinem morgigen Familienabende sich selbst eine solche veranstaltet. Dergleichen Bescheerungen, mögen sie nun vor oder nach dem Weihnacht-- ' e stattfinden, haben, selbst wenn Kinder dabei eiligt sind, nimmer die Weihe der Christ« t, mag in dieser nun die Bcscheerung am Abend oder am Morgen stattfinden. Der Ge danke, daß Tausende und Abertausende zu gleicher Zeit da« Fest feiern, erhebt die Eltern und über» trägt deren Stimmung auch aus deren Kinder. Wir kommen auf diesen AuSspruch bei Durch, lrsung der im „Dresdner Journal" enthaltenen Beschreibung der Christbescheerung für die Alber» tinerinnen, ein Wort, da« sich nun wirklich, wie die Wörter „Barmherzige Schwestern", „Diako nissinnen" rc. eingebürgert hat; mir kommen darauf, in der Erinnerung an eine am 23. im hiesigen Gewerbehause armen Kindern be reitet gewesene Bcscheerung Da, wo an der Schwelle der Kinderstube die politische Sorge und die sociale Noth Halt machen, da ist die rechte WeihnachtSsreudc allein die-mal wie jederzeit zu finden gewesen. Für die nächste Zeit ist nne außerordentliche Fülle von öffentlichen Unterhaltungen angekündigt worden. Obenan steht da« Concert de« Ioachim'schen Ehepaare« an zwei Abenden, da für den einen Abend alsbald nach der Ankündigung de- EoncerteS alle Ein trittskarten vergriffen waren. Die FaschingSbälle beginnen nun auch ihren Kreislauf und im Ge danken daran sängt so manchem Familienvater der Kopf an wehe zu thun. Ob angesichts der BallauSgaben dieselben noch viel Geld zum Be suche der Theater, de« Meyer'schen amerikanischen CircuS, der Zaubervorstellunaen der Mellini und Krickel, sowie ähnlicher Unterhaltungen übrig be halten werden, mögen die Lassen der betbeiugten Unternehmer beantworten. — Nicht nur die Leipziger, sondern auch die Dresdner Droschkenschlittenkutscher wissen sich mit großer Würde iu die glückliche Lcme zu finden, daß da« Publicum Schlitten sahnu will. Ein Herr, der mit feiner Gattin ebenfalls diese« Vergnügen genießen wollte, sprach »nf dem Wege vom Pirnaische»- und Schloß platze nach dem Böhmischen Bahnhofe 18 ihm > leer begegnend« Schlitten an; 12 Kutscher er klärten, iyre Pferde seien zu müde, 3 mußten füttern und 3 fragten: wohin? Die Antwort genügte nicht und stolz sausten die Roffelenker mit den müden Mähren fort. Borna, 26 December. Bei der heutigen Kirchen- vorstand-wahl hatten sich auS der Stadt 27 (!) Wähler angemeldet. Bei der Wahl erschienen nur 24. ES erhielten die Herren LouiS Jacob 21, Avvocat Mehr und LouiS Iohlige je 20» Rentier Patzschke 16, Bäckermeister Wangemann »eu. 13, Advocat Flemmina 9, Gürtlermeister Eckhardt und Wasserbau-Jnspcctor Garten je 8 Stimmen. ES war, da sieben Kirchenvorstände für die Stadt» gemeinde zu bestimmen waren, somit durch da- LooS zu entscheiden, wer von den beiden Letzt genannten einzutreten habe. Dasselbe entschied für Garten. Die übrigen au- der Stadt abge gebenen Stimmen zersplitterten sich. AuS der Altstadt ward der OrtSrichter und Kaufmann Haunstein mit 11 von 13 Stimmen wiedergewählt. — Bei der Stadtverordnetenwahl wurden als Ansässige gewählt die Herren Kaufmann Spar- wald, Färbermeister Schröter und Schuhmacher meister Herold. Zu Stellvertretern die Herren Mehlhändler Böhnisch und Archivar Kötz. Als Unansässiger Herr Schuhmachermeister Sachse. * Meerane, 28. December. Die bevorstehenden Stadtverordneten-Wahlen haben hier eine sebr lebhafte Agitation entstehen lassen. In einem sehr großen Tyeil der Bürgerschaft ist man der Zustände, die daS seither in seiner Mehrheit auS Socialdemokraten bestehende Stadtverordne- ten-Collegium herbeigesührt hat, herzlich über drüssig und der Städtische Verein, welcher in der Hauptsache diesen Theil der Büraer repräsentirt, hat mit Aufbietung aller seiner Kräfte den Ver such unternommen, andere Elemente in daS Col legium zu bringen. ES wird sich nun freilich erst zeigen müssen, ob er auf volle Unterstützung der Wahlberechtigten zu rechnen, oder ob er mit dem hergebrachten IndifferentiSmuS zu kämpfen hat. Döbeln, 27. December. Zum Abgeordneten der Bezirksversammlung für die Amtthaupt- mannschaft Döbeln sind folgende Personen ge wählt worden, und zwar 1) von de« Städten: Bürgermeister Thiele uud Stadtverordvetenvor- steher Adv. Herkner in Döbeln. Bürgermeister Erchenbrecher und Stadtrath Richter in LeiSnig, Bürgermeister Oehlfchlägel uud Stadtrath Ulbricht in Hainichen, Bürgermeister Herrmann und Stadtverordneten-Borsteher Schuhmachermeister Günthel in Roßwein, Bürgermeister Härtel und Stadtrath Bergmann in Waldheim, Stadtverord neter vr. Wille in Hartha; 2) von den Land gemeinden : Gemeindevorstand Dietrich in Mochau, Gedieindcvorstand Oehmichen in Großbauchlitz, Rittergutsbesitzer Neidhardt in Kleinbauchlitz, Gutsbesitzer Kreller in SeiserSdorf, Erbrichter Scholz in Marbach, Erbrichter Dehne in Greifen dorf, Gemeindevorstand Zieger in Pappenborf, Friedensrichter May in LangenstriegiS, Gemeinde vorstand Wmkler in Clennen, Gutsbesitzer Nau mann in Zschoppach. Gemeindevorstand Hörich in Minkwitz. Gemeindevorstand Laudeley in Saal bach, Gemeindevorstand Rasch in Ehrenberg. — Am 24. Dccember ist in Freiberg da« neue Häuerglöckchcn auf einem mit Waldbäumchen geschmückten Wagen vom Bahnhofe nach dem Pctrikirchhose, unter Begleitung eine- Steiger« und 12 Bergleuten in Parade-Uniform, gefahren worden, vom Kirchhofe auS wurde die Glocke per Flafchenzug auf den Petrithurm geschafft. DaS Glöckchen bat ein Gewicht von 344 Pfund. Meißen, 27. December. „Da« schlechte Wein jahr von 1874", so ist ein Artikel im Ameisen kalender aus da« Jahr 1875 al« „Klage eine- WinzerS im Spaargebirge bei Meißen" über schrieben. Dieser Artikel ist ganz g«jgnet, die I Erträgnisse unserer Weinberge r» heurigen Iah in Mißkredit zu bringen. Man merkt'- ihm aber gleich an. daß eS em Kalender-Artikel ist, der lange vor der Weinernte geschrieben ist und der von derselben wie der Blinde von der Farbe spricht. Der heurige Wein steht allerdings nicht in der Claffe der ausgezeichneten Jahrgänge, er ist aber, wie schon die süßen prächtigen Trauben erwarten ließen, gut gerathen und man ist im Allgemeinen mit Quantität und Qualität zu frieden Sein AuSschank hat bereits begonnen; er mundet und daS Faß oder 6 Eimer werden mit mindesten« 100 Thalern bezahlt. Verschiedenes. Meiningen, 24. December. Die 46. Sammel liste für die hiesigen Abgebrannten schließt ab mit einer Gesammtsumme von 525,105 Gulden. Gotha, 2K. December. Der Restaurateur Langenhan zu Sonneborn bei Gotha, welcher in der Nacht vom 20. zum 21. Oktober d. I. in seiner Wohnung von bis jetzt leider unbekannt gebliebener mörderischer Hand mittelst eines Veil chen« heimtückisch dermaßen auf den Kopf gehauen wurde, daß man gleich von vorn herein an seinem Wiederaufkommen zweifelte, ist endlich nach er littenen unsäglichen Schmerzen heute gestorben, resp. seiner Ehefrau, die alsbald den ihr gleich falls am Kopfe zugesügten Wunden erlag, nach gefolgt. Möchte der verruchte Thäter endlich ent deckt werden! Wittenberg, 27. December. AuS der Negen- dank'schen Gärtnerei ging vor den Feiertagen eine Sendung von 1000 Töpfen blühender Maiblumen nach der ewigen Stadt. Hoffentlich werden die duftigen Kinder der deutschen Lutherstadt in Rom — nicht verflucht werden. UebrigenS sind die hiesigen Gärtner, wie da« „Kr.-Bl." berichtet, überhaupt mit Erfolg bemüht, Wittenberg in der Welt in guten Geruch zu bringen; denn die Levkojen auS der Gröb'schen Gärtnerei haben beinahe einen europäischen Ruf erlangt, Sichler'« Hyazinthen, überaus prächtige Gewächse, finden icnseitS de« OceauS immer freundliche Aufnahme, und Negen- dank'S Maiblümchen tragen den deutschen Früh« ling-traum iu fast alle europäischen Hauptstädte. — Heber eine WeihnachtSbescheerung berichtet die „Post" unterm 25. December: Am gestrigen Vormittage führten kvnigl. Hofequipagen auS Potsdam den Kronprinzen und die Kron prinzessin, die Prinzen Friedrich Wilhelm, Fried rich und Waldemar und die Prinzessinnen Char lotte und Victoria nach dem Gute von Bornstedt. Die grüne Umhcgung deS so reizend gelegenen DominiumS war diesmal in eine dichte Schnee decke gehüllt, all die Lieblingsplätze der höchsten Herrschaften und der Kinder trugen ihre starre Winterphysiognomie — aber um so behaglicher und wonniglicher war e« im Innern des Herrenhauses, das sich und ihren Gutsleuten die Herrschaften so praktisch und heimisch eingerichtet haben. Da waren sie alle versammelt vom Verwalter bis zum letzten Hofemann, auch da« weibliche Personal vom Fräulem Bennewitz an bis zur Magd, und sämmtliche empfingen hier au« den Händen der Höchsten Herrschaften die Belohnung ihre« Fleißes und WohlverhaltenS in reichen Geschenken. Als die Alten abgefertigt und beglückt waren — kam der Kinder muntere Schaar daran; hier machten sich die kronprinzlichen Kinder ihre Freude im AuSthei- len der WeihnachtSgaben an etwa dreißig Kinder sämmtlicher auf dem Gute beschäftigter Leute. Hier war die Freude voll sowohl von Seite der Em pfangenden, al« der Gebenden. An 2 Stunden verweilten die Höchsten Herrschaften im Kreise ihrer GutSleute und kehrten gegen 1 Uhr nach Potsdam zurück. — AuS Bremen wird vom 28. December ge meldet: In der gestern hier abgehaltonen Ver sammlung de« Verein« für die deutsche Nord- polarfahrt wurde daß annmehr vollendete Gesammtwerk Uber die letzte Expedition vorgelegt. Ferner lag der Entwurf eine« Plane« für die Aussendung einer neuen Polarexpedition auf der durch die letzte Fahrt gewonnenen Basis der Ost küste von Grönland nebst Motiven vor. Nach eingehender Berathung wurde einstimmig beschlos sen, eine Eingabe an den bremischen Senat in dieser Angelegenheit zu richten, mit dem Ersuchen, durch den bremischen Bevollmächtigten beim Bun- deSrath die Bewilligung der Gelder für die neue Expedition auS der ReichScaff« zu beantragen. Die deutsche Expedition soll, wie die eng lische an der Westküste Grönland- vorgehend, im Juni 1875 auSgesandt werden. Wenn jedoch die nach erfolgter Bewilligung der Gelber vor zunehmenden Berathungen über die verschiedenen für die Vorbereitungen der Expedition in Betracht kommenden Puncte ergeben sollten, daß für oirse Vorbereitungen, welche in einem größeren Maß stabe getroffen werden müssen als diejenigen der letzten Fahrt, die Zeit bis Juni 1875 zu kurz wäre, dann würde die Expedition erst 1876 auS» gehen. Der Versammlung wohnte u. A. der Führer der letzten Expedition, Capilain Koldewey, bei. Ferner lag ein Brief des vr. Petermann auS Gotha vor, welcher sich ebenfalls dafür er klärte. daß die neue Expedition an der Ostküste von Grönland auf der Basis der durch die letzte Expedition gewonnenen Resultate vorgehe und daß die Kosten der Expedition diesmal vom Reiche erbeten werden. — Al« traurige Ergänzung zu der neulich ge gebenen Notiz über den unglücklichen AuSgang mehrerer Duelle in Jena müssen wir heute hinzusügen, daß (nach der „Weimarischen Zeitung") einer der beiden an den Folgen der empfangene» Wunden Verstorbenen der Sohn deS weimarischen RegierungSrathe« und Vicepräsidenten deS dortige» Landtages (auch ehemaligen ReichStagSmitglieveS) Genast ist, ein äußerst hoffnungsvoller und wackerer Jüngling, da« einzige Kind und die Freude sei»« Eltern! Dieser ganze neueste Vorgang, diese mchr- fachen gefährlichen Verwundungen in Duelle» rücken die ernste Frage wieder scharf iu den Vor dergrund: ob denn nicht dem Duell, diese« mit den heutigen kulturansichten (zumal in der Ge stalt, wie e« auf Universitäten meist betrieben wird) in schroffem Contrast stehenden Ueberbleibsel deS Mittelalters, endlich einmal wirksam begegnet werden könne. — Die Laurion-Vergwerke in Griechen land, meldet „Nature", haben zu einer neuen Schwierigkeit, nicht diplomatischer, sondern bo tanischer Natur, Veranlassung gegeben. Samen, welche über 2000 Jahre in der Tiefe verborgen gewesen sind, haben, so wie sie der Luft aui^e- setzt wurden, Sprossen gezeigt. Die Samen ge hören zu der Art vlnneimn, aber die Sperre« scheint ganz verloren gegangen zu sein. (Eingesandt.) Der Gebrauch der Briefkästen an den Thüren der GeschäftSlocale sowohl al- auch der Privat wohnungen scheint sicb bei unS immer mehr eia« zubüraern, und eS ist ja auch nicht zn leugnen, daß solche Kästen nicht allein praktisch für die Brief-Empfänger, sondern namentlich auch zeit- sparend und erleichternd für den so sehr beschwer lichen Dienst der Briefträger sind. Möchten nun aber Letztere auch angewiesen werden, die meist an den Thüren angebrachten Klingeln dabei zu benutzen, um dadurch avzuzeigen. daß ein Brief in den -asten gesteckt worden ist l E« ist ja gar nicht nöthia, daß der Briefträger dann wartet, bi« Jemand herauskommt; der Betreffende wird, wenn er Niemand vor der Thür findet, gewiß in seinen Briefkasten sehen, ob Etwas dann liegt: sonst kann und ist eS aber vor gekommen, baß Briefe halbe Tage und noch länger n» Kaste» gelegen haben, und der Adressat hat es nicht gewnßtl -.V ä
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