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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-07
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1887
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Vrscbeint täglich früh 6'/, Uhr. Keiaclion uni Lspriition Iohcnae-gafie 8. Aprrchliundrn irr Nriartto»: Vormittag« 1i>—l2 Udr. Nachniüiaq- L—6 Uhr. «in di« NiiNsad. n-^ei-üN-r Vi^-uic-iVr» NinG «ä d» -irr^^non ,,ch> .^rd^uriM- Vnundmr der sür bi« nichstk»I«e»b« Nummer drstiiunitrn Inirratr a» Wächrulngru vis 3 Uhr -iachmitiist», nu Lou,!- und Feitta»en trüb b>»'/,9 Uhr. Zn drn /ilinlrn skr Äns.-^nnahmr: Otto Klemm, UniversiiätSstraß» 1. Louis Lösch». Kalharinrastr. 28 rar». u. Köai-«platz?. nur bl» ',,3 Utzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- nnd GcschUstsvcrkchr. Zzbonnemrinsprris viertelj. 4'/» Mk. incl. Br nqerlohn c> Mt.. durch die Post bezöge« 6 Mt. Jede einzelue Nunimer 20Ps. Beleqexe molar 10 PI. Gebüvren iür Exirabrilageu liv Dageblai,. Formal aeialzl) «Vnr Poftdeiocderiuig KO MI. «»I Poftbesörderua« 70 MI. Znlerale Sgespaltene Petitzeile tO Pf. Größere Lidrisien lau» um Preieverze chniß. tadellarischrr mZisterniatz uach höherm Tarif. Lrllamrn uulrr dem Redacnoosftrich dir «qrlpalt. Zelle öOPl.. vor den Fam ilie nna Llichlto die kgelpalieae Zeile 40 Ps. guierate sind sie,- au die Expedition zn lenden. — Ruvatt wird uichi gegeben. Zahlung pr»eovmer»v>Io oder durch Post- Nachnahme. Amtlicher Thetl. Ausschreibung. de« Schlacht» o»d Vtehbose» hier- Für den Bau selbst werden die <Krd« oad Maorer-Mebeite« für die Schweineschlachikalle, die Kleinviehschlachtnaue, zwei Schlachlställe, die Kalbannenwäsche. den Marktsiall, die Hornriehmarkkhalle und die Schweineararkthalle hiedurch öffentlich ausgeschrieben. Die Unterlagen sind vom 8. JamittNk 1887 an gegen Erlegung von O^t vom Schlachthofdaubureau an ver Karserui Augusta-Slraßr zu beziehen. Ebenda werden auch Umdruckzrichnungen der einzelnen Gebäude zum Preist von l für jede« Blatt abgegeben. Dir Angebote sind in Form und Bezeichnung nach Maß gabe der bei den Unterlagen befindlichen Borschrislen zu behandeln und bis zu», 27 Januar küafttgrn Jahres Mittags 12 Uhr tz» der skuatiatar deS Aath- hauseS adzugedrn. Wir behalten un« die Auswahl unter den Bewerbern, bez. auch die Theilung der Arbeiten, sowie die Ablehnung sämmllicher Angebote vor. Leipzig, den 29. Deeember I88S. Der Skath der Stadt Leipzig. I». 7432. 1)r Georg». G Vtkannlmachung. Nachdem die öffentliche Eisbahn am Schleußiger Wege eröffnet worden ist, dringen wir die silr Benutzung derselben geltenden Bestimmungen hiermit in Erinnerung: t) Die Balm ist errichtet für Kinder unbemittelter Eltern und darf nur von Kindern im schulpflichtiger» Alter benutzt werden. 2) Erwachsenen ist da« Betreten derselben nur zu dem Zwecke gestattet, ihren Kindern da« Schlittschuhlaufen zu lebren. 3) Dir Babn darf nur zur Tageszeit benutzt werden, mit «inbrechciider Dunkelheit ist dieselbe aus da« vom Auf seher gegebene Zeichen sofort von allen Schlillschuh- fahrrr» zu Verlagen. 4) Den Weisungen de« von unS bestellten Aufseher«, de« Fischermeister« Herrn Meißner, ist unweigerlich Folge zu leisten Leipzig, den 3. Januar >887. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. <296/88. vr. Georgi. Nr»i»l»rgel. HaudtlsytblSuihe der LcipMr Mse im MSI- und Spiritus-Geschäft. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 23. November vor. Jahre», HandelSgebrSuche der Leipziger Vörie im Rüdöl- und Spirilu-ueschäk! bekr., bringen wir hierdurch zur öff-nil/chen Kennt. mH. daß gegen den in dcrielbcn erwähnten Entwurf Einwendungen nicht eingegangen sind. Die in dieser Ziilammenfielluag enlboliene» Haudcl-g-bräuchc werden daher aus Grund von ß 16 der Neue» Börse».Ordnung hierdurch vom 3. d. M. an in Kraft gelebt, der- gesial», dag gegen denjenigen, welcher bei Abwickelung emek Böllen- g-ichäsle» denselben die Anerkennung verweigert. Aütschluß von der Vörie vermal werden kann. Druck Exemplare der Zusammenstellung werden voa Höchster Woche ab zum Preise von 0 20 >! an der Börse zu haben sem. Leipzig, den 3. Januar 1887. Die Handelskammer. Or Wachs mnth, Vorsitzender. vr. Gensel, S. ZmlUlgsvtrSkigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grrmdboche von Nicht wtz. Band III, Blal» 2b. Nr 40, ans den Namen de- Guts beslver- Julius Teich, früher zu Elsterberg, setz, zu Goernitz de, Lodstädt in Luchsen, eingeiraqene. im Nichiewitzer bez. Reheld-r G meindebezirt belegene Vorwerk Elsterberg am 3l. Januar 1887 Mittag- 12 Ulir vor dem unierzeichneten Gericht und zwar a» Ort und Stelle zu Elsterberg verftelger» werden. Die zu dieser Besitzung gehörigen Grundstücke sind m t >918.26 Reinertrag und einer Flache von 170.26.80 Hektar zur Grundsteuer, mit 340 -öl Nutzung-werth zur Gcbäudesieucr veranlagt. Auszug au» der Sienerrolle, beglaubigte Abichrist de» G.nndbuchdlait«, edoaige Äblcdasungen und andere die Grundstücke betreffend, Nam. Weisungen, jowie bewndcre ltausbedingungen tüiiaea in der Gericht» schre/berei, AblUeilung I, eingeiehen werden. Da- Uribeil über die Eriheilong de» Zuschlag» wird am 5. Februar 1887, Vormittag» II Uhr an GeriwlSstelle, Zimmer Nr. 8, verkündet werden. Im klebrigen, namentlich hinsichilich der Anmeldung von Forderungen, wird aus unsere Bekannlmachung im ofsenlliche» Anzeiger de- Reqieeung-ami-blatitS zu Merseburg und aus untere Au-däuge an hiesiger Genchlsstelle und an Gemriudestelle zu N/chiew/tz verwiesen. Torgau, den 29. November 1886 Königliche« A«t«gertcht. Nichtamtlicher Theil. Zur Alilitairvorlage. Da» Ergebniß der zweite» Lesung der Mllrtairvorlaqe in der Eomii»ssion bat zwar in der Hauptsache vir Beschlüsse der ersten Lesung bestätigt, aber aus dem Verlaus der Sitzung unb de» Vorgängen bei der Schlutzabslimniniig war koch zu ersehen, daß sich die Aussichten siir daö Zustandekommen de« Gesetze» gebessert haben. D e Socialdeinokraten haben sich der Abstüiiinling entbalte» und der Pole v. Grave hak erklärt, daß er sich durch seine Sliuimabgabe in der Commission nicht für seine Entscheidung „» Plenum binde. Im Cenlrum scheint man entschlossen zu sein, die Forderung de» BundeSratbeS unter der Bedingung zu bewilligen, baß an Stelle de» Sep tennatS ein Tnennat trill, und dabin scheint auch di» deulschsreisinn/gc Partei zu »eigen, wenngleich Herr v. Staussen berq der Coi»Mission »och an der nur einjährigen Be willigung der >6 Bataillone »estgebalken hat. Aber zwischen der Ealscheiruiig der Co» Mission und des Reichstage» liegen noch el.va vierzehn Tage. Ter Bericht wird beute ieslgestelll die zweite Lesung im Plenum kann also in dieser Woche nicht mebr siailsiiike» »nd nach Lage der Verhältnisse wird sie »ich! in einer Sitzung erledigt werben, sondern wabrscheinlich drei Sitzungen in Anspruch nehmen. Ter ReichskanUer ist zwar »ucht, wie erwartet wurde, am Mittwoch in Berlin einse» krossen, aber sei» persönliche» Eingreifen in die Debatte» de» Plenum« über die Vorlage wird mit Sicherheit erwartet. Die Zeit, welche zwischen der ersten und zweiten Lesung der Commiliion lag, ist nicht ungenutzt verstrichen; die öffentliche Meinung bat sich in den großen Stödten mit Entschiedenheit für die Reaieru»g«vorlage erklärt, und diese Kundgebungen baben ibre Wirkung aus die Opposition nicht verfehlt. Winvlborst kielt e» für nothwendig, vaö Eentrum gegen die Angriffe in der Presse wegen der von dieser Partei vor» geschlagenen dreijährigen Bewilligung in Schutz zu nehmen unb sich ausdrücklich an da» ärmere Volk zu wenden, welche» ja die Lasten der Vermehrung de« Heere« haupisäch» stch zu tragen habe; nur im Interesse der ärmeren Sleoer- zoblee empfehle sich bi» dauernde Cvntrole. Der Abgeordnete Richter hat während der DeiknachlSpause ein neue« Kampf mittel ersonnen und drn KnegSministrr daraus ausmerksam gemacht, daß der Bunbesraih ja selbst nicht einmal an der sirbensährlgen Feststellung der Präsenz sesthalte. sondern ein Jahr davon abgezogen bade, um wir viel weniger könne dann die Treue für da« Seplennat vom Reichs tage verlangt werdrn. Die Nichtigkeit diese« Einwande« ist ohne Begründung einleuchtend, denn jeder Wähler weiß, daß der BundeSralh die Verlängerung de« Seplennat« nur deshalb vorvatirl bat, uw die sür nvkbig besunbene Vermeh rung d«S.Heere« nicht zu verzögern. E>nr Opposi/ion. die mit solchen Mitteln kämpft, kann ihrer Sache nicht allzu sicher sein; wenn Herr Richter gegen da» Seplennal keinen stich haltigeren Emwand vorzubrmgen weiß, bann tb»t er besser, zu schweigen. Aber auch die Nichtachtung der Entrüstung« dewegung. welche Herr Richtrr zur Schau trägl ist er künstelt. Wenn ihm die Bewegung so vollständig gleich gillig ist, warum erwähnt rr sie van» überhaupt? Da« Gle'chgillige pflegt man zu ignoriren, wenn man davon spricht und noch dazu von der Redlierbtlbne herab prichl, bann ist der Bewei« erbracht, daß man sich für die Sache iuteressirt. N»v Herr Richter hat alle Ursache, von der EntrüstungSbewegung Kenulniß zu nehmen, venn seine Perlon wirb davon am meisten betroffen. Da« Streben, der Entrüstung eine allgemeinere Bebeuttiiia zu geben und sie al» die vauelnde Empsuidung der Gegner her keutschsreisinnigen Partei hinzuslellen, zeigt nur. daß Herr Richter sich der Ein buße wohl bewußt ist. welche die deutschsreisinnige Partei durch ihre Haltung der Militairvorlage gegenüber in der öffentlichen Meinung erlitten bat. Sie hat sich iviekerbolk gegen die Unterstellung verwahrt, daß ihre BaleltaiibSliebe geringer sei, al« tie anderer Par» leien, aber »S ist dem Abgevtdnelen Richter nicht gelungen, oic Berechtigung dieser Verwadrung zu beweisen. Der heutige Parteigenosse de« Herrn Rickler, Herr von Sloufsenberg kommt au» dem Bedauern über beu Gang der Commission» Verhandlungen nicht berau«. und doch hat gerade er sebr wesentlich dazu beigetragen, daß die Verhandlunge» die gerügte Schärfe angenommen haben. Hat Herr v. Staussen berg irgend einen Lbcizeugeittcn Grund dafür anziia ben vermocht, auö welchem er von den verlangte» 468.000 Mann 18,000 zu slre che» beantrag» hal? Er kla,nimrr sich an die Un voliloinmenheit der Organisation der >6 Bataillone und siihrl di Mar.nelruppen als Beweis sür die Richli steit seiner Aus iastung an. vergiß» aber dabei, daß die Einfügung der 16 Bataillone in ei» groß s längst serlige» Ganzes beabsichtigt ist, die sich nicht >m Haneumbrehe» rückgängig machen läßt. Die Vergleichung mit der Marine ist ganz vcifebll. denn die deutsche Marine ist eine junge in der E">u»ckelung begriffene Einnchlnng, welche täglich verbessert und ergänzt mrrdeu muß und für deren endgiltige Gestaltung man erst längerer Ersahiung bedarf. Und in welchrm Sinne geschieht denn die einjährige Bewilligung sür die Marine? Dow nur deS halb, wert man einer steten Vermehrung der Ausgaben ge wärlig ist. aber nicht weil eine Rückbildung als wahrschein lich ober auch nur möglich betrachtet wird. Ter Abgeordnete Winbtborst ist vor der Abstimmung über Z. 2 noch schließlich aus sei» cvtvrum oonnso zuiückgekomme». baß der Reichskanzler dem Reichstage Ausschlüsse über die ausivärlige Lage geben möge. Nack wie vor fei der Reichstag darüber im Dunkeln und lediglich aus Zeilungs Nachrichten angewiesen. Nun, vielleicht wirb die Neugierde ves Herrn Windlhorst in nächster Zeit Befriedigung siiibcn, wenn auch nicht in dem M ße, wie er e« wünscht und bofsl, denn der Reichskanzler wird ja voraussichtlich eeiimächst im ReickSlage erscheinen, und diese G>lege»beit wird der Ceutrumssührer gewiß nicht voriibergeben lasse», den Reichskanzler mit Fragen zu bestürmen. Ganz zu treffend ist nbiige»« di» Bebaiiptung Windlborst'» nicht, daß ov.öge Diitilclhkit über die ^ausivärlige Lage herrsche; die Knndgebunge» am Neujabrsiagr, die Rede Kallswcw's bei dem Banket im Mansionbouse. dielArtikel des „Journal de St. Pölersbourg" reden eine so deutliche Sprache, daß ein Abgeorkneler von dem Scharfsinn eine« Wiiiklborsi hinreichende A»halt»pu,icte hat. um sich eine richtige Bor slelluiig der wahren Sachlage zu bilden. Ter Hinweis aus die ZettuiigSiiachrickl al» emsige Quelle »st unter diesen Um- stä i den eine leere Redensart, aus welche nicht» zu geben ist; Herr Windtbcrst weiß ganz genau, baß die Weltlage nach wie vor kritisch unb die Zukunft sehr ungewiß ist. daß man nicht wie in rubigen Zeitläuften Mit irgend welcher Sicher beit behaupten kann: In diesem Jahre w»rv der europäische Fr,ede nicht gestört werden. Aus Seiten Deutschland« besteht da« ernste Streben und da« eifrige Bemüben. alle dem Frieden gefährlichen Zwistig leiten auSzutte'chen, und glücklicherweise wird diele« Slreben dura» große Macht und ungewöhnliche Kiugbeit und Geschick lichkeit unlerstützl, aber e« giebl schädliche Strömungen und seiubliche Kräfte, welche durch keine vernünftigen und be- güligenven Vorstellunorn von ihren leldenschasttich vetsolgleu Plänen ubziibriiigen sind und dir jeder politischen unb diplo matischen Berechnung spotten. Wir baden mit dem PanslawiSmu« und mit der fran- zvsischcn Revanche-Idee zu rechnen; diese beiten Kräfte sind der Auirechlbalkung de« Frieden« feindlich, und zu ibrer Be kämpfung und Ausgleichung giebt e« nur rin probate« Mittel und da« ist eine Kriegsbereil'chast und eine Kriegstüchtigkeit. welche jeden Versuch, den Friese» zu breche», al« aursichlsic« unv versrblt »scheinen läßt. Da- ist vie politische Lage, welche Windlborst durch den Reichskanzler bestätigt zu hören wünscht, vie Bestätigung wird aber wahrscheinlich nicht erfolgen. * Leipzig. 7. Januar 1887. * Da« gestern bereit» telegraphisch erwäbnke. ober nicht vollständig wiedergegebene Schreiben de« Kaiser» an den Kronprinzen ist eine lo hochbedeulsame Kundgebung de« .'reisen Monarchen, daß wir den Wortlaut desirtdea hier voll itig folgen lasten; l>n>. Kalsrrllche und KSnlaktche Lohet» haben «Ir heate in Ihrer Eigenschaft al» raagöllester General-Feltmarschall der Armee — umgeben von einer kür einzelnen Tlirile derselden reprä srntlr-nben Hoden Seaerolitlt — d«e Glückwü sch« der Armer zu vk-loem LOjihrige» «tlitatrische» Dienßjnbil«»» auSaeiprochen. Ich Hobe S». Kaiserliche» ond K«nl«llcken vodeil und den Sie umgebend«» General«» ou» warme« und «ies brwegiei» Herzen gedankt, ««.sind« aber da« Vedüriniß, Meinen Dank auch an die ganze Armee weilergehen zu lasten und an dem heuttgk» Tage noch an diese einige Worte zu richten. Die Arme« we h. wie nah« sie Meinem Herzen «mmee -e. standen dnt. nnd sie wird »erstehe», weiche Empfindungen Mich heute in dem Gedanke» bewegen» thr an» 80 voll» Jahr» angetzört t» habe». E« ist eine lange nnb woheltch eine wechsrlvokle. «eeigalhrrich» Zett^bi« heute »n Meiner Erinnerung vorbei,«ht. Beginnend in ernsten Ionen schwerster Prüfung, habe Ich wohl auch in ihrem weiteren Verlaus mancher Sorge und manche« Tuge«, wo Mir da« Herz schwer war, zu gedenke», aber e« sind deren doch nur sechr Wen ge gew-ien im Vergleich zu den vielen de« Glück« und der Irene«, die Mir zn erleben veegöuut war. Me,» Bück tan» sich nicht >, di« Vergangenheit richten. Mein »es bewegt.S Herz voa Dank sür die Gnade de» allmöchtigen Gotte« überstlümea zu lassen, dw wahrlich Große» o» Mir gerhan, die Mich so lange erhallen nnd dir Mir so viel de» Glücks ge geben ha». Und welchen Wechsel hat ble Armee In diesen S0 Jahren mit Mtr erleb«! Sie stand, al« Ich in dieselbe trat, nach dem schwersten Schlage der Preußen jen ai.. getroffen, znriickgedröngt an dir äußersten Grenze» de« Reich«, aber der Soldaten.Linn, den Meine glorreiche» Vorfahren in sie gepslanzt, blieb ungebrochen und Nirb bald nene Keime. Da- belbötigicn, die schönste Erinnerung Mrioer Jugend, die Veireiui gSkricae, das erhielt sie sich in der neue» Arbeit eioer laugen Arieden-zeit. uud die RubmeSiüaten der Annee in uruefter Zeit bez-ugei, wahrlich, daß dieser S>an i» voller Krast erhalten uud weiter gedielien ist. Ich habe »iele Veränderungen mit brr Armee erlebt, in ihrer äußeren Form — in ihrer Druppenzahl —, Ich habe die Ber etnigung mit den deulschen Eoniiiigenlen sich vollzienen und die Marine entstehen leben —. e» sind unter Meinen Augen Genera lio'en du-ch die Armee gegangen, aber innerlich in de« Herzen und or> r Emofiaden ber Armer giel» e« keine Verändern»«,? ^en Tinn sür Ehre »nd tür Pst cht über Alle« hoch zu Hallen ond iederzeü bereit zu sein, das Leben dasur z» Iniien — da« ist da- Bund, welche- alle dkllljchen Stämme eng umswlleßt. welche» S lrl unb Urenkel j-tzi eben so lest wie früher dir Voriahren ver einigt, uno welche- Meine Regierung mit Ziegen »eichniückt hat deren Ich deute al- der heUstrudlendsteu Stellen Meines milttal rische» Le!>en- in dochgehodcnstcr Empfindung gedenke. Es ist wahrlich eine hohe Freude sür Mich, an dem heutigen Tage in solcher Weile zur Armee sprechen zu dü.scn nnd über diese vO Jahre sage» zu können, daß wir sicherlich, voll und ganz, fest zu einander gehört haben. Ich mit Meinem ganzen -erzen und Denke», die Armee mit vollster Treue, Hingebung und Pslichlerlül lung. lür welche Mein Dank uud Meine Änkikeuniing die lebendigste Tiiipfindung Meine« Helzens bis zu Mcinrm letzten Alheiuzuge bleiben wird. E>v. Kaiserliche und Königliche Hoheit wollen diese Meine Worte durch die dierher berufenen Geaerale zur Kenulniß der Armee bringen lasten. Berlin, den 1. Jannar 1887. Wilhelm. An den G-nerai.Feldmarschall, Kronprinzen des Deutschen Reichs uud Kronprinzen von Preuße», Kaiierlichr und Königlich» Hoheit. * lieber die Bedeutung de« Militoir-Iubiläum» Kaiser Wilhelm'« spricht sich der „DailyTelegraph folgendermaßen aus: „Der den >iche Kai Irr ist der älteste Osfi-ier seiner Armee, der Doyen aller O ficiercorps in Europa, der einzige lebende Oberst in der Welt, welcher seine Aclivüär durch siebzig Jahre hcha»p.el dal.... Seme Regierung ist auch ionst. vom »iiliiairischen Stand puiicte aus. kaum weniger creignißvoll al» die siines berühmten Großokemi» Friedrich II. . . . Deuiimlaad verdnnli ,hi» seine Ein beit, itinr Stärke und eine» vorherrschenden E.afluß ans dem Sou tinriit. Es ist ihm aber noch sür giößere nuo baurrud» Güter verbunden. Sein Leben bat der ganze» beut'chen Naiion ein Bei spiel von unschätzbarem Werth gegeben. De» grüßten lheil deS Jahrhundert» hindurch lehrte er feine Landsleule die Tugend der Vaterlandsliebe. Voa ibm mebr al« ou- den philosophischen Lehren lirer Schulen ersuhren sie, daß Ehre, Gerelvtigkeii. Wahrheit und Selbttverleugnuiiq zu den Grundbegriffen wahrer Größe gehöre»; da, Muid nnd Eittichlofienheit nicht unvereinbar sind mit Sansnnulh und Dulbiamke»; daß ein einfacher biederer Monn, der an die Heilig keit seiner irdischen Sendung glaubt und aus die Vorsehung vertrant große Tdaieu verrichten kann, ohne auch nur um ein Haar vom Piave der Tugend adzuwriche«. In Glück und Unglück war sei» Verhalten uaiadelig. Al« tiönig, Unlertvan. Gatte, Vater, Soldat und Bürger thal er seine Pflicht und erwarb sich die lies« Liebe und die völlige Achtling Aller, mit denen ihn das Geschick zusammen führte Ein iolche- Leben, wie daS seiniqc gelebt zu hoben, heiß, der M.»,chheit sür alle Zeiten nützen. Noch ungeborenr Geichlechicr werden von des eh.würdigen Kaiser» Veisviel lernen und ihn ihren Kindern und KindeSkinder» al« die seltene Verkörperung aller menich. sichen Tugenden preise». Es ist gm. an einem Jahrgedächiniß. welche- d-r gebildeten Menschheit eine Gelegenheit zur Huldigung Wilhelm'» von Hodenzollcrn darbietet, zu wisse», daß 'eine reine und edlc Vergangenheit durch jede- den Sterblichen erreichbare Glück belohn« worden. Angeber« von seiner Familie, seinen, Hausqefinde und seinen Soldaten, veredr» von allen Freunden Deulichland« und geachtet selbst voa selaen Feinden, kann der weißbär:ß>e Jubilar sich Bne last hehre Befriedigung gestatten, wenn er ans eine Laufbahn von mehr al« achtzig Jahren znrückklxtt. deren Glanz nichl von irgend einer unwürdigen Tka« oder Pflichiveegessenhe» get.üi» ist * Di» Nachricht, daß der Reichokanjler Fürst B>«marck am Mittwoch in Ber lin «„treffen wollte, hat sich nicht bestätigt. * Ueb«« di« deutsch-ostasrikanische Gesellschaft lansm jetzt durch di« Zeitungen «ine große Anzabl Notizen welch« alle nur einen Schalten von Wadrbeit >» sich trage» der aber je nach der Stellung de» Blatte« zu jener G-sellicha t in jeder Weile sruelificirt wird. Wenn wir alle diese Notizen de« Unnvtdiqen entkleiden, so kommt bann schließlich berau«, wa« wir uniern Leiern schon längst mitgetdeilt baben. da Vie deulsch-ostasrikamsche Gesellschaft sich als Actiengesellschalt constituirl bat und l)r. Peter- an ihrer Spitze bleibt. Ob da» Capital eine oder fünf Millionen belragen soll, dürste qleichgiltig sei», denn unserer Meinung nach langt die e Summe teineSweg«. Da die Antbeile aus 1000 lauten, ist die Gründung überbaust nur sür sehr reiche Leute. In wieweit ver Deutsche Eolonialverei», oder bester einige Bor- staavtmitglieder desselben, bei der Sache dethriligt sind, ist «r»«h nicht authrutifch. * Nach einer Meldung der „Vosstschen Zeitung" sprach i der Prinzregent Luitpold von Bayern bell» letzt«, iofconcert in München dem sronzösiscden und russischen Gesandten gegenüber die Hoffnung aus Erhaltung des rieben« au». » * » * Wir lesen in der „Socialrorresvondenz"; Innerhalb kurzer Zell sind in Wien mehrere Millionäre ge. torveu. Bel der Regelung ihrer reichen Hinierlastevichaiie» wurde auch, wie da» die Pflichten deS Neichrvum- gebieten, die Wohin ä:iz- kr» bedacht. Freilich io sehr verich,ebener Welle. Diejenigen, we che ihren Reichlhum ohne große Mühe in allerlei Speculanonen an ber Börse erworben hatten, glaubten genug geihan zu haben, wenn st« sich mit Gaden von 10,000 fl. oder weniger sür die Wu ner Armru loelauilen, Velräae, welche bei einem Vermögen vo» ü dl» 10 Mill. st wahrlich äußeift gcrmglügig zu »ennrn sind. Ganz ander» Haudelle, wie bereit« uttigetheil», ein Millionär der Industrie, der am 9. December 1886 verstorbene Franz Freiherr »on Liebig, einer der Könige der »orbbödmiichra Terttllobustrie. Derselbe hlnterließ ein Vermögen von N'/, Mill. fl. wovon rr nicht weniger als 2'i, Mill. ft. für Mitarbeiter und Pieurr. sowie für woülibitige Stillungen in Wien und Reichen berg aussetzte. Boa uoch weite, gehender prinripieller Bedeutung ist eme andere Veftimmung de- interessanten Testament» de« Freiherr» voa Liebig. Deriribe hat angeordoet. baß alljährlich von dem Rein- gewinne seine« Geschält« em »»«reichender Veirag abgrsonderl werde mit der Bestimmung, die AlierSversorgnug sämmllicher Be amten ond Arbeiter seiner Unternehmungen durchzusüdren. Diese Maßregeln and Erdtdeilungen find in Wie» nicht ou. besprochen geblieben uud t« wurde aus« Neue da« Erbrecht der Grlellschas» erörtert, welche» bisher lediglich aus den Pflichten de« Reichlhum« berudt, deren die Reichen nur tu ihrer Minderzahl eingedenk sind. Eine so edle Deldstdesteueruug, wt» sie Baron Liebig sich anseriegie, indem er »oheza ei» Viertel seine« Vermögen« sür woblihälige Zwecke bestimmte, versöhn» und gleicht au», was io unserer Zeit der socialen «nd wirlhschasllichen Gegensätze nicht zn unierschatzeo ist Da sie indessen zu den Ausnahme» gehört, da gerade von den Millionären der Börse, wenigsten« in Oesterreich, die Pflichten des Reichlhum« fast gänzlich hintangestellt werden, so läßt sich der Gedanke nicht von der Haud weisen, daß der Staat daran gehe, diese Pflichten de- Rrichltiuins tu Form einer ent. sprechenden Crbichast-fleuer seftzusetzen. Solche Trbschast-steuee» sind bereit« in verschiedenen Staatea, namentlich in der Schweiz, in Fialien «nd auch in Sachsen mit Ersolg eingesübrl »nd in aearrrr Zeit sogar wesentlich erhöh» ond ausgedehnt worden * Ueber die ans die Rückberosung de« Fürsten Alexander von Battenberg bezüglichen Gerüchte schreibt ber Wiener Corrcspondent der „Post" unter de» 4. d. M. wie folgt: M".o war hier von Anfang an nicht geneigt, de» Meid nagen über >-» V.-r-bc ber bulqo-i'chen Deputation mit dem Fürste» Alexander von Bartrnberg and über die Bemllhangen. den Letzirren zur Rückkehr »och Bulgaren »a bewegen, eine besondere Wichtigkeit beizulegea. In der Tdat ist auch au« der Umgebung deS Fürsten berichtet worden, daß er selbst »ich» daran denke, sich in eia so abenteuerliches Unternehmen eiazalasten, uud die bulgarischen Deputiriea threrseils habe» vor Lord Jdde«. leigh in London erklärt, daß die bulgarische Naliou, wenn sie die Freiheit hätte, ihren Neiziingen gemäß zn Handel», zweifellos den Fürsten Alexander zuruckdcrusen würde, daß sie aber wollt wisse, daß die» einfach nnmöglich sel. Nach solchen bestimmten Eiklärungen seitens beider Parteien hätte man wohl aniiehme» können, daß die GerüMte über die Rückkehr de« Fürsten Alexander endlich verstummen würden. Die- ist jedoch nicht der Fall. Dieselben kehren un G acnideil mit der verstäiktca Zulhat wieder, daß die Bulgaren ihre Unabhängigkeit prvclaimreu und odne wetiere Rucksicdt auf die Mächte den Balieuderger zu ihrem Fürsten au«rulen werden. Alle« dies sind offenkundig vor ercessive Ausbrüche einer Stimmung, die al- solch« immerhin vorhandeu sein niag, die oder enlschicden keine» praktischen Einfluß aus die writere Eniwickrtung und Lötung der bulgarischen Angeleqcn. heile» haben wird. In den hiesige» maß ebenden Kreisen würde man einen etwaigen Versuch der Bulgaren, bei ber Fürftenwabl aus die Persoa de» Prinzen voa Batten- de eg zurückzugreiseo, als eine bedauerliche politische Verirrung betrachten, die nur geeignet wäre, die Lache der Bulgaren zu schädigen, die ihnen zugewenvrien Sympaihien zu »lindern und die Frage selbst in der schwierigsten Weise zu eoniplicireii. Tie Bulgaren wissen Io qul wie die übrige Welt, daß die Differenzen zwischen den, Fürsten Alexander und Rußland eine» vtliönlichen Cliaiakler angenommen hatten, und sie haben seiner Ze» den hierdurch geschussenen zwingenden Umstände» Rechnung ge tragen. indem sie die Abdicution de- Fürsten accevtirlcn. Fürst Alexander ieldst und d e Bulgaren niit ihni oiitikaniiien dazumal, daß lein Verbleiben aut dem Throne die russisch- OccupalionBulgiri n- zur »n.>bwendkor>n Folge habe» müßie. Diese Gesabr zu verbitten, hg» Fürst Alexander im sepiemder v. I. da« schwere Ovler gebracht, aus drn Turn» zu resigniren. Dieselbe Geiahe würde soiort und in drohendster G - stall w>e er lrsche neu, wenn die P äne bezüglich der Rückderusung deS Fürftrn Ai>xn»ber e ne ernste Gestatt uniiebinen wurde». Die Vulgaren kennen diese Situation ganz wodl, sie den'en auch über de Eueninaliiäi einer russischen Okkupation uichi freundlicher, gl- sic vor vier Monnt-n darüber gedacht haben, und c« ist daher nicht zu glaube,i, daß si- im Ernste die ihnen zugeschriebcn-n Plaue bezüglich der Rückberusung des Fürsten Alexander hege». * Der Sl. Pelersburger Corrkspoiikenl ver..Kölnische» Zeitung" siedt den deulschen Mililairbevollmächligten daselbst Herrn v. Villau me satt täglich, kennt ik» genuu persönlich unv weiß aus» Allerbest nnntesle. daß an dem ganzen niederträchtigen Gerücht (welches von der Berliner Fortschrillspresie so schamlos sructisicirt wird) auch nicht rin Funken von Wahrheit ist. Es ist auch nicht daS Geringste vorgekommc». wa« die Entstehung solcher Gerücktte rechtserkige» könnte. Ebenso ist alle» Lüge, was über den Geisteszustand des Zaren geschrieben wird. Derselbe ist keineswegs überreizt nevröS oder geneigt, zu irgend welchen Mitteln zu greisen, um sich zu betäube». Daß auch an der Sacke mit Reutern kein wahre« Wort war, wurde schon scüber milgeldetlt. * Wie gemeldet, hat der luxemburgische General- direclor der Justiz, vr Eylcben. in der dortigen Kammer e,klärt, daß zw scheu Deulichland, Frankreich. .Holland unb Belgien Besprechung«» bebui« Herb iiüdrung eine« lieberem» kommen» über ein gemeinsames Vorgehen bei Arbeiter- Unruhen statigesunden ballen. Diese Milkheiluiig scheint, insojern Deutschland in B kracht kommt, nicht zutreffend zu sein. Es düisle jedenfalls nicht versäumt werde», wird ossiciöS berichtet, zur richtigen Zell in authentischer Weise den Sachverhalt liarzustellen. * DaS Organ der Lütticher Nltram ontauen. die „Gazette de Liüge", erzählt ihrem Leserkreise eine Geschichte au» den Krieg-jahre» t870'7I, in welcher, nach der de, solchen AitSgeburle» der Lüge und Verleumdung übliche» Prari« die Rolle de» Märlhrerth'.imS de» Franzose:,, die Rolle de- HenkerS den ..Prujsie»»" zugelheilt wod. Der „Held" der Fadel ist ein Bncslräger l,i den französische» Vogesen, den ber Erzähler al« stumm emsührt. um über die Ursache diese« körperlichen Gebrechen« ein» Schauermär auslischen zu können, deren In-
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